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1. Leitfaden für den Geschichtsunterricht in den oberen Klassen höherer Töchterschulen - S. 184

1889 - Berlin : Vahlen
184 Die Deutschen. 5. Deutsche Nationalgeschichte. 239. 240. mutiger Weise die Herren. Durch dieses Auftreten der Franzosen fhlte sich sterreich verletzt. Zn Rußland war Katharina Ii. gestorben und ihr Sohn Paul, ein leidenschaftlicher Feind des revolutionren Frankreichs, auf den Thron gelangt. England stand noch unter den Waffen, die Trkei war durch den Angriff auf gypten gekrnkt: so bildete sich die 2. Koalition, die der die Armeen Frankreichs rasch groe Vorteile gewann. Namentlich zeich-nete sich der russische General Suwross in Italien aus, wo er 1799 eine Reihe glnzender Siege erfocht und zuletzt, als der Winter schon nahte, der den St. Gotthardt die Schweiz und dann auf weiteren wilden Alpenwegen das Vorder-Rheinthal erreichte. Aber auch diesmal brachte die Uneinigkeit die Verbndeten um alle Vorteile. 240. Bonaparte als erster Konsul. 17991804. 1. Und eben jetzt kam Bonaparte, seine Armee in gypten lassend, nach Frank-reich und Paris zurck, machte durch einen Staatsstreich der Regie-rung des Direktoriums ein Ende und lie sich als ersten Konsul an die Spitze Frankreichs stellen. Der russische Kaiser Paul schlo mit ihm Frieden, nur England und sterreich nahmen gegen ihn den Kamps noch weiter auf. Da fhrte Bonaparte pltzlich eine im stillen in Frankreichs Osten gesammelte Armee der den groen St. Bernhard nach Italien, stand hier unvermutet im Rcken der fter- 1800. reicher und schlug diese bei Marengo (14. Zuni) unweit Alessandria in einer Schlacht, die sich durch die rechtzeitige Ankunft des Generals Desaix aus einer Niederlage in einen Sieg verwandelte. Zn Ober-deutschend bedrohte General Moreau die sterreicher, die er zuletzt noch bei Hohenlinden (3. Dez.) zwischen Isar und Znn entschei-dend schlug. 2. Nun beeilte sich der Kaiser Franz Ii. aus Grund der Bedingungen 1801. von Campo Formio den Frieden von Luneville zu schlieen; auch England schlo mit Frankreich den Frieden von Amiens (1802) die Geschicke Europas lagen in Napoleon Bonapartes Hand. Was das hie, das sollte Deutschland sogleich in voller Hrte erfahren, als die Gesandten seiner Staaten in Regensburg um die Entsch-digungen handelten, welche aus skularisierten geistlichen und mediati-sierten weltlichen Reichsstnden den deutschen Fürsten sr ihre Ver-luste auf dem linken Rheinufer gegeben werden sollten. Der Reichs- 1803. deputations-Hauptschlu machte den geistlichen Besitzungen, den freien Stdten und der Reichsritterschaft ein Ende. Napoleon schenkte das deutsche Land an deutsche Fürsten nach seinem Gutdnken, er selbst aber erreichte bald sein letztes Ziel, als er nach einer allge-

