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1. Schleswig-Holstein in geographischen und geschichtlichen Bildern - S. 241

1884 - Flensburg : Westphalen
241 für ihre höchste und heiligste Aufgabe, Blut und Leben für die Ehre desselben einzusetzen. Benedek war durch die bedeutenden Niederlagen genötigt worden, seine ganze Heeresmacht vor Königgrätz, in einer durch Natur und Kunst befestigten Stellung zwischen der Elbe und der mit ihr parallel fließenden Bistritz, zu vereinigen. Jetzt stand ein entscheidender Zusammenstoß der gegenseitigen Hauptkräfte jeden Tag zu erwarten. Es war am 2. Juli, als König Wilhelm in Gitfchin eintraf, um persönlich die Oberleitung zu übernehmen. Zwar beschloß er zunächst, den durch Märsche und Kämpfe erschöpften Truppen einen Ruhetag zu gönnen, aber schon nach mehreren Stunden gelangte er zu ganz anderen Entschließungen. Des Abends 10vs Uhr erhielt er nämlich aus dem Hauptquartier des Prinzen Friedrich Karl die Meldung, es sei aus einigen sicheren Anzeichen zu entnehmen, daß der Feind am folgenden Tage zum Angriff übergehen werde. Der König hielt nun Kriegsrat und erteilte dann auf Anraten des Generals v. Moltke an alle drei Armeen den Befehl, sich eiligst in Bewegung zu setzen, um Benedek durch eigenen Angriff zuvor zu kommen. Der Kampf begann im Centrum des Morgens um 8 Uhr und wogte lange hin und her. Wenn es auch dem Prinzen Friedrich Karl gelang, den Übergang über die Bistritz zu erzwingen und das Dorf Sadowa zu nehmen, so blieben doch seine Angriffe auf die gegenüberliegenden Höhen erfolglos. General Herwarth bedrängte den linken Flügel des Feindes, aber eine entscheidende Wirkung wurde auch durch ihn nicht herbeigeführt. Um die Mittagszeit stand die Schlacht, ja es schien, als wenn die Preußen dem entsetzlichen feindlichen Feuer nicht lange mehr widerstehen könnten. Erwartungsvoll blickte der König, der aus einer Anhöhe bei Sadowa hielt, nach der Seite hin, von welcher der Kronprinz kommen sollte. Endlich, um iy2 Uhr, ließ sich erkennen, daß die ersten Abteilungen der „zweiten Armee" in die rechte Flanke der Österreicher angriffen. Der Kronprinz hatte des Morgens um 4 Uhr Marschbefehl erhalten; da er aber 30 km vom Schlachtfelds entfernt war, so hatte er bei den durch Regengüsse ausgeweichten Wegen nicht eher zur Unterstützung eintreffen können. — Neue Siegeshoffnung belebte die ermatteten Streiter; mit frischem Mute stürzten sie sich wieder auf den Feind. Gegen 250 000 Preußen standen jetzt 240 000 Österreichern gegenüber. Nachdem nun die preußische Garde, unterstützt durch das erste Armeecorps, das Dorf Chlum, den höchsten Punkt und den Schlüsselpunkt der ganzen Stellung, erstürmt hatte, war der Ausgang der Schlacht entschieden. Um 3 Vs Uhr stellte sich der König an die Spitze der Reserve-Kavallerie, um den Siea zu vollenden, und wurde von den Truppen mit unbeschreiblichem Jubel begrüßt, während die Musikchöre aus aller Kraft „Heil Dir im Siegerkranz" anstimmten. Hken. Schleswig-Holstein. Itz

