die Theilung Polens.
301
verfuhr, weil Selbstvertheivigung die erste Pflicht der Staaten, wie
Der Individuen ist. Schon lange war übrigens in Warschau Alles zum
Aufstande reif gewesen, der russische General Jgelström sah die im-
mer steigende Gährung, er glaubte sich und seine Leute gegen einen
Ausbruch des Volksgrimms durch Verhaftung der ihm bekannten Pa-
trioten sickern zu müssen; und gab durch diese Verhaftung das Signal
eines allgemeinen Volksaufstandes. Am 18. April war in Warschau
Alles in den Waffen, das Volk siel über die Russen her, mehr als
2000 wurden erschlagen, und ihr General rettete sich nur durch eine
List in das befestigte Lager, welches die Preußen in der Nähe der
Sravt eingerichtet hatten. Auch in Wilna erfolgte ein ähnlicher
Ausbruch, doch nahm man die Russen nur gefangen; Ehelm und
Lublin folgten. Drei polnische Regimenter, in russischen Diensten
gingen zu ihren Landsleuten über; ganz Polen war in den Waffen,
und König Stanislaus in seiner Hauptstadt gewissermaßen Gefan-
gener seiner eigenen Unterthailen. In dieser Zeit trennte sich Fried-
rich Wilhelm Ii. von der Verbindung gegen Frankreich nach und nach,
neigte sich zum Frieden, hoffte auch vielleicht die Schmach, die der
Zug gegen die rebellischen Franzosen über sein Heer gebracht hatte,
durch einen Zug gegen die rebellischen Polen zu tilgen und erschien
selbst an der Spitze einer Armee. Die preußische Armee nahm Kra-
kau, schloß Warschau ein, ärndtete aber von der Zeit nur Schmach,
denn sie mußte die Blokade von Warschau aufheben und sich gegen
die schlesische Grenzen zurückziehen. In diesem Augenblicke erschienen
die russischen Heere unter Suwarow und Fersen: Kosziusko wollte
den ersten angreifen ehe er Warschau erreiche, ward aber am 19. Ok-
rober vom General Fersen in seinem Marsch gegen Suwarow aufge-
halten. Wie Fersens Heer auf die Polen stieß, wünschten beide
Feldherrn eine Schlacht, und es ward von Morgens biö Mittags
mit ungemeiner Hitze von beiden Seiten gestritten, durch einen Feh-
ler des General Poninsky ging aber das Treffen für die Polen ver-
loren, und der General Kosziusko ward verwundet gefangen. Durch
Kosziusko's Gefangenschaft war die Einheit zerstört, der Muth ge-
brochen, die Russen rückten gegen Warschau, und die polnischen Ge-
nerale Madalinsky und Dombrousky warfen sich mit ihren aus Süd-
preußen gezogenen Heeren in die Stadt. Suwarow hatte indessen
die Abtheilungen der Generale Fersen, Denison u. s. w. unter sich
vereinigt, und wandte dieselben Mittel gegen die Polen an, die er
TM Hauptwörter (50): [T28: [Schlacht Heer Feind Mann Armee Napoleon Franzose General Truppe Preußen], T40: [Polen Ungarn Land Rußland Preußen Stadt Donau Provinz Hauptstadt Königreich], T10: [Volk König Mann Leben Zeit Land Mensch Krieg Feind Vaterland]]
TM Hauptwörter (100): [T78: [Polen Rußland Preußen Land Orden Russe Stadt Reich Warschau Weichsel], T29: [Napoleon Heer Schlacht Preußen Franzose General Mann Armee Sieg Bluch], T16: [Ende Körper Strom Bild Hebel Hand Auge Wasser Gegenstand Seite], T92: [Mensch Leben Natur Arbeit Zeit Ding Geist Welt Art Seele], T19: [Feind Pferd König Mann Soldat Reiter Uhr Wagen Kanone Offizier]]
TM Hauptwörter (200): [T57: [Orden Polen Preußen Land Hochmeister Ritter Marienburg Stadt deutsch Jahr], T198: [Friedrich Schlacht Heer Schlesien Sachsen Armee Sieg General Mann Feind], T17: [Uhr Feind Truppe General Schlacht Armee Napoleon Kampf Angriff Stellung], T155: [Soldat Krieg Heer Land Mann Truppe König Waffe Geld Feind], T124: [Wasser Luft Sauerstoff Körper Stoff Kohlensäure Teil Feuer Pflanze Kalk]]
Extrahierte Personennamen: General_Jgelström Stanislaus Wilhelm Kosziusko Muth
Xxv. Moskaus Brand.
367
sich zu nehmen. Später waren seine Aeußerungen verläugnenv, doch
nicht mißbilligend. Andere glauben darin eine von den Ursachen
seiner Entfernung von der Armee zu sehen, da er weder das Ansehn
zu befehlen, noch zu verbieten haben mochte, so wollte er auch nicht
Zuschauer sein.
Das allgemeine Verlassen der Wohnungen, wie cs von Smo-
lensk aus statt gefunden hatte, war erzwungen, da die russische Armee
sie stets vertheidigte, sie alle nur der offenen Gewalt überließ, und
uns wie verheerende Ungeheuer ankündigte. Auf dem Lande kostete
eine solche Auswanderung wenig. Die Bauern, die nahe an der
Heerstraße wohnten, erreichten auf Nebenwegen andere Dörfer ihrer
Herren, wo sie aufgenommen wurden.
