Bildungsstufen (OPAC): Sonstige Lehrmittel, alle Lernstufen
Regionen (OPAC): Lüneburg
Inhalt Raum/Thema: Heimatkunde
Geschlecht (WdK): koedukativ
— 15 —
teilte das Lüneburger Landvolk die allgemeine Begeisterung
nicht. Es herrschte eine kalte und gemessene Stimmung,
wohl hervorgerufen durch die Besorgnis, daß das Davoustsche
Korps, das in der Nähe stand, Rache nehmen könne. Nur
in der Stadt Lüneburg raffte sich die Bevölkerung zum
entschiedenen Handeln aus. Am 31. März 1813 rückte ein
2600 Mann starkes französisches Korps unter Anführung
des Generals Morand von Reppenstedt her in Lüneburg ein.
Zwei Männer, Bürger Spangenberg und Arbeitsmann
Gellers, die zu den Waffen gegriffen hatten, wurden vor
das Altenbrücker Thor geschleppt und erschossen. (An der
Stelle befindet sich ein Gedenkstein.) Aber am 2. April
nahte über Bilm der General von Dörnberg und marschierte
unter Hörnerklang auf den Marktplatz. Unter beständigem
Schießen wurden nun die Franzosen aus dem Neuen Thor
getrieben. Da, als schon der Sieg fast errungen war, ging
ven Befreiern die Munition aus.
Aber seht, es ist ein Engel In die aufgefaßte Schürze
Unterwegs mit schnellem Fuß, Raffte sie behendlich ein.
Zu ersetzen eure Mängel Trug die köstlich teure Würze
Von des Feindes Überfluß. Ihnen in das Glied hinein.
Ein französ'fcher Pulverwagen Schnell geleeret war die Schürze,
Lag gestürzt am fernen Ort, Und Johanna schnell zu Fuß
Und zerstreut am Boden lagen Wieder fort und in der Kürze
Halfen von Patronen dort. Wieder da mit Überfluß . . .
Dieses ward ein Mädchen mne, Wie auch dichter Kugelregen
Die Johanna Stegen hieß, Von dem Feinde rings geschah,
Die es mit entschlofsnem Sinne Immer ist Johanna Stegen
Nicht zu nutzen unterließ. Mit der vollen Schürze da.
Und so ist zuletzt geschehen,
Was da zu vermuten war,
Daß der Feind nicht länger stehen
Konnte vor der Bürgerschar . . .
(Friedr. Rückert.)
Morand selbst ward verwundet und nach Boizenburg
gebracht, wo er starb. 100 Franzosen waren gefangen ge-
nommen, wurden aber auf Befehl Dörnbergs wieder frei-
gegeben.
TM Hauptwörter (50): [T28: [Schlacht Heer Feind Mann Armee Napoleon Franzose General Truppe Preußen], T5: [Haus Tag Kind Hand Herr Tisch Mann Fenster Wagen Pferd], T7: [Erde Luft Sonne Wasser Himmel Berg Tag Licht Wolke Nacht]]
TM Hauptwörter (100): [T19: [Feind Pferd König Mann Soldat Reiter Uhr Wagen Kanone Offizier], T51: [Armee General Schlacht Franzose Truppe Mann Feind Heer Metz Preußen], T75: [Haar Auge Kopf Hand Gesicht Mann Farbe Mantel Fuß Frau], T1: [König Held Herz Mann Volk Siegfried Land Lied Hand Tod]]
TM Hauptwörter (200): [T17: [Uhr Feind Truppe General Schlacht Armee Napoleon Kampf Angriff Stellung], T121: [Feind Reiter Pferd Heer Mann Flucht Lager Soldat Seite Reiterei], T183: [Kind Lehrer Schüler Unterricht Schule Frage Stoff Aufgabe Zeit Geschichte], T21: [Napoleon Bluch Heer General Preußen Franzose Schlacht Armee Mann Wellington], T50: [Haus Pferd Bauer Herr Wagen Mann Tag Kind Weg Leute]]
Extrahierte Personennamen: Bürger_Spangenberg Arbeitsmann
Gellers Johanna Johanna Johanna_Stegen Morand Befehl_Dörnbergs
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Regionen (OPAC): Lüneburg
Inhalt Raum/Thema: Heimatkunde
Geschlecht (WdK): koedukativ
— 37 -
Haus ist 1786 neu gebaut. — Harburg hieß früher Horeburg,
was eine Burg in sumpfiger Gegend bedeutet. Der Volks-
