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frone nieder und nannte sich nur noch Kaiser von Oestreich. So enbete bamals das tansenbjährige teutsche Reich.
4. Napoleon's Uebermuth zeigte sich besonbers Preu-ßen gegenüber. Er verletzte das Ansbachische Gebiet, welches mit bern Bayreuther seit 1791 zu Preußen gehörte, und ließ es dann mit Cleve, Berg und Neuenburg gegen Hannover vertauschen, das boch unter englischer Herrschaft staub. Daraus gab er ohne Vorwissen Preußens den Englänbern Hannover zurück. Da beschloß enblich der preußische König Friedrich Wilhelm Iii., den Kamps mit Napoleon zu wagen, und jetzt blieb Oestreich neutral. Der Kurfürst von Sachsen hielt jeboch vorerst zu Preußen.
Im Oktober 1806 fanben die großen Schlachten bei Auerstäbt und Iena statt, in welchen die preußischen und sächsischen Truppen entsetzliche Verluste erlitten.
Nun trat der Kurfürst von Sachsen, Friedrich August, dem Rheinbunbe bei und würde bafür zum König ernannt.
Die preußischen Festungen, ausgenommen Graubenz und Kolberg, zeigten wenig Wiberstanb. Napoleon burch-zog bah er Preußen in sehr kurzer Zeit als Sieger.
Damals erließ er von Berlin den Befehl, alle Häfen Europas den englischen Schiffen zu sperren und alle englischen Waaren von dem Kontinente (Festlanbe) fernzuhalten. Das war die Kontinentalsperre.
In Ostpreußen kam es nochmals zum Kampf. Bei Ey lau, süblich von Königsberg, behaupteten die Preußen das Schlachtfelb; boch würden sie bei Frieblanb geschlagen.
Im Frieden von Tilsit 1807 verlor Preußen seine Länber zwischen dem Rhein und der Elbe und alle polnischen Gebiete. — Napoleon grünbete aus den ersteren das Königreich Westfalen mit der Hauptstabt Kassel und gab es seinem Bruder Hieronymus; die letzteren erhob er zum Herzogthum Warschau, das der König von Sachsen erhielt.
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Extrahierte Ortsnamen: Neuenburg Sachsen Iena Sachsen Rheinbunbe Kolberg Berlin Europas Tilsit Rhein Westfalen Kassel Sachsen
409
mit der man einen wichtigen Plan durch einen Nachtmarsch
auszuführen gedachte; der Bauer aber weigerte sich. Heftig
drang der den Vortrab dieses Zuges befehligende französische
Offizier in ihn; der Bauer blieb ruhig bei seiner Weigerung.
Der Offizier fing nun an ihn mit Versprechungen zu bestürmen,
und bot ihm endlich seine reich gefüllte Börse mit Gold an;
aber alles vergebens. Inzwischen langte der Zug selbst an
und der diesen führende General war sehr erstaunt und erzürnt
den Vortrab noch anzutreffen. Der Offizier erzählte, daß der
einzige des Weges kundige Mann sich weigere ihr Wegweiser
zu fein, obgleich er alles aufgeboten habe ihn dazu zu bewegen.
Der Bauer ward hierauf vorgeführt. Entweder, rief der
General ihm zu. du zeigst uns den rechten Weg oder ich lasse
dich totschießen! Ganz gut, erwiderte der Bauer, so sterbe ich
als rechtschaffener Untertan und brauche nicht Landesverräter
zu werden. Der General bot ihm erstaunt die Hand und
sprach: Geh heim, wackerer Mann; wir wollen uns schon ohne
Führer behelfen! Aus dcm Württemberg« Lesebuch.
322. Oer Wächter.
Nächtlich macht der Herr die Rund’,
Sucht die Seinen unverdrossen,
Aber überall verschlossen
Trifft er Tür und Herzensgrund
Und er wendet sich voll Trauer;
Niemand ist, der mit mir wacht. —
Nur der Wald vernimmt’s mit Schauer,
Rauschet fromm die ganze Nacht.