2. Geschichte des deutschen Volkes - S. 405

1905 - Berlin : Vahlen
Die Konvention von Tauroggen. 635-637. 405 Fremden im russischen Hauptquartier Alexander gezwungen hatte, den bis-heriaen Feldhern Barclay de Sollt), einen (deutschen) Livlnder, mit einem Altrussen, Kutusow, zu vertauschen, lieferte dieser zur Verteidigung der alten Hauptstadt Moskau die furchtbare Schlacht von Boro-bino. Sie brachte kein gnstiges Ergebnis fr die Russen, und nun ward System, was man bisher nur gezwungen getan hatte: auch Kutusow zog sich tiefer in das Innere des Landes zurck. Napoleon zog in Moskau em (am 14. September 1812). Er glaubte des Siegs und eines vorteilhaften Friedens gewi zu sein; aber gerade jetzt begann das Unheil. Die ein-rckenden Truppen fanden die Stadt von ihren Bewohnern verlassen, und kaum hatten sie sich in den leeren Husern einquartiert, da brach nach der gewhnlichen Ansicht von Rostopschin, dem Gouverneur von Moskau, veranlat ein furchtbarer Brand aus, der den grten Teil der Stadt vernichtete. Trotzdem blieb Napoleon, der sich in seinem Stolze lange mit Friedenshoffnungen tuschte und absichtlich mit Verhandlungen hingehalten wurde, noch der einen Monat in Moskau, und erst dann begann er den Rckzug, als der Winter fast schon hereinbrach (18. Oktober 1812) Und nun brachten Klte, Mangel und die immer erneuten Angriffe der Russen der groen Armee und mit ihr den Deutschen, die Napoleon hatten folgen mssen, Tod und Verderben. Bald nach dem frchterlichen Ubergang der die Beresina (26.-29. November) verlie der Kaiser sein Heer und floh, tief in Pelze gehllt, unerkannt durch Deutschland nach Frankreich. Erst aeaen Ende des Jahres schwankten die letzten Reste des einst so glnzenden Heeres, unglckselige Menschen, bleiche Gestalten, den Tod im Herzen, m Lumpen, in Weiberrcke, in Stroh gehllt, der die preuische Grenze so hatte sie Gott geschlagen mit Mann und Ro und Wagen". 636. Stein war in Petersburg dem Kaiser Alexander nahe gewesen. Da man hier nicht verzagte, als Napoleon in Moskau einzog, da man sich von Napoleons Friedensanerbietungen nicht fangen lie, da Alexander bei dem Wahlspruche ausharrte: er oder ich", das war vorzugsweise das Werk von Steins groem Charakter und rastlosem Eifer. Jetzt, gleichzeitig mit den Resten der groen Armee, eilte er mit dem wackeren E. M. Arndt von Petersburg der die Schneefelder Livlands und Litauens der deutschen Grenze zu. Im Namen des russischen Kaisers, meinte er, msse man jetzt, ntigenfalls mit Drohung und Gewalt, zum Kampfe gegen den Unterdrucker treiben. Aber schon hatte Preußen selbst den Anfang zur Erhebung gemacht. 637. Da York, der zh und streng die gesonderte Stellung seines Hilfskorps behauptete, im Grunde seines Herzens ein grimmer Feind der Franzofen war, wuten die Russen gar wohl. Schon vor Riga waren ihm von dem russischen Befehlshaber Antrge zu heimlichen Unterhandlungen gemacht und er zur Trennung von den Franzofen aufgefordert worden, wozu dann spter auch der General Paulucci in sehr zudringlicher Weise ihn zu locken gesucht hatte. York hatte sich gegen die Russen nicht minder klug und zurckhaltend benommen als gegen die Franzosen, aber er hatte doch die Verhandlungen mit ihnen nicht ganz abgebrochen. So war er frhzeitig von dem Untergang der groen Armee benachrichtigt worden. Mit Einbruch des harten Winters begann auch Macdonald seinen Rckzug aus Kurland; die Franzosen waren voran, die Preußen folgten in zwei Ab-teilungen unter Massenbach und York. Schon wurden sie von den siegreichen Russen umschwrmt; die Generale Diebitsch und Wittgenstein forderten York von neuem auf, sich von den Franzosen, die doch die eigentlichen Feinde

3. Geschichte des deutschen Volkes - S. 468

1905 - Berlin : Vahlen
468 Das Jahr 1866. 732-734. schdel), doch immer im Siegesschritt gegen Westen vorwrts, bis man Gradlitz im Elbtale erreichte. Am 30. ward hier abermals gekmpft: berall gingen die sterreicher unter dem Schutz ihrer Festung Josephstadt zurck. Indessen hatten die preuischen Garden den Tag von Trautenau wieder gut gemacht. Am 28. hatten sie das Gablenzsche Korps, das sich bereits auf dem Rckzge befand, bei Soor ( 480) angegriffen und vollstndig geschlagen. Die Verbindung der Garden und des Steinmetzschen Korps war nach diesen Siegen nicht mehr zu hindern. Bonin rckte nun ebenfalls wieder vor. Unter neuen Gefechten ward am 29. Juni Kniginhof an der Elbe von der Garde besetzt. Laut jubelte das Volk, besonders in der Residenz vor dem Palais des Knigs, als die Kunde von den erfochtenen schnen Siegen eintraf; auch Graf Bismarck, solange verkannt und angefeindet, erhielt nun den freudigen ffentlichen Dank; der König aber brach am Morgen des 30. Juni zum Heere auf. 733. Die erste Armee unter Prinz Friedrich Karl war von Zittau her der Reichenberg nach Bhmen eingerckt; noch weiter westlich zog, wie erwhnt, die Elbarmee unter Herwarth von Bittenfeld. Diese be-stand schon am 26. Juni bei Hhnerwasser das erste Gefecht; an demselben Tage traf auch die erste Armee bei Liebenau auf den Feind und schlug ihn am Abend in einem heftigen Gefecht bei Podol an der Jser. Durch diese Gefechte wurde die Vereinigung beider Armeen hergestellt. Am 28. kmpften ste siegreich bei Mnchengrtz, und der blutige Tag von G Usch in (29. Juni) brachte die unaufhaltsam nach Sdosten vordringenden Armeen in die gesuchte Verbindung auch mit der zweiten Armee. Am folgenden Tage traf der König, begleitet von seinen treuen Beratern, dem Grafen Bismarck, dem Kriegsminister von Noon und dem Chef des groen Generalstabs, Frei Herrn von Moltke, bei seinen Truppen ein, die nun in einer Stellung, die ein Zusammenwirken jeden Augenblick mglich machte, dem berraschten erschtterten Feinde, der sich gegen die Festung Kniggrtz hin zusammenzog, gegenberstanden. Die furchtbare Wirkung des Zndnadelgewehrs *) war es nicht allein gewesen, durch die all diese Siege erfochten wurden, sondern vor allem auch die hohe Bildung, Hin-gebung und Selbstndigkeit des durch die allgemeine Wehrpflicht aus allen Stnden hier vereinten preuischen Volks. Die so lange angefochtene Neu-bildung des Heeres, des Knigs eigenstes Werk, hatte sich trefflich bewhrt und sie bewhrte sich weiter. 734. _ Mit der Elbe, die, hier schon stark und bedeutend, an der Festung Kniggrtz vorber nach Sden strmt, fliet einige Meilen west-lich die spter sich mit ihr vereinende B istritz fast parallel. An dieser zieht sich stlich eine Reihe von wellenfrmigen Anhhen hin, meist mit kleinen Drfern gekrnt; das Gelnde ist von kleinen Grnden vielfach durchschnitten, hie und da mit Wldchen durchsetzt. Hierher war die fter-reichische Armee unter Benedek schon am 1. Juli zurckgegangen. Bedeuten-dere Gefechte hatten weder an diesem noch an dem folgenden Tage statt-gefunden, so da die sterreicher Zeit gehabt hatten, die Stellung auf jede mgliche Art zu befestigen. Nur fr den Fall eines Rckzuges war sie, da man die Elbe hinter sich hatte, hchst gefhrlich gewhlt. Prinz Friedrich Karl, dessen Heersulen den sterreichern gegenber westlich von der Bistritz *) Sein Erfinder war Dreyse in Smmerda.

