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1. Grundriß der Weltgeschichte für höhere Bürgerschulen und mittlere Gymnasialklassen - S. 293

1874 - Kreuznach : Voigtländer
293 und Sachsen (mit 770 Geschtzen) gegen 221,000 Preußen. Beim Beginn der Schlacht, Morgens 8 Uhr, waren die Oestreicher an Zahl erheblich berlegen, da von den Preußen nur die erste Armee unter dem Prinzen Friedrich Karl als Centrum und die Elbarmee unter Herwarth als rechter Flgel am Kampfe Theil nahmen, zusammen 124,000 Mann; erst um Mittag konnte nach beschwerlichem Marsche die zweite Armee (unter dem Kronprinzen) auf dem Kampfplatze erscheinen. Das Eingreifen dieses linken Flgels in die Schlacht entschied, wie einst Blchers Erscheinen bei Waterloo, den Sieg fr die Preußen. Um 4 Uhr Nachmittags begann der Rckzug der Oestreicher, der bald in unordent-liche Flucht berging. 22,170 Gefangene, 174 Kanonen, 11 Fahnen fielen den Siegern in die Hnde; im Ganzen betrug der Verlust der Oestreicher (und Sachsen) 44,360 Mann, während die Preußen an Tobten und Verwundeten 9153 verloren. Mit dieser groen Schlacht war der Krieg auf dem Hauptschauplatze entschieden: in nur acht Tagen (26. Juni bis 3. Juli) hatte das preuische Volk in Waffen" nicht allein durch das Znd-nadelgewehr, sondern durch seine viel hhere Bildung sowie durch die Tchtigkeit der Leitung dem streichischem Heere berlegen die unentreibare Siegespalme errungen. An die Schlacht bei Knig-grtz reiht sich das sofortige, unaufhaltsame Vorrcken der Preußen (Besetzung von Prag 8. Juli, von Brnn den 12., Gefecht von To-bitschau, sdlich von Olmtz, den 15., und von Blumenau, unweit Preburg, 22. Juli) bis vor Wien. Am 22. Juli trat eine Waffenruhe ein und am 26. wurde dem Kampfe ein Ende gemacht durch den Nikolsburger Waffenstillstand, der bereits die Vorbedingungen "des Friedens feststellte. 7. Der Mainfeldzug. Whrend dieser Vorgnge im Osten Deutschlands war auch int Westen, namentlich in den Main-gegenden, der Kampf entbrannt. Dort standen die Bundes-genossen Oestreichs: Bayern, Wrttemberg, Baden, Hessen, Nassau und einige Kleinstaaten mit 2 Heeren, dem bayerischen (40,000 M. unter Prinz Karl von Bayern) und dem 8ten Bundesarmeecorps (mit Theilen des 9ten und 10ten, 46,000 M. unter Prinz Alexander von Hessen) den Preußen

