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1. Aus der deutschen Geschichte bis zum Ausgange des Mittelalters - S. 85

1912 - Langensalza : Beltz
— 85 — ,,Wahrlich, es ist nicht zu verwundern, wenn jener Mann so gewaltige Kräfte hat." Höalgis aber war der schweren (Befahr glücklich entgangen und kehrte zu seiner Mutter, der Königin Rnsa, zurück. Chronik des Klosters Novalese (11. )hd.) 36. Karls d. Gr. Sachjenzug 782. Zu Hnfang des Sommers, als es bereits hinlänglich Futter gab, um mit einem Heere ausziehen zu können, beschloß Karl, nach Sachsen zu gehen, um daselbst, wie alljährlich im Frankenlande zu geschehen pflegte, den Reichstag zu halten. Nachdem er in Köln den Rhein überschritten hatte, rückte er mit dem ganzen Heere der Franken an den Ursprung der Lippe, wo er ein Lager aufschlug und nicht wenige Tage verweilte. — Ris er nach Schluß des Reichstags über den Rhein nach Gallien zurückgezogen roar, kehrte widukind, der zu den Normannen sich geflüchtet hatte, wieder heim in sein Vaterland und reizte die Sachsen mit eiteln Hoffnungen zum Hufruhr. Unterdessen wurde dem König gemeldet, daß die Slawen, die das Land zwischen (Elbe und Saale bewohnten, in das Gebiet der ihnen benachbarten Thüringer und Sachsen eingebrochen waren und mehrere (Orte mit Raub und Brand verwüstet hätten. Sogleich berief er drei seiner Beamten zu sich, den Kämmerer Rdalgis, den Marschall Geilo und den Pfalzgrafen Morad, und befahl ihnen, mit dem Heerbann der Dstfranken und Sachsen die Vermessenheit der Slawen möglichst schnell zu bestrafen. Rls sie jedoch, um den ihnen gewordenen Ruftrug auszuführen, in das sächsische Gebiet kamen, hörten sie, daß die Sachsen nach dem Rate Widukinds sich zum Kriege gegen die Franken gerüstet hätten. Sie gaben also den 7>ug gegen die Slawen auf und rückten mit den Dstfranken dahin, wo die Sachsen sich versammelt haben sollten. Schon auf sächsischem Boden begegnete ihnen der Graf Theodorich, ein Rn-verwandter des Königs, mit den Truppen, die er bei der Nachricht von dem Rbfalle tder Sachsen in der (Eile aus Ripuarien hatte zusammenbringen können. Ergab ihnen den Rat, zuerst durch Kundschafter möglichst rasch in (Erfahrung zu bringen, wo die Sachsen seien und was bei ihnen vorgehe, und alsdann, falls die Beschaffenheit des (Drtes es zulasse, zu gleicher Zeit sie anzugreifen. Dieser Rat fand bei ihnen Beifall, und sie rückten nun mit jenem vereint bis zum Berge Süniel vor, an dessen Nordseite sich die Sachsen gelagert hatten. Nachdem hier der Graf Theodorich sein Lager aufgeschlagen hatte, setzten sie der Verabredung gemäß, um so den Berg leichter umgehen zu können, über die Weser und lagerten sich am Ufer des Flusses, hier unterredeten sie sich, und da sie fürchteten, die (Ehre des Sieges möchte dem Theodorich allein zufallen, wenn er in der Schlacht bei ihnen wäre, beschlossen sie, ohne ihn die Sachsen anzugreifen. Sie nahmen also die Massen zur Hand und rückten, als ob sie es nicht mit einem zur Schlacht geordneten Feinde zu tun, sondern als ob sie Fliehende zu verfolgen und Beute zu machen hätten, so schnell, als jeden sein Roß tragen mochte, auf die Sachsen los, die vor ihrem Lager in Schlachtordnung standen. So unüberlegt der Rnmarsch war, so übel fiel auch der Kampf aus. Sobald das Treffen begann, wurden sie von den Sachsen umringt und fast bis auf den letzten

2. Aus der deutschen, besonders brandenburg-preußischen Geschichte vom Anfange des 16. Jahrhunderts bis zur Auflösung des römisch-deutschen Reiches - S. 53

