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1. Der Unterricht in der Geschichte - S. 27

1893 - Delitzsch : R. Pabst
Kaiser Wilhelm I. ^ ‘ genommen. Jetzt nahte das gefürchtete dänische Kriegsschiff Rolf Krake und beschoß von der Seeseite aus die anstürmenden Preußen. Nach einer Stunde mußte Rols Krake sich schwer beschädigt zurückziehen. Hierauf folgte ein achtwöchiger Waffenstillstand. Die Bedingungen des Friedens, welche Deutschland stellte, waren mäßig, steigerten sich aber, als die Dänen alle billigen Forderungen zurückwiesen. So begann der Kampf aufs neue. Während des Waffenstillstandes hatten die Dänen die Insel Alsen stark befestigt. Eine Brücke über den Meeresarm zu schlagen, war den Deutschen unmöglich. Dennoch ordnete der Oberbesehlshaber Prinz Friedrich Karl den Übergang an. Am 29. Juni, nachts 12 Uhr, setzten die Mannschaften auf Kähnen möglichst geräuschlos über. Nur zu bald wurden die Dänen aufmerksam und überschütteten die Ankommenden mit einem heftigen Kartätschenfeuer. Die Preußen sprangen aus den Kähnen, erreichten durch das Wasser watend das Ufer und erstürmten die dänischen Batterien, wobei^ sie durch immer mehr ankommende Kameraden unterstützt wurden. rzrüh 6 Uhr befanden sich die Dänen in voller Flucht. Die Friedensunterhandlungen, welche nun erfolgten, fanden in Wien ihren Abschluß. Der König von Dänemark entsagte allen Rechten auf die Herzogtümer Schleswig-Holstein, die von Preußen und Österreich gemeinsam verwaltet werden sollten. Ii. 1866, 3. Juli. Königgrätz. Die gemeinsame Verwaltung der Herzogtümer Schleswig und Holstein gab bald zu Streitigkeiten zwischen Preußen und Österreich Veranlassung. Den Zwist zu beseitigen, wurde die Verwaltung der Herzogtümer getrennt, ohne das^ gegenseitige Besitzrccht aufzuheben. Österreich übernahm Holstein und Preußen Schleswig. Als aber die Österreicher öffentliche Versammlungen abzuhalten gestatteten, in denen die Preußen gröblich geschmäht wurden, rückten diese in Holstein ein, die gemeinsame Regierung wieder herzustellen. Daraufhin rüstete sich Österreich zum Krieg gegen Preußen. Die Hauptschlacht in diesem, dem deutschen Kriege, fand am 3. Juli 1866 bei Königgrätz statt. Die drei preußischen Armeen unter dem Prinzen Friedrich Karl. dem Kronprinzen Fritz und dem General Herwarth von Bittenseld erfochten auf ihrem Einmarsch in Böhmen Sieg ans Sieg und näherten sich einander immer mehr. Um die Preußen auszuhalten, wollte der österreichische Oberbefehlshaber Feldzeugmeister Benedek einen Hauptschlag gegen sie Jühren. Er bereinigte die Reste der geschlagenen Armeen mit seinen -truppen und bezog eine äußerst günstige Stellung zwischen Sadowa und Königgrätz, von der Elbe und dem morastigen Flusse Bistritz gedeckt. König Wilhelm war eben bei seinem Heere eingetroffen. Der Kriegsrat, den er noch in der Nacht abhielt, beschloß, dem Angriffe der Österreicher zuvorzukommen. Früh 8 Uhr begann die Schlacht. Nach 2 Stunden heißer Anstrengung war der Feind hinter die Bijtritz zurückgedrängt. Jetzt erfolgte ein verheerendes Oranatfener der Österreicher. Trotz stundenlangen Ringens kamen die Preußen nicht einen Schritt weiter vorwärts.