mund erklärt den Namen als „Harrenburg," weil hier Reisende
auf das sie übersetzende Schiff harren mußten. Über die erste
Anlage der Stadt fehlen die Nachrichten; schon 1297 erhielt
Harburg Stadtrechte. Die Stadt war befestigt; doch wurden
die Festungswerke vor hundert Jahren abgebrochen. Furcht-
bar litt die Stadt unter der Franzosenwirtschaft 1813. Ein
Teil des Schlosses ging in Flainmen auf, und sieben Dörfer
der Umgegend wurden durch die Horden des Generals Da-
voust eingeäschert. Damals ließ Napoleon die Chaussee von
Hamburg über Harburg nach Bremen bauen. Sie ist ein
Segen für den Kreis; aber die Enkel ahnen kaum, wie viel
Seufzer der Bau den Großvätern ausgepreßt hat. Thäler
mußten ausgefüllt, Hügel abgetragen. Brücken gebaut und
Steine herbeigeschafft werden. Die Leute wurden mit ihren
Gespannen gewaltsam zu Arbeit getrieben. Lohn ward wenig
oder gar nicht bezahlt; ja mancher Bauer, mancher Bürger
fühlte die Degenklinge der übermütigen Franzosen ans seinem
Rücken. Napoleon hatte einfach dem General Davoust (Prinz
Eckmühl) befohlen, binnen 24 Stunden 10 000 Arbeiter zu
stellen! Bei einem solchen Befehl wurden die härtesten Maß-
regeln gegen die bedauernswerten Bewohner ergriffen. Sie
mußten die tiefen „Bracks" (Kolke, durch Deichbrüche ent-
standene Löcher) mit Bäumen, Erde und Steinen ausfüllen,
Holz und Pflastersteine liefern und dabei die Hohnreden ihrer
Treiber über sich ergehen lassen. Die Chaussee über das
sumpfige Wilhelmsburg war 3000 m lang und 12 m breit.
Gewaltige Brücken mußten erbaut werden, die zusammen eine
Länge von 4100 m hatten. Die Brücke lag 2—3 m über
dem Boden. Sie ruhte auf 855 Jochen; jedes bestand aus
5 Pfählen, und diese waren wieder miteinander verbunden.
Quer über den Jochen befanden sich dicke Eichenbohlen und
Bretter. Auf der Brücke waren Verschanzungen, zur Zeit
der Belagerung Hamburgs sogar Kanonen. Dieses Riesen-
bauwerk zerfiel in vier Abteilungen. Die erste Brücke reichte
vom Brookthor in Hamburg bis zum rechten Ufer der Norder-
Elbe. Über die Norder-Elbe führte keine Brücke; dafür waren
dort zwei Fähren, groß genug, um 100 Pferde und 500
TM Hauptwörter (50): [T36: [Stadt Mauer Tag Dorf Haus Burg Land Bauer Feind Bürger], T13: [Stadt Elbe Hamburg Berlin Provinz Bremen Land Lübeck Hannover Weser], T19: [Wasser Luft Eisen Körper Silber Gold Kupfer Metall Stein Erde]]
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Extrahierte Personennamen: Napoleon Napoleon Davoust
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Regionen (OPAC): Lüneburg
Inhalt Raum/Thema: Heimatkunde
Geschlecht (WdK): koedukativ
— 16 -
Das Gefecht in Lüneburg war der Beginn der Be-
freiungskriege. Der hannoversche General Wallmoden setzte
bei Dömitz über die Elbe und stand im September der
französischen Division unter General Pecheux bei der Göhrde
gegenüber. Die Franzosen hatten sich auf den Höhen bei
Oldendorf und Eichdorf verschanzt und acht Kanonen aufge-
fahren. Die Lützowschen Jäger griffen zunächst die Front
des Feindes beim Göhrder Schloß an, so daß in einigen
Stunden der Wald vom Feinde gesäubert war. Da brachen
am Abend des 16. Sept. der Oberst Pfuel mit der russisch-
deutschen Legion und Wallmoden mit seinen Hannoveranern
im Sturmschritt mit ausgepflanztem Bajonett auf die fran-
zösischen Vierecke ein, die aus dem Steinkerhügel standen.
