370
Neuere Geschichte.
Fürst von der Moskwa", behaftet schließlich das Feld.
Rückzug der Russen in guter Ordnung bis hinter Moskau.
Das französische Hauptheer, auf 100 000 Mann zusammen-
geschmolzen, besetzt die von den Einwohnern verlassene
Stadt. Napoleon nimmt Wohnung im Kreml.
1812. Brand Voll Moskau (der Gouverneur Rostopschin).
15.—20. Plünderung der Stadt unter Schutt und Trümmern;
Sept. der Kreml wird gegen das Feuer geschützt. Kaiser
Alexander lehnt auf Steins Rat alle Friedens-
anträge Napoleons ab. Nach fünfwöchigem Aufenthalt in
Moskau
19. Okt. Rückzug aus Rußland, von Napoleon erst nach
Südwesten auf Kaluga, dann in der Richtung auf
Smolensk angetreten, beunruhigt durch das russische Haupt -
heer unter Kutüsow und zahllose Kosaken-
schwärme.
11. Nov. Eintreten großer Kälte. Furchtbares Elend durch
Hunger und Frost. Kühner Übergang über den
gefrorenen, aber an den Ufern wieder aufgetauten Dnfepr unter
Neys Führung. Fortwährende Gefechte, namentlich bei
Krasnoi (Ney) und Borissow (Oudinot).
26.—28. Schrecklicher Übergang über die Beresina.
Nov. Brückenbau bei Studienka; Ney und Oudinot
wehren am 28. die andringenden Russen auf dem
rechten Ufer ab, V iktor auf dem linken, doch fallen Tausende
von Nachzüglern den Russen in die Hände. Von da ab völlige
Auflösung des Heeres bei erneuter Kälte; Napoleon verläßt das
Heer (5. Dez.) und eilt nach Paris. Murat, dann Eugen Beau-
harnais (S. 357) leiten den Rückzug. Von den 600000 Mann
sind 552 000 tot oder gefangen in Rußland geblieben.
30. Dez. York, dessen Truppen wenig gelitten hatten.
schließt zu Tauroggeil (nahe der preußischen
Grenze) einen Neutralitätsvertrag mit dem russischen General
Diebitsch.
Schwarzenberg führt sein Heer fast ohne Verluste nach
Galizien zurück (Febr. 1813).
1813 und 1814. Der deutsche Befreiungskrieg.
1813. König Friedrich Wilhelm Iii. erläßt von Breslau
3. Febr. aus einen Aufruf zur Bildung freiwilliger Jäger-
bataillone. Begeisterte Erhebung in Preußen.
Männer und Jünglinge jeden Standes eilen zu den
Waffen.
7. Febr. Der ostpreußische Landtag zu Königsberg be-
schließt Ausrüstung von 30 000 Mann Linientruppen
und Landwehr.
TM Hauptwörter (50): [T28: [Schlacht Heer Feind Mann Armee Napoleon Franzose General Truppe Preußen]]
TM Hauptwörter (100): [T29: [Napoleon Heer Schlacht Preußen Franzose General Mann Armee Sieg Bluch], T23: [Stadt Feind Tag Heer Mauer Mann Lager Nacht Kampf Soldat], T51: [Armee General Schlacht Franzose Truppe Mann Feind Heer Metz Preußen]]
TM Hauptwörter (200): [T140: [Stadt Franzose Feind Festung Truppe Tag Mann Paris Belagerung Angriff], T21: [Napoleon Bluch Heer General Preußen Franzose Schlacht Armee Mann Wellington], T35: [König Bismarck Wilhelm Kaiser General Minister Stein Berlin Graf Moltke], T17: [Uhr Feind Truppe General Schlacht Armee Napoleon Kampf Angriff Stellung], T60: [Mann Heer Jahr Offizier Soldat Landwehr Truppe Krieg Armee Regiment]]
Extrahierte Personennamen: Napoleon Alexander Alexander Napoleons Napoleon Napoleon Eugen_Beau- Eugen Friedrich_Wilhelm Friedrich Wilhelm
Erstes französisches Kaiserreich.
359
1805. Dritten Koalitionskrieg.
England, Rußland, Österreich und Schweden
(Gustav Iv., 1792—1809) einigen sich zur Wiederherstellung
des europäischen Gleichgewichts. Spanien ist mit Frankreich
verbündet (S. 336, 349 f.). Preußen bleibt wieder neutral.
Das Lager bei Boulogne wird aufgehoben. Die franzö-
sischen Heere rücken unter Davout, Soult, Lannes, Ney
nach dem Rhein zu gegen Österreich, Napoleon vereinigt seine
Truppen (200 000 Mann) an der oberen Donau. Bernadotte,
von Hannover kommend, marschiert dyrch das neutrale ans-
bachische Gebiet Preußens (S. 320). Bayern, Württemberg,
Baden verstärken Napoleons Heer. Nach mehreren unglück-
lichen Treffen wird der österreichische General
1805. Mack in Ulm mit 25 000 Mann zur Ergebung ge-
Okt. nötigt und kriegsgefangen.
Der Seekrieg (seit 1803) von England glänzend be-
endet durch
21. Okt, Nelsons Seesieg bei Trafalgar (unweit Cadiz)
über die französische und spanische Flotte, welche
auf Napoleons bestimmten Befehl aus Cadiz ausgelaufen war.
