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1. Bd. 8 - S. 3

1846 - Braunschweig : Westermann
Quellen. 3 Studium des Forschers erleichtern. Bei der großen Anzahl von Schriftstel- lern, welche über die neuere Geschichte schrieben, können übrigens nur die bedeutenderen oder vortrefflichen hier eine Stelle finden; und solche Schriftsteller erscheinen dann ohnehin als quellenmäßig. Daher stehen auch die meisten derselben gleich unter den Quellen verzeichnet, und nur wenige, zum Theil zur Vervollständigung, unter den (bei den einzelnen Kapi- teln oder Materien angeführten) Hilfsmitteln, welche wenige Ausnah- men meist durch den vorherrschenden Charakter einer Schrift oder durch ihren näheren Einfluß auf unsere eigene Darstellung bestimmt wurden. §. 2. Sammlungen von Staatsschriften. Die bereits im vorigen Zeitraume (B. Vii. S. 11) angeführten Samm- lungen von Staatsschriften (wie jene von Du Mont, Roussel, Schmauß, so auch die Sammlung historischer Memoirs von Fr. Schiller), nicht minder die allda genannten quellenmäßigen Bearbeitungen der neueren euro- päischen Geschichten (wie jene von M ab l y, N o u sse t, F l a ssa n, d e M ar t e n s, Aneillon, Schmauß, Büsch, Eichhorn und Heeren), endlich auch mehrere der dort verzeichneten gleichzeitigen Schriftsteller über den ersten Zeitraum dieser neueren Geschichte (wie Ludolf, das theatrum Europaeum, Londorp's acta publica (nämlich M artin Mayer's Londorpius suppletus et continuatus und hiezu die weiteren Fortsezungen von Leucht und J. I. Müller bis 1718). L’espion dans les cours des princes u. s. w.) ge- hören zum Theil oder auch vorzugsweise der vorliegenden Periode an. Es kommen aber mehrere neuere hinzu: Von Sammlungen nennen wir: De Martens recueil des principaux traités d’alliance, des paix etc. conclus par les puissances de l’Europe etc. depuis 1761 jusqu’à présent. Goeltingue 1791—1801. 7. voll. 8. Desselben Supplement zu dieser Sammlung. Goettingue 1802— 1808. 4. voll. 2 n ni g (f 1740), litterae procerum Europas etc. ab anno 1552 usque ad an. 1712. Lips. 1712. 3 voll. Shtlvvtj, sylloge publicorum negotiorum (von 1674—1693). Sünig’ê teutsche Reichs-Kanzlei, oder auserlesene Briefe vom westphä- lische» bis rastadter Frieden. Leipz. 1714. 8 Bde. i '

2. Bd. 8 - S. 5

1846 - Braunschweig : Westermann
Quellen. 5 Mem. istoriche délia guerra tra la casa d’Austrie et la casa di Borbone per gli stati diespagna, p. A. Umicalia (Sanvitali) Yen. 173g. Memoirs of Robert Walpole by Will. Coxe. Lond. 1798. Memoirs of lloratio Walpole. Lond. 1802. Mémoires de l’abbé Montgon. 1750 sq. Mémoires du prince Eugene de Savoye, écrits par lui-même (troi- sième édition, Paris 1810). Sammlung der hinterlassenen politischen Schriften des Prinzen Eugen von Savoyen, Tübingen 1811. (Die Acchtheit beider Schriften ist zwei- felhaft, ja zum Th eil die Unächtheit erwiesen). Actes et mémoires de la paix de Nimwegue.- Amst. 1680. 4 voll. Actes, mémoires et négociations de la paix de Ryswick, par Ad. Motjens, à la Haye 1707. 5 voll. Actes et mémoires et autres pièces authentiques concernant la paix d’Utrecht. Utrecht 1714. 4 voll. 8- 4. Politische Zeitschriften. Für die neueren Geschichten enthalten zumal die sich fortwährend ver- mehrenden politischen Zeitschriften, welche zugleich Sammlungen von öffentlichen Aktenstücken sind, den reichhaltigsten Stoff. Des großen und fol- genreichen Einflusses dieser Zeitschriften auf die Erweckung, Verbreitung und Richtung des öffentlichen Geistes und der öffentlichen Meinung, demnach ihrer welthistorischen Wichtigkeit zu gedenken, wird sich später der Anlaß dar- bieten. Hieher gehören: Diariumeuropaeum (von Martin Meyer) von 1637—1680. 43 Bd. Thucelii (Leucht) und I I. Müller monatlicher Staatsspiegel (1699 bis 1709) Lettres historiques contenant ce qui s’est passé de plus important en Europe depuis 1692 — 1745, h la Haye. Die europäische Fama (1702 — 1734). Die neue europäische Fama (1733 — 1736). Der genealogische Archivarius (Raust) 1732 ff. Europäischer Staatssekretarius. Leipzig 1734—1748. (12 Bde) Neuer europäischer Staatssekretarius. Leipzig 1749 — 1753. (3 Bde.)