Unter lautem Hurra ging's die Anhöhe hinauf; Pardon ward
nicht gegeben. Die Brandraketen (auf deutschem Boden hier
zuerst gebraucht) zerstreuten unter furchtbaren Verheerungen
die französische Kavallerie. Die hereinbrechende regnerische
Nacht brachte einer kleinen Anzahl der französischen Division,
etwa 600 Mann, Rettuug. 1 Fahne, 6 Kanonen, alle Pulver-
wagen und alles Gepäck wurden erbeutet, 1 General, 100
Offiziere und 2000 Mann gefangen genommen. 1800 Franzosen
bedeckten das Schlachtfeld. Aber auch auf deutscher Seite
waren manche Verluste zu verzeichnen. Unter den Ver-
wundeten befand sich ein als Lützower Jäger verkleidetes
Mädchen, namens Eleonore Prochaska. Das tapfere
Mädchen, die Tochter eines Potsdamer Unteroffiziers, wurde
1785 geboren. Die Erzählungen des Vaters vom großen
Friedrich und der verwegenen Kühnheit der freiheitliebenden
Tiroler, eines Schill, Dörnberg u. a. ließen in ihrem Herzen
eine solch glühende Vaterlandsliebe erwachsen, daß sie beim
Rufe des preußischen Königs unter die schwarzen Lützower
trat. Unerkannt führte sie den Namen August Renz und
machte alle Hauptzüge des Freikorps mit, bis sie in der
Göhrde das tödliche Geschoß traf. „Herr Leutnant, ich bin
ein Mädchen!" rief sie dem neben ihr fortstürmenden Käme-
raden zu. Sie ward nach Dannenberg gebracht, wo man
sie sorgfältig pflegte, aber schon am 5. Oktober starb das
heldenmütige Mädchen still und gottergeben. Am 7. Oktober
ward sie mit militärischen Ehren auf dem St. Annenkirchhofe
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Extrahierte Personennamen: Eleonore_Prochaska Friedrich Friedrich August
Zweites Kapitel.
139
Niederlanden zu führen, woselbst sie sich mit dem Heere der Holländer und
Engländer vereinigten und einen Theil der sogenannten pragmatischen Ar-
mee bildeten. | Widrige Jahreszeit und Uneinigkeit unter den Anführern
hielt dieselbe bis zum Frühling 1743 in den Niederlanden auf. Dann
setzte sie sich in Bewegung und zog, die Hannoveraner unter dem Ober-
befehle des Generals Pontpietin, nach dem Mainstrom, um sich zu Gun-
sten Oestreichs im Mittelpunkte des Reiches aufzustellen. An der anderen
Seite des Mains lagerten sich, um den Uebergang über diesen Strom zu
bewachen, der Herzog von Noailles mit einem an Kopfzahl überlegenen
französischen Heere.
Da eilte Georg Ii. in Begleitung des Herzogs von Cumberland von
Hannover nach Aschaffenburg, um in diesem mißlichen Augenblicke persönlich
die Führung der pragmatischen Armee zu übernehmen. Schon lief die letztere
Gefahr, von den verbündeten Hessen und zugleich von der Zufuhr von Lebens-
mitteln abgeschnitten zu werden, als Georg Ii. den Aufbruch des Lagers be-
fahl und am 27. Junius 1743 bei Dettingen auf den Feind stieß. Alsbald
fetzte sich der König, der Gefahr nicht achtend, an die Spitze seiner kur-
fürstlichen Garden und führte der Herzog von Cumberland die Engländer
auf die Gegner. Der geschlagene Feind mußte sich bei Seligenstadt über
den Main zurückziehen. Aus der errungenen Wahlstatt ließ der König das
Tedeum singen. Sodann begab sich das verbündete Heer nach einem kur-
zen Vordringen bis Worms nach den Niederlanden zurück.
