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1. Für einjährigen Unterricht in höheren Mittelklassen berechnet - S. 253

1869 - Hildburghausen : Nonne
Die französische Revolulion. 253 2. Während Erzherzog Karl seine Siege zu benutzen suchte, wurden plötzlich die kriegerischen Ereignisse durch den schrecklichen Ausgang des Rastadter Kongresses in Schatten gestellt. Bei Verfolgung des Feindes kamen die Oesterreicher auch in die Nähe von Rastadt, wo sich der Frie- denskongreß in einer für Deutschland schmählichen Weise noch immer hin- schleppte. Sie bewilligten der Stadt keine Neutralität und der Kongreß, von dem der kaiserliche Gesandte schon abberufen, löste sich unverzüglich auf. Am Abend des 28. April traten die französischen Gesandten R o- bertjot, Debry und Bonnier ihre Reise nach Straßburg an, aber Ausgang d. kaum waren sie ins Freie gelangt, so wurden sie von Szekler Husaren Rastadler überfallen und zwei derselben ermordet. Debry rettete sein Leben nur da- Kongresses, durch, daß er sich todt stellte. Diese Ermordung, welche allgemeines Ent- setzen erregte, ward französischer Seits dem österreichischen Kabinet zuge- schrieben. Zwar ließ der Kaiser selbst auf dem Reichstage zu Regensburg seine Entrüstung äußern und die strengste Untersuchung zusagen, doch ist nie ein amtliches Ergebniß derselben bekannt gemacht worden *). Auch die nachfolgenden Kriegsereignisse waren den Verbündeten gün- stig. General Hotze eroberte Graubünden wieder und der Erzherzog Karl setzte über den Rhein und nöthigte durch die Schlacht bei Zürich am Zürich. 4. Juni den General Massena zum Rückzug. In Italien brachte der österreichische Heerführer Kray dem General Scherer zwei Niederlagen (Legnano 25. März; Verona 5. April) bei, worauf die französische Armee unter den Oberbefehl Moreau's gestellt wurde. Um diese Zeit stieß der Feldmarschall Suwarow, der Erstürmer von Praga, mit seinen Russen Suwarow. zu den Oesterreichern. Suwarow war eiu bejahrter, aber jugendlich küh- ner, rascher, nichts scheuender Mann. In seinem kleinen gedrungenen Kör- per wohnte eine ungeheuere Willenskraft; Furcht kannte er nicht. Von dem Entwerfen künstlicher Pläne war er kein Freund, was den Wiener Hofkriegsrath in nicht geringe Angst versetzte, während er selbst über die bedachtsamen Hofkriegsrathperrückcn, wie er sie nannte, seinen Spott trieb. Bei ihm hieß es: „Vorwärts und geschlagen!" Sobald Suwarow das Oberkommando übernommen hatte, besiegte er den General Moreau bei Bassano * 2) (27. April). Von gleichem Schicksal wurde darauf Macdonald, welcher zur Rettung Oberitaliens, aus Bassano. Neapel herangerückt war, an der Trebia 2) (18—20. Juni) ereilt. Und Trebia. als Joubert den Oberbefehl übernahm und mit neuen Streitkräften aus den Appenninen hervorbrach, ward auch er in der blutigen Schlacht bei Novi^) (am 15. Aug.) überwunden und selbst getödtet. Jetzt war nur Genua noch in den Händen der Franzosen. Die Belagerung dieser Stadt den Oesterreichern überlassend, rückte der russische Feldherr gegen die Alpen, um sich mit Korsakow, der mit einem zweiten Heere bei Zürich stand, zu vereinigen. Als er am Fuße der riesigen Berge an,langte, die ihr Haupt in den Wolken verbargen, erschraken seine Krieger vor solcher Größe der 0 Als wahrscheinlich gilt, daß die Husaren nur beauftragt waren, den Gesand- ten wichtige Papiere abzunehmen, daß sie aber von der Waffe Gebrauch machten, als man die Schriften nicht herausgeben wollte und Widerstand leistete. 2) Bassano, venetianische Stadt am linken Ufer der Brenta, nordöstlich von Vicenza. — Trebia, rechter Nebenfluß des Po. — Novi, Stadt im Königreich Sardinien, zwischen Alessandria und Genua.