2. Der Unterricht in der Geschichte - S. 21

1893 - Delitzsch : R. Pabst
Wartenburg und Laugensalza. 21 die Einnahme von Berlin gerichtet. All sein Bemühen war vergeblich, denn die preußischen Generale Bülow und Tanentzien hielten treue Wacht und schlugen den andringenden Feind stets zurück. Indes behielt Napoleon die Elblinie besetzt. Die Franzosen zu zwiugen, ihre festen Stellungen an der Elbe aufzugeben, führte der „alte Löwe" Blücher seine sieggewohnte schlesische Armee nordwärts, die Vereinigung mit Bülow und Taueutzieu herzustellen. An der Stelle, wo die schwarze Elfter in die Elbe mündet, erfolgte der Übergang. Die Franzosen standen in und bei Wartenburg in festen Verschanzungen, gedeckt durch tote Flußarme, Sandhöhen, einen Wall und dichtverwachsene, sumpfige Waldungen. Blücher übertrug die Einnahme der feindlichen Stellung dein General Jork, den die Soldaten wegen seines ernsten und strengen Charakters den „alten Bär" nannten. Wiederum war es an einem Sonntage, den 3. Oktober, nachmittags, als Aork den Feind von vier Seiten bestürmte. Am heißesten gestaltete sich der Kampf am sogenannten Sauanger, an dem sich ein Danim entlang zieht. Ein entsetzliches Kartätschenfeuer empfing die Preußen. Diese, meist Land-wehrmänner und von Strapazen erschöpft, stürzten sich mit Todesverachtung in den dichten Kugelregen. Auf einmal erscholl das Kommando: „Zur Attacke!" und im Schnellschritt wateten die Braven dnrch den Morast und nahmen, allerdings unter blutigen Opfern, den Damm ein. Auch die anderen Abteilungen waren siegreich vorgedrungen. Die sich zurückziehenden Franzosen mußten enblich flüchten und Wartenburg den Siegern überlassen. Die helbenmütige Tapferkeit der Sanbwehrleute rührte selbst den sonst verschlossenen General Dork. Als am Abenb die Truppen an ihm vorüberzogen, nahm er die Mütze ab, um sie zu ehren und ihnen zu banten. Trotz aller Tapferkeit würde aber die Schlacht nicht gewonnen worben sein, hätten die Soldaten nicht einen solch' umsichtigen Führer gehabt, wie Dorf es war. Daher erhielt der wackere General von seinem König den ehrenben Beinamen „von Wartenburg." Die Wartenbnrger Schlacht war von großem Erfolge, benn sie hatte die Elblinie gesprengt und die Vereinigung der schlesischen Armee mit dem Tauentzien-Bülow-schen Heere (der Nordarme) vollzog sich nun ungehindert. Zwei Wochen später sollten in der Völkerschlacht bei Leipzig Napoleons ,,stolze Wellen" sich gänzlich legen. 23. Das Gefecht bei Langensalza (27. Juni 1866). /a) Wer zugrunde gehen soll, wird zuvor stolz. Als 1866 der bentsche Krieg ausbrach, bot König Wilhelm von Preußen seinem nächsten Nachbar, dem König Georg von Hannover, die Friebenshanb an. Georg, stolz ans seine welsische Abkunft, wies Wilhelm ab. Sofort, wie im Sturm, besetzten die Preußen Hannover. König Georg entwich mit seinen Truppen, versäumte aber 'die Zeit mit planlosem Umherziehen zwischen Harz und Thüringerwald. Erst als die Preußen sich ihm auf

