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1. Geschichte für Volks- und Bürgerschulen : mit Abbildungen - S. 82

1888 - Braunschweig : Wollermann
— 82 — |at!at§93ubte0ebin be8'fistnbe8 *« beraten und die Ausgaben und Einnahmen des hpm J?57 Dankte der König und sein Bruder Wilhelm übernahm für ihn unter dem Titel „Prinz-Regent bte Regierung bis zum Tode des Königs (2. Januar 1861). 53. Withetnr I. 1. Zugend. Wilhelm wurde am 22. März 1797 geboren. Seine Mutter Luise sagte einmal von ihm: „Er wird, wenn mich nicht alles trügt, wie sein Vater, ein* fachbteber verständig." Sie hat sich nicht getäuscht. In seinen Knabenjahren war der Prmz sehr schwächlich; die Mutter Hatte oft große Sorge um ihn. Die Flucht von Königsberg nach Memel 1806 mitten im kalten Winter hatte seine Gesundheit so sehr angegriffen, daß er lange Zeit nachher das Bett hüten mußte. Im Alter von 13 wahren raubte ihm der Tod die geliebte Mutter; das erschütterte ihn tief Noch heute als Greis ehrt er ihr Andenken bei jeder Gelegenheit. Als sein Vater 1813 mit dem Kronprinzen gegen die Franzosen ins Feld rückte, da wäre er gar zu gern auch mitgegangen. Aber der König sagte: „Du bist ja so schwächlich! Du kannst nicht Mit!" Der Prinz fügte sich und blieb zu Hause. Nach der Schlacht bei Leipzig besuchte er seinen Vater im Felde; alle seine Kameraden waren inzwischen ausgerückt. Das schmerzte ihn. Der König bemerkte es und sagte: „Auch du sollst avancieren." „Aber wie kaun ich mit Ehren avancieren," entgegnete der Prinz mit bewegter Stimme, „da ich hinter dem Ofen gesessen habe, während mein Regiment kämpfte!" Kurze Zeit daraus erhielt er die Erlaubnis, mit in den Krieg zu ziehen. Er schloß sich jetzt an Blücher an und rückte mit ihm in der Neujahrsnacht von 1813 — 14 über den Rhein. Überall bewies er seinen Mut und seine Unerschrockenheit. Später zog er mit in Paris ein. Bei seiner Heimkehr waren alle über sein gesundes Aussehen erfreut. Von jetzt an war er Soldat mit Leib und Seele. . 2. Vermählung. 1829 vermählte er sich mit Augufta, einer Prinzessin von Sachsen-Weunar. Dreier Ehe entsprosten 2 Kinder, ein ©ohn, Friedrich Wilhelm, und eine Tochter, Luise, vermahlt mit dem Großherzog von Baden. — Am 18. Oktober 1861 wurde Wilhelm I feierlich in Königsberg zum Könige von Preußen gekrönt. 54. 5>er Dänische Krrieg. 1864. 1. Knlstehung. Die Herzogtümer Schleswig und Holstein hatten früher ein ngnes Herrscherhaus. Als dasselbe aber im 15. Jahrhundert ausstarb, wählten sicki die Schleswig-Holsteiner den König von Dänemark zu ihrem Herzoge. Dieser mußte ihnen jedoch in einem Vertrage die Zusicherung geben, daß die Herzogtümer „up ewig ungebeelt" bleiben und niemals Dänemark einverleibt werben sollten. 1815 würde Holstein in den deutschen ©und aufgenommen. Als 1863 ein neuer König den bänischen Thron bestieg, erklärte er Schleswig für eine bänische Provinz. Damit war jeboch der beutfche Bunb nicht einverstetnben, und die beiben Großmächte besseren, Ostreich und Preußen, schickten unter dem Generalselbmarschall Wrangel ein Heer in die Herzogtümer, die Freiheit der Schleswigs zu erkämpfen. . jp}e Aanewerke. Ein langer, schmaler Meeiesarm, die Schlei, erstreckt sich von der Ostkuste bis etwa zur Mitte der Halbinsel. Unmittelbar daran schließt sich ein 15 km langer Grenzwall, der schon im 9. Jahrhundert errichtet worden sein soll und unter dem Namen Danewerk" bekannt ist. Hier stellten sich bte Dänen zur Wehr. Bei Missunde machte Prinz Friedrich Karl einen Angriff, um den Übergang über die Schlei zu erzwiu- , gen. Doch muhte er der Übermacht wegen das Gefecht abbrechen. Als sich dann die Preußen und Ostreicher zum neuen Angriff rüsteten, kam die überraschende Kunde, daß diese Festungswerke bis auf den letzten Mann geräumt seien. Die Dänen, welche fürchten mußten, umzingelt zu werden, waren nämlich mit Zurücklassung ihrer schweren Geschütze in aller Stille davongeeilt, um hinter den „Düppeler Schanzen" Schutz zu suchen. 3. Sturm auf die Düppeter Schanzen. Auf einer kleinen Halbinsel, dem Tunbewitt, waren bei Düppel 10 gewaltige Schanzen errichtet, bereu Eroberung