2. Für einjährigen Unterricht in höheren Mittelklassen berechnet - S. 269

1869 - Hildburghausen : Nonne
Die deutschen Befreiungskriege. 269 aber immer ängstlich zurückhielt, so mußte Bülow am 16. Oktober mit Widerstreben den Donner von Möckerns vernehmen, ohne den schwer- ringenden Brüdern bcistehcn zu können. Am 18. aber nahm er Theil an der Schlacht und eroberte die Dörfer Stünz 4), Sellerhausen i) und Paunsdorfs). Bei der Erstürmung von Leipzig überwältigte er das Grimmaische und Nanstädter Thor und drang siegreich in die innere Stadt. Nach der großen Völkerschlacht wandte sich der Kronprinz nach Hol- stein, um seine speziellen Händel mit den Dänen wegen Abtretung Nor- wegens auszumachen. Bülow hingegen erhielt den Auftrag, das preußische Westfalen wieder in Besitz zu nehmen. Als das geschehen war, vertrieb er die Franzosen aus Holland und schloß sich darnach (4. März 1814) an die schlesische Armee an, um mit ihr auf Paris vorzudringen. In der Schlacht bei Laon H (10. März) sah Bülow seine Truppen von Ney in Sturmschritt angegriffen, gelassen erklärte er: „Bin ich mit Ney bei Dennewitz fertig geworden, so werde ich es auch hier!" und schlug ihn zurück. Am 31. März zog er mit in Paris ein und erhielt daselbst die Ernennung zum General der Infanterie. Darauf besuchte er mit den Fürsten England und ward dann bei seiner Rückkehr in Berlin feierlich empfangen und von seinem König in den Grafenstand als Bülow von Dennewitz erhoben. Noch einmal rief ihn Napoleons Rückkehr von Elba zu den Waffen. Er erhielt unter Blücher das Kommando einer Heeresabtheilung, koitnte aber in der Schlacht bei Ligny *) (16. Juni 1815), weil er zu spät die Ordre erhalten hatte, nicht mitwirken. Desto größer war sein Einfluß in der Schlacht bei Waterloo H (18. Juni), wo er durch die Wegnahme des Dorfes Planchen ois 2) wesentlich zum Siege beitrug. Auch war er bei der Verfolgung der Feinde stets in der Vorhut. 5. Unter allen ruhmgekrönten Feldherren des Befreiungskrieges wurde Bülow am ersten, schon den 25. Juli 1816, vom Tode hinweggerasft. Die Trauer um ihn war groß; alle Offiziere trugen drei Tage einen Trauerflor, welche Ehre früher nur Schwerin und Seidlitz widerfahren war. Voll Vaterlandsliebe und Bürgersinn bewies Bülolv als Feldherr einen unerschrockenen Muth und einen Unternehmungsgeist, den die Hoff- nung auch im Unfälle nie verließ. Nicht rücksichtsloses Vorwärtsdrängen, wohl aber eine gemäßigte Kriegsweise lag in seinem Kriegssystem. Zucht, Ordnung, Menschlichkeit handhabte er mit großer Festigkeit, sorgte aber auch eifrig für das Wohl seiner Leute. Bei starkem Selbstgefühl handelte er gern nach eigener Ueberzeugung, wenn aber das Rechte befohlen wurde, war in Ausführung des Verlangten Niemand eifriger als er. — Sein Denkmal steht neben dem Scharnhorst's zu Berlin. Iii. Pie Hauptlicstimmmigen -eg wiener Kongresses. 1. Eröflnung des Wiener Kongresses (1. Novbr. 1814). Streit wegen Sachsens und Polens. Rückkehr Napoleons von Elba (1. März 1815). Wiederausbruch des 0 Möckern, Dorf s/4 Stunden nordwestlich von Leipzig. — Stünz, Dorf */4 Smnden östlich von Leipzig. — Sellerhausen, Dorf V2 Stunde östlich von Leipzig. — Paunsdorf, Dorf 1 St. östlich von Leipzig. — Laon, Stadt nord- östlich von Paris, in der Provinz Jsie de France. — Ligny, Dorf nordwestlich von Namur in Belgien. — Waterloo, Dorf zwei Meilen südlich von Brüssel. — Planchenois, Dorf südöstlich von Waterloo. Leipzig 18. Okt. Laon. Waterloo. Bülow -j- 1816. Bülow's Charakter.

