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1. Lehrbuch der Vaterlands-Geschichte, von der Urzeit bis auf unsere Tage, für Baierns Volks-Schulen - S. 267

1826 - Kempten : Dannheimer
0 26? es offen Kund machte, sondern zur Befreiung Euro, paö. Tyrol ward durch die liberale Sprache des Wiener Kabinett- und durch kaiserlich belohnte Agenten leichtgläubig aufgewiegelt; im Geist der Revo- lution nahm man den Anschein, alle Völker zu befreien; man vernahm von Oesterreich auö Aufforderungen zum Treubruch gegen alle Fürsten des Rheinbun- des, die eben so viel Erstaunen als Widerwillen bei allen gutgesinnten, Ruhe und Ordnung liebenden Bür. gern erweckten. Eigentlich wählte aber der Wiener Hof diese unlöblichen Mittel blos, um noch einmal durch An- Hänger und daö Schwerdt zu versuchen, ob er seinen ehema. ligen Einfluß auf Deutschland und Italien wieder gewinnen und seine alten Verbindungen mit diesen Län- dern Herstellen könnte.' — Kaum hatte Baiern von den ununterbrochenen Kriegen, an welchen es Tbetl neh. men mußte, sich etwas erhohlt; als am 9. Avril 1809 die Generale Kaiser Franz des *I- an den Grenzen Deutschlands, Italiens und des Herzogthums Warschau den Friedcnöbrnch ankündigten. Die österreichische Haupt- armee, von ihrem Generalissimus dem Erz her. zöge Carl, befehligt, bedrohte, in neun Korps ver- Iheilt, Baiern und Franken. Die Truppen Frankreichs und des Rheinbundes waren theilü nach Baiern vorge- rückt, theilö waren ste auf dem Marsche. Die Feldherr» Massen«, Davon st, Lannes, Bessieres und Oudinot standen an der Spitze der Franzosen; Lefeb- vre an der Spitze der Baiern, Bandamme an der Spitze der Würtemberger und Badner und Berna- dotte zog mit den Sachsen nach der Oberpfalz Die österreichischen Heere (200,000 Mann) drangen über den Inn in Baiern, dann bei Loser und Lienz im Tyrol und bei Udine im Königreich Italien feind, ltch vor. — »Die Freiheit von Europa" hieß es in den feindlichen Proclamationen »hat sich unter Oesterreichs Fahnen geflüchtet" überall sah man ste verbreitet, doch nur im Lande Tyrol ent. zündeten sie damit anfänglich dumpfes Gähren und bald darauf eine blutige Jnsurrection. Schon am 12. April 1809 bemächtigten sich die Insurgenten der

2. Lehrbuch der Vaterlands-Geschichte, von der Urzeit bis auf unsere Tage, für Baierns Volks-Schulen - S. 268

1826 - Kempten : Dannheimer
Stadt Innsbruck. Die Baiern hatten sich m de» vordringendcn Oesterreichern zurückgezogen, welche am 16. April München besetzten, von wo sich der baieri- fche Hof nach Dill in gen begab. Da kam der ersehnte Napoleon am 17. April nach Donauwörth und am 18. über Neu bürg nach Ingolstadt. Nach den Gefechten bei Pfaffenhofen und bei Tann (19. April) siegte Napoleon am 20. April 1809 in der blutigen Schlacht bei Abensberg durch die hohe Be- geisterung und unerschütterliche Tapferkeit der Baiern *), die an diesem ewig denkwürdigen Kampftage alle Erwar- lungen deö französischen Kaisers übertrafen; auch die treu brüderlichen W ü r t e m b e r g e r und die fran- zösischen Divisionen Morand und G u d i n nahmen rühmlichsten Antheil an dem entscheidenden Sieg, der die Flanke der Oesterreicher entblößte, so daß Napoleon am 21. April schon gegen Landshut ziehen konnte; um die Oesterreicher über die Isar zu drücken. Die Baiern und Franzosen drangen da über die brennende Isarbrücke in die Stadt, und auf dem rechten Isarufer zog Masse na gegen die Oester re ich er. Während Dieses Kampfes hatten die Oesterreicher (20. April) Re- gensburg zur Capitulacion gezwungen. Von Lands- hut wandte sich nun Napoleon nördlich, und schlug bei Eckmühl (22. April) den Erzherzog Earl mit vier österreichischen Armeekorps. Regensburg gieng Den 23. April, nach einem hartnäckigen Kampfe, in dem Napoleon selbst am Fuße leicht verwundet wurde, im Sturme an die Franzosen über. Noch kämpfte Hiller, der hier zu bedachtsame, kriegserfahrne Held, in Vcr- bindung mit dem von München kommenden General Jet- lach ich bei Neumark (24. April) gegen die Baiern unter dem tapfer» Wrede; Bessieres unterstützte die *) Napoleons Anrede an die Baiern vor der Schlacht, siehe Ii. Heft der Beobachtungen und histor. Sammlung wichtiger Ereignisse aus dem Kriege zwischen Frankreich, dessen Verbündeten und Oesterreich im Jahre 1809- Weimar 1809. — Kriegsgeschichte der Baiern von Eisen mann. München 1316« Lindauer. S. 259- Thk.