2. Grundriß der Weltgeschichte für höhere Bürgerschulen und mittlere Gymnasialklassen - S. 308

1874 - Kreuznach : Voigtländer
308 auch ein Ausweichen auf der nrdlichen Strae unmglich gemacht werden. Am 17. August Morgens marschirte das Xu. Corps (die Sachsen) von Pont-a-Mouffon gegen Mars la Tour, die Garde weiter westlich, die erste (Steinmetz'sche) Armee ging bei Arry und Corny der die Mosel und das Ii. Corps (Pommern unter Fransecky) wurde bis Pont-^-Moussou herangezogen. Am folgenden Tage berblickte der die Schlacht persnlich leitende König Wilhelm mit dem General Moltke und dem Prinzen Friedrich Karl von den Hhen von Flavigny (sdlich von Vionville) die Aufstellung des Feindes, dessen Nachhut bei Gravelotte stand. Hier sollte ihn Steinmetz mit dem Vii. und Viii. Corps festhalten, die Armee des Prinzen Friedrich Karl aber weiter gegen die nrdliche Strae Metz-Verdun vorrcken, bei welcher namentlich die Hhen von Armanvillers und St. Pri bat von den Franzosen besetzt waren. Ihre von Natur feste Stellung war noch berstrkt durch Schtzengrben in 2 bis 3 Stockwerken der ein-ander. Gegen Armanbillers richtete das Ix. Corps (Manstein) als Centrum seinen Marsch, links dabon ging das Gardecorps von Mars la Tour gegen St. Marie aux Chenes und St. Pribat bor, noch weiter links das Xii. Corps ebenfalls gegen St. Pribat. In zweirer Linie folgten das Iii. Corps (zwischen dem Ix. und Gardecorps), das X. (hinter dem Xii. Corps); in letzter Reserve verblieb das Ii. Corps, das erst am Morgen von Pont-g.-Mouffon abgerckt war. Um Mittag erffnet das Ix. Corps die Schlacht, dann greifen als rechter Flgel Vii. und Viii. (bei Gravelotte) und als linker Flgel die Garde bei St. Marie ein, und es entspinnt sich zunchst ein mehrstndiger furcht-barer Artilleriekampf. Um 5 Uhr brach dann die Garde gegen das festungs-hnliche Dorf St. Privat, den Schlssel der feindlichen Stellung, zum An-griff vor, der von den gegen 7 Uhr in der rechten Flanke des Feindes ein-treffenden Sachsen (Xii. Corps) krftig untersttzt wurde und unter groem Blutvergieen die Eroberung des Dorfes zur Folge hatte. So war auf diesem Flgel der Sieg errungen. Unterde aber stand die Sache auf dem rechten Flgel, bei Gravelotte, noch bedenklich. Nur das Eintreffen des Ii. Corps, das an diesem Tage von Pont-^-Mouffou der Gorze einen Marsch von 5 Meilen zu machen hatte, konnte eine gnstige Entscheidung herbeifhren. Und die braven Pommern erscheinen rechtzeitig und strmen von dem General Moltke selbst in die Schlachtreihe gefhrt unter ihrem heldenmtigen Fransecky so-fort auf die verschanzten Hhen bei Gravelotte los. Dieser Sturm entschied den Kampf, und General Moltke konnte, in gestrecktem Laufe seines Pferdes zum Könige zurckkehrend, melden: die Schlacht ist gewonnen!" Der Feind mute sich in der Dunkelheit des Abends in die Verschanzungen nach Metz zurckziehen. Es war ein Riesenkampf: 200,000 Deutsche hatten gegen 120,000 Franzosen gefochten. Todte und

3. Grundriß der Weltgeschichte für höhere Bürgerschulen und mittlere Gymnasialklassen - S. 249

1874 - Kreuznach : Voigtländer
249 entlang von Danzig und Hamburg bis Trieft und Corfu. Die meisten brigen Staaten Europa's standen in mittelbarer Ab-hngigkeit von ihm (s. Karte). Der König Gustav Iv. von Schweden ( 109, Anm.), der voll Ha gegen Napoleon, bestndig im Kriege gegen Frankreich beharrte, verlor 1807 Pommern, das die Franzosen besetzten, 1808 Finnland, welches die Russen eroberten. Eine Verschwrung nthigte ihn 1809 abzudanken, und sein kinderloser Oheim, der ihm als Karl Xiii. (18091818) folgte, nahm den franzsischen Marschall Bernadotte (Fürsten von Ponte Corvo) zum Kronprinzen und Thronfolger an. (s. 109, Anm.) 133. Napoleons Feldzug gegen Rußland 1812. Da der Kaiser Alexander von Rußland (gereizt durch die Beraubung des Herzogs von Oldenburg, seines Verwandten) von dem Continentalsystem, welches den Handel seines Reiches zu ver-Nichten drohte, sich lossagte, gerieth er in Krieg mit Napoleon. Dieser nthigte Preußen und Oestreich zur Hlfleistung, drang mit einem Heere von 600,000 Kriegern der den Riemen in Rußland ein und rckte mit dem Centrum der Armee in der Richtung auf Moskau vor. Die Russen wichen, Alles hinter sich verheerend, zurck, Smoleusk wurde eingenommen und das russische Heer unter Kutusosf in der blutigen Schlacht bei Borodino an der Moskwa (Ney Fürst von der Moskwa) 7. September geschlagen. Am 14. September zog Napoleon in das menschenleere Moskau ein. Nach dem Brande der Hauptstadt (Rostopschin) mute er jedoch, durch vergebliche Friedensunterhandlungen (Stein in Petersburg) lange hingehalten, zu spt (am 18. October) den Rckzug an-treten. Auf demselben wurde das Heer durch Hunger, Frost, Seuchen, Angriffe der Russen und Kosaken, besonders auch durch den schrecklichen Uebergang der die Beresina (26. November) fast ganz aufgerieben. Napoleon verlie auf einem Schlitten den Rest seines Heeres und eilte nach Paris. Der General Jork, Be-sehlshaber der preuischen Hlfstruppen, trennte sich nun von den Franzosen, indem er zu Tauroggen (30. Dezember) mit dem russischen General Diebitsch eine Uebereinkuuft abschlo, nach welcher er die Feindseligkeiten gegen die Russen einstellte.