1912 - Langensalza : Beltz
— 53 — einer von den Melden, denen mir Deutschen das köstlichste Gut dieser (Erbe verdanken. — Sie Freiheit. Aus: A. Sperl, Hans Georg Partner, Stuttgart und Leipzig 06. 33. General Gallas an den Kaiser über die Schlacht bei Lützen. 15. Nov. 1632. Rllerburchlauchtigjter, großmächtigster König, allergnädigster Herr Herr! „Den 12 bieseß monatß ist der Herzog von Fribtlanbt mit der sowol seiner alß der Papenhaimschen armada aus Weissenselß gerucket, ba sich der Qustavus mit seiner armada entweber eine halbe viertelt U)egeß in Bataglia presentirt, und ist unser volkh alles in Lbenrnessige guete Schlacht-ortnung auf bern selbe gestelt worben,' der feinbt aber, nach den er unsere recht gesehen, hat sich gegen der Naumburg reterirt und angehebt, sich starkh zue verbauen, hieraus hat sich der Grass von Papenhaimb resolvirt, aus Halle zu gehen, damit er den paß in die stifster öffnen mächte, und hat sich von unserer Armada den 14 bieseß abgeändert. Der Herzog von Frieb-lanb hat >aber wollen sein Heer in die Winterquartiere verlegen und ist zurückgegangen, hat sein Hauptquartier genommen in dem Stäblein Lützen. Der Feind, iba er gemerkt, daß wir zerteilt, folget der Frieblänbischen Rrmee, kommt den 15. über einen paß, so bei einem Dorfe, Rippach genannt, fängt an, mit den kroatischen Truppen zu scharmützein, und weil die Nacht herankommt, bleibt er die Nacht im Felbe in Schlachtorbnung liegen. Tags barauf geht er alsbalb früh auf unsere Rrmee, die sich in der Nacht auch in Schlachtorbnung gesetzt, scharmützelt mit den Kroaten, bis er so nahe kommt, daß man von beiben Seiten mit Stücken aufeinanber spielt, führt seine Truppen auf die unsrigen ungefähr breihunbert Schritt voneinanber und setzet sobann aus den linken Flügel, den Herr holke kom-manbiert. Und ba man eben treffen will, kommt der Herr Gras Pappenheim mit feiner Kavallerie aus dem linken Flügel und fängt die Schlacht an um 11 Uhr vormittags. Rllba, batb im Rnfange ist der Herr von Pappenheim mit zwei Schüssen verrounbet von der Wahlstatt weggeführt roorben und ist Bald barauf verschieben. Sobald aber des Feinbes Truppen auf unsere Kürassiere getroffen, kommt das Geschrei, der König sei gefangen, und balb barauf, er sei tot. Nichtsbestoweniger setzten die Truppen stark auf einanber, also daß eine große Verwirrung sowohl auf unserer als auch auf des Feinbes Seite sich erhoben hat. Der bicke Nebel aber hat verhirtbert, daß man die große Verwirrung sehr gemerket. hierauf fetzet das Regiment des Obersten (Eomargo nebst fünf Kompagnien Reiter auf des Feinbes Mitte, welche von 37 Fähnlein ist gewesen, barunter das alte blaue Regiment, kommen mitten barein, trennen und schlagen sie ganz. Des Feinbes Reiter aber kommen zu Hilfe, verhinbern, daß man des Königs Körper nicht hat können wegbringen, und bringen unsere Reiterei wieber in Unorbnung, also daß unsere Rrtillerie bloß stehen bleibt. Unsere Infanterie, die von den Reitern bloß gelassen war, trat zu den andern, spielen aufeinanber ganzer sechs Stunden lang und haben keinen Fuß breit (Erbe verloren. Unsere Reiter, so ohne eine Ursache zurückgewichen, fallen auf unsere Bagage, nehmen einen Raub und fliehen ein Teil nach Halle; einen Teil aber hat Herr holke wieber zusammengebracht

3. Aus der deutschen, besonders brandenburg-preußischen Geschichte vom Anfange des 16. Jahrhunderts bis zur Auflösung des römisch-deutschen Reiches - S. 116

1912 - Langensalza : Beltz
116 Uebel konnten wir nicht weit sehen, stls wir aber vollends in die plaine hinunterkamen und zur großen Hrmee stießen, rückten wir in drei Treffen weiter vor und erblickten von ferne durch den Hebel, wie durch einen 5ior, feindliche Truppen. (Es war kaiserliche Kavallerie; denn die Infanterie bekamen wir nie zu (Besicht, da sich dieselbe beim Städtchen Lo-wositz verschanzt hatte. Um 6 Uhr ging schon das Donnern der Artillerie sowohl aus unserm vordertreffen, als aus den kaiserlichen Batterien so gewaltig an, daß die Kanonenkugeln bis zu unserm Regiment (das im mittlern Treffen stund) durchschnurrten. Bisher hatt' ich immer noch Hoffnung, vor einer Bataille zu entwischen; jetzt sah ich keine Husflucht mehr weder vor noch hinter mir, weder zur Rechten noch zur unken. _ Idir rückten inzwischen immer vorwärts. Da fiel mir vollends aller Tttut in die hosen, in den Bauch der Lrde hätt' ich mich verkriechen mögen, und eine ähnliche fingst, ja Todesblässe las man bald auf allen Gesichtern, selbst deren, die sonst noch so viel Herzhaftigkeit gleißneten. Die geleerten Brenzfläschchen (wie jeder Soldat eines hat) flogen unter den Kugeln durch die' Lüfte; die meisten soffen ihren kleinen Vorrat bis auf den Grund aus, denn da hieß es: heute braucht es Courage und morgens vielleicht keinen Fusel mehr! Jetzt avancierten wir bis unter die Kanonen, wo wir mit dem ersten (Treffen abwechseln mußten. Potz Himmel! wie sausten da die Eisenbrocken ob unsern Köpfen hinweg — fuhren bald vor bald hinter uns in die Erde, daß Stein und Rasen hoch in die Luft sprang bald mitten ein und spickten uns die Leute aus den Gliedern weg, als wenn’s Strohhalme wären. Dicht vor uns sahen wir nichts als feindliche Kavallerie, die allerhand Bewegungen machte, sich bald m die lange ausdehnte, bald in einen halben Mond, dann in ein Drei- und vierem sich wieder zusammenzog. Run rückte auch unsre Kavallerie an, wir machten Lücke und ließen sie vor, auf die feindliche los galoppieren. Das war ein (Behaget, das knarrte und blinkerte, als sie nun emhteben. Allein kaum währte es eine Viertelstunde, so kam unsre Reiterei, von der österreichischen geschlagen und bis nahe unter unsre Kanonen "erfolgt zurucke. Dex hätte man das Spektakeln sehen sollen, Pferde die ihren Mann im Steigbügel hängend, andere, die ihr Gedärm der Erde nachschleppten. Inzwischen stunden wir noch immer im feindlichen Kanonenfeuer bis gege 11 Uhr, ohne daß unser linker Mgel mit dem kleinen Gewehr zu ammen-traf obschon es auf dem rechten sehr hitzig zuging viele murrtentmr Ebiee E=E ws “sä s wir von der f)öf)e herunter untre Brudernoü in*^ ^,^,^11 iahen, ein fürchterlich donnerndes h , ^ trieben unsre Rannten, auf welcher Seite der bieg mar.