4. Geschichte des deutschen Volkes - S. 375

1905 - Berlin : Vahlen
Jena und Auerstt. Preuens Ml. 581583. 375 581. Und Nun brach entsetzliches Unglck herein. Im Hauptquartier hatte man erfahren, da Napoleons Marschlle bereits der Schleiz und Gera hinausrckten und die Preußen zu umgehen drohten. Es ward deshalb beschlossen, in eine andere Stellung, die hinter der Unstrut genommen werden sollte, zurckzugehen. Aber schon drei Tage nach dem Schlage von Saalfeld stand Napoleon in Jena. In der Nacht zum 14. Oktober brachten seine Truppen ihre Kanonen auf den Landgrafenberg hinauf, der, nrdlich von Jena gelegen, das Saaltal beherrscht und den das Hohen-lohesche Korps noch besetzt hielt. Hohenlohe, der bereits den Befehl zum Rckzge erhalten hatte, lie den Feind ungehindert festen Fu fassen. So stand dieser den Preußen auf gleichem Boden gegenber, als am nebeligen Morgen des 14. (des Unglckstages von Hochkirch, 496) der preuische General sich gezwungen sah, nun doch eine Schlacht anzunehmen. Denn durch das Mhltal wie durch das Rautal hinauf waren auf das Plateau berlegene Massen gekommen, von denen die zerstreuten preuischen Abteilungen vereinzelt gefat und trotz der Tapferkeit der Truppen geschlagen wurden. Furchtbar schnell entschied sich hier die Niederlage, ehe noch die nachrckenden Truppen von Nchels Korps zum Kampfe kommen konnten. Vollstndig aufgelst floh das Heer auf Weimar zu. 582. Um dieselben Stunden war das vom Herzog von Braun-schweig gefhrte Hauptheer auf seinem Marsche in eine neue Stellung bei Auerstdt, drei Meilen unterhalb Jena, gleichfalls auf dem linken Saalufer, auf die franzsischen Armeekorps unter Davoust und Bernadette gestoen, die von Napoleon abgesandt waren, dem Hohenloheschen Korps bei Jena in den Rcken zu kommen, und die ohne Hindernis die steilen Saal-bergnge bereits genommen hatten. Ebenso planlos wie bei Jena begannen hier die Preußen die Schlacht, die sich bald fr sie zum Schlimmen wandte. Es mehrte die Verwirrung, da während des Kampfes der Herzog von einer Karttschenkugel tdlich geblendet wurde. Vergebens suchten General Blcher und Prinz Wilhelm durch verzweifelte Kavallerie-Angriffe das Glck des Tages zu retten. Bei dem Rckzge in der Richtung auf Weimar trafen die besiegten Truppen auf die Trmmer des bei Jena geschlagenen Heeres, und die Verwirrung ward allgemein. 583. Ein einziger Tag hatte das alte Preußen zertrmmert. Das Heer war nur eine aufgelste Masse, die sich in wildem Knuel der Festung Erfurt oder dem Harz und Magdeburg zuwlzte. Die Fhrer ver-loten die Fassung, der gemeine Mann begann die Fahnen zu verlassen und nach Haus zu gehen, als gbe es kein Preußen mehr. Erfurt, wo General Mellendorf lag, eine starke, wohlversehene Festung, die den ersten Halt htte bieten mssen, fiel durch feige bergabe schon am 15. Oktober und gab den andern ein schlimmes Beispiel. In der allgemeinen Ver-wirrung aber raffte Blcher einige Truppenreste wieder zusammen und fhrte sie der den Harz der Altmark und der Elbe zu. Von den Franzosen scharf verfolgt, konnte er nur mit Mhe das Korps bei Sandau der den Flu setzen. Hier zeigte Oberst Jork, der die Nachhut fhrte, mit seinen Jgern in dem meisterhaften Treffen von Alten zun, da der alte preuische Mut doch noch nicht erloschen war. Die Franzosen rckten inzwischen geradeswegs der Leipzig und Halle auf Berlin. Leipzig ward von ihnen geplndert, und bei Halle schlugen sie die preuische Reserve-Armee, die unter dem Prinzen Eugen von Wrttem-berg stand (17. Okt.). Als sich die Hauptmasse des flchtenden Heeres,