4. Grundriß der Weltgeschichte für höhere Bürgerschulen und mittlere Gymnasialklassen - S. 307

1874 - Kreuznach : Voigtländer
307 aus den Corps I., Vii. und Viii. bestand. Am 14. August stand das I. Corps bei Les Etaugs und Courcelles auf den Straen von Saarlouis und Saarbrcken nach Metz, sdlich neben demselben das Vll. Corps bei Pange hinter beiden in Reserve das Viii. Corps, das heute nicht Therl an dem Gefecht nahm. Die Franzosen hatten mit drei Corps (Ii., Iii. und Iv.) die Linie Colombey, Montoy, Noisseville und Servigny besetzt. Nachmittags um 4 Uhr erffnete die 26. preuische Jnfanteriebrigade (vom Vii. Corps) den Angriff; fast gleichzeitig rckte auch die erste Division (vom I. Corps) gegen Montoy und Noiffeville vor. Allmhlich kamen das ganze I. und Vii. Corps zum Gefecht; auf dem uersten linken Flgel betheiligten sich auch Abtheilungen des Ix. Corps (von der zweiten Armee) am Kampf. Bei einbrechender Dunkelheit war der Feind aus allen seinen Stel-lungen bis unter die Kanonen von Metz geworfen. Die Schlacht kostete den Preußen an 4000 Todte und Verwundete, den Franzosen mindestens ebensoviel. Am 15. und 16. August berschritt dann der Prinz Friedrich -Karl (mit der zweiten Armee) sdlich von Metz (bei Pont-a-Mousson) die Mosel und vereitelte durch den blutigen Sieg bei Vionville (Mars la Tour) 16. August Bazaine's Abmarsch auf der Strae von Metz nach Verdun. Die Avantgarde der preuischen zweiten Armee bildete das Iii. Armeecorps (Brandenburger unter General Abensleben Ii.), das nach beschwerlichem Marsch durch das bergige Uferland der Mosel am 16., Morgens um 10 Uhr, bei Vionville den Feind angriff und der 5 Stunden lang in heldenmthigstem Kampfe gegen die mehr als drei-fache Uebermacht (45,000 gegen 150,000) aushielt. Gegen 4 Uhr langte das X. Corps auf dem Schlachtfelde an und spter griffen auch Truppen des Viii. und des Xi. Corps ein. Die sehr mrderische Schlacht der groartigste Reiterkampf des ganzen Krieges dauerte 11 Stunden, bis zur Dunkelheit. Die Verluste beliefen sich im Ganzen auf 40,000 M, unter denen 16,000 Preußen mit 2 getdteten und 2 verwundeten Generalen. Die Franzosen verloren auer den Todten und Verwundeten gegen 3000 Gefangene, 7 Kanonen und 2 Adler. Eine dritte Schlacht, König Wilhelms Sieg bei Gravelotte 18. August, machte endlich jedes Entweichen des franzsischen Marschalls zu nichte und warf sein Heer hinter die Festungswerke von Metz zurck, so da es, von den Preußen mit eisernem Ringe umschlossen, im Felde nicht mehr erscheinen konnte. Nachdem den Franzosen durch die Schlacht bei Vionville die sdliche Strae nach Verduu abgeschnitten war, sollte ihnen nun 20*

