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1. Leitfaden beim ersten Unterricht in der Geschichte für Töchterschulen - S. 127

1873 - Eisenach : Bacmeister
Nripoleon's I. Sturz. 127 und Holland geschlagen, die meisten Staaten Europa's waren abhängig von ihm. Mapoleotvd I. Stur? und die Neuordnung der europäischen Staatenverhältnijse. Aber Rußland richtete sich auf gegen den Riesen: Es gedachte sich nicht unter den französischen Machthaber zu beugen. Der Vermessene aber gedachte auch noch über Rußland Meister zu werden. Alle dem Kaiserreiche Napoleon's mittelbar oder unmittelbar unter* thämgen oder zu Gehorsam verpflichteten Länder und Monarchen mußten ihre Heerestheile stellen, und so brach der llebennüthige mit mehr als einer halben Million Krieger (1812) in das russische Reich ein. Nach der mörderischen Schlacht bei Borodino an der Moskwa stand Napoleon vor Moskau und wähnte des Czarenreiches Herr zu sein. Da wandte sich aber das Glück. Er saud bei seinem Einzug in die alte russische Haupstadt Straßen und Paläste verlassen und öde: gleich darauf brach der Brand von Moskau ans, das die Russen selbst angezündet hatten, um den Franzosen die Möglichkeit zu rauben, hier Winterquartiere zu nehmen: sie wollten lieber die Stadt als das Reich verlieren. Napoleon machte Friedensanträge beim russischen Hofe in Petersburg: vergebens. Endlich mußte er den verhängniß-vollen Rückzug antreten, da schon der allzufrühe Winter herannahte. Schrecklich war der Uebergang über die Beresina. Der Held des Rückzugs, der „Tapferste der Tapfern", war der französische Marschall Ney. Jetzt kamen die Folgen der ungeheuren französischen Niederlage zu Tage. Eine preußische Heeresabtheilung (unter General 9)ö'rk) schloß mit den die untergehenden und zusammenschmelzenden Franzosen verfolgenden Russen den Vertrag von Tauroggen (December 1812), Der König von Preußen Friedrich Wilhelm Iii. verließ (das immerwährend von Franzosen besetzte) Berlin und rüstete (1813): die „Landwehr" ward errichtet. Es kam hieraus mit dem Kaiser von Rußland zum Bündniß von Kalisch (1813) und Alles eilte zu den Waffen. Die Losung in Preußen war: „Mit Gott für König und Vaterland". Die Russen drängten die Franzosen aus den preußischen Landen, so daß der König wieder nach Berlin zurückkehren konnte. Auch Schweden (dem man als Ersatz für das an Rußland verlorne Finnland Nor-

2. Grundriß der deutschen und preußischen Geschichte - S. 119

1878 - Eisenach : Bachmeister
Der deutsche Krieg von 1866. 119 ihr Aufbruch nicht zu gleicher Zeit erfolgen, und Prinz Friedrich Karl, der den weitesten Weg zurückzulegen hatte, ließ seine Truppen bereits am 23. Juni von der sächsischen Lausitz aus über die böhmische Grenze vormarschieren. Am 26_uni: warf er die sich ihm unter Clam Gallas entgegenstellenden Oesterreicher bei Tunmu 26. über die Jfer zurück und siegte in der darauf folgenden Nacht bei Plldol (27.). 27. An demselben Tage, an welchem die I. Armee bei Turnau gesiegt hatte, hatte Herwarth von Bittenfeld die Oesterreicher bei Hühnerwasser geschlagen (26.). 26. Nun konnten sich diese beiden Armeen vereinigen. Bei ihrem weiteren Vorgehen stieß die vereinigte Armee bei Müllchengrätz (28.) auf den Feind, der nach einem 23. kurzen, aber heißen Kampfe zurückgeworfen wurde. Hartnäckiger dagegen vertheidigte sich dieser am folgenden Tage bei Gitschill (29.). Clam-Gallas hatte _ hier feine 29. ganze (Streitmacht concentriert, auch das sächsische Heer mit sich vereinigt. Doch das muthige Vordringen des Prinzen Friedrich Karl hatte einen herrlichen Sieg zur Folge; gegen Mitternacht rückten die Preußen in Gitschin ein, welches die Oesterreicher nach kurzer Gegenwehr räumten. Gallas führte fein entmutigtes und fast ausgelöstes Corps weiter südöstlich auf die Hauptarmee Benedek's zurück. Währenddessen hatte auch die Armee des Kronprinzen, der auf der von Glatz nach Landshut führenden Straße durch die schwierigen Pässe des Riesengebirges vorrückte, die böhmische Grenze ant 26. überschritten. Das Steinmetz'sche Corps dieser Armee passierte den nach Nllchod führenden Engpaß. Noch ant Abende des 26. ging die Vorhut bis zum Ende desselben; ant 27. folgte das ganze Corps. 27. Da griffen die Oesterreicher die Vorhut an, um sie auf die nachrückenden (Solennen zurückzuwerfen. Das mißlang aber. Die preußischen Bataillone hielten den Feind so lange auf, bis das ganze Corps aus dem Engpässe hervorkam. Sofort ging Steinmetz zum Angriff über. Die preußische Kavallerie (Ulanen und Dragoner) warf die österreichischen Kürassiere zurück. Auch die Infanterie ging tapfer vor und vereitelte die Versuche der Oesterreicher, ihren rechten Flügel zu umschließen, wobei sie von der mittlerweile aus dem Engpaffe hervorgebrochenen Artillerie wirksam unterstützt wurde. Ein Bajonet-Angriff der preußischen Infanterie führte zwischen 2 und 3 Uhr den völligen Sieg herbei. Außer zahlreichen Gefangenen wurden auch viele Fahnen und Kanonen erbeutet. Ant folgenden Tage (28.) siegte 23. dasselbe Corps bei Sklllilz, wo es einen stärkeren Feind als am vorigen Tage vor sich hatte, und schlug ant 29. die Oesterreicher bei Schweinschädel völlig in 29. die Flucht. In denselben Tagen war das I. Armeecorps der kronprinzlichen Armee unter General von Bonin über Liebenau gegen Xrttttteilttlt vorgedrungen und jenseit der 2s. Stadt auf größere Truppenmassen des Gablenz'schen Corps gestoßen, welches das Vorrücken der Preußen aus dem Passe vereiteln sollte. Die Ueberlegenheir der Oesterreicher nöthigte die Preußen ant 27. zum Rückzüge, der jedoch in größter Ordnung erfolgte. Ant folgenden Tage (28.) kam die preußische Garde ihren Brüdern zu Hilfe. Es entspann sich ein allseitiges, weit zerstreutes Gefecht, in welchem die Preußen überall siegten. Die Oesterreicher ergriffen mit großen Verlusten und in völliger Auflösung die Flucht. Die Verfolgung wurde bis Soor fortgesetzt. Als nun ant darauf folgenden Tage (29.) das Garde-Corps ein sieg- 29. reiches Gefecht bei Kömgmhof bestand, war die beabsichtigte Verbindung der drei Armeen zustande gebracht und damit „einer der kühnsten Pläne der Feldherrnkunst" gelungen. Mit Jubel und Dank gegen den Höchsten, dessen Hilfe man in allen Kirchen Preußens ant 27. Juni auf Anordnung des frommen Königs anfleh’te, ver-

