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1. Geschichte der neueren und neuesten Zeit - S. 128

1894 - Dresden : Ehlermann
Befreiungskriege. — § 42. Der vierte Koalitionskrieg. lg. Okt. 1813 mal genommen und wiedergenommen. Ein Reiterangriff Napoleons scheitert an der Festigkeit der Heeressäulen. (Alexander und Friedrich Wilhelm Iii. geraten bei Güldengossa in Gefahr gefangen zu werden.) Verstärkungen kommen den Verbündeten, die von Napoleon erwarteten bleiben aus (s. c). Der von Napoleon beabsichtigte Durchbruch misslingt, b) Der Angriff im Westen, auf dem linken Elsterufer bei Lindenau (Gyulay gegen Bertrand) ist erfolglos. Der Übergang über die Pleisse bei Connewitz misslingt; der österreichische General Merveldt überschreitet zwar bei Dölitz das Flüsschen, wird aber gefangen. c) Von der schlesischen Armee trifft York im Nw. von Leipzig auf Marmont, der zur Unterstützung Napoleons gegen das böhmische Heer aufbrechen will. Der bei Möckern nach heftigem Kampf um das Dorf errungene Sieg Y orks bewahrt die Hauptarmee vor Vernichtung durch Übermacht. 17. Oktober. Sonntag. Waffenruhe. Napoleon unterhandelt durch Merveidt (s. 0. b). Seine Anträge werden zurückgewiesen. Blücher rückt näher an Leipzig heran. 18. Oktober. 300 000 M. der Verbündeten ziehen nach und nach gegen etwa 150000 Franzosen- heran, deren Linie etwas näher an Leipzig heranrückt. Hauptkampf südöstlich der Stadt bei Pr ob s t h e y d a. Napoleon leitet von der nahen Tabaksmühle aus selbst die Verteidigung. Seine tapfern Garden halten das Dorf. Dagegen drängt Bennigsen mit russischen Reserven Macdonald über Baalsdorf und Holzhausen zurück und gelangt in die Nähe von Leipzig. 600 Würtemberger unter Norm ann und etwas später 3000 Sachsen treten zu den Verbündeten über. Bernadotte, noch immer zaudernd, lässt sich nur durch Überlassung von 30000 M. der schlesischen Aamee, die ihm Blücher in edler Selbstentsagung gewährt, zum Vorrücken bewegen. Von Bernadottes Armee treibt Bülo w über Taucha und Paunsdorf die Feinde bis in die Nähe von Leipzig zurück; von dem an die Nordarmee abgetretenen schlesischen Korps Langeron wird heftig um das Dorf Schönfeld gegen Ney und Mar mont gekämpft, das nach dreimaliger Rückeroberung den Verbündeten von den Franzosen endlich überlassen werden muss. Auch Blücher gelangt nach einem Gefecht bei Gohlis ganz in die Nähe von Leipzig. Die Franzosen behaupten zwar einige Stellungen im Südosten, auch bleibt die westliche Rückzugslinie dank deren tapferer Verteidigung durch Poniatowski, Augereau und Oudinot noch frei, doch ist der Sieg in den Händen der Verbündeten. Napoleon bereitet den Rückzug vor. Gebet der drei verbündeten Fürsten auf dem „Monarchenhügel.] 19. Oktober. Die Königsberger Landwehr unter Major Friccius erstürmt das Grimmaische Thor. Rückzug des Napoleonischen Heeres in völlig aufgelöster Ordnung nach Westen. [Das verfrühte Abbrechen der Elsterbrücke liefert 12000 unverwundete Franzosen und 22000 Verwundete und Kranke in die Hände der Verfolger. Poniatowski, noch auf dem Schlachtfelde zum Marschall ernannt, ertrinkt im Flusse (Weissagung von seinem Tode durch eine Elster?).] Iv. Bis zum Rhein, a) Die Flucht Napoleons wird durch die Verfolgung nur wenig aufgehalten (York bei Freiburg a. d. Unstrut und bei Eisenach). Von Bayern,