4. Aus der deutschen, besonders brandenburg-preußischen Geschichte vom Anfange des 16. Jahrhunderts bis zur Auflösung des römisch-deutschen Reiches - S. 120

1912 - Langensalza : Beltz
— 120 — Und brachte heim mit schnellem Fuß Dem Vater diesen letzten Gruß, Der klang nicht froh. Dann schrieb hinein die Zitterhand: ,,Kolin. Mein Sohn verscharrt im Sand. Wer weiß roo ?" Und der gesungen dieses Lied, Und der es liest, im Leben zieht Hoch frisch und froh. Doch einst bin ich und bist auch du Verscharrt im Sand, zur ew'gen Ruh’, ll)er weiß roo? Detlev Frh. v. Liliencron, Ausgew. Gedichte. 74. Kolin. 18. Juni 1757. Der König trägt sein Unglück groß, obgleich es das erste dieser Hrt ist, was ihm zustößt. Seit seiner Ankunft hier, war er so gütig, mir die ganze Schlacht zu beschreiben. Lr sagte: „Die Stellung der Österreicher war in der Tat zu fest, doch glaube ich nicht, daß sie fester war als die, aus welcher ich sie bei Prag vertrieb. Ich hatte zu wenig Fußvolk, und es waren nicht die feindlichen Soldaten, sondern das wohlgestellte Geschütz (an 200 Kanonen), was meine Leute zum Zdeichen brachte." Der König schreibt den Verlust der Schlacht dem (Eifer seiner Sol- daten zu, welche den Feind (gegen seinen Befehl) in der Fronte angriffen. Denn nach seiner Anordnung sollte allein der linke preußische Flügel den rechten der Österreicher in der Seite angreifen. Dies geschah mit großem (Erfolge: man nahm einige Batterien, rückte 200 Schritt darüber hinaus vor, gewann so die Seite der Feinde und brachte sie in große Verwir- rung. Des Königs Absicht war: im Falle des Bedürfnisses Mannschaften von seinem rechten Flügel nach dem linken hin zu ziehen, und wenn jener in der ihm angewiesenen Stellung blieb, würde er den linken österreichischen Flügel in Achtung erhalten haben, so daß er nicht wirksam werden konnte. Allein die guten Wirkungen dieser Anordnung wurden gänzlich vereitelt durch den großen (Eifer seiner Soldaten gegen das Zentrum hin. Als diese nämlich die Fortschritte des linken Flügels sahen, wurden sie begierig, auch Teil an dem für gewiß gehaltenen Siege zu haben, und griffen zuerst ein Dorf an, welches ein wenig zur Linken des österreichischen Zentrums lag. Sie nahmen es, wodurch aber der ganze preußische rechte Flügel ins Gefecht gezogen, und dem furchtbaren Feuer der mit Kartätschen geladenen Batterien ausgesetzt ward. Die Hauptursache dieser Unfälle ist der große (Erfolg, welchen der König von Preußen in acht verschiedenen Schlachten und vor allem bei Prag über die Österreicher hatte. Dies brachte ihn zu der Meinung, er könne sie aus den vorteilhaftesten Stellungen verdrängen, und in der Tat müßte jemand mehr sein als ein Mensch, wenn er nach solch einer Reihe von Siegen ganz ohne alle Selbstüberschätzung bleiben sollte. 3ch vernehme, daß der König, an Unfälle nicht gewöhnt, nach der Schlacht ziemlich niedergeschlagen war. Jetzt hat er seinen Mut wieder gewonnen

5. Aus der deutschen, besonders brandenburg-preußischen Geschichte vom Anfange des 16. Jahrhunderts bis zur Auflösung des römisch-deutschen Reiches - S. 123