Nelson t („England expects that will every man do his duty")-
Die Franzosen marschieren auf w ien, das Napoleons
Schwager Murat ohne Widerstand einnimmt. Erzherzog Karl,
der in Italien mit Massena gekämpft hat, zieht sich über die
Ostalpen zurück; ein russisches Heer unter Kutüsow, ein
zweites unter Kaiser Alexander rückt heran.
3. Nov. Bündnis Alexanders mit Friedrich Wilhelm Iii. zu
Potsdam (am Sarge Friedrichs d. Gr.).
2. Dez. Drei-Kaiser-Schlacht bei Austerlitz (in Mähren).
Napoleon siegt über die vereinigten Russen und
Österreicher, ehe Erzherzog Karl angekommen ist. Waffen-
stillstand mit Österreich, Rückzug der Russen.
15. Dez. Vertrag Preußens, das soeben noch bereit war, der
Koalition beizutreten, mit Napoleon zu Schön-
brunn (Gesandter Graf Haugwitz). Preußen tritt an Frankreich
den rechtsrheinischen Rest von Cleve (Wesel) und Neufchätel
(S. 301), an Bayern, das Berg (S. 319) an Frankreich überläßt,
Ansbach ab, erhält dafür (das den Engländern erst abzuringende)
Hannover, schließt mit Frankreich ein Schutz- und Trutz-
bündnis. ,
26. Dez. Friede zu Preßburg: 1. Österreich tritt Venedig
nebst Gebiet (S. 351) an das Königreich Italien
ab, als dessen König es Napoleon anerkennt. 2. Österreich
tritt an Bayern ab: Tirol, Vorarlberg, Burgau, Lindau,
ferner die Bistümer Brixen, Trient, Eichstädt, Passau;
außerdem erhält Bayern die freie Stadt Augsburg. 3. Von
TM Hauptwörter (50): [T34: [Krieg Frankreich England Deutschland Preußen Frieden Rußland Napoleon Kaiser Jahr], T35: [Preußen Königreich Bayern Sachsen Staat Hannover Baden König Provinz Land], T28: [Schlacht Heer Feind Mann Armee Napoleon Franzose General Truppe Preußen]]
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TM Hauptwörter (200): [T9: [Frieden Napoleon Krieg Kaiser Frankreich Friede Preußen Rußland Jahr Franz], T103: [England Krieg Frankreich Spanien Franzose Engländer Flotte Jahr Holland Frieden], T93: [Bayern Baden Hessen Württemberg Königreich Sachsen Franken Schwaben Land Rhein], T198: [Friedrich Schlacht Heer Schlesien Sachsen Armee Sieg General Mann Feind], T17: [Uhr Feind Truppe General Schlacht Armee Napoleon Kampf Angriff Stellung]]
Extrahierte Personennamen: Gustav_Iv. Gustav_Iv. Davout Soult Napoleon Bernadotte Napoleons Napoleons Nelson Napoleons Karl Karl Alexander Alexander Alexanders Friedrich_Wilhelm Friedrich Wilhelm Friedrichs Napoleon Karl Karl Napoleon Graf_Haugwitz Cleve Napoleon
Extrahierte Ortsnamen: England Schweden Spanien Frankreich Boulogne Rhein Donau Württemberg Baden Napoleons Ulm England Nelsons_Seesieg Cadiz Napoleons Cadiz Napoleons Italien Alexanders Potsdam Friedrichs Frankreich Wesel Frankreich Ansbach Hannover Frankreich Italien Bayern Vorarlberg Burgau
512
Neuere Geschichte.
für unbezwingbar gehaltenen Bergrückens mit zwei Kämmen
(Zwinin I und Zwinin Ii), der sich etwa 300 m über das Tal
der Orawa erhebt (Zufluß des Opor, der in den Stryj mündet).
Dann Erstürmung der gegenüberliegenden Höhen von Ostry
(zwischen Orawa und Opor) am 24., 25. April. Mit diesen Groß-
taten der Armee v. Linsingens hatd ie Winterschlacht in den
Karpathen ihren Abschluß erreicht. In diesem Augenblick be-
ginnt der
Durchbruch in Westgalizien.
Um Galizien endlich von den Russen zu befreien (S. 498),
setzt sich von Krakau aus ein deutsches Heer unter dem
Generalobersten v. Mackensen in Bewegung. Nach Norden hin
schließen sich daran die Heere des Erzherzogs Joseph Ferdi-
nand und des Generals v. Woyrsch an, nach Süden zu die
Heere des österreichischen Generals Boroevic, die Südarmee
v. Linsingens, die Heere unter Boehm-Ermolli und Pf lanzer-
Baltin.
2 • Durchbruchsschlacht von Gorlice-Turnow. Im Bei-
ai" sein des Oberbefehlshabers, des Feldmarschalls Erz-
herzog Friedrich und unter Führung des Generalobersten
v. Mackensen durchstoßen die verbündeten Truppen nach er-
bitterten Kämpfen die nach der Schlacht bei Limanowa (S. 497)
stark befestigte russische Front in Westgalizien von nahe der
ungarischen Grenze bis zur Mündung desdunajec in die Weichsel
an mehreren Stellen. Auf Befehl des russischen Heerführers,
des Fürsten Radko Dimitriew, allgemeiner eiliger Rückzug
des Feindes über die Wisloka, dann auch über den Wislok
nach dem unteren San. Auch die Karpathenstellungen werden
aufgegeben, und ebenso ziehen die Streitkräfte nördlich der
Weichsel sich von der Nida nach Osten hin zurück, nachdem
die Armee v. Woyrsch Kielce erstürmt hat (12. Mai) und
zusammen mit der Armee Dankl in die Wälder der Lysa
Gora eingedrungen ist. — Bis zum 12. Mai von den Verbündeten
143 500 Gefangene, etwa 1000 Geschütze und 350 Maschinen-
gewehre erbeutet.
