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Diagramm für Aktuelle Auwahl statistik

1. Die Neuzeit - S. 208

1905 - Bamberg : Buchner
208 y) Diezweite Armee unter dem Kronprinzen Friedrich Wilhelm drang der die Sudeten durch drei Psse in Bhmen ein; während Steinmetz bei Nachod (27. Juni) und Skalitz (28. Juni) siegte, wurde Bonin bei Trautenau (27. Juni) zur Umkehr gezwungen, doch wurde am folgenden Tage in dem 2. Gefecht von Trautenau durch das Gardekorps auch hier das bergewicht der preuischen Waffen entschieden. Hierauf drangen die Preußen auch von Nordosten her der Kniginhof in das von der oberen Elbe durch-flofsene Gebiet ein. Unmittelbar nach dem Eintreffen König Wilhelms im Haupt-quartier zu Gitschiu kam es (am 3. Juli) zur entscheidenden Schlacht bei Kniggrtz. Benedek hatte seine durch die vorausgegangenen Niederlagen geschwchte Armee nicht, wie man im preuischen Hauptquartier vermutete, hinter die Elbe zurckgezogen, sondern erwartete in einer festen Verteidigungs-stellung an der Bistritz nordwestlich von Kniggrtz den preuischen Angriff. Die Elbarmee sowie das Zentrum unter Prinz Friedrich Karl griffen am Morgen des 3. Juli die sterreicher und Sachsen mit Nachdruck an, doch erst das Eingreifen der kronprinzlichen Armee am Nachmittag bewirkte die entscheidende Niederlage der sterreicher. Der Sieg wurde durch rast-loses Vorrcken ausgentzt: die Preußen drangen einerseits gegen Wien vor, andererseits der sdostwrts abziehenden sterreichischen Armee folgend gegen Preburg, wohin sich auch Erzherzog Albrecht wandte, der aus Italien abberusen worden war. Ein dort sich entspinnendes Treffen der Vortruppen (bei Blumenau, 22. Juli) wurde durch den mittlerweile zu Nikolsburg vereinbarten Waffenstillstand abgebrochen. Vor der Entscheidung bei Kniggrtz oder Sdowa hatte Benedek, um einem Flankenangriff vonseiten der kronprinzlichen Armee zu begegnen, eine hakenfrmige Aufstellung befohlen, deren Angelpunkt die Hhe von Chlnm war. Aber einzelne Generle des rechten sterreichischen Flgels hatten sich in den anscheinend erfolg-reichen Kampf gegen das preuische Zentrum ziehen lassen, so da der Versto der ' preuischen Garde auf Chlum gelang. Die Verluste der sterreicher waren sehr bedeutend; sie betrugen 41000 Mann^ darunter 18000 Gefangene, ferner 187 Geschtze; die Preußen hatten gegen 9000 Tote und Verwundete. Der Eindruck der Schlacht in ganz Europa war auerordentlich. 4. Der Mainseldzug. Der Kamps der an Zahl berlegenen, aber unter sich uneinigen Sddeutschen gegen die anfangs von Vogel v. Falckenstein, spter von Manteuffel gefhrten preuischen Truppen war nach der raschen Niederlage sterreichs von vornherein aussichtslos und endete auf allen Punkten mit der Zurckdrngung der Bundestruppen.

