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1. Die alten Deutschen während der Urzeit und Völkerwanderung - S. 93

1893 - Gütersloh : Bertelsmann
12. Casars Kampf mit Ariovist. 93 die Bewegung des Feindes nachahmte d. h. ebenfalls einen Flankenmarsch ausführte. Um seine Berbindung mit Vesontio, woher er die Zufuhr bezog, wiederzugewinnen, ließ er zwei seiner Legionen am deutschen Lager vorüberziehen und ein zweites, kleineres Lager im Rücken des Feindes aufschlagen, während er mit der Hauptmacht, vier Legionen, im alten Lager blieb. Am folgenden Morgen zogen auf Casars Befehl aus beiden Lagern die Truppen heraus, aber Ariovist rührte sich nicht. Erst um Mittag, als die Römer in ihre Lager ver- drossen zurückgekehrt waren, führte der kluge Fürst einen Teil seines Heeres zum Sturm auf das kleine Lager. Sehr hart- näckig war der Kampf; es galt ja, den Römern wiederum die Zufuhr abzuschneiden. Auf beiden Seiten waren die Verluste gleich schwer. Aber der Sturm wurde dock abgeschlagen, am Abend führte Ariovist die Seinen in die Wagenburg zurück. Dieser wenn auch geringe Erfolg ermutigte die Römer von neuem, und Cäsar suchte deshalb die Entscheidung zu erzwingen, solange die Begeisterung noch frisch war. Am nächsten Tage führte er sein gesamtes Heer aus beiden Lagern heraus und rückte mit den Kerntruppen in dreifacher Schlachtordnung bis dicht vor die Feinde. Da endlich zogen auch die Deutschen allesamt hervor und stellten sich der heimischen Sitte gemäß nach Stämmen, und innerhalb derselben nach Gauen und Sippen, auf. Ihre Wagen und Karren führten sie hinter dem Schlacht- keil zuvor in einer langen Reihe auf, um ihre Lieben als Zeugen ihrer Tapferkeit in nächster Nähe zu haben. Aus den Wagen standen die germanischen Frauen mit aufgelösten Haaren und gerungenen Händen. Sie beschworen die in den Kampf ziehenden Männer unter Thränen, sie nicht in die Knechtschaft der Römer fallen zu lasten. So plötzlich und ungestüm stürzten die Deutschen vor, daß die Römer ihre gefürchteten schweren Wurfspieße nicht ab- schleudern konnten. Sie ließen sie also fallen und kämpften mit den Schwertern. Dicht geschloffen, gleich einer Mauer, stürmte der germanische Schlachtkeil an, die großen Schilde deckten die vorderen Kämpfer. Aber die Römer sprengten die

2. Geschichtsbilder für evangelische Volksschulen - S. 82

1892 - Gütersloh : Bertelsmann
600 000 Mann, darunter 20 000 Preußen unter dem General 9)orf, brach er im Jahre 1812 dahin auf. Preußen wurde gezwungen, der ungeheuren Armee den Durchzug zu gestatten, und das Land hatte abermals viel zu leiden durch die Einquartierungen und namentlich durch die frechen Räubereien der fremden Eroberer. Ungehindert überschritt Napoleon die russische Grenze. Das Heer der Russen zog sich fechtend zurück. Nach zwei blutigen Schlachten, die unentschieden blieben, zog Napoleon in die russische Hauptstadt Moskau ein. Hier gedachte er mit seiner Armee den Winter zu verbringen. Aber die ganze Stadt war menschenleer. In der Nacht brach an verschiedenen Stellen Feuer aus. Man wollte löschen, aber die Russen hatten alle Löschgeräte weggeschafft. Napoleon mußte die Stadt verlassen. Er bot dem Kaiser Alexander den Frieden an, aber dieser ließ erwidern, jetzt ginge der Krieg erst recht an. Da trat Napoleon den Rückzug an. Weil aber die Franzosen auf ihrem Heereszuge die ganze Gegend ausgeraubt und die Städte und Dörfer niedergebrannt hatten, so entstand in ihrem Heere eine entsetzliche Hungersnot. Dazu trat der Winter ungewöhnlich früh und mit heftiger Strenge ein. So kamen Tausende um vor Hunger und Kälte, und Tausende fielen durch die Lanzen der Kosaken, welche den Zug unaufhörlich umschwärmten. Als die Franzosen an die hoch-geschwollene Beresina kamen, ließ Napoleon zwei Brücken über den Strom schlagen. Die eine brach unter der Last ein, weil alles vorwärts drängte, die andere ließ Napoleon abbrechen, ehe alle hinüber waren, damit die Russen nicht nachfolgen könnten. So kam eine zahllose Menge in den kalten Fluten um. Tausende wurden von den Kugeln der Russen hingestreckt. — General Aork und seine 20000 Preußen hatten sich nur mit heimlichem Ingrimm an Napoleon angeschlossen. Beim Rückzüge trennte er sich von den Franzosen und schloß mit den Russen einen Waffenstillstand. Dem Könige schrieb er: „Ew. Majestät lege ich willig meinen Kopf zu Füßen, wenn ich gefehlt haben sollte." — Napoleon verließ die Trümmer seines Heeres und eilte verkleidet in einem Schlitten nach Paris, um ein neues Heer zu sammeln. Gegen Ende des Jahres kamen die Reste der großen Armee in den ostpreußischen Grenzstädten an und zwar in dem jämmerlichsten Aufzuge; die Gesichter waren von Hunger und Kälte entstellt, viele hatten erfrorene Gliedmaßen, und alle waren notdürftig in Lumpen gehüllt. Nur der zwanzigste Teil des stolzen Heeres kehrte zurück; die übrigen hatten ihr Grab in den öden Steppen Rußlands gefunden. Wodurch ging die große Armee zu Grunde?