2. Schleswig-Holstein in geographischen und geschichtlichen Bildern - S. 231

1884 - Flensburg : Westphalen
231 Dämmerung sichtbar, die ersten Schüsse der dänischen Postenkette entgegen, die mit einem donnernden Hurrah beantwortet wurden. In der Nähe der jenseitigen Landungsstellen sprang die Mannschaft aus den Fahrzeugen, watete am seichten Strande durch das Wasser und gewann, nmsaust von Gewehrkugeln und Kartätschen, das ihr gesteckte nächste Ziel. Dann gings mit Heldenmut gegen die feindlichen Batterien, während die Pioniere zurückkehrten, um eine zweite Ladung zu holen. „Rolf Krake", der bei dein Beginn des ganzen Unternehmens in der Augusteuburger Föhrde lag, netz sich erst sehen, als die dritte Abteilung der Truppen hinüberfuhr, wurde aber durch preußische Kanonen in seiner Thätigkeit beschrankt. Überall zogen sich die Dänen nach kurzem Gefechte zurück; auch m dem Dorfe Kjär, wo sie sich nach dem Ausleuchten der Feuerzeichen in größerer Anzahl gesammelt hatten, mussten ste das jntu räumen. Gegen 3000 Gefangene und eine reiche Kriegsbeute fielen in die Hände der Sieger. Der Rest des dänischen Heeres flüchtete nach der Halbinsel Kekenis und schiffte sich ein. Diese glänzende Waffenthat der Preußen erregte abermals großes Aufsehen m aanz Europa. „Es war", wie Prinz Friedrich Karl am folgenden Tage in seinem Armeebefehl sagte, „ein in der Kriegsgeschichte einzig dastehender Übergang über einen Meeresarm, ein Sturm zu Wasser gegen gut verteidigte Sckanzen."^) Auch in Jütland hatten die Dänen den Verbündeten weichen müssen. Schon am 28. April war die wichtige ^ Festung Fried ericia „besetzt worden. Am 14. Juli überschritten die Preußen und Österreicher den Liimfjord, um auch die nördlichste Spitze der Halbinsel in Besitz zu nehmen. Jetzt waren, abgesehen von der fernen Insel Arrö, nur noch die Westseeinseln in dänischer Gewalt. Hier herrschte m dem Wattenmeere zum Schrecken und Ärger der wackeren Frieden der Schiffskapitän Hammer, Kommandeur einer kleinen Kriegsflotte, der die Einwohner in jeder Weise belästigte. Am 19. Juli J^st^de er indes genötigt, die Flagge zu streichen und sich dem preuistichen Kanonenboot „Blitz" als Kriegsgefangener zu ergeben. Die Dänen konnten sich jetzt der Überzeugung nicht erwehren, daß jeder fernere Kampf vergeblich sei, zumal da ste durch 2 Lee-gefechte, von welchen das erste am 17. März bei Rügen, das zweite am 9. Mai bei Helgoland stattgesunden hatte, zu der Erkenntnis gelangt waren, daß Deutschland auch die däniiche Flotte nicht fürchtete. r „ . r m Am 20. Juli traten die Bevollmächtigten für Österreich, Preußen und Dänemark in Wien zu friedlichen Unterhandlungen zu-fammen, und am 30. Dkt. 18(54 wurde der Friede abgefckilosten. Der König von Dänemark entsagte allen seinen Rechten "”*) Das A lsend enkmal steht bei Arnkiel, S a t r u p h o l z gegenüber Das Gehöft Arnkiel wurde im ersten Anlauf genommen. Tie Verteidiger wichen in die nah gelegene Fohlenkoppel zurück.