2. Die Neuzeit - S. 173

1905 - Bamberg : Buchner
173 Napoleon trug sich seinerseits wohl mit dem Gedanken, nach berwltigung Rulands das zur See unangreifbare England auf dem Wege der Persien in Ost-indien anzugreifen, hoffte aber bis zuletzt auf Nachgiebigkeit Alexanders. Rulands Stellung war durch den (im Frhjahr 1812 zu Bukarest abgeschlossenen) Frieden mit der Trkei sowie durch ein Bndnis mit Schweden verstrkt. In letzterem Lande war der zur Willkr neigende König G n st a v Iv. nach dem Ver-lnste Finnlands zur Abdankung gentigt worden; sein (kinderloser) Nachfolger ernannte spter auf den Wunsch der Stnde den franzsischen Marschall Bernadette, der sich bei der Besetzung von Schwedisch Pommern (1807) die Neigung der Schweden erworben hatte, zum Kronprinzen. 3. Napoleon, der die Heeressolge sterreichs und Preuens gewonnen hatte, berschritt Ende Juni 1812 mit einem wohlausgersteten Heer von einer halben Million Streiter (und 1400 Geschtzen) den Niemen, den Grenzflu Rulands; 30000 sterreicher unter dem Fürsten Schwarzen-berg bildeten den rechten Flgel, der in der Richtung auf den Dnjepr durch Volhynien vordringen sollte; der linke Flgel (mit 20000 Preußen) sollte unter Macdonald die russischen Ostseeprovinzen erobern. Auf seiner Reise zur Armee im Frhsommer 1812 nahm Napoleon die Hnldi-guugen der deutschen Fürsten entgegen; in Dresden fand sich das sterreichische Kaiser-paar, nach einigem Zgern auch der König von Preußen mit dem Kronprinzen zur Be-grung ein. Das Heer, das grte Aufgebot eines Herrschers seit der Zeit der Perserkriege, vereinigte Soldaten aus allen Gebieten Mittel- und Westeuropas, besonders Franzosen, Deutsche, Italiener und Polen. Sechs Brckenzge, Handwerker jeder Art, selbst Grtner mit Smereien folgten dem Heere. 4. Das russische Heer (unter dem Livlnder Barclay de Tolly) war den eindringenden Feinden nicht gewachsen und zog sich stetig zurck. Erst nach sechswchentlichen Mrschen kam es (Mitte August) bei Smolensk zum Kampf; Barclay wurde geschlagen und gab nun den Oberbefehl an den Altrussen Kutusow ab, der aber (Anfang September) bei Borodino an der Moskwa gleichfalls unterlag. Hierauf zog Napoleon in das verlassene Moskau ein (14. September 1812). Da es Napoleon unterlie, den Polen die Wiederherstellung ihres Vaterlandes zuzusichern, fand er nicht den gengenden Rckhalt in der Bevlkerung. Der Marsch durch die einfrmigen Ebenen Litauens erschpfte die Truppen, die zum Teil von den Ksten der westlichen Meere gekommen waren; auch war die Verpflegung trotz vieler Magazine und trotz der das Heer begleitenden Viehherden mangelhaft. In der Schlacht bei Borodino betrugen die Gesamtverluste beider Teile zu-sammen 70000 Mann; der mhsam errungene Sieg wurde nicht zur Vernichtung des Gegners ausgentzt, da Napoleon, 800 Stunden von Paris entfernt, seine Garden nicht zur Verfolgung hergeben wollte. So konnte Kntnsow seinen Rckzug als beab-sichtigt darstellen; Alexander lie in St. Petersburg Tedeum singen und Viktoria schieen.