Waldwärts durch die Einsamkeit
Hört’ ich über Tal und Klüften
Glocken in den stillen Lüften
Wie aus fernen Morgen weit. —
An die Tore will ich schlagen,
An Palast und Hütten: Auf!
Flammend schon die Gipfel ragen,
Wachet auf, wacht auf, wacht auf!
323. Untreue schlägt den eigenen Herrn.
Als in dem Kriege zwischen Frankreich und Preußen
ein Teil der französischen Armee nach Schlesien einrückte, waren
such Truppen vom rheinischen Bundesheer dabei und ein deutscher
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— 232 —
er wollte dem Obersten Hofsmann, der bei den Bauern kommandierte, rechte Kundschaft bringen. Darauf ließ der General Kriechbaum seine Soldaten weitermarschieren. Bei dem Schlosse Haidenburg kamen die Vortruppen, die er vorausgeschickt hatte, zurück und meldeten, die Bauern stehen in vollen Haufen teils in Aidenbach, teils rings um diesen Ort. Nun wartete Kriechbaum in Haidenburg mit seinen Reitern solange, bis die Infanterie mit den Kanonen und Munitionswagen nachgekommen war. Dann stellte er seine Soldaten in Schlachtordnung auf und marschierte so eine Stunde weit fort bis gegen Aidenbach. Der Gerichtsschreiber Wallner von Pfarrkirchen, der das Bauernlager genau ausgekundschaftet hatte, führte die Österreicher auf dem nächsten und kürzesten Wege.
In Aidenbach mußten die Kaiserlichen über einen tiefen Bach und wurden dadurch länger aufgehalten. Als die Bauern dies sahen, stellten sie sich in einem Felde auf, das hoch über dem Markt war. Dahinter war der Wald. Ein Teil der Kaiserlichen marschierte durch den Markt Aidenbach, ein Teil neben demselben über die gefrorenen Schneefelder. Es war ein beschwerlicher Marsch, doch blieben dabei Fußvolk und Reiter geschlossen beisammen, so gut es ging. So kamen sie den Bauern auf ungefähr 200 Schritte nahe. Es waren, wie die Kundschafter sagten, bei 7000 Bauern, und sie standen sehr vorteilhaft. Allein noch ehe die Österreicher die Höhe ganz erstiegen hatten, gingen die Bauern, ohne einen Schuß zu verlieren, in den Wald zurück, der hinter ihnen war. Ihre Kommandanten und Offiziere ritten mit der wenigen Reiterei davon und ließen die Bauern im Stich. Die Österreicher umringten sogleich die Bauern und suchten sie auf in den Feldern und Wäldern. Nur wenige kamen davon. Manche liefen in die Bauernhäuser, welche in der Nähe des Feldes standen, und schossen mit ihren Gewehren heraus auf die Kaiserlichen. Diese steckten alle Häuser in Brand.. Wer darinnen blieb, verbrannte; wer herauskam und davon laufen wollte, wurde niedergeschossen.
Das dauerte von 1/212 Uhr mittags bis gegen 4 Uhr abends, und diese Niederlage der Bauern war weit großer als die am Christtag zu Sendling. Die wenigsten kamen davon. Es läßt sich nichts genaues sagen, aber man kann es wohl glauben, es fehlten von 4000 Toten nur wenige Hundert. Denn die größte Niederlage war in den Wäldern; man konnte nicht wissen, wie viele dort zerstreut lagen. Die Felder und Wiesen um den Markt aber waren fast eine ganze Stunde weit haufenweise mit Toten überstreut. Bei diesem
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— 200 —
Stadt gewesen, dem sind zwei Kinder gestorben. Die hat er alle
beide aus großem Hunger gegessen, ist also des Vaters Bauch ihr Grab gewesen. Im Kappeneck ist auch einer Witfrau ihr Kind gestorben, das hat sie auch vor Hunger gegessen.
Der Brief des Verwalters in Haidenburg (ims).