3. Schleswig-Holstein in geographischen und geschichtlichen Bildern - S. 154

1884 - Flensburg : Westphalen
154 von drei Dörfern in die Marsch hinein, während Flüchtlinge ans Meldorf die schreckliche Kunde verbreiteten, daß der Feind weder den Greis mit der Krücke, noch den Säugling in der Wiege verschone. Übrigens konnten sich die Fürsten eines unheimlichen Gefühls nicht erwehren, als sie merkten, daß die Ditmarscher sich weder zur Unterwerfung noch zum Kampfe einstellen wollten. Nachdem das Heer in Meldorf einige Tage gerastet und geplündert hatte, setzte sich der Zug am 17. Febr. wieder in Bewegung, um nach Heide zu gelangen. Voran zog die Garde, die bei ihrem Eintritt in die Marsch voll rohen Übermuts das Feldgeschrei anstimmte: „Wahr di Buhr, de Garr de knmt!" Nach kurzer Zeit hatte es jedoch mit der fröhlichen Stimmung ein Ende. Ein scharfer Nordwestwind wehte den Kriegern Regen, Schnee und Hagel ins Gesicht, daß sie vor Nässe und Kälte fast erstarrten. Der schmale Weg war bei dem eingetretenen Tauwetter so tief und schlüpfrig geworden, daß sie nur sehr langsam fortschreiten konnten. Ungeduldig fragte man, ob denn nicht bald das nächste Ziel, der feste Geestboden von Hemmingstedt, erreicht sei. Die Hoffnung auf einen leichten, glänzenden Sieg begann zu wanken und einer ängstlichen Besorgnis Platz zu machen. Plötzlich wurde der Vortrab durch einen rauhen Gruß aufgeschreckt, der eine furchtbare Überraschung zur Folge hatte. Geschützdonner erfüllte die Luft; schonungslos schlugen die Kugeln der Ditmarscher in die dichten Reihen der Garde. Diese drang nun im vollen Sturmlauf weiter vor, bis — ein tiefer Quergraben, der den „bösen Weg" absperrte, ihr gebieterisch zurief: „Bis hie-her und nicht weiter!" In der Nähe von Hemmingstedt, ungefähr in der Mitte zwischen Meldorf und Heide, lag eine Wnrtsteüe, die wegen mancherlei Spncks den verrufenen Namen „Dnsenddüwelswars" führte. Hier hatten die Ditmarscher, die durch einen Spion von den Plänen der Fürsten unterrichtet waren, in größter Eile eine Schanze aufgeworfen und den Weg durchstochen. Die Besatzung (etwa 1000 Mann) blickte voll Vertrauen auf ihren Führer Wolf Jse-brand hin und war fest entschlossen, eine Schlacht aus Tod und Leben mit dem Feinde aufzunehmen. Voll heiliger Begeisterung hatte sich eine fromme Jungfrau aus Wöhrden, welche an die Jungfrau von Orleans erinnert, mit der geweiheten Fahne und dem Bilde des Gekreuzigten an die Spitze gestellt, um die tapfere Schar in die Schanze zu führen. In stillem Ernste und mit der Losung: „Hilf Maria milde!" hatte man sich auf die schweren Stunden gerüstet. Die Garde, welche bei dem trüben Wetter die kleine Schanze gar nicht bemerkt hatte, wurde durch den Kugelregen in eine höchst bedrängte Lage versetzt. Sie suchte sich nach beiden Seiten auszudehnen, um die Wurtstelle zu umgehen; aber die vielen Seitengräben, die erst vor kurzer Zeit gereinigt waren, verhinderten die