15. Mai. Brückenkopf und Stadt Jaroslau am San nach
zweitägigem Kampfe von den Verbündeten er-
stürmt, dann der Brückenkopf von Radymno (24. Mai). Unter-
dessen treibt die Armee des Erzherzogs Josef Ferdinand den
Feind auch südlich der Weichsel bis Sieniawa hin aus seinen
Stellungen am San.
Nachdem v. Boroevic und Boehm-Ermolli Mitte Mai im
Süden und Südosten von Przemysl die Höhen bei Dobromil,
Stary Sambor und Sambor (am oberen Dnjestr), endlich j
Drohobycz erobert haben und dann nach Norden abgeschwenkt
sind, schließt sich seit Ende Mai der eiserne Ring um Przemysl
immer enger, obwohl die Russen ihn durch verzweifelte Gegen-
TM Hauptwörter (50): [T28: [Schlacht Heer Feind Mann Armee Napoleon Franzose General Truppe Preußen], T40: [Polen Ungarn Land Rußland Preußen Stadt Donau Provinz Hauptstadt Königreich]]
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Extrahierte Personennamen: Ostry Joseph_Ferdi- Gorlice-Turnow Friedrich Friedrich Radko_Dimitriew Josef_Ferdinand Ferdinand
514
Neuere Geschichte.
Höhenstellungen der Russen bei Sieniawa (die Stadt am
12. Juni wieder genommen) und Jaroslau. Während sich
dann Erzherzog Josef Ferdinand von Sieniawa nach Norden
und Nordosten wendet (s. S. 515 f.), durchbricht die Armee
Mackensen nach Osten marschierend die russischen Linien
zwischen der Lubaczowka (Zufluß des San von rechts) und
der weiter südlich dem San zuströmenden Wisznia und er-
stürmt Lubaczow. Dadurch wird der Feind, von Mackensen
verfolgt, auf die Grodek-Stellung (zwischen Przemysl und
Lemberg) zurückgeworfen. — Inzwischen ist auch die Armee
Boehm-Ermolli zu beiden Seiten der Eisenbahn von Przemysl
nach Lemberg über Sadowa gegen Grodek vor-
1915. gerückt.
19. Juni, Schlacht bei Grodek. Teile der Armeen von
Mackensen und von Boehm-Ermolli nehmen die
stark verschanzten feindlichen Linien. Die Stadt Grodek
von dem österreichischen Korps des Feldmarschalleutnants
v. Arz besetzt, Kamarno (weiter südlich) ebenso.
22. Juni. Erstürmung Lembergs durch die Truppen des
Generals v. Boehm-Ermolli. Allgemeiner Rück-
zug der Russen, auch nördlich von Lemberg, da v. Mackensen
hier die feindlichen Stellungen bei Magierow durchbrochen
(19. Juni) und die Russen nördlich und südöstlich bei Rawa-
ruska bezw. Zolkiew gegen den Bug zurückgedrängt hat.
Ende Juni schwenkt die Armee des ,,Generalfeldmarschalls
v. Mackensen“ ebenfalls nach Norden ab und dringt östlich
von der Heeresgruppe des Erzherzogs Josef Ferdinand (S. 516)
auf der Linie Wezc/jsez—wieprz—bug insüdpolenvor. Ebenso
verläßt in General v. Linsingen Galizien, um in Polen
als Führer der ,,Bugarmee“ an der großen Offensive gegen
Rußland teilzunehmen.
Die weitere Eroberung Galiziens und zugleich die
Deckung der östlichen Flanke der gegen Rußland marschieren-
den verbündeten Heere bleibt nunmehr den Armeen v. Boehm-
Ermolli (Nordfront), Graf v. Bothmer (Mitte) und v. Pflanzer-
Baltin (Südfront) Vorbehalten.
Die Österreicher unter Boehm-Ermolli säubern in der
zweiten Hälfte des Juli durch schwere Kämpfe am Bug zwischen
Sokal und Kcimionka die Nordostecke Galiziens von den
Russen, obwohl diesen aus dem wolhynischen Festungsdreieck
Luck (am Stgr, Nebenfluß des Pripjet), Dubno (an der
Ikwa, Zufluß des Styr) und Rowno beständig neue Hilfskräfte
Zuströmen. Dann überschreitet der linke Flügel den Bug
und die russische Grenze nördlich von Sokal und erobert
Wladimir Wolynsk (4. Aug.). Der rechte dagegen wendet
sich zunächst gegen die obere Zlota Lipa und den oberen
Bug, durchbricht die Höhenstellungen der Russen bei Gologory
TM Hauptwörter (50): [T28: [Schlacht Heer Feind Mann Armee Napoleon Franzose General Truppe Preußen], T40: [Polen Ungarn Land Rußland Preußen Stadt Donau Provinz Hauptstadt Königreich]]
TM Hauptwörter (100): [T51: [Armee General Schlacht Franzose Truppe Mann Feind Heer Metz Preußen], T78: [Polen Rußland Preußen Land Orden Russe Stadt Reich Warschau Weichsel]]
TM Hauptwörter (200): [T17: [Uhr Feind Truppe General Schlacht Armee Napoleon Kampf Angriff Stellung], T87: [Meer Rußland Wolga Stadt Petersburg Moskau See Ostsee Hauptstadt Ural], T140: [Stadt Franzose Feind Festung Truppe Tag Mann Paris Belagerung Angriff], T153: [Donau Ungarn Land Hauptstadt Böhmen Königreich Wien Stadt Galizien Siebenbürgen]]
Extrahierte Personennamen: Josef_Ferdinand_von_Sieniawa Ferdinand Mackensen Mackensen Mackensen Zolkiew Mackensen Josef_Ferdinand_( Ferdinand Wladimir_Wolynsk
520
Neuere Geschichte.