3. Deutsche Geschichte von 1519 bis 1871, Übersicht über die württembergische Geschichte - S. 142

1909 - Bamberg : Buchner
142 Neue Geschichte. das Zentrum oder die erste Armee unter Prinz Friedrich Karl von Preußen der Grlitz-Reichenberg; der linke Flgel oder die schlesische Armee unter dem Kronprinzen von Preußen der Neie-Braunau. Herwarth wirft die sterreicher bei Hhnerwasser (26. Juni); Prinz Friedrich Karl bei Podol (26. Juni). Dann siegen beide bei Mnchengrtz <28. Juni). Hierauf vereinigt schlagen sie die sterreicher und Sachsen bei G Usch in (29. Juni). Gleichzeitig war der Kronprinz in siegreichen Ge-fechten bei Trautenau, Nachod, Skalitz, Schweinschdel und Kniginhof (vom 27. bis 29. Juni) bis stlich Gitschin vorgedrungen. Bis hieher hatte Moltke von Berlin aus telegraphisch die Bewegungen geleitet. Jetzt, wo der Hauptschlag bevorsteht, reist das groe Haupt-quartier1 von Berlin ab, trifft am 30. Juni in Reichenberg und am 2. Juli in Gitschin ein. Durch die bisherigen Mierfolge fhlte sich der sterreichische Oberbefehlshaber Benedek vollstndig niedergeschmettert. Denn er mute nun am 30. Juni seiner Hauptmacht, die er am 28. Juni, statt dem Kronprinzen entgegenzuwerfen, zurckgenommen hatte, abermals einen Rckzugsbefehl erteilen. Die bei Gitschin geschlagenen Heeresteile und die noch nicht am Feind gewesene Hauptmacht fanden sich denn auch am 1. Juli in einem Lager vor Kniggrtz zusammen. Doch herrschte Verwirrung. Benedek rt dringend zum Frieden. Ihm scheint die Katastrophe der Armee unvermeidlich". Aber aus Wien kommt umgehend die Antwort, da Frieden zu schlieen unmglich sei; wenn der Rckzug ntig sei, so sei derselbe anzutreten. Doch warum ohne vorausgegangene Schlacht?" Also mu sich Benedek zur Schlacht entschlieen. Er fhrt deshalb noch am Abend des 1_. Juli sein Heer, 215000 sterreicher und Sachsen, auf die Hhen zwischen Elbe und Bistritzbach, links und rechts der groen Strae Sadowa-Kniggrtz, um hier, in vorzglicher Verteidigungs-stellnng, die Feinde, 221000 Preußen unter König Wilhelm I., zu erwarten und ihnen den Angriff zu berlassen. Derselbe erfolgte dann am 3. Juli mit umfassender Wucht. Von morgens 7 Uhr bis abends 5 Uhr2 wogte die Schlacht. Ehrenvoll unterlagen die sterreicher, aber ihre Nieder-lge ist vernichtend^. Der Eindruck dieses preuischen Siegs war in ganz Sachsen zogen sich mit 22000 Mann nach Bhmen zurck, wo sie sich mit den fter-reichern vereinigen. ^ 1 Der König mit Bismark. Moltke und Roon. 2 König Wilhelm, der 69jhrige Kriegsherr, geriet mehrmals mitten ins Granatenfeuer und in Lebensgefahr, so da ihn Bismarck im Namen des preuischen Volks ernstlich bitten mute, sich auerhalb der Gefechtslinie zu begeb^ 3 Die sterreicher und Sachsen hatten einen Gesamtverlust von 44393 Mann, 408

