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1. Auszug aus der Alten, Mittleren und Neueren Geschichte - S. 370

1916 - Leipzig : Ploetz
370 Neuere Geschichte. Fürst von der Moskwa", behaftet schließlich das Feld. Rückzug der Russen in guter Ordnung bis hinter Moskau. Das französische Hauptheer, auf 100 000 Mann zusammen- geschmolzen, besetzt die von den Einwohnern verlassene Stadt. Napoleon nimmt Wohnung im Kreml. 1812. Brand Voll Moskau (der Gouverneur Rostopschin). 15.—20. Plünderung der Stadt unter Schutt und Trümmern; Sept. der Kreml wird gegen das Feuer geschützt. Kaiser Alexander lehnt auf Steins Rat alle Friedens- anträge Napoleons ab. Nach fünfwöchigem Aufenthalt in Moskau 19. Okt. Rückzug aus Rußland, von Napoleon erst nach Südwesten auf Kaluga, dann in der Richtung auf Smolensk angetreten, beunruhigt durch das russische Haupt - heer unter Kutüsow und zahllose Kosaken- schwärme. 11. Nov. Eintreten großer Kälte. Furchtbares Elend durch Hunger und Frost. Kühner Übergang über den gefrorenen, aber an den Ufern wieder aufgetauten Dnfepr unter Neys Führung. Fortwährende Gefechte, namentlich bei Krasnoi (Ney) und Borissow (Oudinot). 26.—28. Schrecklicher Übergang über die Beresina. Nov. Brückenbau bei Studienka; Ney und Oudinot wehren am 28. die andringenden Russen auf dem rechten Ufer ab, V iktor auf dem linken, doch fallen Tausende von Nachzüglern den Russen in die Hände. Von da ab völlige Auflösung des Heeres bei erneuter Kälte; Napoleon verläßt das Heer (5. Dez.) und eilt nach Paris. Murat, dann Eugen Beau- harnais (S. 357) leiten den Rückzug. Von den 600000 Mann sind 552 000 tot oder gefangen in Rußland geblieben. 30. Dez. York, dessen Truppen wenig gelitten hatten. schließt zu Tauroggeil (nahe der preußischen Grenze) einen Neutralitätsvertrag mit dem russischen General Diebitsch. Schwarzenberg führt sein Heer fast ohne Verluste nach Galizien zurück (Febr. 1813). 1813 und 1814. Der deutsche Befreiungskrieg. 1813. König Friedrich Wilhelm Iii. erläßt von Breslau 3. Febr. aus einen Aufruf zur Bildung freiwilliger Jäger- bataillone. Begeisterte Erhebung in Preußen. Männer und Jünglinge jeden Standes eilen zu den Waffen. 7. Febr. Der ostpreußische Landtag zu Königsberg be- schließt Ausrüstung von 30 000 Mann Linientruppen und Landwehr.