3. Lehrbuch der Vaterlands-Geschichte, von der Urzeit bis auf unsere Tage, für Baierns Volks-Schulen - S. 229

1826 - Kempten : Dannheimer
—0—' X29 wurde unter ihm eine Mahler- und Zeichnungsakadcmie gestiftet. Frg. 166) Welchen Zuwachs an Herrschaften gewann Baiern unter diesem Churfürsten? Antw. Das Gebiet unsers Staates ward jetzt durch den Ankauf deö letzten Drittheils der Herrschaft Wie- senfteig und der schwäbischen Herrschaft Iller di ssen, so wie durch den Anfall der erledigten Lehensherrschaft Wert in gen (1759) vergrößert. Frg. 167) Welche Verbindung veranlcißte den siebenjährigen Krieg gegen Preußen,— und welcher Th eil unsers Vaterlands erlitt dadurch Beschädigung? Antw. Der Verlust der schlesischen Fürstenthümer betrübte Maria Theresia zu tief; bis in ihr Alter bewahrte sie den heimlichen Wunsch, König Fried- rich von Preußen, ihren Ueberwinder qedemüthigt za sehen. Sie schloß in dieser Absicht mit Rußland, mit Sachsen und Frankreich, zum Untergang Preußens, heimliche Verbindung. Der Frieden von Füssen (1745) hatte Baiern mehr an die Schicksale Oesterreichs geschloffen; demungeachtet erklärte e- sich gegen Preußen jetzt nicht feindlich. Friedrich if. von der geheimen Verbindung belehrt, trat plötzlich mit sireitgeübten Schaaren in dag Innere Sachsens und Döhmens, ehe Rußland, ehe Sachsen und Oesterreich «och die weitläufigen Rüstungen vollendet hatten. Er schlug siegreich die Schlacht bei Prag, und ließ, um den Reichstag zu Regensburg auseinander zu sprengen, von seinen Völkern im Mai 1756 die obere Pfalz Lurchschwärmen; sie brandschatzten den Markt Mosbach. Die Bürger von R ab bürg wehrten sich männlich gegen die preußischen Plünderer, sie machten mehrere Gefangene, darunter einen Hauptmann des großen Königs, den sie nach Amberg schickten. Von zahlreichern Haufen ward Hirschau bedroht. Als aber dem Oberst der Preu- ßen bedeutet ward, Baiern stehe in keinem Kriege mit Friedrich zog sich -a§ feindliche Korps der Preu-