3. Bd. 8 - S. 140

1846 - Braunschweig : Westermann
140 Fünftes -Kap. Der große nordische Krieg. nothdürftig sein hölzernes Hans bei Bender, hielt mit ein paar hundert Leuten einen ganzen Tag lang den stürmischen Angriff eines türkischen Heeres aus, ward mit Mühe gefangen, und nach Demirtasch in die Nahe Adria- nopcls gebracht. Auch hier noch ließ er nicht ab von Versuchen, die Pforte gegen Rußland in Waffen zu bringen, bis er endlich, nach mehr als fünf- jähriger Selbstverbannung, seine Hoffnungen aufgebend, die Türkei verließ (23. Okt. 1714), und zu Pferd mit einem einzigen Begleiter, wie ein Flücht- ling, durch Ungarn und Teutsch land heim in sein Reich kehrte. Am 11. Nov. 1714 um Mitternacht erschien er plözlich, zum Erstaunen der Sei- nigen, in Stralsund, dem fast allein ihm noch übriggebliebenen Punkte aus teutscher Erde. §. 13. Die Noth Schwedens. Denn nicht mehr war er jezt der mächtige König, vor welchem ein paar Jahre früher der Norden und Osten erzitterten. Gehäufte Unfälle, mehr noch die Folgen seines starrsinnigen Vcrwcilcns in der Türkei, als blos der Schlacht bei Pultawa, hatten das Reich getroffen; es lag in äußerster Erschöpfung; von allen Seiten bedrängten es Feinde. Noch vor dem Ende des Jahres 1709 hatte König August sein König- reich Polen wieder eingenommen, den Frieden von Altranstädt als un- giltig wegen unchristlichcr Härte erklärend. Stanislaus, blos durch den Willen Karl's Xii. König, sah seinen Thron einstürzen mit seines Schuzhcrrn Macht. Zum Ucberflusse entband der Papst die Polen von dem ihm gelei- steten Eide. Daher zog er sich ohne Widerstand mit den schwedischen Trup- pen nach Pommern zurück, dieses schwedische Land gegen Karl's Feinde zu vertheidigen. Gern hätte er, um den Frieden zu befördern, die Krone jezt schon niedergelegt; aber Karl versagte seine Einwilligung; und als er später, um dieselbe durch persönliche Besprechung zu erwirken, in die Türkei sich wagte, ward er von den Türken gefangen gesczt. Minder glücklich als August war der dänische König. Zwar unter- nahm er schon im November 1709 eine Landung in Schonen, und eroberte Hel singborg; aber die schwedischen Bauern, von Nationalgeist entflammt, schlugen unter dem General St ein bock die dänischen Kerntruppen auf's Haupt, und befreiten ihr Land (10. Februar 1710). Die Feinde Schwedens jedoch mehrten sich Tag für Tag. Der einst