3. Der Unterricht in der Geschichte - S. 22

1893 - Delitzsch : R. Pabst
22 Langensalza. die Fersen hefteten, suchte er Gelegenheit, zur bayerischen Armee zu entkommen. Noch einmal bot König Wilhelm dem Hannoveraner den Frieden an, der halsstarrige Georg blieb bei seinem Nein. b) Mach dem stolzen Mute kommt der Fall. König Wilhelms Geduld war zu Eude. Er gab den Befehl, die Hannoveraner sollten, koste es, was es wolle, angegriffen und zur Übergabe gezwungen werden. Der preußische General Flies warf sich daher mit seinen Truppen am 27. Juni bei Langensalza auf das doppelt so starke hauuöversche Heer. Bei der „Rasenmühle" stand ein von Preußen und Gothaern gebildetes Viereck, das hauuöversche Dragoner zu sprengen suchten. Auf Schußlinie herangekommen, gab das Viereck eine Salve ab. Wie abgemäht stürzten ganze Reihen Dragoner zusammen. Unaufhaltsam aber rückten frische Reiter heran. Noch zwei Salven des Vierecks, und ein Knäuel von verwundeten Menschen und Pferden wand sich am Boden, den schon zahlreiche Leichname bedeckten. Die wenigen noch übriggebliebenen Reiter retteten sich in wilder Flucht. Nun rückte das zahlreiche Fußvolk der Hannoveraner heran, und der Übermacht weichend, gingen die Preußen etwas zurück. Die Feiude wagten nicht, sie über das Schlachtfeld hinaus zu verfolgen. Noch lebten die Hannoveraner der Hoffnung, das in der Nähe des Thüringerwaldes sich aushaltende bayerische Heer würde ihnen Hilfe bringen. Allein die Bayern meinten, die hannöversche Armee sei stark genug, sich durchzuschlagen und zu dem süddeutschen Buudesheere stoßeu zu können. So wartete einer ans den andern. Die Preußeu waren unterdessen nicht unthätig geblieben. Tag und Nacht rückten Truppen zur Verstärkung heran. Sie umgingen die Hauptstellung der Hannoveraner, und ehe sich's diese versahen, saßen sie in einem Netze. Da schwand alle Aussicht auf eiu Entkommen, sie streckten die Waffen, und König Georg, durch deffeu Hochmut so viele Menscheu geopfert waren, büßte seine Krone ein.

4. Der Unterricht in der Geschichte - S. 28

1893 - Delitzsch : R. Pabst
Kaiser Wilhelm I. Sehnsüchtig richteten sich die Blicke nach Nordosten, woher der Kronprinz kommen sollte. Dieser hatte sich möglichst beeilt, das Schlachtfeld zu erreichen, doch der Marsch durch das born Regen niedergedrückte Getreide und auf deu durchweichten Wegen war höchst beschwerlich. Endlich 2 Uhr nachmittags traf die sehnlichst erwartete Armee des Kronprinzen ein und fiel sofort dem Feinde in die Flanke. Da belebte neuer Mut die fast zum Tode ermatteten Krieger „Hurra!" hieß es, ,,der Kronprinz ist da!" und nun ging es vorwärts aus alleu Linien. Nach erbittertem Kampfe erstürmte der Kronprinz die Hanptstellung der Feinde bei Chlum, und damit hatten die Preußen die Schlacht bei König-grätz gewonnen. Die österreichische Armee löste sich auf und jagte in wirrem Knäuel hastig der Elbe zu. Den ganzen Tag hatte König Wilhelm im Sattel gesessen. Nach der Schlacht drängten sich die Soldaten heran^ ihren allverehrten Oberherrn jubelnd zu begrüßen. In dem hierauf geschlossenen Frieden zu Prag schied Österreich aus Deutschland aus und Preußen erhielt drei neue Provinzen, nämlich Schleswig-Holstein, Hannover und Hessen-Nassau. Iii. 1870, 1. u. 2. September. Sedan. Noch einmal war König Wilhelm gezwungen, das Schwert zu führen und zwar gegen den alten Erbfeind Deutschlands, gegen Frankreich. Das Wachsen des preußischen Staates machte die Franzosen neidisch. Sie suchten nach einem Grunde, Preußen deu Krieg zu erklären und es niederzuwerfen. Ein solcher fand sich bald. Der Erbprinz Leopold von Hohenzollern hatte die ihm von Spanien angebotene Königskrone angenommen. Darüber schlugen die Franzosen Lärm: das bedeute eine Zunahme der preußischen Macht, was sich Frankreich nicht gefallen lassen könne. Ein Blutvergießen zu verhüten, verzichtete Prinz Leopold freiwillig auf die spanische Krone. Nun hätte man denken sollen, die Sache sei erledigt, aber die Franzosen wollten einmal den Krieg. £zhr Gesandter reiste nach Ems und sorderte vom -Kaiser Wilhelm, der sich hier zur Kur aufhielt, er solle die Zusage ^ kin Hohenzoller den spanischen Thron besteigen dürfe. Mit Würde wies der König diese Unverschämtheit zurück. Die Franzosen stellten sich beleidigt und erklärten den Krieg. Alldeutschland zog jetzt vereint gegen den bösen Feind aus und wars ihn in heißen Kämpfen immer weiter zurück. Die folgenreichste Schlacht wurde am 1. September 1870 bei Sedan (Sedang) geschlagen. Der französische General Mac Mahon wollte den in der Festung Metz eingeschlossenen General Bazaine (Baßähn) befreien und zog bei Sedan, unweit der belgischen Grenze seine Truppen zusammen. Allein die Deutschen merkten die Absicht und waren aus ihrer Hut. Unter König Wilhelms Anführung schloffen sie Mac Mahon von drei Seiten ein. Ein fürchterlicher Kampf entspann sich, in dem der französische General schwer verwundet wurde. Nach achtstündiger Blutarbeit mußte das französische Heer sich in die kleine Festung Sedan zurückziehen. Von einer Übergabe der Festung wollten die Franzosen anfänglich nichts wissen.