1912 - Langensalza : Beltz
— 123 — ten. Da war nun ein entsetzliches Schreien, Klagen, beulen, Stürmen. Man flehte um Barmherzigkeit und Verschonung, da sie ja als unsere Freunde gekommen wären, aber alles umsonst. Sie stiegen bei mir sogar zum Fenster herein und nahmen mir auch die siedend heiß eingebrühte Wäsche aus dem Fasse. Ruf mein Federvieh waren sie wie die wütenden Hunde. Der Keller wurde sogleich erbrochen, wir mußten sehen, wie sie alles hinaustrugen. Ich hatte gebrauet, da wurde das Bier gleich ausgesoffen, daß ich mich nunmehr kümmerlich mit den Itteinigen behelfen muß. Ich behielt kein Kindchen Brot im Hause, so daß ich die Tage darauf nichts zu essen hatte. Sie liefen mit brennenden Lichtern auf den Böden herum und sogar bis in den Taubenschlag. Da wurde alles ausgesucht, und es ist nur zu verwundern, daß sie uns die Hütten nicht über unsern Häuptern angezündet. Weil ich noch bar Geld auszuteilen hatte, ging es. Da aber solches alle war, so ging die Marter an. Sie stießen mich und meine Frau ganz grimmig von einer Ecke zur andern und hätten uns bald auf der Treppe erschossen. Nach diesem war ich nun des Lebens nicht mehr sicher; denn die Plünderung dauerte die ganze Nacht. Hm Morgen, da ich ganz kraftlos war, mußte ich das übrige preisgeben und die Flucht nehmen. (D das war ein bitterer und betrübter (Bang ! Die Kirchen sind an vielen Orten von den Soldaten mit Gewalt erbrochen worden, Kanzel und Altäre beraubt und besudelt. Bei diesem Trubel bin ich acht Tage lang nicht aus den Kleidern gekommen und habe keine Stunde Ruhe gehabt. Hm 3. November zogen sich die Franzosen näher bei Mücheln zusammen, und wir bekamen hier unten etwas Luft. Ödir wußten nicht, daß die Preußen so nahe wären, bis wir gegen Hbend die preußischen Husaren sahen ankommen, welche sogleich beherzt auf die Franzosen losgingen, hernach, da es schon dunkel wurde, kam der König selbst mit einem Korps von Weißenfels herüber in diese unsere Gegend. Don Merseburg rückte der Fürst Moritz mit seinen Truppen an, und abends um 7 Uhr der Prinz Ferdinand von Braunschweig mit ungefähr 7000 Mann aus dem Magdeburgischen. Diese 7000 Mann marschierten mit Fackeln vor meiner pfarrwohnung vorbei, aber mit so einer Stille, daß ich es nicht eher merkte, bis sie bald vorbei und zum Dorfe hinaus waren. Nachdem sich diese drei Korps allhier im Brückendorfer Felde nach Bebra und Braunsdorf zu vereinigt und gesetzt hatten, meldeten sie ihre Rnlmnft den Franzosen mit etlichen so starken Kanonenschüssen, daß wir alle in der Stube herumtaumelten und nicht wußten, wie uns geschah; denn es war uns so gar nahe. Dann hörte man von der preußischen Armee das Feldgeschrei : Wer da! was alle Viertelstunden wiederholt wurde. Mit Rnbruch des Tages fingen die Preußen sogleich an, nämlich am 4. November, sich in Marsch zu setzen und gegen die Franzosen anzurücken. Sie taten es mit dem Morgenliede: ,,tdach auf, mein herz, und singe." Dann hörte man sie singen: ,,3n dich hab ich gehoffet, Herr." Das schallte nun weit und breit durch die Luft und war überaus beweglich. Da dieses Lied aus war, machten die Regimenter halt. Die Feldprediger sollen, wie ich nachdem vernommen, das 7. Kapitel des fünften Buch Mose gelesen und eine sehr kurze Rnrebe gehalten haben, hernach ging der Marsch unter dem Liebe: ,,(Es woll' uns Gott gnäbig sein" weiter fort. Sie kamen nun den Franzosen näher und an Sie Rnhöhen bei Krumpe heran, hier

6. Aus der deutschen, besonders brandenburg-preußischen Geschichte vom Anfange des 16. Jahrhunderts bis zur Auflösung des römisch-deutschen Reiches - S. 124