Im Jahre 1744 schloß sich auch England dem Kriege gegen Frank-
reich an, und stellte unter dem Herzoge von Cumberland ein Heer in den
Niederlanden auf. Doch erlag er, trotz der Tapferkeit der Engländer und
der mit diesen vereinigten Hannoveraner, am 11. Mai 1745 in der Schlacht
bei Fontenoy vor dem ungleich stärkeren Marschall von Sachsen, einem zu
Goslar geborenen natürlichen Sohne des Königs August Ii. von Polen
Der zu Aachen 1748 abgeschlossene Friede beendigte diesen Kampf, dessen
Vortheile durchweg den mit stärkeren Streitkraften auftretenden Franzosen
zu Theil wurden.
Trotz des durch die Bemühungen Georgs Ii. bewirkten Friedens von
Breslau waren die Mißverständnisse zwischen Friedrich H. von Preußen und
dem kurfürstlichen Hofe zu Hannover nicht ausgeglichen; sie müßten viel-
mehr eine bedenkliche Höhe gewinnen, als nach dem 1744 erfolgten Tode
von Karl Edzard, dem letzten Fürsten von Ostsriesland, Hannover und
Brandenburg ihre Ansprüche auf das herrenlose Land zugleich erhoben.
Die Schnelligkeit, mit welcher der König von Preußen das Fürstenthum
Ostfriesland besetzte, sicherte ihm zwar den Besitz desselben zu, konnte aber
TM Hauptwörter (50): [T2: [Schweden Friedrich Heer Schlacht Sachsen König Gustav Kaiser Krieg Schlesien], T28: [Schlacht Heer Feind Mann Armee Napoleon Franzose General Truppe Preußen], T34: [Krieg Frankreich England Deutschland Preußen Frieden Rußland Napoleon Kaiser Jahr]]
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Extrahierte Personennamen: Noailles Georg_Ii Georg_Ii Cumberland Cumberland Fontenoy August Friedrich_H._von_Preußen Friedrich Karl_Edzard Karl
Fünftes Kapitel.
187
durchzuckte die Nachricht von diesen Ereignissen die Herzen der Braun-
schweiger und Hannoveraner, während sich noch der Hof zu Cassel sorglos
seinen ausgelassenen Vergnügungen hingab. Mit der Gluth der Begeiste-
rung erhob sich das tiefgedrückte Preußen und als Friedrich Wilhelm Iii.
im Februar 1813 von Breslau aus sein Volk in die Waffen rief, sam-
melte sich Alt und Jung um die Fahnen des Königs, getrieben von Ver-
langen, an den verhaßten Fremdlingen blutige Rache zu nehmen und die
Erinnerung des Tages von Jena durch Siege vergessen zu machen. Un-
aufhaltsam stürzten sich Landwehr und Landsturm in den Tod; es trieb sie
das Vollgefühl der deutschen Ehre. Ein solches Preußen, so ritterlich kühn,
voll Gluth für die gemeine Freiheit, hatte Deutschland noch nie gekannt!
Endlich schlug auch für die deutschen Lande des welsi'schen Hauses die
Stunde der Erlösung. Kleine Schaaren von Engländern landeten an der
Mündung der Elbe; mit Russen und Deutschen zog der Obrist von Tet-
tenborn in Hamburg ein und am 21. März 1813 sprengten die ersten
Kosacken in's Thor von Lüneburg. Wer mag den Jubel der Bürgerschaft
beschreiben, als sie die Befreier in ihren Mauern begrüßten! Freudig opferte
jeder auf dem Altar des Vaterlandes; von nah und fern strömten Freiwil-
lige, herbeigerufen von der Stimme kriegerfahrener Männer, die auch in
den Zeiten der Knechtschaft die Liebe für das angestammte Regentenhaus
nicht verloren hatten. Glücklich wurde eine Abtheilung westphälischer Reiter
von der bewaffneten Bevölkerung Lüneburgs zurückgeworsen. Als aber der
französische General Morand der Stadt nahte, gab man einen Widerstand
auf, der, nach menschlicher Berechnung, keinen Erfolg verheißen konnte.