2. a) Die Armee Scholtz nach der Einnahme von Grodno
(S. 518) ostwärts vorrückend, überschreitet die Eisenbahn
Wilna—lida—baranowitschi und dringt nördlich vom
Njemen über die Gawja gegen die Beresina vor (beides Neben-
flüsse des Njemen von rechts), während die Armee Gailwitz
(S. 517) nach Einnahme von Bielsk (an der Eisenbahn Bialy-
stock — Brest-Litowsk) östlich des Waldes von Bialystok den
oberen Swislocz überschreitet (Nebenfluß des Njemen von links)
und nach der Besetzung von Wolkowysk (7. Sept.) sich südlich
anschließend den Übergang über die untere Zelwianka und
die untere Schtschara erzwingt (beides Nebenflüsse des Njemen
von links). Hierauf Nowo-Grodek genommen. Nachdem die
Armee Scholtz nach Norden hin Anschluß an die Armee Eich-
horn gewonnen hat, wird die Front von der Heeresgruppe
Eichhorn — Scholtz—gallwitz bis zu der Linie Smorgon-Ol-
schanka (Zufluß der Beresina) — Beresina — Njemen vor-
geschoben und später gegen alle Angriffe gehalten.
b) Die Heeresgruppe des Prinzen Leopold von Bayern
dringt nach der Säuberung des Sumpf- und Urwaldgebietes
von Bialowieska (S. 517) gegen die obere Jasiolda vor (Neben-
fluß des Pripjet von links), wirft den Feind dann über die
obere Zelwianka zurück und erreicht an diesem Fluß mit
dem linken Flügel den Anschluß an die Armee v. Gallwitz.
Dann wird der Feind über den Mittellauf der Schtschara zurück-
gedrängt und (am 21. Sept.) der Oginskikanal überschritten,
der, von Norden nach Süden verlaufend, die Schtschara mit der
Jasiolda verbindet, d. h. den Njemen durch den Pripjet mit
dem Dnjepr, also Ostsee und Schwarzes Meer. In den folgen-
den Tagen der Njemen von Süden her erreicht und das Gelände
westlich des Serwetsch (Nebenfluß des Njemen von links)
vom Feinde gesäubert. Hierauf im Osten von Baranowitschi
Erstürmung der Brückenköpfe an dem Oberlauf der in einem
Halbbogen fließenden Schtschara. Da der wichtige Bahnhof von
Baranowitschi (Knotenpunkt der Eisenbahnen Wilna —
Rowno, Brest-Litowsk—minsk und Bialystok-Minsk) fest in
den Händen der Sieger ist, wird die weitere Offensive wegen
der für den serbischen Feldzug nötigen Truppenverschiebungen
eingestellt (Ende September). Die Stellungen an der Kampf-
linie Narocz-See—smorgon — Beresina —Njemen, Serwetsch—
Schtschara—oginskikanal—jasiolda werden fest ausgebaut
und gegen alle brutale Gewalt der Russen behauptet.
3. Nach dem Fall von Brest-Litowsk (S. 517) setzt die
Armeegruppe des Generalfeldmarschalls v. Mackensen ihren
Marsch zur Verfolgung des Feindes über Kobryn in der Richtung
auf Pinsk fort. Nachdem die feindlichen Stellungen auf der
Linie Chomsk—drogitschin durchbrochen sind, wird die am
östlichen Ende einer langen Landzunge inmitten weit aus-
TM Hauptwörter (50): [T28: [Schlacht Heer Feind Mann Armee Napoleon Franzose General Truppe Preußen], T40: [Polen Ungarn Land Rußland Preußen Stadt Donau Provinz Hauptstadt Königreich]]
TM Hauptwörter (100): [T51: [Armee General Schlacht Franzose Truppe Mann Feind Heer Metz Preußen], T48: [Fluß Meer See Strom Land Wasser Mündung Kanal Lauf Ostsee]]
TM Hauptwörter (200): [T87: [Meer Rußland Wolga Stadt Petersburg Moskau See Ostsee Hauptstadt Ural], T140: [Stadt Franzose Feind Festung Truppe Tag Mann Paris Belagerung Angriff], T141: [Armee Metz General Paris Schlacht August Mac Franzose Mahon Festung], T17: [Uhr Feind Truppe General Schlacht Armee Napoleon Kampf Angriff Stellung]]
Extrahierte Personennamen: Schtschara Leopold_von_Bayern Leopold Jasiolda Baranowitschi Brest-Litowsk Mackensen
544
Neuere Geschichte.
25. Jan. Verlust eines Marineluftschiffes vor Libau. Stran-
dung zweier Luftkreuzer im Sturm an der West-
küste Jütlands (18., 19. Februar).
