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1. Lebensbilder aus Sage und Geschichte - S. 223

1910 - Leipzig [u.a.] : Kesselring
Der Kunstfreund. 223 und die doch eine ununterbrochene Kette von Festen war; denn an jeder Station wollte man den Kaiser und den „Kronprinzen des Deutschen Reiches" sehen, und als sie in Berlin ankamen, da war des Jubels kein Ende. Kein Berliner blieb an dem Tage zu Hause, und an den Straßen, durch die der Zug ging, war jedes Fleckchen besetzt; auf den Laternenpfählen, auf den Dächern, sogar oben auf dem Brandenburger Tor drängte sich die Menge, und unter den „Linden" wollte der Jubel nicht enden, als der heimgekehrte Kronprinz sich mit seiner Familie am Fenster zeigte, sein jüngstes Töchterchen auf dem Arme haltend. — Aber er vergaß nicht, daß er nicht allein Berliner, daß er jetzt Kronprinz des Deutschen Reiches war. Wenige Wochen später ging er nach dem Süden und zog mit seinen lieben, bayerischen Soldaten in München ein. Auch dort scholl ihm der Jubel aller entgegen, und der Bürgermeister sagte bei der Begrüßung: „Es soll kein Zwiespalt mehr sein zwischen Nord und Süd!" Dichter und Maler aber stellten ihn gern als Jung-Sigurd dar, der den Drachen erschlägt. B. Der Kunstfreund. Nun erlebte Kronprinz Friedrich die langen Friedensjahre nach dem Kriege, und bescheiden ist er immer hinter seinem ehrwürdigen Vater zurückgetreten, wie es dem „Kronprinzen" geziemte, auch als er schon über fünfzig Jahre alt war. Auch die großen Männer um Zeichnung von Sb. Hecht 1884 (Hohenzollern-Jahrbuch 1897). seinen Vater hat er geehrt. Als einst in einem Dorfe die Knaben ihn mit Hurrarufen empfingen, sagte er: „Jungens, schreit nur tüchtig Hurra, hinter mir kommt — Moltke!" Er suchte sich einen Wirkungskreis in der Pflege der Kunst und hat große Verdienste um die Berliner Sammlungen. Darum hat man das neue große Museum, das in Berlin erbaut wurde.