5. Grundriß der Weltgeschichte für höhere Bürgerschulen und mittlere Gymnasialklassen - S. 310

1874 - Kreuznach : Voigtländer
310 Die Franzosen (Corps Failly) lagerten auf Waldhhen bei Beaumont, mit dem Abkochen des Mittagsmahls beschftigt, als der Angriff begann; sie wurden in fluchthnlicher Auflsung bei Mouzou der die Maas zurckgetrieben und verloren der 6000 Todte und Verwundete, 7000 Gefangene, 23 Kanonen, 11 Mitrailleusen, 2 Adler und 2 Zeltlager. Das siegreiche Heer hatte 3000 Verwundete und Getdtete. Schon durch diese Schlacht war Mac Mahons Versuch, das in Metz eingeschlossene Heer zu entsetzen, als gescheitert zu be-trachten; es handelte sich jetzt nur noch um die Sicherung seiner eigenen Armee. Allein zwei Tage spter sollte durch den groen Sieg des Knigs Wilhelm bei Sedan 1. September diese letzte franzsische Feldarmee nicht blos entscheidend berwunden, sondern durch die Waffenstreckung von der 85,000 Franzosen ein in der Kriegsgeschichte beispielloser Erfolg! vllig vernichtet und durch die Gefangennehmung des franzsischen Kaisers selbst das ganze napoleonische Staatsgebude zu Boden gestrzt werden. Es war ein Weltereigni von unermelicher Bedeutung. Nach der Schlacht bei Beaumont waren die deutschen Heere bis zur Nacht des 31. Aug. auf 1. Sept. in folgende Stellungen vorgerckt: a. die Maasarmee: Garde bei Carignan, Xii. Corps links davon bis Donzy, Iv. hinter beiden bei Mouzon; b. die dritte Armee: I. bayerisches Corps bei Remilly, Ii. bayer. Corps bei Raucourt, V. preuisches Armeecorps bei Chemery, Xi. preu. Armeecorps westlich von Sedan bei Donchery an der Maas, die Wrttemberger bei Bou-tanville (beide letzteren berschritten in der Nacht die Maas), das Vl preu. Armeecorps weiter westwrts. Das franzsische Heer hatte zum Mittelpunkte seiner Stellung die Festung Sedan, sein rechter \ Flgel sttzte sich auf das Dorf Bazeilles, der linke Flgel auf einen x Bergvorsprung beim Dorfe Jlly. Der König von Preußen hatte bei der Schlacht seinen Standpunkt auf einer Anhhe bei Fr^nois, sdwestlich von Sedan, der preuische Kronprinz auf einer Berg-kuppe gegenber Donchery. Die Maasarmee und von der dritten Armee die Bayern berschritte oberhalb Sedan, die brige dritte Armee bei Donchery die Maas, um sich bei Jlly die Hnde zu reichen nd den Feind zu umschlieen. Die Schlacht (200,000 Deutsche, 130,000 Franzosen) begann auf dem rechten Flgel der Franzosen bei Bazeilles und rckte allmhlich fort bis zum uersten linken Flgel der fran-zsischen Aufstellung. Um 4 Uhr Morgens erffneten die Bayern den Angriff auf Bazeilles, wo sich ein sechsstndiger wthender Kampf entspann, an dem die Dorfbewohner sich betheiligten; um 10 Uhr war das in einen Trmmerhaufen verwandelte Dorf erobert. Weiter rechts