5. Der Unterricht in der Geschichte - S. 18

1893 - Delitzsch : R. Pabst
18 Roßbach, Torgau, Jena und Auerstedt. bcn Preußen abgegebene Kanonenschuß hatte sie so erschreckt, daß sie ganz entsetzt bavonliesen. Von nun an hieß die Reichsarmee nicht anders als „Reißausarmee." Über den herrlichen Roßbacher Sieg herrschte großer Jubel bei den Frennben Friebrichs. Das Volk sang: „Und wenn der große Friedrich kommt und klopft nur auf die Hosen, So läuft die ganze Reichsarmee, Panduren und Franzosen." Zum Anbeuten an die glorreich geschlagene Schlacht würde auf dem Schlachtselb ein Denkmal errichtet, das Napoleon, als er hier 1806 vorbeizog, nach Paris bringen ließ. Später ist wieberum ein neues Denkmal gesetzt worben. 19. Die Schlacht bei Torgau (3. Nov. 1760). a) Anfängliche Niederlage. Fast genau brei Jahre nach bcr Schlacht bei Roßbach würde in der Nähe von Torgau zwischen Preußen und Österreichern ein blutiger Kampf ausgesochten. Die Österreicher hatten eine vorzügliche Stellung eingenommen. Feste Verschanzungen, der Elbstrom, Anhöhen und Walbungen beckten sie. Trotzbem beschloß Friedrich, sie zu schlagen. Er hatte seine Heeresmacht geteilt. Die eine Abteilung führte er selbst, wöhrenb der Husarengeneral ßieten mit der nnberen bic Österreicher umgehen und im Rücken angreifen sollte. Friedrich eröffnete die Schlacht. Als aber bcr Feind mit 400 Kanonen antwortete, versicherten auch die ältesten Krieger, ähnliches nicht vernommen zu haben. Ehe es zum eigentlichen Gefecht kam, lagen 6000 tapfere Preußen bahingeftreeft. Selbst tierwunbet, brach Friedrich die Schlacht ab, wähnenb, es sei alles verloren. Der österreichische Fclbhcrr Dann sanbte eiligst Boten mit bcr Siegesnachricht noch Wien, freilich zu früh. b) Endlicher Sieg. Vieler Hinbcrnissc wegen hatte Zictcn erst gegen Abenb die ihm bestimmte Stellung einnehmen können. Plötzlich, ohne daß ihn die Österreicher bemerkt hatten, brach er aus bcm „Busch" hervor und erstürmte nach erbittertem Kampfe die Anhöhen. Dabnrch entstaub eine solche Verwirrung bei den schon siegesgewissen Österreichern, daß Daun den Rückzug befahl. Erst ant andern Morgen konnte Zieten seinem Könige bic Melbnng bringen, Daun sei geschlagen und ziehe sich zurück. Friedrich war so erfreut, daß er Zictcn vor allen Leuten umarmte. Als der König hierauf noch einmal das Schlachtselb besuchte, rief ihm ein mit dem Tode ringenber Krieger zu: „Nun will ich gern sterben, ba ich weiß, daß wir gesiegt haben und bcr König noch lebt!" 20. Die unglückliche Doppelschlacht bei Jena und Auerstedt (14. Oktober 1806). a) Wie Napoleon Preußen absichtlich verletzt. Währenb der französischen Revolution im vorigen Jahrhundert hatte sich in Frankreich ein Mann vom einfachen Soldaten zum General emporgeschwungen, und