3. Grundriß der deutschen und preußischen Geschichte - S. 137

1878 - Eisenach : Bachmeister
Das große Jahr 1870 ans 1871 rc. 137 weiter eingetretene Kälte machte die Wege spiegelglatt, worunter Kavallerie und Artillerie wesentlich zu leiden hatten) und Feindeshand geschaffenen Hemmnisse mit beispiellosem Muthe ankämpfend, gemeinschaftlich auf Le Mttns, wo es zum Ent- n. u, scheidungskampse kam (11. und 12. Ianuar). Von beiden Seiten umfaßten J---die Flügel des deutschen Heeres die Feinde, die eine gänzliche Niederlage erlitten und in wilder Flucht in westlicher Richtung davoneilten, verfolgt von den Siegern, die ohne Gegenwehr das feste Lager von Conlie nahmen und 18,000 Gefangene, 20 Geschütze und 2 Fahnen erbeuteten. Das 13. Corps rückte nach Rouen und löste das 1. Armeecorps ab, andere Truppentheile besetzten Tours. — Die Westarmee war zersprengt, unsere Truppen standen in der Bretagne und Normandie. Von dieser Seite her hatte nun Paris keine Hilfe mehr zu erwarten. f) Operationen der Bonrbakischen Armee. Gambetta hatte den General Bourbaki, der die Zahl seiner Truppen nach und nach aus 150,000 Mann vermehrt hatte, nach dem Osten geworfen, mit der Aufgabe, Belfort zu entsetzen, Elsaß und Lothringen zu befreien, die Verbindung der Belagerungsarmee mit Deutschland abzuschneiden und durch einen Rheinübergang Schrecken und Entsetzen nach Süddeutschland zu tragen. Zur Ausführung einer so weitgehenden Disposition kam es, dank der Umsicht und des Scharfblicks unserer Heeresleitung nicht. Um der Möglichkeit einer solchen Unternehmung von vornherein den Boden zu entziehen, hatte General Werder seine Truppen zwischen Saone und Doubs um Vesoul con-centriert. Zur Unterstützung des die Verbindung zwischen seinem Corps und dem südöstlichen Theile der Ii. Armee deckenden Zastrow'schen (7.) Corps wurde von der Belagerungsarmee von Paris das 2. Armeecorps (an dessen Stelle das I. baie-rische trat) bestimmt. Die so aus dem 14. 7. und 2. Corps gebildete Südar-mee wurde unter das Commando des Generals von Manteuffel gestellt, der zur mündlichen Besprechung nach Versailles ging, während seine Truppen bereits gegen die Bourbakische Armee marschierten, dessen Spitzen bereits am 6. Januar vor der Front Werders erschienen. Dieser suchte unter allen Umständen einen Vorsprung vor dem Feinde zu gewinnen, um bei Moutbeliard Stellung zu nehmen. Beschleunigte Märsche und selbst irreführende Angriffsgefechte führten zum ersehnten Ziele. Auf den steilen Höhen hinter der Lisaine (eines bei Montbeliard in den Doubs mündenden Baches) suchte er eine möglichst feste Stellung zu gewinnen. Nach einigen unbedeutenden Vorpostengefechten eröffnete der Feind ant 14. Januar die Angriffe auf die Lisaine-Linie. Die strenge Winterkälte, die die Bäche mit natürlichen Brücken versah', minderte die Stärke der deutschen Aufstellung. Doch.die braven Truppen, die wohl wußten, daß von der Behauptung dieser Stellung viel abhinge, 15 hielten wacker stand und wiesen die gewaltsamen Angriffe am 15. 16. und 17. 17. erfolgreich zurück. Am 18. zog sich Bourbaki, auf die Nachricht, daß General3an' von Manteuffel mit dem 2. und 7. Corps ihn im Rücken bedrohe, zurück. Sofort schritt Werder, der mit 43,000 Mann 150,000 Franzosen die Spitze geboten hatte, zur Verfolgung. Belfort hatte sich während dieser Kämpfe ganz ruhig verhalten. — g) Vernichtung der französischen Nordarmee. Zwei Tage später fchlug auch die Stunde der zwar kleinen, aber geschickt geführten französischen Nordarmee unter Faidherbe. Derselbe drang ant 2. Januar von Arras und Douai her zum Entsatz der von den Deutschen belagerten Festung Pöronne vor, wurde aber bei Baplttlme vom Generallieutenannt Kummer (15. und 3. Reserve-Division) in einem hartnäckigen Kampfe geworfen und zog sich am 4. auf Arras zurück. Um einem etwaigen Wiederhervorbrechen des Feindes wirksamen Widerstand leisten