So floh diese Volksmasse einzeln oder haufenweise. Die Straßen
nach Kasan, Woladimir und Jaroslaw, waren vierzig Lieues weit
mit Flüchtigen zu Fuß, und mit mehreren ununterbrochenen Reihen
von Wagen aller Art bedeckt. Jedoch hielten die Maßregeln, die
Roftopschine, um der Muthlosigkeit vorzubeugen, und die Ord-
nung zu erhalten, getroffen hatte, viele dieser Unglücklichen bis zum
letzten Augenblick zurück.
Hierzu muß man nun noch die Ernennung Kutusows, welche
die Hoffnung von neuem belebt hatte, die falsche Nachricht von einem
Siege bei Borodino, und für die minder Reichen das in dem Augen-
blick, wo sie die einzige Wohnung, die sie besaßen, verlassen sollten,
so natürliche Zaudern hinzurechnen, wozu zuletzt noch die Unzulang-
keit der Transportmittel kam, ungeachtet diese in Rußland in einer
auffallenden Menge vorhanden sind, mag es nun sein, daß die star-
ken Requisitionen, welche das Bedürfniß der Armee nöthig gemacht
hatte, die Zahl derselben vermindert, oder daß sie zu klein warcn^
da der Gebrauch sie auf einem sandigen Boden und auf Wegen,
die mehr blos bezeichnet als gebahnt waren, sehr leicht verlangte.
Jetzt schrieb Kutusow, der bei Borodino geschlagen war, nach
allen Seiten, daß er Sieger sei. Er täuschte Moskau, Petersburg
und die Befehlshaber der übrigen russischen Armeen; ja Alexan-
der theilte sogar diesen Irrthum seinen Verbündeten mit. Im ersten
Entzücken dieser Freude eilte er zu den Altären, überschüttete die
Armee und die Familie des Feldherrn mit Ehre und Geld, verord-
nete Feste, kurz, dankte dem Himmel und ernannte Kutusow für
diese Niederlage zum Feldmarschall.
TM Hauptwörter (50): [T10: [Volk König Mann Leben Zeit Land Mensch Krieg Feind Vaterland], T28: [Schlacht Heer Feind Mann Armee Napoleon Franzose General Truppe Preußen], T36: [Stadt Mauer Tag Dorf Haus Burg Land Bauer Feind Bürger]]
TM Hauptwörter (100): [T23: [Stadt Feind Tag Heer Mauer Mann Lager Nacht Kampf Soldat], T98: [Volk Land König Krieg Zeit Feind Mann Macht Freiheit Kaiser], T29: [Napoleon Heer Schlacht Preußen Franzose General Mann Armee Sieg Bluch], T92: [Mensch Leben Natur Arbeit Zeit Ding Geist Welt Art Seele], T54: [Haus Feld Bauer Dorf Pferd Stadt Vieh Land Wald Mensch]]
TM Hauptwörter (200): [T175: [Mensch Leben Natur Körper Seele Tier Thiere Arbeit Erde Pflanze], T17: [Uhr Feind Truppe General Schlacht Armee Napoleon Kampf Angriff Stellung], T182: [Krieg Jahr Zeit Land Deutschland Regierung Frankreich Volk Folge Revolution], T140: [Stadt Franzose Feind Festung Truppe Tag Mann Paris Belagerung Angriff], T33: [Gott Liebe Mensch Herz Leben Volk Ehre Vaterland gute Zeit]]
392
Xxvi. Schlacht bei Bellealliance.
ihr habt ihn alle verdient!" und sie nahmen das Ehrenzeichen, und
hefteten es an ihre Fahne.
Solche Tapferkeit und Todesverachtung konnte nicht ohne Früchte
bleiben; die Feinde kamen nun selbst ins Gedränge und Ney wollte
seinen Rückhalt von 10,000 Mann zu Hülfe rufen. Aber siehe, sie
waren verschwunden; Napoleon hatte sie plötzlich gegen die Preußen
nach Ligny herbeigerufen, und Ney sah sich genöthigt, alle Bortheile
aufzugeben und nach Frasne zurückzuweichen. Es waren hier auf
jeder Seite 3 bis 4000 Mann gefallen, und da wo Napoleon mit
den Preußen focht, gewiß von jeder 12 bis 15,000; und doch hatte
so viel Blut den großen Kampf noch langst nicht entschieden.
Wellington und Blücher führten beide ihre Heere am 17. etwas
rückwärts, um enger mit einander vereinigt zu sein. Napoleon aber
glaubte die Preußen so vernichtet und erschrocken, daß sie eilig über
Maftricht an den Niederrhein zurückweichen würden; daher schickte er
ihnen nur den Marschall Grouchy mit einem Heerhaufen und dem
Befehle nach, „sie in den Rhein zu stürzen;" und von den Eng-
ländern fürchtete er nichts weiter, als daß sie ihm entlaufen und zu
einer ordentlichen Schlacht es gar nicht kommen lassen würden. Des-
wegen sollte ihnen Vandamme, der eine Strecke Weges mit Grouchy
zog, über Wavre und Brüssel herum in den Rücken gehen. Aber
mit den beiden Bundesheeren stand es ganz anders. Wellington
hatte sich eine treffliche Stellung, vier Stunden auf der Mittagsseite
von Brüssel, auf den Hügeln von Mont St. Jean ausersehen;
da lag der große Soigner Wald in seinem Rücken, und vor ihm
einige gut zu vertheidigende Höfe. Wenn ihm sein Waffengenosse
Blücher zwei Heerhaufen zur Unterstützung senden könne, ließ er ihm
sagen, so wolle er hier mit 80,000 Mann gegen Napoleons
130,000 die Schlacht annehmen. Es war in der Nacht, als diese
Botschaft kam, und der Feldmarschall schlief. Man weckte ihn. Er
antwortete: „Nicht mit zwei Haufen, sondern mit dem ganzen Heere
will ich kommen, und wenn die Franzosen nicht angreifen, so wolleu
wir sie angreifen." — Dann legte er sich wieder hin und schlief
bis an den Morgen.