3. Kurze Darstellung der deutschen Geschichte - S. 211

1872 - Gütersloh : Bertelsmann
Schlacht Lei Waterloo. 1815. Slf Die Preußen hatten sehr schlimme, vom Regen ganz verdorbene, Hohlwege gefunden. Nachmittags fünf Uhr waren, trotz aller Anstrengung, erst zwei Brigaden vor der Btilowschen Abtheilung am Saume des Waldes von Frichermont angekommen. Dennoch beschlossen die Feldherren, mit diesen ungesäumt anzugreifen, du sie die Engländer so im Gedränge sahen, und nun gings im Sturmschritte die Hügel hinunter. Sie fanden heftigen Widerstand, denn hier gerade stand der französische Rückhalt, der noch gar nicht im Gefechte gewesen war. Allein nun kamen auch ohne Aufenthalt immer frische Haufen der Preußen in die Schlacht; immer heftiger wurden die Franzosen in die Enge zusammengedrängt; und grade jetzt hatte auch Wellington, durch die Ankunft der Preußen belebt, den letzten Angriff von Napoleons Garden zurückgeschlagen. Von vorn drangen die Engländer von ihren Hügeln herunter, von der Seite und von hinten kamen die siegreichen Preußen. Da brach aus einmal der ganze französische Trotz zusammen und Angst und Schrecken traten an seine Stelle. „Rette sich, wer kann!" ertönte es von allen Seiten, und die Flucht wurde so allgemein und verworren, daß Hohe und Niedere wild durcheinander rannten und einzig auf die Erhaltung ihres Lebens dachten. — Bei dem Meierhofe Belle-Alliance trafen die beiden Feldherren, Blücher und Wellington, zusammen und umarmten sich, froh des von Gott geschenkten Sieges; und der General Gneisenau sammelte in Eile die nächsten Hausen leichten Fußvolks und Reiterei, um den flüchtigen Feind auch noch in der Nacht, beim Scheine des Mondes, zu verfolgen. Kein Augenblick der Ruhe wurde ihm gestattet, und wo sich noch ein Hause in den Feldern und Wiesen gelagert hatte, wurde er durch ein paar Kanonenschüsse, das Wirbeln der Trommeln und den Klang der Flügelhörner alsbald aufgeschreckt und auseinander getrieben. In den Städtchen Iemappes hatte sich Napoleon selbst mit mehreren Generalen gesammelt und wollte eine Stunde in seinem Wagen ausruhen. Plötzlich drmgen auch hier die Preußen ein, scheuchen alles in die Flucht und Napoleon muß so eilig aus seinem Wagen springen, daß er Hut und Degen im Stich läßt Im Getümmel der Nacht kann er nur eben sein Leben retten. — So war ihm nun der eigene Degen mit Gewalt aus den Händen gewunden, und sein Heer fast nichts, wie ein Haufe von Flüchtigen, die sich in ihre Heimath zerstreuten. Da legte er, ant vierten Tage nach der Schlacht, seine Krone zum zweiteumale meder und eilte nach der Meeresküste, um vielleicht auf einem Schiffe in einen andern Welttheil zu entkommen. Die verbündeten Feldherren aber verfolgten so rasch aus dem geradesten Wege ihren Siegeslauf nach Paris, daß sie schon am elften Tage nach der Schlacht vor dessen Thoren standen. Durch mancherlei -üoritnegelungett wollten die, welche darin waren, sie zwar gern zurückhalten sie aber machten sich zum Sturme bereit, und da ergab sich die Stadt am 7. Juli. Bald kamen auch die verbündeten Herrscher nach Paris, setzten den König Ludwig Xviii. wieder ein, und schlossen mit ihm zum zweitenmale Frieden am 20. Nov. 1815. Frankreich mußte noch einige kleine Landstriche, die Stadt Paris aber die aus aller Welt zusammengeraubten Kunstwerke herausgeben, ferner mußten große Geldsummen als Kriegsentschädigung bezahlt werden, und was den französischen Stolz am härtesten niederbeugte, es blieben von nun an noch drei Jahre lang 15o,Ooo Mann verbündeter Truppen in Frankreich und hielten die wichtigsten Festungen besetzt, um den König, so wie ganz Europa, gegen neue Verrä- t Herei zu schützen. Napoleon hatte gehofft, auf einem amerikanischen Schiffe entfliehen zu können; als dieses mißlang, ergab er sich den Engländern, die vor dem Hafen von Rochesort mit ihren Schiffen Wache hielten. Um ihn von nun an für Europas 14*