Als der Freiherr von Closen gestorben war, kam der Krieg auch in die Gegend des Schlosses Haidenburg, und eine bayerisch-österreichische Armee lagerte zwischen Haidenburg und Vilshosen. Da flohen die drei Söhne und die sechs Töchter des Freiherrn nach Passau. Nur der Verwalter Georg Pruckmüller blieb im Schlosse zurück und schrieb am 7. Juni 1648 diesen Brief an das älteste Fräulein:
„Hochgeborne Freiin, gnädiges und hochgebietendes Fräulein! Ich will nicht unterlassen, Euer Gnaden zu berichten, daß gestern ungefähr um sechs Uhr vormittags eine Schar von 30 Reitern nach
Haidenburg gekommen ist. Sie sind beim Tor des Wirtes eingebrochen und haben sogleich die Schutzwache angepackt und gefragt, ob er Pardon haben wolle. Drauf haben zwei den Wachtposten hinausgejagt. Dann sind sie sogleich dem Schloß zugedrungen, haben die Türen eröffnet und alles, was ihnen gefallen hat, aus die Rosse
geladen. Was aber in den Schränken gewesen sein mag, kann ich nicht wissen. Ich meine, es wird an dem, was sie zerhauen haben, der meiste Verlust geschehen sein. Mich aber hat das Unglück ziemlich getroffen. Sie haben mir all mein Lein- und anderes Gewand geraubt, zumal alle meine Habseligkeiten im Gewölbe unten gewesen sind, außer einer einzigen Fuhr, welche ich hieher nach Vilshofen bringen ließ. Und wie ich vernehme, haben sie das Meiste mitgenommen. In den Keller sind sie nicht gekommen; aber im Kasten haben sie von dem Korn den Pferden Fntrer herabgetragen, doch nichts verletzt.
Als die ersten weg waren, sind wieder zwei Parteien von sechs und sieben gekommen. Die haben wie die Ersten alles, was ihnen gefiel, mitgenommen. Und wenn man sich zwar gegen den einen oder anderen hätte erwehren können, so mußte man doch aus zwei Übeln das kleinere wählen. Denn wäre man scharf gegen sie gewesen, so hätte es hergehen können wie zu Münchsdorf. Dort hat man, wie man fagt, drei Reiter erschossen. Daraus haben aber die Soldaten die Hofmark angezündet und es sind an die 32 Häuser abgebrannt.
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— 228 —
Aufstand meistens gezwungen wurden." — „Die Kommandanten sollen vor den Ort kommen und die Waffen niederlegen!" antwortete Kriechbaum. Und nun kamen die Anführer und die Bauern heraus aus Sendling auf das weite Schneefeld vor dem Friedhof. — „Ihr habt Pardon!" rief Kriechbaum; „legt eure Spieße weg, marschiert heraus, kniet nieder, habt Reue und Leid über eure Sünden!" — Und zu seinen Leuten sagte er: „Sobald ich meine Pistole losschieße, so haut darein und schießt!" — Die Bauern warfen ihre Gewehre weg, knieten sich in den Schnee und schrien mit aufgehobenen Händen. Die Österreicher gaben Feuer; bei 300 Bauern wurden niedergeschossen. Wie die erste Salve vorbei war, rief Kriechbaum: „Wer noch lebendig ist, der stehe auf! Es ist ihm das Leben geschenkt!" Die kindlichen Leute glaubten es und standen auf; da wurden nochmal bei 350 niedergesäbelt. Die andern flohen in den Friedhof, der ummauert war, und wehrten sich hinter der Mauer. Die Österreicher sprengten die Türen. Die einen liefen davon, andere stellten sich tot. „Die Waffen nieder! Und auf den Boden!" schrien die Ungarn, und die Reiter ritten über die Knienden weg.
Unterdessen ritt Wendt mit seinen Soldaten in das brennende Dors. Sie fanden dort vier bayerische Fahnen, ein paar Heerpauken, sechs kleine Geschütze und sechs Kriegswagen. Am Weihnachtsnachmittage wurden die geschlossenen Stadttore wieder geöffnet. Die Österreicher marschierten herein mit einem langen Zug von 500 Gefangenen, alle hart gebunden und blutend. Auch Hauptmann Mayer war gefangen. Und dann fuhren sie hinaus mit Wagen und Karren und Tragbahren und holten die Schwerverwundeten. Die legte man in der Stadt in langen Reihen aufs gefrorene Straßenpflaster und auf die öffentlichen Plätze und ließ sie dort liegen die kalte Nacht hindurch. Dann erst verteilte man sie in der Stadt in die Krankenhäuser. Die meisten starben; die aber gesund wurden, mußten schanzen. Auch suchte man die Rädelsführer in der Stadt und sperrte sie in den Falkenturm.