1912 - Langensalza : Beltz
— 124 — kartonierten sie heftig aufeinander, daß auch die Kugeln bei meiner pfarr-wohnung vorbeiflogen und wir des Lebens nicht sicher waren. Der König von Preußen rekognoszierte unterdessen das französische Lager. Ideit er aber die Unmöglichkeit gesehen, ihnen hier beizukommen, so zog er sich gegen Mittag zurück und schlug sein Lager über Bedra auf. Diese Nacht war uns eine schrecknisvolle Nacht, da wir allenthalben um uns herum bei den Rrmeen die Zornfeuer (Bottes lodern sahen. Hm 5. November ging früh das Kanonieren wieder an und sehr heftig, es wurde aber bald stille. (Es war nun fast 3 Uhr nachmittags. Kein Mensch konnte sich vorstellen, daß dieser Tag noch so merkwürdig werden sollte, daß uns (Bott so eine schleunige Hilfe würde senden, und daß unsere Erlösung so nahe, die vor menschlichen Rügen unmöglich schien. Denn wenn die Rrmeen noch Tag und Nacht hier gestanden, so wäre alles verwüstet worden. (Bott lenkte es aber, daß die Franzosen aus ihrem so sehr vorteilhaften Lager herausgehen mußten, damit wir von gänzlichem Untergang errettet würden. Die Franzosen hatten während der Stille ihren Marsch rechter Hand über Roßbach hinaus genommen. Und das war eben das Glück für uns. Denn wenn sie linker Hand von Krumpe herunter ihren Marsch genommen, so wäre wohl kein Gebein von uns davongekommen, und unsere Dörfer wären in Grund und Boden geschossen worden. So aber nahmen sie rechter Hand einen weiten Umweg und wollten die Preußen einschließen und überfallen, wie denn deswegen abends zuvor in Moeckerling auf der Pfarre ein Feldpater sich verlauten lassen: „Morgen wollen wir den Preußen fangen wie eine Maus im Loch, den Ketzer." Rllein, das war just der (Drt, wo sie der König von Preußen hat wollen hinhaben. Derselbe hatte hinter zwei Hügeln wohl 100 Kanonen gepflanzt gehabt und einen Teil seiner Rrmee gestellt, welche die Franzosen nicht sehen konnten. Sie sind sehr begierig drauf los marschiert, während der König sich im Lager stellte, als ob er der Franzosen Marsch nicht wüßte und alles ruhig wäre. Da nun auf einmal in einer Viertelstunde sah man, daß das Lager abgebrochen, die Rrmee marschiert und in Schlachtordnung gesellet war. Da die Franzosen nun nahe genug waren, demaskierte sich's hinter den Hügeln. Die Preußen kamen hervor mit einer solchen Kanonade, daß es nicht anders war, als müßte Himmel und Erde unter- und die ganze Gegend zu Trümmern gehen. Bei solcher üblen Bewirtung sahen sie sich gar bald nach der Flucht um. Und diese war überaus eilig, daß viele die Schuhe sogar von den Füßen geschleudert haben, um desto eher fortzukommen. Das ganze Schlachtfeld ist von Gewehren, Munition, Brot, Fleisch, Möbeln wie besäet gewesen. Don demjenigen, was nach diesem auf der Flucht geschehen, kann ich kein Zeugnis abgeben. Gott erwecke doch mitleidige Seelen, die sich in der Tat unseres (Elends und unserer Dürftigkeit annehmen! Aufzeichnungen des Pfarrers Schient; in Heumar!, Bez. Halle. 77. Anrede Friedrichs des Großen an seine Generale und Stabsoffiziere vor der Schlacht bei Lenthen. 5. Dezember 1757. „Ihnen, mein Herren," so redete der König die Versammlung an, „ist es bekannt, daß es dem Prinzen Karl von Lothringen gelungen ist, Schweidnitz zu erobern (19. Nov.), den Herzog von Bevern zu schlagen und sich zum Meister von Breslau zu machen, während ich gezwungen war, den

7. Aus der deutschen, besonders brandenburg-preußischen Geschichte vom Anfange des 16. Jahrhunderts bis zur Auflösung des römisch-deutschen Reiches - S. 127