6. Der Unterricht in der Geschichte - S. 192

1893 - Delitzsch : R. Pabst
192 Wilhelm I. feit der Preußen wirkte verblüffend auf die Feinde. König Johann von Sachsen verließ bei der Nachricht von dem Einmärsche der Preußen sofort sein Land und schlug sich mit seinem Heere zu den Österreichern. So konnten die Preußeu unbehindert durch ganz Sachsen marschieren. Der Kurfürst von Hessen war in seiner Hauptstadt Kassel von den preußischen Truppen Überrascht worden. Er wurde als Gefangener nach Stettin gebracht. Das hessische Heer entkam und vereinigte sich mit dem süddeutschen Bundesheere. König Georg von Hannover führte ebenfalls im Sinne, mit seinen Truppen zu den Süddeutschen zu stoßen. Der Vormarsch geschah aber planlos; ehe sichs die Hannoveraner versahen, hatte ihnen Herzog Ernst von Koburg-Gotha den Weg verlegt. Der preußische General Vogel von F a lck e n st e i n zog nun einen Ring um das hannoversche Heer. Bevor derselbe jedoch geschlossen war, befand sich eine Abteilung ©4l Bet Preußen und Koburg-Gothaer unter General Flies bei Langen-^Q ^sl bereits im Gefechte gegen die hannoversche Übermacht und 27. Juni erreichte wenigstens den Zweck, den Gegner festzuhalten. Während der 1866' Nacht vervollständigten die Preußen die Einschließung. Die Hannoveraner, keinen Ausweg mehr findend, da die erwartete Hilfe der Bayern ausblieb, sahen sich gezwungen, die Waffen zu strecken. Die wunderbaren Erfolge verdankte Preußen feinem Schlachtendenker Moltke und der Planlosigkeit der Feinde. Pünktlich zur Stunde, auf genau vorgeschriebenem Wege waren die vier Armeen Preußens vorgerückt. Die 1. Armee (das Centrum) unter Prinz Friedrich Karl besetzte die sächsische Grenze, die 2. oder schlesische Armee (der linke Flügel) unter dem Kronprinzen Friedrich Wilhelm stand in Schlesien an der österreichischen Grenze, die 3. oder Elb-Armee (bcr rechte Flügel) unter Herrn arth von Bitte ns eit) nahm links der Elbe Stellung und die 4. Armee (Mainarmee) wendete sich gegen Hannover und Süddeutschland. Die beiden prinzlichen Oberbefehlshaber erließen Armeebefehle an ihre Truppen. Der Kronprinz sagte zu seinen Soldaten: „Ich bin stolz daraus, als der erste Diener unsers Königs mit euch Gut und Blut einzusetzen für die heiligsten Güter unseres Vaterlandes." In der Ansprache des Prinzen Friedrich Karl hieß es: „Unser Ansang sei mit Gott. Laßt eure Herzen zu Gott schlagen und unsre Fäuste auf den Feind!" 3. Die Kämpfe in Böhmen. Königgrätz. Nach Moltkes Plan sollte Jitschin in Böhmen das gemeinsame Ziel der ersten drei Armeen sein, denn es hatte sich herausgestellt, daß Österreich trotz langer Vorbereitungen nicht kriegssertig war. Die Preußeu drangen durch die erst am Ausgange verlegten Gebirgspässe in Böhmen ein, ohne in eine ernste Schlacht verwickelt zu werden. Immerhin gab es heiße Treffen genug, ehe 'die Vereinigung der drei Armeen erfolgen konnte. Der „berühmte" Kriegsplein des österreichischen Oberbefehlshabers Bencdek wurde durch die Schnelligkeit der Preußen zunichte gemacht. Ein