4. Die Neuzeit - S. 256

1915 - Kempten : Kösel
256 Die Schlacht am Weien Berge. sonderliches Bedenken zu haben auch das dritte Jahr ergebnislos abzuschlieen. Seiner Bedenklichkeit und Langsamkeit schrieb Maximilian es zu, da zweimal die gnstige Gelegenheit zur Schlacht versumt wurde. Mit jedem Schritte, den man Prag nher kam, wurde es zweifelhafter, ob nicht Buquoy diesem Endziel und der vor der Hauptstadt des Feindes zu suchenden Entscheidung in letzter Stunde auswich. Vor allem dieser Gegensatz war es, der denn auch endlich die Gefahr eines frmlichen Bruches heraufbeschwor. Maximilian er-klrte im Einvernehmen mit seinen Kriegsrten die Absicht das Heer zu ver-lassen, eine Absicht, die ausgefhrt fr die Kriegfhrenden einen unermelichen Verlust an Ansehen und Vertrauen bedeutete. Zum Glck fr die Verbndeten war aber Buquoy mavoll genug um durch Unterwerfung unter Maximilians khnere Kriegfhrung den Bruch zu verhindern. Als die beiden Feldherren von Rakonitz x) gen Prag voranzogen, geschah es in der Absicht den Feind nach sich zu ziehen und unter gnstigen Bedingungen zum Schlagen zu bringen. Der erste Teil dieser Berechnung traf ein. Als am 8. November 1620 gegen 9 Uhr die Vorhut der bayerischen Armee sie marschierte links, die kaiser-liche rechts nach einem anstrengenden Nachtmarsch der das Dorf Hostiwitz herauskam, sah sie vor sich das feindliche Heer, allerdings in einer Stellung, die den zweiten Teil der Berechnung, da man es in ungnstiger Stellung treffen werde, durchkreuzte. Auf dem Wege nach Prag dem katholischen Heere um einige Stunden vorauskommend, hatten die bhmischen Truppen auf dem Hhenzug des Weien Berges, dessen stliche Senkung in einer Wegstunde nach Prag fhrt, während der westliche Abfall sich mit 50 bis 60 m nach dem Rande eines Baches mit breiten Sumpfstrecken neigt, Stellung genommen; sie waren eben beschftigt sich in Schlachtordnung zu fgen. Die Hauptmasse des Heeres, ungefhr 18000 Mann, wurde in kleine Truppenkrper aufgelst, in zwei Treffen lngs des von Nord nach Sden beinahe drei Viertelstunden langen Bergrandes aufgestellt. Das erste Treffen lehnte sich rechts an einen ummauerten und stark besetzten Park und bestand aus elf durch Zwischenrume getrennten und abwechselnd aus Fuvolk und Reiterei gebildeten Abteilungen, von denen die den linken Flgel schlieenden sechs Fhnlein des Regiments des jngeren Thurn mit rund 1300 Mann die strkste Schar ausmachten. Einen weiteren fr eine regelrechte Schar wenig brauchbaren Bestandteil des Heeres bildeten die ungarischen Reiter, etwa 5000 Mann, die als Reserve hinter der Hauptarmee standen. Als Tilly bemerkte, da der Feind gestellt war, wollte er sich die Gelegen-heit zur Schlacht vielleicht die letzte, die sich bei der vorgerckten Jahreszeit ') Das katholische Heer kam von Pilsen herangezogen; hier und bei Rakonitz hatten sich die beiden feindlichen Armeen eine Zeitlang gegenbergestanden.

5. Die Neuzeit - S. 270

1915 - Kempten : Kösel
270 Die Schlacht bei Ltzen. 9. Die Schlacht bei Dtzen. Hans von Zwiedineck-Sdenhorst, Wallenstein. (Wien, Alfr. Htder.) Als der Schwedenknig in Sachsen erschien, stand Wallenstein im Sd-roeften der Leipziger Ebene. Er hatte eben den Feldmarschall Pappenheim mir 8000 Mann gegen Halle entsendet um den Platz zu besetzen, als er die An-nherung der Schweden erfuhr und ihre Absicht erkannte ihn sofort anzugreifen, ehe er sich wieder wie bei Nrnberg eine natrliche Festung schaffen knne. Sofort berief er Pappenheim zurck. Am Morgen des 16. November 1632 standen sich bei dem Dorfe Ltzen 14000 Schweden und 12000 Kaiserliche gegenber. Wallenstein mute die Schlacht annehmen, nachdem seine Vorhut unter General Jsolani am 15. November zurckgeworfen worden war und ihr die Schweden auf dem Fue folgten. Er hatte die Nacht bentzt um vor seiner Hauptgeschtzstellung Wall und Graben aufzuwerfen; hinter diesen Verschanzungen wurde dann erst die eigentliche Schlachtordnung formiert. Die Aufstellung der beiderseitigen Truppen-massen zeigte auffallende Verschiedenheiten. Wallenstein bildete im Zentrum nach gewohnter Weise drei groe Vierecke, von denen eines 3000 Mann stark war; die Flgel waren schwcher bedacht, am linken erschien Pappenheim bald nach den ersten Schssen mit seiner Reiterei, sechs Regimenter Fuvolk waren im Anmarsch. König Gustav Adolf verlegte sein Fuvolk in das Zentrum und nahm die schwedische und deutsche Reiterei in zwei Treffen an den rechten Flgel, den er selbst befehligte. Sein Fuvolk lie er in Kolonnen anrcken, die von geringer Tiefe waren und sich sehr rasch bewegen, trennen und wieder schlieen konnten. Wir sehen hier die ersten Anlufe zu der zerstreuten Ge-fechtsart" der neuesten Zeit. Wallenstein hatte Batterien an beben Flgeln seiner Stellung und erschtterte dadurch bei Erffnung des Kampfes die schwedischen Reitermassen; er verwendete die Artillerie hauptschlich im Fernkampf. Gustav Avolf hatte vierzig Falkonets (kleinere Feldgeschtze) im Zentrum zwischen den Haufen der Musketiere aufgestellt. Um elf Uhr vormittags, nachdem der starke Nebel sich etwas gelichtet, gab der König von .Schweden den Befehl zum Angriff. Er hatte vorher mit lauter Stimme den Psalm gesungen: Es wolle Gott uns gndig sein!" und zu den Schweden wie zu den Deutschen einige passende Worte gesprochen. Wallenstein lie sich zuerst, da er wieder an der Gicht litt, durch die Schlacht-reihen tragen; dann bestieg er doch sein Streitro und nahm persnlich am Kampfe Anteil. Der erste Angriff der Schweden milang. Bei dem zweiten kam der Oberst Nils Brahe mit seinem Regiment der den Graben und bis zu den Geschtzen der Kaiserlichen; ein ungestmer Angriff Pappenheims zwang die Schweden wieder zum Rckzug. Da war es, da der König mit den