3. Für einen einjährigen Unterricht in einer unteren Klasse berechnet - S. 229

1862 - Hildburghausen : Nonne
Napoleon Bonaparte. 229 Nur eins fehlte ihm noch zu seinem Glück, ein Erbe. Darum löste er (1809) seine kinderlose Ehe mit der Kaiserin Iosephine und warb um die Hand der Erzherzogin Maria Luise von Oesterreich, der Tochter des Kaisers, dem er die Halste seines Reiches entrissen hatte. Der gebeugte Kaiser Franz brachte in der Hoffnung des Friedens mit schwerem Herzen das Opfer. Am 2. April 1810 feierte Napoleon seine Vermählung; fünf Königinnen trugen der Kai- serin die Schleppe. 4. Der russische Krieg 1812. Dein König von Holland, Lud- wig, mit dessen Regierung sein kaiserlicher Bruder unzufrieden war, wurde 1810 sein Land genommen und Napoleon vereinigte dasselbe (9. Juli) mit Frankreich. Dazu fügte er noch (13. Dezember) die ganze Nord küßte Deutsch land's vom Rhein bis Lübeck, die ebenfalls dem Kaiserreich ein- verleibt wurde. So war Frankreich durch Gebiete in Italien (Genua, Tos- kana, Kirchenstaat) und Deutschland um die Hälfte vergrößert. Da außerdem der Rheinbund bis an die Grenzen Oesterreichs und Preußens, ganz Ober- italien und Neapel Napoleon gehorchen mußten, da die pyrenäische Halbinsel im Begriff schien, den französischen Waffen zu unterliegen, da selbst Oester- reich und Preußen seinem gewaltigen Willen sich beugten, so stand Frankreich auf dem höchsten Gipfel der Macht. Da wurde dem mächtigen Kaiser am 20. März 1811 der längst ersehnte Sohnh, der alsbald den Titel „König von Rom" empfing, geboren und das Glück schien ihm dadurch auch fernere Bürgschaft für die Dauer desselben zu geben. Als Napoleon widerrechtlich die deutsche Nordküste zu Frankreich fügte (1810), hatte er auch dem Herzog von Oldenburg sein Land genommen, um seiner neuen Erwerbung mehr Abrundung zu geben. Durch diesen neuen Gewaltstrcich wurde insbesondere der Kaiser von Rußland, der mit dem vertriebenen Herzog verschwägert war, tief verletzt und derselbe ließ hierauf Milderungen der Handelssperre gegen England in den russischen Häfen ein- treten. Dagegen verlangte Napoleon alsbald strengste Handhabung derselbeit und als Rußland sich weigerte, stand bei Napoleon der Entschluß fest, auch dieses Reich vor seinem Willen zu demüthigen. Alle Kräfte seiner Staaten bot Napoleon zu dem Niesenkampfe auf." Als die Rüstungen vollendet waren, zählte das gesammte französische Heer sammt seinen Verbündeten 500,000 Mann und 1300 Geschütze und führte 2768 Munitionswagen, 30,000 Leiterwagen und Wagen mit Lagerbaugerätyschaften mit sich; Handwerker aller Art, Wäscherinnen, Todtengräber u. s. w., ganze Viehheerden folgten ihm. Im Frühjahre 1812 bewegten sich diese Massen nach den rtlssischen Grenzen und am 23. Juni begann Napoleon mit dem Haupt- Heer über den Fluß Niemen nach Rußland einzurücken. Alexander vermochte seinem Gegner nur 315,000 Mann entgegenzustellen und seine Truppen zogen sich daher zwar fechtend, aber absichtlich keinen ernsten Widerstand leistend, zurück. Nur bei Smolensk* 2) (17. August) und an der Moskwas (7. Srp- 0 Der Sohn Napolcon's wurde 1818 von seinem Großvater, dem Kaiser Franz dem I., zum Herzog von Reichstädt in Böhmen) erhoben; er lebte meist in Wien und starb 1832 zu Schönbrunn. Obgleich er nie einen Thron inue gehabt hat, bc zeichnet man ihn doch als Napoleon den Ii. 2) Smolensk, Stadt am Oberlauf des Dmepr. — Moskwa, Fluß der durch Moskau fließt. Die Schlacht fand 15 Meilen oberhalb Moskau bei der Stadt Mto saisk und dem Dorf Borodiuo statt und wird auch nach letzerem benannt.

4. Für den Unterricht in Unterklassen berechnet - S. 229

1872 - Hildburghausen : Nonne
Napol eon Bonaparte. 229 verleibt wurde. So war Frankreich durch Gebiete in Italien (Genua, Toskana, Kirchenstaat) und Deutschland um die Hlfte vergrert. Da auerdem der Rheinbund Ibis an die Grenzen Oesterreichs und Preueu's, ganz Oberitalien und Neapel Napoleon gehorchen muten, da die pyrenische Halbinsel im Begriff schien, den franzsischen Waffen zu unterliegen, da selbst Oesterreich und Preußen seinem gewaltigen Willen sich beugten, so stand Frankreich auf dem hchsten Gipfel der Macht. Da wurde dem mchtigen Kaiser am 20. Mrz 1811 der lngst ersehnte (Sohn*), der Napoleon alsbald den Titel König von Rom" empfing, geboren und das Glck - 1'811 schien ihm dadurch auch fernere Brgschaft fr die Dauer desselben zu geben. 9 Als Napoleon widerrechtlich die deutsche Nordkste zu Frankreich fgte (1810), hatte er auch dem Herzog von Oldenburg sein Land genom-men, um seiner neuen Erwerbung mehr Abrundung zu geben. Durch diesen neuen Gewaltstreich wurde insbesondere der Kaiser von Rußland, der mit dem vertriebenen Herzog verschwgert war, tief verletzt und derselbe lie hierauf Milderungen der Handelssperre gegen England in den russi-scheu Hfen eintreten. Dagegen verlangte Napoleon alsbald strengste Hand-habuug derselben und als Rußland sich weigerte, stand bei Napoleon der Entschlu fest, auch dieses Reich vor feinem Willen zu demthigen. Alle Krfte feiner Staaten bot Napoleon zu dem Riefenkampfe auf. Als die Rstungen vollendet waren, zhlte das gefammte franzsische Heer sammt feinen Verbndeten 500,000 Mann und 1300 Geschtze und fhrte 2768 Munitionswagen, 30,000 Leiterwagen und Wagen mit Lagerbauge-rthschaften mit sich; Handwerker aller Art, Wscherinnen, Todtengrber it. s. w., ganze Viehherden folgten ihm. Im Frhjahre 1812 bewegten sich die Maffen nach den russischen Grenzen und am 23. Juni begann Napoleon mit dem Hauptheer der den Flu Nie men nach Rußland einzurcken. Alexander vermochte seinem Gegner nur 315,000 Mann entgegenzustellen und seine Truppen zogen sich daher zwar fechtend, aber ab-sichtlich keinen ernsten Widerstand leistend, zurck. Nur bei Smolensk2) Smolensk. (17. August) und an der Moskwa2) (7. September) kam es zu bluti- Moskwa gen Schlachten. Napoleon siegte. Bei der Nachricht von der Niederlage 1812. an der Moskwa, verlie die Besatzung und der grte Theil der Bevl-kerung von Moskau die Hauptstadt und bereits am 14. September 1812 rckte die franzsische Armee in die alte Zarenstadt ein. Kein russischer Soldat, nicht einmal ein Brger lie sich sehen. Eine fast unheimliche Stille herrschte berall, wie auf einem Todtenacker. Der Kaiser bezog den Kreml, das alte Zarenschlo. Schon als der Vortrab in die Stadt einrckte, brannten einige Brand von Huser, in der Nacht brach abermals Feuer aus, es brannte den ganzen Moskau. 15. September fort; am 16. Morgens erhebt sich ein <^turm und verbreitet die Brunst; an allen Ecken und Enden der Stadt Brechen Flammen hervor. Am Abend Brannte Bereits die halbe Stadt. Mit Grausen sieht Napoleon von x) Der Sohn Napoleon's wurde 1818 von seinem Grovater, dem Kaiser Franz dem I., zum Herzog von Reichstadt (in Bhmens erhoben; er lebte meist in Wien und starb 1832 zu Schnbrun>t. Obgleich er nie einen Thron inrtc gehabt hat, bezeichnet man ihn doch als Napoleon den Ii. 2) Smolensk, Stadt am Oberlauf des Duiepr. Moskwa, Flu, der durch Moskau fliet. Die Schlacht fand 15 Meilen oberhalb Moskau bei der Stadt Mosaisk und dem Dorf Borodino statt und wird auch nach letzterem benannt.