2. Geschichte der neueren und neuesten Zeit - S. 132

1894 - Dresden : Ehlermann
i6. Juni 1815 18. Juni 1815 132 Napoleons Weltherrschaft, — § 43. Der Krieg von 1815. b) 16. Juni. Die Schlacht bei Ligny (südlich von Brüssel) endet trotz preussischen Heldenmutes für Blücher unglücklich (er selbst, vom Pferde gestürzt, entgeht der Gefangennahme nur durch die Kaltblütigkeit seines Adjutanten Nostitz). Dagegen halten sich die Engländer gegen Ney bei Quatrebras (Friedrich Wilhelm von .Braunschweig stirbt den Heldentod.) c) 18. Juni. Schlacht bei Belle-Alliance (Waterloo), südlich von Brüssel. [W e 11 ington, Napoleon mit geringerer Truppenzahl gegenüberstehend (65 000 gegen etwa 72000 M.), nimmt die Schlacht in Erwartung des verabredeten Eintreffens Blüchers an. Die Garden Napoleons kämpfen ihres alten Ruhmes würdig*. Ungestüme Angriffe auf La Haye Sainte und Mont St. Jean. Die Schlachtvierecke Wellingtons lichten sich; sein linker Flügel wankt. (Wellington: „Ich wollte, es würde Nacht oder diepreussen kämen“.) Blücher erscheint gegen Abend auf dem Schlachtfeld (mühseliger Marsch mit einer geschlagenen Armee durch erweichte Wege. „Kinder, es muss gehen, ich habe es ja Wellington versprochen“) und rückt in den wankenden Flügel ein. Wellington, hier frei geworden, zieht die noch kampffähigen Truppen zum Centrum heran, auf das Napoleon einen neuen Sturm unternimmt. Das von Ney eben erst besetzte Dorf Plangen ois geht an Bülow verloren. Bei dem nicht erwarteten Angriff der Preussen** löst sich das französische Heer in wilder Flucht auf. Napoleon selbst enteilt zu Pferde ohne Hut und Degen. Die Verfolgung wird von den Preussen „bis zum letzten Hauch von Ross und Mann“ (Gneisen au) fortgesetzt. — Ähnlichkeit mit der Schlacht von Königgrätz. Vgl. Scherenbergs Epos Waterloo.] d) Napoleon, ohne Heer nach Paris zurückgekehrt, entsagt dem Thron. Bei dem Versuch, nach Amerika zu entkommen, wird er von den Engländern fest genommen und * „Die Garde stirbt, aber ergiebt sich nicht“, ein später häufig gebrauchtes Wort. ** Napoleon hielt das preussische Heer für zersprengt. Gfrtüppc, //Jtfivdles 16.6 Ligny- Waterloo. Essg Blücher Oiremi We l 1 inj? ton gg Napoleon.