4. Deutsche Geschichte von 1519 bis 1871, Übersicht über die württembergische Geschichte - S. 150

1909 - Bamberg : Buchner
150 Neue Geschichte. Posten des linken Flgels (1400 Mann) von dem zehnfach ber-legenen Korps Frossard angegriffen wurden. Napoleon und sein Sohn waren mit dabei und lieen nachher nach Paris telegraphieren: Unsere Armee hat die Offensive ergriffen, die Grenze berschritten und das preuische Gebiet berzogen. Ungeachtet der Strke der feindlichen Stellung reichten unsere Bataillone hin, um die Hhen zu nehmen, und unsere Artillerie hat den Feind schnell aus der Stadt vertrieben. Der Elan unserer Truppen war so groß, da unsere Verluste uur unbedeutend1 waren. Der kaiserliche Prinz hat die Feuer-taufe erhalten2." 6. Diesem franzsischen Schwindeltelegramm, das in Paris einen Rausch der Begeisterung hervorrief, folgte alsbald die ernchternde deutsche Wahrheit. Fr den 4. August befahl das groe Hauptquartier ber-schreitung der 'franzsischen Grenze und allgemeine Offen- ' sive. Der linke Flgel unter dem Kronprinzen von Preußen machte den Anfang. bergang der die Lauter bei Weienburg. Erstrmung Weieuburgs und glnzender, wenn auch blutiger Sieg der die Franzosen unter Douay, und am 6. August bergang ber.die Dauer und groe Schlacht bei Wrtli aeaen den Sieger von Magenta, Mar-schall Mae Mahon, die abends 5 Uhr mit dem allgemeinen Sieg der Deutschen endet. Die Franzosen, aus ihrer vortrefflichen Hhenstellung geworfen, fliehen in regelloser Flucht bis nach Chalons a. M. Gleich-zeitig mit dieser schweren Niederlage des rechten franzsischen Flgels wird das franzsische Zentrum unter Frossard aus seiner fast uneinnehmbaren Stellung auf den Spicherer Hben, wohin es sich nach dem Tag von Saarbrcken zurckgezogen hatte, von den Vortruppen des deutschen Zentrums und des deutschen rechten Flgels nach heiem Kampfe vertrieben. Un-aufhaltsam eilten die Geschlagenen noch in der Nacht zum 7. August Metz zu. Nordstlich von dieser Festung3 wollte Marschall Bazaiue, der Mann von Mexiko, als Oberbefehlshaber der Rheinarmee" mit 200000 Mann in gut gewhlter Stellung, auf steiler Hochflche zwischen Nied und Mosel die Deutschen erwarten. Diese rckten, mit leichter Rechtsschwenkung, 1 Nmlich 6 Offiziere und 80 Mann; deutscher Verlust 4 Offiziere und 79 Mann! 2 Derselbe durfte die Kurbel einer Kugelspritze (Mitrailleuse) drehen und so auf die Feinde feuern. Diese Mitrailleuseu bewl?rten sich jedoch im weiteren Verlauf des Krieges gar nicht. 3 Obwohl Bollwerk der franzsischen Ostgrenze, war Metz fr den Krieg gar nicht vorbereitet. Es fehlte an allem, um einer groen Armee Schutz und Aufenthalt zu gewhren. 416

5. Deutsche Geschichte von 1519 bis 1871, Übersicht über die württembergische Geschichte - S. 153

1909 - Bamberg : Buchner
Der deutsch-franzsische Krieg vom Jahr 1870 auf 71. 153 Iii. Armee am Flgel. Dies wiederum entging auch Macmahon nicht, und so wollte er noch in letzter Stunde, am 28. August, wieder Kehrt machen, und seinen alten Plan, Abmarsch nach Paris anstatt Vereinigung mit Bazaine, wieder aufnehmen. Aber er erhlt von Paris den strengen Befehl, seinen Marsch ostwrts fortzusetzen und sich unter allen Bedingungen mit Bazaine.zu vereinigen; sonst breche die Revolution aus. Damit ist sein Los besiegelt. Schon am 30. kommt es bei Beaumout mit der Iv. oder Maasarme zum Schlagen. Mac Mahon wird am berschreiten der Maas verhindert und nrdlich nach Sedan zurckgeworfen. Inzwischen hat auch die Iii. Armee ihre umfassende Schwenkung vollendet (30. August), so da dem Marschall nichts anderes mehr brig bleibt, als am 31. August bei Sedan, gesttzt auf diese, wenn auch armselige Festung, Aufstellung zu nehmen und sich seiner Bedrnger zu erwehren, die hart auf seinen Fersen die Maas berschritten und ihn nun auf dem engen Raum zwischen Chivonne und Maas wie zwischen einen groen eisernen Schraubstock in die Mitte genommen haben, aus dem ein Entrinnen einfach unmglich ist. Doch ehe sie sich ergibt, wagt die Armee von Chalons, den Kaiser in ihrer Mitte, einen ruhmvollen Verzweiflungskampf (1. September). Jeder ihrer Durchbruchsversuche (so im Sden bei Bazeilles und Balan) bricht sich an der zhen Tapferkeit der Bayern und der Iv. Armee, und selbst wo sie zuletzt mit ganzen Kavallerie-Divisionen einsetzt (wie im Norden bei Floing und Jlly), da zerschellt auch der ungestme Anprall der Reitermassen an dem ruhigen, wohlgezielten Schtzenfeuer der Iii. Armee, und nur die Hlfte der braven Reiter kehrt aus diesen Todesritten zurck. Und so erstarrt der Kampf. Doch zur Waffenstreckung will es nicht kommen. Da beginnt die deutsche Artillerie auf dem linken Maasufer, Sedan in Brand zu schieen. Und nun wird um vier Uhr die weie Fahne aufgezogen. Napoleon Iii. hat es selbst befohlen. Der Geschtzdonner verstummt, die Schlacht steht. König Wilhelm, der links der Maas von Frenois aus die Schlacht geleitet hatte, schickt einen seiner Adjutanten nach Sedan hinein und lt die Franzosen zur bergabe auffordern. Derselbe kehrt mit einem General-adjutanten Napoleons zurck, der dem König von Preußen ein Schreiben seines Herrn berreicht, worin es am Schlsse heit: Es bleibt mir nichts anderes brig, als meinen Degen in die Hnde Eurer Majestt zu legen." So verlie Napoleon Iii. als Kriegsgefangener Sedan am '2. September frh morgens. Er kam nach Schlo Wilhelmshhe bei Kassels Seine 1 Von da siedelt er nach dem Kriege nach England der, wo er i. I. 1373starb. 419