2. Geschichte für Volks- und Bürgerschulen : mit Abbildungen - S. 84

1888 - Braunschweig : Wollermann
— 84 — nover, Kurhessen und Nassau) den Frieden an, jedoch vergeblich. 3 Tage später waren ihre Länder von Preußen besetzt. 2. Irr Wöhrnen. Das östreichische Heer stand in Böhmen unter Benedek. Mit 3 großen Armeen rückten ihm die Preußen entgegen; die 1. befehligte Prinz Friedrich Karl, die 2. der Kronprinz, die 3. oder Elbarmee General Herwarth von Bittenfeld. Kühn wurde die Grenze überschritten und der Feind bei Nachod, Trautenau, Skalitz, Müuchengrätz und Gitschin leicht zurückgeworfen. Benedek sparte seine Kräfte für einen Hauptschlag auf. 3. Königgräh. 3. Juli 1866. Benedek stand mit seiner Armee zwischen König» grätz und Sadowa auf einer Anhöhe. Vor sich hatte er ein sumpfiges Thal, das von der Bistritz durchflossen wird. Die Ufer derselben waren von dem anhaltenden Regen hoch angeschwollen. Überall waren Verschanzungen aufgeworfen und die Höhen teraffenförmig mit Geschützen besetzt. Der König Wilhelm hatte sein Hauptquartier in Gitschin. Am 2. Juli, abends 11 Uhr, erhielt er vorn Prinzen Friedrich Karl die Nachricht, daß er den Feind ganz nahe vor sich habe. Sofort ward Kriegsrat gehalten und beschlossen, den Feind anzugreifen. Ordonnanzen flogen auf ihren Rossen durch die Nacht zu dem Kronprinzen und dem General Herwarth von Bittenfeld, ihnen den Befehl zu überbringen, sobald wie möglich auf dem Kampfplatze zu erscheinen. Zunächst begann Friedrich Karl allein den Angriff; doch der Vormarsch ging sehr langsam ; der Boden war von dem Regen aufgeweicht, und die Räder der Geschütze schnitten tief in den lehmigen Boden ein. Um 8 Uhr überschritt er die Bistritz. Eine Stunde später griff auch schon Herwarth von Bittenfeld mit ein, aber bedeutende Erfolge konnten nicht errungen werden; die Übermacht des Feindes war zu groß. Die feindlichen Geschosse richteten viel Unheil an, aber die Tapfern wichen nicht zurück. 6 Stunden lang hielt Franfecky mit seinem Corps gegen eine dreifache Übermacht in dem Walde vor Sadowa stand; als er dann doch bis aus ein Dorf zurückweichen mußte, rief er ans: „Nicht weiter zurück, hier sterben wir!" 4. per Körrig. Schon um 8 Uhr erschien der König auf dem Schlachtfelde; er hatte die 45 km von Gitschin bis dahin in 2v2 Stunden zurückgelegt. Sofort übernahm er den Oberbefehl. Ruhig und majestätisch sitzt er auf feinem schwarzen Streit-rosse, ihm zur Seite befinden sich Bismarck. Moltke und Roon. Unverwandt ist fein Blick auf die Schlachtreihen gerichtet. Dicht neben ihm schlagen Granaten in die Erde, aber er merkt nicht die Gefahr, in der er schwebt. Da reitet Graf Bismarck an ihn heran und bittet ihn dringend, sich nicht so großer Gefahr auszusetzen. Freundlich entgegnet er: „Wie kann ich davon reiten, wenn meine brave Armee im Feuer steht!" Um 1 Uhr mittags hatte der König noch nichts gegessen; seine Diener hatten nur etwas Wein vorrätig. Da bemerkte der König einen Soldaten, welcher ein Stück grobes Brot aus einem Kasten nahm. „Geh' einmal hin und frage den Mann," ruft eisernem Reitknecht zu. „ob er mir ein Stück Brot ablassen kann." Der Soldat war überglücklich, feinem Könige etwas geben zu dürfen. Dieser ließ sich das trockne Brot zu einem Glase Wein vortrefflich schmecken. 5. Der Kronprinz. Um Mittag trat ein Stillstand im Kampfe ein; die Lage der Preußen wurde bedenklich. Die Geschütze hatten zum Teil keine Munition mehr, und die Soldaten waren bis auf den Tod erschöpft. Sehnsuchtsvoll richteten sich aller Blicke nach Osten; denn von dorther mußte der Kronprinz kommen. Endlich um 2 Uhr stiegen in östlicher Richtung kleine Rauchwölkchen auf, und „Hurra, der Kronprinz ist da!" erscholl es in den Reihen der ermatteten Krieger. Der Kronprinz war eingetroffen und hatte sofort den Feind angegriffen. Schon früh um 4 Uhr war er aufgebrochen; aber die steilen und ausgeweichten Wege waren schuld, daß er die fünf Meilen bis zum Kampfplatze nicht früher zurücklegen konnte. 6. Sieg. Jetzt konnten sich die Östreicher nicht mehr lange halten; immer mehr o