3. Geschichte der neueren und neuesten Zeit - S. 120

1894 - Dresden : Ehlermann
120 Napoleons Niedergang. — § 39. Der Krieg gegen Russland. 2) Die Russen, den Feinden an Truppenzahl nicht gewachsen (kaum ein Drittel der französischen Truppenmacht), wollen den Eroberer mit Hilfe der Natur ihres Landes vernichten. Plan, den Feind unter möglichster Vermeidung einer Schlacht ins Innere hineinzulocken (vgl. Darius im Scythenlande, Crassus bei den Parthern). Friedensschluss mit der Türkei, Bündnis mit Schweden (Bernadotte Kronprinz (s. § 35, Vi.). Russischer Oberfeldherr anfänglich der Deutsch-Livländer Barcaay de Tolly. Iv. Der Eroberungszug. Ziel Napoleons Moskau, ,,das Herz Russlands“. Der Vormarsch an den Dniepr wird vielfach durch Ungangbarkeit der Wege, Mangel an Lebensrnitteln, Ungunst der Witterung und dadurch erzeugte Krankheiten gehemmt. Die Russen weichen vorsichtig und geordnet zurück. Halt bei Smolensk, das als „heilige Stadt“ ohne Verletzung des russischen Nationalgefühls nicht preis- Aug. 1812 gegeben werden darf. Im August 1812 eröffnet der Sieg bei Smolensk über Barclay de Tolly und Bagration (die Russen verlassen die in Brand gesetzte Stadt) Napoleon den Weg nach Moskau. Unmut der Russen über die zaudernde Kriegführung (vgl. die Römer gegenüber der Kriegführung Fabius Cunctators). Der Oberbefehl wird dem National- (7.) Sept. russen Kutusow übertragen. 7. September. Blutiger Sieg 1812 Napoleons bei Borodino an der Moskwa (Ney „Fürst von der Moskwa“) Auch Schwarzenberg und Reynier kämpfen in Russisch-Polen glücklich; Macdonald dringt bis 14. Sept. Rifra vor. 14. September 1812. Einzug Napoleons in 1812 ,T° , Moskau. V. Die Katastrophe. Moskau, von den meisten Einwohnern verlassen, gewährt den Siegern nur kurze Rast. Eine Feuersbrunst, durch den Statthalter Rostoptschin angeordnet, verzehrt 9/l0 der Stadt (Holzhäuser) und erfasst in 15. Sept. sechstägigem Brande (15. Sept. u. ff.) auch den Kreml, den 1812 Wohnsitz Napoleons.* Dieser knüpft Friedensverhandlungen an, die aber nach längerem Hinhalten von Alexander (Stein und Arndt in seiner Umgebung) abgelehnt werden. Darüber verhängnisvolle Verzögerung des Rückzuges. 18. Oktober (ein Jahr vor der Schlacht von Leipzig) wird dieser angetreten. Frost, Hunger, Feinde (Kosaken, Bauern unter Führung der * Napoleons Schilderung: „Nie kam etwas, trotz aller Schilderungen der Poesie, dem Brande von Moskau gleich — ein Anblick, dessen Bild nie aus meiner Seele schwinden wird “