6. Die Neuzeit - S. 381

1915 - Kempten : Kösel
Die Schlacht bei Hchstdr. -vorbergehen lie. In der Nacht des 11. August standen Marlborough und Prinz Eugen nrdlich der Donau nahe der Wrnitz vereinigt. Nachdem sie am folgenden Tage die feindliche Stellung erkundet hatten, beschlossen sie den Angriff fr den 13. August. Die Front des franzsisch-bayerischen Heeres dehnte sich in einer Aus-behnung von sechs Kilometern von Blindheim bis Lutzingen. Vor ihr flo der Nebelbach, der in seinem Oberlaufe damals das angrenzende Gelnde stark versumpft hatte. Weitere Sttzen boten der Verteidigung die Drfer Blind-heim, Oberglauheim und Lutzingen. Der rechte Flgel lehnte sich an die damals ganz nahe bei Blindheim vorberflieende Donau, der linke an die schwache Erhebung des Goldbergs. Den rechten Flgel in und bei Blindheim bildete das Heer Tallards, den linken in und bei Lutzingen das Heer Max Emanuels und des franzsischen Marschalls Grafen Marsin x); dieser stand mehr gegen die Mitte. Ob ein einheitlicher Oberbefehl hergestellt war, bleibt zweifelhaft; nach einer frheren Entscheidung Ludwigs Xiv. gebhrte er dem Kurfrsten. Auf der Seite des Gegners befehligte Prinz Eugen den rechten Flgel, die Kaiserlichen, Marlborough den linken, Englnder und Niederlnder. Whrend der Gegner der 64 Bataillone und 166 Eskadronen, zusammen etwa 52000 Mann mit 52 Geschtzen verfgte, zhlten die Franzosen und Bayern 78 Bataillone und 143 Eskadronen, zusammen etwa 56000 Mann mit 90 Geschtzen. Von den Bayern, deren Regimenter durch die lange Dauer des Krieges und zuletzt durch die Niederlage bei Donauwrth sehr zufammenge-schmolzen waren, nahm nur die Hlfte der Kavallerie, 22 bis 23 Eskadronen, und kaum ein Drittel des Fuvolkes, 8 bis 9 Bataillone teil. Auf der Hhe bei Wolpertstetten bersahen Marlborough und Prinz Eugen die Stellung des Gegners und entwarfen ihren Angriffsplan. Es wurde aber Mittag, bis der englische Feldherr durch einen Adjutanten Eugens die Meldung erhielt, da dieser zum Angriff bereit sei. Tallard hielt den Anmarsch des Feindes anfangs nur fr eine Scheinbewegung, die seinen Abzug nach Nrdlingen decken sollte. Doch war seine Stellung fr den Fall eines Angriffs gewhlt: Blindheim war durch 15 Bataillone, die noch weitere 9 zur Reserve hatten, besetzt, Oberglauheim durch 14. Nachdem zwei Angriffe der Englnder auf Blindheim abgeschlagen und zwei Kavallerietreffen des Gegners am Nebelbache aufmars chiert waren, wars sich Tallard mit aller Macht Marlborough entgegen, . 4) Dieser hatte schon im Mai 1704 ein kleines franzsisches Heer in der Strke von etwa 10000 Mann dem Kurfrsten zugefhrt; Tallard war im Juli mit 25000 Mann vom Elsa unter Umgehung der Stollhofener Linien durch das Elztal der die schwach verteidigten Psse des sdlichen Schwarzwalds nach Schwaben vorgedrungen, wo er sich, wie bereits erwhnt, anfangs August zu Augsburg mit dem Heere Max Emanuels und Marsins vereinigte.