5. Geschichte des deutschen Volkes - S. 487

1905 - Berlin : Vahlen
Metz. 762-763. 487 Garden und Sachsen, noch weit zurck und erst damit beschftigt durch eine Rechtsschwenkung vor den Feind zu gelangen. Um 12 Uhr begann das 9 Korps (Schleswig-Holsteiner und Hessen aus dem Groherzogtum) das Geschtzfeuer auf die Linie des franzsischen Zentrums bei Amanmllers: da gleichzeitig die Infanterie sich im Walde von la Cusse festsetzte und trotz aller Verluste sich nicht wieder daraus vertreiben ke, gewann die Schlacht eine gewisse hnlichkeit mit der von Kniggrtz. Auch dann glich sie ihr, da ein Talrand genommen werden mute, hinter dem eine durch Befestigungen fast unangreifbare Verteidigungslinie stand; ebenso darin, boft die Entscheidung vomnorden her kam. Denn die erste Armee konnte Mseits der Manceschlucht nur wenig Boden gewinnen. Erst als kurz vor mer Uhr die Garden und die Sachsen das Dorf St. Marie aux Chenes genommen hatten und die erfteren von hier aus um 5^4 Uhr den Sturm auf den Schlssel der feindlichen Stellung, auf St. Privat, begannen, kam es zur Entscheidung. So furchtbar aber waren die Verluste der der das offene Feld aeaen das festungshnliche Dorf anstrmenden Truppen da sie einhalten muten bis in weitem Bogen nun vom Norden her auch bte Umgehungstruppen, die Sachsen, eintrafen und mit den Garden gemeinsam m der Dunkelheit das Dorf strmten und Canroberts Korps in vollstndiger Flucht zurcktrieben. Gleichzeitig ging mit einem Teil der Garde das 9. Armeekorps siegreich gegen Amanvillers vor, und eben kam, gerade als die Franzosen aeaen die von dem langen Kampfe ermattete erste Armee einen Vorsto unternahmen, von Pont Mousson der Gorze das pommersche Armeekorps an das kurz zuvor erst aus Deutschland eingetroffen war und nun zum erstenmal in diesem Feldzuge vor dem Feinde stand. Mit Hurra gingen die Leute die zum Teil einen 16-18 stndigen Tagesmarsch bis auf das Schlachtfeld zurckgelegt hatten, durch die tiefe Schlucht von Mctrtce vor, und es gelang ihnen, freilich nur unter gewaltigen Anstrengungen und unter groen Opfern, drben festen Fu zu fassen und sich die Nacht hindurch tn der genommenen Stellung zu behaupten. - An 20000 Verwundete und Tote hatte der schwere Tag gekostet; die Franzosen, die in ihren gedeckten Stellungen gestanden hatten, berechneten gleichwohl auch ihren Verlust aus mehr als 12000. Aber ein groer Erfolg war errungen: die beste Heeres-kraft des Feindes war besiegt und gelhmt. L 763. Bazaine lie während der Nacht seine Truppen unter bte Mauern von Metz zurckgehen; den Plan, nach Westen zu entkomme^ mute er aufgeben. Napoleon selbst hatte am Morgen des 16. August noch rechtzeitig die Rheinarmee verlassen und war zu Mac Mahon geeilt. Bei der deutschen Armee wurden sofort Anstalten getroffen, Metz mit dem darin eingeschlossenen Heere von nahezu 200000 Mann zu belagern. Zu diesem Zwecke blieb die erste Armee und der grere Teil der zweiten nebst ewigen neugebildeten Truppenteilen, etwa 160000 Mann, unter dem Befeh e des Prinzen Friedrich Karl vor Metz zurck. Die brigen Truppen sollten khn geradeswegs gegen die feindliche Hauptstadt gefhrt werden; die ihnen in den Weg tretenden Feinde sollten sie niederwerfen. Aus den vor Metz nicht zur Verwendung kommenden drei Korps der zweiten Armee, der Garde und den Sachsen (aus dem Knigreich und der Provinz), wurde eine neue, die vierte oder die Maasarmee, gebildet, deren Fhrung dem Kronprinzen Albert von Sachsen bertragen wurde, sie sollte tn Verbindung mit der dritten Armee, der des Kronprinzen von Preußen, auf Paris weiter marschieren. Schon reichten sich beide Armeen