4. Geschichte der neueren und neuesten Zeit - S. 176

1894 - Dresden : Ehlermann
1 i 6 Zeit gemässigten Fortschrittes. -— § 59. Der österreichische Krieg. bis anwesend, deren Verlust die Vortrefflichkeit des von Moltke entworfenen Schlachtplanes gerade durch seine Nichtbeachtung deutlich vor Augen stellt. 1839 wieder Mitglied des Grossen Generalstabes in Berlin, 1855—1859 Adjutant des Kronprinzen Friedrich Wilhelm, den er nach St. Petersburg, London und Paris begleitet (Urteil der Kaiserin Eugenie über ihn). 1858 Chef des Grossen Generalstabes. Die grossen Heerführer der folgenden Kriege aus seiner Schule. Vorbereitung und Ordnung aller Heereszweige bereits im Frieden so, dass sie bei Ausbruch des Krieges sofort in Wirksamkeit treten können. Sein strategischer Grundsatz: „Getrennt marschieren, vereint schlagen!“ Ziel seiner Pläne, den Feind nicht sowohl in offener Schlacht zu schlagen, als durch Flankenbewegungen zu umstellen. Schnelligkeit in der Auffassung der augenblicklichen Verhältnisse und feine psychologische Beurteilung der Feinde zeichnen ihn im Felde, grosse Bescheidenheit und Wortkargheit („der grosse Schweiger“) neben Beweisen feiner innerer Bildung im geselligen Verkehr aus.] Preussen von drei Seiten bedroht. Die Feinde an Zahl überlegen, Nachteile, die nur durch schnelle Verhinderung einer Vereinigung auszugleichen sind. Erster Angriff Preussens gegen die norddeutschen Feinde, welche die Verbindung der östlichen und westlichen Landesteile zu hindern vermögen, zu unternehmen, Hauptkraft aber gegen Böhmen zu richten. Gegen Böhmen Bildung dreier Armeen: Die I. unter Prinz Friedrich Karl aus drei Armeekorps* bestehend, die Ii. unter dem Kronprinzen Friedrich Wilhelm, aus vier Armeekorps bestehend** und die sogenannte Elbarmee unter Herwarth von Bittenfeld, aus anderthalb Armeekorps bestehend,*** zusammen etwa 260000 Mann, den sieben Armeekorps der Österreicher in Böhmen an Zahl ungefähr gleich. Die I. sollte von der Lausitz aus in Böhmen eindringen, um sich dort mit der flussaufwärts marschierenden Elbarmee zu verbünden, die Ii. von Schlesien aus vordringen. Alle drei sollten sich im nördlichen Böhmen (etwa bei Gitschin zwischen der Iser und Oberelbe) vereinigen. Das 6. Armeekorps sollte von Neisse aus, um den Feind zu täuschen, nach Olmütz zu vorrücken. Eine Reserve von 24300 Landwehrmännern folgte der I. Armee im Rücken. D. Kriegführung. Der Kampf 1) gegen die norddeutschen Feinde, a) Einrücken in Sachsen. Das sächsische * Dem 2. (Pommern), dem 3. (Brandenburg), dem 4. (Sachsen) mit den Divisionen Horn und Franseck y. -* Dem Gardekorps, dem l. (Preussen), dem 5- (Posen und Nieder-Schlesien) und dem 6. Korps (Oberschlesien). *** Dem 8. Korps (Rheinländer) und der 14. Division des 7. Korps (Westfalen).

5. Geschichte der neueren und neuesten Zeit - S. 178

1894 - Dresden : Ehlermann
2g. Juni 1866 28. Juni 1866 27.—29 Juni 1866 178 Zeit gemässigten Fortschrittes. — § Zy. Der österreichische Krieg. unter ihm stehenden Korpsführern (Erzherzögen, Grafen u. a.) nicht genehm. a) Einmarsch in Böhmen, a) Von Norden. Die Elbarmee gelangt nach dem Gefecht bei Hühnerwasser (27. Juni) an die Iser in die Nähe von Münchengrät z. Die I. stösst nach Besetzung von Reichenberg bei Lie-benau (25. Juni) zum ersten Male auf den Feind und nimmt Stellung in Turnau (Kreuzung der Strassen nach München-grätz und nach Gitschin). Nach Einnahme des Dorfes Podol ist Münchengrätz von zwei Seiten bedroht. Der sächsische Kronprinz Albert zieht sich unter Kämpfen von dort nach Gitschin zurück. Vorrücken beider preussischer Armeen (die I. Armee von Turnau, die Elbarmee von Münchengrätz aus) auf Gitschin. [Schwieriger Kampf gegen die feste Stellung der Österreicher. Ein verspätet eintreffender Rückzugsbefehl Benedeks bringt Verwirrung in die österreichischen Reihen. Die Verfolgung der Flüchtigen wird bis zur Stadt fortgesetzt.] 29. Juni. Einnahme von Gitschin (unter nächtlichen Strassenkämpfen). Das österreichische Korps Clam-Gallas ist zersprengt; Kronprinz Albert zieht sich unter Verlusten zurück. ß) Von Osten, au) Von der Ii. Armee besetzt das 1. Armeekorps (27. Juni) Trautenau, muss aber, von Gab lenz überrascht, die errungene Stellung wieder aufgeben. Das Eintreten des Gardekorps stellt am 28. Juni (bei Burkersdorf, Soor, Trautenau) das Schlachtenglück wieder her. ßß) Steinmetz bricht mit dem 5. Armeekorps aus den Glatzer Bergen hervor. Der Engpass bei Nachod wird beschritten, sein Eingang von Böhmen her durch die Leonidasthat Löwenfelds bis zum Eintreffen grösserer Heeresabteilungen gehalten. Der Sieg über das Korps Ram-ming daselbst (27. Juni) erwirbt Steinmetz den Namen des „Löwen von Nachod“. Schon an den folgenden Tagen neue Siege, am 28. bei Skalitz über Erzherzog Leopold und am 29. bei Schweinschädel über Feste-tics. Nachdem die Garde (29. Juni) Königinhof erstürmt hat, und auch das 6. Armeekorps (s. o. C.) herangekommen ist sind die Abteilungen der Ii. Armee wieder vereinigt und in 'langer Linie in der Nähe der Elbfestung Josephstadt zusammengeschlossen. b) Die vereinigten Armeen in Böhmen. König Wilhelm begiebt sich mit Bismarck, Roon und Moltke auf den Kriegsschauplatz. Standquartier Gitschin. Die Österreicher nehmen Stellung zwischen dem kleinen Flüsschen