4. Schleswig-Holstein in geographischen und geschichtlichen Bildern - S. 240

1884 - Flensburg : Westphalen
240 Armee nach Böhmen gegangen war, das ganze Land ohne Schwertstreich besetzt. Alle Bewegungen der Preußen wurden mit einer Schnelligkeit und Thatkraft ausgeführt, welche die Österreicher mit erkünsteltem Lpotte eine „affenartige Behendigkeit" nannten. Nachdem Preußen sich durch die ersten Kriegsvorspiele den Lücken gedeckt hatte (noch vor der Schlacht bei Langensalza), begann der Kampf gegen Österreich. Die österreichische Nordarmee*) stand in Böhmen und wurde kommandiert von dem Feldzeugmeister Benedek, der sich 1859 in der Schlacht bei Lolferino einen berühmten Namen erworben hatte. Nach dem Kriegsplan des Generals v. Moltke, den König Wilhelm zum Chef des großen Generalstabes bestimmt hatte, sollten die Preußen mit 3 Armeen in Böhmen eindringen, bei Gitschin sich nähern und dann mit vereinten Kräften den Feind angreifen. In der großen Entscheidungsschlacht sollte Prinz Priedrich Karl mit der „ersten Armee" das Centrum, General Herwarth mit der „Elbarmee" den rechten Flügel, der Kronprinz mit der „zweiten" oder „schlesischen Armee" den linken Flügel einnehmen. Den Anordnungen gemäß überschritt General Herwarth am rechten Elbufer, Prinz Friedrich Karl südlich von Görlitz, der Kronprinz westlich und nordwestlich von Glatz die böhmische Grenze. Die „Elbarmee" und die „erste Armee" bahnten sich nach einigen stegreichen Gefechten den Weg nach Münchengrätz an der Jser, wo ste vereinigt über den Feldherrn Clam Gallas den Sieg gewannen, 2s. Juni. Nach einem neuen Siege bei Gitschin (29. ^uni) zog sich das österreichische Corps, zu welchem auch die Lachsen gehörten, zur Hauptarmee zurück. — Die Armee des Kronprinzen war in 2 Abteilungen aus den Engpässen des Gebirges hervorgebrochen. In dem ersten Gefechte bei Tr anten au (27. Juni) konnte der rechte Flügel unter General von Bonin den Österreichern nicht standhalten; aber in dem zweiten Gefechte bei -Lrantenau (28. Juni) wurde das Gablenzfche Corps durch die preußische Garde fast gänzlich aufgerieben. In denselben Tagen schlug der linke Flügel der schlesischen Armee unter General v. Steinmetz die Österreicher bei Nachod, Skalitz und Schwein-schädel. Am 30. Juni, als die ganze Armee des Kronprinzen bis Königinhof vorgedrungen war, stand ihrer Bereinigung mit der „ersten Armee" kein Hindernis mehr im'wege. Dieses kräftige, „lawinenmäßige" Vordringen der Preußen wirkte fast betäubend aus die Feinde ein. Die Worte des Königs in dem Aufruf an sein Volk hatten sich als Wahrheit erwiesen: „Unsere^Gegner täuschen sich, wenn sie wähnen, Preußen sei durch innere Streitigkeiten gelähmt. Dem Feinde gegenüber ist es einig und stark." Als der König rief: „Das Vaterland ist in Gefahr," hielt die preußische Armee, dieses „Volk in Waffen," es *) Die Südarmee wandte sich gegen Italien.

5. Schleswig-Holstein in geographischen und geschichtlichen Bildern - S. 217

1884 - Flensburg : Westphalen
217 linken Flügel seiner Armee bis an die Treene aus, während der rechte Flügel die Ostspitze des Langsees umfaßte. Auf ein heißes Vorpostengefecht, welches sich am 24. Juli entspann, folgte am 25. Juli die Entscheidungsschlacht. Trotz der widersprechenden Befehle des Generalkommandos errangen die Schleswig-Holsteiner in den ersten Morgenstunden so überraschende Vorteile, daß eine gänzliche Niederlage der feindlichen Armee in Aussicht trat. Der dänische General v. Krogh ließ nach den empfindlichen Verlusten, die seine Divisionen erlitten hatten, das Gefecht abbrechen und die letzten, noch vollständigen Bataillone antreten, um durch einen Scheinangriff die rückgängige Bewegung zu verdecken. Eilboten wurden mit der Meldung nach Flensburg gesandt, daß die Schlacht verloren sei. — Aber auch General v. Willisen, der längst in seinen Entschlüssen hin und her geschwankt hatte, und der unfähig war, sich über die eigentliche Sachlage ein Urteil zu bilden, traf Anordnungen für den Rückzug. Als nun die vorgeschobenen dänischen Bataillone merkten, daß die ihnen gegenüberstehende schleswig-holsteinische Artillerie ihre Stellung verlassen hatte, unternahmen sie statt eines Scheinangriffes einen wirklichen Angriff und meldeten dem dänischen Generalkommando, daß die Schleswig-Holsteiner sich zurückzögen. Die Dänen machten Halt, rückten bedachtsam wieder vor und verwandelten ihre Niederlage in einen vollständigen Sieg. Nach dieser Schlacht besetzten die Dänen die Stadt Schleswig und das Danewerk, Miffunde und Friedrichstadt. Die schleswigholsteinische Armee wurde auf Rendsburg und die nächste Umgebung der Festung zurückgezogen. Ein kriegerisches Unternehmen gegen Missuude am 12. Septbr. und ein Sturmangriff auf Friedrichsladt am 4. Okt. blieben ohne günstigen Erfolg. Nene Hoffnung belebte die Schleswig-Holsteiner, als General Willisen das Land verließ und der General v. d. Horst, der als Brigadekommandeur bei Oberstolk (nordöstlich von Jdstedt) sich ausgezeichnet hatte, den Oberbefehl übernahm, 7. Dez. Schon aber türmten sich die Wolken auf, die auch diesen letzten Loffnuugs-steru wieder verdunkeln sollten. Gefährlicher nämlich als der Feind, der im offenen Felde vor uns stand, war eine andere Macht, die sich hinter unserem Rücken entfaltete. Es war Österreich, welches, nachdem es mit russischer Hülfe die Ungarn besiegt hatte, feindlich gegen die Herzogtümer auftrat. Österreich hatte am 1. Sept. mit den ihm verbündeten Regierungen den alten Bundestag wieder eröffnet und scheute keiue Mittel, die übrigen deutschen Regierungen zum Beitritt zu bewegen. Welcher Geist in der wiederhergestellten Bundesversammlung herrschte, zeigte sich zunächst in der knrhessischen Angelegenheit. Der Kurfürst von Hessen und sein Minister Hassenpflug hatten die Verfassung gebrochen und regierten mit solcher Willkür, daß sowohl die Civil- als auch die Militär-