4. Bd. 9 - S. 14

1846 - Braunschweig : Westermann
14 Quellen. dent des Direktoriums), des großen Car not (herausg. von Tissot); auch jene der persönlich minder bedeutenden, doch nach ihrer Stellung von Man- chem wohlunterrichteten Frauen Gcnlis und Campau u. v. a. ein hohes Interesse an. Mehrere, auch von minder wichtigen Personen, wie jene von Honore Riouffe (als getreuen Malers der Schreckenszeit und vieler ihrer ausgezeichnetsten Opser) sind gleichfalls bemcrkenswerth. Wichtiger jedoch sind: Bour i e n n e, der Staatsminister, oder geheime Memoiren über Napoleon, das Direktorium, das Konsulat, das Kaiserreich und die Restauration, Ir—6r Thcil. 1829. Leipzig bei Kummer. 7r—10r (leztcr Thcil) ebendaselbst. Napoleon in exile, or a voice from St. Helena, by Barry E. O'méara (Wundarzt Napoleons). London 1822. Las Cases mémorial de St. Hélène, 8 Tome und hiezu die suite an mémorial de St. Hélène, on observations critiques etc. Paris 1824. (von einem Ungenannten.) Als Fortsezung dieses Tagebuchs mögen gelten die Denkwürdigkeiten des Dr. Fr. Auto m ni a r ch i über die lcztcu Lebeustage Napoleon's, 2 Baude (in teutscher Uebcrsezung, Leipzig, Hartmann 1825), nicht nur als zur Cha- rakteristik des großen Napoleon gehörig, sondern als den Geist der siegenden Partei schildernd, von welthistorischem Interesse. Mémoires pour servir à l’hitoire de France sous Napoléon, écrits à St.’ Hélène, par les généraux, qui ont partagé sa captivité, et publiés sur les manuscrits, entièrement corrigés de la main de Napoléon. 8 Tom (unter den besonderen Titeln: „Campagnes“ uni „Mélangés11) und geschrieben von dem General Grafen v. Montholon, theils von dem General Gour- gaud, (und zwar, wie bei diesem steht: écrits sous la dictée de Napoléon). Paris et Berlin, Didot et Reimer 1823. (auch in London bcibossange und Colburn. 1823 und 1824). Lauter höchst interessante Berichte, so wie die vorigen, wiewohl die Kritik den Charakter und die Stellung der Verfasser nie aus dem Gesichte verlieren darf. Oeuvres complètes de Napoléon. Stuttg. et Tübingen, Cotta. 1822 sq. (Sammlung von Proklamationen, Tagesbefehlen re.) Eben so: Recueil de pièces authentiques du captif de St. Hélène (p. Barthélémy et Corréard. Par.)