4. Kurze Darstellung der deutschen Geschichte - S. 247

1872 - Gütersloh : Bertelsmann
Verhandlungen mit dem König von Hannover. «4» diger Brückentrain, ja selbst die der Armee nöthigen Lazarethgegenstände den Preußen in die Hände fielen. Doch waren die Effekten des königlichen Privatvermögens und auch ein Theil der Staatsgelder noch rechtzeitig nach England geschafft worden. , Nach kurzer Rast in Hannover und nach der Vereinigung des Mantenffel-schen mit dem Vogelfchen Corps folgten die preußischen Truppen den Hannoveranern auf Göttingen nach, wo sich der König Georg und der Kronprinz bei ihnen befand. Die Königin von Hannover aber war auf dem Schlosse Herrnhausen bei Hannover zurückgeblieben und wurde dort mit allen ihr zustehenden Rücksichten und Ehrenbezeugungen von Seiten des Generals Vogel v. Falkenstein behandelt. Der Plan der hannoverschen Armee, sich durch Kurhessen zurückzuziehen, um sich bei Frankfurt mit der Buudesarmee zu vereinigen, wurde durch den Vormarsch der Division Beyer von Gießen auf Cassel und die Besetzung dieser Hauptstadt des Kurfürstenthums vereitelt. Die wenigen hessischen Truppen, die hier entgegenstanden, zogen nach Fulda ab, um von da aus zur Bundesarmee nach Frankfurt zu kommen. Nun wandte sich das hannoversche Corps, 18000 Mann mit 56 Geschützen, nach der preußischen Provinz Sachsen und rückte über Heiligenstadt, Mühlhausen und Langensalza in das Gebiet von Gotha, um über Coburg nach Baiern zu gelangen, von wo aus ihnen die bairische Armee zur Hülfe entgegen kam. Da sie die Städte Gotha und Eisenach besetzt, die Straße nach Coburg und die Werraübergänge durch preußische und koburgische Truppen verlegt fanden, nahm der König von Hannover die Vermittlung des Herzogs von Coburg an, um den freien Durchzug der Hannoveraner nach Süden zu erlangen. Der König von Preußen genehmigte das Verlangen unter der Bedingung, daß von Hannover für die Nichttheilnahme an den Feindseligkeiten während eines Jahres Garantiern gegeben würden. Diese Bedingung wollte der König von Hannover nicht eingehen, erklärte sich aber zu weiteren Verhandlungen bereit, immer noch in der Hoffnung auf bairische Hülse. Unterdessen rückten die Hannoveraner vor und nahmen Aufstellung längs der Eisenbahn zwischen Gotha und Eisenach. Am 24. Juni erklärte der preußische Bevollmächtigte, General von Alvensleben, daß, wenn der König Georg auf einer neuen Basis unterhandeln wolle, der Vormarsch der hannoverschen Truppen eingestellt werden müsie; würde bis 2 Uhr Morgens am 25. Juni kein Bevollmächtigter eintreffen, so würden die Feindseligkeiten eröffnet werden. Als König Georg, welcher die baierifche Hülfe von Stunde zu Stunde erwartete, die Verhandlungen fortzusetzen wünschte, wurde demselben der freie Abzug für seine Person, den Kronprinzen und sämmtliche Offiziere mit ihren Waffen, Pferden und Gepäck unter der Bedingung angeboten, daß die Soldaten in die Heimath entlassen würden. Der König von Hannover suchte nun die Bewilligung einer 24stündigen Bedenkzeit nach, welche sammt einer Waffenruhe bis zum 26. Juni, Vormittags 10 Uhr, gewährt wurde. Nochmals wurden preußischerseits dem König von Hannover die ehrenvollsten Bedingungen angeboten, doch er beharrte auf der Forderung des freien Durchzuges und lehnte die (Kapitulation entschieden ab. Unterdessen fing am 26. Juni die ganze hannoversche Armee an, sich nordwärts zu bewegen, augenscheinlich in der Absicht, auf hannoversches Gebiet zurückzukehren, da von den Baiern, obgleich sie inzwischen in das Thal der Werra eingerückt waren, keine Hülse kam. Um sie zum Stehen zu bringen, griff sie der preußische General von Fließ mit 8000 Mann,