6. Schleswig-Holstein in geographischen und geschichtlichen Bildern - S. 226

1884 - Flensburg : Westphalen
226 v. b. Mulbe, die bett linken Flügel darstellen sollte, nahm ihren Weg über Renbsbnrg. — Prinz Friedrich Karl, bet mit dem Hauptcorps bet' Preußen am rechten Flügel stanb, ging bei Levensau über den^ Kanal,*) vertrieb die Dänen aus Eckernförbe und ueß am 2. Febr. Missuube angreifen. Aber gerabe bei biefern Dorfe, wo die Schlei nur 180 m breit ist und wo ein llmgehungs-versuch mit Bestimmtheit zu erwarten stanb, hatten die Dänen sich Su einem hartnäckigen Wiberstanbe gerüstet. Da Prinz Friedrich Karl während des Kampfes zu der Ansicht gelangte, daß dieser feste Punkt der dem Mangel an schwerem Geschütz ohne großen Verlust an Menschenleben nicht zu nehmen sei, so wanbte er sich unter Zurucklaiiung seiner Vorposten norböstlich nach Arnis und Kappeln, um hier den Übergang über die Schlei zu erzwingen. ©o stanb also die „Armee für Schleswig-Holstein" unmittelbar vor dem Danewerk, welches in den letzten Jahren einen er ~ an^L Zur Danewerkftellung zählte mau nämlich nicht bloß die jieihe mächtiger Festungswerke, Die sich quer über Die ianbesinitte von Schleswig nach Holling st ebt erstreckte, jonbern auch die Schanzen bei Friebrichstabt, die Schleusen zum Ausstauen der Treene und die Flankenstellung an der Schlei. Die planen hatten Offiziere freniber Nationen eingelaben, die „chinesische Mauer7 xn Augenschein zu nehmen, um sich von der Vortrefflichkeit Mer militärischen Anlagen zu überzeugen. Aber schon einige -tage nach Eröffnung des Krieges war ihre -ouverstcht im bebeutenben Grabe erschüttert. Zur Bewachung und Behauptung Der fast / 5 km langen Verteibigungslinie waren mmbestens 60 000 Mann ersorberlich, währenb nur 30 000 Mann zur Verfügung stauben. Es brängte sich dem General be Meza namentlich die Frage auf, ob er dem Prinzen Friedrich Karl wehren könne, über die Schlei zu gehen und die Rückzugs-luiie auf Flensburg zu besetzen. Auch war zu befürchten, daß die preußische Garbe Anstalten treffen werbe, die Stellung bei Dollmgstedt zu umgehen. Die Dänen konnten, währenb sie im uentrinn gegen die Österreicher kämpften, von beiben Seiten über-tingelt und tu ihrer Zwingburg eingeschlossen werben. Der Kriegs-iat, den der fontntanbierenbe General am Nachmittage des 4. Febr. um sich versammelte, gelangte daher (mit allen gegen eine Stimme) liefert, in welcher der dänische König Sigurd sein Leben verlor. Dieser soll unter dem Hügel begraben lein, der noch jetzt „Königshügel" genannt wird. . , _ *) "Die mondhelle Schnee-Landschaft, schlummernd noch unter der Stille des frühmorgens, aber schon durchhallt von den Signalen preußischer Dörner, die einst auch uns in den Kampf gerufen hatten und nun einen Strom schmerz-Uch teurer Erinnerungen weckten, die jetzt, das glaubten, das fühlten, das w u B t e u wir, jetzt im Ernste „vorwärts für Deutschland" und vorwärts zum Siege riefen — — —. Wer, der dieses Morgens Hochgefühl geschmeckt hat, wurde ihn mcht unter die Hohenpunkte seines Erdenweges rechnen." (Janfen, im Vorwort zu Lornfen.) W 1