5. Bd. 9 - S. 236

1846 - Braunschweig : Westermann
235 Sechstes Kap. Das Direktorium. dcnskongreß war kund gethan worden, säumte nicht, eine Deputation, be- stehend aus 10 Ständen, zu ernennen. Die Abgeordneten derselben begaben sich nach Nastadt, und der Kongreß ward eröffnet (9. Dez. 1797). Die Gesandten derjenigen europäischen Mächte, welche zugleich Stände des Reichs waren, so wie jene von vielen anderen einzelnen Ständen oder Häusern, eilten zur Friedensstadt. Frankreichs Gesandte waren Treilhard und Don- ni er, und nach des Ersten Eintritt in's Direktorium noch weiter Jean Debry und Roberjot. Die Verhandlungen wurden nach teutschem Style, langsam, formenreich, schwerfällig geführt. Aller Nachtheil war auf teutscher Seite, da die Neichsdeputation so vielerlei und mehr verschiedene Interessen, als Glieder zählte, während die französische Gesandtschaft nur einem gebietenden Willen folgte. Doch war Dieß noch das geringste Uebel. Aber Deutschland, zum Kriege gezwungen durch Oestreich und Preußen, und jezt nach Preußens Abfall und Oestreichs Unglück der iliache des Uebcrwindcrs wegen eigener Unmacht preis, ward noch weiter verrathen, aufgeopfert, zum Stoff aller Ausgleichung bestimmt durch seine natürlichen Schüzer, durch Oest- reich, das Reichs-Oberhaupt, und durch Preußen, den angeblichen Hüter der Verfassung. Die Vollmachten der Deputation lauteten, dem kaiserlichen Dekret gemäß, auf den Grundsaz der Integrität des Reiches. Frankreich dagegen forderte die Vorlage unumschränkter Vollmachten. Sobald diese durch ein neues Rcichsgutachtcn ertheilt waren (17. Jänner 1798), traten die französischen Gesandten mit der Forderung auf, das ganze linke Rhein- ufer sollte abgetreten werden. Schon früher war Mainz, dessen Besiz über die Herrschaft des linken Rheinufers entscheiden mußte, von den Franzosen, trcz des Waffenstillstandes zur Ucbergabe gezwungen worden. Die Militärkonvention Bonaparte's mit Latour und Meerveldt (s. oben 8- 13.) und der hiernach erfolgte Abmarsch der Oestreicher aus dieser Feste hatten solches Ereigniß herbeigeführt. Der mainzische General, mit den wenigen Truppen, die ihm geblieben, vermochte sich nicht zu vertheidigen. Daher übergab er Mainz, die wich- tigste Vormauer des Reiches, dem fränkischen Feldherrn Hatry, welcher feindlich sie umschloß (30. Dez. 1797). Kurz darauf ward die Rheinschauze von Mannheim mit Sturm erobert (25. Jänner 1798). Selbst auf dem

6. Bd. 9 - S. 245

1846 - Braunschweig : Westermann
244 Sechstes Kap. Das Direktorium. Und jezt geschah eine blutige That, worüber die Freunde der Civilisation und des Völkerrechts in einen lauten Schrei ausbrachcn, über deren Urheber und Beweggründe aber noch ein dunkles Schleier ruht. Die französischen Gesandten nämlich waren jener Erklärung ungeachtet in Na stad t geblieben, der Oberst Barbaczy aber, welcher die östreichische Vorhut befehligte, kün- digte ihnen die Sicherheit auf. Am 28stcn April Abends rückte eine Schaar Szekler- Husaren in die Stadt, und Barbaczy forderte die Entfernung der französischen Gesandten binnen 24 Stunden. Sie begaben sich sofort bei sinkender Nacht hinweg, wurden aber, unfern der Stadt, von einem Haufen Husaren überfallen und zwei von ihnen, Bo uni er und N o be rj ot, grausam ermordet. Jean Debry, mit Wunden bedeckt', entkam. Das Direktorium benüzte diesen bedauernswürdigen Vorfall zur Wiederaufregung des Hasses wider Oestreich; Dieses aber, welches nach dem Verlangen des Reichstages über die Schreckensthat eine llntcrsuchung verordnet hatte, schlug nachmals dieselbe plözlich nieder. Also endete der Kongreß zu Nastadt. §. 23. Siege der Koalirten in Italien. Gegenrevolution in Neapel. Wundcrglücklich lief der neue Krieg für Oestreich. Das Heer Jour- dan's wurde von dem herbeieilenden Erzherzog bei Ost rach (20. März) und noch entscheidender bei Liptingen und Stockach (23. und 26. Marz) geschlagen, und wich zertrümmert über den Rhein zurück. In Italien aber, als General Scherer die Oestreicher noch vor ihrer Vereinigung mit den heranziehenden Russen zu verderben suchte, erfocht der kaiserliche Feldherr Kray bei Legnago (26. Marz), hierauf bei Ronco (30. Marz) endlich bei Magnano und Verona (3. April) glänzende Siege; worauf durch die Ankunft Suwarow's die Ueberlegenhcit des voranschreitendenheeres verdoppelt ward. Schon war Mantua eingeschlossen und Scherers Strcitkraft durch Niederlagen und Zerstreuung auf die Hälfte vermindert, als Suw aro w den Stab ergriff, Scherer aber, jezt hinter der Ad da stehend, ihn niederlegte. Moreau, welchem dies Eifersucht des Direktoriums blos die Stellung als Divisions- general in Schercr's Heer angewiesen, übernahm in solcher Noth den Ober- befehl. Aber er war zu schwach gegen die vereinigten Russen und Oe st- reichet. Bei Cassano erstürmte Suwarow den Uebergang über die Adda