7. Die Neuzeit - S. 382

1915 - Kempten : Kösel
382 Die Schlacht bei Hchftdl. zugleich rckte der rechte Flgel Marfins gegen die feindliche Flanke vor. 44 Eskadronen warfen das erste Reitertreffen der Verbndeten, wurden aber bei der zu hitzigen Verfolgung gezwungen unter groen Verlusten zurckzugehen. Doch wurde ein dritter Angriff der Englnder ebenso abgeschlagen wie die frheren. Stundenlang blieb das Ringen um die Entscheidung ohne Ergebnis. Auf dem andern Flgel drang Fürst Leopold von Anhalt-Dessau mit seinen wie auf dem Exerzierplatz gerichteten preuischen und mit den dnischen Bataillonen auf die Bayern ein, drngte sie gegen Lutzingen zurck und eroberte ihre Batterie von sechs Geschtzen. Dagegen muten 20 Eskadronen des Prinzen Eugen vor Plan zur Schlacht von Hchstdt. der bayerischen Reiterei bis an den Nebelbach zurckweichen, wobei auch preuisches Fuvolk niedergeritten wurde; gleichzeitig brach die bayerische Infanterie aus Lutzingen zum Gegenstoe vor, gewann die verlorenen Geschtze wieder, erbeutete zehn Fahnen und warf Anhalts Regimenter in den Wald zurck. Nach einem zweiten erfolglosen Angriff Eugens um zwei Uhr trat auf diesem Teile infolge Erschpfung der Kmpfer ohne Verabredung eine kurze Ruhepause ein. Tie Entscheidung fiel auf dem Flgel Tallards, als Marlborough seine Truppen gegen dessen schwchste Seite anhufte. Der geniale Entschlu des englischen Feldherrn seine Angriffslinie zu ndern und gegen Blindheim nur mehr Schein- Munster 5chyver>n/ngen Finningen glautyeim . &$>)) 6rem heim Vindheim Erklrung. 1 Truppen des Prinzen Eugen 2. " Marlborough3 3 " Tallards 4. " Hx Emenueis Deisenhofen 'onder/jemh lchstdta