5. Kurze Darstellung der deutschen Geschichte - S. 249

1872 - Gütersloh : Bertelsmann
Die Preußen rücken in Böhmen ein. 249 Soldaten sich auch überall bescheiden und anständig verhielten und nicht mehr forderten, als eben zum Unterhalt nöthig war, so stellte sich bald ein im Ganzen leidliches Verhältniß her und alles kam in einen verhältnismäßig ruhigen Gang. Der Krieg in Böhmen und Mähren. Während der so eben erzählten Vorgänge in Sachsen, Hannover und Hessen blieb Benedek im Norden Böhmens mit feiner ganzen Armee in einer unbegreiflichen, fast unheimlichen Ruhe stehen. Man hätte erwarten sollen, er würde sich mit Schnelligkeit und Energie auf einen der weit von einanderstehenden preußischen Heerhaufen werfen und dadurch Schlesien wegnehmen oder gar Berlin selbst bedrohen, statt dessen zog er es vor, in seinen festen Gebirgs-positionen zu bleiben und den Angriff der Preußen abzuwarten. Wie gesagt, feine unerklärliche Ruhe wurde fast unheimlich, weil man hinter dieser von einem Feldherrn, wie Benedek, einen ganz besondern, wohlberechneten strategischen Plan erwarten mußte. Einige Scheinbewegnngen der östreichischen Truppen an der Südgrenze Schlesiens täuschten die Preußen nicht, doch kam es dort zum eigentlichen Ausbruch der Feindseligkeiten. Nachdem nämlich am 18. Juni die Eisenbahnbrücken bei Oswiecim (nach Galizien) in die Luft gesprengt worden waren, überschritten an demselben Tage einige Abtheilungen östreichischer Truppen die schlesische Grenze bei Gurau und Klingebeutel in der Nähe von Troppau auf dem Wege von Ratibor nach Kosel. Ant 21. Mittags überbrachte ein preußischer Parlamentär aus Ratibor die Erklärung nach Troppau, daß man preußischeres den Krieg als erklärt ansehe, worauf sofort am 23. früh um 7 Uhr Prinz Friedr. Karl von Leidenberg aus bei Böhmisch-Ebersdorf und durch den Paß von Neustädtel auf Friedland zu, seine Truppen in Böhmen einrücken ließ, auf demselben Wege, auf welchem man ein Eindringen der Oestreichs nach Schlesien hätte erwarten sollen. — Am 24., Morgens 3 Uhr, besetzten die Truppen bereits Reichenberg in Böhmen. Es war ein Theil der Division Manstein, deren übrige Truppen gleichzeitig über die Pässe bei Schwerin und Marklissa auf Fried-land zu gegangen waren. Auffallender Weise trafen die Truppen bei diesem Vormärsche nur auf einzelne Detaschements Radetzky-Husaren, welche sich zurückzogen. Gleichzeitig war ans Ratibor ein Detaschement von etwa 130 Mann Infanterie, die sich zu dieser Expedition freiwillig gemeldet hatten, nach Böhmisch-Oderberg gesandt, um dort die Eisenbahn von Krakau nach Böhmen, Mähren und Wien, auf der leicht von Krakau aus Verstärkungen der Oestreich« nach Böhmen hätten befördert werden können, unfahrbar zu machen. Die Expedition fand keinen Widerstand, führte die Vorhaben aus und kehrte mit einigen Gefangenen von der östreichischen Finanzwache zurück. Auch die 2. preußische Armee unter dem Kronprinzen von Preußen eröffnete am 22. die Operation gegen östreichisch Schlesien. Recognoscirungs-Abtheilungen rückten gegen Zuckmantel, Freiwalde und Friedeberg aus, wobei sie bei Breitenbach und Sandhübel auf ein östreichisches Husarenregiment stießen, mit dem sie em Gefecht glücklich bestanden, ohne ihrerseits Verluste zu erleiden. Aehntiche kleine Gefechte fanden bei dem vorsichtigen Vorrücken der Preußen durch die Gebirgs-pässe an verschiedenen Orten statt. Auf größere östreichische Truppenmafsen stieß man noch nicht, doch mußte man solche in nächster Nähe erwarten. Der Elbarmee unter Herwarth v. Bittenfeld, der über die Nollendorfer