So war Lüneburg abermals von 4000 Feinden besetzt, als der General
von Dörnberg, im Verein mit Czernitsches und Benkendorf den Angriff
beschloß. Am 2. April 1813 erfolgte dieser mit solchem Nachdruck und
mit so glücklicher Leitung, daß es den Verbündeten, geführt von Bürgern
der Stadt, gelang, Herrn der Thore zu werden. Nach muthiger Gegenwehr
ergab sich der bis auf den Tod verwundete Morand. Aber noch ein Mal
mußten die Verbündeten Lüneburg vor dem heranziehenden General Mont-
brun verlassen. Erbittert über die Gegenwehr, welche eine seinem Kaiser
unterthänige Stadt den Genossen geleistet hatte, ließ Montbrun hundert
der angcsehnsten Bürger verhaften, um den zehnten Mann derselben zum
Tode zu führen. Aber ihn schreckten Dörnbergs Drohungen, also daß er
die Ausführung dieses Entschlusses aufgab. Ob dann auch nach der Ent-
fernung Montbruns in Lüneburg die französische Verfassung aufgehoben
wurde und die Werbungen für den Dienst des Vaterlandes von Neuem
begannen, so mußte man doch noch ein Mal unter Sebastiani, dann un-
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Extrahierte Personennamen: Friedrich_Wilhelm Friedrich Wilhelm Gluth
Extrahierte Ortsnamen: Breslau Jena Deutschland Hamburg Lüneburg Dörnberg Lüneburg
188
Zweites Buch. Vierter Abschnitt.
ter dem sich nach Hamburg begebenden Marschall Davoust, Prinzen von
Eckmühl, den Feind seinen Einzug halten sehen.
Weil im Herzen Deutschlands die großen Heere der Verbündeten sich
vereinigt hatten, um mit Frankreich den letzten verzweiflungsvollen Kampf
zu kämpfen, konnte der Norden nur langsam der Befreiung entgegengeführt
werden. Schon hatten Russen und Preußen mit unerschütterlichem Muthe
bei Lützen gestritten, als auch Oestreich dem großen Bunde der Freiheit
beitrat. Nun folgten Schlachten auf Schlachten, bis aus den Feldern von
Leipzig (16., 18. und 19. October 1813) die große Entscheidung zum Heile
Deutschlands erfolgte. Wahrend dessen wurden die Franzosen auch im
Norden zurückgedrangt; mit den Engländern erschien ein Theil der deut-
schen Legion auf dem Festlande und Friedrich Wilhelm von Braunschweig
eilte von London nach Berlin, um sich den Streitenden beizugesellen Aber
noch stand Davoust mit 30,000 Mann in Hamburg und hatte an den
Danen tteue Genossen gesunden. Deßhalb galt kein Feiern. An beiden
Ufern der Niederelbe lagerten sich die Verbündeten. Als General Wallmo-
den hörte, daß der General Pecheux mit 6000 Mann von Davoust abge-
sandt sei, um sich nach Magdeburg zu begeben, brach er mit seinen Preu-
ßen und Hannoveranern auf, und vernichtete am 16. September 1813
seinen Gegner auf der Göhrde. Damals war auch der edle Sänger Theo-
dor Körner unter den Streitenden, die kein Tod schreckte, bis der Sieg er-
rungen war. Gegen Ende des Jahres wurde die Befreiung auch nach den
südlichen und westlichen Theilen der welfischen Lande übertragen. Am 1.