5. Für den Unterricht in Unterklassen berechnet - S. 230

1872 - Hildburghausen : Nonne
230 Neue Geschichte. einer Terrasse des Kreml's das Feuermeer; immer weiter breitet es sich aus, schon erreicht das unersttliche Element des Kaisers Residenz, da entflieht er ent-setzt vor den Alles vernichtenden Flammen. Erst am 21. lschten Regengsse den Branb. Auf Befehl des russischen Gouverneurs von Moskau, des Grasen N o stopschin, war das Feuer angelegt worben. Durch bcn Branixvon Moskau war Napoleon's ganzer Plan verrckt worben. Bon Feinben umge-ben, ohne Lebensmittel, ohne Obbach fr sein Heer, konnte er hier nicht berwintern. Schon war der September verstrichen und Napoleon war noch immer unschlssig, was er beginnen sollte. Enblich Anfang Oktober bot er den Frieden an, aber Alexanber hatte erklrt, er werbe auf keine Antrge hren, so lange noch ein Feind auf russischem Boben stehe. Da gab enblich Na-9^ Poleon den Befehl zum Rckzug, der am 15. Oktober angetreten wurde. Jetzt kam die Schwche der groen Armee, die durch Angriffe, Krank-heit und Gefangenschaft schon viele Tausende verloren hatte, immermchr Zu Tage. Man zog denselben Weg wie auf dem Hinmarsch, durch eine ausgeraubte, verwstete Gegend, nirgends Lebensmittel und schtzende Huser. Dazu ging der Feind nun zum Angriff der und ein ungewhnlich harter und strenger Winter vollendete das Werk der Vernichtung. Menschen und Pferbe sanken von Hunger und Klte erschpft nieber, und wie mit einem Leichentuche bebeckte der Schnee die gefallenen Opfer. Immer grer wrbe die Anzahl der Zurckbleibenden, die rettungslos verloren waren. Geschtz und Gepck lie man im Stiche, um nur das Leben da-von zu bringen. Viele erfroren der Nacht an den erloschenen Feuern. Viele wurden von den Kosaken niedergemetzelt, ehe die erstarrten Hnde sich regen konnten. In Smolcnsk hoffte Napoleon den erschpften Truppen einige Rastlage gnnen zu drfen, allein die Feinde drohten ihm den Uebergang Leresina. der die Beresina^) abzuschneiden. Der Zug Hungriger, Zerlumpter und vor Klte Zitternber mute rastlos weiter. Am 27. November erreichte man den Flu, der den schnell zwei Brcken geschlagen wrben. Aber nun entstand ein frchterliches Gedrnge, denn der Feind war in der Nhe und feuerte mit Karttschen in die dichten Haufen. Jeder wollte der Erste sein, der sich rettete, so lange Rettung noch mglich war. Um schneller der die Brcke zu kom-men, stie man den Nachbar in's Wasser. Viele strzten nieber und wur-den von den Rdern der Wagen und Kanonen zermalmt, Anbere suchten auf treibenben Eisschollen das jenseitige Ufer zu erreichen und fanben den Tod in den Fluthen. Nachbem der Uebergang unter Kampf und Andrang bis zum Abend des 29. Novembers gedauert, wurden die Brcken, um den Feind am Nachrcken zu hindern, angezndet und Alle, die noch am andern Ufer waren, wurden dadurch abgeschnitten und geriethen in die Gefangenschaft der Russen. Gegen 30,000 Mann verloren die Franzosen bei diesem Uebergang. Am 5. Dezember 1812 verlie Napoleon den traurigen Nest der groen Armee, um nach Paris vorauszueilen, ein neues Heer zu bilden. Seitdem wich alle Zucht und Ordnung. Jeder dachte nur auf seine Rettung. Die wenigsten Reiter hatten noch Pferde; der die gefallenen Pferde strzten die Hungrigen her und verzehrten sie mit Gier. Fiel ein Soldat, so beraubte man ihn seiner Kleider, um damit Hnbe und Fe zu umwickeln. Am 14. Dezember berschritt man zum zweiten Mal den Niemen. Von den 500,000 kehrten 1) Beresina, sumpfiger Nebenflu des Dniepr; der Uebergangsort war West-lich von Smolenk, oberhalb Borrisiows.