7. Der Unterricht in der Geschichte - S. 193

1893 - Delitzsch : R. Pabst
Der deutsche Krieg. 193 Gefecht nach dem andern warf die Österreicher unter Clam Gallas, der den Norden Böhmens decken sollte, immer weiter zurück. Die Elbarmee focht siegreich bei Hühnerwasser; Prinz Friedrich Karl siegte bei P o d o l, Münchengrätz und Jitschin. Die schlesische Armee, zuerst bei Tranten au zurückgeworfen, errang hier am folgenden Tage den Sieg und schlug die Österreicher ferner bei Nachod, Skalitz, S ch w e i n s ch ä d e l. Alle diese siegreichen Kämpfe erfolgten in der Zeit vom 27. bis 29. Juni. Der kühne Plan Moltkes war gelungen: Die drei Armeen hatten -Fühlung miteinander. Am 1. Juli traf König Wilhelm in Jitschin virt und übernahm den Oberbefehl über das große Heer. Nach den vielen Niederlagen entschloß sich Benedek, einen entscheidenden Sc! lag zu führen. Zwischen Königgrätz und Sadowa ließ er alle Dörfer und waldbedeckten Höhen verschanzen. Eine Umgehung brauchte das österreichische Heer nicht zu befürchten, deslo gefährlicher mußte ein etwaiger Rüäzng für dasselbe werden. Spät um Mitternacht, vom 2. zum 3. Juli, brachte man dem König Wilhelm Meldung, allem Anscheine nach bl absichtige Benedek die 1. Armee anzugreifen. Sofort wurde ein Adjutant abgeschickt, der dem Kronprinz Weisung überbringen sollte. Am Dienstag, den 3. Juli, frühmorgens begann der heiße Entscheidnngs-kämpf. Der ersten Armee fiel die Aufgabe zu, den Feind so lange sestznhalten, bis der Kronprinz herangekommen war. Anfangs wurden die Österreicher bis über Sadowa und deu sumpsigeu Fluß Bistritz zurückgeschlagn!, aber im Walde von Benatef empfing die Anstürmenden ein so entsetzliches Artilleriefeuer, daß sie keinen Schritt weiter vorwärts kamen. Da in der höchsten Not und Gesahr, es war nachmittags 2 Uhr, traf der Kronprinz ein. In kurzer Zeit war der Schlüssel der feind- lichen Stellung, das Dorf Chlum, genommen. Mit Aufbietung der letzten Kräfte drangen jetzt die Preußen aus allen Linien unaufhaltsam vor. Das österreichische Heer stürmte in wilder Verwirrung rückwärts. Den geordneten Rückzug hatte sich Benedek selbst verlegt, es fielen daher den Siegern viele Gefangene in die Hände. Durch nachdrückliche Verfolgung würde der Feind vollständig vernichtet worden sein, aber König Wilhelm wollte ihn schonen. Aus Preußens Feinde machte der Sieg vou Königgrätz einen gewaltigen Eindruck. Der erste Minister des Papstes rief in seiner Bestürzung aus: „Die Welt bricht zusammen!" 4. Schonendes Kriegsende. Nun ging es fast ohne Widerstand auf Wie» zu. Schleunigst eilte Benedek nach der bedrohten Hauptstadt, ihm wurde aber durch die von den Preußen siegreich geschlagenen Gefechte bei Tobitschau und Blumen au der Weg abgeschnitten. In seiner Bedrängnis bat der österreichische Kaiser Napoleon Iii. von Frankreich, die Friedensvermittelung zu übernehmen, denn auch die Mainarmee hatte eine glänzende 'Siegeslaufbahn zu verzeichnen. Reime, Geschichte. 13 Schl, bei Äöiiig-grätz 3- Juli 1866.