6. Deutsche Geschichte von 1519 bis 1871, Übersicht über die württembergische Geschichte - S. 118

1909 - Bamberg : Buchner
118 Neue Geschichte. in der Nacht1 stiegen sdlich von Leipzig (Pegan) drei weie, und gleich darauf nrdlich (Halle) vier rote Raketen auf, und am 18. Oktober, morgens 9 Uhr, ertnten drei Stckschsse zur Einleitung einer fnfstndigen Kanonade auf die franzsische Stellung. Dann Gesamtangriff der Verbndeten und ihr vlliger Sieg. Napoleon wird nach Leipzig hinein-geworfen. Die Sachsen und Wrttemberger treten in offener Feldschlacht zu den Verbndeten ber2. Am 19. Oktober erfolgte der Sturm auf Leipzig. Napoleon hatte vergebens um freien Abzug gebeten. Um 10 Uhr morgens verlie er die Stadt. Der König von Sachsen, Friedrich August, gert in Gefangenschaft. Um 1 Uhr zogen die drei Monarchen in die Stadt ein8. Aber an eine regelrechte Verfolgung des Feindes dachten sie nicht, und so gelangte Napoleon mit dem Rest seines geschlagenen Heeres fast unbehelligt der Weienfels, Naumburg, Ksen, Eckartsberga und Weimar nach Erfurt. Von da aus wollte er das Kinzigtal und den Main gewinnen. Auch dies gelang seinem Feldherrngenie. Bei Hanau schlgt der Flchtling die Bayern unter Wrede (28. bis 31. Oktober 1813) glnzend, berschreitet die Kinzig und gelangt mit 70000 Mann und 200 Geschtzen der Frankfurt (1. November 1813) nach Mainz und der den Rhein, während die Verbndeten erst am 5. November in Frankfurt eintrafen. 14. Bis der den Rhein hinaus Napoleon verfolgen und ihn vom Throne strzen, das wollten Friedrich Wilhelm Iii. und Franz I. nicht. Sie hielten einen Einfall in Frankreich sogar fr ein tollkhnes Wagnis. Nur im Hauptquartiere Blchers war man gegenteiliger An-ficht und schalt der die Friedensschufte, die den Galgen verdienten". Blcher wollte Napoleon keine Zeit zu weiteren Rstungen lassen. Eigen-mchtig rckte er zunchst der Gieen an den Rhein. Hier aber mute er stehen bleiben. Um einen weiteren Vorsprnng zu gewinnen, schlug Napoleon einen Kongre zu Mannheim vor. der seine wahren An-und Absichten lie er jedermann im Dunkel. Dies bentzte die Kriegs-Partei. Sie berredete den Zar Alexander I. wie im Frhjahr zur Fort- 1 An diesem Tag, einem Sonntag, war nicht gekmpft worden, da Napoleon durch einen Parlamentr Rumung aller Festungen bis zum Rhein, Abtretung Jllyriens und die Unabhngigkeit Spaniens, Hollands und Italiens angetragen hatte. Doch half ihm dies nichts mehr. 2 Daher der franzsische Ausdruck Saxouade" fr eine Treulosigkeit. 3 Bayern hatte sich schon am 8. Oktober im Vertrag von Ried vom Rhein- bnnd losgesagt und war als gleichberechtigte Macht in die Reihen der Verbndeten, eingetreten. 384