6. Für den Unterricht in Unterklassen berechnet - S. 255

1872 - Hildburghausen : Nonne
Der deutsche Krieg. 255 der Elbe und der Bistritz i) eingenommen habe. Sosort beschlo man, Benedeck am nchsten Morgen (3. Juli) mit allen Krften anzugreifen und zwar mit der ersten Armee (unter Prinz Friedrich Karl) im Centrum, während die Elbarmee (unter Herwarth v. Bittenfeld) nach berschreitung der Bistritz ihm in die linke Seite und die vom Schlachtfelde am weitesten entfernte zweite Armee (unter dem Kronprinzen) ihm in die rechte Seite fallen sollten. E" ' - Bis zum Eintreffen der 2. Armee, welches voraussichtlich nicht vor Mittag erfolgen konnte, unterhielten die 1. sowie die Elbarmee ein blu- ^ c*u^ tiges Gefecht gegen die furchtbare sterreichisch-schsische Artillerie, welche auf den hinter der Bistritz sich erhebenden Hhen gleichsam in mehreren Etagen aufgestellt war. Obschon dem Vordringen des Kronprinzen groe Hindernisse, namentlich veranlat durch den vom Regen aufgeweichten Lehmboden, sich entgegenstellten, gelang es ihm dennoch, mit der 2. Armee noch rechtzeitig einzutreffen und die 1. Armee aus ihrer sehr schwierigen Lage zu befreien. Die bisher hin und her schwankende Schlacht entschied sich nun bald zu Gunsten der Preußen, und nachdem diese Chlnm^), den Schlssel der ganzen sterreichischen Stellung, genommen, war die Schlacht gewonnen. Gegen 3*/2 Uhr Nachmittags ging der König, an der Spitze der Reserve-Kavallerie der 2. Armee, zur Verfolgung des Feindes vor, welche bis zum Einbruch der Dunkelheit fortgesetzt wurde. 3. Auf dem westlichen Kriegsschauplatze hatte nach der Schlacht bei Kampf im Langensalza (S. 253) unter der Zeit Vogel v. Falcke n st ein die eigenen Westen. Truppen, sowie die des General von Manteuffel zur sogenannten Main-armee vereinigt. Diese war gegen das Bnnd^sheer bestimmt, das, in zwei Heerkrper geschieden, theils (die Baiern) im nrdlichen Franken zwischen Rhn und Thringerwalt, theils (Wrtemberger, Badenser, Nassauer und Hessen) nordwrts von Frankfurt a. M. aufgestellt war. General Falcken- J) Kniggrtz, Stadt und Festung an der Elbe. Nrdlich von Knig-grtz auf der 2 Meilen breiten Hochebene zwischen der Elbe und der Bistritz hatte Benedek seit dem 1. Juli seine Truppen vereinigt. Zu beiden Seiten der Bistritz und aus den ansteigenden Hhen liegen zahlreiche Drfer: im Sden Nechanitz, westlich davon Pro blu S, weiter nordwrts Sadowa (nach welchem Dorfe die Schlacht auch benannt wird), auf dem hchsten Punkt der Hochebene Chlum. Zwi-schen Chlum und Sadowa stand das Centrum Benedeks, sdwestlich nach Nechanitz zu, der linke Flgel, dessen uerste Spitze die Sachsen bildeten, stlich von Chlum der rechte. Der Angriff geschah auf das Centrum durch die 1. Armee unter Prinz Friedrich Karl und wurde frh 8i/2 Uhr von der sterreichischen Artillerie auf die vorrckenden Preußen begonnen. Ununterbrochen wogte der Kampf bis gegen Mittag, ohne da es dem preuischen Centrum gelang, gegen das sterreichische entscheidende Vortheile zu gewinnen. Der rechte preuische Flgel (Herwarlh) trat von Nechanitz aus 91/2 Uhr in den Kampf. Hier wie bei Problus, namentlich das lange, schwere Ringen mit den Sachsen und ebenfalls nur sehr langsames Vordringen der Preußen. Da endlich 121/2 Uhr ist im entscheidenden Augenblick der Kronprinz von Nord-osten her gegen den rechten Flgel der Oesterreicher eingetroffen und nun gelingt es im Verein mit der 1. Armee das Centrum des Feindes bei Chlum zu durchbrechen. 3^/2 Uhr beginnt der Rckzug der Oesterreicher. Anfangs in leidlicher Ordnung, bald aber in verworrener Flucht. Theils in Kniggrtz, theils in dem 2 Meilen sdlicher gelegenen Pardubitz sammelten sich die geschlagenen Heeresmassen. Am Tage von Kniggrtz standen sich gegenber 206,000 Mann Oesterreicher (darunter 22,000 Sachsen) und 220,000 Mann Preußen, also beinahe 1/2 Million Kmpfer.