6. Erzählungen aus der Weltgeschichte - S. 358

1876 - Kreuznach : Voigtländer
— 358 — nehmsten Herrscherhause, Maria Luise, der Tochter des Kaisers Franz von Oesterreich. So schien feine Herrschaft unerschütterlich befestigt zu sein. Nur das seemächtige England stand ihm noch feindlich entgegen; mit aller seiner Heeresmacht vermochte er dem stolzen Jnselvolke nicht beizukommen. Da suchte er den hartnäckigen Feind auf andere Weise zu bezwingen. Er schloß den englischen Schiffen alle Seehäfen des Festlandes, um dadurch den Handel zu vernichten, auf welchem Englands Reichthum und Stärke beruhte. Was kümmerte ihn der unermeßliche Schaden, den die Stockuug des Handels auch den übrigen Ländern Europa's bereitete? Sie mußten sich von dem Zwingherrn Alles gefallen lassen. 129. Napoleons Zug nach Rußland. 1. Die große Armee. — Auch das große Rußland fügte sich eine Zeit lang Napoleons Machtgebot und stellte den Verkehr mit England ein. Allein da der Kaiser Alexander inne ward, welcher Schaden seinem Volke ans dieser Handelssperre erwuchs, sagte er sich vou ihr los und versöhnte sich mit England. Da beschloß Napoleon den Krieg gegen Rußland. Er stellte das gewaltigste Heer auf, das die Welt noch gesehen hatte. Mehr als eine halbe Million Menschen: Franzosen und Italiener, Deutsche, Holländer und Polen, selbst Spanier und Portugiesen, zogen unter der Führung des gewaltigen Kriegsfürsten im Sommer 1812 gegen Norden. „Rußlands Verhängniß muß erfüllt werden", rief er siegesstolz aus, als die große Armee bett russischen Boben betrat. Gerabewegs auf Moskau, die alte prächtige Kaiserstabt, rückte er los. Die Russen wichen vor der Uetiermacht zurück und verheerten das Laub, um dem Feinde nur eine Wüste übrig zu lassen* Enblich am Flüßchen Moskwa, nicht weit von der Hauptstadt, wagten sie eine große Schlacht. Es war ein grauenvoll mörberischer Kampf: mit ungeheuren Opfern erkaufte Napoleon den Sieg. Einige Tage barauf stand das französische Heer vor Moskau. Die gewaltige Stadt mit

7. Erzählungen aus der Weltgeschichte - S. 398

1876 - Kreuznach : Voigtländer
— 398 — Kampfplatze begeben, wo er den Oberbefehl über die gejammte preußische Heeresmacht übernahm. In seiner nächsten Umgebung befand sich, außer den Ministern Bismarck und R 0 0 n, der General Mjilt f e, welcher an der Spitze des Generalstabs stand und mit großem Scharfsinn den Feldzugsplan entworfen hatte. Sofort wurde beschlossen, dem Feinde eine Schlacht zu liefern. Es war ein kühnes Wagniß. Denn Benedek hatte mit 215,000 Mann bei Königgrätz eine sehr günstige und feste Stellung; von dem preußischen Heere aber konnte sich anfänglich nur die Armee des Prinzen Friedrich Karl am Kampfe betheiligen: General Herwarth mit der Elbarmee erreichte erst später den Feind; die Armee des Kronprinzen aber stand noch meilenweit entfernt und konnte, bei dem durch Regen aufgeweichten Lehmboden, erst nach langem, beschwerlichen Marsche auf dem Schlachtfelde eintreffen. So waren die Oesterreicher beim Beginne der Schlacht doppelt so zahlreich, als die Preußen. Dennoch begann König Wilhelm, der Tapferkeit seiner Krieger vertrauend, am 3. Juli Morgens um 8 Uhr den Angriff, Und die preußischen Regimenter, geführt von dem ritterlichen Friedrich Karl, schlugen sich mit Löwenmuth und unerschütterlicher Ausdauer, so fürchterlich auch die Feinde mit mehr als 700 Kanonen von den gegenüberliegenden Höhen her in ihre Reihen hineinfeuerten. Todesmuthig hielt der General Franfecky in einem Walde der auf ihn einstürmenden österreichischen Liebermacht stundenlang Stand; aber zu Tausenden sanken seine Tapfern in dem gräßlichen Kugelregen dahin: die ganze Heldenschaar schien eine Beute des Todes. Schon war die Mittagsstunde vorüber: noch waren keine Vortheile errungen, unentschieden schwankte die Schlacht. Da wurde wohl manch muthiges Preußenherz voll Unruhe, und mit Spannung schauten der König und seine Generale durch die Ferngläser, ob die Armee des Kronprinzen noch nicht anrücke. Endlich erschien der ersehnte jugendliche Held, wie der alte Blücher bei Waterloo, zur rechten Stunde. Mit Ungestüm werfen sich feine Krieger sofort auf den Feind und faffen ihn in der Flanke und im Rücken. Die Anhöhen, welche den Oesterreichern eine so starke