3. Geschichte für Volks- und Bürgerschulen : mit Abbildungen - S. 74

1888 - Braunschweig : Wollermann
— 74 - land sah mit Bewunderung auf den Helden, aber sich mit ihm zu erheben. das wagte es noch nicht, denn die Gewalt Napoleons war noch zu groß. — 1815 starb der Herzog im Kampfe gegen die Franzosen bei Quatrebras [kattrbrah] den Heldentod. 13. Kofer Im Jahre 1805 besiegte Napoleon die Östreicher und Russen in der so» genannten Dreikarserwacht bei Austerlitz in Mähren. Durch den darauf folgenden Frieden fru Preßbnrg verlor Östreich Tirol, welches an Bayern abgetreten werden mußte. Aber die Tiroler hingen mit treuer Liebe an ihrem östreichischen Herrscherhaus und erhoben sich 1809 gegen die Fremdherrschaft. An ihrer Spitze stand Andreas Hofer, der „Sandwirt im Hsaffetyerthstle". Um den Aufruhr zu dämpfen, schickte Napoleon zahlreiche Truppen nach .?S Eam zu heftigen Kämpfen, doch siegten endlich die Franzosen. Hofer flüchtete mit Weib und Kind tn eine entlegene Sennhütte und verbrachte hier 2 Monate unter Eis und Schnee. Sein Vaterland zu verlassen, konnte er sich nicht entschließen, obwohl ihn der Kaiser Franz selbst einlud, nach Wien zu kommen. Die Franzosen boten alles auf, seiner habhaft zu werden; sie drohten und boten Belohnungen, aber es schien alles vergeblich. Da endlich fand sich ein Verräter, der den Feinden den Aufenthaltsort Hofers anzeiqte. Ais dte Franzosen plötzlich eines Morgens um 5 Uhr vor der Sennhütte erschienen, trat §ofer unerschrocken unter sie und ließ sich freiwillig fesseln. Seine Frau und seine Kinder erhielten bald die Freiheit; er selbst aber wurde nach Mantua geführt und daselbst auf Napoleons ausdrücklichen Befehl erschossen (1810). Auf dem Richtplatze angelangt, sollte er nteberkmen und sich die Augen verbinden lassen. Er aber sprach: „Das thu ich nit, will sterben, wie ich stehe, und wie ich stand und stritt, so wie ich steh' auf dieser Schanz' es leb' mein guter Kaiser Franz, mit ihm sein Land Tirol!" Dann kommandierte er selbst „Feuer!" Doch erst der 13. Schuß machte seinem Leben ein Ende. 14. God bev Königin Luise. Die Königin Luise, die den Tag der Befreiung so sehr ersehnte, sollte ihn nicht erleben. Der Gram über das Unglück ihres Landes nagte ihr am Herzen. Im Winter 1807 lag sie krank in Königsberg. Da nahten die Franzosen. Bei Schneegestöber und grimmiger Kälte ließ sie sich im Schlitten nach Memel bringen. Die erste Nacht verbrachte sie in einer Stube, deren Fenster zerbrochen waren, so daß der Schnee auf ihr Bett geweht wurde; daneben fehlte es ihr an erquickender Nahrung. Seit jener Zeit wurde sie nie wieder ganz froh und gesund. Nur noch einmal fühlte sie sich recht beglückt, als sie kurz vor Weihnachten 1809 an der Seite ihres Gemahls in das geliebte Berlin einziehen konnte. Im Sommer 1810 reifte sie zu ihrem Vater nach Strelitz und bezog das Lustschloß Hohen-Zieritz. Dort wurde sie bald sehr krank; ein heftiges Brustleiden stellte sich ein. Wenige Stunden vor ihrem Tode erschien der König mit dem Kronprinzen und dem Prinzen Wilhelm. Das war ihre letzte Freude. „Ach, lieber Fritz, lieber Wilhelm, seid Ihr da?" rief sie und umarmte sie herzlich. Der König ging weinend hinaus. „Ach," rief er aus, „wenn sie nicht mein wäre, würde sie leben; aber da sie meine Frau ist, stirbt sie gewiß." Bald darauf schloß sie ihre Augen für immer. Das war für den schon tiefgedemütigten König der härteste Schlag! Mit ihm trauerte das ganze Land um die geliebte Fürstin. In Charlottenburg wurde ihr eine prachtvolle Ruhestätte, das Mausoleum, hergerichtet. 48. Wapoleons Iirg nach Wumand. 1812. 1. Ausbruch. Um die Macht Rußlands zu brechen, zog Napoleon im Sommer 1812 mit mehr als 600 000 Mann — darunter Vs Deutsche — nach Osten. Endlose Wagenzüge mit Brücken und Saugerätschaften folgten dem Heere. Man hatte sich sogar mit Fensterglas und Mühlen versehen, um in dem wüsten Lande Hütten bauen und Getreide mahlen zu können. Es war eine wahre Völkerwanderung! Traurig war das Schicksal Ostpreußens, dessen Bewohner durch die unaufhörlichen Einquartierungen ganz verarmten. Die übermütigen Offiziere ließen sich den Schinken in Rotwein kochen und tranken fetten Rahm ans Krügen; selbst die Gemeinen waren nicht zufrieden, wenn sie mittags nicht 2 Gerichte erhielten. Den Bauern wurden Pferde und Ochsen genommen, und wo es an Zugvieh mangelte, spannte man sogar Menschen vor die Lastwagen. 2. Smotensk und Worodino. Napoleon nahm seine Richtung nach Moskau. Endloser Regen machte die Wege grundlos; die Brotwagen und Viehherden konnten