In solcher Zuversicht durfte der Held am Tage nach einer ver-
lorenen Schlacht reden; das wird ihm und seinem Heere zum ewi-
gen Ruhme gereichen. Das Heer war da in unaufhörlichem, stür-
mischem Regen gelagert, stumm und unmuthig wegen des Rückzuges,
TM Hauptwörter (50): [T28: [Schlacht Heer Feind Mann Armee Napoleon Franzose General Truppe Preußen], T37: [Gott Mensch Herr Herz Leben Wort Welt Himmel Tag Hand]]
TM Hauptwörter (100): [T29: [Napoleon Heer Schlacht Preußen Franzose General Mann Armee Sieg Bluch], T17: [Gott Herr Mensch Wort Leben Herz Welt Hand Vater Himmel], T51: [Armee General Schlacht Franzose Truppe Mann Feind Heer Metz Preußen], T21: [Schnee Winter Wasser Sommer Berg Regen Luft Boden Land Erde], T1: [König Held Herz Mann Volk Siegfried Land Lied Hand Tod]]
TM Hauptwörter (200): [T21: [Napoleon Bluch Heer General Preußen Franzose Schlacht Armee Mann Wellington], T100: [Gott Herr Herz Wort Leben Hand Himmel Vater Kind Mensch], T156: [Schlacht Sieg Feind Heer König Mann Kampf Tag Tapferkeit Franzose], T17: [Uhr Feind Truppe General Schlacht Armee Napoleon Kampf Angriff Stellung], T175: [Mensch Leben Natur Körper Seele Tier Thiere Arbeit Erde Pflanze]]
Extrahierte Personennamen: Ney Napoleon Napoleon Napoleon Marschall_Grouchy Grouchy Jean Napoleons
Xxvi. Schlacht bei Bellealliance.
395
in ihm über den Widerstand der kleineren Anzahl, den er so nicht
berechnet hatte. Wenn ihm gemeldet wurde, wie schwierig die Sa-
chen an diesem oder jenem Orte standen, so antwortete er immer
nur mit diesen Worten: „Vorwärts! vorwärts!" Vor der Ueber-
macht müsse die Tapferkeit doch endlich erliegen, und um 3 Uhr
Nachmittags hatte er schon einen Siegesboten nach Paris abgesendet.
Und wahrlich, wenn nicht bald Hülfe kam, so gewann der finstere
Geist, der für ihn stritt, an diesem Abende dennoch den Sieg. Schon
hatte Wellington seinen ganzen Rückhalt heranziehen und seinen lin-
ken Flügel fast entblösen müssen, um nur den Mittelpunkt zu be-
haupten. Zehntausend seiner tapfern Krieger sah er schon entseelt
um sich liegen und die Lebenden hatten in achtstündiger Kriegsarbeit
fast die letzte Kraft aufgewendet. Da sprach er; „Ich wollte es
wäre Nacht, oder die Preußen kämen!" — Und als er nun bald
darauf den Donner ihres Geschützes im Rücken des Feindes vernahm,
da konnte er die heftige Bewegung der Seele und das Gefühl des
Augenblicks, an welchem das Schicksal Europas hing, nicht zurück-
halten. Thränen drangen aus seinen Augen und begeistert auffah-
rend rief er: „Nun, da ist der alte Blücher!"
Das preußische Heer war durch sehr schlechte und enge Wege,
besonders durch die Hohlwege bei St. Lambert, aufgehalten wor-
den und um 5 Uhr Abends waren erst zwei Brigaden von Bülows
Heerhaufen in dem Walde bei Frisch emo nt angekommen, wo sich
alle sammeln und zum plötzlichen Anfalle verdeckt aufstellen sollten.
Allein der Augenblick dringender Entscheidung war gekommen; drü-
den war das englische Heer noch im heftigsten und kaum zu ertra-
genden Kampfe begriffen. Die preußischen Feldherrn beschlossen da-
her mit dem, was zur Hand war, nur gleich den Angriff zu machen,
und so brach Bülow mit den zwei Brigaden aus dem Walde hervor,
die Anhöhen hinab, in den Rücken von Napoleons rechtem Flügel.
Es war ein furchtbar schöner Anblick, wie die Haufen der Preußen,
in geschlossener Ordnung, von den stufenartig gebildeten Höhen her-
abstiegen, eine Schaar über der andern, und das Geschütz zwischen
ihnen, welches schon, in mehreren Reihen über einander, sein Feuer
hinabsendete. Erst im Schritt, dann im Laufe, die Reiter trabten
voran, gings im Hügel hinunter, und immer neue Haufen traten
da hinten aus dem Dunkel des Waldes hervor. — Der Feind ver-
lor jedoch die Besonnenheit nicht, er wandte sogleich den ganzen
TM Hauptwörter (50): [T28: [Schlacht Heer Feind Mann Armee Napoleon Franzose General Truppe Preußen]]
TM Hauptwörter (100): [T19: [Feind Pferd König Mann Soldat Reiter Uhr Wagen Kanone Offizier], T23: [Stadt Feind Tag Heer Mauer Mann Lager Nacht Kampf Soldat]]
TM Hauptwörter (200): [T17: [Uhr Feind Truppe General Schlacht Armee Napoleon Kampf Angriff Stellung], T121: [Feind Reiter Pferd Heer Mann Flucht Lager Soldat Seite Reiterei], T156: [Schlacht Sieg Feind Heer König Mann Kampf Tag Tapferkeit Franzose], T81: [Herz Himmel Gott Welt Lied Leben Auge Erde Land Nacht], T12: [Wagen Wasser Stein Rad Fuß Maschine Pferd Bewegung Hand Schiff]]
Extrahierte Personennamen: Bülows Bülow Napoleons
Extrahierte Ortsnamen: Paris Wellington Europas Napoleons
396
Xxvi. Schlacht bei Bellealliance.