6. Geschichte des deutschen Volkes - S. 414

1905 - Berlin : Vahlen
414 Beginn des Befreiungskriegs. Gro-Grschen und Bautzen. 649651. zu einem Neutralittsvertrage mit Sachsen zu gewinnen. Freundschaftlichen Einladungen der verbndeten Monarchen wich er aus. Napoleon stellte ihm dann die Wahl, innerhalb 6 Stunden sich fr ihn zu ent-scheiden, oder auf seine Krone zu verzichten. Noch ehe er dieses drohende Gebot erhielt, auf die bloe Kunde von dem ersten Siege Napoleons bei Gro-Grschen, kehrte er zur Sache seines groen Alliierten" zurck, der er im Grunde seines Herzens immer angehangen hatte. 659. uerst langsam waren die Heere der Verbndeten vorgerckt. Zwar hatte man Ende Mrz Dresden, wo Davoust zurckweichend die schne Elbbrcke noch gesprengt hatte, besetzt, und am 24. April waren auch die Herrscher von Preußen und Rußland feierlich dort eingezogen, aber nicht einmal die Festungen Torgau und Wittenberg konnten genommen werden. Dagegen gelang es York und Blow, die mit Blcher noch unter russischem Oberbefehl standen, bei Mckern unweit Magdeburgs den Vizeknig von Italien, der von Magdeburg aus auf das rechte Elbufer bergesetzt war, in einem glnzenden Gefechte zu schlagen (5 April). Vor dem Anprall der preuischen Reiter, vor dem Grimm der pommerschen und mrkischen Infanteristen zerstoben die franzsischen Bataillone; strmischer Schlachtenzorn gab sich hier deutlich kund. Die Sieger gingen nun freilich der die Elbe, und kleine preuische Reiterkorps schweiften bis nach Thringen, doch war immer noch zu wenig geschehen, um Napoleon gehrig begegnen zu knnen. Die preuischen Truppen und Generale glhten vor Ungeduld. Das Zgern lag besonders mit am Oberbefehl, den der Altrusse Kutusow fhrte: er hielt es fr Rußland fr gengend, wenn Polen besetzt und erobert werde, und ging nur widerwillig in Deutschland vor. Zum Glck fr die deutsche Sache starb er noch im April. 651. Napoleon hatte mit gewohnter Schnelligkeit und Kraft ein neues Heer geschaffen. Trotz der Erschpfung Frankreichs stimmte der Senat der Aushebung von 350000 frischen Kmpfern zu, und als Preuens Kriegs-erklrung kam, wurde die Zahl noch um 180000 Mann vermehrt. Dazu zog der Kaiser die Krfte des Rheinbundes an sich und stand bereits Ende April den Verbndeten an der Saale gegenber. Freilich hatte er vorerst nur 120-bis 130000 Mann beisammen, darunter kaum 5000 Reiter. Doch konnten die Verbndeten ihm erst etwa 50 000 Russen und 40000 Preußen entgegenstellen. Der Oberbefehl bei ihnen war noch immer russisch: aus Kutusow war Wittgenstein gefolgt. Bei Merseburg erkmpfte ein Teil des franzsischen Heeres gegen Truppen Yorks, die unter Oberstleutnant von Lobenthal einen heldenmtigen Widerstand leisteten (29. April), in einem blutigen Treffen den Saale-bergang, während andere Heeresmassen von Weienfels her in die Ebene bei Ltzen zogen, wo einst Gustav Adolf ge-fallen war ( 404). Hier auf weitem, ebenem, zum Teil sumpfigem Boden, der von groen Grben durchschnitten wird, trafen sich die Heere zu der ersten groen Schlacht dieses Jahres (2. Mai 1813). Napoleons Armee war Korps hinter Korps in ziemlich sorglosem Vormarsch auf Leipzig, wo er den Feind suchte, als die Verbndeten ihm in die rechte Flanke fielen. Die Schlacht, deren Plan Scharnhorst entworfen hatte, stand also gnstig, zumal da die Verbndeten, wenn sie auch an der Zahl schwcher waren, doch an Kanonen und Reiterei ein groes bergewicht hatten. Man schlug sich mit uerster Erbitterung, besonders um das Dorf Gro-Grschen, wo sich zuletzt die Preußen siegreich behaupteten. Aber durch Lssigkeit war die russische Reserve nicht herangezogen und