4. Geschichte für Volks- und Bürgerschulen : mit Abbildungen - S. 78

1888 - Braunschweig : Wollermann
— 78 — Wirkung dieser Kanonade. Leichen häuften sich auf Leichen. Dennoch hielten die Verbündeten das Dorf Wachau. Napoleon aber war des Sieges zu gewiß und ließ schon in Leipzig die Glocken läuten. Inzwischen bereitete er einen neuen Angriff vor. Der Donner der Geschütze schweigt; Trompetengeschmetter ertönt, und mit dumpfem Gerassel jagen 12 000 Reiter aus das Heer Schwarzenbergs los. Manchem Braven schlägt das Herz. Ruhig läßt Schwarzenberg die Feinde heran; da werden diese plötzlich von 2 großen Teichen aufgehalten. Jetzt fällt er über sie her und treibt sie nach kurzem Kampfe zurück. — Im Norden von Leipzig stand Blücher. Die Franzosen hielten hier das Dorf Möckern besetzt, das sollte genommen werden. Am Eingänge des Dorfes waren 80 Kanonen aufgepflanzt, und aus jedem Hause wurden die Preußen mit Flintenkugeln überschüttet. 3mal drangen sie vor, 3mal wurden sie zurückgeschlagen. Aber die Helden ließen nicht nach. Zum Viertenmale drangen sie vor: hier das Fußvolk mit vorgehaltenem Bajonett; dort die Husaren mit geschwungenem Säbel. Da endlich weicht der Feind, und das Dorf wird genommen. 3. 'Dvobstheidcr. Der nächste Tag war ein Sonntag, da ruhten die Waffen. Aber früh am 18. begann der Kampf von neuem. Die 3 Verbündeten Monarchen (Fr. Wilhelm Iii. v. Preußen, Alexander v. Rußland und Franz v. Östreich) begaben sich auf den Galgenberg, später Monarchenhügel genannt; Napoleon leitete die Schlacht von einem Windmühlenhügel aus. Er hielt das stark verschanzte Dorf Probstheida (etwa in der Mitte zwischen Wachau und Leipzig gelegen) besetzt; von der Erhaltung desselben hing die Rettung seiner Armee ab. Mit Ungestüm gingen die Verbündeten auf das Dorf los, aber sie wurden zurückgeschlagen. Immer wieder wurde der Angriff erneuert, jedoch ohne Erfolg. Die Kämpfenden konnten fast nicht mehr über die Leichen hinweg. Da endlich kam der Befehl, das Stürmen aufzugeben, weil schon an andern Orten der Sieg errungen war. Die Sachsen hatten bisher — wenn auch mit Widerwillen — für Napoleon kämpfen müssen. Jetzt gingen sie mit Fahnen und klingendem Spiele zu den Verbündeten über. Eine Abteilung Württembergerfolgte diesem Beispiele; die Bayern waren schon früher von Napoleon abgefallen. 4. Wückzirg. Am Abend faß Napoleon neben der zerfallenen Windmühle auf einem Holzscheme.l und diktierte mit zerstörtem, bleichem Angesicht die Befehle zum Rückzug. Daun sank er, von Erschlaffung übermannt, in einen leichten Schlummer. Das weite Schlachtfeld um ihn herum war von brennenden Dörfern und unzähligen Wachtfeuern erleuchtet. Stumm und düstern Blicks umstanden ihn seine Generale. Nach einer Viertelstunde sprang er auf, warf einen finstern Blick auf feine Umgebung und begab sich nach Leipzig. Gleich nach Mitternacht begann der Rückzng der ganzen Armee durch Leipzig. Nur der Ausgang nach Lindenau (im Westen) war frei. Bald entstand hier ein schreckliches Gedränge; Wagen, Kanonen, Reiter, Fußgänger, alles drängte nebeneinander her und suchte den Ausgang zu gewinnen. Napoleon selbst konnte am nächsten Morgen nur mit Mühe aus der Stadt entkommen. 5. Einnahme Leipzigs. Gleich daraus (am 19.) rückten die Verbündeten gegen Leipzig vor. Es wurde tapfer verteidigt; jedes Thor, jeder Garten mußte erst erobert werden, und noch einmal floß viel Blut. Um 12 Uhr erstürmte Major Friccius mit der Königsberger Landwehr das grimmaische Thor, und um 1 Uhr war die ganze Stadt erobert. Am Nachmittage hielten auch die Monarchen ihren Einzug. Als Blücher auf den Markt kam, wo dieselben hielten, umarmte ihn der Kaiser Alexander und sagte: „Mein lieber General, Sie haben das Beste gethan, Sie sind der Befreier Deutschlands." Blücher aber entgegnete: „Majestät, habe nur meine Schuldigkeit gethan." 6. Mach Karis. Mit großer Hast eilten die Franzosen dem Rheine zu. Um die Trümmer seiner Hauptarmee zu retten, ließ Napoleon die Elsterbrücke hinter sich in die Lust sprengen. Dadurch gerieten Tausende in Gefangenschaft, viele aber, die sich durch Schwimmen retten wollten, ertranken in den Fluten. Leichen und Kranke bedeckten den Weg