6. Geschichte der neueren und neuesten Zeit - S. 180

1894 - Dresden : Ehlermann
180 Zeit gemässigten Fortschrittes. — § 59. Der österreichische Krieg. Gegen 5 Uhr Flucht der Österreicher nach Königgrätz. Verfolgung durch die Reiterei, erst um 7 Uhr nach heissen Kämpfen mit der schweren österreichischen Reiterei abgebrochen. — Anstimmen des Chorals von Leuthen „Nun danket alle Gott“. Umdeutung des Namens Königgrätz in „Dem König ge-rät’s“. Zusammentreffen König Wilhelms und des Kronprinzen auf dem Schlachtfelde.] Die Schlacht bei Königgrätz am 3. Juli 1866, eine der grössten des Jahrhunderts, entscheidet über die Führerschaft Deutschlands, die an Preussen übergeht 3) Der Krieg in Italien. Die Italiener rücken gegen Moltkes Rat auf das starke Mincioviereck vor und erleiden (24. Juni) bei Custozza (s-w. von Verona) eine Niederlage. Nach der Schlacht bei Königgrätz tritt Österreich Venetien an Napoleon ab, um dessen Vermittelung zu gewinnen und die in Italien stehenden Truppen für den norddeutschen Kriegsschauplatz frei zu machen. Die Italiener bleiben indessen dem Bunde treu und setzen den Kampf, wenn auch ohne militärische Erfolge (Niederlage zur See bei Lissa), fort. Die Drohungen aber, mit denen Napoleon die siegreichen Deutschen zu schrecken sucht, verfehlen, da nicht durch ein schlagfertiges Heer unterstützt, ihre Wirkung. 4) Vormarsch auf Wien. Die Österreicher ziehen sich unter Preisgebung von Prag nach der Donau zurück. Die preussischen Armeen suchen sie, getrennt vormarschierend, von dem Wege nach Wien abzudrängen (15. Juli Gefecht bei Tobitschau an der March) und schliessen sich in langer Linie an der Donau wieder zusammen. Die I. und die Elbarmee lagern sich auf dem schlachtberühmten Marchfelde, zum Teil angesichts Wiens (Stephansturm weit sichtbar), die Ii. folgt in Eilmärschen über Olmütz. Der Abschluss des Waffenstillstandes zu Nikolsburg — südlich von Brünn — (22. Juli) rettet die Hauptstadt. [Noch kurz vor Eintritt des Waffenstillstandes (22. Juli mittags) gelingt die Umstellung der österreichischen Brigade Mondei bei Blumenau in der Nähe von Pressburg durch Bose; der Kampf muss abgebrochen werden.j Kein siebenjähriger, ein siebentägiger Krieg! 5) Der Kampf gegen die süddeutschen Verbündeten. Die Bayern (7. Bundesarmeekorps) werden von der Vereinigung mit dem 8. Bundesarmeekorps (Würtemberger, Badenser, Hessen-Darmstädter, zu denen später noch Kurhessen, Nassauer und österreichische Hilfsvölker kommen) durch mehrere Gefechte an den Ausläufern der Rhön abgehalten. Das 8. Bundesarmeekorps zieht sich zur Deckung Frankfurts n-w. zurück. Göben erzwingt den Übergang