Seit April erhöhte Fliegertätigkeit auf dem westlichen
Kriegsschauplatz. Französische Luftangriffe auf offene, außer-
halb des Kampfgebietes liegende Orte: Freiburg i. B., Fried-
richshafen, Karlsruhe und das großherzogliche Schloß,
Saarbrücken, Trier, Stuttgart u. a. m. Angriff von 29 fran-
zösischen Flugzeugen auf das Hauptquartier des Deutschen
Kronprinzen (3. Juni), die deutschen Luftschiffhallen in Mau-
beuge, Brüssel, Düsseldorf. Vergeltungsmaßregeln von deut-
scher Seite.
Besondere Bedeutung haben die Luftangriffe auf Eng-
land. Nach englischen Angaben erschienen die deutschen
Zeppeline im Jahre 1915 neunzehnmal über England, vom 1.
bis 6. April 1916 fünfmal, bis zum 1. August 1916 im ganzen
etwa dreißigmal. Seit September 1915 wurde auch London
von Luftschiffen aus bombardiert, besonders die Hafenanlagen.
Als Kampfflieger zeichnen sich auf deutscher Seite
folgende Offiziere aus: Boelcke (| 1916), Immelmann (| 1916),
Wintgens (t 1916), Hoehndorf, Frankl, Mulzer (t 1916).
Buddecke, Parschau (t 1916), v. Althaus u. a. Die Verluste
der Feinde im Luftkampf ungleich höher als bei den Deutschen.
Auch die österreichisch-ungarische Armee leistet Hervor-
ragendes im Luftkampf. Feindliche Städte, z. B. Venedig,
Ancona u. a., erfolgreich mit Bomben belegt. Die besten
italienischen Luftschiffe werden vernichtet.
1916. Das Marineluftschiff „L 19“ von dem englischen
2. Febr. Fischdampfer „King Stephen“ aus Grimsby in der
Nordsee treibend angetroffen. Die Bitte der Schiff-
brüchigen um Rettung wird von dem Kapitän abgeschlagen.
(Später gerät er in deutsche Gefangenschaft.)
Über den Luftkampf bei Sylt vgl. S. 542.
]. April. „L 15“ bei einem Angriff auf London in der
Themsemündung verloren.
3. Mai. „L 20*' durch Südsturm bei Stavanger vernichtet.
4. Mai. Das Luftschiff „L 7“ gerät bei einer Aufklärungs-
fahrt an der schleswigschen Küste in ein Gefecht
mit englischen Kreuzern und wird zerstört.
22. Juni. Angriff französischer Flugzeuge auf Karlsruhe,
Müllheim und Trier am Fronleichnamsfest. In
Karlsruhe unter anderen 82 Kinder getötet, 72 verwundet.
L. Der Krieg in den deutschen Kolonien.
Unmittelbar nach dem Ausbruch des Krieges stürzen die
Engländer sich wie die Geier auf die deutschen Kolonien.
TM Hauptwörter (50): [T28: [Schlacht Heer Feind Mann Armee Napoleon Franzose General Truppe Preußen], T24: [Schiff Meer Insel Küste Land Fluß See Wasser Hafen Ufer]]
TM Hauptwörter (100): [T15: [Schiff Flotte Hafen England Jahr Insel Engländer Meer Küste Kriegsschiff], T19: [Feind Pferd König Mann Soldat Reiter Uhr Wagen Kanone Offizier], T80: [Rhein Stadt Festung Mainz Maas Straßburg Frankreich Metz Elsaß Deutschland], T32: [Tag Jahr Monat Mai Juli März Juni April Ende Oktober], T51: [Armee General Schlacht Franzose Truppe Mann Feind Heer Metz Preußen]]
TM Hauptwörter (200): [T129: [Schiff Hafen Flotte Meer Küste Fahrzeug See Kriegsschiff Land Dampfer], T140: [Stadt Franzose Feind Festung Truppe Tag Mann Paris Belagerung Angriff], T17: [Uhr Feind Truppe General Schlacht Armee Napoleon Kampf Angriff Stellung], T91: [Geschichte Krieg Zeit Zeitalter Mittelalter Revolution Reformation deutsch Jahrhundert Ende], T122: [Stadt Hamburg Handel Berlin Bremen Lübeck London Deutschland Frankfurt Verkehr]]
Extrahierte Personennamen: August Immelmann Frankl Althaus Stephen“
Extrahierte Ortsnamen: Libau Freiburg Karlsruhe Trier Stuttgart England London Boelcke Hoehndorf Venedig Ancona Grimsby Nordsee London Stavanger Karlsruhe Müllheim Karlsruhe
546 Neuere Geschichte.
V. Lettow) zum Rückzug gezwungen. — Um dieselbe Zeit
Kämpfe am Tanganjika-See gegen die Belgier.
Ende Nov. Dar-es-Salam wiederholt von englischen Kriegs-
schiffen unter Bruch der getroffenen Verabredungen
bombardiert.
1915. Während des ganzen Jahres ununterbrochen größere
und kleinere Gefechte der deutschen Schutztruppe
gegen weiße und farbige Engländer (Inder), Belgier und Süd-
afrikaner.