2. Auszug aus der Alten, Mittleren und Neueren Geschichte - S. 359

1916 - Leipzig : Ploetz
Erstes französisches Kaiserreich. 359 1805. Dritten Koalitionskrieg. England, Rußland, Österreich und Schweden (Gustav Iv., 1792—1809) einigen sich zur Wiederherstellung des europäischen Gleichgewichts. Spanien ist mit Frankreich verbündet (S. 336, 349 f.). Preußen bleibt wieder neutral. Das Lager bei Boulogne wird aufgehoben. Die franzö- sischen Heere rücken unter Davout, Soult, Lannes, Ney nach dem Rhein zu gegen Österreich, Napoleon vereinigt seine Truppen (200 000 Mann) an der oberen Donau. Bernadotte, von Hannover kommend, marschiert dyrch das neutrale ans- bachische Gebiet Preußens (S. 320). Bayern, Württemberg, Baden verstärken Napoleons Heer. Nach mehreren unglück- lichen Treffen wird der österreichische General 1805. Mack in Ulm mit 25 000 Mann zur Ergebung ge- Okt. nötigt und kriegsgefangen. Der Seekrieg (seit 1803) von England glänzend be- endet durch 21. Okt, Nelsons Seesieg bei Trafalgar (unweit Cadiz) über die französische und spanische Flotte, welche auf Napoleons bestimmten Befehl aus Cadiz ausgelaufen war. Nelson t („England expects that will every man do his duty")- Die Franzosen marschieren auf w ien, das Napoleons Schwager Murat ohne Widerstand einnimmt. Erzherzog Karl, der in Italien mit Massena gekämpft hat, zieht sich über die Ostalpen zurück; ein russisches Heer unter Kutüsow, ein zweites unter Kaiser Alexander rückt heran. 3. Nov. Bündnis Alexanders mit Friedrich Wilhelm Iii. zu Potsdam (am Sarge Friedrichs d. Gr.). 2. Dez. Drei-Kaiser-Schlacht bei Austerlitz (in Mähren). Napoleon siegt über die vereinigten Russen und Österreicher, ehe Erzherzog Karl angekommen ist. Waffen- stillstand mit Österreich, Rückzug der Russen. 15. Dez. Vertrag Preußens, das soeben noch bereit war, der Koalition beizutreten, mit Napoleon zu Schön- brunn (Gesandter Graf Haugwitz). Preußen tritt an Frankreich den rechtsrheinischen Rest von Cleve (Wesel) und Neufchätel (S. 301), an Bayern, das Berg (S. 319) an Frankreich überläßt, Ansbach ab, erhält dafür (das den Engländern erst abzuringende) Hannover, schließt mit Frankreich ein Schutz- und Trutz- bündnis. , 26. Dez. Friede zu Preßburg: 1. Österreich tritt Venedig nebst Gebiet (S. 351) an das Königreich Italien ab, als dessen König es Napoleon anerkennt. 2. Österreich tritt an Bayern ab: Tirol, Vorarlberg, Burgau, Lindau, ferner die Bistümer Brixen, Trient, Eichstädt, Passau; außerdem erhält Bayern die freie Stadt Augsburg. 3. Von

3. Auszug aus der Alten, Mittleren und Neueren Geschichte - S. 512

1916 - Leipzig : Ploetz
512 Neuere Geschichte. für unbezwingbar gehaltenen Bergrückens mit zwei Kämmen (Zwinin I und Zwinin Ii), der sich etwa 300 m über das Tal der Orawa erhebt (Zufluß des Opor, der in den Stryj mündet). Dann Erstürmung der gegenüberliegenden Höhen von Ostry (zwischen Orawa und Opor) am 24., 25. April. Mit diesen Groß- taten der Armee v. Linsingens hatd ie Winterschlacht in den Karpathen ihren Abschluß erreicht. In diesem Augenblick be- ginnt der Durchbruch in Westgalizien. Um Galizien endlich von den Russen zu befreien (S. 498), setzt sich von Krakau aus ein deutsches Heer unter dem Generalobersten v. Mackensen in Bewegung. Nach Norden hin schließen sich daran die Heere des Erzherzogs Joseph Ferdi- nand und des Generals v. Woyrsch an, nach Süden zu die Heere des österreichischen Generals Boroevic, die Südarmee v. Linsingens, die Heere unter Boehm-Ermolli und Pf lanzer- Baltin. 2 • Durchbruchsschlacht von Gorlice-Turnow. Im Bei- ai" sein des Oberbefehlshabers, des Feldmarschalls Erz- herzog Friedrich und unter Führung des Generalobersten v. Mackensen durchstoßen die verbündeten Truppen nach er- bitterten Kämpfen die nach der Schlacht bei Limanowa (S. 497) stark befestigte russische Front in Westgalizien von nahe der ungarischen Grenze bis zur Mündung desdunajec in die Weichsel an mehreren Stellen. Auf Befehl des russischen Heerführers, des Fürsten Radko Dimitriew, allgemeiner eiliger Rückzug des Feindes über die Wisloka, dann auch über den Wislok nach dem unteren San. Auch die Karpathenstellungen werden aufgegeben, und ebenso ziehen die Streitkräfte nördlich der Weichsel sich von der Nida nach Osten hin zurück, nachdem die Armee v. Woyrsch Kielce erstürmt hat (12. Mai) und zusammen mit der Armee Dankl in die Wälder der Lysa Gora eingedrungen ist. — Bis zum 12. Mai von den Verbündeten 143 500 Gefangene, etwa 1000 Geschütze und 350 Maschinen- gewehre erbeutet. 15. Mai. Brückenkopf und Stadt Jaroslau am San nach zweitägigem Kampfe von den Verbündeten er- stürmt, dann der Brückenkopf von Radymno (24. Mai). Unter- dessen treibt die Armee des Erzherzogs Josef Ferdinand den Feind auch südlich der Weichsel bis Sieniawa hin aus seinen Stellungen am San. Nachdem v. Boroevic und Boehm-Ermolli Mitte Mai im Süden und Südosten von Przemysl die Höhen bei Dobromil, Stary Sambor und Sambor (am oberen Dnjestr), endlich j Drohobycz erobert haben und dann nach Norden abgeschwenkt sind, schließt sich seit Ende Mai der eiserne Ring um Przemysl immer enger, obwohl die Russen ihn durch verzweifelte Gegen-