Auf den Dörfern waren Weiber und Kinder allein daheim in der Christmette und dachten an die Männer und Söhne. Als man draußen in einer Kirche bei der Nacht das Krachen der Geschütze hörte, da sagte -einer zum andern: ,Hörst du, wie die Unsern siegen?" — „O du mein Gott," antwortete der Nachbar, „wenn's nur nicht umgekehrt geht!" — Viele lagen schwerverwundet unter den Leichen. Aber die Angst und die Kälte trieb sie vom Schneeboden auf und sie gingen heimwärts. Brust und Arme waren greulich
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— 231 —
zu Abtsried auf, in einem Försterhaus, mitten im Walde zwischen Rauchenlechberg und Dießen. In Rauchenlechberg war ein Pfleger, ein gestrenger Herr, der ließ Jäger plötzlich verhaften und nach München bringen in den Falkenturm. Da waren 19 Mann in Ketten und Banden hinter verschlossenen eisernen Türen. Man verhörte ihn. Aber er schwieg auf alle Fragen und nannte keinen Mitverschworenen. Den Weinwirt Kittler hatte man bereits gefoltert. Er wurde aufgezogen; ein Gewicht, einen halben Zentner schwer, hing man an seinen schwebenden Körper. „O Hans, um des Blutes Christi willen beschwöre ich dich," sagte er nachher zum Jägerwirt, „gestehe alles und lasse dich nicht martern!" — Und er zeigte ihm die geschwollenen Glieder, die man ihm aus den Gelenken gezerrt hatte. — Gleich am anderen Tage nach seiner Ankunft wurde der Jäger in die Folterkammer geführt, auf die Folterbank gelegt, aufgezogen und ein schwerer Stein an seine Füße gehängt. Da gab
er sich unter furchtbaren Qualen als den Hauptschuldigen an und
schonte die anderen. Und als ihm die Richter beim letzten Verhör sagten, er müsse sterben, da fragte er sie: „Ich möchte wohl wissen, um welcher Punkte willen ich den Tod verdiene? Ich protestiere vor Gott und der Welt, daß ich unschuldig sterben muß!"
An einem Vormittag im März wurde über ihn der Stab gebrochen und die Stücke ihm vor die Füße geworfen. Vom Frauenturm läutete die Armensünderglocke, als man ihn zur Hinrichtung auf den Marktplatz führte. Vom Fenster hörte man einen Schrei, das Schwert blitzte und vor der Mariensäule spritzte das Blut aufs Pflaster. Den Kopf steckte der Scharfrichter an eine Stange auf dem
Jsarturm; der Leichnam wurde gevierteilt und die Stücke draußen
vor der Stadt an die vier Straßen gestellt. Vierzehn Jahre später wurde Jägers Wohnhaus versteigert und die Frau starb arm im Spital als Pfründnerin.
Die Dauernschlacht bei Aidenbach.
Baron Kriechbaum marschierte mit seinen Soldaten von Eggen-felden weiter. Am Tage vorher aber schickte er etliche Reiter auf Kundschaft aus. Sie brachten einen Spion zurück und führten ihn vor den General. Kriechbaum fing an, ihn auszufragen. Da gestand der Bauer, er sei eigens ausgegangen, um die Kaiserlichen aufzusuchen und zu sehen, wo sie stünden und wie viele ihrer seien. Denn
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Extrahierte Ortsnamen: Rauchenlechberg Rauchenlechberg Christi Aidenbach
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daher an diesem Tag nach Zertrümmerung aller Türen an Kammern, Kisten, Koffern und Schränken eine gänzliche Plünderung meiner Habseligkeiten und wurde arm, ganz arm gemacht. Doch litt meine Person nicht, und so überwand ich diesen Verlust in Geduld und Gelassenheit.