2. Für den Unterricht in höheren Mittelklassen berechnet - S. 225

1887 - Leipzig : Kesselring
Die franzsische Revolution und die Koalitionskriege. 225 folgung des Feindes die sterreicher auch in die Nhe von Rastadt. Allda Rastadt schleppte sich der Friedenskongre in einer fr Deutschland schmhlichen 1799-Weise noch immer hin ; die Stadt erhielt keine Neutralitt und der Kon-gre, von dem der kaiserliche Gesandte schon abberufen, lste sich unverzglich auf. Arn Abend des 28. April 1799 traten die franzsischen Gesandten Robertjot, Bonnier und Debry die Rckreise an. Aber kaum waren sie ins Freie gelangt, so wurden sie von Szekler Husaren berfallen und so mi-handelt, da zwei sofort starben und nur Debry schwer verwundet entkam. Diese Ermordung ward franzsischer seits dem sterreichischen Kabinet zugeschrieben. Zwar lie der Kaiser selbst auf dem Reichstage zu Regens-brg seine Entrstung uern und die strengste Untersuchung zusagen, doch ist nie ein amtliches Ergebnis derselben bekannt gemacht worden. Am wahrscheinlichsten ist, da die Husaren blo beauftragt waren, den Gesandten wichtige Papiere abzunehmen, aber von der Waffe Gebrauch machten, als man der Forderung Widerstand entgegensetzte. Die nachfolgenden Kriegsereignisse waren ebenfalls den Verbndeten gnstig. Erzherzog Karl berschritt den Rhein unterhalb des Bodensees und ntigte durch die Schlacht bei Zrich am 4. Juni 1799 die Franzosen Zrich, zum Rckzug nach dein Vierwaldstdtersee. Auch in Italien hatten die sterreicher dem Feinde wiederholte Niederlagen beigebracht, woraus (Anfang April 1799) Moreau (S. 228) den Oberbefehl der die franzsische Armee bekam. Um diese Zeit stie der Feldmarschall Snworow (S. 210) mit seinen Russen zu den Suworow. sterreichern. Suworow war ein bejahrter, aber jugendlich khner, rascher, nichts scheuender Mann. In seinem kleinen gedrungenen Krper wohnte eine ungeheuere Willenskraft; Furcht kannte er nicht. Von dem Entwerfen knstllicher Plne war er kein Freund, was den Wiener Hof-kriegsrat in nicht geringe Angst versetzte, während er selbst der die bedacht-samen Hoskriegsratpercken, wie er sie nannte, seinen Spott trieb. Bei ihm hie es: Vorwrts und geschlagen!" Als Suworow das Oberkommando bernommen hatte, schlug er die Franzosen am 27. April bei Casiano-, am 17. 18. und 19. Juli an der Trebia und am 15. August bei Novi1, eroberte Alessandria und warf binnen fnf Monaten den Feind aus ganz Oberitalien. Hierauf zog er nach der Schweiz, um sich mit Korsakow, der dort ein zweites russisches Heer befehligte, zu vereinigen. Sein Zug der den St. Gotthard war mit unbeschreiblichen Anstrengungen verknpft und kostete ihm den dritten Teil seines Heeres, den grten Teil der Pferde, alle Lasttiere nebst Geschtz und Gepck. Als er endlich hinab nach dem Vierwaldstdter See kam, traf er jedoch nicht auf Freunde, sondern auf Feinde. Eben (25. September 1799) waren die Russen und sterreicher bei Zrich geschlagen und nach dem Rhein zurckgeworfen worden. Unter solchen Verhltnissen mute Suworow einen sehr gefahrvollen Rckzug durch Graubnden nach Ober-schwaben antreten, wo er sich mit den Trmmern des Korsakowsche Heeres vereinigte (Oktober). Ehe indes Suworow einen neuen Feldzug unternehmen konnte, wurde er samt den Soldaten von seinem Kaiser heimge-gerufen. Pauli, war der die Unglcksflle seines Heeres in der Schweiz 1 a j jano, Stadt an der Adda, nordstlich von Mailand. Novi, Stadt zwischen Alessandria und Genua Spie u. Berlet. Weltgeschichte Iii. 5, Auflage. j 5