4. Auszug aus der Alten, Mittleren und Neueren Geschichte - S. 514

1916 - Leipzig : Ploetz
514 Neuere Geschichte. Höhenstellungen der Russen bei Sieniawa (die Stadt am 12. Juni wieder genommen) und Jaroslau. Während sich dann Erzherzog Josef Ferdinand von Sieniawa nach Norden und Nordosten wendet (s. S. 515 f.), durchbricht die Armee Mackensen nach Osten marschierend die russischen Linien zwischen der Lubaczowka (Zufluß des San von rechts) und der weiter südlich dem San zuströmenden Wisznia und er- stürmt Lubaczow. Dadurch wird der Feind, von Mackensen verfolgt, auf die Grodek-Stellung (zwischen Przemysl und Lemberg) zurückgeworfen. — Inzwischen ist auch die Armee Boehm-Ermolli zu beiden Seiten der Eisenbahn von Przemysl nach Lemberg über Sadowa gegen Grodek vor- 1915. gerückt. 19. Juni, Schlacht bei Grodek. Teile der Armeen von Mackensen und von Boehm-Ermolli nehmen die stark verschanzten feindlichen Linien. Die Stadt Grodek von dem österreichischen Korps des Feldmarschalleutnants v. Arz besetzt, Kamarno (weiter südlich) ebenso. 22. Juni. Erstürmung Lembergs durch die Truppen des Generals v. Boehm-Ermolli. Allgemeiner Rück- zug der Russen, auch nördlich von Lemberg, da v. Mackensen hier die feindlichen Stellungen bei Magierow durchbrochen (19. Juni) und die Russen nördlich und südöstlich bei Rawa- ruska bezw. Zolkiew gegen den Bug zurückgedrängt hat. Ende Juni schwenkt die Armee des ,,Generalfeldmarschalls v. Mackensen“ ebenfalls nach Norden ab und dringt östlich von der Heeresgruppe des Erzherzogs Josef Ferdinand (S. 516) auf der Linie Wezc/jsez—wieprz—bug insüdpolenvor. Ebenso verläßt in General v. Linsingen Galizien, um in Polen als Führer der ,,Bugarmee“ an der großen Offensive gegen Rußland teilzunehmen. Die weitere Eroberung Galiziens und zugleich die Deckung der östlichen Flanke der gegen Rußland marschieren- den verbündeten Heere bleibt nunmehr den Armeen v. Boehm- Ermolli (Nordfront), Graf v. Bothmer (Mitte) und v. Pflanzer- Baltin (Südfront) Vorbehalten. Die Österreicher unter Boehm-Ermolli säubern in der zweiten Hälfte des Juli durch schwere Kämpfe am Bug zwischen Sokal und Kcimionka die Nordostecke Galiziens von den Russen, obwohl diesen aus dem wolhynischen Festungsdreieck Luck (am Stgr, Nebenfluß des Pripjet), Dubno (an der Ikwa, Zufluß des Styr) und Rowno beständig neue Hilfskräfte Zuströmen. Dann überschreitet der linke Flügel den Bug und die russische Grenze nördlich von Sokal und erobert Wladimir Wolynsk (4. Aug.). Der rechte dagegen wendet sich zunächst gegen die obere Zlota Lipa und den oberen Bug, durchbricht die Höhenstellungen der Russen bei Gologory