8. Die Neuzeit - S. 383

1915 - Kempten : Kösel
Die Schlacht bei Hchstdt. 383 angriffe zu richten, wurde mitten in der tobenden Feldschlacht mit Sicherheit ausgefhrt; gegen sechs Uhr abends strzte sich eine furchtbare und berlegene Kavallerielinie von 109 Eskadronen, von starken Infanteriewaffen im Rcken gedeckt, gegen die Franzosen und berwltigte sie.1) Den letzten Sto unter-sttzte das Feuer der gesamten Artillerie, die Marlborough auf die von dem Gegner gerumte Hochflche zog. In wenigen Abendstunden vollzog sich jetzt die vernichtende Katastrophe in dem groen Trauerspiel, das so viele Jahre zu seiner Vorbereitung und Entwicklung bedurft hatte. Unter ungeheuren Verlusten wandten sich die Franzosen zur Flucht. Auf dem linken Flgel nimmt der Fürst von Anhalt an der Spitze seiner Preußen, die Fahne hoch schwingend, von neuem die bayerischen Geschtze und erstrmt Lutzingen. Hunderte bayerischer Verwundeter kommen in den Flammen um, die das Dorf zerstren. Mit 57 Eskadronen bricht Prinz Eugen zum Angriff vor. Auf sie lt Max Emanuel seine Reiterei prallen. In dem wtenden Handgemenge droht beiden Feldherrn wiederholt Gefangenschaft. Nach halbstndigem Kampfe wenden sich die Kaiser-lichen zur Flucht der den Nebelbach zurck, wo sie sich sammeln. Doch Marlboroughs Sieg der Tallard war so vollstndig, da der Vorteil, den die bayerische Reiterei der die kaiserliche davontrug, an der Entscheidung nichts nderte. Da den Kurfrsten an der Niederlage keine Schuld traf, hat Prinz Eugen in einem Briefe selbst bezeugt. Tallard war in der Schlacht zweimal verwundet worden; infolge seiner Kurzsichtigkeit geriet er in einen Reitertrupp der Verbndeten, wurde an seinem Ordensstern erkannt und ge-fangen genommen. Blindheim erwies sich doch nicht als der Schlssel der Stellung, als den es Tallard betrachtet zu haben scheint; es wurde von den Franzosen bis acht Uhr abends gehalten, während die Schlacht schon verloren war. Der Befehlshaber des Dorfes, der General Graf Clerambault, ertrank in der Donau, als er einen Ausweg suchte. Erst als die Englnder von neuem das Dorf bestrmten, streckte sein Nachfolger im Kommando die Waffen; etwa 9000 Mann fielen hier in Gefangenschaft. Wie eine der entscheidendsten, so war die Schlacht bei Hchstdt auch eine der blutigsten in der Weltgeschichte. Die Einbue der Sieger betrug mehr als 12000 Mann, also fast den vierten Teil ihres Heeres. Auf franzsisch-bayerischer Seite wird man annhernd 56000 Tote, 78000 Verwundete und 1415000 Gefangene anzunehmen haben. Die Sieger erbeuteten 90 Fahnen, 45 Standarten, 40 Geschtze, nachtrglich auch 34 Kutschen mit franzsischen Damen. Marsin und alle franzsischen Generale bestanden nun darauf gegen den Rhein abzuziehen und den deutschen Boden zu rumen. Umsonst schlug J) Der Reiterangriff geschah zwischen Oberglauheim und Blindheim.

9. Mittelalter - S. 162

1911 - Kempten : Kösel
162 Die Schlacht bei Poitiers. Touraine, so bot sich ihm die Stellung bei Cenon von selbst an. Die Schlacht bei Alt-Poitiers, wenig sdlich von Cenon, war also ein Kampf um die Rmerstrae und daher auch vor allem um deren bergang der die Menne. Der Weg von Bordeaux nach Poitiers und Tours war, wie wir sahen, den Arabern vorgezeichnet. Nebenher ist freilich glaublich, da die Mohammedaner sich auch beeiferten die verehrtesten Heiligtmer des verhaten Glaubens zu zerstren, in welchen brigens auch sehr reiche Beute zu holen war. der das neue Poitiers hinaus noch weiter nach Norden, nach Alt-Poitiers gelangten sie und wandten sich nun nach Nordosten um die Vienne zu berschreiten. Mgen hierbei auch militrische Grnde vor allem gewirkt haben, so wird doch ebenso die Aussicht die Basilika des Heiligen Martinus^) zu plndern und das Grab des grten Schutzheiligen der Christenheit in Gallien zu zerstren einen angenehmen Reiz ausgebt haben, wenn auch die Angabe, nur deshalb habe Abderrachman diesen Weg gewhlt, auf Sage beruht, welche freilich die vor allem der Kirche geltende Feindschaft und Gefahr, die uerste Steigerung derselben durch Bedrohung des hchsten Weihtums und das Verdienst Karls, der noch im letzten Augenblick den Heerschild der Sankt Martinus hebt, nicht schrfer dramatisch zugespitzt htte zum Ausdruck bringen knnen. Allein die Geschichte selbst, nicht nur die Sage, gewinnt hier heroische, poetische, dramatische Frbung: wie Karl, der Beschirmer des Abendlandes, dem Rebellen Eudo vergebend und Schulter an Schulter neben ihm ringend, die kaum dem Christentum gewonnenen Deutschen aus Sachsen und Friesland, Hessen und Thringen, Alamannien und Bayern heranfhrt gegen den Islam: gar mancher, der noch offen oder doch geheim an Wotan und Donar glaubte, hat damals den Eschenspeer geschwungen wider Mohammed. Denn ausdrcklich wird es bezeugt, nicht nur, da Karl besonders die Völker des Nordens" aufgeboten hatte, sondern auch, da dieser Nordvlker Wucht und Heldenschaft, Stte und berlegene Leibeskraft die Entscheidung brachte der weltgeschichtlichen Schlacht. Karl, der vermutlich ebenfalls auf der alten Rmerstrae von Metz her der Verdun, Reims und Orleans aus Tours zog, erschien noch rechtzeitig mit dem Rest der geflchteten Aquitanien und dem ganzen Heerbann des Franken-reiches, Burgunden, Neustriern und zumal Austrasiern, um den Feinden den bergang der die Vienne und den Marsch auf Tours zu verlegen. Er nahm in dem Winkel zwischen Clain und Vienne bei Cenon eine Verteidigungsstellung ein, offenbar, weil sein gewi starkes Heer doch den Arabern an Zahl so sehr nachstand, da er nicht angreifend sie der den Clain zurcktreiben konnte. Auch der den Verlauf dieser Schlacht wie so mancher andern von schicksalentscheidender Bedeutung sind wir nur sehr krglich unterrichtet. Wir *) In Tours.