4. Grundriß der deutschen und preußischen Geschichte - S. 91

1878 - Eisenach : Bachmeister
Friedrich Wilhelm Iii. 91 unterwerfen. Damit er aber ohne Besorgniß seinen Plan zur Durchführung brin- • gen konnte, beschloß er, vorerst noch England und Rußland zu demüthigen. Mit letzterem kam es im Sommer 1812 zum Kriege. Kaiser Alexander von Rußland war über die Einverleibung des Herzogthums Oldenburg in Frankreich sehr erbittert und ließ daher einen neuen Zolltarif ausarbeiten, welcher das Einführen französischer Wc^e in Rußland erschwerte. Diesen Umstand benutzte Napoleon, mit Rußland den schon längst geplanten Krieg zu beginnen. Ungeheure Truppenmassen wälzten sich von Westen und Osten gegen Preußen heran. Dieses sah sich daher genöthigt, sich zu entscheiden, welchem von den beiden Gegnern es sich anschließen sollte. Die Kühnsten unter den preußischen Patrioten wähnten schon damals, die Stunde der Entscheidung sei gekommen; daher erblickten viele in dem : sofortigen Anschluß an Rußland das Heil des Landes. Weil aber die französischen Heere schon nahe an der preußischen Grenze standen, die Russen hingegen noch zu entfernt waren, um Preußen gegen den ersten Anprall der französischen Uebermacht zu schützen, so sah sich Friedrich Wilhelm genöthigt, das ihm von Napoleon unter ernsten Drohungen aufgedrungene Bündniß anzunehmen und 20,000 Preußen zu der „großen Armee" stoßen zu lassen. Mit einer halben Million Soldaten marschierte Napoleon durch Preußen nach Rußland; er hatte die besten Schien aus allen Ländern gesammelt, sie waren in allen Künsten der Waffen wohl^geübt und vortrefflich ausgerüstet. Dre russischen Truppen zogen sich unter steten Kämpfen in das Innere ihres weiten Reiches zurück. Die erste Schlacht fand bei Smolensk statt, 17. August 1812; die feste Stadt wurde in einen Aschenhaufen verwandelt. Nachdem Napoleon auch in einer zweiten Schlacht an der Moskwa Sieger geblieben, 7. September 1812, stand ihm der Weg nach Moskau, der alten Hauptstadt des Reiches, offen, und am 14. September 1812 hielt der siegestrunkene Kaiser seinen Einzug in den Kreml, das alte Ezarenschloß. Bald aber nöthigte ihn ein von allen Seiten her sich wälzendes Flammenmeer, seine ursprüngliche Absicht, in Moskau den Winter zuzubringen, aufzugeben. Da ein von ihm gemachter Friedensvorschlag von Alexander stolz zurückgewiesen wurde, sah' er sich genöthigt, den Rückzug anzutreten (18. Oktober). Früher als sonst trat der Winter ein und eine ungewöhnliche Kälte vermehrte die Leiden, welche die an allem Mangel leidenden Franzosen zu erdulden hatten. Tausende von Menschen und Pferden sanken, von Hunger und | Kälte erschöpft, nieder. Andere wurden von den nachfolgenden Kosaken niedergestochen. Ueberal! war der Weg mit den Leichnamen von Menschen und Pferden bedeckt. Am 27. November kam das Heer an die Beresilm, die Russen hatten bereits den Uebergang über den Fluß besetzt. In größter Eile ließ Napoleon eine Brücke über denselben schlagen, wohin sich jetzt alles drängte. Jeder wollte sich zuerst retten, einer stieß den andern ins Wasser. Zuletzt brach die Brücke, und was nun noch am andern Ufer war, siel den Russen in die Hände. Napoleon verließ bald darauf das Heer und eilte in einem elenden Schlitten über Warschau nach Paris, ein neues Heer zu bilden. So schmählich endete der Feldzug der „großen Armee." „Das war Gottes Finger!" 1 . 11. Die Zeit der Befreiungskriege, a) Das Jahr 1813. Die Nachricht von dem jammervollen Ende des verwegenen Kriegszuges rief in ganz Preußen den Gedanken wach, daß jetzt die Stunde der Befreiung für • das theure Vaterland gekommen sei. Einen ersten wichtigen Schritt auf der Bahn der Befreiung that der General Aork, der Führer der preußischen Hilfs- 27. Nov. 1812.