7. Schleswig-Holstein in geographischen und geschichtlichen Bildern - S. 227

1884 - Flensburg : Westphalen
227 zu dem Entschlüsse, das Danewerk aufzugeben, auf daß nicht die ganze Armee verloren gehe. ^ Die eigentliche Räumung der Schanzen begann am 5. Febr., abends um 7 Uhr, und war in der Hauptstellung des Nachts um 1 Uhr, an den Flügeln bei Friedrichstadt, Missunde rc. schon gegen 9 Uhr abends vollendet. Am 6. Febr., morgens um 2 Uhr, erfuhren die Vorposten der Österreicher durch einige Schleswigs Bürger, daß die Dänen ihr Bollwerk verlassen und den Rückzug angetreten hätten. Rach; dem Feldmarschall v. Gablenz alle Zweifel an der Wahrheit dieser Aussage beseitigt hatte, brach er mit seinem Armeecorps zur schleunigen Verfolgung des Feindes auf. Seine Avantgarde ereilte den Nachtrupp der Dänen am Nachmittage bei Översee (zwischen Schleswig und Flensburg) und erkämpfte einen Sieg, der zwar ihre Tapferkeit in ein helles Licht stellte, der aber den weiteren Rückzug der dänischen Hauptarmee nicht aufhielt. Tie ersten Regimenter der Preußen sollten, der Anordnung des Prinzen Friedrich Karl gemäß, am 6. Febr., morgens um 4 Uhr, bei Arnis und Kappeln auf Böten über die Schlei setzen und sich der dänischen Schanzen bemächtigen, damit der Ban einer Schiffsbrücke für die nachfolgenden Truppen in Ruhe ausgeführt werden könne. Aber schon vorher verbreitete sich die Nachricht, daß der Feind seine Stellung geräumt habe und sich ans der Flucht befände. Das preußische Armeecorps kam nun zwar ungehindert nach Angeht; es konnte aber auf den teils eingeschneiten, teils mit Glatteis belegten Wegen nicht rasch genug vorwärts dringen, um die Dänen, die einen zu weiten Vorsprung gewonnen Hatten, durch einen Seitenangriff zu bedrohen. Da es demnach unmöglich war, die feindliche Armee vor ihrer Festsetzung in der Düppelstellung zum Stehen zu bringen, so wurde den übermäßig angestrengten Truppen eine kurze Ruhezeit in Flensburg gestattet. Danach zogen die Österreicher und preußischen Garden weiter nach Norden, besetzten Apenrade und Hadersleben und drangen in Jütland eilt, während Prinz Friedrich Karl sein Hauptquartier nach Grauenstein verlegte und Vorbereitungen traf, die Düppeler Schanzen zu belagern. Die Düppelstellung an der Südostseite der Halbinsel Sundewitt bot den Dänen große Vorteile über ihre Gegner. Ans einem schmalen, von der Natur befestigten Landstriche (kaum 4 km breit) waren zehn starke, mit einander verbundene Schanzwerke aufgeführt, die von einer kleinen Armee viel leichter verteidigt werden konnten, als das langgestreckte Danewerk. Die Schanzen lagen auf Anhöhen, welche nicht bloß die Flensburger Chaussee und Apenrader Landstraße, sondern auch alle übrigen Annäherungswege beherrschten. Sie hatten einen Rückhalt an vier festen Lagerstätten, die mit der verschanzten Düppeler Mühle in Verbindung V*