7. Bd. 9 - S. 269

1846 - Braunschweig : Westermann
267 Siebentes Kap. Die Konsularregierung. neigte sich der Sieg auf Oestreichs Seite. Mehrere fränkische Divisionen waren aufgelöst in wilder Flucht. Nur einige Bataillone der Konsulargarde und eine tapfere Halbbrigade behaupteten, unter dem Todesregcn des feind- lichen Gcschüzes, unbeweglich ihren Plaz: als mit zwei frischen Divisionen der Held D esa ix, der „Bayard der Republik" heranstürmte, den linken Flügel der Oestrcicher niederwarf, und dadurch, wiewohl er selbst am An- fange des Kampfes siel, die 13stündige Schlacht entschied. Nicht eben durch den Menschenverlust — denn blutigere Schlachten zählt dieser Krieg — aber durch das Hoffnungslose seiner Stellung, umringt von siegreichen, stündlich schwellenden Feindeschaaren, ohne Brod und fast ohne Pulver sah Mclas jezt zum Antrage eines Waffenstillstandes, als dem einzigen Rettungsmittel, sich gezwungen. Der Sieger bewilligte ihm densel- den auf zehntägige Aufkündigung, aber um schweren Preis (16. Juni). Bis hinter den Mincio sollte das östreichische Heer sich zurückziehen; alle diesseits bis an die Chi esa und den Oglio gelegenen Länder und Festen — auch jene im Süden des Po —, mit Ausnahme blos von Ferrara, An- kona und dem Großherzogthum Toskana, den Franzosen überlassend. Also wurden das kaum gewonnene Genua, dann die Festen oder Citadellen von Tortona, Alessandria, Turin, Arona, Coni, Ceva, Savona, Mailand, Pizzighetone, Piaccnza und Urbino, der Preis so vieler herrlichen Siege, mit unermeßlichen Kriegsvorrathen, ganz Piemont, Ligu- rien und fast ganz Cisalpinien hingegeben in Folge einer unglücklichen Stunde. Glänzender als je strahlte Bonaparte's Stern. Das Rescrveheer, nunmehr mit dem italischen unter dem Namen des legten vereint, ward jezt dem Oberbefehle Massena's anvertraut. Cs zählte mehr als 100,000 Streiter. Bonaparte kehrte nach Paris zurück. §. 4. Krieg in Deutschland. Indessen hatten auch das östreichische Heer in Teutsch land die schwer- sten Unfälle getroffen. Nicht mehr befehligte dasselbe der sieggewohnte Erz- herzog Karl, die Liebe und das Vertrauen der Soldaten, wie der Bürger, sondern der Fcldmarschall Kray, zwar ruhmgekrönt durch seine italischen Triumphe, jedoch hochbetagt und einem Gegner, wie Moreau, keineswegs gewachsen. Am 26. April ging Dieser auf sechs Punkten über den Rhein.