5. Grundriß der deutschen und preußischen Geschichte - S. 95

1878 - Eisenach : Bachmeister
Friedrich Wilhelm Iii. 95 würde aber von dem General Vülow bei Dennewiiz (am 6. September)g.tept. so völlig aufs Haupt geschlagen, daß seine ganze Armee in wilder Flucht auseinanderging. Der tapfere preußische General erhielt von dem schönen Tage den Ehrennahmen „Bttlow Uolt Demllwitz." Napoleons Stellung in Sachsen wurde nun mit jedem Augenblick bedrohlicher, besonders als sich infolge des glänzenden Treffens bei Wln'teilburg (3. Oktober), wo 3)ork den General Ber-z. Okt. tranb besiegte, die Blüchersche Armee mit der des Kronprinzen von Schweden vereinigte. Der französische Kaiser mußte fürchten, von Frankreich abgeschnitten zu s werben; er beschloß daher einen entscheibenben Schlag zu führen. lö_ tniity Wfrlt Oktober zogen sich die gewaltigen Heere in bcn Ebenen von Leipzig is. zusammen. Am 14. schon entwickelte sich bei Libertwolkwitz ein heftiges Rei- ottl tergefecht, bei welchem der Befehlshaber der feinblichen Kavallerie — König Mürat — beinahe wäre gefangen genommen worben. Am 15. würden Vorbereitungen für den gewaltigen Kampf getroffen, der am folgenben Tage feinen Anfang nehmen sollte. Der Morgen des 16. Oktober war kalt, trübe und regnerisch. Um neun Uhr griffen bic Verbünbeten das französische Heer bei Wachau an. Drei- 'X mal wurde das Dorf erstürmt, breimal würde cs verloren, der Prinz von Sfimirtem berg mußte sich zurückziehen. Da hielt Napoleon die Schlacht für gewonnen; ^ und ließ bereits den König von Sachsen ausforbern, die Siegesglocken läuten zu lassen. Allein er triumphirte zu früh; ein unter Mürat's ^übruna auf das Centrum der Gegner unternommener Reiterangriff hatte nicht den erwarteten Erfolg. Dazu hatte Blücher bei Möckei'n die größten Vortheile errungen; bort hatten bic Preußen, befonbers das ausgezeichnete Uork'fche Corps, bcn blutigsten Kamps des ganzen Krieges zu bestehen; auch Möckern würde breimal gewonnen und ebenso oft verloren. Enblich führte ein kühner Reiterangriff Nork's den Sieg herbei. Der französische Felbhcrr mußte sich mit großen Verlusten zurückziehen. Der 17. Oktober war ein Sonntag, weshalb an diesem Tage das wilbor Karnpsgetösc schwieg. Napoleon, der wohl ahnen mochte, daß ihn das Schlachtenglück verlassen habe, schickte bcn gefangenen österreichischen General fflrq-ncthf. mit Friebensanträgcn zu feinem Schwiegervater, Kaiser Franz. Dieser ließ sich aber zu keiner Untreue gegen seine ftammverroanbtcn Kampfgenossen verleiten, und der Kamps nahm daher am 18. Oktober seinen Fortgang. Diesmal entbrannte berselbe am heftigstes um das Dorf Prostheida; unzählige Opfer würden ba-hingerafft, so daß die Kämpfcnbcn kaum noch über bic Leichen der Brüber hinwegsteigen konnten. Von einer Anhöhe aus sahen die brei verbünbeten Monarchen die fast übermenschlichen Anstrengungen der Ihrigen^ —/Die Uebermacht der Alli-irten am heutigen Tage, bic vcrboppcltcn Anstrengungen derselben und der Ueber-tritt der Sachsen ließen auf das Bestimmteste bcn folgenschweren Sieg voraussehen. Als daher auf verschobenen Punkten die Franzosen vollstänbig geschlagen waren, thaten die Fürsten beut Morbeit Einhalt. Napoleon aber, aus einem Hügel bei Probstheiba neben einer halb zerstörten Winbmühle stehenb, bachte nur noch an Rettung.*) Noch in berselben Nacht traten die jetzt tief gebemüthigten französischen Heere den Rückzug an; bei der wilben Flucht sanben noch viele in den Fluthen der Elster ihren Tod, unter ihnen auch der polnische Fürst Poniatowski. Bei Ha-Nm machten die Bayern, welche sich am 8. Oktober bcn Verbünbeten angeschlossen *) „Die Leipziger Schlacht," v. E. M. Arndt; „Auf die Schlacht bei Leipzig," v. Fr. Riickert.