5. Geschichte für Volks- und Bürgerschulen : mit Abbildungen - S. 87

1888 - Braunschweig : Wollermann
— 87 — entspann sich ein heftiger Kampf westlich von Metz bei Vionville und Mars la tour. Der Feind hatte die Übermacht; dazu hatte er sich in den Wäldern eine feste Stellung geschaffen. Ganze Reihen der Deutschen wurden niedergeschmettert, aber andre rückten in ihre Stelle, und allmählich gelang es. den Wald zu erreichen. Jetzt kam das Bajonett an die Reihe, und bald mußten die Franzosen weichen. 2. Der Hodesrill. Immer weiter drangen die Tapfern vor; aber dort am Waldesrande pflanzten sich feindliche Batterien auf. Leicht konnten die Kämpfer umzingelt und abgeschnitten werden. Da erhielten die Halberstädter Kürassiere und die altmärkischen Ulanen den Befehl, die Batterie zu nehmen. Mit Sturmeseile fliegen die Reiter die Höhen hinan, den Batterien entgegen. Schneller als Kanonen und Mitrailleusen gerichtet werden können, sind sie oben. Mit Lanze und Pallasch werden die Kanoniere niedergestreckt. In rasendem Jagen geht es nun gegen eine Infanteriekolonne; auch sie wird niedergeritten. Der Sturm saust weiter. Da brechen plötzlich aus einer Waldeslücke feindliche Kürassiere hervor. Schwadron fährt auf Schwadron; sie reiten sich über, sie schlagen sich nieder. Die Helden sinken blutend in den Staub und werden von Rosseshufen zertreten. Dann schwenken die deutschen Reiter und jagen zurück. Die 11 Züge waren auf 3 zusammengeschmolzen. Als Graf Schmettow, ihr Führer, zum Sammeln blasen ließ, kam ein Ton aus der Trompete heraus, der ihm durch Mark und Bein ging; sie war zerschossen. Erst am Abend um 9 Uhr endete der blutige Kampf. Die Straße nach Westen war dem Feinde verlegt. 3. St. H'rivcrl und Qvavetotte. 18. Aug. Zwei Tage später versuchte Bazaine nach Norden zu entkommen. Auf den Höhen zwischen Gravelotte und St. Privat hatte er Stellung genommen. An den Waldrändern waren Verschanzungen aufgeworfen und, damit man sie nicht sehen sollte, so mit grünen Baumzweigen bedeckt, daß man nur einen dichten Waldessaum vor sich zu haben glaubte. Der heißeste Kampf entspann sich um das Dorf St. Privat. Hier hatte der Feind hinter Gräben. Häusern und Mauern eine sehr gedeckte Stellung, und die anstürmende Garde wurde mit einem mörderischen Kugelregen überschüttet. Die Soldaten warfen sich platt auf die Erde, liefen einige fünfzig Schritt und warfen sich dann wieder nieder. So erreichten sie endlich einen Chausseegraben, in dem sie längere Zeit Schutz fanden. Inzwischen richtete die Artillerie ihre Geschosse auf St. Privat, schoß ein Haus nach dem andern in Brand und legte eine Mauer nach der andern um. Gegen 7 Uhr nahm die Garde das Dorf mit Sturm und machte viele Franzosen, die sich in Kellern und Ställen versteckt hielten, zu Gefangenen. Bazaine zog sich nach Metz zurück. Als dann noch spät am Abend Fransecky mit seinen Pommern auch die Franzosen bei Gravelotte vollständig zurückwarf, da ko.mte Moltke dem Könige melden: „Majestät, der Sieg ist unser; der Feind zieht sich zurück." 4. Der Körrig war fast den ganzen Tag zu Pferde. Gegen Abend machte man an einer Gartenmauer einen Sitz für ihn zurecht, indem man eine Leiter von einem französischen Bauernwagen mit dem einen Ende auf eine Dezimalwage, mit dem andern auf einen verendeten Grauschimmel legte. Erst als die Schlacht gewonnen war, dachte er an Essen und Trinken. Ein Marketender schaffte etwas Brot und Bier herbei; der König trank ans einem abgebrochenen Tulpenglase, und Bismarck aß mit Vergnügen ein Stück trocknen Kommißbrots. Nun hatte man Mühe. ein Nachtquartier für den König aufzufinden. Die Häuser weit umher waren alle mit Verwundeten angefüllt; ihnen wollte er den Platz nicht nehmen. Endlich fand man noch ein leeres Stübchen, in welchem der König, mit seinem Mantel zugedeckt, die Nacht auf einer Matratze verbrachte. 5. Weigerung von Wetz. Infolge dieser mörderischen Schlachten um Metz mußte sich Bazaiue mit seiner Armee in die Festung Metz zurückziehen. Hier umzingelte ihn Prinz Friedrich Karl und schloß ihn von allen Seiten fest ein. Bazaine