Rückhalt unter dem General Mouton gegen die Preußen, und es
begann ein mörderischer, uoch lange unentschiedener Kampf, während
die Angriffe gegen die Engländer gleichfalls fortdauerten.
Denn jetzt eben wollte sie Napoleon durch einen letzten, unwi-
derstehlichen Sturm von den lange behaupteten Hügeln in den Soig-
ner Wald zurückwerfen und alsdann seine ganze Macht gegen die
Preußen wenden. Aus dem größten Theile seiner Garde bildete er
einen Angriffskeil, furchtbarer als alle-vorhergenden, und führte ihn
selbst bis an die entscheidenden Höhen. In dichten, geschlossenen
Haufen, gleich dem schweigend und dumpf herannahenden Ungewit-
ter, stiegen die alten Krieger, denen keine Gefahr neu und keine zu
groß war, hinan. Wellington sah sie herankommen und erkannte,
daß dieses nun die letzte, verzweifelte, und deshalb gefährlichste An-
strengung des Feindes sei. Er stellte sein Geschütz auf die rechten Flecke,
dahinter sammelte er 8000 Mann seines besten, noch übrigen Fuß-
, Volks, ließ die Männer, die schon ein schweres Tagewerk bestanden
hatten, sich einen Augenblick lagern und ruhen, und als nun der
französische Sturmhaufe nahe war, daß kein Schuß auf die dichten Mas-
sen verloren ging, da donnerte das Geschütz mit Kartätschen in sie
hinein. Dennoch wichen sie nicht, schlossen die zerrissenen Reihen
wieder, und rückten immer näher. Aber es empfing sie das Feuer
und die Bajonette des tapfern Fußvolks, besonders der starken schot-
tischen Männer, und zugleich drang von den Seiten die furchtbare
englische Reiterei auf sie ein. Es war ein entsetzliches Blutbad.
Da fiel Friant, einer der ersten Gardeanführer; Neys Pferd wurde
erschossen und er mußte zu Fuß stiehen; von allen Seiten ertönte das
Geschrei der englischen Reiterei, sich zu ergeben. ,,Die Garde er-
giebt sich nicht, sie stirbt!'^ rief Cambronne, der mit Napoleon auf
der Insel Elba gewesen war, und sank schwer verwundet nieder.
Auch von der andern Seite fiel mancher tapferer Mann; aber die
Schlacht war nun auf diesem Flecke entschieden. Unaufhaltsam stürz-
ten die Ueberbleibsel der Garde und der übrigen Angriffshaufen wie-
der die Anhöhe hinunter. Sie wollten einen Rückhalt bei den übri-
gen suchen, die da hinter ihnen geblieben waren; aber mit denen
stand es schlimmer, als mit ihnen selbst.
Ein Haufe der Preußen nach dem andern war in die Schlacht-
linie eingerückt und alsbald frisch ans Werk gegangen. Von drei
Seiten wurde der rechte Flügel des Feindes bestürmt; er wich; im
TM Hauptwörter (50): [T28: [Schlacht Heer Feind Mann Armee Napoleon Franzose General Truppe Preußen], T7: [Erde Luft Sonne Wasser Himmel Berg Tag Licht Wolke Nacht]]
TM Hauptwörter (100): [T19: [Feind Pferd König Mann Soldat Reiter Uhr Wagen Kanone Offizier], T23: [Stadt Feind Tag Heer Mauer Mann Lager Nacht Kampf Soldat], T51: [Armee General Schlacht Franzose Truppe Mann Feind Heer Metz Preußen], T77: [Baum Nacht Himmel Wald Tag Gott Kind Vogel Sonne Blume], T16: [Ende Körper Strom Bild Hebel Hand Auge Wasser Gegenstand Seite]]
TM Hauptwörter (200): [T121: [Feind Reiter Pferd Heer Mann Flucht Lager Soldat Seite Reiterei], T17: [Uhr Feind Truppe General Schlacht Armee Napoleon Kampf Angriff Stellung], T156: [Schlacht Sieg Feind Heer König Mann Kampf Tag Tapferkeit Franzose], T102: [Glocke Stimme Wort Hand Auge Ohr Kirche Ton Fenster Herr], T131: [Licht Erde Sonne Körper Auge Himmel Bild Gegenstand Luft Wolke]]
Xxii!. Napoleon Kaiser.
339
Städte gekommen war, um von Genua Besitz zu nehmen, kehrte er
über Fontainebleau nach Paris zurück, und eilte nach der Küste, um
von dem Mißlingen einer Reihe von Berechnungen Zeuge zu sein,
welche wegen der Zahl der Glieder, ans denen sie bestanden, fast
unausbleiblich zu Wasser werden mußten. Alles war zu jener Zeit
so weit bereit, daß man nur das Zeichen zur Einschiffung erwartete,
dieses kam aber nie. Ereignisse anderer Art öffneten seinem Unter-
nehmungsgeiste und Ehrgeize eine neue Laufbahn, wenn anders das
Zurückweisen eines herausgeforderten und unerwarteten Angriffs Ehr-
geiz heißen kann.