6. Grundriß der deutschen und preußischen Geschichte - S. 116

1878 - Eisenach : Bachmeister
116 Wilhelm I., Regent seit 1858, König seit 1861. freiwillig die von den Österreichern beschossene Festung Friederitia. Auch zur See hatten die Alliirten sich neue Lorbeeren erworben; die vereinigten preußischen und östreichischen Geschwader hatten bei Helgoland ein Seegefecht aeqen dänische Schiffe glücklich bestanden. (9. Mai). Unterdessen hatten die europäischen Mächte sich vergeblich bemüht, durch ihre in London conferierenden Gesandten den Frieden zu vermitteln, nur einen Waffenstillstand vermochten sie zu erzielen. Nach Ablauf desselben nahm der Kampf seinen ungestörten Fortgang. Die Dänen behaupteten noch die stark besetzte Insel Alfen und konnten von hier aus jederzeit das Festland von Schleswig bedrohen ; es galt daher, sie aus dieser wichtigen Stellung zu vertreiben. Unter Lei-29 rung des Generals Herwarth von Biltenfeld setzten die Preußen in der Nacht Juni, zum 29. Juni über den Alsensund. Schlag zwei Uhr wurden die herbeigeschafften Boote ins Wasser gesetzt. Aber nur zweiunddreißig Bataillone konnten jedesmal hinübergeschafft werden. Als die Boote noch zweihundert Schritte vom Ufer waren, knallten ihnen die ersten Schüsse der feindlichen Vorposten entgegen. Die Mannschaften in den Booten erwiderten das Feuer und beantworteten den ersten Kartätschenhagel mit einem donnernden Hurrah. Darauf sprangen sie ins Wasser und wateten in dem seichten Wasser ans Ufer, das sie mit wohlarmierten feindlichen Batterien und Schanzen dicht besetzt fanden. Bald wurden die dänischen Batterien erstürmt und die Dänen trotz tapferer Gegenwehr in ein nahes Gehölz zurückgeworfen. Ungeachtet des heftigsten Artilleriefeuers, durch welches' der Feind das Landen der Gegner zu verhindern gesucht, wurden immer neue Bataillone übergesetzt und das dänische Panzerschiff „Nolf Kral" das sich mit seinen Geschützen vor die Bucht gelegt hatte, durch die am jenseitigen Ufer aufgestellten preußischen Kanonen zurückgewiesen. Um halb vier Uhr Morgens waren elf preußische Bataillone übergesetzt und warfen nun den Feind immer weiter zurück. In wenigen Stunden war die ganze Insel in den Händen der Preußen. Der Ueber-gang nach Alfen wird als eine der ausgezeichnetsten Kriegsthaten in ganz Europa gerühmt und erhöhte bedeutend die allgemeine Achtung vor der preußischen Armee. Kurze Zeit darauf wurden auch die westfriesischen Inseln von dänischer Herrschaft befreit, und ganz Jütland bis an den Lymfjord von den verbündeten Truppen erobert. Christian Ix., der einen Angriff auch auf die übrigen Jnselländcr befürchtete, trat nun mit den kriegführenden Mächten in birecte Unterhandlungen. Zu 30. Wien vereinbarten die Vertreter der drei Staaten eine vorläufige Waffenruhe, is. während welcher man sich über den Frieden einigte, der dann am 30. Oktober (18 6 4) zu Wien unterzeichnet wurde. Der König von Dänemark entsagte allen feinen Ansprüchen auf die Herzogtümer Schleswig, Holstein und Lauenburg zu Gunsten des Kaisers von Oesterreich und des Königs von Preußen. Die befreiten Länder wurden zuerst von Oesterreich und Preußen gemein-äu schaftlich verwaltet; als aber später Mißhelligkeiten vorkamen, wurde zu Gastein 1866." (14. August 1865) ein Übereinkommen dahin getroffen, daß Lauenbura gegen eine Geldentschädigung von 7j/2 Mill. Mark in den Alleinbesitz Preußens übergehen, Schleswig dagegen preußische, Holstein österreichische Verwaltung erhalten sollte, doch so, daß das gemeinsame Anrecht fortdauere. Der Besitz des Hafens von Kiel und der wichtigsten militairischen Stellungen in den Herzogtümern blieben Preußen vorbehalten.