7. Für den Unterricht in Unterklassen berechnet - S. 205

1872 - Hildburghausen : Nonne
Friedrich der Groe. 205 Friedrich herbei, um all diesen Frevel zu Schot. Bei Zorndor^s >) kam Somborf e am 25. August zur Schlacht, und nicht eine Schlacht, cm schlachten 1758. war's tu nennen." Von 9 Uhr Vormittags bis 10 Uhr Abends wuthete der Kampf: 50,000 Russen gegen 30,000 Preußen. Friedrich wollte seinen grimmigen Feind vertilgen, der Schreckensruf: die Preußen geben fernen Pardon!" donnerte den Russen entgegen. Und wir auch nicht!" hallte es grlich aus den russischen Reihen wieder. Das preuische Geschtz streckte die Feinde reihenweise nieder, der General Seidlitz that nutjev nen Reitern Wunder der Tapferkeit; dennoch wichen die Russen nicht. Mit dem Bajonnet, mit dem Kolben strmten die Preußen gegen die feindlichen Glieder an, aber unbeweglich standen die Russen. Selbst die Verwunde-ten am Boden wtheten und mordeten noch unter einander. Man fand einen schwer verwundeten Russen, der der einem sterbenden Preußen lag und ihn mit den Zhnen zerfleischte. Erst die Dunkelheit der Nacht und die Er-schpsung beider Theile machten dem Gewrge ein Ende (19,000 Russen und 10,000 Preußen waren gefallen). Die Russen traten den Rckzug an. Nach diesem blutigen Siege eilte Friedrich nach Sachsen, wohin Daun und die Reichstruppen sich gewendet hatten. Bei der Annherung des Knigs bezog der Marschall ein festes Lager; ihm gegenber, bei dem Dorfe Hochkirchi), lagerte sich der König. Seine Stellung war hchst unsicher und Hochkirch, der General K e ith sagte frei heraus: Wenn uns die Oesterreicher hier ruhig lassen, so verdienen sie gehngt zu werden!" Friedrich lchelte und sagte: Sie frchten sich vor uns mehr als vor dem Galgen!" Allein dies Mal hatte er sich in seinem Gegner geirrt. In der Nacht zum 14. Oktober verlieen die Oesterreicher in aller Stille ihr Lager und fingen an die Preußen zu umzingeln. Die Nacht war finster; es schlug fnf Uhr vom Thurme zu Hochkirch, als die Preußen durch die Kugeln ihres eigenen Geschtzes aus bent Schlafe geweckt wurden. Halb bekleidet strzten die Preußen mit den Waffen in der Hand aus den Zelten und leisteten Daun's Grenadieren den hartnckigsten Widerstand, bis sie vonlaudon's 2) Reitern im Rcken und in den Flanken angegriffen und reihenweise niedergehauen wurden. Das Blutbad war furchtbar; der General Keith wurde von zwei Karttschenkugeln durchbohrt, dem Prinzen Franz von Braunschweig durch eine Kanonenkugel der Kops weggerissen und Prinz Moritz von Dessau tdtlich verwundet. Durch das Dunkel der Nacht (nur das von den Oesterreichern angezndete Dorf er-hellte dieselbe) und, als der Tag anbrach, durch einen dichten Nebel wurde eine regelmige Verteidigung unmglich gemacht. Endlich drang die Sonne durch und schnell war die Ordnung des preuischen Heeres hergestellt, aber eine Seite desselben war auch schon von den Oesterreichern umgangen. 1) Zornd orf, Dorf, eine Meile nrdlich von Kstrin (S. 199, Anm.) Hochkirch, Dorf zwischen Bautzen und Lbau (Oberlausitz). 2) Laudon war in Livland geboren, in seinem 15, Jahre (1731) in russische Dienste getreten und hatte in mehreren Schlachten Proben seiner Tapferkeit und seines Mulhes abgelegt. Spter suchte er bei dem König von Preußen um eine Haupt-mannsstelle nach, wurde aber von Friedrich, dem sein Gesicht und rthliche Haar mifielen, abgewiesen. Nun trug er seine Dienste der Kaiserin Maria Theresia an und erhielt (1742) von ihr die nachgesuchte Hauptmannsstelle. Er schwang sich durch seine Verdienste bis zur Marschallwrde empor und gab dem Könige genug Veran-lassung zur Reue, ihm einst die Hauptmannsstelle verweigert zu haben.