5. Auszug aus der Alten, Mittleren und Neueren Geschichte - S. 520

1916 - Leipzig : Ploetz
520 Neuere Geschichte. 2. a) Die Armee Scholtz nach der Einnahme von Grodno (S. 518) ostwärts vorrückend, überschreitet die Eisenbahn Wilna—lida—baranowitschi und dringt nördlich vom Njemen über die Gawja gegen die Beresina vor (beides Neben- flüsse des Njemen von rechts), während die Armee Gailwitz (S. 517) nach Einnahme von Bielsk (an der Eisenbahn Bialy- stock — Brest-Litowsk) östlich des Waldes von Bialystok den oberen Swislocz überschreitet (Nebenfluß des Njemen von links) und nach der Besetzung von Wolkowysk (7. Sept.) sich südlich anschließend den Übergang über die untere Zelwianka und die untere Schtschara erzwingt (beides Nebenflüsse des Njemen von links). Hierauf Nowo-Grodek genommen. Nachdem die Armee Scholtz nach Norden hin Anschluß an die Armee Eich- horn gewonnen hat, wird die Front von der Heeresgruppe Eichhorn — Scholtz—gallwitz bis zu der Linie Smorgon-Ol- schanka (Zufluß der Beresina) — Beresina — Njemen vor- geschoben und später gegen alle Angriffe gehalten. b) Die Heeresgruppe des Prinzen Leopold von Bayern dringt nach der Säuberung des Sumpf- und Urwaldgebietes von Bialowieska (S. 517) gegen die obere Jasiolda vor (Neben- fluß des Pripjet von links), wirft den Feind dann über die obere Zelwianka zurück und erreicht an diesem Fluß mit dem linken Flügel den Anschluß an die Armee v. Gallwitz. Dann wird der Feind über den Mittellauf der Schtschara zurück- gedrängt und (am 21. Sept.) der Oginskikanal überschritten, der, von Norden nach Süden verlaufend, die Schtschara mit der Jasiolda verbindet, d. h. den Njemen durch den Pripjet mit dem Dnjepr, also Ostsee und Schwarzes Meer. In den folgen- den Tagen der Njemen von Süden her erreicht und das Gelände westlich des Serwetsch (Nebenfluß des Njemen von links) vom Feinde gesäubert. Hierauf im Osten von Baranowitschi Erstürmung der Brückenköpfe an dem Oberlauf der in einem Halbbogen fließenden Schtschara. Da der wichtige Bahnhof von Baranowitschi (Knotenpunkt der Eisenbahnen Wilna — Rowno, Brest-Litowsk—minsk und Bialystok-Minsk) fest in den Händen der Sieger ist, wird die weitere Offensive wegen der für den serbischen Feldzug nötigen Truppenverschiebungen eingestellt (Ende September). Die Stellungen an der Kampf- linie Narocz-See—smorgon — Beresina —Njemen, Serwetsch— Schtschara—oginskikanal—jasiolda werden fest ausgebaut und gegen alle brutale Gewalt der Russen behauptet. 3. Nach dem Fall von Brest-Litowsk (S. 517) setzt die Armeegruppe des Generalfeldmarschalls v. Mackensen ihren Marsch zur Verfolgung des Feindes über Kobryn in der Richtung auf Pinsk fort. Nachdem die feindlichen Stellungen auf der Linie Chomsk—drogitschin durchbrochen sind, wird die am östlichen Ende einer langen Landzunge inmitten weit aus-