8. Bd. 9 - S. 312

1846 - Braunschweig : Westermann
310 Achtes Kap. Von Errichtung des Bernadette auf der rechten Nhcinseite von Hannover heranzog, sodann den Main herauf gegen Würz bürg rückte, und sich mit den Bai er n un- ter Wrede und Deroi vereinte (2. Okt.). Jezt schlossen auch Würtcm- berg und Baden, deren Länder schnell überschwemmt waren, Bündniß mit Napoleon, und versprachen ihm, jenes 10,000, dieses 4000 Mann Hilss- truppen. Mit also verstärkter Macht stürzte Bonaparte aus die plözlich vom Sie- gestraum erwachenden Destre ich er. Mack, auf die Kunde von des Fein- des Nahen, hatte Halt zwischen Iller und Lech gemacht, vorzüglich an Ulm sich lehnend, und in dieser Stellung des russischen Hilssheercs harrend. Aber die Nüssen erschienen nicht. Ihr Marsch war einen Monat lang durch preußische Demonstrationen gehemmt worden. Denn Nichts war dem preußischen Kabinet angelegener, als den Durchmarsch der Russen durch sein neutrales Land zu verhindern. Ein starkes Heer bewachte deßhalb die ostpreußische Grenze. Indessen ward das schwach bcsezte Anspach ohne Widerstand von Bon aparte's Heerhausen durchzogen. Hunderttausend Franzosen eilten auf diesem kürzesten Wege durch preußisches Land den ge- täuschten Oestreichern in den Rücken (3. bis6. Okt.). Plözlich sah Mack sich umzingelt, seinen ganzen Kriegsplan zerstört, sein vortreffliches Heer derzer- nichtung preis. Nach einigen verlustvoüen Gefechten ward er eingeschlossen in Ulm. Der Erzherzog Ferdinand rettete sich mit der Reiterei durch gefahrvolle Flucht. Mack kapitulirte. Die Stadt und das Heer, noch 23,000 Mann stark, ergaben sich dem Sieger (17., 20. Okt.). Verschiedene flüchtige Heerhaufen geriethen gleichfalls in Gefangenschaft. E i n Schlag, zerschmetternder, als jener bei Marengo, warf Oestreich nieder. §. 6. Schlacht bei Austerliz. Das Benehmen Preußens. Denn von nun an hielt nichts mehr die Sieger aus. Die Russen zwar, unter Kutusow, waren endlich am Inn angekommen; aber sie waren zu schwach gegen den reißenden Strom. Die Franzosen, den Nachtrab der Fliehenden noch verschicdenemal schlagend, gelangten nach Wien (13. Nov.), dessen Schlüssel man ihnen entgegcntrug. An demselben Tage ward die Donau, aus deren linkem Ufer die Russen nach Mähren zogen, übersezt. Fürst Auersberg hatte vergessen, die Brücke abzubrechen. Die Rüsten

9. Bd. 9 - S. 370

1846 - Braunschweig : Westermann
368 Achtes Kap. Von Errichtung des Nachlaß an der ungeheueren Kontribution, die jener noch an Preußen for- derte, bewilligt. Ein hundert und zwanzig Millionen Franken mußte hiernach lezteres noch bezahlen (Nov.), worauf endlich die Provinzen, die ihm zurück- zustellen waren — mit Ausnahme der Festen Glogau, Küstriu und Stettin — von den Franzosen geräumt wurden. Von Erfurt aus richteten die beiden Kaiser einen gemeinschaftlichen Fricdensantrag an den König von England, begleitet von der Erklärung, daß „dieser Schritt die Folge der innigsten Verbindung der beiden größten Monarchen des Kontinents für den Krieg, wie für den Frieden sey." Das Prinzip des dcrmaligcn Besizstandes ward als Grund- lage der Verhandlungen vorgeschlagen. Aber der scheinbare Versuch scheiterte au der Forderung Englands, daß auch die spanische Regierung (neben jenen von Portugal, Sicilien und Schweden) an den Verhandlungen Theil nehmen sollte. Rußland, „weil cs schon den König Joseph aner- kannt habe", lehnte die Forderung ab; Frankreich verwarf sie mit Bitterkeit: „weil Empörer keine Stimme haben könnten bei den Verhandlungen der Mächte." — §. 34. Siege N a p o l e o n ' s. Und jczt stürzte Napoleon mit aller Macht über das unglückliche Spanien. Zweimal hunderttausend Streiter aus Frankreich und den Bundes- staaten eilten den Ucbcrrestcn des früheren Heeres zu Hilfe, welche, kaum noch 40,000 Mann stark, kümmerlich am linken Ufer des Ebro sich hielten. Die Marschälle Lanncs, Moncey und Gouvion St. Chr auf dem linken Flügel, der Kaiser selbst mit den Garden, sodann Ney, Viktor und Soult iu der Mitte, Lefcvbre, Junot und Morticr auf dem rechten Flügel, hiezu der Marschall Bcssieres, welcher die gesammtc Reiterei, und Kell ermann, welcher die Reserve führte, waren die Befehlshaber des furchtbaren Heeres, welches die Frevel von Bayonne zur Ehre, d. h. zum Gelingen, bringen sollte. Gegen dasselbe standen an 130,000 Spanier unter den Befehlen von La Romana und Blake auf dem linken, von Caftan- n os und Pa la fox auf dem rechten Flügel, und von dem Grafen de T orres im Centrum, überhaupt aber von Gallizien bis Valencia sieh ausdehnend. Dazu kam das englische Hilfshcer, jezt unter dem General Moore, welchem