7. Geschichte der neueren und neuesten Zeit - S. 187

1894 - Dresden : Ehlermann
Zeit gemässigten Fortschrittes. — § 62. Der französische Krieg. Ib7 Der norddeutsche Reichstag bewilligt einstimmig den geforderten Kredit. [Er thut dies mit dem Ausdruck festesten Vertrauens auf den greisen Heldenkönig, dem die Vorsehung beschieden, den grossen Kampf, den der Jüngling vor mehr als einem halben Jahrhundert gekämpft habe, am Abend seines Lebens zum entscheidenden Ende zu führen, er werde den Kampf für deutsche Freiheit und Ehre siegreich ausfechten.] Süddeutschland stellt unter Vorantritt König Ludwigs Ii. von Bayern seine Truppen einmütig unter die Fahnen König Wilhelms. Wie in den Freiheitskriegen, eilen ausser den Wehrpflichtigen auch begeisterte Scharen der jüngeren Geschlechter aus den Hörsälen der Universitäten und von den Bänken der Gymnasien zum Kampf. Vereine zur Pflege der Verwundeten bilden sich, an deren Spitze die Königin Augusta tritt. König Wilhelm erneuert das alte Ehrenzeichen der Freiheitskriege, das eiserne Kreuz*, „Die Wacht am Rhein“ (s. § 51, Ii, b) wird das Sturmlied der Heere und das Nationallied der Deutschen. a) Das deutsche Heer. Wie beim österreichischen Kriege ist alles von Moltke bereits im Frieden vorbedacht und für den längst vorausgesehenen Krieg vorbereitet (s. § 59, Iv). In elf Tagen ist die Mobilmachung vollendet, in 20 Tagen stehen die Truppen am Rhein. 3 Armeen werden gebildet.** Den linken Flügel bildet die Iii. Armee (180000 M.), die in ihrer Zusammensetzung am meisten das Gepräge der Einigung deutscher Stämme trägt, unter dem Kronprinzen Friedrich Wilhelm (dessen herzgewinnende Leutseligkeit viel zur Annäherung der Süddeutschen an die norddeutschen Bruderstämme beiträgt). Sie sammelt sich bei Landau in der Rheinpfalz. Das Centrum bildet die an Zahl stärkste Ii. Armee (206000 M.) unter dem Prinzen Friedrich Karl, die sich bei Saarbrücken sammelt. Die an Zahl kleinste I. Armee (61000 M.) unter Steinmetz, dem „Löwen von Nachod“, bildet den rechten Flügel. Das 1., 2. und 6. Armeekorps * Am Todestag der Königin Luise (19. Juli) nach dem Besuche des Mausoleums in Charlottenburg. I Armee, bestehend aus den Armeekorps: 7. (Westfalen) und 8. (Rheinländer). Ii. Armee, bestehend aus den Armeekorps: Garde-Korps, 3. (Brandenburger), 4. (Sachsen), 9. (Schleswig-Holsteinische 18. Division und Grossherzoglich Hessische 25. Division), 10. (Hannoveraner, Braunschweiger, Oldenburger), 12. (Königlich Sächsisches). Iii. Armee, bestehend aus den Armeekorps: 5. (Posener und Schlesier), 11. (Hessen, Nassauer, Thüringer), 1. und 2. Bayrischen, der würtembergischen und der badischen Felddivision. Ausser dem Verbände der Armeen die Armeekorps: 1. (Preussen), 2. (Pommern), 6. (Schlesier).