7. Geschichte des deutschen Volkes - S. 426

1905 - Berlin : Vahlen
426 Die Leipziger Schlacht. 669671. ward bei Wachau und Liebertwolkwitz von sterreichern, Preußen und Russen mit uerstem, wetteiferndem Heldenmute gestritten. Der erstere Ort ward dreimal erobert und wieder verloren. Gegen Mittag schien sich der Sieg fr Napoleon zu entscheiden. Um den letzten Schlag zu führen, ballte er zum Angriff eine furchtbare Reitermasse von fast 9000 Mann zusammen: die Erde erbebte, als sie heranritten. Aber der gewaltige Sto milang' tapfer hielten die Verbndeten stand, und jetzt eben kamen ihnen die ersten Verstrkungen. Napoleon dagegen erwartete vergebens seine Marschlle Marmont und Ney, die durch den Angriff der schleichen Armee bei Mckern verhindert wurden, zu kommen. Auch ein spterer Infanterie-Angriff scheiterte an den immer mehr anwachsenden Truppenmaffen der Ver-bndeten. So endigte dies Gefecht von Wachau ohne entscheidenden Sieg fr Napoleon. 670. Zur gleichen Stunde aber wurde sein Marschall Marmont bei Mckern von York geschlagen, der eben dadurch von den bei Wachau Kmpfen-den drohendes Unheil abwandte. Napoleon hatte die schleiche Armee so bald nicht erwartet. Doch war Blcher, wie erwhnt, bereits von Halle herangezogen, und während er selbst mit Sacken und Langeron sich mehr links gewandt hatte, war York mit seinen Preußen auf der geraden Strae der Schkeuditz auf Leipzig zu gerckt. Im Dorfe Mckern, unweit der Stadt, traf er auf das Korps Marmonts. Dieser wollte eben auf Befehl Napoleons nach Wachau aufbrechen, wohin Ney bereits abmarschiert war. Nun mute Marmont bleiben, und Ney kehrte wieder um. Da er aber zu spt wieder zurckkam, mute jener die Last des Kampfes allein tragen. Um Mckern entspann sich eins der heftigsten Dorfgefechte dieses Kriegs: jedes Haus und jede Mauer ward zur Burg sowohl fr die Strmenden wie fr die Ver-leidiger; lange schwankte der Kampf: endlich entschied ihn ein Reiterangriff Jorks auf die Anhhen links vom Dorf. Zwar war das wackere preuische Korps fast auf die Hlfte zusammengeschmolzen, aber es hatte durch seinen Sieg bei Mckern eine Niederlage bei Wachau verhindert; ja wre Verna-dotte nicht zurckgeblieben, so wre vielleicht schon an diesem Tage Leipzig von der. Nordseite her genommen worden. 671. Am 17. Oktober es war ein Sonntag ruhte fast berall die Kriegsarbeit. Napoleon mute eigentlich erkennen, da die Schlacht schon gegen ihn entschieden sei; denn jede Stunde fhrte neue Truppen der Verbndeten in den furchtbaren Kreis, der sich dicht und dichter um ihn und die Stadt Leipzig schlo. Hatte er am 16. mit gleichen, an manchen Stellen wie bei Wachau mit strkeren Krften nicht Herr werden knnen, wie sollte er es jetzt gegen so berlegene? Aber er hatte sich schon manchmal in seinem Leben durch dreiste Unterhandlungen aus drohender Gefahr gerettet ( 551. 570. 588): er hoffte auch jetzt auf ein hnliches Glck. Er sandte den gefangenen sterreichischen General Merveldt an seinen Schwiegervater und bot nun die Zugestndnisse, die er in Dresden und Prag trotzig verschmht hatte ( 655). Er hoffte den Kaiser Franz durch Erinnerung an die Verwandtschast und durch andere Lockungen von seinen Verbndeten zu trennen umsonst; er wurde nicht einmal mehr einer Antwort gewrdigt. So ging der kostbare Tag fr ihn verloren, und inzwischen war Blcher, der auch an diesem Tage nicht ruhen konnte, vom Nordosten her kmpfend bis hart an die Tore Leipzigs vorgedrungen; auch Bennigsens Heer war nun eingetroffen, und selbst Bernadette war im Anmarsch.

8. Geschichte des deutschen Volkes - S. 427

1905 - Berlin : Vahlen
Die Leipziger Schlacht. 672. 427 672. Napoleon hatte am 18. Oktober, dem entscheidenden Tage der Vlkerschlacht bei Leipzig, noch der 160 000 Mann gegen einen Feind, der jetzt mehr als 250000 Mann stark war. Schon am Abend vorher, als die Antwort aus dem Lager sterreichs ausblieb, hatte er die ersten leisen Anordnungen zum Rckzge getroffen. Aber Verblendung oder Trotz ge-stattete dem eisernen Manne nicht, rechtzeitig zu weichen. Indes hatte er seine Streitmacht nher an Leipzig herangezogen. Seine Stellung ging jetzt von der Pleie auf Probstheyda, das in der Spitze des von seinen Truppen hier gebildeten Winkels lag, und im Bogen von da an das Nord-ende von Leipzig zurck. Gegen ihn drangen nun die Verbndeten von allen Seiten an: ununterbrochen rollte seit dem frhen Morgen der Donner der schweren Geschtze. Wie einst auf den Katalaunischen Gefilden ( 32) standen sich gewaltige Vlkerscharen zum furchtbaren Entscheidungskampfe gegenber. Whrend lngs der Pleie abermals ein sterreichisches Armee-korps unter dem Prinzen von Hessen-Homburg ohne besondere Erfolge gegen Poniatowski andrang, wtete der Hauptkampf weiter rechts um Probstheyda und Liebertwolkwitz. sterreicher, Russen und Preußen, an Tapferkeit unter sich wie mit dem gleichfalls heldenmtig ringenden Feinde wetteifernd, strmten hier unter den Augen der Herrscher, gefhrt von den Generalen Barclay, Kleist und Wittgenstein, gegen die Spitze von Napoleons Stellung, der selbst von einer nahen Anhhe aus, der oft dicht bei ihm einschlagenden Geschosse nicht achtend, die Schlacht leitete. Bei dem wiederholten Vordringen und Zurckweichen huften sich die Leichen zu Wllen auf. Brach die groe Armee hier durch, so war Napoleon verloren; aber eben deshalb kmpften seine Garden der schnsten Tage ihres Ruhmes wrdig, und Probstheyda ward von ihnen behauptet. " Inzwischen drang etwa seit Mittag Bennigsen der die Drser Holzhausen, Zuckelhausen und Baalsdorf gegen Leipzig vor. Noch etwas spter kamen Teile der Nordarmee unter Blow der Taucha und Pauns-dorf heran. In diesem Augenblicke ging ein Teil der schsischen Artillerie und Infanterie (etwa 3500 Mann) aus der Schlachtlinie des Feindes zu den sterreichern der: von Napoleon mit schlechtem Dank fr ihren Kampf unter seinen Fahnen belohnt ( 664), suchten sie nun ihre deutschen Brder auf, um sich mit ihnen zu vereinen. Etwa 600 Wrttemberger unter Normann waren schon etwas frher bergetreten. Verna-dotte, der von Norden her eingreifen sollte, hatte nicht blo selbst so lange wie mglich gezgert, sondern sogar preuische und russische Generale zurckzuhalten versucht. Von den Verbndeten endlich aufs ernsteste gedrngt, erklrte er, nicht vorgehen zu knnen, wenn ihm nicht von der schleichen Armee 30 000 Mann abgegeben wrden. Und nun gab Blcher ein Beispiel schner Entsagung: er, der lteste und sieg-reichste General der verbndeten Armee, verzichtete, um die groe allgemeine Sache zu frdern, auf die Aussicht, selbst die Entscheidung herbeizufhren. Um dem schwedischen Kronprinzen auch den letzten Vorwand fr sein Zgern zu nehmen, trat er ihm das geforderte Korps ab, lie es aber, um das rechtzeitige Eingreifen zu sichern, nicht auf dem Umwege der die Brcke von Taucha, wie der Kronprinz vorgeschrieben hatte, sondern quer durch die Parthe auf den Feind losgehen, obschon das Fuvolk dabei bis an den Grtel ins Wasser sank. Marmont in Schnfeld hatte diesen Angriff ab-zuwehren. Hier wie in den brennenden Drfern rechts und links wtete der frchterlichste Kampf bis zum Abend. Zur Seite Blchers rckte Blow von Paunsdorf her vor, und hier im Nordosten kam man bis dicht an