3. Für den Unterricht in Mittelklassen berechnet - S. 208

1883 - Leipzig : Kesselring
208 Neue Geschichte. Am folgenden Tage (17. Juni) mute Blllcher im Bette liegen, dennoch Waterloo versprach er, am 18. den Englndern, die bei Waterloo ^ standen und einen oder Angriff Napoleons voraussahen, zu Hilfe zu kommen. Als er sich am Belle- Morgen des bezeichneten Tages erhob, wollte ihm der Arzt die wunden Glieder Alliance. ^ einreiben. Er aber rief: Ach was noch schmieren! Ob ich heute balsamiert oder nnbalsamiert in die andere Welt gehe, das wird wohl auf eins herauskommen!" .lie sich ankleiden und stieg zu Pferde. Als er sah, wie stark es die Nacht geregnet, sprach er: Sieh da, unsere Alliierten von der Katzbach." Blcher trieb die Truppen zu mglichster Eile an; aber der Zug ging wegen der aufgeweichten Straen nur langsam von statten. Namentlich machte das Geschtz unsgliche Beschwerde. Schon sprengten Boten heran und brachten Nachrichten von dem Gange der Schlacht, von Napoleons bermchtigem Andrang und wie sehr die Ankunft der Preußen ersehnt werde. Blcher, in heftigster Sorge, sein gegebenes Wort nicht zu lsen, rief immer lauter und ungeduldiger sein Vorwrts!" Als die im Schlamme watenden Krieger murmelten, es sei nicht mglich, sprach er: Kinder, wir mssen vorwrts! Es heit wohl, es geht nicht; aber es mu gehen, ich habe es versprochen. Oder wollt ihr, da ich wortbrchig werden soll?" Und es ging auch. Punkt 7 Uhr rckten die Preußen in die Schlachtlinie. Die Englnder hatten bis dahin einen harten Stand gehabt. Schon um 4 Uhr nachmittags rief Wellington aus: Ich wollte, es wre Nacht oder Blcher kme!" Nun waren die Preußen da und verstrkten die Zahl und den Mut der verbndeten Streiter. Nach 7 Uhr lie Napoleon den letzten entscheidenden Angriff machen. Seine Garde strmte auf das_ englische Centrum, um es zu durchbrechen; sie wird aber berflgelt, umzingelt und niedergehauen oder gefangen genommena. Da kam ein panischer Schrecken der die Franzosen: ihre Reihen lsen sich auf, werfen die Waffen weg und fliehen mit dem Rufe: Sauve qui peut!" (Rette sich, wer kann!) Zu dieser Zeit begrten sich Blcher und Wellington aus der Hhe von Belle-Allianceich werde in Bonapartes gestrigem Nachtlager schlafen," sagte Wellington. Und ich will ihn aus seinem heutigen verjagen," entgegnete Blcher. Sofort gab er Befehl, den letzten Hauch von Mann und Ro an die Verfolgung der Franzosen zu setzen. Die Preußen vergaen alle seit titer Tagen berstandenen Strapazen und verfolgten den Feind mit solchem Elser, da sie eine Menge Gefangene machten und den kaiserlichen Wagen mit Napoleons Hut und Degen, sowie Mantel, Silberzeug und Orden erbeuteten. Napoleon jagte in rastloser Eile nach Paris nm der Herold seiner eignen Niederlage zu sein. Am 7. Juli 1815 zogen die Verbndeten zum zweitenmal als Sieger in Paris ein. Blcher fhrte diesmal das Kommando und erklrte einer stdtischen Deputation, die um Verschonuug mit Einquartierung bat: Die Franzosen haben jahrelang in Berlin recht angenehm logiert, kern Preuße soll sagen, da ihn die Pariser schlecht bewirtet htten." Bald kehrte auch i Waterloo. Dorf sdlich von Brssel; Belle-Alliance, Vorwerk sdlich von Waterloo. Nach jenem wird die Schlacht von den Englndern, nach diesem von den mtld^er6fsmrtlich gewordene Ausdruck des franzsischen Generals Cambronne: Die Garde stirbt, aber ergibt sich nicht!" (la garde meurt, mai8 eile ne se rend pas) ist, wie so vieles aus den Napoleonischen Kriegen, erfunden. Cambronne selbst ergab sich an den hannverischen General Hallett.