8. Schleswig-Holstein in geographischen und geschichtlichen Bildern - S. 228

1884 - Flensburg : Westphalen
228 standen, und an einem Brückenköpfe, der zwei nach Sonderburg führende Schiffsbrücken deckte. Eine Umgehung der ganzen Stellung war äußerst schwierig, da sie auf der einen Seite (bei Schanze Nr. 1) vom Wenningbund, auf der anderen Seite (bei Schanze Nr. 10) vom Alsensuud begrenzt wurde?) Auf Alsen, dem Waffenplatze der dänischen Armee, waren die in der Nähe des Strandes sich erhebenden Höhenpunkte mit Batterien gekrönt. Der Alsensuud und der Wenningbund gaben den Kanonenböten volle Gelegenheit, sich am Kampfe zu beteiligen. Nur ein nach allen Regeln der Kriegskunst ausgeführter Angriff bot Aussicht auf Erfolg. Bei der fortdauernden rauhen Witterung und bei den durch das eingetretene Tauwetter grundlos gewordenen Landstraßen erforderten aber alle Belagerungsarbeiten, namentlich die Herbeiführung und Ausstellung der schweren Geschütze, eine lange Vorbereitung und fast übermenschliche Anstrengung. Um die Festungswerke vollständig zu umfassen, rückten die Preußen von zwei Seiten heran. Während eine Abteilung die Flensburger Chaussee und Apenrader Landstraße benutzte, um vom Nordwesten her sich zu nähern, drang die andere Abteilung mit Hülfe einer Schiffsbrücke über den schmalen Ekensund nach der Halbinsel Broacker und errichtete bei Gammelmark (an der Südseite des Wenningbund) eine Batterie, welche nicht allein die Schanzen Nr. 1 und 2. beschoß, sondern auch die Stadt Sonderburg (in einer Entfernung von fast 5 km) unsicher machte. Zur Begrüßung des dänischen Panzerschiffes „Rolf Krake"**) wurden auch am Ekensund und auf der kleinen Halbinsel Holnis Kanonen aufgepflanzt. Die in das eigentliche Sundewitt einziehenden Truppen befestigten sich zunächst in einer Stellung, die sich von Nübel in nördlicher Richtung bis nach Satrup ausdehnte, nach Süden aber mit der Broackerstellnng in Verbindung trat. Durch das blutige Doppelgefecht bei Rackebüll und Westerdüppel, am 17. März, gelangten sie in den dauernden Besitz einer Linie, welche durch die genannten Dörfer und das Wirtshaus Freudenthal (südlich von der Chaussee) angedeutet wird. Aber erst nach Verstärkung der Streitkräfte und nach einem neuen Siege, am 28. März, durfte das Gebiet als gesichert angesehen werden, welches für die erste Parallele, d. h. zum Beginn der eigentlichen Belagerung erforderlich war. Eine Parallele ist nämlich ein breiter, tiefer Graben, der mit den belagerten Festungswerken ungefähr parallel *) Zwischen dem Wenningbunb und der Chaussee lagen die Schanzen Nr. 1—4, zwischen der Chaussee und der Apenraber Lanbstraße Nr. 5—9, zwischen der Apenraber Lanbstraße und dem Alsensunbe Nr. 10. — Zwischen Schanze Nr. 4 und dem Brückenköpfe lag die Tüppler Mühle. — Vergl. auch S. 18. **) Dieses unheimliche Schiff trägt seinen Namen nach einem alten bäni-schen Könige. Die Soldaten nannten es „Rubolf Arrak", „Rolf Racker" rc.'
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