6. Lesebuch für ein- und zweiklassige Volksschulen - S. 141

1902 - Braunschweig Leipzig : Wollermann
- ' ~—•—'— '— " • ~~ ' ■ . — 141 — schüchtern das Mädchen, „wohin nun das?" fragte er und zeigte auf ein Goldstück. „Ins Mineralreich," war die Antwort, „wohin gehöre aber ich denn, mein Aind?" war die dritte Frage. Freund- lich blickte das Aind den Aönig an und sagte: „Ins Himmelreich." — Da glänzte eine Thräne in dem Auge des Königs, und er hob das Aind empor und küßte es. Lylert. 126. Die Erstürmung der Düppeler Schanzen. 1. Bei dem Dorfe Düppel auf der Halbinsel Sundewitt hatten die Dänen zehn gewaltige Schanzen errichtet, deren Eroberung durch Pallisaden, Drahtzäune und tiefe Gräben bedeutend er- schwert wurde. Drei Wochen hintereinander beschossen preussische Kanonen die Schanzen. Nachts machten die Pioniere zickzack- artige Laufgräben, in deren Schutz man bis auf 250 Schritt an die Schanzen herankommen konnte. Als der zweite Laufgraben in einer Entfernung von 500 Schritt fertig war, beschloss Prinz Friedrich Karl, der Oberbefehlshaber des preussischen Heeres, den Sturm zu unternehmen. Aber König Wilhelm befahl, noch einen dritten Laufgraben anzulegen, weil die stürmenden Soldaten sonst dem feindlichen Kanonenfeuer zu lange ausgesetzt sein würden. Dieser dritte Graben wurde in der Nacht auf den 15. April 1864 vollendet. Am 18. April fand der Sturm statt. Die Mannschaften, die dazu ausgelost waren, hatten sich am Tage vorher durch den Genuss des heiligen Abendmahls in ernster Weise vorbereitet. Morgens 2 Uhr rückten sie in den dritten Laufgraben ein, wo sie bis zum Beginn des Sturms lautlos ver- weilen sollten. Um 4 Uhr in der Frühe begann aus allen preussischen Batterien ein neues Bombardement, das bis 10 Uhr ununterbrochen fortgesetzt wurde. Kurz vor 10 Uhr trat ein Feldgeistlicher an die Sturmkolonne und hielt eine einfache, aber ergreifende Ansprache, der alle mit entblöfstem Haupte und Thränen in den Augen zuhörten. Darauf beteten die Truppen ein stilles Gebet. Dann segnete der Prediger sie und rief: „Geht mit Gott!“ In demselben Augenblick schwieg das Feuer der Ge- schütze. Es war zehn Uhr. Eine lautlose, kurze Pause folgte. Jetzt schlugen die Trommler den Sturmmarsch. Drei Kegiments- chöre spielten: „Ich bin ein Pr eusse," und mit tausendstimmigem Hurra ging es auf die Schanzen los. Wie dichter Hagel fielen

7. Lesebuch für ein- und zweiklassige Volksschulen - S. 143

1902 - Braunschweig Leipzig : Wollermann
143 vier verschiedenen Punkten unbemerkt vom Feinde ans Ufer gebracht. Die Dänen erwarteten den Übergang bei Sonderburg; die preußische Heeresleitung hielt aber die Gegend von Satrupholz für die geeignetste Übergangsstelle. Um ein Uhr schon standen die Truppen an den vier Übergangspunkten, von denen aus jedesmal zusammen 2500 Mann zu gleicher Zeit hinübergeführt werden konnten. Schlag zwei Uhr wurden von der Kolonne ans dem rechten Flügel die Boote ins Wasser gesetzt und etwa hundert Schritt vom User, wo das Wasser die hin- reichende Tiefe hatte, von der Mannschaft bestiegen. Alles ging möglichst ruhig vor sich. Die Nacht war hell und windstill. Die Leute waren mit Mützen bekleidet, ohne Gepäck. Als die vordersten Boote, in denen sich die Generale von Manstein und Röder befanden, etwa zweihundert Schritt vom Jnselufer entfernt waren, knallten ihnen die ersten Schüsse der feindlichen Postenkette entgegen. Sie wurden von den Mannschaften mit einem donnernden Hurra begrüßt. 15 Mi- nuten nach zwei Uhr landeten die ersten Boote. Die Leute sprangen bis an den Leib ins Wasser und erstiegen das Ufer. Das ganze Bataillon folgte, besetzte den Schützengraben und nahm das Holzvogt- haus und die dort aufgestellte Batterie. Die Dänen zogen sich nach der nahen Fohlenkoppel zurück; die Preußen folgten ihnen, verdrängten sie ans dem westlichen Teil des Gehölzes und bemächtigten sich dann einer zweiten Batterie, deren Mannschaft gefangen genommen wurde. Die zweite Kolonne kam bald nach dem Abfahren in ein heftiges Feuer. Zwei Boote sanken in die Tiefe, das eine von einem Granat- splitter getroffen, das andre wegen Überfüllnng. Die andern Boote wollten die Mannschaft retten; aber der laute Ruf „Vorwärts!" ließ ihnen keine Zeit dazu. Fünf Mann ertranken; die andern retteten sich durch Schwimmen in die Boote oder an das Ufer. Die dritte Kolonne erreichte weiter nördlich das Ufer ohne besondern Verlust. Die vierte, die den westlichen Flügel bildete, landete unter starkem feindlichen Feuer. Sobald die Truppen ausgeschifft waren, eilten die Kähne zum Festlandsufer zurück, um neue Mannschaften aufzunehmen. Begünstigt von stiller See, ging das Übersetzen in verhältnismäßig kurzer Zeit glücklich von statten. Auch die Artillerie und Kavallerie wurden auf zwei aneinander befestigten Pontons über den Sund gebracht. Der Feind suchte die Überfahrt durch ein heftiges Artilleriefeuer von einer seitwärts liegenden Schanze zu stören. Gegen 3 Uhr zeigte sich im Norden des Alsensundes auch das Panzerschiff „Rolf Krake",