October drang Czernitschef in Cassel ein und erklärte das Königreich West-
phalen für aufgelös't; in Hannover wurde der Herzog von Cumberland
mit festlicher Freude empfangen (4. November); das ganze Land waffnete;
die alte Regierung trat wieder in Kraft und in dem Herzoge von Cam-
bridge wurde dem Kurfürstenthum ein General-Militar-Gouverneur vom
Prinz-Regenten gegeben. Am 23. December hielt Friedrich Wilhelm seinen
Einzug in Bcaunschweig, voll Dank gegen den, der ihn so wunderbar ge-
leitet hatte. Seinem Aufruf zur Ergreifung der Waffen folgte das Volk
mit Begeisterung; es wollte keiner zurückbleiben in diesem Kampfe für
Freiheit und Recht. Mit dem 1. Januar 1814 drang Held Blücher über
den Rheinstrom vor; in Fontainebleau nahm Napoleon Abschied von sei-
nen Garden, um sich nach Elba einzuschiffen und über Frankreich gebot
wieder das Haus der Bourbons. So wurde der erste Friede zu Paris
geschlossen (30. Mai 1814), Hamburg vom Feinde geräumt. In dieser
Zeit des Segens war in Hannover durch rastlose Tätigkeit ein stattliches
Heer geschaffen, mit welchem die deutsche Legion verbunden wurde. Diese
TM Hauptwörter (50): [T28: [Schlacht Heer Feind Mann Armee Napoleon Franzose General Truppe Preußen], T34: [Krieg Frankreich England Deutschland Preußen Frieden Rußland Napoleon Kaiser Jahr], T47: [Friedrich Wilhelm Kaiser König Iii Kurfürst Jahr Preußen Brandenburg Johann]]
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Extrahierte Personennamen: Marschall_Davoust Friedrich_Wilhelm_von_Braunschweig Friedrich Wilhelm Pecheux Davoust Cumberland Friedrich_Wilhelm Friedrich Wilhelm Napoleon
Extrahierte Ortsnamen: Hamburg Deutschlands Frankreich Leipzig Deutschlands London Berlin Hamburg Magdeburg Cassel Hannover Bcaunschweig Rheinstrom Fontainebleau Elba Frankreich Paris Hamburg Hannover
Bildungsstufen (OPAC): Sonstige Lehrmittel, alle Lernstufen
Inhalt Raum/Thema: Vaterländische Geschichte
Das Königreich Westfalen gegründet. Der Norden Hannovers wird nicht mit dem Königreich Westfalen vereinigt, sondern bleibt unter unmittelbarer Herrschaft des Kaisers.
Das Laudesdeputationskollegium aufgehoben. 1808.
Kämpfe der Legion.
Schlacht bei Talavera. (1. Brigade General-Major 1809 ^
von Langwerth, 2. Brigade General von Löw, 2 Batterien "7‘U'28"x5ul"
Artillerie, I. Husaren-Regiment). Wellington schlägt die
Franzosen.
Gefecht bei Gallegos. 1810. 4. Jul.
Gefecht bei Alcoenter. 1810. 9. Okt.
Schlacht bei Barossa. 1811.5. März.
Gefecht bei El Bodon. 1811.25.Sept.
Schlacht bei Garzia Hernandez. 1812. 23. Jul.
Gefecht bei Las Rosas. 1812.11. Aug.
Gefecht bei Benta del Pozo. 1812. 23. Okt.
Georg Iii. geistig erkrankt. Georg Iv. Prinzregent. 1812.
Napoleons russischer Feldzug. Brand von Moskau. 1812.
Rückzug 18. Oktober. Übergang über die Beresina.
Auflösung der „großen Armee."
Deutscher Befreiungskrieg. Aufruf des Königs von Preußen an sein Volk. 1813.17.März.
Schlachten bei Lützeu (2. Mai) und Bautzeu (20. und 21. Mai).