19. Jan. Schwere Niederlage der Engländer bei Jassini
(nördlich von Tanga). Sie ziehen sich auf Mom-
bassa zurück. — Bis Februar 1916 ist das ganze Schutzgebiet
frei vom Feinde, außerdem noch etwa 1000 qkm feindliches
Gebiet von unserer Schutztruppe dazu erobert. — Seitdem
Ansturm des durch die Portugiesen verstärkten Feindes (unter
dem General Smuts) von vier Seiten auf den Linien: 1. Tanga-
Moschi (Kilimandscharo), 2. Kiwu-See— Tanganjika-See,
3. Bismarckburg—njassa-See, 4. Rowuma-Mündung. Die
Schutztruppe wird von allen Enden mehr und mehr gegen die
das Land in seiner Mitte durchschneidende Tanganjika-Bahn
zurückgedrängt. Aber zur Zeit ist die Widerstandskraft unserer
ostafrikanischen Heldenschar noch nicht gebrochen, obwohl
das wichtige Tabora bereits bedroht erscheint.
5. Tsingtau. Nach Ablehnung des japanischen Ultimatums
an Deutschland (23. Aug. 1914 s. S. 490) beginnen die Japaner
sofort den Kampf gegen die starken Hafenbefestigungen. Das
österreichische Kriegsschiff „Kaiserin Elisabeth“ erhält Befehl,
an der Verteidigung Tsingtaus teilzunehmen. Anfang Oktober
Beginn des Sturmes der Engländer und Japaner auf die
Festung von der Landseite aus. Dann ununterbrochene Be-
schießung der Festungswerke von der Land- und Seeseite
aus. Der japanische Kreuzer „Takatschio“ von einem alten
deutschen Torpedoboot versenkt (17. Okt.). Ablehnung der
vorgeschlagenen ehrenvollen Übergabe durch den Gouverneur
Kapitän zur See v. Meyer-Waldeck. Generalsturm auf
Tsingtau am Geburtstag des Mikado (31. Okt.) abgeschlagen.
Versenkung der „Kaiserin Elisabeth“ durch die Besatzung
(2. Nov.). Das Fort Iltis geräumt.
7. Nov. Tsingtau nach 43 tägiger, tapferer Gegenwehr
(4000 Deutsche gegen 60 000 Feinde) genommen.
6. Deutsch-Neuguinea am 13. Sept. 1914 von austra-
lischen Seestreitkräften besetzt, die schon im August in
Rabaul und Herbertshöhe eingedrungen waren.
7. Die Marschallinseln (Jaluit), Marianen (Saipan),
Palau-Inseln und Karolinen (Jap) von den Japanern in
Besitz genommen (Ende September bezw. Anfang Oktober 1914).
8. Deutsch-Samoa (Apia) am 28. Aug. 1914 von den
Engländern ohne Kampf besetzt.
TM Hauptwörter (50): [T24: [Schiff Meer Insel Küste Land Fluß See Wasser Hafen Ufer], T28: [Schlacht Heer Feind Mann Armee Napoleon Franzose General Truppe Preußen], T41: [Insel Staat England Amerika Kolonie Mill Küste Nordamerika Land Stadt]]
TM Hauptwörter (100): [T15: [Schiff Flotte Hafen England Jahr Insel Engländer Meer Küste Kriegsschiff], T64: [Insel Amerika Land Spanier Australien Kolonie Hauptstadt Küste Entdeckung San], T23: [Stadt Feind Tag Heer Mauer Mann Lager Nacht Kampf Soldat], T0: [Meer Insel Halbinsel Küste Ozean Afrika Land Europa Kap Straße], T32: [Tag Jahr Monat Mai Juli März Juni April Ende Oktober]]
TM Hauptwörter (200): [T86: [Insel England Irland Schottland Kolonie Hafen Stadt Küste Hauptstadt Kamerun], T140: [Stadt Franzose Feind Festung Truppe Tag Mann Paris Belagerung Angriff], T129: [Schiff Hafen Flotte Meer Küste Fahrzeug See Kriegsschiff Land Dampfer], T17: [Uhr Feind Truppe General Schlacht Armee Napoleon Kampf Angriff Stellung], T91: [Geschichte Krieg Zeit Zeitalter Mittelalter Revolution Reformation deutsch Jahrhundert Ende]]
424
Neuere Geschichte.
einigung mit dem Korps des Generals von Steinmetz, welcher
drei österreichische Korps bei Nachod (27. Juni), Skalitz
(28. Juni), Schweinschädel (29. Juni) zurückgeschlagen hat.
Köllig Wilhelm I. trifft am 1. Juli in Gitschin ein und
übernimmt den Oberbefehl über alle preußischen Heere;
Chef des Generalstabes General V. Moltke. Es wird be-
schlossen, mit vereinten Kräften die Österreicher anzugreifen,
welche hinter dem Flüßchen Bistritz auf den Höhen von
Chlum, im Rücken gedeckt durch die Festung Königgrätz,
ihre Aufstallung genommen hatten (206 000 Mann mit über
500 Geschützen).
1866. Schlacht bei Königgrätz. Harter Kampf der
3. Juli, ersten preußischen Armee bei Sadowa und Bencitek
gegen die Österreicher; große Verluste erleidet
die Division des Generals v. Fransecky im Walde von Masloved.
Auf dem rechten Flügel kämpft die Elbarniee bei Nechanitz
gegen Sachsen und Österreicher. Am Nachmittag kommt die
zweite (schlesische) Armee unter dem Kronprinzen (General-
stabschef General Blumenthal) nach anstrengendem Marsche
von links her den Österreichern in die Flanke; das Gardekorps
erstürmt die Höhe von Chlum. Rückzug der Österreicher nach
Königgrätz, die Preußen erbeuten 5 Fahnen, 161 Geschütze,
machen 20 000 Gefangene. Weiterer Rückzug Benedeks nach
Olmütz.
