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Inhalt Raum/Thema: Deutsche Geschichte
80
rückte die dem Falckensteinschen Corps zugehörige Division
Göbeu in die Hauptstadt Hannover ein, während General
Manteuffel, der einen schwierigen Elbübergang zu bewerk-
stelligen hatte, Tags darauf mit seinen Truppen in Han-
nover eintraf. Am 17. Juni hatte General Manteuffel
den Befehl ertheilt, die, wie oben erzählt ward, so reichlich
mit Waffen und Munition versehene Festung Stade zu
nehmen. Nachts 1 Uhr landete das zu dieser Operation
bestimmte Füsilier-Bataillon des 1. rheinischen Infanterie-
Regiments auf zwei preußischen Kanonenbooten und einem
Privatdampfer bei Twidenfleth. Noch war das Morgen-
grauen nicht eingetreten, als die Preußen das nur andert-
halb Stunden von Twidenfleth entsernte Stade erreicht
hatten. Pionire erbrachen das Thor, und der Oberst-
Lieutenant von Cranach drang an der Spitze feines Batail-
lons in die Festung, deren kleine Besatzung inzwischen
alarmirt worden war. Diese machte Miene, Widerstand
zu leisten, allein ein herzueilender hannoverscher Stabs-
Osfizier befahl der Besatzung, sich aller Feindseligkeiten zu
enthalten, woraus er dem preußischen Befehlshaber seine
Bereitwilligkeit zur Capitulation ankündigte. Den han-
noverschen Offizieren ward gestattet, die Waffen zu behalten,
den Mannschaften wurden sie abgenommen; jene wie diese
hatten die Stadt zu verlassen.
Durch diesen kühnen Handstreich kamen in die Gewalt
der Preußen: 21 gezogene Kanonen, 8 Haubitzen, 6 Mörser,
14000 neue gezogene Gewehre, 2000 Ceutuer Pulver,
1 Million Patronen, 800 Wagen und sonstiges Kriegs-
material.
Wie es mit Stade geschehen, wurde auch Emden, die
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117
hinter uns die Pässe durch Fällen der Bäume zu ver-
hauen und uns so die Verbindungs- und Rückzugslinie zu
verbauen. Je weiter wir kamen, je mehr vergrößerten
sich die unheimlichen Gerüchte über die Pläne des „be-
rühmten" Benedek. Nachdem der Anschluß an die I. Armee
hergestellt war, wurde der Vormarsch gegen Niemes fort-
gesetzt. Als die Kavalerie der Vortruppen Niemes hinter
sich hatte, sah sie sich endlich seindlichen Husaren gegen-
über. Schon das Ungewohnte und Neue trieb zum schleu-
nigen Vorwärtsgehen. Die Schwadron des Rittmeisters
v. d. Goltz vom König-Husaren-Regiment übernahm die
Verfolgung, stieß bei Hünerwasser aus eine österreichische
Schwadron, griff dieselbe sofort an und nach längerem
hartnäckigen Handgemenge, nachdem ein großer Theil von
Ungarn, darunter vier Ossiziere, sattellos geworden, be-
kam die preußische Schwadron Gewehrfeuer aus einem
Gehöft von inzwischen herbeigeeilter Infanterie. Der
Rittmeister ließ sofort Apell blasen und sammelte die
Schwadron außerhalb des Feuers, wobei ein großer Theil
der gefangenen Husaren und auch die vier Offiziere unter
Zurücklassung ihrer Säbel, entwischten. Unterdcß war die
Infanterie unserer Vortruppeu herangekommen und warf
in sehr unbedeutendem Tirailleurgefecht die feindliche In-
fanterie aus dem Gehöft und aus dem Flecken Hüner-
wasser hinaus. Wir fanden wenige feindliche Todte, einige
Dutzend Verwundete, 80 unverwundete Infanteristen, die
sich ohne Widerstand ergaben. Noch an demselben Nach-
mittage bekam der die Vortruppeu commandirende Ge-
neral v. Schüler von dem Vorposten die Meldung, daß
im Walde auf der Chaussee nach Münchengrätz sich eine
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121
ein Stück vorwärts gegangen waren, wurden sie von ihren
unsichtbaren Feinden mit einem wahren Kugelhagel über-
schüttet, denen mit der Schießwaffe wenig anznhaben war.