6. Auszug aus der Alten, Mittleren und Neueren Geschichte - S. 544

1916 - Leipzig : Ploetz
544 Neuere Geschichte. 25. Jan. Verlust eines Marineluftschiffes vor Libau. Stran- dung zweier Luftkreuzer im Sturm an der West- küste Jütlands (18., 19. Februar). Seit April erhöhte Fliegertätigkeit auf dem westlichen Kriegsschauplatz. Französische Luftangriffe auf offene, außer- halb des Kampfgebietes liegende Orte: Freiburg i. B., Fried- richshafen, Karlsruhe und das großherzogliche Schloß, Saarbrücken, Trier, Stuttgart u. a. m. Angriff von 29 fran- zösischen Flugzeugen auf das Hauptquartier des Deutschen Kronprinzen (3. Juni), die deutschen Luftschiffhallen in Mau- beuge, Brüssel, Düsseldorf. Vergeltungsmaßregeln von deut- scher Seite. Besondere Bedeutung haben die Luftangriffe auf Eng- land. Nach englischen Angaben erschienen die deutschen Zeppeline im Jahre 1915 neunzehnmal über England, vom 1. bis 6. April 1916 fünfmal, bis zum 1. August 1916 im ganzen etwa dreißigmal. Seit September 1915 wurde auch London von Luftschiffen aus bombardiert, besonders die Hafenanlagen. Als Kampfflieger zeichnen sich auf deutscher Seite folgende Offiziere aus: Boelcke (| 1916), Immelmann (| 1916), Wintgens (t 1916), Hoehndorf, Frankl, Mulzer (t 1916). Buddecke, Parschau (t 1916), v. Althaus u. a. Die Verluste der Feinde im Luftkampf ungleich höher als bei den Deutschen. Auch die österreichisch-ungarische Armee leistet Hervor- ragendes im Luftkampf. Feindliche Städte, z. B. Venedig, Ancona u. a., erfolgreich mit Bomben belegt. Die besten italienischen Luftschiffe werden vernichtet. 1916. Das Marineluftschiff „L 19“ von dem englischen 2. Febr. Fischdampfer „King Stephen“ aus Grimsby in der Nordsee treibend angetroffen. Die Bitte der Schiff- brüchigen um Rettung wird von dem Kapitän abgeschlagen. (Später gerät er in deutsche Gefangenschaft.) Über den Luftkampf bei Sylt vgl. S. 542. ]. April. „L 15“ bei einem Angriff auf London in der Themsemündung verloren. 3. Mai. „L 20*' durch Südsturm bei Stavanger vernichtet. 4. Mai. Das Luftschiff „L 7“ gerät bei einer Aufklärungs- fahrt an der schleswigschen Küste in ein Gefecht mit englischen Kreuzern und wird zerstört. 22. Juni. Angriff französischer Flugzeuge auf Karlsruhe, Müllheim und Trier am Fronleichnamsfest. In Karlsruhe unter anderen 82 Kinder getötet, 72 verwundet. L. Der Krieg in den deutschen Kolonien. Unmittelbar nach dem Ausbruch des Krieges stürzen die Engländer sich wie die Geier auf die deutschen Kolonien.