8. Geschichte der neueren und neuesten Zeit - S. 191

1894 - Dresden : Ehlermann
Zeit gemässigten Fortschrittes. — § 62. Der französische Krieg. 191 [Diese eilen, durch den Kanonendonner herbeigelockt, aus den Eisenbahnwagen unmittelbar auf den Kampfplatz. Die Kompagnien werden beim Ersteigen der Höhen (Kaninchenberg) oft durcheinander gewürfelt, die einzelnen ordnen sich dann dem nächsten Offizier unter. Geschütze werden mit unsäglicher Mühe auf eine der Vorhöhen gebracht. Die Umgehung durch die Division Glümer vollendet den Sieg.] Die Einnahme der starken Stellung Frossards auf den Spicherer Höhen (von ihm selbst für uneinnehmbar gehalten) ist der Siegespreis der harten Kampfesarbeit. Die Vogesen müssen von den Franzosen geräumt werden. B. Kampf um die Mosellinie. Napoleon legt den Oberbefehl nieder und lässt die Truppen sich „rückwärts konzentrieren“. Bazaine sammelt um Metz 5 Armeekorps, mit denen er bei Chalons zu Mac Mahon stossen will. 1) Auf dem rechten Moselufer. 14. August Schlacht bei Colombey-Nouilly (Courcelles). [v. d. Goltz von der I. Arme<s (7. Korps) greift den Feind, um ihn am Auf bruch zu verhindern, vor Metz an und wird von einzelnen Abteilungen der Ii. Armee sowie von dem nachgerückten I. Armeekorps (Preussen unter Manteuf fei) unterstützt. Die Franzosen werden in die Stadt geworfen ] Das rechte Moselufer wird von den Franzosen geräumt. Bazaine ist festgehalten; die Zeit für dessen Umgehung wird gewonnen. 2) Auf dem linken Moselufer, a) 16. August Schlacht bei Vionville und Mars la Tour.

9. Geschichte der neueren und neuesten Zeit - S. 192

1894 - Dresden : Ehlermann
192 Zeit gemässigten Fortschrittes. — § 62. Der französische Krieg. [Eilig überschreitet das 10. und das Z. Korps die Mosel und wirft sich den bereits im Abzug begriffenen französischen Truppen entgegen. Sechsstündiger Kampf gegen gewaltige Übermacht. Der Todesritt der Kavallerie-brigade v. Bredow bei Vionville (vgl. „die Trompete von Vionville“ von Freiligrath) schafft den hart Bedrängten Erleichterung. Um 4 Uhr trifft Prinz Friedrich Karl nach einem Eilritt (3 Meilen in 55 Min.) mit Verstärkungen ein. Ein Reitergefecht entspinnt sich bei Mars la Tour, das durch einen neuen Todesritt (der Gardedragoner unter dem Grafen Brandenburg) eingeleitet wird. Kampf bis zum Abend. Bei Dunkelwerden ziehen sich die Franzosen in ihre Stellungen bei Metz zurück.] Das Ergebnis des opferreichen Kampfes: Bazaine ist am Abmarsch gehindert. Die Strassen nach Verdun (Maas) sind in der Hand der Deutschen. b) 18. August Schlacht bei Gravelotte und St. Privat. [Bazaine nimmt vor Metz Stellung in einer fünf Viertel Meilen langen Linie, die durch Natur zur Verteidigung geeignet, auch durch Kunst stark befestigt ist und sich im W. und Nw. auf die Metzer Forts St. Quentin und Plappeville sowie auf das Dorf St. Privat, den Schlüssel der 18. Aug. Stellung, stützt. Am Morgen des 18. August schlägt König Wilhelm mit 1870 Moltke in Gravelotte sein Hauptquartier auf. Der Schlachtplan Moltkes, der auf eine Umgehung des Feindes im N. seiner Stellung hinausläuft und zur Absicht hat, den Feind nicht nur zurückzudrängen, sondern in der Stadt einzuschließen, kommt zur Ausführung. Die Deutschen haben beim Kampfe Frankreich, die Franzosen Deutschland im Rücken. Das Centrum, das gegen Mittag den Kampf beginnt, macht, von zwei fran- zösischen Armeekorps hart bedrängt, nur langsam Fortschritte und nimmt erst gegen Abend ein wichtiges Dorf in der Nähe von Metz. Der rechte Flügel (7. und 8. Korps) kommt in Gefahr durch den Einschnitt des Mancebachs umgangen zu werden. Das Eintreffen der im Eilmärsche (16—18 Stunden am Tage) heranstürmenden, bisher vom Kampfe noch unberührten Pommern (2. Armeekorps) wendet die Gefahr ab. Auf dem linken Flügel wird das Dorf Ste. Marie aux Chenes genommen, die Garde unternimmt verfrüht einen Sturm auf St. Privat, muss aber dem S-Narre aux Chenes ($ 1 o Privat ( o\Amanvilliers ^ J y\ %uig 1 n j ps\S>\On2veis^la)strt'^ ß/1 O C'ource/ses Pontss on