8. Für einen einjährigen Unterricht in einer mittleren Klassen berechnet - S. 284

1861 - Hildburghausen : Nonne
284 Treffen durch einen Reiterangriff eine bessere Wendung geben. Er setzte sich selbst an die Spitze der nächsten Schwadronen und sprengte auf den Feind ein. Seine leicht gerüsteten Schaaren waren aber den französischen Kürassieren nicht gewachsen und wurden geworfen. Auf dem Rückzüge er- hielt Blüchers Pferd einen tödtlichen Schuß, stürzte und schleuderte seinen Reiter zu Boden. Nur der Major Nostitz war in dieser Gefahr um den Heldengreis. Doch jagten die französischen Geschwader vorüber, ohne den Feldmarschall zu bemerken; und als der Sturm sich wieder wendete und die Franzosen zurückgeschlagen umkehrten, brauste der feindliche Zug nochmals obne Schaden vorbei. Jetzt erst ward der Feldherr eiligst auf ein Dra- gonerpferd gehoben und zu den Seinigen gerettet. Trotz des heftigen Sturzes und einiger Verletzungen, blieb Blücher guten Muthes und heiterer Laune. Als ihn der Arzt einreiben wollte, frug er, was es wäre? „Es sind Spirituosa," erwiderte der Arzt. „So," sagte Blücher, „auswendig hilft das Ding nichts," riß ihm das Glas aus der Hand und trank es aus. Am folgenden Tage mußte Blücher im Bette liegen, dennoch versprach er am 18. den Engländern zu Hülfe zu kommen. Als er sich am Mor- gen des bezeichneten Tages erhob, wollte ihn der Arzt die wunden Glie- der mit Salben einreiben. Er aber rief: „Ach was noch schmieren! Ob ich heute balsamirt oder unbalsamirt in die andere Welt gehe, das wird wohl auf eins herauskommen!" ließ sich ankleiden und setzte sich wohlge- muth zu Pferde. Als er sah, wie stark es die Nacht geregnet, sprach er in heiterer Ahnung: „Siehe da unsere Alliirten von der Katzbach." Blü- cher trieb seine Truppen zu möglichster Eile an, aber der Zug ging wegen des aufgeweichten Bodens und der angeschwollenen Bäche nur langsam von Statten. Namentlich machte das Geschütz unsägliche Beschwerde. Schon sprengten Boten heran und brachten Nachrichten von dem Gange der Schlacht, von Napoleons übermächtigem Andränge und wie sehr die An- kunft der Preußen ersehnt werde. Blücher, in heftiger Sorge, sein gege- benes Wort nicht zu lösen, rief immer lauter und ungeduldiger sein Vor- wärts. Als die im Schlamme watenden Krieger murmelten, es sei nicht möglich, sprach er mit hinreißender Innigkeit: „Kinder, wir müssen vor- wärts! Es heißet wohl, es geht nicht; aber es muß gehen, ich habe es versprochen. Oder wollt ihr, daß ich wortbrüchig werden soll? Und es ging auch. Punkt 6 Uhr rückte das erste preußische Corps in die Schlachtlinie. Die Engländer hatten bis dahin einen überaus harten Stand gehabt. Schon um 4 Uhr Nachmittags rief Wellington aus: Ich wollte, es wäre Nacht oder Blücher käme!" Nun waren die Preußen da und verstärkten die Zahl und den Muth der verbündeten Streiter. Gegen 7 Uhr ließ Napoleon den letzten entscheidenden Angriff machen. Seine Garde stürmte gerade auf das englische Centrum los, um es zu durchbrechen; sie wird aber überflügelt, umzingelt und niedergehauen oder gefangen genommen * *). Darnach kam ein panischer Schrecken über die Franzosen: ihre Reihen lö- sen sich aus, werfen die Waffen weg und fliehen mit dem Rufe: „Rette Der sprnchwürtlich gewordene Ausdruck Cambronne's: ,,Die Garde stirbt, aber ergibt sich nicht!" ist wie so vieles aus den Napoleonischen Kriegen erfunden. — Cambronne ergab sich vor der Fronte der jungen Garde ohne Weiteres an den hannüverschen General Halkett. *

9. Lehrbuch der Geschichte vom katholischen Standpunkte aus - S. 216

1864 - Hildburghausen : Nonne
216 Xvi. Zeitraum. Von der Auflösung des deutschen rc. 4. Blücher, genannt Marschall Vorwärts. Blücher war von großer, schlanker Gestalt, von wohlgebildeten starken Gliedern. Seine ganze Gesichts- überhaupt Kopfbildung ließ einen bedeutenden Character erkennen. Sein ganzes Ansehen trug das Gepräge eines Kriegshelden, eines gebietenden, wie eines vollstreckenden. Muth und Kühnheit leuchteten aus seinem ganzen Wesen hervor. Seine Unerschrockenheit in gefährlichen Lagen, seine Ausdauer im Unglück und sein bei allen Schwierigkeiten wachsender Muth gründete sich auf das Bewußtsein seiner körperlichen Kraft, die er in früheren Feldzügen im Handgemenge oft geübt hatte. So war es bei ihm nach und nach zur Ueberzeugung geworden, daß es keine militärische Verlegenheit gebe, aus welcher man sich nicht am Ende durch einen Kampf, Mann gegen Mann, herausziehen könne. Wenn die Truppen ihre Befehle hatten, so konnte er die Ausführung kaum erwarten und alle Bewegungen schienen ihm zu langsam. Von seinem Gleichmuth in Gefechten, von seiner Todesverachtung werden viele Züge erzählt. Im größten Kugelregen bei Ligny rauchte er gelassen seine Pfeife, die er an der brennenden Lunte des nächsten Kanoniers angezündet hatte. Seine Umgebungen hatten immer alle Mühe, ihn von der persönlichen Theilnahme an einzelnen Angriffen zurückzu- halten; besonders wenn ein Gefecht ungünstig ausfiel, dann wollte er zu- letzt immer persönlich mit der Reiterei Alles wieder umlenken, und indem er sagte: „Ich werde sie gleich mal anders fassen!" oder: „Na, ich will schon machen, laßt mich nur erst unter sie kommen!" sah er sich eifrigst nach der Reiterei um, rief die Anführer, denen er das Meiste zutraute, herbei, und war oft kaum zu verhindern, einen seinen eigenen Truppen verderblichen Anschlag auszuführen. Aus dem Schlafe aufgerüttelt, um die Meldung zu vernehmen, daß Napoleon eine neue, so unerwartete als kühne Bewegung ausführe, ant- wortete Blücher gähnend: „Da kann er die schönste Schmiere kriegen!" gab einige für den Fall nöthige Befehle und drehte sich gelassen auf die andere Seite zum Weiterschlafen. Durch solche Art zu sein und die Dinge zu nehmen hatte Blücher eine unwiderstehliche Wirkung auf das Volk; der gemeine Mann war ihm überall, wo er sich zeigte, sogleich zugethan; selbst in Frankreich hatte das Volk eine Art Vorliebe für ihn. Ihm war insbesondere die Gabe eigen, mit den Soldaten umzugehen, sie zu ermuntern, sie anzufeuern; mit dem Schlage weniger Worte, wie sie der Augenblick ihm eingab, durchzuckte er die rohesten Gemüther. Einst wollte er kurz vor einem Sturme feine Truppen anreden, da fiel ihm ihr schmutziges Aussehen auf, und sogleich an diesen Eindruck seine Worte anknüpfend, rief er in seiner Kraftsprache: „Kerls, ihr seht ja aus wie die Schweine! Aber ihr habt die Franzosen geschlagen. Damit ist's aber nicht genug. Ihr müßt sie heute wieder schlagen; denn sonst sind wir Alle verloren!" Eine Anrede, welche von der größten Redekunst nicht glücklicher ausgedacht und angeordnet werden konnte. Eben so glück-