8. Grundriß der Weltgeschichte für höhere Lehranstalten - S. 267

1885 - Kreuznach : Voigtländer
267 Der König Gustav Iy. von Schweden ( 109, Anm.), der voll Ha gegen Napoleon beftnbig im Kriege gegen Frankreich behng verlor 1807 Pommern, das bte Franzosen besetzten, 1808 Finnlanb, welches die Russen eroberten. Eine Verschwrung ntigte ihn 1809 abzubauken, und sein kinberloser Oheim, der ihm als Karl Xiii. (18091818) folgte, nahm den franzsischen Marschall Bernadotte (Fürsten von Ponte Corvo) zum Kronprinzen und Thronfolger an (s. 109, Anm.) 133. Napoleons Feldzug gegen Rußland 1813. Da der Kaiser Alexander von Rußland (gereizt durch die Beraubung des Herzogs von Oldenburg, seines Verwandten) vott dem Kontinentalsystem, welches den Handel seines Reiches zu ver-uichten drohte, sich lossagte, geriet er in Krieg mit Napoleon. Dieser ntigte Preußen und sterreich zur Hilfeleistung, drang mit einem Heere von mehr als 600,000 Kriegern dem gewaltigsten, das die Welt seit den Tagen des erxes gesehen der den Niemen in Rußland ein und ritcfte mit dem Centrum der Armee in der Richtung auf Moskau, das Herz von Rußland, vor. Die Russen (175,000 Mann) wichen, alles hinter sich her verheerend, gegen die bermacht zurck, Smoleusk wurde ein-genommen (18. Aug.), das russische Heer unter dem neuen Be-fehlshaber Kutusoff in der blutigen Schlacht bei Borodino an der Moskwa (Ney Fürst von der Moskwa) 7. September ge-schlagen. Am 14. September zog Napoleon in das menschen- leere Moskau ein. Nach dem Brande der Hauptstadt (Rostopschin) mute er jedoch, durch vergebliche Friedensunterhandlungen (Stein in Peters-brg) lange hingehalten, zu spat (am 18. Oktober) den Rckzug antreten. Auf demselben wurde das Heer durch Hunger, Frost, Seuchen, Angriffe der Russen und Kosacken, besonders auch durch den schrecklichen bergang der die Beresina (26. November) fast ganz aufgerieben. Napoleon verlie auf einem Schlitten den Rest seines Heeres und eilte nach Paris. Der General York, Be-fehlshaber der preuischen Hilfstruppen, trennte sich nun von den Franzosen, indem er in der Poschernner Mhle bei Tauroggen

9. Grundriß der Weltgeschichte für höhere Lehranstalten - S. 319

1885 - Kreuznach : Voigtländer
319 Strabmg; die Hauptmasse drang w-stl.ch durch die Boge ew Psse bis Nancy cor. Unterdessen hatte auch die erste un -weite deutsche Armee glcklich gesochten: m der Schlacht von Spichern am 6. August, dem Tage von Wrth, war das Korps Frossard geschlagen und aus Metz znrckgeworsen worden. Die Franzosen hi-lt-n Saarbrcken nicht mehr b-s-tzt!?- lag-rt-n Wich b-t@, ans dem Sxicherer " g -, in Mckr Ste-mg wn Mittag rckt- die 14. preuisch- Division (Kamele) buch d. Stadt nud begann das S.tlettera der [teilen Anhhen, während als B-chartag b.e Is Dwifian (am Korps Ben) und die 6. Division lehiece ton der Arm-- de- Prinzen Fri-brich Sari, eintrafen. M>t uuer-hrter Krastanstr-ngnng n>nrb- -blich der obere W"" 9 und 6-i anbrechender Dunk-Ih-it war bec St-g entschieden. Vertust - i jeder der beiden Seiten: 5 bis 6000 Mann. Der Eindruck dieser Schlachten anf die Franzosen, die sich skr unbesieglich gehalten, war ein gewaltiger: der Kaiser, welcher jetzt als unfhig zur Heeresfhrung galt, mute den Oberbefehl niederlegen, und der Marschall Bazaine trat an die Spitze der 200,000 Mann starken Truppenmacht, die bei Metz zusammen-gezogen wurde; in Paris dankten die bisherigen Minister ab, und ein strammer General, Graf Palikao, wurde zum leitenden Minister eingesetzt; die in Frankreich lebenden und angesiedelten Deutschen wurden aus dem Lande vertrieben. 6. Die Schlachten bei Metz. Schon aber waren, gleich der dritten, auch die e r st e und zweite deutsche Armee auf franzsischem Boden vorgerckt. Beide wandten sich gegen Ba-zaines Heer: es galt, dasselbe von der Verbindung mit Paris abzuschneiden und in der Festung Metz einzuschlieen. Dieser Zweck wurde erreicht durch die Kmpfe vom 14., 16. und 18. August. Durch die Schlacht bei Colombey-Nouilly 14. August zwang General Steinmetz (mit der ersten Armee) den Feind, seinen bereits begonnenen Abzug aus Chalons zu verschieben. Prinz Friedrich Karl berschritt (mit der zweiten Armee) sdlich von Metz (bei Pont-a-Monsson) die Mosel und vereitelte durch den blutigen Sieg bei Vionville (Mars la Tour) 16. August Bazaines Abmarsch aus der Strae von Metz nach Verdun.