Graf Wallmoden, Graf Kielmauusegg, von Estorff, von der Decken, von dem Bussche, von Düriug sammeln in Hannover ein Heer. Gefechte der vereinigten Hannoveraner, Mecklenburger, Hanseaten und des Lützow'schen Korps bei Wilhelmsburg, Hamburg, Bücheu, Camiu,
Bellahn in Mecklenburg. Russisches Streifkorps unter Tettenborn.
Gefecht bei der Göhrde. Wallmoden, Dörnberg. Diel813.16. Sept. Franzosen unter General Pecheux geschlagen. Die Drangsale der Stadt Lüneburg
Die Hauptarmee Napoleons wird in der Völkerschlacht 1813
bei Leipzig geschlagen. Ig. 18. l.). tkt.
Rückzug Napoleons. Schlacht bei Hanau. 1813. 30. Okt
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Bildungsstufen (OPAC): Sonstige Lehrmittel, alle Lernstufen
Inhalt Raum/Thema: Vaterländische Geschichte
14
20 000 Mann beut Kaiser zu Hülfe zieht, ankomint; es
1674. 4. Ott. kommt zur unentschiebenen Schlacht bei Enzheim.
Siegreiches Gefecht der Braunschweig-Lüneburger bei
1674. Nov. St. Marie aux mines.
Siegreiches Gefecht der Lüneburger und Lothringer
Reiterei unter Herzog Georg Wilhelm und General
1674. 30. Dez.b'allemont bei Mühlhausen im Elsaß.
Die alliirte Armee unter den Herzogen Georg Wilhelm und Ernst August schlagen beit französischen Marschall
1675. li.aug.creqm an der Conzerbrücke. Erste Waffenthat des Erb-
prinzen Georg Ludwig (später Georg I.), beut ein Pferb unter beut Leibe erschossen wirb.
^.rier wirb im Sturm genommen und Creqni gefangen.
Erbprinz Ludwig vermählt sich mit Sophie Dorothea,
1679. Tochter Georg Wilhelms. (Prinzeß von Ahlbett).
1680. Primogenitur-(Unteilbarkeits-)Gesetz.
Ernst August stellt dem Kaiser 10 000 Mann gegen
1695. die Türken. Oberbefehl: Erbprinz Georg Ludwig.
1685.16. Aug. Siegreiche Schlacht bei Gran.
1685.19. Aug. Eroberung von Netihäusel.
1685.14. (Sept. Schlacht bei Kalamata in Moren unter Prinz
Maximilian, General von Ohr. (2 400 Mann Braun-schweig-Lüneburger). Oberbefehl über die Alliirteu: General von Degenfelb.
1687. Schlacht bei Patras. Graf Königsmark. Prinz
Maximilian. Die Türken werben völlig geschlagen.
Georg Ludwig rückt dem Kaiser (Leopolb I.) mit
1688. 80 00 Mann an beit Rhein zu Hülfe.
1689—1697. Organischer Krieg gegen Ludwig Xiv.
1689. Mit dem Aussterben der Herzöge von Lauenburg fällt
das Herzogtum au Lüneburg (Georg Wilhelm).
1689. Georg Ludwig erobert Mainz von bett Franzosen.
Die Prinzen Friedrich August und Carl Philipp
dienen unter dem Markgrafen von Baden gegen die Türken.