10. Geschichte der neueren und neuesten Zeit - S. 194

1894 - Dresden : Ehlermann
194 Zeit gemässigten Fortschrittes. — § 62 Der französische Krieg. Thalkessel jenseits des Flusses. Auch Napoleon begiebt . Sept. sich dorthin Der kühne Plan Moltkes, den Feind bei Sedan 1870 zu umstellen und wie in einer Falle zu fangen, gelingt. [Der Ausweg nach Nordwesten wird den Feinden durch das 6. Korps und die würtembergische Division verlegt. Die Korps rücken einzeln heran, um nach und nach die Umschliessung zu vollenden. Im Süden greift am 1. September (4 Uhr morgens) das 1. bayerische Korps unter von der Tann das Dorf Bazeilles, einen Vorort Sedans, an. Die bestialische Rachgier der Bewohner führt in dem brennenden Dorfe zu Greuelscenen. Gegen Mittag nähert man sich hier der Festung. Nordöstlicher dringen die Sachsen /Schlacht bei s&edan. Deutsche Franzosen Deuuche Artillerie Die deutschen Truppenteile. ausser der /iaasarm eegehö ren derz. Ckronprimuchen) Armee an. ^p.des fxais < Kontos v. Preussen "t" Standp- des Kronprinzen V-Fk (•) Cheveuge La und die Garde vor, fassen hier gegen Mittag Fuss und richten das Artilleriefeuer auf den Wald von Garenne. Den Franzosen, die bisher an ihrem ursprünglichen Plan, nach Süden durchzubrechen, festgehalten, steht nur noch der Ausweg nach Nordosten offen. Diesen ordnet in richtiger Erkenntnis der Sachlage Ducrot an, der an des verwundeten Mac Mahons Stelle tritt. Der Rettung verheissende Versuch wird durch Wimpfen abgeschnitten, der von seiner ihm in Paris erteilten Vollmacht, in entscheidenden Augenblicken den Oberbefehl zu übernehmen, Gebrauch macht. Er ordnet nochmals einen Durchbrechungsversuch nach Süden an. Dadurch wird Zeit gewonnen, die Umgehung im Norden zu vollziehen, die vom Ii. und 5. Korps ausgeführt wird. Hier werden bei den Dörfern Illy und Floing die verschanzten Höhen erstürmt und die Reiterscharen Gallifets, die in verzweifeltem Todesritt Verwirrung in die Reihen der Stürmenden zu bringen suchen, auseinandergesprengt. Als Granatfeuer endlich die Festung selbst bestreift und nirgends mehr Sicherheit zu finden ist, wird gegen 7 Uhr abends auf der Festung die Parlamentärflagge aufgehisst.]
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