6. Kurze Darstellung der deutschen Geschichte - S. 251

1872 - Gütersloh : Bertelsmann
Stimmung im Heere und Volke. 351 vorgegangen und hatte nach hartem Kanipfe, in welchem die Oestreicher wieder 6—800 Gefangene verloren, die Preußen in den Besitz von Münchengrätz gebracht. Von da ging es am 29. weiter nach Gitschin. Hier fanden die zwei vordersten preußischen Divisionen (v. Tümpling und v. Werder), die auf verschiedenen Wegen heranrückten, die Oestreicher in einer festen Stellung. Es war Abends gegen 5 und 6 Uhr. Die Preußen griffen sofort an. Nichts konnte ihrem Sturme widerstehn. Gitschin wurde nach blutigem Kampfe erstürmt und bei anbrechender Dunkelheit zogen sich die Oestreicher in ziemlicher Unordnung zurück; um 11 Uhr Abends war Gitschin von den Preußen besetzt. Jetzt war nun die ungemein wichtige Vereinigung der drei großen, so lange weit von einander getrennten preußischen Heerhaufen zu Einem großen Heere von 280000 Mann hergestellt und dadurch ein nicht hoch genug anzuschlagender strategischer Vortheil errungen. Aber dieser strategische Vortheil war es nicht allein, welcher den Preußen aus jenen Siegen am 28. Juni erwuchs. Eben so hoch, vielleicht höher noch, ist der Enthusiasmus anzuschlagen, welcher die ganze Armee, die doch beim Beginn des Krieges eben so, wie das ganze Land, nicht eben mit Begeisterung für diesen Krieg erfüllt war, nach solchen Siegen ungeachtet aller Anstrengungen und Verluste ergriff, und das gesteigerte Vertrauen, mit welchem sie nun ihren Führern folgten. In der That hatten diese auch, von den Königlichen Prinzen und commandirenden Generalen herab bis zum zugführenden Lieutenant, Beispiele von Muth, Kaltblütigkeit und Umsicht gegeben, die wahrhaft begeisternd wirkten und den Gedanken an Geschlagenwerden bei den Soldaten gar nicht mehr aufkommen ließen. Andererseits konnten die Führer wieder die Ruhe und Präcision der Truppen nicht genug bewundern, welche die befohlenen Bewegungen in dem schwierigen Terrain im heftigsten Granat- und Schützenfeuer eines meist in gedeckter Stellung stehenden und sich mit anerkennenswerter Tapferkeit wehrenden Feindes, wie auf dem Exerzierplätze, ohne zu zucken und zu stocken, todesmuthig ausführten. So bildete sich eine Zusammengehörigkeit der Soldaten und der Führer, die im entscheidenden Augenblicke Bataillone ersetzen kann. Und nicht allein über die Truppen verbreitete sich eine solche Begeisterung, sondern auch über ganz Preußen. Es erfolgte für den Augenblick ein Umschwung der Gesinnung, den man vor wenigen Wochen noch nicht für möglich gehalten hätte und der auch solche mit sich fortriß, die noch vor kurzem nicht geneigt gewesen waren, ihrem Könige und seinem Ministerium auch nur Einen Pfennig zur Fühnmg dieses Krieges zu bewilligen. Der Jubel und die Zuversicht wurden bei dm Nachrichten über die glänzenden Siege allgemein; die Opferwilligkeit zeigte sich in Vorausbezahlung der Steuern, in Anerbietung zinsfreier Capitalien zur energischen Fortführung des Krieges, in Bildung ausgedehnter Vereine zur Unterstützung der für den König und das Vaterland kämpfenden und blutenden Landeskinder, in Einrichtung von Privatlazarethen, Einsendung zahlloser Gaben an Verband- und Erquickungs-Gegenständen für die Verwundeten — kurz, es war ein Regen, Treiben und Darreichen im ganzen Lande, wie man es in den Freiheitskriegen kaum schöner gesehen, ja welches vor diesem noch den wichtigen Umstand voraus hatte, daß vom Kriegsministerium gleich im Voraus viel geregeltere Fürsorge getroffen worden war, die überaus reichen Gaben sofort da zu verwenden, wo sie am nöthigsten waren. Edle des Landes, Johanniter-Ritter, Krankenträger und Krankenwärter, Diakonissinnen, barmherzige Schwestern entfalteten ihre Thätigkeit auf den Schlachtfeldern und in den auf das umsichtigste

7. Kurze Darstellung der deutschen Geschichte - S. 253

1872 - Gütersloh : Bertelsmann
Schlacht bei Königgrätz. 853 Prinzen Friedrich Karl sollte das 2. Armeecorps die Bistritz bei den Dörfern Dohalitz und Makrowans zu überschreiten suchen, um Fühlung mit General Herwarth zu bekommen. Eine Division (8.) wurde etwas links auf dem Wege von Königgrätz nach Sadowa detaschirt, wo der Hauptübergang über die Bistritz war. Die 7. Division überschritt nördlicher die Bistritz in der Gegend von Tscherekivitz und bewegte sich auf das Dorf Benatek zu. Das 3. Armeecorps blieb vorläufig in der Reserve. Alles dies wurde ausgeführt, nachdem die preußischen Kanonen die östreichischen Batterien gezwungen hatten, sich von den genannten Dörfern weg etwas höher auf dem hinter der Bistritz ansteigenden Terrain zurückzuziehen. Das Wetter war kalt, neblig, regnerisch. Das Handgemenge begann bei dem Dorfe Benatek, welches bei der Kanonade in Brand gerathen war. Die 7. preußische Division stürmte, aber die Oestreichs ließen sich ungeachtet der Flammen nicht vertreiben. Doch die Preußen umgingen die brennenden Häuser, nahmen den Feind im Rücken und nöthigten ihn unter Wegnahme vieler Gefangenen zum Rückzüge. Ungefähr gleichzeitig, gegen 10 Uhr Morgens erfolgte der Angriff auf Sadowa, Dohalitz und Makrowans, wobei am heftigsten an der Brücke von Sadowa gekämpft wurde. Nun aber feuerte die östreichische Infanterie, welche die Dörfer und die Brücke von Sadowa besetzt hatte, 'so furchtbar, daß nur mit großen Verlusten ein langsames Vorrücken auf den engen Wegen möglich war. Endlich fand man einige Deckung, und nun leistete auch die preußische Artillerie, indem sie nicht mehr auf die feindlichen Batterien, sondern auf die Dörfer feuerte, wirksamen Beistand. Makrowans und Dohalitz geriethen auch in Brand, aber die Oestreicher standen fest. Wohl eine Stunde währte so das Gefecht in den Dörfern und ihrer Nachbarschaft, da konnte die östreichische Infanterie den wüthenden Anläufen der Preußen und den verheerenden Zündnadelgewehren nicht länger widerstehn und zog sich in die Linie ihrer Batterien zurück. Die Bistritzübergänge waren in der Hand der Preußen. Auf der Höhe hinter Sadowa liegt ein Wald, in welchem sich die Oestreicher — das Corps des Erzherzogs Ernst — festgesetzt hatten. Die 7. preußische Division ging von Nechanitz her darauf los, und da man mit dem Gewehrfeuer den durch die Bäume gedeckten Oestreichern nicht viel anhaben konnte, gingen die Preußen mit dem Bajonet gegen den Wald vor. Nun entspann sich hier ein Kampf, den die Kriegsgeschichte wohl allezeit für einen der furchtbarsten, blutigsten und hartnäckigsten, die gekämpft worden sind und gekämpft werden können, bezeichnen wird. Vor dem Donner der Granaten sprühenden Geschütze — man glaubte nicht mehr das Knallen einzelner Schüsse, sondern ein beständiges Rollen zu hören — verschwand das heftige Kleingewehrfeuer. Granatstücke, fallende Bäume und Baumäste, Spitzkugeln vereinigten sich zu furchtbaren Verheerungen unter den Angreifenden wie unter den tapferen Vertheidigern. Das 27. preußische Regiment, welches mit 3000 Mann und 90 Offizieren gegen den Wald vorgegangen war, zählte nach dessen endlicher Eroberung noch 3—400 Mann mit 2 Offizieren auf den Beinen. Andere Regimenter wurden weniger hart, doch immer bedeutend genug mitgenommen. Jedoch war das Gehölz genommen und die Oestreicher zogen sich südlich die Höhen hinauf gegen Lipa und Chlum zurück und bildeten eine neue Schlachtlinie unter dem Schutze der furchtbaren Batterien bei Chlum. Unterdessen hatte General Herwarth Nechanitz genommen und das dort be-