2.
Der Zug der französischen Armee ging am 31. August gerade durch das Dorf Hellingen von früh 9 Uhr bis abends 5 Uhr. Während dieser Zeit war in dem unglücklichen Dorf alles den Soldaten preisgegeben. Die Reiter brachen in alle Höfe ein, und während sie da ihre Pferde fütterten, suchten sie alle Ecken und Winkel ans, um Geld, Kleider und Wäsche zu finden. Die Fußgänger drangen zu 50 bis 60 in die Häuser und plünderten die Ärmsten wie die Reichsten. Was sie nicht mitzunehmen würdigten, verderbten sie und warfen es ins Feuer.
Nachmittags um 3 Uhr kam ein Major zu mir und meldete, daß die Generalität bei mir speisen würde. „Bei mir?" sagte ich, „der ich von allem entblößt bin, dem alles geraubt worden ist? Wenn die Herren Generale keine Küche bei sich haben, so werden sie so satt werden wie ich es bin." Ich hatte an diesem Tag noch keinen Bissen gegessen. Unterdessen kam der Koch. Er schürte mit 10 Chasseurs und Dragonern ein mächtiges Feuer auf meinem Herd. Ich war doch jetzt neugierig, was da zugerichtet werden sollte. Ein Sack, der gewißlich ein Hildburghauser Malter Hafer fassen konnte, ward von vier Soldaten herbeigeschleppt. Darinnen staken Enten, Tauben, Hühner, Gänse, Rebhühner, wilde und zahme Hasen; sie hatten alle keine Köpfe. Nun roch man fleißig an den toten Körpern. Viele wurden weggeworfen, viele gerupft, ausgenommen, frikassiert, gedämpft oder gebraten.
Endlich kam der Herr General der Kavallerie d'hautpoule mit seinem Generaladjutanten Mörder und der Adjutant Davide mit den Offizieren, deren wohl gegen 50, ja wohl 60 waren. Mortier ist ein sehr schöner Mann, ungefähr von 28—30 Jahren, wohl 11/2 Kopf höher und größer als ich und prächtig gebaut und so zart an seinem Gesicht und an den Händen wie der feinste Sammet. Denn ich hatte die Ehre, etliche Mal von ihm umarmt und geküßt zu werden. Er bedauerte mein Schicksal, drückte mir oft die Hand und schien mich in seine Freundschaft aufgenommen zu haben. Hantponle
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Freiherrn Albini der Ausruf:„V1vs l’Empereur, notre Protecteur!“ Am andern Tage reiste der Kaiser der Armee nach, Wien zu. Kaum hatte er die Stadt verlassen, als die französischen Offiziere unerschwingliche Kontributionen und Leistungen forderten. Später wurde die Entschädigung, welche Napoleon zugesichert hatte, auf die Kriegskontribution verwiesen, welche er der Provinz Salzburg auferlegt hatte. Auch von der bayerischen Regierung wurde einige Zahlung geleistet, die jedoch nicht genügen konnte.
In russischer Kriegsgefangenschaft (1812).
Am 1. Dezember erreichte General Preysing mit fünf Offizieren Jlja. Da sie im Städtchen weder Fonrage noch Lebensmittel antrafen, begaben sie sich nach einem Schlosse, das eine halbe Stunde seitwärts der Straße lag. Hier fanden sie Fourage und Lebensmittel im Überfluß. Lange hatten sie bittere Entbehrung gelitten; ihre Gesundheit war äußerst geschwächt; auch wollten sie ihren abgemagerten Pferden einmal wieder genug Futter und einige Erholung gönnen. Als ihnen nun versichert wurde, daß die Nachhut, welche Marschall Ney führte, erst um 8 Uhr morgens aufbrechen werde, verzögerten sie ihren Abmarsch bis gegen 7 Uhr.