7. Leitfaden der Bayerischen Geschichte für höhere Lehranstalten - S. 69

1908 - Bamberg : Buchner
Innere Politik bis 1806. 69 Sr kurze Zeit schien es, als habe Bayern seine Wahl auch diesmal unglcklich getroffen. 3m September rckten die sterreicher ein und besetzten Mnchen- der Kurfürst zog sich mit seinen Truppen, wie verein-bart, nach Franken zurck. Inzwischen vollzog Napoleon seinen An-marsch und sein linker Flgel vereinigte sich mit den Bayern unter Deroi) bei lvrzburg. Hasch wendete sich nun das Blatt; der berlegenen Taktik des franzsischen Kaisers war ein Mack nicht gewachsen. 3m Oktober wurde Mnchen wieder genommen und noch im gleichen Monat mute Mack mit 27000 Mann bei Ulm die Zdaffert strecken. Zur Sicherung des weiteren Vormarsches drang eine franzsisch-bayerische Abteilung Bernadotte-Deroi) unter hitzigen Gefechten in Tirol ein. Die Spitze des Hauptheeres nahm unter Murat im November Wien und im Dezember siegte Napoleon entscheidend bei Husterlitz; die bayerische Division Wrede deckte dabei erfolgreich seinen Rcken. Kaiser Franz nutzte sich zu dem Frieden von Pretzburg bequemen, der sterreich verstmmelte. Bayern hatte zwar lvrzburg abzugeben, erhielt aber1) den umfangreichen Rest der Bistmer (Eichsttt und Passau, die Markgrafschaft Burgau, die Grafschaft Knigsegg-Rothenfels, das Gebiet von indau, die Reichsstadt Augsburg, endlich (vorbergehend) Tirol und Vorarlberg. berdies stand dem preutzisch-franzsischen Vertrag von Schnbrunn zufolge der baldige Gewinn der Markgrafschaft Ansbach in Aussicht. Bayern, Wrttemberg und Baden erhielten die volle Souve-rnitt, die beiden ersten auch die Knigswrde. Am 1. Januar J806 wurde Maximilian Joseph in Mnchen feierlich als König ausgerufen. Napoleon war damals in Mnchen und das Volk jubelte ihm zu, ganz im Banne seiner machwollen Persnlichkeit und der glnzenden (Entfaltung militrischer Pracht, viele Kpfe berauschten sich an der angeblichen Volksverwandtschaft zwischen den Galliern" und Bojern". Man darf nicht vergessen, da sich vielfach selbst die hervorragendsten Zeitgenossen, so ein Hegel, ein tdielan und Goethe, dem be-stechenden Eindrucke nicht zu entziehen vermochten, den Napoleons ganzes Wesen her-vorbrachte. 32. 3nttere Politik bis M6. fluch in der Leitung der inneren Politik war Montgelas lange Jahre hindurch des Kurfrsten und Knigs rechte Hand. 3m Sinne der franzsischen Zentralisierung gestaltete er mit brokratischer Willkr und schroffer Einseitigkeit, aber auch mit Tatkraft und groer Ge-schicklichkeit das bunt zusammengesetzte Bayern zum festgefgten Ganzen. !) (Es werden hier wie in spteren Fllen dieser ftrt nur die wichtigeren Erwerbungen verzeichnet.