Kaiser Franz Joseph ruft Frankreichs Vermittelung an und
tritt Venetien (S. 419)an Napoleon Iii. ab ; der von Frankreich
begehrte Waffenstillstand wird jedoch von Preußen und von
Italien zurückgewiesen. Ein großer Teil der österreichischen
Südarmee wird aus Italien zum Schutze der bedrohten Haupt-
stadt Wien herangezogen. Die Preußen besetzen Prag (8. Juli)
und Brünn (12. Juli); die erste Armee rückt von Brünn aus
rasch gegen Wien vor, während die zweite nach dem Treffen
bei Tobitschau (15. Juli, General v. Bonin) durch Besetzung
von Pr er au die Eisenbahnverbindung zwischen Olmütz und
Wien abschneidet.
Benedek führt seine Truppen über die Kleinen Karpathen,
um Wien auf dem Umwege durch das Waagtal zu erreichen.
Das preußische Hauptquartier wird am 18. Juli nach Nikols-
burg (südlich der Taya) verlegt. Das Treffen bei Blllincnau
(unweit Preßburg) am 22. Juli (General v. Fransecky) ent-
scheidet sich bereits zu Gunsten der Preußen, als es um 12 Uhr
abgebrochen werden muß infolge der mittlerweile abgeschlossenen
fünftägigen Waffenruhe. Darauf
26. Juli. Waffenstillstand zu Nikolsburg, nachdem ohne
Frankreichs Mitwirkung, aber mit Rücksicht auf
seine Forderungen, die Friedenspräliminarien
unterzeichnet worden sind.
TM Hauptwörter (50): [T28: [Schlacht Heer Feind Mann Armee Napoleon Franzose General Truppe Preußen]]
TM Hauptwörter (100): [T51: [Armee General Schlacht Franzose Truppe Mann Feind Heer Metz Preußen]]
TM Hauptwörter (200): [T17: [Uhr Feind Truppe General Schlacht Armee Napoleon Kampf Angriff Stellung], T198: [Friedrich Schlacht Heer Schlesien Sachsen Armee Sieg General Mann Feind], T9: [Frieden Napoleon Krieg Kaiser Frankreich Friede Preußen Rußland Jahr Franz]]
Extrahierte Personennamen: Wilhelm_I. V._Moltke Fransecky Blumenthal Benedeks Franz_Joseph Franz Napoleon Bonin Benedek Fransecky
Extrahierte Ortsnamen: Gitschin Sachsen Olmütz Frankreichs Venetien Frankreich Italien Italien Wien Wien Olmütz Wien Nikols- Nikolsburg Frankreichs
Entwickelung der deutschen Kolonien. 485
Kabel beteiligt. Funkenstaiionen in allen afrikanischen Kolo-
nien und in Kiautschou.
Deutsche Kolonialgesellschafl in Berlin (Herzog Johann
Albrecht von Mecklenburg), Kolonialinstitut in Hamburg und
mehrere Kolonialschulen.
1. Südwestafrika (835100 qkm). Missionsstationen be-
standen seit 1860 im Damara- und Namaqualande; das Küsten-
gebiet Angra Pequena wurde 1883 von dem Bremer Kaufmann
Lüderitz erworben; 1884 Erweiterung durch Verträge mit den
einheimischen Häuptlingen; 1893 der Hafen Swakopmund an-
gelegt.
1894. Gouverneur Leutwein geht mit der verstärkten
Schutztruppe gegen unzuverlässige Häuptlinge vor.
Nach den Gefechten bei Naukluft verbündet sich Hendrik
W itboi mit den Deutschen und leistet Hilfe bei ferneren Kämpfen,
so noch 1903 gegen die Bondelzwarts-Hottentotten.
1904—1906. Allgemeiner Aufstand gegen die auf weites Ge-
biet verteilte Schutztruppe. Die Hereros zerstören
die Eisenbahn Swakopmund—windhuk und ermorden viele
Ansiedler. Mühsame Kriegführung in dem wasserarmen, viel-
fach gebirgigen Lande. Die Schutztruppe verteidigt Omaruru
und andere Stationen, wird unterstützt durch ein Landungs-
korps vom Kreuzer Habicht, dann durch das Seebataillon; bald
erscheint eine kriegsstarke Division, gebildet aus Freiwilligen
des ganzen deutschen Heeres.
1904. Sieg des Generals v. Trotha am Waterberge; er
11. u. 12. Aug. drängt die Hereros nach Osten in die Kalahari-
wüste, wo viele umkommen. Darauf allmähliche
Unterwerfung des nördlichen Landesteils, aber im Süden erhebt
sich nun Witboi gegen die Deutschen.
1905. Hartnäckige Kämpfe um die Wasserstelle bei Groß-
Nabas, dann in den Karasbergen und am Großen
Fiscbfluß; Witboi j\ Der deutsche Reichstag bewilligt den
Bau der Eisenbahn Lüderitzbucht—kubub (100km).
1906. Kämpfe am Oranjefluß; Oberst! v. Estorff drängt
die Hottentotten nach Osten. Ihr Führer Morenga
flüchtet auf englisches Gebiet, versucht 1907 nochmals in das
inzwischen unterworfene Land einzudringen, wird in einem
Gefecht mit englischen Truppen getötet. Der Reichstag be-
willigt 5 Mill. Mark für die Verluste der Ansiedler.