Bevor wir jedoch hierauf übergehen, dürfte es nicht unange-
messen sein, einige Partikularitäten über Napoleons Lebensweise zu
dieser Epoche zu geben.
Jeden Morgen um neun Uhr kam der Kaiser regelmäßig aus
dem Innern seiner Gemächer, für den Tag gekleidet. Die obersten
Chargen seines Haushaltes wurden zuerst vorgelassen, und Napoleon
gab ihnen seine Befehle für den Tag. Dann wurden die graiitfs
entrées eingeführt, welche aus Personen vom höchsten Range be-
standen, welche zu diesen Vorrechten entweder durch die Aemter oder
durch besondere Gunst berufen waren. Dieses Vorrecht wurde zu
jener Zeit als die größte Auszeichnung, die ein Mensch erlangen
konnte, betrachtet. Napoleon redete jeden der Anwesenden an und
hörte gütig mis Alles, was man ihm sagte. Nachdem er die Runde
gemacht hatte, verneigte er sich, und Jedermann zog sich zurück.
Wenn jedoch Jemand eine besondere Bitte an ihn zu richten hatte,
blieb er einige Minuten, nachdem die anderen fortgegangen waren,
mit ihm allein. Eine halbe Stunde nach neun Uhr wurde das Früh-
stück aufgetragen. Der Prüftet des Palastes meldete es ihm, und
ging ihm nach dem Salon voran, wo gefrühstückt wurde, wo er und
der erste Haushofmeister, welche alle einzelnen Dienste verrichtete,
allein zugegen waren. Napoleon frühstückte an einem kleinen Tische
von Mahagoniholz. Der Präfeet deö Palastes stand, mit dem Hute
unter dem Arm, neben dem kleinen Tische. Da der Kaiser so mäßig
war, als nur je ein Mensch, dauerte das Frühstück häufig nicht län-
ger als acht bis zehn Minuten. Wenn er jedoch Neigung fühlte,
sich gehen zu lassen, wie er zuweilen lachend zu sagen pflegte, dann
dauerte das Frühstück lange genug, und nichts konnte die Heiterkeit
und Anmuth übertreffen. Seine Ausdrücke trafen stets das Ziel, und
22*
TM Hauptwörter (50): [T5: [Haus Tag Kind Hand Herr Tisch Mann Fenster Wagen Pferd], T10: [Volk König Mann Leben Zeit Land Mensch Krieg Feind Vaterland], T12: [König Paris Jahr Napoleon General Frankreich Mann Tag Kaiser Minister]]
TM Hauptwörter (100): [T87: [Tag Tisch Haus Frau König Mann Gast Herr Hand Abend], T92: [Mensch Leben Natur Arbeit Zeit Ding Geist Welt Art Seele], T29: [Napoleon Heer Schlacht Preußen Franzose General Mann Armee Sieg Bluch], T63: [Jahr Senat Plebejer Gesetz Volk Recht Staat Bürger Gewalt Rom], T39: [Kind Vater Mutter Frau Mann Haus Jahr Eltern Sohn Knabe]]
TM Hauptwörter (200): [T196: [Tisch Tag König Hand Wein Herr Haus Gast Abend Frau], T152: [Auge Haar Gesicht Nase Krankheit Körper Mensch Mund Ohr Kopf], T63: [Kaiser Macht Rom Zeit Volk Jahr Mann Staat Augustus Name], T17: [Uhr Feind Truppe General Schlacht Armee Napoleon Kampf Angriff Stellung], T175: [Mensch Leben Natur Körper Seele Tier Thiere Arbeit Erde Pflanze]]
Extrahierte Personennamen: Napoleon Napoleons Napoleon Napoleon Napoleon
Extrahierte Ortsnamen: Genua Fontainebleau Paris Napoleons Mahagoniholz
350 Xxiv. Friedrich Wilhelm Iii.; das Unglück Preußens.
Von diesen drei Maaßregeln war unstreitig die erste die aller
unpolitischste. Wir haben oben gesehen, was sich Preußen von einem
Bruche mit Frankreich zu erwarten hatte. Der Hoffnungstraum der
Feinde Napoleons hatte nur einen Augenblick gedauert. Schon hatte
man die Nachricht der ersten französischen Siege erhalten undmacks Un-
glück erfahren. Unsere Truppen wären vom äußersten Ende der Mo-
narchie herbeigeeilt, um nach der Entscheidung einzutreffen. Dieser
Umstand machte uns Schwache noch schwächer. Es war auch nicht
eine Wahrscheinlichkeit für uns.
Sich ganz leidend zu verhalten, schien ebenfalls nicht den Umstän-
den angemessen. Konnte man gleich nicht behaupten, daß Frankreich,
wenn es sich irrig schmeichelte, daß wir den Durchgang seiner Armee
nicht übel deuten würden, schon deswegen allein verdiente, Krieg mit
uns zu haben, so blieb es doch nicht weniger wahr, daß es die
Achtung gegen uns aus den Augen gesetzt und keine weiteren Auf-
opferungen von uns zu erwarten hatte. Gleichwohl hätte uns die
Fortsetzung unsers alten Systems zu sebr großen gezwungen, weil
unsere Verbindlichkeiten wegen Hannover uns unfehlbar einen Bruch
mit Rußland zugezogen haben würden.