10. Bd. 9 - S. 361

1846 - Braunschweig : Westermann
359 Kaiserthums bis zum Brand von Moskau. der Großwürdenträger des französischen Reiches bewilligt. Der alte Hof ging sofort nach Compiegne, der Prinz von Asturien nach dem Schlosse Va le u (^ay ab. Zum König von Spanien ernannte nunmehr Napoleon seinen Bruder Joseph, bisherigen König von Neapel (welches Reich sodann an Joachim Murat, bisherigen Großherzog von Berg und Cleve, verliehen, dieses aber an Napoleon abgetreten und von demselben 1809 weiter an seinen Neffen, König Ludwig's von Holland ältesten Sohn, verliehen ward). Der Rath von Castilien, so wie die früher eingesezte Negierungsjunta, welcher nach Karl's Iv. Befehl jezt Murat als Gcncrallieutenant des Königs vorstand, wurden gezwungen, um diesen neuen König zu bitten; Prokla- mationen, der schönsten Verheißungen voll, machten ihn dem Volke bekannt, und die in Bayou ne bereits anwesenden Granden, Offiziere, auch Mitglie- der der Räthe von Castilien und von Indien begrüßten folgsam den aus Neapel hcrbcigekommenen Beherrscher (8. Juni). Indessen versammelten sich die Mitglieder der aus allen Theilen des Reiches nach Bayonue berufenen Nationaljunta, theils gewählte Ab- geordnete von Provinzen, Städten und Körperschaften, theils willkürlich von Murat ernannt. Cs sollten ihrer 150 seyn, aber es erschienen nur 90. Am 15. Juni wurden die Sizungen eröffnet. Den — nach dem Rcpräscntativ- system gemodelten — Verfassungsentwurf, welcher ihr vorgelegt worden, nahm die Junta mit einigen Abänderungen einstimmig an (7. Juli) ; worauf König und Versammlung das neue Grundgescz beschworen, die Versammlung sich auflöste, und der König nach Spanien abging. 8- 30. Die Erhebung der spanischen Nation. Betrachtungen. Napoleon hielt das Werk für vollbracht; und erst jezt begannen dessen Gefahren. Das königliche Haus war überwunden; aber noch lebte die Na- tion. Bonaparte achtete derselben, wie überall der Völker wenig; aber er büßte solche Nichtachtung schwer. Die spanische Nation, verrathen von dem Gcwaltsträger ihres Königs, von demselben Könige und seinem Haus verlassen oder gewaltsam getrennt, voll Verwirrung im Inneren, über- rascht, niedergeworfen durch den plözlichen Schlag, dabei an Geld, Waffen
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