4. Für den Unterricht in Mittelklassen berechnet - S. 240

1883 - Leipzig : Kesselring
240 Neue Geschichte. Die beider- Die beiderseitigen Heeresmafsen waren an Zahl im ganzen gleich, doch fettigen hatte Preußen den Vorteil eines durchschnittlich hheren Maes von Bildung Heere. fejncr Mannschaften. Dazu fhlten sich seine Truppen als Shne eines Volkes, während die sterreichische Armee die bunteste Musterkarte von Na-tionalitten darstellte. Aber auch in materieller Beziehung war die preu-ische Armee vorteilhafter gestellt. Die Infanterie besa in dem Zndnadel-gewehr (S. 116) eine berlegene Waffe; die Militrverwaltung, das Sani-ttswesen, die Berproviantieruug waren in bestem Stand, so da alle Teile der zusammengesetzten Maschine regelrecht in einander eingriffen. Einmarsch Am 23. Juni berschritten, wie erzhlt, die I. Armee, 100 000 Mann, b. Preußen: die Elbarmee, 40 000 Mann, die schsich-bhmische Grenze, und bis Elbarmee 3um 29. Juni waren beide Armeen unter mannigfachen Gefechten bis Git-' schin vorgedrungen, wodurch die Vereinigung mit dem von Osten heran-ziehenden Heere des Kronprinzen vorbereitet war. n. Armee. Diese schlesische oder Ii. Armee hatte sich am 25. und 26. Juni in Bewegung gesetzt und berschritt in drei Kolonnen von Schlesien aus das Riesengebirge. Die einzelnen Heersulen schlugen die Angriffe der sich entgegenstellenden sterreichischen Truppenteile zurck und vereinigten sich wieder bei Knigtnfjof1. 2. So hatte die wohlberechnete Bewegung der Preußen es ermglicht, da ihre drei Armeen zu einer Schlacht unmittelbar zusammengefat werden konnten. König Wilhelm, der soeben mit dem Grafen Bismarck angekommen, bernahm den Oberbefehl der smtliche Truppen und legte (2. Juli) sein Gitschin. Hauptquartier nach Gusch in. Der sterreichische Oberfeldherr aber zog (1. Juli) sein Hauptquartier nach Kniggrtz^ zurck, sammelte alle ver-fgbaren Streitkrfte (206 000 Mann) und nahm eine feste Stellung zwischen der Elbe und der Bistritz^. Auf die Kunde hiervon hielt der König in der Nacht vom 2. zum 3. Juli einen Kriegsrat, in dem be-schlssen ward, den Feind am nchsten Morgen mit der gesamten Streit-macht (220 000) anzugreifen, und zwar mit der I. und der Elbarmee im Centrum und auf dem linken Flgel, während der weiter abwrts an der Elbe stehende Kronprinz ihm in die rechte Seite fallen sollte. , Am 3. Juli um 7 Uhr begann Prinz Friedrich Karl den Kamps, Komggratz. Leitung eine Stunde spter der König selbst bernahm, umgeben von den Ministern von Bismarck, von Roon, dem General von Moltfe2 und anderen. Die angreifende Armee hielt mit bewundernswrdiger Ans-daner und unerschtterlicher Festigkeit den Kampf aus, namentlich gegen die furchtbare schsisch-sterreichische Artillerie, deren 600 Geschtze auf terrassenfrmig sich erhebenden Hgeln aufgestellt waren. Ununterbrochen wogte der Kamps bis gegen Mittag; in uerster Spannung erwarteten die Preußen die Ankunft des Kronprinzen; versptete er sich, so war die Schlacht verloren. Der Kronprinz war indessen durch strmende Regengsse und den aufgeweichten Lehmboden lange hingehalten worden, erschien aber bald nach 1 Kniginhof, Stadt an der Oberelbe, norbstlich von Kniggrtz. König grtz, Stadt und Festung an der Elbe. Nrblich von Kniggrtz hatte Benebek seine Armee aufgestellt, bei dem Dorf Chlum ftanb das Centrnm, der linke Flgel bei Sabowa, nach welchem Ort die Schlacht auch benannt wirb. Bistritz, rechter Nebenflu der Elbe. r , ^ Hellmuth v. Moltke (geb. 1800 zu Parchim in Mecklenburg) hatte als Ches des Generalstabes die oberste Leitung der Armee und ihrer Schlachtaufstellung.