Es blieb noch ein Mittelweg, der uns, wenigstens auf einige
Augenblicke, in unsern in die Länge so gefährlichen, aber in unsern
damaligen Verwickelungen erwünschten Alleinstand zurücksetzte, wo wir
uns von aller positiven Verbindlichkeit losmachen, und von uns selbst
und unserm eigenen Interesse ausgehen konnten. Zu diesem Aus-
wege entschloß man sich. Man erklärte dem französischen Minister
zu Berlin, daß man die Verletzung unsers Gebietes für einen Ent-
schluß seines Hofes ansehe, den zwischen demselben und uns beste-
henden Verbindlichkeiten entsagen zu wollen; daß, dem zu Folge,
uns nichts verhindere, den Marsch der Russen nach Hannover zu ge-
statten, und daß fortan unsere Armeen eine Stellung annehmen wür-
den, die unserer Grenze mehr Achtung verschaffe. Diese Erklärung
wnrde dem Petersburger Hofe mitgetheilt.
Wäre man doch dabei stehen geblieben! Die Maßregel war
streng, aber gerecht, und zog uns die Achtung der Weisheit zu.
Freilich wären die Folgen des presburger Friedens für uns dieselben
gewesen. Wir wären, sei es auf dem Wege einer fehlerhaften Po-
litik, von einer höhern Kraft aus allen Kreisen unserer Berechnungen
in das Verhälmiß der Abhängigkeit gezogen worden. Aber unser
TM Hauptwörter (50): [T10: [Volk König Mann Leben Zeit Land Mensch Krieg Feind Vaterland], T34: [Krieg Frankreich England Deutschland Preußen Frieden Rußland Napoleon Kaiser Jahr], T45: [Zeit Mensch Leben Kunst Sprache Wissenschaft Natur Wort Geist Lehrer]]
TM Hauptwörter (100): [T98: [Volk Land König Krieg Zeit Feind Mann Macht Freiheit Kaiser], T92: [Mensch Leben Natur Arbeit Zeit Ding Geist Welt Art Seele], T29: [Napoleon Heer Schlacht Preußen Franzose General Mann Armee Sieg Bluch], T41: [Staat Recht Volk Adel König Land Verfassung Gesetz Stand Verwaltung], T30: [Periode Abschnitt erster zweiter Zeitraum dritter Jahr Kapitel Sonne Planet]]
TM Hauptwörter (200): [T177: [Volk Recht Gesetz Freiheit Land Strafe Mensch Gewalt Leben Staat], T71: [Deutschland Krieg Preußen Volk Napoleon Frankreich Macht Frieden Europa Land], T182: [Krieg Jahr Zeit Land Deutschland Regierung Frankreich Volk Folge Revolution], T59: [Tod Leben Volk Herz Freund Mann Wort König Tag Feind], T17: [Uhr Feind Truppe General Schlacht Armee Napoleon Kampf Angriff Stellung]]
Extrahierte Personennamen: Friedrich_Wilhelm_Iii Friedrich Wilhelm Napoleons
Extrahierte Ortsnamen: Frankreich Napoleons Frankreich Berlin Hannover
Xxiv. Friedrich Wilhelm Iii.; das Unglück Preußens.
359
fehlen des Generales von Tauenzien, dem es nicht an Talent, Un-
ternehmungsgeist und Thätigkeit fehlte, und hinter ihm das Corps
des Fürsten von Hohenlohe, dessen Ruf als Krieger begründet ist.
Man durfte sie nur mit allem was sich in ihrer Nähe befand, ver-
stärken, und beide Corps bis an den Main vorschieben, wo die fran-
zösischen Truppen, die seit dem preßburger Frieden noch in Deutsch-
lands waren, zerstreut lagen. Wäre man rasch zu Werke gegangen,
man würde ihnen vielen Schaden gethan haben, und der Krieg sing
mit glänzenden Vorzeichen an; ein großer Punkt bei einer verzwei-
felten Sache. Aber dem Herzog war es nicht gegeben, den Unter-
schied zwischen diesem und einem gewöhnlichen Feldzuge aufzufassen,
und von der alten Straße abzugehen, die nicht mehr zum alten Ruhme
führen konnte. Er fand sich nie stark genug, verlor Tage, verlor
Wochen, war über den Operationsplan mit sich selbst nie eins.
Doch nicht ,, mit sich selbst," mit dem Schwarm großer und kleiner
Rathgeber, deren jeder seinen eigenen Gedanken hatte, deren jeder
sich zu den Berathschlagungcn drängte, angehört, und aufs Wort
geglaubt werden wollte, mit diesen konnte er nie zu einem festen
Entschluß kommen. Er suchte unbeholfen und schwankend Licht bei
andern, er, dessen Erfahrung unser letzter Trost war. Endlich wurde
entschieden, daß unsere beiden Flügel den thüringer Wald umgehen,
und das Centrum ihn durchschneiden sollte, um dem Feind so an allen
Punkten entgegenzurücken. Es war zu spät. Napoleon war uns
zuvorgekommen.