Da riefen die tapfern Pommern laut danach, sie mit dem
Bajonnet ans den Feind zu lassen. Ihr Wunsch ward
gewahrt, und nun erhob sich ein mörderischer Kampf ans
den waldigen Höhen, der nach kurzer Zeit mit dem Rück-
züge der Feinde endete. Diese setzten sich noeh ans einem
andern Hügel fest, wurden aber auch da vertrieben und
traten nun ihren eiligen Rückzug nach dem Dorfe Lochow
an. Es war Abend geworden, aber die Preußen ver-
langten danach, vor Anbruch der Nacht auch noch dies
Dort zu nehmen. Mörderisch war der Kampf in den Ge-
höften und Gärten des Dorfes; so jäh der Widerstand
der Oesterreicher war, sie erlagen dem wuchtigen An-
griff der muthigen Pommern. Das Dorf Lochow war
gewonnen, der Kampfeslust der Krieger war damit noch
nicht Genüge gethau. Weiter ging es dem zurückweichenden
Feinde nach. Vor Gitschin ist eine Schlucht, die wiederum
den Oesterreichern eine treffliche Stellung bot. Derselben
nahe gekommen, wurden die Pommern von einem gleichen
Kugelhagel, wie er auf sie-in dem oben erwähnten Wege
hernieder geregnet war, empfangen. Aber auch die Pommern
ihrerseits wiederholten, was dort geschehen war: sie gingen
dem Feinde im Sturmlaufe mit dem Bajonnet zu Leibe
und vertrieben ihn auch ans dieser Stellung. Er zog sich
jetzt nach Gitschin zurück, erlitt aber auch während des
Rückzuges durch fortgesetzte Angriffe schwere Verluste.
Die Brigade des Generalmajors v. Winterfeld erreichte
Gitschin zuerst und ging — bei anbrechender Nacht — so-
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Aber auch preußische Reiterei hatte sich bereits in Kampf-
bereitschaft gesetzt: das neu errichtete 2. schlesische Dragoner-
Regiment Nr. 8. und das westprenßische Ulanen-Regiment
Nr. 1. Von diesen beiden Regimentern wurden die feind-
lichen Kürassier-Regimenter nach heftigem Kampfe ge-
worfen. Das Jubelgeschrei, das sich aus den preußischen
Bataillonen erhob, mochte den Davoneilenden wohl bitter
genug ankommen, wogegen es für die preußischen Dragoner
und Ulanen ein stolzes Gefühl war, die berühmteste öster-
reichische Reiterei in die Flucht geschlagen zu haben. Aber
die Geworfenen wollten die Scharte auswetzen; sie sammelten
sich und stürmten mit Wuth auf die preußische Reiterei ein.
Und zum zweitem Male wurde der an Zahl stärkere Feind
geworfen, wobei er nun auch noch seine Standarten ver-
lor. Wie sehr diese hochberühmten österreichischen Kürassier-
regimenter gelitten hatten, geht daraus hervor, daß sie nun
gänzlich verschwanden vorn Schlachtfelde.
Einer der preußischen Dragoner, die hier so rühmlich
kämpften, schilderte hinterher den Kampf, und wir ent-
nehmen seiner Schilderung Folgendes5): Ich weiß nicht,
ob es in den Tagen vom 23. bis 29. Juni bei Ihnen
auch so heiß war; wir glaubten uns hier unter dein
Aequator, und unsere Pferde litten unter der drückenden
Temperatur schwer. An dein glühenden 26. Juni hatten
wir die Avantgarde und waren von früh sechs Uhr bis
gegen Abend auf den Beinen. Eben als wir uns zur
Ruhe vorbereiteten, traf uns der Befehl, sofort zum
fünften Armeecorps — Steinmetz — zu stoßen. Nach-
dem die dampfenden Pferde kaum ein wenig verschnauft
hatten, schwangen wir uns gegen sieben Uhr abermals in
Der deutsche Krieg von 1866 9
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Inhalt Raum/Thema: Deutsche Geschichte
135
stark 5 Bataillonen Preußen gegenüber. Es war Abends
7'/2 Uhr. Die Preußen, von früh zwei Uhr in Bewegung,
hatten in der Hitze acht Stunden lang gestritten. Unter
solchen Umständen mußte es denn wohl dem General v.