8. Kurze Darstellung der deutschen Geschichte - S. 255

1872 - Gütersloh : Bertelsmann
Weiterer Verlauf des Krieges in Böhmen und Mähren 855 Hinzurechnung dex in den früheren Schlachten und Gefechten Gebliebenen, Verwundeten und Gefangenen bis dahin über 50000 betrug. Unter den östreichischen Verwundeten befanden sich die Erzherzoge Wilhelm und Joseph, so wie die Generale Festetics und Thun; die Fürsten Lichtenstein und Win-dischgrätz geriethen in Gefangenschaft. Aber auch auf preußischer Seite waren die Verluste groß und schmerzlich, wie es sich bei so tapferm Widerstände nicht anders erwarten ließ. Der tapfere General Hiller von Gärtringen wurde erschossen, der junge Prinz Anton von Hohenzollern, der als Lieutenant bei der Armee stand, gefährlich verwundet; er starb später an seinen Wunden. Im Ganzen mag der preußische Verlust auch gegen 10000 Mann an Todten und Verwundeten betragen haben. Weiterer Verlauf des Krieges in Böhmen und Mähren. In Folge seiner gänzlichen Niederlage bei Königgrätz gab Benedek die wichtige Position bei Pardubitz, wo die Olmützer Eisenbahn sich von der Wien-Prager Bahn über Brünn abzweigt, auf und zog sich unter den Schutz der Festung Olmütz zurück. Eben so war Prag ausgegeben worden. Feldmarschall-Lieutenant v. Gableuz wurde als Parlamentär in das preußische Hauptquartier gesendet, um dort einen Waffenstillstand zu beantragen, der jedoch nicht bewilligt wurde, da es den Preußen darauf ankommen mußte, den Feind nicht erst wieder zu Athem und zur Stärkung kommen zu lassen. Mit Blitzesschnelle folgte die erste und zweite preußische Armee den Oestreichern. Am 6. Juli war das königliche Hauptquartier in Pardubitz, am 10. in Hohenmauth, am 11. in Zwittau, schon in Mähren, wo durch ein für die Preußen glückliches Gefecht ein großer östreichischer Proviant-Transport abgeschnitten wurde. Der weitere Vormarsch der preußischen ersten Armee ging auf Brünn, der der zweiten auf Olmütz, der der dritten auf Jglau. Am 12. Juli rückten die ersten preußischen Truppen in Brünn ein und schnitten, als sie om 16. Lundenburg, am Vereinigungspunkt der Brünn - Wiener und der Olmütz - Wiener Eisenbahn, besetzt hatten, den Oestreichern, deren Hauptquartier noch in Olmütz war, den directen Rückzug nach Wim ab. Die östreichische Brigade Mandl, welche in Lundenburg stand und sich dort verschanzt hatte, zog bei Annäherung der Preußen auf bereitgehaltenen Bahnzügen ab. Noch vor der Besetzung Luudenburgs war es den Oestreichern gelungen, etwa 10000 Mattn des Benedekschen Corps von Olmütz auf der noch fahrbaren Eisenbahn über Lundenburg auf Wien zurückzudirigiren. Zur Deckung derselben gegen das Vordringen der Kronprinzlichen Armee war die östreichische Brigade Rothkirch in der Gegend von P r e r a u und Tobitschau an der Eisenbahn vorgeschoben worden. In der Nacht vom 14. zum 15. Juli befahl der Kronprinz von Preußen eine Recognoscirung gegen Prerau, wonach um 4 Uhr Morgens die Brigade Malotki, unterstützt von einer 4pfünbigen Batterie, gegen die Desileen des Marckflusses vorging, um diese Desileen zu offnen, damit ein gleichfalls beordertes Cavalleriecorps sie passiren und die Eisenbahn bei Prerau zerstören könnte. Bei Tobitschau kam es zum Kampf, der um so hef-ger wurde, als eine andre östreichische Brigade aus Olmütz der Brigade Rothkirch zu Hülfe kam. Beide östreichische Brigaden wurden von den Preußen geworfen, Oberst v. Wedell eröffnete mit zwei Bataillonen die Desileen, die Cavallerie ging vor, nahm zwei östreichische Batterien, die von Infanterie und einer Schwadron Kürassieren gebeckt, ein heftiges Feuer gegen die preußische rechte Flanke