7. Auszug aus der Alten, Mittleren und Neueren Geschichte - S. 546

1916 - Leipzig : Ploetz
546 Neuere Geschichte. V. Lettow) zum Rückzug gezwungen. — Um dieselbe Zeit Kämpfe am Tanganjika-See gegen die Belgier. Ende Nov. Dar-es-Salam wiederholt von englischen Kriegs- schiffen unter Bruch der getroffenen Verabredungen bombardiert. 1915. Während des ganzen Jahres ununterbrochen größere und kleinere Gefechte der deutschen Schutztruppe gegen weiße und farbige Engländer (Inder), Belgier und Süd- afrikaner. 19. Jan. Schwere Niederlage der Engländer bei Jassini (nördlich von Tanga). Sie ziehen sich auf Mom- bassa zurück. — Bis Februar 1916 ist das ganze Schutzgebiet frei vom Feinde, außerdem noch etwa 1000 qkm feindliches Gebiet von unserer Schutztruppe dazu erobert. — Seitdem Ansturm des durch die Portugiesen verstärkten Feindes (unter dem General Smuts) von vier Seiten auf den Linien: 1. Tanga- Moschi (Kilimandscharo), 2. Kiwu-See— Tanganjika-See, 3. Bismarckburg—njassa-See, 4. Rowuma-Mündung. Die Schutztruppe wird von allen Enden mehr und mehr gegen die das Land in seiner Mitte durchschneidende Tanganjika-Bahn zurückgedrängt. Aber zur Zeit ist die Widerstandskraft unserer ostafrikanischen Heldenschar noch nicht gebrochen, obwohl das wichtige Tabora bereits bedroht erscheint. 5. Tsingtau. Nach Ablehnung des japanischen Ultimatums an Deutschland (23. Aug. 1914 s. S. 490) beginnen die Japaner sofort den Kampf gegen die starken Hafenbefestigungen. Das österreichische Kriegsschiff „Kaiserin Elisabeth“ erhält Befehl, an der Verteidigung Tsingtaus teilzunehmen. Anfang Oktober Beginn des Sturmes der Engländer und Japaner auf die Festung von der Landseite aus. Dann ununterbrochene Be- schießung der Festungswerke von der Land- und Seeseite aus. Der japanische Kreuzer „Takatschio“ von einem alten deutschen Torpedoboot versenkt (17. Okt.). Ablehnung der vorgeschlagenen ehrenvollen Übergabe durch den Gouverneur Kapitän zur See v. Meyer-Waldeck. Generalsturm auf Tsingtau am Geburtstag des Mikado (31. Okt.) abgeschlagen. Versenkung der „Kaiserin Elisabeth“ durch die Besatzung (2. Nov.). Das Fort Iltis geräumt. 7. Nov. Tsingtau nach 43 tägiger, tapferer Gegenwehr (4000 Deutsche gegen 60 000 Feinde) genommen. 6. Deutsch-Neuguinea am 13. Sept. 1914 von austra- lischen Seestreitkräften besetzt, die schon im August in Rabaul und Herbertshöhe eingedrungen waren. 7. Die Marschallinseln (Jaluit), Marianen (Saipan), Palau-Inseln und Karolinen (Jap) von den Japanern in Besitz genommen (Ende September bezw. Anfang Oktober 1914). 8. Deutsch-Samoa (Apia) am 28. Aug. 1914 von den Engländern ohne Kampf besetzt.