9. Geschichte des deutschen Volkes - S. 466

1905 - Berlin : Vahlen
466 Das Jahr 1866. 729-730. entkommen. Er zog mit seinen 50000 Mann der Heiligenstadt nach Mhlhausen, aber auch jetzt noch in zgerndem und unsicherem Vormarsch, so da General Falckenstein, der die preuischen Heereskrfte auf dem west-lichen Kriegsschauplatze befehligte, ihm von Kassel aus Truppen in den Weg werfen konnte. Dem General von Flies fiel die Ausgabe zu, mit 8150 Mann Infanterie und 225 Mann Kavallerie von Sden her den anrckenden Hannoveranern einen Riegel vorzuschieben. 730. Diese waren bereits am 22. Juni in Mhlhausen gewesen, von wo aus ihnen damals ein Durchbruch bei Eisenach noch leicht geworden wre. Auf die unbestimmte Nachricht aber, da die Psse dahin schon besetzt seien, beschlo man im Hannversdien Hauptquartier, den Weg der Gotha ein-zuschlagen. So zog man auf Langensalza. Aber hier angekommen (23. Juni), ward man wiederum unschlssig. König Georg und die Seinen rechneten mit Zuversicht darauf, die Bayern wrden ihnen der Eisenach her entgegenrcken. Es galt Zeit zu gewinnen, und so wurden die Unterhand-lungen, die von Berlin aus noch einmal angeknpft worden waren, gern angenommen, ja sogar am 25. Juni ein 24 stndiger Waffenstillstand geschloffen. Und noch einmal bot König Wilhelm am 26. nicht blo ehren-volle Kapitulation, sondern auch ein ehrliches Bundesverhltnis auf Grund der preuischen Vorschlge vom 10. Juni ( 727); er verbrgte sich, wenn Hannover darauf einginge, fr seinen unversehrten Bestand und seine Selbstndigkeit. Aber auch jetzt antwortete König Georg mit nein und dieses Nein kostete ihm seine Krone. Die Hannoveraner zogen sich wieder auf Langensalza zurck, der das sie schon hinausgegangen waren, und nahmen am 26. hinter der Unftrut auf den Hhen bei Merxleben ihre Stellung. Unweit davon, auf dem rechten Ufer des Flusses, lag jenes alte Kloster Homburg (Hohenburg), bei dem einst ihre Vorfahren, die Sachsen, gegen den König Heinrich Iv. gekmpft hatten ( 137). Den preuischen Truppen unter General von Flies hatte Falckenstein den ausdrcklichen Befehl zugesandt, dem Feinde an der Klinge zu bleiben", ihn aber nicht anzu-greifen. Indessen war dieser Befehl dem General von Flies nicht zugegangen; dagegen hatte er Nachrichten der Bewegungen der Hannoveraner und der das Anrcken der Bayern erhalten, die ihm einen Angriff auf die ersteren geboten erscheinen lieen. Am Morgen des 27. Juni ging er mit seiner geringen Streitmacht auf Langensalza vor. Da machten die Hannoveraner Front und nahmen die Schlacht an. Wohl drangen nun die Preußen der die Unstrut vor: aber Tapferkeit stritt gegen Tapferkeit, und als General Arentschild, der Oberbefehlshaber der Hannoveraner, die Schwche des Gegners erkannte, der bereits alle seine Bataillone in den Kampf gezogen hatte, ging er zum Angriff der, durchschritt an zwei Stellen die Unftrut und ntigte Flies, bert Rckzug anzutreten. Nun brach die stattliche hannoversche Kavallerie der die tlnstrutbrcfe vor, und die noch zerstreuten Haufen preuischer und gothaischer Infanterie muten sich unter fortwhrendem Feuer den Rckweg erkmpfen. Am Abend standen beide Teile wieder in der Stellung, die sie am Morgen trtne gehabt hatten. Nach diesem Siege htten die Hannoveraner noch immer der Gotha durchbrechen knnen. Aber schon in der Nacht vom 27. zum 28. Juni verlegte Falckenstein ihnen auch diesen Ausweg. In ihrem Rcken, bei Heiligenstadt, erschien Manteuffel. Sie sahen sich rings von anwachsenden Truppen-maffen umstellt, und die Hoffnung auf die Bayern erwies sich als eitel. Das Blut des beklagenswerten Kampfes von Langensalza war umsonst