7. Grundriß der deutschen und preußischen Geschichte - S. 120

1878 - Eisenach : Bachmeister
120 Der deutsche Krieg von 1866. nahm man in Preußen die Kunde von den glorreichen Siegen und wetteiferte in Darbringung freiwilliger Gaben für die im Felde stehenden Truppen und die Verwundeten in den Lazarethen. 3- Still Königgrätz. König Wilhelm übernahm nunmehr selbst das Oberkommando über die gesummten Streitkräfte und begab sich in Begleitung Bismarcks, des Kriegs- j Ministers von Roon und des Generals von Moltke in Person auf den Kriegsschauplatz. Am 2. Juli traf er in Gitschin ein. Noch am Abende desselben Tages > wurde dem Hauptquartier die Meldung gemacht, daß Benedek seine gesammte Streit- : macht bei Königgrätz zusammengezogen habe. Sofort wurde Kriegsrath gehalten und beschlossen, die Oesterreicher am Morgen des 3. Juli auf drei Punkten zugleich anzugreifen. Prinz Friedrich Karl sollte gegen das Centrum der feindlichen Armee mar- \ schieren, Herwarth von Bittenfeld den linken und der Kronprinz den rechten Flügel derselben angreifen. Um zwei Uhr morgens waren bereits die nöthigen Befehle für den gewaltigen Kampf nach allen Seiten ausgegeben. Prinz Friedrich Karl, dessen Armee dem Feinde am nächsten stand, eröffnete um sieben Uhr die Schlacht. Bald erschien auch der greise Heldenkönig auf dem Schlachtfelde, den Kampf zu leiten. Mit ungestümem Heldenmuth gingen die braven Truppen gegen die Armee Benedeks, die auf den Höhen zwischen Sadowa und Königgrätz ; eine äußerst günstige Stellung hatte, vor. Aber bald hatten die kühnen Angreifer unter der Überlegenheit ihrer Gegner empfindlich zu leiden. Allein sie harrten mit seltener Energie und beispielloser Todesverachtung auf dem gefährlichen Ehrenposten aus. Gegen Mittag stand die Schlacht. Mit Langer Besorgniß richteteten sich des Königs Blicke nach jener Gegend, von welcher .der Kronprinz kommen sollte. Es war eine bange Stunde. Die Oesterreicher jubelten schon über die wahrscheinliche Niederlage des Feindes und priesen Benedek als Sieger. Da zeigt sich plötzlich in der Ferne ein dunkler Streifen. „Der Kronprinz ist ; da!" schallt es von Bataillon zu Bataillon. Die neuerwachte Begeisterung läßt " alle Mattigkeit und Schmerzen vergessen; der Kampf nimmt einen neuen Fortgang. In aller Eile raffte Benedeck zusammen, was er dort an Truppen hatte, um sie ' gegen die kronprinzliche Armee, die bei Chluin postiert war, zu verwenden. Aber bereits rückten alle Corps des Kronprinzen mit Ungestüm vor und behaupteten Chlum. Gleichzeitig drang auch General Herwarth auf der entgegengesetzten Seite siegreich vor> Nun hatte die Armee des Prinzen Friedrich Karl Lust bekommen, und bald rückte auch sie nach Stunden banger Bedrängniß wieder unaufhaltsam vor. Da mußten die Oesterreicher sich auf allen Punkten zum Rück- • Zuge anschicken. Anfangs erfolgte derselbe in guter Ordnung, und einige österreichische Batterien suchten durch ein heftiges Granatfeuer den Rückzug ihrer Waffenbrüder zu decken. Doch die preußische Infanterie rückt, den greisen Heldenkönig an der Spitze, im Sturmschritt hinter den Fliehenden her. Da bittet Graf Bismarck Se. Majestät ehrfurchtsvoll, sich nicht der augenscheinlichsten Gefahr auszusetzen, worauf der Monarch huldvoll entgegnete: „Sie haben Recht, aber wie kann ich davon reiten, wenn meine Armee im Feuer steht. Bei diesen Braven ist mein Platz; ich weiß, wohin der König von Preußen gehört." Darauf setzt er sich an die Spitze der Reiterei und verfolgt mit jugendlichem Feuereifer die geschlagene Armee, die nun in wilder Flucht davonjagt und den Siegern reiche Beute hinterläßt. 180 Kanonen und elf Fahnen wurden erobert und 20,000 Gefangene gemacht; eine ebenso große Zahl getödteter oder verwundeter Oesterreicher bedeckte

8. Grundriß der deutschen und preußischen Geschichte - S. 127

1878 - Eisenach : Bachmeister
B. Das große Jahr 1870 auf 1871 rc. 127 Das Centrum seiner Armee stand auf den Höhen zwischen Wörth und Froschweiler, sein linker Flügel bei Reichshofen, sein rechter bei Elsaßhausen. Am 6. August ging das deutsche Heer zum Angriff über. Das 2. baierische Armeecorps unter General von Hartmann griff von rechts her die vom Feinde besetzten Höhen an; an dieses schlossen sich das 1. unter Tann, weiter links das 5. und 11. und mehr südlich unter General von Werder die Badenser und Würtemberger an. Die Franzosen wurden hinter das Dorf zurückgeworfen und nun ihre ganze Schlachtlinie angegriffen. Bei der Erstürmung der von Turkos und Zuaven vertheidigten Höhen fand mancher brave Deutsche einen schmerzvollen Tod; allein das 11. Corps warf in Gemeinschaft mit den tapfern Würtembergern und Badensern den linken Flügel des Feindes zurück, worauf sich Mac-Mahon zum Rückzüge anschickte, den er durch zwei den Deutschen entgegengeworfene Kürassierregimenter zu decken beabsichtigte. Dieselben wurden aber von unsern Geschützen haufenweis hingestreckt und nun liefen die Geschlagenen in wilder Flucht auseinander. Ein Theil kam abends mit der Eisenbahn in Straßburg an; ein anderer rettete sich über Reichs-Hosen und Niederbronn durch die Vog^senpässe. c) Erstürmung der Sicherer Höhen. An demselben Tage, an welchem die kronprinzliche Armee bei Wörth einen glänzenden Sieg erfocht, hatten Truppentheile der Steinmetzschen Armee einen noch blutigeren Kampf in der Nähe von Saarbrücken gegen das Ii. französische Corps unter General Früssln'd (den militärischen Erzieher des französischen Kaisersohnes) zu bestehen, welcher sich infolge kaiserlichen Befehles an Mac-Mahons Armee heranziehen wollte, aber, als er der preußischen Avantgarde unter General von Kamecke ansichtig wurde, die Spicherer Höhen besetzte. Diese etwa hundert Meter senkrecht aufsteigenden Höhen bilden eine natürliche Festung und boten den Franzosen die günstigste Stellung. Dennoch eröffnete von Kamecke mit seiner (14.) Division den Angriff gegen den weit überlegenen Feind. Durch den Kanonendonner aufmerksam gemacht, eilten ihm noch andere Divisionen (16., 13. und die zur Armee des Prinzen Friedrich Karl gehörige 5. Division unter von Stülpnagel) zu Hilfe. Den Hauptstoß richtete Kamecke gegen den bewaldeten Theil der Höhen; der Wald ward genommen, der Feind geworfen. Am südlichen Rande des Waldes kam der Kampf zum Stehen. Mit der größten Anstrengung versuchte der Feind, die verlorenen Positionen wiederzugewinnen: umsonst; die preußische Infanterie hielt wacker aus und zwei Batterien erklommen auf steilem Gebirgspsade die Höhen. Nun aber erreichte der Kampf seinen Höhenpunkt. Noch einmal unternahm der an Zahl überlegene Feind einen verzweifelten Gegenangriff; allein seine Kraft zerschellte an der Unerschütter-lichkeit und Ruhe seiner Gegner: die Franzosen mußten das Schlachtfeld räumen. Unter dem Schutze der Nacht entzogen sie sich den Augen der siegreichen Preußen und ergossen sich in heftige Flucht, wobei sie zahlreiche Geschütze und Munitionswagen zurückließen. — Die gefammten französischen Heere traten jetzt eine Rückwärtsbewegung an und marschierten westwärts gegen die Mosel. So war der Anfang des Krieges glückverheißend für die Deutschen gewesen. In Frankreich hingegen machte die anfängliche fieberhafte Begeisterung einer ebenso großen Verzweiflung Platz. Alle Bemühungen der Regierung, das Volk zu beruhigen, blieben erfolglos. Es wurde nun eine allgemeine Volksbewaffnung angeordnet und zu der gehässigen Maßregel einer Vertreibung aller Deutschen aus Frankreich geschritten^ wodurch sich Frankreich das Mißfallen aller gebildeten Völker zuzog.