8. Auszug aus der Alten, Mittleren und Neueren Geschichte - S. 424

1916 - Leipzig : Ploetz
424 Neuere Geschichte. einigung mit dem Korps des Generals von Steinmetz, welcher drei österreichische Korps bei Nachod (27. Juni), Skalitz (28. Juni), Schweinschädel (29. Juni) zurückgeschlagen hat. Köllig Wilhelm I. trifft am 1. Juli in Gitschin ein und übernimmt den Oberbefehl über alle preußischen Heere; Chef des Generalstabes General V. Moltke. Es wird be- schlossen, mit vereinten Kräften die Österreicher anzugreifen, welche hinter dem Flüßchen Bistritz auf den Höhen von Chlum, im Rücken gedeckt durch die Festung Königgrätz, ihre Aufstallung genommen hatten (206 000 Mann mit über 500 Geschützen). 1866. Schlacht bei Königgrätz. Harter Kampf der 3. Juli, ersten preußischen Armee bei Sadowa und Bencitek gegen die Österreicher; große Verluste erleidet die Division des Generals v. Fransecky im Walde von Masloved. Auf dem rechten Flügel kämpft die Elbarniee bei Nechanitz gegen Sachsen und Österreicher. Am Nachmittag kommt die zweite (schlesische) Armee unter dem Kronprinzen (General- stabschef General Blumenthal) nach anstrengendem Marsche von links her den Österreichern in die Flanke; das Gardekorps erstürmt die Höhe von Chlum. Rückzug der Österreicher nach Königgrätz, die Preußen erbeuten 5 Fahnen, 161 Geschütze, machen 20 000 Gefangene. Weiterer Rückzug Benedeks nach Olmütz. Kaiser Franz Joseph ruft Frankreichs Vermittelung an und tritt Venetien (S. 419)an Napoleon Iii. ab ; der von Frankreich begehrte Waffenstillstand wird jedoch von Preußen und von Italien zurückgewiesen. Ein großer Teil der österreichischen Südarmee wird aus Italien zum Schutze der bedrohten Haupt- stadt Wien herangezogen. Die Preußen besetzen Prag (8. Juli) und Brünn (12. Juli); die erste Armee rückt von Brünn aus rasch gegen Wien vor, während die zweite nach dem Treffen bei Tobitschau (15. Juli, General v. Bonin) durch Besetzung von Pr er au die Eisenbahnverbindung zwischen Olmütz und Wien abschneidet. Benedek führt seine Truppen über die Kleinen Karpathen, um Wien auf dem Umwege durch das Waagtal zu erreichen. Das preußische Hauptquartier wird am 18. Juli nach Nikols- burg (südlich der Taya) verlegt. Das Treffen bei Blllincnau (unweit Preßburg) am 22. Juli (General v. Fransecky) ent- scheidet sich bereits zu Gunsten der Preußen, als es um 12 Uhr abgebrochen werden muß infolge der mittlerweile abgeschlossenen fünftägigen Waffenruhe. Darauf 26. Juli. Waffenstillstand zu Nikolsburg, nachdem ohne Frankreichs Mitwirkung, aber mit Rücksicht auf seine Forderungen, die Friedenspräliminarien unterzeichnet worden sind.

9. Auszug aus der Alten, Mittleren und Neueren Geschichte - S. 485

1916 - Leipzig : Ploetz
Entwickelung der deutschen Kolonien. 485 Kabel beteiligt. Funkenstaiionen in allen afrikanischen Kolo- nien und in Kiautschou. Deutsche Kolonialgesellschafl in Berlin (Herzog Johann Albrecht von Mecklenburg), Kolonialinstitut in Hamburg und mehrere Kolonialschulen. 1. Südwestafrika (835100 qkm). Missionsstationen be- standen seit 1860 im Damara- und Namaqualande; das Küsten- gebiet Angra Pequena wurde 1883 von dem Bremer Kaufmann Lüderitz erworben; 1884 Erweiterung durch Verträge mit den einheimischen Häuptlingen; 1893 der Hafen Swakopmund an- gelegt. 1894. Gouverneur Leutwein geht mit der verstärkten Schutztruppe gegen unzuverlässige Häuptlinge vor. Nach den Gefechten bei Naukluft verbündet sich Hendrik W itboi mit den Deutschen und leistet Hilfe bei ferneren Kämpfen, so noch 1903 gegen die Bondelzwarts-Hottentotten. 1904—1906. Allgemeiner Aufstand gegen die auf weites Ge- biet verteilte Schutztruppe. Die Hereros zerstören die Eisenbahn Swakopmund—windhuk und ermorden viele Ansiedler. Mühsame Kriegführung in dem wasserarmen, viel- fach gebirgigen Lande. Die Schutztruppe verteidigt Omaruru und andere Stationen, wird unterstützt durch ein Landungs- korps vom Kreuzer Habicht, dann durch das Seebataillon; bald erscheint eine kriegsstarke Division, gebildet aus Freiwilligen des ganzen deutschen Heeres. 1904. Sieg des Generals v. Trotha am Waterberge; er 11. u. 12. Aug. drängt die Hereros nach Osten in die Kalahari- wüste, wo viele umkommen. Darauf allmähliche Unterwerfung des nördlichen Landesteils, aber im Süden erhebt sich nun Witboi gegen die Deutschen. 1905. Hartnäckige Kämpfe um die Wasserstelle bei Groß- Nabas, dann in den Karasbergen und am Großen Fiscbfluß; Witboi j\ Der deutsche Reichstag bewilligt den Bau der Eisenbahn Lüderitzbucht—kubub (100km). 1906. Kämpfe am Oranjefluß; Oberst! v. Estorff drängt die Hottentotten nach Osten. Ihr Führer Morenga flüchtet auf englisches Gebiet, versucht 1907 nochmals in das inzwischen unterworfene Land einzudringen, wird in einem Gefecht mit englischen Truppen getötet. Der Reichstag be- willigt 5 Mill. Mark für die Verluste der Ansiedler. Gesamtbevölkerung 1911: rund 14 000 Weiße und 72 000 Farbige, also nur 0,1 Einwohner auf 1 qkm. Jede Selbständig- keit der Häuptlinge hat aufgehört. Regierungssitz: Windhuk. Wassererschließung schreitet fort. Eisenbahnen: 1909 km im Betrieb, 217 km im Bau. Ausfuhr vornehmlich: Diamanten und Kupfererze, ferner Blei, Häute, Straußenfedern und Vieh.