1912 - Langensalza : Beltz
— 127 — Der Pfarrer von Blumberg gibt mehr einen Bericht von seinen persönlichen Erlebnissen. In den drei Dörfern seiner parochie Blumbergr Kammin und Batzlow rasteten die Russen auf ihrem Vormarsch nach Zorn-dorf. Hm 13. Hugust früh um 7 Uhr erschienen die Russen in Blumberg. Der (Drtspfarrer Ludlius empfing sie im priesterlichen Ornat. (Es waren diese Völker, schreibt er, die Hvant-Guarde, welche aus Kosaken mit ihren fürchterlichen Spielen, Husaren und Dragonern bestanden. Me der erste starke Zug durch war, so fingen wir unsern Gottesdienst an, und als ich die Kanzel betreten hatte, so kam ein russischer Offizier angesprengt und ließ den Küster rufen, daß er mir hinterbringen sollte, ich möchte die Zuhörer nach Hause gehen lassen, sonst dürften die Häuser geplündert und in Brand gesteckt werden. Die Zuhörer liefen hinaus, wenige blieben aber noch zurück und empfingen die heilige Kommunion; aber Gott weiß am besten, wie eines jeden Hngst gewesen. Hm Tage der bataille kam der fatale periodus vor Kamin, Batzlow und Blumberg, nachmittags kamen vier Kosaken in mein Haus und forderten Penusche, d. i. Geld. Ich gab ihnen einen Reichstaler; der eine aber gab mir mit dem Karbatschenstiel gleich Hiebe und Schläge auf den Kopf, daß das Blut herabfloß. Hach einer halben Stunde kamen andere und forderten Vino, d. i. Branntwein. Ich sagte: Niemasch, ingleichen Zewivoscherüwatti, d. i. es ist nichts vorhanden, es ist schon alles ausfouragiert. Darauf schlugen sie mit der Knute, der eine aber fuchtelte mich mit dem Säbel. Darauf mußte ich die Kirche ausschließen, in welcher der eine Spitzbube mit der Flinte mich in die Seite stieß, und da sie nichts fanden, so bekam ich wieder die Knute und die bloßen Säbelhiebe und Stöße vor die Brust, die mich lange geschmerzt haben. Nach einer Stunde kam ein troup von sechzehn Kosaken, deren der eine mich gleich beim linken Hrm faßte und so mit starken Faustschlägen in den Schlaf traktierte, daß ich hätte sinken mögen." Nachdem der Pfarrer, seine Frau und seine beiden Kinder bis aufs Hemd ausgeplündert waren, flüchteten sie und irrten zwei Tage in den dichten Wäldern umher, bis sie endlich vom Hunger getrieben in der Kammer Mühle vorsprachen. Huch dahin kommen die Kosaken und rauben alles, was sie erreichen können, wieder muß die Pfarrerfamilie in den Idalö fliehen. Dort machen sie sich ein £ager von Moos in einer verlassenen Hütte. „Hier lagen wir," berichtet Ludlius weiter, „wie die Dachse in der größten Hngst, weil das kosakische Mördergeschmeiße um uns herumritt und schoß und also die geschüchterten Menschen wie das Wild ausspionierten, um sie ihrer Habseligkeiten und ihres Lebens zu berauben. Hus meinem Kirchspiel sind sechzehn Personen auf der Stelle massakriert, die sie totgeschossen, gestochen und meinem Knecht den Kopf abgehauen haben. Solche Grausamkeiten haben diese Bösewichter ohne Scheu ausgeübt. Nun war es Zeit uns gänzlich zu retirieren. Wir gingen also Dienstags frühe vor Tage um drei Uhr aus der Mühle fort und kamen in einer Karawane von mehr als hundert Personen, die sich auf dem Marsche zu uns versammelt hatten, nach dem Städtchen Neuen Thamm (Neudamm), 2 Meilen von der Mühle, um 9 Uhr zu Fuße an. Freundlich werden die Flüchtlinge aufgenommen, mit Speise und Kleidung versorgt und durch den Bader verbunden. Rls in Neudamm die Nachricht einlief, daß Blumberg von den Russen geräumt sei und Friedrich

8. Aus der deutschen, besonders brandenburg-preußischen Geschichte vom Anfange des 16. Jahrhunderts bis zur Auflösung des römisch-deutschen Reiches - S. 130

1912 - Langensalza : Beltz
— 130 — fam bannte, traute er ein solches Unterfangen am allerwenigsten zu. Deshalb beschloß er, stehenzubleiben, bis die Rrmee mit dem notwendigen Brotvorrate versehen sei, und dann am 14. nach (Einbruch der Dunkelheit abzumarschieren, um Dauns rechte flanke zu umgehen und ihm seine Verbindung mit Görlitz abzuschneiden.1) Hn diesem Entschlüsse hielt Friedrich fest trotz des (Einspruches verschiedener erfahrener Generale, wie des Fürsten Moritz, der eine weiter rückwärts liegende Stellung empfahl und des in den Waffen grau gewordenen Feldmarschalls Keith, der scherzhaft seinem gekrönten Freunde gegenäußerte: ,,wenn die Österreicher uns in diesem Lager ruhig lassen, so verdienen sie gehenkt zu werden." Friedrich erwiderte in demselben Tone: „wir müssen hoffen, daß sie sich vor uns mehr als vor dem Galgen fürchten." Rm folgenden Tage sollte General Rebentisch mit 5000 Mann den versuch einer Wegnahme des Strohmberges wiederholen, und Friedrich beabsichtigte, ihn mit einer noch stärkeren Abteilung zu unterstützen, er gab jedoch, als er sich von der jetzigen starken Besetzung des Berges durch eigene Erkundung überzeugt hatte, dieses vorhaben endgültig auf. Der kühne Gedanke, die Preußen vermittelst eines Überfalls anzugreifen, wird dem General £oudon zugeschrieben. Der Plan dazu war trefflich entworfen und wurde mit Mut und Nachdruck durchgeführt. Die Heere standen einander so nahe gegenüber, daß der rechte preußische Flügel nur einen Kanonenschuß weit vom feindlichen Lager entfernt war. Die Kaiserlichen betrachteten die Kühnheit, die im Stehenbleiben Friedrichs in solcher Nähe lag, als eine Geringschätzung. Dazu kam die Besorgnis, ihr zu übertriebener Vorsicht geneigter Führer könnte das Jahr vollends vorübergehen lassen, ohne daß die österreichische Rrmee überhaupt einmal ernstlich an den Feind gekommen sei. Das steigerte die Kampfeslust aufs äußerste. Die Menge der leichten Truppen beim österreichischen Heere war vorzüglich zum Überfalle geeignet, und da ihre Scharmützel Tag und Nacht nicht aufhörten, so konnten größere (Entwürfe dadurch verdeckt werden. Die Preußen, unter Friedrichs Rnführung beständig gewohnt, selbst anzugreifen, träumten kaum die Möglichkeit eines Rngriffes von dem behutsamen Daun, dessen Lager nie genug befestigt werden konnten, wenn er sich in der Nähe des gefürchteten Gegners befand. Daun kannte dessen unternehmenden Geist, dem nichts unmöglich schien, und die Schnelligkeit, womit preußische Truppen geordnet und gegen den Feind geführt werden konnten. Bei allen gut gewählten Maßregeln war daher dennoch sein größtes vertrauen auf die eingebildete Sicherheit Friedrichs und seines Heeres gegründet. Die Stärke des Preußenheeres, samt dem Korps Retzotv, war in der Nacht vom 13. zum 14. Oktober (1758) 40 000, die der Österreicher einschließlich des Korps Durlach 78 000 Mann. 3n dieser Nacht verließ die kaiserliche Hauptarmee ihr Lager, eingeteilt in einen linken Flügel, der unter Dauns persönlicher Führung 34 Bataillone, 31 Eskadrons stark war, in ein Zentrum unter dem Grafen Tolloredo, 6 Bataillone, 5 Schwa- x) Diese Abhängigkeit von den Magazinen lag in den Verpflegungsverhältnissen der damaligen Zeit begründet. Friedrich beklagte sie selbst aufs tiefste. Schon tvährend des zweiten Schlesischen Krieges schrieb er an den Minister Podewils: „Nicht tch habe die Arrnee kommandiert, sondern Brot und Furage waren die £)erren.''Y