Napoleon hatte die Kriegsrüstungen von weitem gesehen. Lange
wollte er unserer Keckheit nicht Glauben beimessen. Aber sobald un-
sere Truppen Sachsen überschwemmt hatten, und ihm kein Zweifel
mehr übrig blieb, eilte er blitzschnell voraus. Seine Garden folgten
ihm auf Wagen. Mit jener unnachahmlichen Raschheit, wodurch sich
alle französische Bewegungen auszeichnen, waren in wenig Tagen
alle im Reiche zerstreuten Corps in eins zusammengezogen, bildeten
eine Armee, und sahen den Kaiser an ihrer Spitze. Man erfuhr
im Hauptquartier zu Erfurt, daß der Feind seine Hauptmacht gegen
Hof richtete. Die Absicht war nicht zweifelhaft. Wir sollten auf
unserm linken Flügel umgangen, und von den Magazinen abge-
schnitten werden. Es war dasselbe Manöver als bei Marengo, bei
Ulm; es war, mit einem Worte, was man das große Geheimniß
der neuen Taktik zu nennen pflegt, und im Grunde nichts als eine
TM Hauptwörter (50): [T28: [Schlacht Heer Feind Mann Armee Napoleon Franzose General Truppe Preußen], T10: [Volk König Mann Leben Zeit Land Mensch Krieg Feind Vaterland], T45: [Zeit Mensch Leben Kunst Sprache Wissenschaft Natur Wort Geist Lehrer]]
TM Hauptwörter (100): [T17: [Gott Herr Mensch Wort Leben Herz Welt Hand Vater Himmel], T51: [Armee General Schlacht Franzose Truppe Mann Feind Heer Metz Preußen], T29: [Napoleon Heer Schlacht Preußen Franzose General Mann Armee Sieg Bluch], T92: [Mensch Leben Natur Arbeit Zeit Ding Geist Welt Art Seele], T16: [Ende Körper Strom Bild Hebel Hand Auge Wasser Gegenstand Seite]]
TM Hauptwörter (200): [T59: [Tod Leben Volk Herz Freund Mann Wort König Tag Feind], T17: [Uhr Feind Truppe General Schlacht Armee Napoleon Kampf Angriff Stellung], T131: [Licht Erde Sonne Körper Auge Himmel Bild Gegenstand Luft Wolke], T183: [Kind Lehrer Schüler Unterricht Schule Frage Stoff Aufgabe Zeit Geschichte], T175: [Mensch Leben Natur Körper Seele Tier Thiere Arbeit Erde Pflanze]]
Extrahierte Personennamen: Friedrich_Wilhelm_Iii Friedrich Wilhelm Hohenlohe Napoleon Napoleon Marengo
Extrahierte Ortsnamen: Main Deutsch- Sachsen Erfurt Ulm
Xxiv. Friedrich Wilhelm Iii.; das Unglück Preußens.
361
die Nachricht einer ersten Niederlage und die Richtung, in welcher
man es den Franzosen entgegenführte, bestürzt machen mußte; mit
einem Heere, das seine Vorräthe verloren hatte, und sich im schreck-
lichen Mangel befand. Die Schlacht wurde am 14. auf mehreren
abgesonderten Punkten, ohne Einverständniß zwischen den Corps,
ohne Verbindung zwischen den Bewegungen, auf einem Felde gelie-
fert, das man nicht einmal vorher untersucht hatte. Der Herzog
hatte an nichts gedacht, weder an sich selbst noch an die Zufälle,
die ihn betreffen konnten, noch an die Armee und einen Rückzug für
sie, wenn uns das Glück nicht begünstigen sollte. Sobald er also
verwundet und aus dem Gefecht geschafft worden, wußte kein Gene-
ral mehr was er zu thun hatte. Manschlug sich aufs Gerathewohl;
schlug sich anfangs gut; als aber der Soldat sah, daß man hier
ein Regiment nach dem andern zur Schlachtbank führte, dort Regi-
menter im Kartätschenfeuer stehen ließ, weil kein Befehl kam, ihre
Stellung zu verändern; so verlor sich allmählig das Zutrauen; man
fing an zu weichen; die Verwirrung nahm überhand; die Armee
wurde zersprengt.
Der unglückliche König that Wunder der Tapferkeit. Vielleicht
suchte er den Tod. Alle seine Bemühungen, die Schlacht wieder
herzustellen, waren vergebens. Zwei Pferde wurden ihm unter dem
Leibe todt geschossen, als er die Regimenter wieder gegen den Feind
führen wollte. Schon war er beinahe umzingelt; nun erst gelang
es einigen seiner Getreuen, ihn während der Finsterniß zu retten
und in Sicherheit zu bringen. Seine Brüder zeigten sich ihres Ran-
ges würdig, und gaben bis zuletzt das Beispiel des Muthes und
der Kaltblütigkeit.
Eine verlorne Schlacht gegen die Franzosen war unter jeden
Umständen ein großes Unglück. Unter diesen Umständen, war al-
les zugleich mit ihr verloren. Die verschiedenen Rückzüge gingen ohne
Ordnung, aufs Ungefähr, nach allen Richtungen vor sich. Ein an-
sehnliches Corps warf sich weit hinter das Schlachtfeld in Erfurt,
und mußte den Tag darauf mit den ersten Männern des Staats an
der Spitze, kapituliren. Der größte Theil der Armee zog sich nach
Magdeburg, und sammelte sich endlich unter dem Geschütze dieser
Festung.