10. Auszug aus der Alten, Mittleren und Neueren Geschichte - S. 499

1916 - Leipzig : Ploetz
Der Weltkrieg. 499 Generaloberst v. Eichhorn und General v. Below vernichtend geschlagen. Begrüßung der siegreichen Truppen durch Kaiser Wilhelm iqif: auf dem Marktplatz zu Lyck (14. Febr.). 91 17 vi Di® R®8^® der 10. russischen Armee strecken die Zy. febr. waffen im Forst von Augustow. — Die Gesamt- beute betrug an Gefangenen 7 Generäle, über 100 000 Soldaten, dazu mehr als 300 Geschütze und schier unermeßliches Kriegs- material. Bereits Ende Februar Anmarsch einer neuen 10. russischen Armee von der Festung Grodno aus. Es entwickeln sich lang- wierige, erbitterte Kämpfe der Deutschen gegen die festen Stützpunkte der Russen, Ossowiez, Lomza, Prasznysz und Plock.- Febr. An der Südgrenze von Ost- und Westpreußen bis März sechswöchiges Ringen der dem General v. Gailwitz unterstellten Truppen, da die Russen, der Bahn Warschau—mlawa—soldau folgend, zunächst auf Osterode— Deulsch-Eylau durchzubrechen und Mlawa wieder zu nehmen versuchen, das von den wenigen Truppen des Generals v. Zastrow schon kurz vor Weihnacht 1914 be- setzt worden war. 24. Febr. Die festungsartig ausgebaute Stadt Prasznysz unter General v. Gallwitz von einer Reserve- Division erstürmt. Reiche Beute. Infolge des Anmarsches einer großen feindüchen Über- macht abermalige Aufgabe des Platzes und Rückzug nach Nord- osten in die Verteidigungslinie am Bogen des Orzyc (Zufluß des Narew). Diese Stellung wird ebenso wie die Stadt Mlawa in heldenhaften Kämpfen trotz Kälte und Nässe, Schnee und Sturm behauptet, vom 12.—23. März sogar gegen eine Über- macht von etwa 10 Armeekorps und 7 Kavallerie-Divisionen, die in der Richtung Soldau—neidenburg durchzubrechen suchen. Im ganzen 43 000 Russen gefangen genommen. — So ward ein zweiter feindlicher Einbruch in Ostpreußen von Süden her glücklich verhindert. Zur selben Zeit im Osten der Provinz Ostpreußen Ab- wehr des Ansturms der Russen von den Festungen Grodno und Olita her. Im März Übergang der Deutschen zur Offen- sive. 9.—10. Sieg am Augustower Wald (bei Sciny, Berzniki März. und Krasnopol, östlich von der Stadt Suwalki). Rückzug der gesamten 10. russischen Armee. (Selbstmord des Generals Sievers.) Seitdem verläuft die deutsche Schlachtlinie längs der Pilica—rawka—sucha—bzurct—weichsel bis östlich von 32*
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