Bonin als geboten erscheinen, zurückzugehen. Der Feind
hatte zu sehr gelitten, um an eine Verfolgung des an
Zahl noch so schwachen Corps zu denken. Staunenswerth
ist cs, daß unter so bewandten Umständen die Oesterreicher
196 Offiziere und 5536 Mann — gegen 63 Offiziere
und 1360 Mann der Preußen — verloren, und daß sie
auch nicht eine Trophäe aufzuweisen hatten!
Die beiden Garde-Divisionen hatten unter Führung
des Prinzen August von Würtemberg an diesem Tage
ihren Marsch nach Eipel und Kostelitz fortgesetzt. Am
28. Juni früh stieß er aus den Feind und warf ihn.
Da rückte ihm eine stark überlegene Heeresabtheilung ent-
gegen. Die Garden nahmen mit ihren 12 Geschützen gegen
den Feind, der 64 Geschütze mit sich führte, den Kampf ans,
drängten ihn zurück und blieben in stetem Vorrücken.
Das 2. Bataillon „Franz" erlitt beim Erstürmen einer
mit Geschützen stark besetzten Höhe furchtbare Verluste.
Es fielen der Commaudeur, Major v. Gaudp, und die
meisten Compagnie-Chefs. Ten schwer ringenden Gre-
nadieren eilte ein Bataillon vom Regiment Augusta zu
Hülse, und beide Bataillone drangen nun so unaufhaltsam
und erfolgreich vor, daß die andern Regimenter der Garde-
Division gar nicht mehr ins Feuer kamen. Wie hier die
1. Garde-Division, war auch die 2. Garde-Division in
stetem Vorrücken geblieben. Der Feind wurde aus jeder
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Friedrich Karl als unerläßlich herausstellte, die Oesterreicher-
aus ihrer Stellung bei Gitschin zu verdrängen. Eben so
wichtig war es aber auch andrerseits für die Oesterreicher,
diese Stellung zu behaupten, denn gerade durch Behauptung
und Befestigung dieses Platzes konnten sic sich wie ein
Keil zwischen die beiden großen preußischen Heereskörper-
drängen, womit ihnen die Möglichkeit blieb, die Gegner
von festen Stellungen aus einzeln zu besiegen. Der Ge-
winn oder die Behauptung Gitschins war demnach für die
weitere Kriegsführung von hoher Wichtigkeit.
Gehen wir hiernach an die Kämpfe selbst.
Die I. Armee bewegte sich am 29. Juni der oberen
Elbe zu, von woher der Kronprinz, von dessen Durchbruch
durch die Elbpässe man bereits vernommen, erwartet wurde.
Diese Richtung hatte Gras Clam Gallas auch aus seinem
Rückzug eingeschlagen. Er nahm Stellung in und um
Gitschin. Die Spitze der Armee des Prinzen Friedrich
Karl bildete das 2. pommersche Armee-Corps, geführt vom
Generallieutenant v. Schmidt. Die diesem Armee-Corps
zugehörige Division Werder stieß etwa eine Stunde vor
Gitschin auf eine starke feindliche Abtheilung, die auf einer
mit Nadelholz bewachsenen Hügelkette, die sich auf beiden
Seiten des tiefgehenden Weges hinzog, eine vortreffliche
Stellung inne hatte. Hinter den Fichtenstämmen standen
österreichische Scharfschützen, deren jeder zwei Mann Be-
dienung hatte, die beständig mit dem Laden der Büchsen
beschäftigt waren. Der Weg, den die Preußen zu nehmen
hatten, wurde außerdem durch eine große Zahl von Ge-
schützen, die in den waldigen Höhen verdeckte Stellnngeil
hatten, mit einem Kreuzfeuer bestrichen. Als die Preußen
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Extrahierte Personennamen: Friedrich_Karl Friedrich Karl Gitschins Friedrich
Karl Friedrich Karl Schmidt
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Inhalt Raum/Thema: Deutsche Geschichte
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Ebene zu entwickeln. Angegriffen von feindlicher Ueber-
macht, widerstand Löwenfeld mit Kraft und Umsicht.