10. Mittelalter - S. 87

1911 - Kempten : Kösel
Die Schlacht auf den Katalaunischen Feldern. 87 Die rtliche berlieferung gibt diesen alten Erdwerken den Namen Attilas Lager"; auch ist kein Grund vorhanden die Richtigkeit dieser Benennung in Frage zu stellen oder zu bezweifeln, da wirklich hinter diesen Wllen der mchtige heidnische König die berreste seiner Armee musterte, welche auf dieser Ebene gegen die christlichen Heere von Toulouse und Rom gekmpft hatte. Die vereinigten Heere der Rmer und Westgoten trafen hier im Jahre 451 ihren groen Gegner und stellten sich zur Schlacht auf. Aetius befehligte den rechten Flgel der Verbndeten, der Gotenknig Theoderich den linken; Sangipan, der König der Alanen, dessen Treue verdchtig war, wurde absichtlich in das Zentrum und in die vorderste Schlachtlinie gestellt. Attila befehligte an der Spitze seiner eigenen Landsleute das Zentrum; die Ostgoten, die Gepiden und andere unterworfene Verbndete der Hunnen wurden an den Flgeln aufgestellt. Einige kleinere Gefechte scheinen der Schlacht vorangegangen zu sein, in welchen Aetius im Vorteil war, da es ihm gelang einen Hgel zu besetzen, von wo aus er den linken Flgel der Hunnen bedrohte. Attila erkannte die Wichtigkeit der Stellung, die Aetius auf der Anhhe eingenommen hatte, und begann die Schlacht mit einem wtenden Angriff auf diesen Punkt der rmischen Schlachtlinie; eine Anzahl seiner besten Truppen aus dem Zentrum eilte dem linken Flgel zu Hilfe. Da die Rmer durch ihre Stellung im Vorteil waren, schlugen sie die Hunnen zurck. Whrend der rechte Flgel der Verbndeten diesen Vorteil errang, griff ihr linker Flgel unter Theoderich die Ostgoten an, die den rechten Flgel von Attilas Heer bildeten. Der tapfere Westgotenknig wurde von einem Wurfspie getroffen; durch seine Reiterei, die in der Ver-wirrung der ihn wegsetzte, fand er den Tod. Aber die durch den Tod ihres Knigs wutentbrannten, nicht entmutigten Westgoten warfen die ihnen gegen-berstehenden Feinde der den Haufen und strzten sich dann auf das hunnische Zentrum, welches in blutigem, unentschiedenem Kampfe mit den Alanen rang. In dieser Gefahr lie Attila sein Zentrum ins Lager zurckgehen, und als dasselbe Schutz hinter den Verschanzungen und Wagen gefunden hatte, schlugen die hunnischen Bogenschtzen die Angriffe der rachedrstenden gotischen Reiterei ohne Schwierigkeit zurck. Aetius hatte den bereits errungenen Vorteil nicht ausgenutzt, und als sich die Nacht der diese Mordszene senkte, stand Attilas linker Flgel noch fest; aber sein rechter war in die Flucht geschlagen und sein Zentrum zurckgedrngt. Da Attila fr den nchsten Morgen einen Sturmangriff erwartete, stellte er seine besten Bogenschtzen vor den Wagen auf und traf alle Vorbereitungen zu einem verzweifelten Widerstand. Und da er beschlossen hatte, da kein Mensch sich rhmen solle ihn gefangen oder gettet zu haben, so lie er in der Mitte seines Lagers einen groen Holzsto von den hlzernen Stteln seiner Reiterei errichten; rings herum wurden die Kriegsbeute und die
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