5. Für den Unterricht in Mittelklassen berechnet - S. 241

1883 - Leipzig : Kesselring
Deutschland in den Jahren 18511871. 241 Mittag noch rechtzeitig genug, um, wie einst Blcher bei Waterloo, mit Erfolg in die Schlacht einzugreifen. Seine Ankunft entschied alles; mit Ungestm warfen die Truppen den Feind aus drei auf einander folgenden Stellungen, zu denen die Hhen von Chlum den Schlssel bildeten. Um 4 Uhr war die Schlacht gewonnen und der König setzte sich an die Spitze der Kavallerie, um den sich zurckziehenden Feind zu verfolgen, der zuerst in guter Ordnung, bald in wilder Flucht nach Pardubitz1 zurckwich. Abends 9 Uhr verstummte der letzte Kanonendonner; 11 Fahnen, 174 Geschtze und 25 000 Gefangene fielen in die Hnde der Sieger. Fast ohne Widerstand drangen nun die Preußen bis in die Nhe Wiens vor. Wiederholt hatten sie Verhandlungen der eine Waffenruhe zurckgewiesen. Da kam die berraschende Nachricht: Der Kaiser von fter-reich, nachdem er die Ehre seiner Waffen in Italien (S. 231) gewahrt hat tritt Venetien an den Kaiser der Franzosen ab und nimmt die Vermittlung desselben zur Herbeifhrung des Friedens an". Unter franzsischer Vermittlung kam es nun am 26. Juli zum Waffenstillstand von Nikolsburg^, der zugleich die wichtigsten Friedensbedingungen enthielt. sterreich Nikolsburg. erkannte darin die Auflsung des bisherigen deutschen Bundes an und gab seine Zustimmung zu einer Neugestaltung Deutschlands ohne fter-reicht, insbesondere zur Errichtung eines norddeutschen Bundes, der die Lnder bis an den Main umfate; es trat seinen Mitbesitz an Schleswig-Holstein an Preußen ab, gegen eine Entschdigung von 45 Millionen Mark, die samt 15 Millionen fr die weitere Verpflegung der preuischen Truppen von den 120 Millionen Kriegskosten in Abzug kamen, die sterreich an Preußen zu zahlen hatte. In den Frieden ward noch Sachsen ausgenom-men, das in seinem Bestand erhalten bleiben sollte; sonst billigte sterreich die von Preußen in Norddeutschland vorzunehmenden Besitzvernderungen, ebenso eine nationale Verbindung der sddeutschen Staaten mit dem nord-deutschen Bunde." Auf Grund dieser vorlufigen Bestimmungen kam zu Prag am 23. August 1866 der Friede zustande. Prag. 3. Auch der Krieg im Sdwesten Deutschlands nahm durch ge-schickte Fhrung, Schnelligkeit und Khnheit einen fr Prenen glcklichen Ausgang. Bei den Verhandlungen in Nikolsburg war das sterreichische Kabinet auer stand gewesen, seiner sddeutschen Bundesgenossen sich anzu-nehmen; daher suchten diese bei Preußen um Frieden nach und erlangten ihn gegen Erstattung der Kriegskosten. Am 13. August schlo Wrttemberg, am 17. Baden und am 22. Baiern Frieden, mit dem zugleich gegenseitige Schutz- und Trutzbndnisse verknpft waren. Der Friede mit Hessen-Darmstadt verzgerte sich bis zum 3. September; dasselbe trat Hessen-Hombnrg an Preußen ab, berlie letzterem das Besatzungsrecht in der frheren Bundesfestung Mainz, während zugleich der nrdlich vom Main 1 Pardubitz, Stadt, sdlich von Kniggrtz. Nikolsburg, mhrische Stadt im Sden von Brnn. 2 Nach dem Ausscheiden ans dem deutschen Bnnde gab sterreich, um durch einen Ausgleich mit Ungarn an innerer Festigkeit zu gewinnen, die einheitliche Re-giernng (S 232) aus und ward so in., zwei Hlften getrennt, diesseits und jenseits der Leitha, d. h. den Kaiserstaat sterreich und das Knigreich Ungarn. Beide Teile sind fortan nur durch das gemeinsame Oberhaupt (Personalunion") und durch das gemeinsame Heer verbunden. Am 8. Juni 1867 lie sich Kaiser Franz Joseph zu Ofen als König von Ungarn krnen. Spie U. Beriet, Weltgeschichte Ii. 8. Auflage. I

6. Deutsche Geschichte - S. 242

1912 - Leipzig [u.a.] : Kesselring
König Wilhelm berreicht dem Kronprinzen auf dem Schlachtfelde von Kniggrtz den Orden Pour le merite. Bei Sadowa begann die Erste Armee tzen Angriff gegen das Zentrum, und die Elbarmee ging gegen den linken Flgel vor. Aber gleich zeigte sich, da die sterreicher nicht aus ihren festen Stellungen zu werfen waren. So wie die Preußen vorrckten, spien die sterreichischen Kanonen von den Hhen Tod und Verderben. Man mute warten, bis der Krn-Prinz kam und Erleichterung schaffte. So wurde es Mittag, und die Preußen waren von dem heien Ringen ganz erschpft. Immer lauter wurde der Ruf: Der Kronprinz mu kommen!" Und er kam. Zwar war er frh genug aufgebrochen; aber bei dem strmenden Regen kamen seine Truppen in dem durchweichten Boden nur mhsam vorwrts. Geqen Mittag endlich langte er an. Inzwischen hatte der rechte sterreichische Flgel, der ihn auf-halten sollte, gegen Benedeks Befehl seine Stellung verlassen. In die groe 242 Entscheidungsschlacht zu wagen. Jetzt suchte dieser sein Heil in einer festen Stellung nrdlich von Kniggrtz. Auf drei Hgelketten, die mit Kanonen besetzt waren, erwarteten seine 250000 Mann den Feind. Der linke Flgel und das Zentrum waren nach Westen gegen Elbarmee und Erste Armee gerichtet. Der rechte Flgel bildete mit ihnen einen rechten Winkel und schaute nach Norden: er sollte den Kronprinzen empfangen. Hinter diesen Reihen stand eine gewaltige Reserve, die jeden Augenblick nach Westen oder nach Norden vorstrmen konnte. Als König Wilhelm am Abend des 2. Juli von dieser Ansammlung feindlicher Truppen Kunde erhielt, befahl er sofort fr den folgenden Tag den Angriff, und ein Eilbote rief auch den Kronprinzen zur Schlacht herbei.