9. Aus der deutschen, besonders brandenburg-preußischen Geschichte vom Anfange des 16. Jahrhunderts bis zur Auflösung des römisch-deutschen Reiches - S. 131

1912 - Langensalza : Beltz
— 131 — dronen, und in einen rechten Flügel, 24 Bataillone, unter dem Herzog von Krenberg, dem sich die Kavallerie dieses Flügels unter Buccoro unmittelbar anschloß. Huf dem äußersten linken Flügel hatte das von der Hauptarmee um 3 Bataillone, 20 (Eskadrons verstärkte Loudonsche Korps den ersten Angriff zu führen. Der Herzog von Rrenberg hatte Befehl, den Erfolg des linken Flügels abzuwarten und erst dann einzugreifen. Das Korps des Prinzen Durlach sollte das Retzowsche beschäftigen. Die Zelte blieben im österreichischen Lager stehen, und die gewöhnlichen Wachtfeuer wurden sorgfältig unterhalten. In den südlich des preußischen Lagers gelegenen Waldungen mußte eine Menge Arbeiter die ganze Nacht durch Bäume zu einem Derhacke fällen, wobei sie sangen und einander beständig zuriefen. Durch diesen Lärm sollten die preußischen Vorposten gehindert werden, den Marsch der Truppen wahrzunehmen. Die wachsamen preußischen Husaren aber entdeckten doch die Bewegungen des Feindes und gaben dem König sogleich Nachricht davon. Rber dieser be-harrte auf seiner Meinung, daß Daun es nicht wagen werde, ihn anzugreifen. Seydlitz und Sieten befanden sich eben beim Könige und erschöpften ihre Beredsamkeit, um seine Zweifel in diesem bedenklichen Augenblicke zu bekämpfen, und sie brachten es auch dahin, daß Bereitschaftsbefehl an einige Brigaden geschickt wurde, wobei mehrere Regimenter Kavallerie ihre Pferde satteln mußten. Dieser Befehl wurde aber gegen Morgen wieder aufgehoben, und der jetzt ganz unbesorgte Soldat überließ sich dem Schlafe ohne alles Bedenken. Der Tag ist noch nicht angebrochen; die Turmuhr des Dorfes hoch-kircf) schlägt fünf. Da erschallen aus dem wenige hundert Schritte von den Waldungen entfernten Birkenbusche einzelne Schüsse, denen nach kurzer Pause lebhaftes Gewehrfeuer folgt. Der Busch war von zwei Freibataillonen besetzt,_ nördlich davon standen, ungefähr 500 Schritt vom Südrande von hochkirch entfernt, drei Grenadierbataillone, ihre Feldwachen unmittelbar vor sich, durch Lrdwerke gedeckt, und auf deren linkem Flügel eine Batterie von etlichen 20 Kanonen. (Es bedarf nur sehr kurzer Zeit, daß die kampfgewohnten Grenadiere unter dem Gewehre stehen, aber bereits strömen die Freibataillone zurück, unmittelbar gefolgt vom Feinde. Immer mehr neue Gegner tauchen aus dem Dunkel auf, von rechts her haut die Kavallerie Londons ein, und die Grenadiere müssen trotz aller Tapferkeit weichen, die Batterie_ bleibt in den Händen der Kaiserlichen. Es treffen allmählich die nächstliegenden preußischen Infanterieregimenter zur Unterstützung ein; das zweite Bataillon Markgraf Karl besetzt den Kirchhof von hochkirch, dessen Umfassungsmauer sich trefflich zur hartnäckigen Verteidigung eignet. Friedrich, der in dem 3000 Schritt nördlich hochkirch gelegenen Dorfe Rodetvitz sein Hauptquartier hatte, kam, während seine Pferde gesattelt wurden, zu Fuß ins Lager. (Er war noch immer der Meinung, es handle sich um einen Angriff leichter Truppen, wie sie in kleinerem Maßstabe fast täglich vorkamen. Beruhigend redete er die Leute an: „Bursche, geht na$s Cager, das sind Panduren." Rber nach wenigen Minuten fallen die Stückkugeln einer von London westlich hochkirch aufgefahrenen Batterie xfc1? ^nen $äjgen nieder, und heransprengende Adjutanten melden, daß der rechte Flügel mit Übermacht angegriffen sei. Nun zeigte sich Friedrichs Heldengeist wieder in strahlendstem Lichte. Ruhig und klar gab 9*