9. Grundriß der deutschen und preußischen Geschichte - S. 129

1878 - Eisenach : Bachmeister
Das große Jahr 1870 auf 1871 rc. 129 braven Brandenburger hielten wacker Stand und erwarben sich unverwelkliche Lorbeeren. Drei Stunden lang behaupteten dieselben die dem dreimal stärkeren Feinde entrissenen Positionen, bis ihnen geringe Verstärkungen zutheil wurden; immer aber war die Zahl der Feinde mehr als doppelt so stark. Dennoch blieben die Deutschen im Vortheil. Im entscheidenden Momente warf Alvensleben dem Feinde zwei Kavallerie-Regimenter entgegen. Diese stürzten sich mit kühner Todesverachtung auf die feindlichen Batterien, überritten sie, sprengten einige Infanteriekolonnen, drangen in eine Mitrailleusen-Batterie und erzwangen sich dann den Rückzug durch die feindliche Reiterei. Aehnlichen Heldenmuth bewiesen später auch zwei Garde-Dragoner-Regimenter. — Der fürchterliche Kampf dauerte bis neun Uhr Abends und forderte große Opfer. 700 Offiziere und 17,000 Mann bedeckten das Schlachtfeld; aber der Erfolg war auch ein bedeutender: die Vereinigung der feindlichen Heere war vereitelt und damit zugleich schon die Entscheidung der späteren großen Katastrophe angedeutet. Gravelolle. Bazaine gab den Gedanken auf, an diesem Tage nach Verdun abzuziehen, auch am folgenden wagte er es noch nicht, wiewohl ihm doch die nördlichen Straßen offen standen. Er gewährte vielmehr seinen erschöpften Soldaten Erholung. König Wilhelm aber ließ am 17. alle noch diesseits der Mosel stehenden Truppentheile den Fluß überschreiten, so daß jetzt mit Ausnahme des 1. Corps, welches zur Beobachtung der Festung Metz zurückgelassen ward, alle Corps der I. und Ii. Armee auf dem linken Mofelufer vereint waren. Der König selbst übernahm nun den Oberbefehl über das etwa 200,000 Mann starke deutsche Heer und griff am 18. Augllst die Feinde bei Gravelotlk an. Mar- Aug. schall Bazaine hatte mit seiner gesammten Armee eine sehr feste Stellung aus den Höhen zwischen Verneville und Gravelotte eingenommen. Das preußische 7. und 8. Corps rückten gegen die südliche Front des Feindes, während die Garde, das 9. und 12. Corps links abmarschierten, um den Feind auf bergigen Waldwegen zu umgehen und an einem etwaigen Abmarsch zu verhindern. Sobald sie bemerkten, daß der Feind noch in fester Stellung auf dem Thalrande gegen Metz hin stand, schwenkten sie rechts ein und fielen demselben bei Verneville in die rechte Flanke. Als das Gefchützfeuer um Mittag dm Anfang der Schlacht verkündete, beschäftigte das 7. und 8. Corps den Feind von vorne her durch Artilleriefeuer. Nachmittags ging die Infanterie bei Gravelotte zum Angriff vor, aber erst um vier Uhr entbrannte der Kampf auf der weiten Linie; die deutschen Truppen griffen mit unbeschreiblichem Muthe die durch Natur und Kunst äußerst befestigten Stellungen der Feinde an. Das siegreiche Vorgehen der Garde bei St. Privat und der Sachsen bei Verneville erschütterte bereits die Stellungen der Franzosen; doch diese setzten bei Gravelotte den Angreifern den hartnäckigsten Widerstand entgegen und brachten denselben die größten Verluste bei. Da rückt bei anbrechender Dunkelheit das 2. pommersche Armeecorps nach einem sechszehnstündigen anstrengenden Marsche vor. General von Moltke stellte sich an die Spitze desselben und sprengte gegen die vom Feinde besetzten Höhen. Die neuerwachte Begeisterung fand in einem neuen Sturm ihren siegverkündenden Ausdruck. Ein von Höhe zu Höhe sich hinziehender Bajonnetangriff führte den endlichen Sieg herbei; der Feind zog sich nach Metz zurück. Dieser heiße Tag hatte zwar mehr als 20,000*) der Unsern dahingerafft; allein der Erfolg entsprach auch den gemachten Anstrengungen: die beste *) 899 Offiziere und 19,260 Mann. Eick, Deutsche und preußische Geschichte. 9