1690.1. Jau. Earl Philipp fällt (1. Januar 1690) bei Pristiirn.
1690. M. Dez. Friedrich August fällt bei St. Georgy.
TM Hauptwörter (50): [T28: [Schlacht Heer Feind Mann Armee Napoleon Franzose General Truppe Preußen], T47: [Friedrich Wilhelm Kaiser König Iii Kurfürst Jahr Preußen Brandenburg Johann], T31: [König Ludwig Karl Sohn Maria Frankreich Kaiser Tod England Philipp]]
TM Hauptwörter (100): [T51: [Armee General Schlacht Franzose Truppe Mann Feind Heer Metz Preußen], T96: [Ludwig Karl König Frankreich Kaiser Xiv Napoleon Krieg Franz Italien], T38: [Friedrich Wilhelm König Kaiser Iii Prinz Jahr Preußen Vater Sohn], T37: [Friedrich Brandenburg Heinrich Herzog Sachsen Land Albrecht Kaiser Mark Johann], T19: [Feind Pferd König Mann Soldat Reiter Uhr Wagen Kanone Offizier]]
TM Hauptwörter (200): [T55: [Friedrich Kaiser Kurfürst Herzog Sachsen Johann Karl Land Bayern Wilhelm], T141: [Armee Metz General Paris Schlacht August Mac Franzose Mahon Festung], T61: [Wilhelm Friedrich Prinz König Luise Jahr Königin Gemahlin Prinzessin Kaiser], T170: [Schlacht Leipzig Franzose Preußen Napoleon Heer Herzog Ferdinand Jena Braunschweig], T17: [Uhr Feind Truppe General Schlacht Armee Napoleon Kampf Angriff Stellung]]
Extrahierte Personennamen: Marie Georg_Wilhelm Wilhelm Georg_Wilhelm Wilhelm Ernst August Georg_Ludwig_( Ludwig Georg_I. Ludwig Ludwig Sophie_Dorothea Georg_Wilhelms Wilhelms Ernst August Georg_Ludwig Ludwig Maximilian Maximilian Maximilian Maximilian Georg_Ludwig Ludwig Ludwig Xiv Ludwig Georg_Wilhelm Wilhelm Georg_Ludwig_erobert_Mainz Ludwig Friedrich Friedrich August Carl_Philipp Philipp Philipp Philipp Friedrich Friedrich August Georgy
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Inhalt Raum/Thema: Vaterländische Geschichte
— 19 -
Kämpfe hannoverscher Truppen in Gibraltar und 1775—1784. Minorca gegen Spanier und Franzosen.
Expedition hannoverscher Truppen nach Ostindien. 1783—1792.
Schlacht bei Cuddalore. 1783.13. Jun.
Kämpfe in den Niederlanden gegen die französische Revolutionsarmee. Gefecht von Framars. 1793. 23. Mai.
Das hannöversche Korps: 15 Bataillone, 16 Schwadronen, 38 Geschütze.
Gefecht bei Rexpoede unter dem Herzog von Iork 1793
mit 10 500 Hannoveranern. ()'u' ^lvt'
Prinz Adolf, Herzog von Cambridge wird durch die heldenmütige Aufopferung des Leutuauts von Wangenheim ans den französischen Husaren herausgehauen. Feldmarschall von Freitag wird gefangen genommen, aber Nachts durch General von dem Bussche wieder befreit.
Schlacht bei Hondschooten, in welcher die Franzosen 1793
siegen. ' z "•& ®e"‘-
Verteidigung und glücklicher Ausfall von Menin.
von Hammerstein. Scharnhorst. 1794.
Glückliches Reitergefecht bei Ronßelaere. Oberst vonl794. 4. Mai.
Linsingen.
Gefecht bei Coyghern unter General von dem Bussche.1794. w. Mai. Die Prinzen Ernst August und Adolf Friedrich im Gefecht.
Ersterer durch eine Kanonenkugel am Arm contnsioniert.
Gefecht bei Pouta Chiu. Wallmoden.schlägt Pichegru.1794.22. Mai.
Gefecht an der Waal. General von dem Bussche fällt.1794. 11. Dez.
Verteidigung des Schlosses zu Bentheim. Leutnant 1795 du Plat. 13.u.l4.März.
Nachdem der Herzog von Iork schon im Jahre 1794 nach England zurückgekehrt war, führt Wallmoden die hannöverschen Truppen nach Osnabrück.
Der Friede zu Basel zwischen Frankreich und Preußeu. 1795. Demarkationslinie für das nördliche Deutschland.
Friede vou Lüueville. 1801. 9. Febr.
Preußeu besetzt Hannover. (24 000 Mann unter 1801 Kleist). Apr.-Okt.
Friede von Amiens. 1802.27.März.
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Extrahierte Ortsnamen: Ostindien Niederlanden Wangenheim Bentheim England Osnabrück Frankreich Deutschland Amiens