10. Aus der deutschen, besonders brandenburg-preußischen Geschichte vom Anfange des 16. Jahrhunderts bis zur Auflösung des römisch-deutschen Reiches - S. 132

1912 - Langensalza : Beltz
— 132 — er seine Befehle. Und die Rrmee führte sie mit derselben Genauigkeit aus wie in der rangierten Schlacht. Rndere Truppen hätten unter solchen Umständen das Grab ihres Ruhmes gefunden; nicht so die Preußen! hier galt der Hi u t allein wenig, die Mannszucht alles. Huf dem rechten Flügel hatte sich die Lage mittlerweile bedeutend verschlimmert. Wohl hatten sich einige Reiterregimenter bemüht, die weitere Entwicklung feindlicher Kolonnen aus den Waldungen aufzuhalten, wohl brachten sie den österreichischen Grenadieren schwere Verluste bei, auf die Dauer vermochten sie nichts auszurichten. In und um hochkirch tobt der Infanterie-Kamps weiter. Die stockfinstere Rächt wird nur durch das unsichere Licht des brennenden Dorfes zeitweise erhellt, so daß man im wütenden Handgemenge, wo neben den gewohnten Ausrufen der Fallenden das Quetschen der treffenden Kugeln und Säbel mit schauerlichen Tönen die Luft erfüllt, die weißen Röcke und Bärenmützen der kaiserlichen Grenadiere von den blauen der preußischen und ihren blanken Grenadiermützen unterscheiden kann.x) Die große Batterie wird zweimal zurückerobert und wieder genommen, neue preußische Regimenter greifen mit unübertrefflicher Tapferkeit in den Kampf ein; sie sind auch aus dem an allen Ecken brennenden hochkirch nicht zu vertreiben. Immer von neuem führen die Kaiserlichen frische Truppen heran. Line Kanonenkugel reißt dem Prinzen Franz von Braunschroeig, dem jugendlichen Schwager König Friedrichs, den Kopf weg, Feldmarschall Keith sinkt, zweimal tödlich getroffen, lautlos vom Pferde, General Geist wird tödlich, Fürst Moritz von Dessau schwer verwundet. Seydlitz und öieten führen die preußischen Geschwader wiederholt, der König selbst neue Infanterieregimenter in den. Kampf. Ruf dem Kirchhofe wehrt sich das zweite Bataillon Markgraf Karl unter seinem tapferen Kommandeur, dem Major Langen, mehrere Stunden gegen sieben-bis achtfache Übermacht, bis die letzte Patrone verschossen ist, dann sttirzi sich Langen inmitten seiner Braven heraus und fällt, von elf Wunden bedeckt, in Gefangenschaft; ein kleiner Rest gewinnt das Freie. Hochlurch ist endgültig verloren.2) (Einzelne Regimenter, wie das Regiment Wedel, das zuletzt noch eine Attacke des Elitekorps der österreichischen Reiter, Oer Karabiniers und Grenadiere zu Pferde, aushielt, sind völlig zersprengt. Run befiehlt Friedrich für den rechten Flügel den Rückzug in eine Rufnahmestellung, die General Saldern mit vier Bataillonen und einer Batterie von zehn Kanonen auf den 1800 Schritt nördlich hochkirch gelegenen höhen genommen hatte. (Es war 9 Uhr früh. Ruch der Gegner war derartig erschöpft und durch das nächtliche Ortsgefecht in Unordnung geraten, daß er nicht folgte, sondern erst seine verbände ordnete. Ruf dem durch einen tief eingeschnittenen Grund vom rechten getrennten linken Flügel widerstanden sechs Grenadierbataillone und fünf Schwadronen Husaren den Rngriffen Rrenbergs. Davon gingen bald nach dem Beginne des Gefechtes das Bataillon Kleist und das halbe Unruh gegen eine drohende Umgehung vor. Sie wurden nach tapferer Gegen- *) Bericht eines Augenzeugen, des preußischen Stabsfeldpredigers Küster. ^ s) Major v. Langen erlag feinen Verwundungen am 21. Oktober in Bautzen. (Er ist einer der wenigen preußischen Stabsoffiziere, die sich in der Reihe der Generale aus dem Rauchschen Denkmal Friedrichs des Großen in Berlin befinden. 3n Hochkirch erinnert ein schönes, vor einigen Jahren am (Eingänge des Kirchhofes gesetztes Denkmal an feinen Heldenkampf.
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