8. Leitfaden der Bayerischen Geschichte für höhere Lehranstalten - S. 85

1908 - Bamberg : Buchner
Auere Geschicke unter König Max I. 85 belegt" wurde (Bitterauf). Berechtigte Empfindungen deutschen Nationalbewutseins und menschlichen Mitgefhls drfen demnach eine objektive Geschichtschreibung nicht abhalten Napoleons vorgehen wenigstens erklrlich zu finden. Die Begeisterung der Rheinbundvlker fr Frankreich verflog freilich bald genug unter der Wucht der Tatsachen. Napoleon nderte die politische Karte mit schrankenloser Willkr. Die Kriegslasten, die Einquartierungen, Aushebungen und Requisitionen mit all ihren Plackereien wollten kein Ende nehmen; viele Bauern lieen Hab und Gut im Stich oder endeten in der Verzweiflung durch Selbstmord. Nur zu oft traten die neuen Freunde als Herren auf und der menschenfreundliche König Maximilian war nicht immer in der Lage, das Ungemach von seinen Untertanen abzuwehren. Kronprinz Ludwig und die Knigin betrachteten Napoleon und seine ganze Politik mit unverhohlener Abneigung. Unter solchen Umstnden wurden schlielich auch die Gebietserweiterungen khl aufgenommen und die Ruhmestaten des bayerischen Heeres nicht so gewrdigt, wie sie es an sich verdient htten. 1806 und 1807 kmpften bayerische Truppen in Schlesien. Nach der Schlacht bei Eylau (1807) wurde eine Division dem Korps Rtassena beigegeben, die unter der Fhrung des Kronprinzen und lvredes bei pultusk mit Auszeichnung gegen die Russen kmpfte. Hls sterreich 1809 gegen Napoleon losbrach, geriet Bayern fr einige Zeit in eine bedenkliche Lage; Deroqs geschickte Operationen hielten aber die sterreicher auf, bis Napoleon aus Spanien bei der Armee eingetroffen war. Unter der persnlichen Fhrung des glnzenden Schlachtenmeisters durchbrachen Bayern und Idrttemberger bei Abensberg die Mitte der ausgedehnten fter-reichischen Stellung; darauf wurde der linke Flgel der Landshut zurckgetrieben, der rechte unter dem Erzherzog Karl bei Eggmhl geschlagen, wobei sich neben Davout wieder die Bayern hervortaten. Bei Wagram pflckte sich die Division Xdrede neue Lorbeeren. 3m Frieden von Schnbrunn erhielt Bayern u. a. Berchtesgaden, ferner Stadt und Frstentum Regensburg und das Frstentum Bayreuth- dieses war seit 1806 von den Franzosen besetzt gewesen. Nunmehr brach auch die Erhebung der tapferen Tiroler zusammen, welche die ihnen 1805 aufgentigte bayerische Herrschaft abzuschtteln versuchten. 3hr heldenmtiger Fhrer hofer lie sich, nachdem er sich schon unterworfen hatte, durch falsche Nachrichten und Teilerfolge verleiten den Widerstand in Sdtirol fortzusetzen. Er wurde durch Verrat gefangen und auf Napoleons Befehl 1810 in Mantua kriegsrechtlich erschossen. Der, Rheinbund umfate zu dieser Zeit ganz Deutschland auer sterreich und Preußen - Napoleon stand auf dem Gipfel seiner Macht.