9. Kurze Darstellung der deutschen Geschichte - S. 257

1872 - Gütersloh : Bertelsmann
957 Der Krieg in Italien. Während sich in Böhmen und Mähren die eben erzählten Begebenheiten vollzogen, war ein eben so überraschendes als folgenschweres Ereigniß eingetreten. Der Kaiser von Oestreich hatte nämlich in unglaublicher Geschwindigkeit Venetien an den Kaiser von Frankreich abgetreten. Um dies zu verstehen, müssen wir jetzt einen Blick auf den Gang des Krieges in Italien werfen. Es ist oben schon erwähnt worden, daß das Königreich Italien, im Bündnisse mit Preußen, sich mit großem Eifer gegen Oestreich gerüstet hatte, um den Don dem Kaiser der Franzosen immer unterstützten Plan, die Herrschaft des Königs Victor Emanuel bis an das adriatische Meer auszudehnen, in diesem günstigen Zeitpunkte zu verfolge». Zu diesem Zweck war die italienische Armee auf die ungefähre Stärke von 250000 Mann, einschließlich 20 Bataillone unregelmäßiger Freiwilligen, gebracht worden, wodurch dann in Verbindung mit der Kriegsflotte von 1300 Kanonen und 26000 Mann eine ganze refpectable Streitmacht herauskam. Der bekannte Freischaarenführer Garibaldi war aus seinem freiwilligen Verbannungsorte, der Insel Caprera, von dem Könige Victor Emanuel herbeigerufen und ihm die Einrichtung und Führung der Freicorps übertragen worden. Dem gegenüber bestand die in Venetien kriegsbereite östreichische Armee aus etwa 180000 Mann, von denen der größte Theil innerhalb des bekannten Festungsvierecks stand. Das Commando über diese Armee hatte der -Erzherzog Albrecht, derselbe, welcher nach Benedeks Niederlage Oberbefehlshaber der östreichischen Nordarmee wurde. Die Bewegungen der italienischen Armee ließen schließen, daß die Oestreich« auf einen doppelten Angriff, im Süden am Po, im Westen am Mincio bei Mantua und Peschiera gefaßt sein mußten. Demgemäß nahm'die östreichische Armee Stellung. Am 20. Juni erfolgte die offizielle Kriegserklärung aus dem italienischen Hauptquartiere Cremona, wo der Kriegsminister Lamarmora com-mandirte und wohin am 21. auch der König Victor Emanuel abging. Gleichzeitig verlegte General Cialdini, der den 2. italienischen Heerhaufen befehligte, sein Hauptquartier von Bologna nach Ferrara. Dem Einbruch von Hiergaus ins Ve-netianische bot die Menge von Flußarmen, Canälen und Lagunen auf der linken Seite des Po große Schwierigkeiten dar; dagegen war das^Vorrücken über den 'Mincio hinein wegen der Festungen noch bedenklicher. Dennoch? wurde der Angriff auf das Festungsviereck beschlossen. Die Italiener überschritten am 23. Juni mit 10 Divisionen in 3 Colonnen den Mincio und rückten gegen Rover-bella an der Straße von Vallegio nach Mantua vor. Im Norden, am Gardasee, brach Garibaldi in Welsch-Tyrol ein. General Cialdini ginghseinerseits mit 6 Divisionen bei Occhio bello über den Po, wo er nur schwachmjwiderstand fand. Am 24. Juni, dem Jahrestag der Schlacht bei Solferino, stieß die Armee Victor^ Emanuels _ auf die Oestreichs. Es kam in der Nähe von Cnstozza zum Kampf, der für die Italiener unglücklich ausfiel. Sie wurden^über den Mincio zurückgeworfen, nachdem sie gegen 2000 Gefangene und mehrere Geschütze verloren hatten. Es kann dahingestellt bleiben, ob der gefährliche Angriff auf das Festungsviereck auf den Rath Lamarmoras gegen die Vorstellungen Cialdinis unternommen fordert war genug, die Italiener waren geschlagen und ihre neue Stellung ließ schließen, daß König Victor Emanuel eine Wiederholung des Angriffes am Mincio zu unternehmen nicht beabsichtigte, sondern vielmehr die Angriffslinie ganz Ln die Po-Linie zu legen gedenke. Andererseits machten auch die Oestreich« kei- 17