Wollten diese Ueberrefte, von der Hauptstadt abgeschnitten, ihre
letzte Zuflucht die Oder, erreichen, so mußten sie einen Bogen durch-
TM Hauptwörter (50): [T28: [Schlacht Heer Feind Mann Armee Napoleon Franzose General Truppe Preußen], T10: [Volk König Mann Leben Zeit Land Mensch Krieg Feind Vaterland], T37: [Gott Mensch Herr Herz Leben Wort Welt Himmel Tag Hand]]
TM Hauptwörter (100): [T23: [Stadt Feind Tag Heer Mauer Mann Lager Nacht Kampf Soldat], T51: [Armee General Schlacht Franzose Truppe Mann Feind Heer Metz Preußen], T92: [Mensch Leben Natur Arbeit Zeit Ding Geist Welt Art Seele], T94: [Herr Tag Haus Kind Brot Geld Leute Mensch Hund Mann], T19: [Feind Pferd König Mann Soldat Reiter Uhr Wagen Kanone Offizier]]
TM Hauptwörter (200): [T156: [Schlacht Sieg Feind Heer König Mann Kampf Tag Tapferkeit Franzose], T175: [Mensch Leben Natur Körper Seele Tier Thiere Arbeit Erde Pflanze], T17: [Uhr Feind Truppe General Schlacht Armee Napoleon Kampf Angriff Stellung], T46: [Körper Blut Wasser Luft Haut Magen Herz Speise Muskel Mund], T121: [Feind Reiter Pferd Heer Mann Flucht Lager Soldat Seite Reiterei]]
Extrahierte Personennamen: Friedrich_Wilhelm_Iii Friedrich Wilhelm
Xxv. Moskaus Brand.
365
Luftballons. Die erste Bestimmung dieser mit Flügeln versehenen,
aeronautischen Maschine war gewesen, über der französischen Armee
zu schweben, ihren Feldherrn aufzusuchen, und ihn mit einem Re-
gen von Feuer und Eisen zu zerschmettern: es wurden mehrere Ver-
suche gemacht, sie mißlangen jedoch, weil die Federn der Flügel je-
desmal zerbrachen.
Rostopschine aber soll, unter dem Vorwände diese Versuche
fortzusetzen, eine Masse von Brenn- und Zündmaterialien haben an-
fertigen lassen. Moskau selbst sollte die große Höllenmaschine wer-
den, deren nächtliche plötzliche Explosion den Kaiser und seine Armee
verschlänge. Entginge der Feind dieser Gefahr, so würde er'we-
nigstens kein Obdacht und kein Hülfsmittel mehr finden, und das
Entsetzen eines so großen Unglücks, dessen man ihn zeihen würde,
wie man ihm den Untergang von Smolensk, Dorogobnje, Wiazma
und Gjatz Schuld gab, würde ganz Rußland in Aufstand bringen.
Dies war der furchtbare Plan jenes edlen Abkömmlings von
einem der größten Eroberer Asiens. Er wurde ohne Ueberspannung
gefaßt, reiflich erwogen und ohne Zaudern ausgeführt. Nachher ist
dieser russische Große in Paris erschienen. Er ist ein gesetzter Mann,
guter Ehegatte, vortrefflicher Vater, von ausgezeichnetem, gebildeten
Geiste, im Umgänge sanft und voller Anmuth, aber, wie mehrere
seiner Landsleute, vereint er mit der Bildung der neuesten Zeit die
feste Kraft des Alterthums.
Sein Name gehört nunmehr der Geschichte an, wiewohl ihm
nur der größte Antheil an der Ehre dieses großen Opfers gebührt;
es hatte bereits in Smolensk begonnen, er vollendete es. Dieser
Entschluß war bewundernswerth, wie alles Große und Ganze, der
Beweggrund genügend und durch den Erfolg gerechtfertigt, die Auf-
opferung unerhört und so außerordentlich, daß der Geschichtschreiber
dabei verweilen muß, um die That zu ergründen, zu begreifen und
zu betrachten.
Ein Mann, alleinstehend mitten in dem fast umgestürzten Reiche,
saßt die Gefahr festen Blickes in das Auge, ermißt sie, würdigt sie
und wagt, vielleicht ohne Auftrag, das unermeßliche Opfer aller
Interessen des Allgemeinen und des Einzelnen. Er, ein Unterthan,
entscheidet über das Schicksal des Staates ohne Vollmacht seines
Souveräns; er, ein Evelmann, spricht die Zerstörung der Paläste
des Adels aus, ohne ihre Einwilligung; er, durch die Stelle, die
TM Hauptwörter (50): [T10: [Volk König Mann Leben Zeit Land Mensch Krieg Feind Vaterland], T45: [Zeit Mensch Leben Kunst Sprache Wissenschaft Natur Wort Geist Lehrer], T28: [Schlacht Heer Feind Mann Armee Napoleon Franzose General Truppe Preußen]]
TM Hauptwörter (100): [T98: [Volk Land König Krieg Zeit Feind Mann Macht Freiheit Kaiser], T92: [Mensch Leben Natur Arbeit Zeit Ding Geist Welt Art Seele], T29: [Napoleon Heer Schlacht Preußen Franzose General Mann Armee Sieg Bluch], T16: [Ende Körper Strom Bild Hebel Hand Auge Wasser Gegenstand Seite], T71: [Mann Volk Leben Sitte Zeit Vater Liebe Frau König Jugend]]
TM Hauptwörter (200): [T177: [Volk Recht Gesetz Freiheit Land Strafe Mensch Gewalt Leben Staat], T59: [Tod Leben Volk Herz Freund Mann Wort König Tag Feind], T17: [Uhr Feind Truppe General Schlacht Armee Napoleon Kampf Angriff Stellung], T136: [Leben Mensch Geist Natur Zeit Volk Welt Kunst Sinn Wesen], T173: [Sprache Wort Name Schrift Zeit Buch Form Kunst Art Werk]]
Extrahierte Ortsnamen: Moskaus Moskau Smolensk Dorogobnje Wiazma Asiens Paris Smolensk