8. Lesebuch für ein- und zweiklassige Volksschulen - S. 451

1902 - Braunschweig Leipzig : Wollermann
451 zwischen Dub und Sadowa sah der König dem Gefecht zu, das an der Bistritz bereits eingeleitet war. Zn seinen Füßen wütete ein heftiger Artilleriekampf. Ruhig und mit kaltem Blute hielt der König längere Zeit auf diesem Platze, trotzdem die Granaten wiederholt in feiner Nähe einschlugen. Erst als Graf Bismarck an den König heran- ritt und in eindringlicher Weise sprach: „Als Major habe ich Ew. Majestät keinen Rat zu erteilen; als Ministerpräsident bin ich aber verpflichtet, Ew. Majestät zu bitten, sich nicht ernster Gefahr auszu- setzen," verließ der König die gefährliche Stelle. Lange schwankte der Kampf, und einzelne versprengte Truppen gingen in Unordnung bis in die Nähe der Aufstellung des Königs zurück. Da donnerte ihnen plötzlich aus des Königs Mund ein lautes Halt entgegen. „Wohin ist in der Schlacht die Front?" rief er ihnen mit blitzendem Auge zu, und die Soldaten machten kehrt. Mit Ungeduld schaute der König und mit ihm seine Umgebung nach der Gegend aus, von der der Kronprinz mit der zweiten Armee anrücken sollte. Plötzlich nahm Bismarck sein Feldglas vom Auge und lenkte die Aufmerksamkeit der ihm zunächst Stehenden auf gewisse Linien in weiter Ferne. Alle Gläser waren dorthin gerichtet; allein man war der Ansicht, die Linien seien Ackerstücke. Nun folgte ein tiefes, banges Schweigen, bis auf einmal Bismarck wieder sein Feld- glas senkte und im Tone größter Entschiedenheit ausrief: „Das sind keine Ackerfurchen; die Zwischenräume bleiben sich nicht gleich; es sind marschierende Linien!" Bismarck war der erste, der das Nahen der zweiten Armee wahrgenommen hatte. Gleichzeitig sprengte aber auch schon der schweigsame Moltke heran und brachte die Meldung: „Majestät, der Kronprinz ist da!" Und daß er da war, merkte man bald an dem heftigen Geschützseuer, das von Chlum her eröffnet wurde. Eine Thräne fiel aus König Wilhelms Angen, als er die Helme der zweiten Armee im Sonnenlichte funkeln sah. Moltkes starre Züge glätteten sich, „'s ist wirklich gerade drei," und ein feines Lächeln umspielte seinen Mund. Gegen zwei Uhr nachmittags konnte der Kronprinz mit dem Gardekorps und dem sechsten Armeekorps in die Schlacht eingreifen, um den bis dahin schwankenden Sieg an die preußischen Fahnen zu fesseln. In der Nähe von Chlum fand die erste Begegnung des Kron- prinzen mit dem Prinzen Friedrich Karl statt. Es war ein erhebender Anblick von weltgeschichtlicher Bedeutung, als die beiden prinzlichen Feldherren sich hier zum erstenmal seit dem Abschied von Berlin, beide 29*