7. Deutsche Geschichte - S. 216

1912 - Leipzig [u.a.] : Kesselring
216 Immerhin war bis zur Beresina noch eine gewisse Ordnung vor-Hnden. Schnell wurden zwei Brcken der den Flu geschlagen. Da er-schienen die Russen. In wilder Hast drngte nun alles nach dem jenseitigen Ufer. Die eine Brcke brach ein, die andre wurde in Brand gesteckt, ehe alle drben waren. Unzhlige fanden ihren Tod in den eisigen Fluten. Alle, die noch auf dem linken Ufer standen, gerieten in Gefangenschaft. Als Napoleon sah, da alles verloren war, verlie er die berreste seines Heeres. In einem Schlitten raste er durch die russisch-polnische Ebene, durch Deutschland und Frankreich nach Paris, um neue Truppenmassen aus dem Boden zu stampfen. Seinem Volke verkndete er in der Staatszeitung: Die Armee ist vernichtet; aber die Gesundheit Seiner Majestt ist nie besser gewesen." Als der Kaiser das Heer verlassen hatte, lsten sich alle Bande der Ordnung; denn immer grimmiger wurde die Klte, immer mehr Leichen deckte der russische Schnee. Von der stolzen Armee sahen nur 30000 Mann das deutsche Land wieder. Da kamen sie angehumpelt, ohne Gewehre, in Weiberrcken, die Fe mit Lappen oder Stroh umwickelt, Ohren und Nasen erfroren, zu Gerippen abgezehrt. Mit Mann und Ro und Wagen, so hat sie Gott geschlagen." Es war ein Elend, wie es die Welt noch nicht gesehen hatte. Halb Europa hatte Trauer. Ix. Der Freiheitskrieg und der Stur? Napoleons. 1(81(3 bis 1 Die Erhebung Preuens. Die furchtbare Niederlage hatte Napoleons Mut nicht gebrochen. Ohne Sumen ging er daran, eine neue Armee zu schaffen; auch die Rheinbundfrsten rsteten wieder Truppen fr ihn aus. Noch einmal wollte er sich im folgenden Sommer mit Rußland messen. Da aber stellte sich ihm das verachtete Preußen in den Weg. Das ganze Volk fhlte, da jetzt die Stunde der Befreiung geschlagen habe. Den ersten khnen Schritt tat der General von Jork. Die Frau-zosen verlangten von ihm, er solle ihren Rckzng gegen die Russen decken.