10. Lehrbuch der Geschichte vom katholischen Standpunkte aus - S. 222

1864 - Hildburghausen : Nonne
222 Xvi. Zeitraum. Von der Auflösung des deutschen rc. tober dieses Jahres wurde von Oesterreich, Preußen, Rußland, Groß- britannien und Schweden eine gemeinsame Verwaltungsbehörde, die so- genannte Central-Eommission eingesetzt, welche besonders für gleichmäßige Ordnung der Angelegenheiten der eroberten Länder und für Bildung einer bedeutenden bewaffneten Macht Sorge tragen sollte. Stein, welcher in keines Staates Diensten stand, leitete die Thätigkeit derselben in einer für ganz Deutschland segensreichen Weise. Er begleitete mit den andern Mitgliedern der Commission das Heer der Verbündeten nach Paris, und wohnte im September 1814 den Versammlungen des Wiener Eongresses einige Tage bei. Mit Betrübniß mußte er hier sehen, wie in den gemein- samen deutschen Angelegenheiten Sonderinteressen hervortraten. Ohne spezifisch preußische Färbung, vielmehr mit seinem patriotischen Geiste ganz Deutschland umfassend, hielt er doch im allgemeinen deutschen Interesse die würdige Herstellung des preußischen Staates für eine nothwendige Forderung und mußte nun sehen, daß Preußens wohlerworbenen An- sprüchen durchaus keine Rechnung getragen wurde. Er zog sich auf sein Gut Kappenberg in Westphalen zurück und lebte seitdem als Privat- mann dem Briefwechsel mit gesinnungstüchtigen Freunden und dem Studium der vaterländischen Geschichte ergeben. In seinem hohen Alter trat Stein noch einmal in das öffentliche Leben zurück; doch konnte seine Wirksamkeit den völlig veränderten Ver- hältnissen zufolge nur eiu schwacher Schatten seiner früheren staats- männischen Thätigkeit sein. Nach der Einführung der Provinzialstände in Preußen im Jahre 1823 wurde er Abgeordneter des westphälischen Landtages und leitete die drei ersten Landtage als Marschall. Auf dem dritten 1830 — 31 bewirkte er, daß die Bitte nin endliche Verwirklichung der dem Volke versprochenen Verfassung in einer möglichst gemäßigten Fassung dem Könige vorgetragen wurde. Ebenso leitete er auch die evangelische Provinzial-Synode Westphalens. Ani 29. Juni 1831 starb er nach kurzem Krankenlager am Schlagflusse. Stein war stets bestrebt, Preußen zu heben, weil es ihm die poli- tische Nothwendigkeit gebot, wenn Deutschland nicht geschwächt werden sollte und sein Verdienst ist es, daß in das durch frühere Diplomatie entgötterte Staatsleben eine sittliche Macht dadurch eingeführt ist, daß der Staat auf der lebendigen Kraft des Volkes auserbaut wurde. Dem Verdienste seine Krone! 6. Einzug des Aork'schen Corps am 17. März 1813 in B erlin. Der Einzug des Jork'schen Corps in Berlin gehört zu den beweg- testen Volksfesten, welche die Hauptstadt des Königsreichs jemals sah. Ganz Berlin strömt am 16. zum Grafen Wittgenstein, um die Stunde zu erfahren, in der Jork mit seinem Corps in den Mauern Berlins einrücken werde, weil Jedermann das Corps sehen will, das zur Rettung des Vaterlandes so viel beigetragen. Vom frühen Morgen an war am 17. März große Bewegung in den Straßen, durch welche der
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