9. Lesebuch für ein- und zweiklassige Volksschulen - S. 461

1902 - Braunschweig Leipzig : Wollermann
461 nommen habe, und dass er nunmehr seinen Generaladjutanten Reille mit dem Briefe an mich absenden werde. Es war sieben Uhr, als Reihe und Bronsart zu mir kamen; letzterer kam etwas voraus, und durch ihn erfuhren wir erst mit Bestimmtheit, dass der Kaiser anwesend sei. Du kannst Dir den Eindruck denken, den es auf mich vor allem und auf alle machte! Reihe sprang vom Pferde und übergab mir den Brief seines Kaisers, hinzufügend, dass er sonst keine Aufträge habe. Noch ehe ich den Brief öffnete, sagte ich ihm: „Aber ich verlange als erste Bedingung, dass die Armee die Waffen niederlegt.“ Der Brief fängt an: „Da ich nicht an der Spitze meiner Truppen habe sterben können, übergebe ich Eurer Majestät meinen Degen,“ alles Weitere mir anheimstellend. Meine Antwort war, dass ich die Art unserer Begegnung beklage und um Sendung eines Bevollmächtigten ersuche, mit dem die Kapitulation abzuschließen sei. Nachdem ich dem General Reihe den Brief übergeben hatte, sprach ich einige Worte mit ihm, als altem Bekannten, und so endigte dieser Akt. — Ich bevollmächtigte Moltke zum Unterhändler und gab Bis- marck auf, zurückzubleiben, falls politische Fragen zur Sprache kämen, ritt dann nach meinem Wagen und fuhr hierher, auf der Strasse überall von stürmischen Hurras der voranziehenden Trains begreifst, die überall die Volkshymne anstimmten. Es war er- greifend! Ahes hatte Lichter angezündet, so dass man zeitweise in einer unvorbereiteten Illumination fuhr. Um elf Uhr war ich hier und trank mit meiner Umgebung auf das Wohl der Armee, die solches Ereignis erkämpfte. Als ich am Morgen des zweiten noch keine Meldung von Moltke über die Kapitulationsverhandlungen erhalten hatte, die in Donchery stattfinden sollten, so fuhr ich Verabredetermassen nach dem Schlachtfelde um acht Uhr früh und begegnete Moltke, der mir entgegen kam, um meine Einwilligung zur vorgeschlagenen Kapitulation zu erhalten, und mir zugleich anzeigte, dass der Kaiser früh fünf Uhr Sedan verlassen habe und auch nach Donchery gekommen sei. Da derselbe mich zu sprechen wünschte und sich in der Nähe ein Schlösschen mit Park befand, so wählte ich dies zur Begegnung. Um zehn Uhr kam ich auf der Höhe von Sedan an; um zwölf Uhr erschienen Moltke und Bismarck mit der vollzogenen Kapitulationsurkunde; um ein Uhr setzte ich

10. Lesebuch für ein- und zweiklassige Volksschulen - S. 21

1902 - Braunschweig Leipzig : Wollermann
21 sonst dem feindlichen Kanonenfener zu lange ausgesetzt sein würden. Dieser dritte Graben wurde in der Nacht auf den 15. April 1864 vollendet. Am 18. April fand der Sturm statt. Die Mannschaften, die dazu ausgelost waren, hatten sich am Tage vorher durch den Genuss des heiligen Abendmahls in ernster Weise vorbereitet. Morgens 2 Uhr rückten sie in den dritten Laufgraben ein, wo sie bis zum Beginn des Sturms lautlos ver- weilen sollten. Um 4 Uhr in der Frühe begann aus allen preussischen Batterien ein neues Bombardement, das bis 10 Uhr ununterbrochen fortgesetzt wurde. Kurz vor 10 Uhr trat ein Feldgeistlicher an die Sturmkolonne und hielt eine einfache, aber ergreifende Ansprache, der alle mit entblöfstem Haupte und Thränen in den Augen zuhörten. Darauf beteten die Truppen ein stilles Gebet. Dann segnete der Prediger sie und rief: „Geht mit Gott!“ In demselben Augenblick schwieg das Feuer der Ge- schütze. Es war zehn Uhr. Eine lautlose, kurze Pause folgte. Jetzt schlugen die Trommler den Sturmmarsch. Drei Regiments- chöre spielten: „Ich bin ein Preuße,“ und mit tausendstimmigem Hurra ging es auf die Schanzen los. Wie dichter Hagel fielen die feindlichen Kartätschen in die Reihen der Stürmenden und streckten manchen tapfern Preussen nieder. Aber mit der klingenden Musik hinter sich („Düppeler Sturmmarsch“) und den Pionieren voran, die Spaten, Hacken, Äxte, Brechstangen, Pulversäcke u. s. w. mit sich führten, drangen die Truppen un- aufhaltsam vorwärts. Über die vor den Schanzen liegende doppelte Eggenreihe warfen sie Sandsäcke. Die Drahtgitter zerhieben sie, und schon nach fünf Minuten flatterte auf einer dänischen Schanze die preussische Fahne. Mittags waren sämtliche Schanzen im Be- sitz der Preussen. 2. Den heftigsten Widerstand fanden die Preussen auf Schanze zwei. Mächtige Pallisadenreihen standen hier noch unversehrt und versperrten den Weg. Da trat der Pionier Klinke vor und sprach: „Ich werde Luft schaffen! Besser einer als zehn!“ Damit warf er einen Pulversack gegen die Pallisaden und stiefs die Lunte hinein. Mit einem lauten Knall explodierte das Pulver. Wier Pallisaden wurden umgerissen. Durch die entstandene Öffnung stürmten die Preussen in die Schanze und eroberten sie. Der brave Klinke war seitwärts in den Graben geschleudert worden. Er hatte zwei Schüsse, einen durch den Arm und einen durch 0v
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