9. Dr. Johann Kaspar Müller's Lehrbuch der Weltgeschichte - S. 157

1818 - Würzburg Bamberg : Goebhardt
-is auf den Kaiser Mpolron und Ludwig Xviii. 16? 3 n. C. G. det, und Oesireich der Allianz beygetre- 178^-^1817. (en. Dieser Beytrittoestreichs entschied Anstrengungen Napoleons Sturz. Es hatte zur Eröff- der Allirten. nung deö Krieges ein Heer von wenig- Oestreich. stens 300/000 Mann mit Einschluß der 70 Landwehr Bataillone ausgerüstet, und solches in vier Haupt- und ein Reserve- Armeekorps getheilt. Preußen. Das preußische Heer mit einer kraftvollen Reserve vom Landsturm hatte vier Hauptkorps, jedes Z6 bis 40,000 Mann, vier Brigaden Fußvolk, eine Brigade Reuterey und eine angemessene Artillerie. Die Garden bildeten für sich eine ausgezeichnete Schaar im- Rußlanb. mer in der Nähe des Königs. Rußland verstärkte seine in Deutschland stehende Armee nach der r;. Iun. mit England geschlossenen Uebereinkunft bis auf 160,000 Mann unter dem.oberkommando des Barcley de Tolly. Die Reserve unter dem Generat Benningsen bestand in 75,000 Mann. Die schwedi- Schweden. sche Armee wurde unter dem Oberbefehle des Kronprinzen auf 30,000 Mann und das Korps der Freywilligen im Mecklenburgischen auf 20,000 Mann geschäht. Diese Heeresmassen, welche die fran- zösischen bey weitem an Stärke übertrafen, wurden in drey große Armeen abgetheilt. Die Böhmische aus 10. Aug. 150,000 Oestreichern bestehend, erhielt Zuwachs von 80,000 Russen und Preußen. An ihrer Spitze erschien Schwarzenberg. Unter ihm standen Wittgenstein und Kleist; die russischen und preußischen Reserven befehligte der Großfürst Konstantin und Ge- neral Miloradowitfch. Im Hauptquartiere beym Kai- ser Alexander blieben die Generale Moreau, Jomint, Toll rc. und den König von Preußen begleitete der eng- lische General Stewart. Die preußisch - russische Ar- mee in Schlesien, etwa 75,000 Mann, befehligte der tapfere Blücher, und die Nordarmee, aus verschiede- nen

10. Dr. Johann Kaspar Müller's Lehrbuch der Weltgeschichte - S. 139

1818 - Würzburg Bamberg : Goebhardt
bis auf den Kaiser Napoleon und Ludwig Xviii. igy I. n. C. G. viel ist ausgemacht, daß dieses Gemetzel 1789— *8i'. entsetzlichsten Kriegösrenen gehört, welche die Geschichte schaudernd darstellt, und daß die Franzosen erst nach der möglichsten Anstrengung und nach dem kühnsten Manovre die Wahlstatk behaup- teten. Die Welt erwartete, daß so viel vergossenes Hel- denblut die kriegführenden Mächte nun mit einander aussöhnen würde¿ allein es sollte noch mehreres stie- ßen! N..ch einigen neuen Treffen wurde Danzig im Mchz von d>.m Mar sch all Levebre eingeschlossen, und ergab sich den 24tm May unter Kalkreuth auf Ca- pitulación , nachdem die Besatzung von 22,000 Mann auf 9,000 geschmolzen, wenig Munition mehr übrig, und ein großer Theil der Stadt durch das heftige Bom- bardement zerstört war. Diese wichtige Hauptfestung hatte gerettet werden können, wenn man zeitig kluge und kräftige Maaßregeln ergriffen hatte. Ihr Fall vereinigte die Streitkräfte Napoleons, der, nach Meh- rern Kämpfen gegen die Preußen und Russen, endlich am 14- Junius dem Jahrstage seines glorreichen Sie- ges bey Marengo, ,.die entscheidende Schlacht bey : Fried. ,,und mußten das Schlachtfeld verlassen. Die Schlacht ,, war nach einem zweytägigen Morden noch unentschieden, „als Le stow am dritten Tage des Feindes Flanken tun. „ging, und die Schlacht mir erneuerten Kräften fortfthte. „Mtt einem Artillerien Feuer, dergleichen die Erde noch „nie hörte, unterstützt von einer zahlreichen Cavallerie, „welche vor Begierde brannte, die Schmach bey Au ere „städt zu rächen, stürzten sich diese Krieger auf den Feind; „er wich auf allen Punkten zurück. Die Russen und „Preußen behaupteten das Schlichtfeld. Zwanzigtansend „Kosacken und Kalmücken standen bereit, den fliehenden „Feind zu verfolgen als am Moraen die ganze russische „Armee Befehl erhielt, sich 6 Meilen zurück zu zie- // hen! " —
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