8. Deutsche Geschichte - S. 272

1912 - Leipzig [u.a.] : Kesselring
272 und stehen unter einem Major; zwei Abteilungen ein Artilleriereaiment unter einem Obersten. a a . Zwei Regimenter bilden eine Brigade; zwei Jnfanteriebrigaden, eine Kavallenebrigade und eine Artlllenebrigade bilden zusammen eine Division zwei Divisionen em Armeekorps. Die Brigade fhrt ein General^ major, die Division ein Generalleutnant, das Armeekorps ein Kommandierender General. Unsere ganze Armee zhlt 23 Armeekorps. Wehrpflichtig ist jeder taugliche Deutsche vom 20. Lebensjahr an. Der Infanterist und der Fuartillerist dient zwei Jahre bei der Linie, der Kavallerist und der rettende Artillerist drei Jahre. Bis zum 27. Jahre gehrt der aus-gediente Soldat der Reserve, vom 27. bis zum 39. Jahre der Landwehr an Wenn die Not groß ist, namentlich wenn der Feind im Lande steht, kann im Kriege der Landsturm aufgeboten werden. Er umfat alle Männer vom 17. bis zum 45. Jahre, die weder dem Heere noch der Marine angehren. r3* ^tsche Kriegsflotte. Schon Preußen besa seit Friedrich Wilhelms Iv. Zeit eine kleine Kriegsflotte. Es war nur ihre Aufgabe, die heimischen Ksten zu schtzen. 186 wurde sie vom Norddeutschen Bund i8r7l b?.m ^che bernommen. Sie ist fortwhrend gewachsen. Heute besteht sie aus 31 Linienschiffen, 11 groen und vielen kleinen Kreuzern, aus zahlreichen Torpedo- und Unterseebooten Die Marinestation der Nordsee ist Wilhelmshaven, die der Ostsee Kiel Jede Station steht unter einem Admiral. Groadmiral der gesamten Flotte ist Prinz Heinrich, der Bruder unseres Kaisers. Die Marine erfordert einen groen Aufwand; denn ein einziges Linienschiff kostet 50. ein groer Kreuzer 35 Millionen. Dabei sind sie bereits nach zwanzig Jahren nicht mehr gefechtstchtig. 4. Das Gerichtswesen. Im ganzen Deutschen Reiche ist das Gerichts-Wesen gleichmig geordnet. Jedes Gericht besteht aus einer Abteilung fr Strafsachen und einer solchen fr Zivilsachen. Das unterste Gericht ist das Amtsgericht. Hier urteilt immer nur ein Richter. In Strafsachen stehen ihm zwei Laien, die Schffen, zur Seite. So wird diese Abteilung zum Schffengericht. Das Landgericht besteht aus der Straf- und der Zivilkammer. Jede Abteilung ist mit drei bis fnf Richtern besetzt. Bei schweren Verbrechen, wie bei Raub, Mord, Meineid, werden zwlf Männer aus dem Volke, die Geschworenen, zugezogen. Sie haben jedoch nur die Schuldfrage zu entscheiden, während das Strafma von dem Richterkollegium festgesetzt wird. Die Strafkammer heit in diesem Falle Schwurgericht. Uber mehreren Landgerichten steht das Oberlandesgericht, das sich in einen Zivil- und einen Strafsenat gliedert. Das hchste Gericht ist das Reichsgericht zu Leipzig. Es ist die letzte Stelle fr alle Be-rufungen und urteilt allein der Hochverrat, Landesverrat und Spionage. 5. Steuern und Zlle. Die Einzelstaaten und das Reich haben gewaltige Ausgaben; also brauchen sie auch bedeutende Einnahmen. Diese mssen zum grten Teile durch Stenern ausgebracht werden. Es gibt direkte und indirekte. Die direkten Steuern entrichten wir vierteljhrlich an die Steuer-lasse. Jeder, der mehr als 900 Mark Jahreseinkommen hat, mu direkte

9. Deutsche Geschichte - S. 188

1914 - Leipzig [u.a.] : Kesselring
188 messen konnte. Und das gelang ihm in kurzer Zeit. War sein Vater der Schpfer der preuischen Infanterie, so schuf er die preuische Kavallerie. Ihre Fhrer Bieten und Seyd litz machten sie bald in der ganzen Welt berhmt. Jetzt fhrte der König sein Heer nach Bhmen. Hier errang er 1742 einen zweiten Sieg bei C hohl sitz und Czaslau. Da schlo Maria Theresia mit ihm den Frieden zu Breslau 1742. Schweren Der Alte Dessauer betet vor der Schlacht: Lieber Gott, steb mir heute gndig bei, oder willst du nicht, so Ijtlf wenigstens den Schurken, den Feinden, nicht, sondern sieh zu, wie's kommt!" Nach Rchling und Kntel. Herzens trat sie Nieder- und Oberschlesien nebst der Grafschaft Glatz an Preußen ab. 2. Der Osterreichische Erbfolgekrieg. 1741 bis 1748. Nur weil ihre Not groß war, gab Maria Theresia Schlesien preis; denn nach Friedrichs Sieg bei Mollwitz hatten auch Bayern und Frankreich Mut gefat und die Waffen gegen sie ergriffen-^ Damit war der sterreichische Erbsolgekrieg ausgebrochen. Die Lnder Maria Theresias wurden von den Feinden berschwemmt. Nach dem Frieden zu Breslau konnte sie freilich wieder aufatmen; denn nun war sie den gefhrlichsten Gegner los. Zugleich gewann sie die Hilfe der tapferen fcrzppztjj- - s-Zz/rys*- f/sr-/7f*fy-X- - 'frxtyl-. ff 1