10. Geschichte des deutschen Volkes - S. 469

1905 - Berlin : Vahlen
Das Jahr 1866. 734. 469 standen sein Hauptquartier war Kamenitz glaubte am Abend des 2. Juli aus verschiedenen Anzeichen schlieen zu mssen, Benedek wolle am folgenden Tage zum Angriff auf die erste Armee bergehen, um sie wo-mglich zu schlagen, ehe noch die zweite Armee unter dem Kronprinzen, der bei Kniginhof i 732) noch auf dem linken Ufer der Elbe stand, heran-kommen knnte. Der Prinz beschlo deshalb, die sterreicher sogleich am nchsten Morgen mit der ersten und der Elb Armee anzugreifen, und sandte an den Kronprinzen die Bitte, mit einem Teile seiner Truppen die stliche Hlfte des feindlichen Heeres, die er in dessen Nhe vermutete, zu be-schftigen. Am spten Abend brachte der Generalstabschef der ersten Armee, General von Voigts-Rhetz, die Kunde von dem Vorhaben des Prinzen Friedrich Karl in das Hauptquartier des Knigs nach Gitschin. Moltke begrte den Plan mit groer Freude, erkannte aber sofort, da alle verfgbaren Streit-krfte fr die Schlacht verwendet werden mten und da es deshalb ntig sei, den Kronprinzen mit der ganzen zweiten Armee in den Kampf eingreifen zu lassen. Nach einer ganz kurzen Verhandlung mit dem König, bei der sonst niemand anwesend war, gab dieser es war inzwischen Mitternacht geworden seine Zustimmung zu Moltkes Absicht, alle drei Armeen zur Schlacht aufzubieten. Ohne Zgern wurden die ntigen Anordnungen getroffen. In doppelter Ausfertigung und auf verschiedenen Wegen wurde dem noch vier Meilen entfernt stehenden Kronprinzen der Befehl zugesandt, sofort mit allen Krften zur Untersttzung der ersten Armee gegen die rechte Flanke des voraussichtlichen feindlichen Anmarsches vorzurcken". Gegen 4 Uhr erhielt der Kronprinz den Befehl, und augenblicklich ging er an seine Aus-fhrung.auf dem rechten Flgel sollte inzwischen Herwarth mit der Elbarmee in der Richtung auf Neckanitz und Problus vorgehen; das Zentrum, die erste Armee, sollte dem Dorf Sadowa gegenber den Feind fassen und beschftigen, bis der Kronprinz kme, dessen Eingreifen vor Mittag kaum zu erwarten war. So stellte sich die Schlacht hnlich, wie vor 51 Jahren die von Belle-Alliance; aber zugleich rangen hier so starke Massen gegeneinander im hchsten Entscheidungskampfe wie einst bei Leipzig. Dort aber hatte es drei Tage gewhrt, bis der Sieg erkmpft war: hier brachte ein Tag die gewaltige Ent-scheidung. Es war am Dienstag dem 3. Juli. Auf die erdrckende Hitze der letzten Junitage waren Regengsse gefolgt, die den Boden aufgeweicht und das Herankommen der Heeresmassen schwierig gemacht hatten. Seit 8 Uhr war der König zu Ro auf dem Schlachtfeld; um dieselbe Zeit hatte auf der ganzen Linie von Nechctnitz bis gegen Brglitz hin der Angriff der Preußen begonnen. Mit fast bermenschlichen Anstrengungen drangen die Truppen gegen die verschanzten Drfer und Wlder vor; immer grer wurden die Verluste, namentlich im Walde von Benatek, den die Division Fransecki gleich anfangs besetzt hatte und trotz aller Angriffe unerschtterlich festhielt. Der Mittag war herangekommen; schon hatte sich an manchen Stellen die Artillerie verschossen und mute auf die Reservemunition zurckgreifen, und noch war seit den ersten Erfolgen am Morgen kein Boden gewonnen. Sorgenvoll richteten sich die Blicke nach links, von wo die Rettung kommen sollte. Und sie kam: sogar frher noch, als man erwarten durfte, traf die zweite Armee ein, die wie einst Blchers Truppen bei Waterloo nur mit der grten Anstrengung die schwierigen Wege zurckgelegt hatte. Es war zwei Uhr. berall begann nun unaufhaltsam das Vordringen; wie ein Sturm brauste von Nordosten her der frische Angriff der Garden, der Echtester, Posener, Preußen; von Dorf zu Dorf, besonders auf Ehlum,
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