10. Kurze Darstellung der deutschen Geschichte - S. 259

1872 - Gütersloh : Bertelsmann
Treffen bei Dermbach. Vss da sie Miene machte, den Zug nach Böhmen, der freilich Baiern gegen Norden ganz offen gelassen Hütte, einstweilen aufzugeben, dagegen sich mit dem 8. Bundescorps zu vereinigen und mit demselben die Preußen aus Hessen, vielleicht auch aus Hannover, wieder hinauszuwerfen, oder doch wenigstens das Vordringen derselben gegen Süddeutschland zu verhindern. Das wäre nun freilich am leichtesten gewesen, wenn sie den Hannoveranern rechtzeitig zu Hülfe gekommen wären, was auch aus bei den Verzögerungen, welche der König von Hannover herbeizuführen wußte, wohl hätte gelingen können. Aber durch falsche Nachrichten über die hannoversche Armee, die sie in Schweinfurt, dann in Neustadt an der fränkischen Saale erhielten, getäuscht, glaubten sie keine Eile zu haben, auch fürchteten sie, beim nördlichen Vormarsch durch den thüringer Wald zwei Gebirge, nämlich die Rhön und den thüringer Wald zwischen sich und die Reichsarmee zu bringen, mit der sich zu vereinigen ihnen doch wichtig war. Endlich entschlossen sie sich doch, den bedrängten Hannoveranern zu Hülfe zu kommen, und rückten nach Meiningen vor, wo ihr Hauptquartier am 30. Juni anlangte. Gleichzeitig besetzten sie die preußische Enclave Schleusingen. In Meinigen erhielt Prinz Karl von Baiern die Nachricht von der am 29. erfolgten Capitulation der Hannoveraner und zugleich die von dem Vormarsch der Preußen gegen Fulda, weshalb er sich entschließen mußte sich zurückzuziehen, um die Verbindung mit der Bundesarmee nicht ganz zu verlieren. So hatten nun die Baiern zuerst den Stoß der Preußen auszuhalten. Diese waren im Ganzen etwa 50000 Mann stark und mußten damit, wenn man die Baiern und das Bundescorps zusammenrechnete, wenigstens 120000 Mann im Schach halten, was nur durch die geschicktesten strategischen Operationen gelingen konnte. Diese Operation wurden nun aber auch in einer so bewunderswürdigen Weise vollzogen, daß sie die höchste Aufmerksamkeit der Kenner auf sich zogen, während sie dem Nichtkenner wohl als ein planloses Hinundhermarschiren erschienen, bis der Erfolg ihre Richtigkeit an den Tag legte. Die Armee des General Vogel bestand aus drei Divisionen (Göben, Matt' teuftet, Beyer), die von Langensalza aus, nachdem sie sich bet Eisenach gesammelt hatten, sich südlich bewegten, um den Baiern nahe zu kommen. Die Divisionen Göben und Manteusfel, folgten den Baiern auf den geradesten Straßen, während die Division Beyer ihren rechten Flügel gegen die etwa herankommende Reichsarmee deckte, ihren Weg über Marksuhl, Vacha, Buttlar und Hönfeld auf Fulda zu nahm und so dem Hauptcorps immer nahe genug blieb, um nötigenfalls in ein Gefecht gegen die Baiern mit eingreifen zu können. Diese versuchten am 2. Juli den Ueberfall einer preußischen Feldwache bei Salzungen, wurden aber blutig zurückgewiesen. Am 3. Nachmittags meldete Generalmajor v. Kummer, der ein starkes Detaschement der Preußen auf deren linkem Flügel über Lengsfeld auf Dermbach zu führte, daß er bei dem letzteren Orte auf den Feind gestoßen sei, der sich mit einem Verluste von einigen 40 Todten, Verwundeten und Gefangenen auf stärkere Abtheilungen zurückgezogen und die in der Nähe von Der mb ach gelegenen Dörfer Neidhardshausen, Zelle und Wiesenthal besetzt habe. General Göben erhielt Befehl, den Feind aus dieser Stellung zu vertreiben und ließ demzufolge am 4. Juli Morgens von Dermbach aus die Brigade Kummer im Fulda-Thale aufwärts gegen Neidhardshausen, die Brigade Wrangel gegen Wiesenthal vorgehn. Trotz des hartnäckigsten Widerstandes wurden die Baiern aus beiden Dörfern und von den umliegenden Höhen vertrieben, auch Zelle von den Preußen besetzt. _ Nach dem Rückzüge der Baiern war General Göben schon im Begriff, die weitere Verfolgung, da der Zweck erreicht war, aufzugeben und seinen Marsch auf Fulda fortzusetzen, als man, getäuscht von dem Wiederhall im Gebirge 17*
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