Von österreichifcher Seite war dem General v. Nainming
die Hütung dieses Grenzbezirks, auf dem so wichtige Ent-
scheidungen nahe waren, anvertrant. General Ramming
und der ans dem Kriege gegen Dänemark her bekannte
General v. Gab lenz galten als die tüchtigsten Führer im
österreichischen Heere. Die Bedrängnis; für Löwenfeld
nahm zu, aber er widerstand, klar erkennend, wie kostbar
jede gewonnene Minute für die Hauptmacht der Preußen
sei, deren Spitzen um diese Zeit aus den Pässen hervor-
traten, und bereit, der Erreichung des großen Zweckes
wenn es sein müsse, sein Leben zum Opfer zu bringen.
Der Kronprinz und General v. Steinmetz, die das Getöse
des Kampfes vernahmen, sprengten herzu. Die Lage war
eine höchst gefahrvolle. Die kleine, von Löwenfeld ge-
führte Streitmacht konnte von dem übermächtigen Feinde
leicht erdrückt werden, und wenn dann die Oesterreicher
sich gegen das Gebirge wandten, so war der Untergang
des ganzen Steinmetz'schen Corps fast unvermeidlich. Der
Kronprinz verweilte bei Löwenfelds Truppen, ihnen Muth
zusprechend, während Steinmetz am Hohlwege mit Klarheit
und eiserner Ruhe seine Anordnungen traf. Geist und
Haltung der Truppen entsprack; dem der Führer. Kaum
waren einige Geschütze aus den Hohlwegen heraus, so
nahmen sie den Kampf gegen die übermüthige Artillerie
des Feindes auf, die herausrückenden Bataillone besetzten
sofort die nächsten Waldsüume.
Auf feindlicher Seite standen die altberühmten Kürassier-
Regimenter „Kaiser Ferdinand" und „Graf Stadion"
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geahnte Fertigkeit in Hieb und Stich. Mitten im Ge-
tümmel sieht Lieutenant v. Raven die feindliche Standarte
in seiner Nähe. Dorthin, mein braves Roß! und mit
geschwungener Klinge stürzt er darauf los. Furchtbarer
Kamps: Raven schlägt den Kürassier vom Rosse und ge-
winnt die Standarte, einige seiner Leute, die nachgesprengt
sind, decken ihn. Der glückliche Raven schwingt die schwer
erbeutete Standarte über seinem Haupte und dringt mit
den Seinen weiter vor, die Kürassiere den tapferen Ulanen
zudrängend, die ebenfalls die Stadion-Kürassiere geworfen
und ihnen die Standarte abgenommen hatten. Die feind-
liche Artillerie schützte die beiden Regimenter vor weiterer
Verfolgung, Signal -Apell sammelt unsere Leute hinter
einem Hügel, und nur mit Mühe sind sie von einer
wüthenden Verfolgung zurückzurufen. Von vorheriger
Müdigkeit, Entkräftung nicht die leiseste Spur mehr! Die
erste Zeile der Geschichte unseres Regiments war ein
Sieg, eine eroberte Standarte, das Regiiuent war begierig
geworden, die zweite Zeile zu schreiben. — So weit der
tapfre Dragoner, der, wie der Leser sieht, vortrefflich zu
schildern versteht. Ueberhaupt trat in dem Kriege die Er-
scheinung zu Tage, daß von Kriegsleuten wahre Muster-
werke von Schilderungen in die Heimath gesandt wurden,
für die preußische Armee ein Ruhmesblatt besonderer Art.
Während der geschilderten Vorgänge war ein preußisches
Bataillon nach dem andern aus dem Passe hervorgekommen
und mit bewunderungswürdiger Schnelle sogleich in die
Kampfstellung eingereiht worden. Die zu Anfänge drohende
Gefahr war beseitigt, der Angriff abgeschlagen. Das ge-
nügte aber dem tapfern Führer nicht; ihm galt es, den
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Position getrieben, in der er sich vor den Bajonetten der
Grenadiere und Füsiliere sicher glaubte.