10. Grundriß der Weltgeschichte für höhere Lehranstalten - S. 320

1885 - Kreuznach : Voigtländer
320 Die Avantgarde der preuischen zweiten Armee bildete das Iii. Armeekorps (Brandenburger), das morgens um 10 Uhr bei Vionville den Feind angriff und der fnf Stunden lang gegen die dreifache bermacht (45,000 gegen 150,000) aushielt. Gegen 4 Uhr langte das X. Korps auf dem Schlachtfelde an, und spter griffen auch Truppen des Viii. und Ix. Korps ein. Die sehr mrderische Schlacht der groartigste Reiterkampf des ganzen Krieges dauerte elf Stunden. Die Verluste beliefen sich im ganzen auf 40,000 Mann, unter denen 16,000 Preußen. Eine dritte Schlacht, König Wilhelms Sieg bei Gravelotte 18. August, machte endlich jedes Entweichen des franzsischen Marschalls zunichte und warf sein Heer hinter die Festnngs-werke von Metz zurck, so da es, von den Preußen mit eisernem Ringe umschlossen, im Felde nicht mehr erscheinen konnte. Nachdem den Franzosen durch die Schlacht bei Vionville die sdliche Strae nach Verdnn abgeschnitten war, sollte ihnen nun auch ein Ausweichen auf der nrdlichen Strae unmglich gemacht werden. Am 17. August marschierte das Xii. Korps (die Sachsen) von Pont-a-Monsson gegen Mars la Tour, die Garde weiter westlich, die erste (Steinmetzsche) Armee ging bei Arry und Corny der die Mosel, und das Il Korps (Pommern unter Fransecky) wurde bis Pont-a-Mousson heran-gezogen. Am folgenden Tage berblickte der die Schlacht persnlich leitende König Wilhelm mit Moltkc und dem Prinzen Fried-rich Karl von den Hhen von Flavigny (sdlich von Vionville) die Aufstellung des feindlichen Heeres, dessen Nachhut bei Gravelotte stand. Hier sollte es Steinmetz mit dem Vii. und Viii. Korps festhalten, die Armee des Prinzen Friedrich Karl aber weiter gegen die nrdliche Strae Metz-Verdun vorrcken, bei welcher namentlich die Hhen von Arm an--villers und St. Privat von den Franzosen besetzt waren. Gegen Armanvillers richtete das Ix. Korps (Manstein) als Centrum seinen Marsch, links davon ging das Gardekorps von Mars la Tour, noch weiter links das Xii. Korps gegen St. Privat vor. In zweiter Linie folgten das Iii. Korps (zwischen dem Ix. und Gardekorps), das X. (hinter dem Xii. Korps); in letzter Reserve verblieb das Ii. Korps, das erst am Morgen von Pont--Mousson abgerckt war. Um Mittag er-ffnet das Ix. Korps die Schlacht, dann greifen als rechter Flgel Vii. und Viii. (bei Gravelotte) und als linker Flgel die Garde ein, und es entspinnt sich zunchst ein mehrstndiger Artilleriekampf. Um 5 Uhr brach dann die Garde gegen das festuugshnliche Dorf St. Privat, den Schlssel der feindlichen Stellung, zum Angriff vor, der von den gegen 7 Uhr in der rechten Flanke des Feindes eintreffenden Sachsen (Xii. Korps) untersttzt wurde und die Eroberung des Dorfes zur Folge hatte. So
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