Gesamtbevölkerung 1911: rund 14 000 Weiße und 72 000
Farbige, also nur 0,1 Einwohner auf 1 qkm. Jede Selbständig-
keit der Häuptlinge hat aufgehört. Regierungssitz: Windhuk.
Wassererschließung schreitet fort. Eisenbahnen: 1909 km im
Betrieb, 217 km im Bau. Ausfuhr vornehmlich: Diamanten
und Kupfererze, ferner Blei, Häute, Straußenfedern und Vieh.
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TM Hauptwörter (100): [T61: [Mill Staat Deutschland Reich Europa deutsch Million Land England Einwohner], T19: [Feind Pferd König Mann Soldat Reiter Uhr Wagen Kanone Offizier], T95: [Bewohner Sprache Volk Land Bevölkerung deutsche Stamm Religion Neger Einwohner], T15: [Schiff Flotte Hafen England Jahr Insel Engländer Meer Küste Kriegsschiff], T4: [Handel Land Industrie Stadt Verkehr Gewerbe Ackerbau Viehzucht Deutschland Zeit]]
TM Hauptwörter (200): [T86: [Insel England Irland Schottland Kolonie Hafen Stadt Küste Hauptstadt Kamerun], T17: [Uhr Feind Truppe General Schlacht Armee Napoleon Kampf Angriff Stellung]]
Extrahierte Personennamen: Johann
Albrecht_von_Mecklenburg) Johann Albrecht Südwestafrika Angra_Pequena Hendrik
W Morenga
Extrahierte Ortsnamen: Berlin Hamburg Swakopmund Omaruru Karasbergen Windhuk
Der Weltkrieg. 499
Generaloberst v. Eichhorn und General v. Below vernichtend
geschlagen.
Begrüßung der siegreichen Truppen durch Kaiser Wilhelm
iqif: auf dem Marktplatz zu Lyck (14. Febr.).
91 17 vi Di® R®8^® der 10. russischen Armee strecken die
Zy. febr. waffen im Forst von Augustow. — Die Gesamt-
beute betrug an Gefangenen 7 Generäle, über 100 000 Soldaten,
dazu mehr als 300 Geschütze und schier unermeßliches Kriegs-
material.
Bereits Ende Februar Anmarsch einer neuen 10. russischen
Armee von der Festung Grodno aus. Es entwickeln sich lang-
wierige, erbitterte Kämpfe der Deutschen gegen die festen
Stützpunkte der Russen, Ossowiez, Lomza, Prasznysz und
Plock.-
Febr. An der Südgrenze von Ost- und Westpreußen
bis März sechswöchiges Ringen der dem General v. Gailwitz
unterstellten Truppen, da die Russen, der Bahn
Warschau—mlawa—soldau folgend, zunächst auf Osterode—
Deulsch-Eylau durchzubrechen und Mlawa wieder zu nehmen
versuchen, das von den wenigen Truppen des Generals
v. Zastrow schon kurz vor Weihnacht 1914 be-
setzt worden war.
24. Febr. Die festungsartig ausgebaute Stadt Prasznysz
unter General v. Gallwitz von einer Reserve-
Division erstürmt. Reiche Beute.
Infolge des Anmarsches einer großen feindüchen Über-
macht abermalige Aufgabe des Platzes und Rückzug nach Nord-
osten in die Verteidigungslinie am Bogen des Orzyc (Zufluß des
Narew). Diese Stellung wird ebenso wie die Stadt Mlawa in
heldenhaften Kämpfen trotz Kälte und Nässe, Schnee und
Sturm behauptet, vom 12.—23. März sogar gegen eine Über-
macht von etwa 10 Armeekorps und 7 Kavallerie-Divisionen,
die in der Richtung Soldau—neidenburg durchzubrechen
suchen. Im ganzen 43 000 Russen gefangen genommen. — So
ward ein zweiter feindlicher Einbruch in Ostpreußen von
Süden her glücklich verhindert.
Zur selben Zeit im Osten der Provinz Ostpreußen Ab-
wehr des Ansturms der Russen von den Festungen Grodno
und Olita her. Im März Übergang der Deutschen zur Offen-
sive.
9.—10. Sieg am Augustower Wald (bei Sciny, Berzniki
März. und Krasnopol, östlich von der Stadt Suwalki).
Rückzug der gesamten 10. russischen Armee.
(Selbstmord des Generals Sievers.)
Seitdem verläuft die deutsche Schlachtlinie längs der
Pilica—rawka—sucha—bzurct—weichsel bis östlich von
32*
TM Hauptwörter (50): [T28: [Schlacht Heer Feind Mann Armee Napoleon Franzose General Truppe Preußen], T40: [Polen Ungarn Land Rußland Preußen Stadt Donau Provinz Hauptstadt Königreich]]
TM Hauptwörter (100): [T51: [Armee General Schlacht Franzose Truppe Mann Feind Heer Metz Preußen], T78: [Polen Rußland Preußen Land Orden Russe Stadt Reich Warschau Weichsel], T23: [Stadt Feind Tag Heer Mauer Mann Lager Nacht Kampf Soldat]]
TM Hauptwörter (200): [T140: [Stadt Franzose Feind Festung Truppe Tag Mann Paris Belagerung Angriff], T141: [Armee Metz General Paris Schlacht August Mac Franzose Mahon Festung], T17: [Uhr Feind Truppe General Schlacht Armee Napoleon Kampf Angriff Stellung]]
Extrahierte Personennamen: Wilhelm Augustow Zastrow Gallwitz Berzniki
März Sievers