Der 28. Juni löste das Gablenz'sche Corps vollständig
ans. Gingen auch uoch einige Bataillone geordnet von
den Schlachtfeldern zurück, so zeigte doch die Straße nach
Königinhos, wie bald sich ihre Ordnung aufgelöst hatte.
Da lagen Gewehre, Tornister, Wagen aller Art im wirrsten
Durcheinander, die Gefangenen wurden in Massen ein-
gebracht. Mit dem Verlust von etwa 1000 Mann hatten
die Garden hier einen schönen Erfolg errungen, denn der
Feind verlor 4 — 5000 Todte und Verwundete und
5000 Gefangene, 3 Fahnen und 10 Geschütze. Die Auf-
lösung des Gablenz'schen Corps war so vollständig, daß
am andern Tage ln Eile ein Regiment (Coronini) nach
Königinhof vorgeschoben wurde, um die Arriere-Garde zu
bilden, da das Gablenz'sche Corps dazu nicht im Stande war.
Aber auch dieses Regiment erlag einem Angriff der Avant-
Garde des Garde-Corps und hatte Roth, das rechte Elb-
ufer zu erreichen. Die Preußen nahmen 400 Mann ge-
fangen und erbeuteten zwei Fahnen.
Militärische Berichterstatter, die später die Schlacht-
felder besuchten, können bei Vorführung einer und der
andern Oertlichkeit nicht lebhaft genug ihr Staunen ans-
drücken, daß es den Preußen möglich geworden ist, sie
zu nehmen. So sagt Ferd. Pflug: „Das eigentliche
Schlachtfeld des ersten Schlachttages von Trautenau sind
die Höhen, welche südöstlich von der Stadt und hart über
derselben emporragen, mit dem deren Endpunkt bildenden
Kapellenberge, wie die Thäler und Gründe jenseits der-
selben. Es ist das eine der Stellungen, von welchen man
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Inhalt Raum/Thema: Deutsche Geschichte
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klapper, als wenn Eisen auf Eisen geschlagen würde —
die Rauchwolke verzieht sich — und die Soldaten stehen
eben so .ruhig wie vorher da, des neuen Befehls gewärtig
und schon wieder einen Schuß im Laufe. Aus dem un-
heilvollen Dunkel, das sich naht, ist ein namenloses Ge-
schrei ertönt — ein haarsträubendes Gewimmer — Pferde-
gewieher — Fluchen — Schreien — verwirrte Commandos!
— Der Staub hat sich etwas verzogen, und ein furcht-
bares Schauspiel bietet sich dar. Ein verworrener Kuäul
von Menschen und Pferden windet sich am Boden und
verhindert die Hannoveraner in ihrem rastlosen Laufe vor-
zudringen . . . Doch nur einige Minuten höchstens währt
dieses Zögern — die blutigen Hindernisse sind überwältigt
— und vorwärts strömt auf's Neue die kühne Schaar. ..
in wenigen Augenblicken noch hundert Schritte vorwärts.
Feuer! ertönt wieder die ruhige Stimme von vorhin.
Und von Neuem wiederholt sich dasselbe Schauspiel —
aber dies Mal ist der Erfolg schrecklicher, als das erste
Mal, — die beiden ersten Reihen der Hannoveraner liegen
fast ganz hingestreckt auf dem Boden. Doch auch dieses
hält die Hannoveraner nicht auf —- vorwärts dringen sie
mit muthiger Todesverachtung. Nur noch wenige Schritte
trennen sie von der Front des Quarre's — nur zehn —
noch fünf — schon schwingen die ersten ihre Säbel auf
die Preußen ... da ertönt es zum dritten Male: Feuer!
— Und ein Wall von Todten und Verwundeten schützt
für einige Augenblicke die Preußen gegen die Andringenden!
— Für einige Augenblicke nur; denn das erste Glied hat
noch nicht wieder geladen — da sind die trefflichen Reiter
schon wieder vor der Front, und das Gefecht beginnt —
—.Jl
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