8. Der Unterricht in der Geschichte - S. 197

1893 - Delitzsch : R. Pabst
Der deutsche französische Krieg. 197 beschlossen bic Deutschen die Erstürmung. Longe schwankte der Erfolg, oft ans den Hänben kriechenb erklommen sie den Berg, trotz der feindlichen Chassepots (Schaßpoh) nnb Mitraillensen (Mitrajosen). Als der Gipfel erreicht war. mußten die Franzosen weichen. Sie eilten auf Metz zu und überließen ihr Lager den Siegern. Der Doppelsieg bei Wörth nnb Spicheren rief unter den Deutschen hohe Frenbe und unter den Franzosen tiefe Niedergeschlagenheit hervor. Aus Rache Vertrieb bic französische Regierung alle ansässigen Deutschen aus Frankreich. 3. Die Kämpfe um Metz. Courcelles, Mars la Tour, Gravelotte. Unterbesscn hatten die deutschen Truppen ihren Vormarsch rastlos fortgesetzt. Die Armee des Kronprinzen war über die schwierigen Wasgenwalbpässe hinweg in das Innere Frankreichs vorgebrnngen nnb nahm ihren Weg auf Chalous (Schnlong) vor, wo Mac Mechern die Zersprengten seines Heeres sammelte. General Werber wanbte sich nach Straßburg, diese Festung zu belagern, währenb die erste und zweite Armee gegen Bazaine vorrückte, der in nnb um Metz seine Rheinarmee zusammen gezogen, hatte. Bazairie gebachte auf Chalons zurückzugehen und die Vereinigung mit der Armee Mac Mahons zu vollziehen. Das zu verhiubern, erhielt General Steinmetz die Ausgabe, Bazaine festzuhalten. Die Aufgabe löste Steinmetz am 14. August byrch die furchtbare Schlacht bei Courcelles (Kursähl) ober Colombey (Kolongbe). In ungeheurer Verwirrung zogen sich die Franzosen nach Metz zurück. Inzwischen kam Prinz Friedrich Karl über die Mosel heran. Am 16. Angnst früh versuchte Bazaine nach Verbuu (Werböng) zu entkommen. Prinz Friedrich Karl ließ ihm aber keine Zeit hierzu, unverzüglich griff er mit seinen Branbenburgeru den Feiub bei Mars la Tour (Vioiwille [Wiougivihl]) au nnb in mörberischem Kampfe wnrben bic an Zahl viermal so starken Franzosen geschlagen. Die preußische Infanterie nnb Artillerie stritten mit helbenhaftern Mitte, boch den größten Ruhm des Tages trng bic Kavallerie bavon. Im Augenblicke der Eutschcibuug, als bic Fußtruppen zu erschöpft waren, um einem Gewaltstoße des Feiubcs »überstehen zu können, stürzte sich General Breb o w mit den Halberstäbter Kürassieren ltitb altmärkischen Ulanen auf die scinblichen Batterien, die sic niederritten, dann auf bic Infanteriekolonnen, die sie sprengten, bis die französische Reiterei sie zum Rückzüge nötigte, den sie sich durch die eben bnrchbrochcnen Linien von neuem bahnen mußten. Für so manchen braven Helden wurde dieser Ritt zum „Tobesritt". Aber der Zweck war erreicht, über eine Stunbe lang währte die Gefechtspanse, und die entfernter stehenben Truppen hatten Zeit gewonnen, ihren bedrängten Kameraden Hilfe zu bringen. Nach zwölfstündiger, blutiger "Arbeit war der Sieg errungen nnb der Fcinb zur Umkehr nach Metz gezwungen. Napoleon hatte an biesem jtngc früh bic Armee verlassen nnb war auf Umwegen nach Chalons entwichen. I 14. Aug. 1870. Mars la Tour 16- Aug. 1870.
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