10. Deutsche Geschichte - S. 264

1914 - Leipzig [u.a.] : Kesselring
A M,cn Stellung nrdlich von Kniggrtz. Ins drei Hguttm^d^mit t/trmf) Sammelt besetzt waren, erwarteten seine 26booo Mann den Feind. Der Jinfe Flgel und das Zentrum waren nach Westen gegen Elbarmee und Erste Armee gerichtet. Der rechte Flgel bildete mit ihnen einen rechten Winkel und schaute nach Norden: er sollte den Kronprinzen empfangen. Hinter diesen Reihen stand eine gewaltige Reserve, die jeden Augenblick nach Westen oder nach Norden vorstrmen konnte. Als König Wilhelm am Abend des 2. Juli von dieser Ansammlung feindlicher Truppen Kunde erhielt, befahl er sofort fr den folgenden Tag den Angriff, und ein.eilbote rief auch den Kronprinzen zur Schlacht herbei'. Bei S 3. d o n^a^Kgann die Erste Armee den Angriff gegen das Zentrum, und die Elbarmee ging gegen den linken Flgel vor. Aber gleich zeigte stcfi, da die sterreicher nicht aus ihren festen Stellungen zu werfen waren. So wie die Preußen vorrckten, spien die sterreichischen Kanonen von den Hhen Tod und Verderben. Man mnte warten, bis der Krn-Prinz erschien und Erleichterung schaffte. Unterdessen wurde es Mittag, und die Preußen waren von dem heien Ringen ganz erschpft. Immer lauter wurde der Ruf: Der Kronprinz mu kommen!" Und er kam. Zwar war er frh genug aufgebrochen: aber bei dem strmenden Regen kamen seine Truppen in dem durchweichten Boden nur mhsam vorwrts. Gegen Mittag endlich langte er an.^Inzwischen hatte der rechte sterreichische Flgel, der ihn auf-halten sollte, gegen Benedeks Befehl seine Stellung verlassen und auf eigne Faust in den Kampf gegen die Erste Armee eingegriffen. In die groe Lcke rckte der Kronprinz ein und stand sofort dem Zentrum der sterreicher im Rcken. Ein Jubel ging durch die Reihen der Ersten Armee, als pltzlich die Geschtze ans den Hgeln ihr Feuer nach der andern Seite wandten. Denn jetzt wute man, der Kronprinz war da, und bald wurden die Hhen ^ im Sturme genommen. Benedek sah, da alles verloren sei. und trat deit"^ Rckzug au. Er hatte 44000 Mann eingebt; aber auch die Verluste der Preußen waren schwer; 9000 von ihnen bedeckten das Schlachtfeld. Ohne besonderen Widerstand zu finden, drangen die Sieger fass bis Wien vor. Shon erblickten sie von weitem den Stephansdom; da schlo sterreich einen Waffenstillstand, dem bald der Friede zu Prag folgte. 6. Der Friede zu Prag. Auf Bismarcks Rat behandelte König Wilhelm den Gegner sehr milde. Der groe Staatsmann dachte an die Zukunft. Sicher war eines Tages ein Bndnis mit sterreich ntig; deshalb durste er dieses jetzt nicht ohne Not verletzen und dadurch eiue dauernde Feindschaft hervorrufen. sterreich verlor kein Gebiet an Preußen und brauchte auch nur 60 Millionen Mark Kriegskosten zu zahlen. Dagegen mute es aus Deutschland ausscheiden und Preußen die Neuordnung berlassen. Allerdings wurde diese Neuordnung durch das Eingreifen Napoleons eingeschrnkt. Preußen durfte mir die 22 norddeutschen Staaten unter seiner Fhrung zum Norddeutschen Bunde znsammenfaffen. Die sddeutschen sollten einen selbstndigen Bund untereinander schlieen; diesen gedachte Napoleon gegen Preußen zu benutzen wie einst sein Oheim den Rheinbund. Zur Entschdigung fr diesen Verzicht erhielt es die langersehnte Land-brcke zwischen seinen beiden Reichshlften. Auer Sch lesw ig. Holst ein
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