Die Witterung war trübe, jede Spur eines Weges durch den massenhaften Schnee verdeckt. Major Bieber ritt voraus, um den Weg zu suchen; die Übrigen folgten, einer hinter dem andern reitend, zuletzt die kleine Dienerschaft mit. den wenigen Handpferden. Als sie die Heerstraße erreicht hatten, gewahrte Major Bieber, daß eine Brücke, wo die Straße über zwei Teiche führte, abgebrochen war und die Nachhut sie bereits überschritten haben müsse. Major Bieber erwartete die Nachkommenden und verkündete ihnen, daß sie sich hinter der Nachhut befänden und die größte Eile nötig sei. Man müsse den Übergang über die Eisdecke des Teiches versuchen.
Der Major eröffnete wieder den Zug; ihm folgte Oberst Burscheid. Der General mit seiner Dienerschaft und den Handpferden war der Letzte. Er zögerte, welche Uferstelle er wählen sollte, um auf die Eisfläche zu kommen; dadurch vergrößerte er die Entfernung von feinen Gefährten, welche bereits alle das jenseitige Ufer glücklich erreicht hatten und auf der Straße fortgeritten waren. Da machte Rittmeister Fuchs den Oberleutnant von Flotow auf-
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Extrahierte Personennamen: Napoleon Bieber Major_Bieber Bieber Flotow
wurde das Durcheinander wilder und wirrer. Sehr bald, etwa zwischen 8 und 9 Uhr erschienen unverkennbare Ausreißer und leicht Verwundete, die mit und ohne Waffen in eiliger Flucht vorüberzogen. Auf ihren Gesichtern lag Bestürzung und Mutlosigkeit; kaum standen einzelne Rede, wenn man sie anhielt. Fragte man sie aus, so vernahm man, daß es schlecht stehe. Die Schlacht sei so gut wie verloren. Die Kavallerie habe ihre Schuldigkeit nicht getan und die Infanterie im Stich gelassen oder überritten. Die Infanterie sei im Nebel gegen verdeckte Batterien geführt worden, und was dergleichen Redensarten mehr waren. Andere, und dies waren meist schwer Verletzte, sagten das Gegenteil. Es ginge alles gut, die Franzosen wären schon so gut wie geschlagen und unsere Hilfe würde kaum noch nötig sein.
So sehr wir uns bemühten, die üblen Eindrücke und Äußerungen den Leuten zu verbergen, gelang das doch nicht ganz, weil ihnen die Augen nicht verbunden werden konnten. Trotzdem hatte die Mehrzahl ungeschwächten Mut und den besten Willen. Ja, die meisten brannten vor Verlangen, Sieg oder Unglück mit ihren Kameraden zu teilen. Und zur Ehre dieses traurigen Tages sei es gesagt: der Geist des gemeinen Mannes blieb bis zum letzten Augenblick vortrefflich. Es war gegen 10 Uhr morgens, als sich endlich nach langem, unbegreiflichem Zögern der General mit seinem Korps in Marsch setzte. Das Korps marschierte in geeöffneten Zügen aus der Mitte rechts und links ab. Beide Spitzen marschierten in gleicher Höhe dicht nebeneinander. Der Marsch ging mehrere Stunden in der Richtung auf Jena rechts der Landstraße fort, in ganz langsamer Bewegung wie auf dem Exerzierplatz. Die Bataillone mußten im Tritt und in genauester Richtung, die Züge mit gehörigem Abstand marschieren. Wehe dem Unteroffizier, der seinen Abstand, dem Soldaten, der Tritt oder Richtung verlor. Fuchtel und Stock regierten in gewohnter Weise wie auf dem Exerzierplatz. Von Zeit zu Zeit verbreiteten sich widersprechende Gerüchte. Sie liefen aber im Ganzen darauf hinaus, daß es gut stehe und daß die Franzosen entweder schon geschlagen wären oder nicht lange mehr standhalten würden. Allein was die Augen bereits sahen und was sich mit jedem Schritt vorwärts immer mehr enthüllte, sagte von dem allem das Gegenteil.
Gei Auerstedt. (14. Oktober 1806.)
Es war abends sechs Uhr. Die preußische Armee war in vollem Anmarsch. Einige Regimenter Kavallerie und Infanterie hatten Auerstedt schon passiert und waren im Lager, wo sie die Nacht bleiben sollten. Die
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