10. Grundriß der deutschen und preußischen Geschichte - S. 130

1878 - Eisenach : Bachmeister
30. Aug. 130 Das große Jahr 1870 auf 1871 rc. Heereskraft des Feindes war gelähmt und vor allem das Zusammenwirken der Bazaineschen Armee mit der bei Chalons stehenden verhindert. Erstere wurde in das befestigte Metz zurückgeworfen, welches Prinz Friedrich Karl mit dem 1., 7. und 8. Corps der Steinmetzschen, sowie dem 2., 3., 9. und 10. Corps seiner bisherigen (Ii.) Armee und dem aus Deutschland nachrückenden 13. Corps umschloß. Das war eine schwierige Aufgabe, zumal Bazaine noch gegen 150,000 Mann hatte und mit allen Mitteln hinreichend versehen war. Aus den vor Metz nicht zur Verwendung kommenden Theilen der I. und Ii. Armee (Garde, 4. und 12. Armeecorps, der 5. und 6. Cavallerie-Division) wurde eine neue, die Maas nrtttee, gebildet, über welche der Kronprinz von Sachsen den Oberbefehl erhielt. Diese sollte in Verbindung mit der Iii. Armee (Kronprinz von Preußen) nach Chalons vorgehen, woselbst Mac-Mahon mit seiner nach und nach bedeutend verstärkten Armee stand. Bereits am 25. August wurde dem Hauptquartier, das sich seit dem vorigen Tage in Bar-le-Duc befand, von der vorschwärmenden Cavallerie-Division die Meldung gemacht, daß Mac-Mahon Chalons verlassen habe und auf Rheims marschiere. Dies konnte nur den Zweck haben, die in Metz eingeschlossene Armee zu entsetzen. Als man im deutschen Hauptquartier diese Absicht durchschaute, wurde eine nach Norden gerichtete Schwenkung der Iii. und Iv. Armee angeordnet, um die geplante Zusammenwirkung zu hintertreiben. Weil hierbei aber die Iii. Armee den weitesten Weg zurückzulegen hatte, so sollte die Iv. Armee dem Feinde zuerst entgegentreten. Schon am 30. August ereilte das 4. preußische Corps bei Beamnont ein französisches Corps und warf dasselbe bei Mouzon über die Maas. Der Kronprinz von Sachsen überschritt nun den Fluß und verlegte Mac-Mahon den Weg nach Metz. Nun nah'te auch die Iii. Armee, die auf dem linken Ufer der Maas sich hielt und dem Feinde den Rückweg nach der Hauptstadt abschnitt; im Rücken der Franzosen aber lag die belgische Grenze. So von allen Seiten eingeschlossen, sah’ sich Mac-Mahon genöthigt, die von den deutschen Heeren ihm ausgedrungene Entscheidungsschlacht bei der kleinen Festung Sedan an der Maas aufzunehmen. Sedan. In der Nacht auf den ersten September erließ der König den Befehl, daß der Feind am nächsten Morgen in aller Frühe angegriffen werden sollte. Die deutsche Schlachtlinie war folgendermaßen gebildet: auf dem rechten Flügel stand der Kronprinz von Sachsen, an ihn schlossen sich links bei Bazeilles die Baiern, dann das 11. und 5. preußische Corps (unterhalb Donchery), noch weiter links die Würtemberger. Französischerseits standen diesen Truppen die Corps Mac-Mahon, Failly, Canrobert, die Ueberbleibsel des Douayschen Corps und ein neugebildetes Corps gegenüber. Der Mittelpunkt ihrer Aufstellung war die Festung Sedan. Ein dichter Nebel lagerte am Morgen des 1. September auf den Thälern und Höhen. Um sieben Uhr eröffnete der rechte Flügel der deutschen Truppen ein heftiges Geschützfeuer auf den linken feindlichen Flügel; währenddeß zog sich der linke deutsche Flügel, das 5. und 11. Corps, um die feindlichen Linien herum, um ihnen in den Rücken zu fallen. Um neun Uhr kündigte ein gewaltiges Batteriefeuer das Gelingen dieses fein durchdachten Planes an. Nun gingen auch die Sachsen auf dem rechten deutschen Flügel mit voller Gewalt vor und bereits zogen sich einige französische Abtheilungen zurück. Doch wehe! der preußische linke Flügel bildete hier einen eisernen Schlagbaum. Um aus dieser verzweifelten Lage zu entkommen, unternahm die feindliche Reiterei zwei von ungewöhnlichem Muthe zeugende Attaken auf die deutsche Artillerie, wurde
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