Hilfe und Dokumentation zu WdK-Explorer

Diagramm für Aktuelle Auwahl statistik

1. Schicksale unseres Volkes, zusammenfassende Darstellung der staatlichen Zustände unseres Volkes - S. 107

1904 - Cöthen : Schulze
— 107 — Überlegung und mit blutendem Herzen, zu großem Verdrusse der leidenschaftlich aufgeregten Kriegspartei an Napoleon an (24. Febr. 1812) und rettete dadurch den Staat. Er verpflichtete sich, ein Hilfskorps von 20 000 Mann zu den Franzosen stoßen zu lassen, den Truppen den Durchzug durch sein Land zu gestatten und die Lieferungen für die durchziehenden Heere gegen spätere Vergütung zu besorgen. Von den unzähligen und ungezügelten Scharen, die jetzt nach Rußland zogen — eine Armee von über 600000 Mann, aus den verschiedensten Nationen Europas bestehend — hatte Preußen wieder unendlich viel zu leiden. Auch Österreich schloß sich an Napoleon an. Das Gros der Preußen unter Grawert und dann unter Aork stand auf dem linken Flügel der französischen Armee, der sich in der Richtung auf Riga vorwärtsbewegte; die Österreicher befanden sich auf dem rechten Flügel; das Hauptheer wurde von Napoleon, der im Mai 1812 noch einmal Deutschlands Fürsten, auch den König von Preußen und den Kaiser von Österreich, in Dresden um sich versammelte, von Warschau aus in das Innere Rußlands geführt. Zn spät schloß der Zar mit den Türken Frieden, sodaß die bisher gegen die Türkei beschäftigten russischen Truppen anfangs gar nicht zurstelle waren. Die Russen machten schließlich aus der Not eine Tugend; sie gingen, wie die in russischen Diensten stehenden deutschen Offiziere von Anfang an geraten hatten, immer weiter zurück und lockten den Feind in das Innere Rußlands. Bei Smolensk im August, bei Borodino im September geschlagen, konnten sie den Franzosen den Einzug in Moskau nicht wehren, zündeten dann aber die Stadt an (14.—20. Sept.) und beraubten so den Gegner der Winterquartiere. Napoleon mußte zurück. Alexander ließ sich auf keinerlei Zugeständnisse ein, nach dem Rate des Freiherrn vom Stein, in dessen Begleitung sich auch Ernst Moritz Arndt befand. Erst im Oktober trat das französische Heer den Rückzug an; statt nach Norden, ging Napoleon nach Süden, der russischen Armee entgegen, wurde aber von dieser auf den Weg zurückgedrängt, den er gekommen war. Unsägliche Leiden kamen über das unglückliche Heer durch den russischen Winter, durch die Verfolgung der Feinde, in den menschenleeren, ausgeraubten Ländern. Der Übergang über die Beresina (28. Nov.) kostete vielen das Leben; von da an war jede Disciplin dahin. Nur klägliche Reste der stolzen Armee kehrten in die Heimat zurück.

2. Schicksale unseres Volkes, zusammenfassende Darstellung der staatlichen Zustände unseres Volkes - S. 230

1904 - Cöthen : Schulze
— 230 — verordnete der Oberfeldherr ein gemeinsames Erkennungszeichen für alle Kontingente. Die Verfassung des Norddeutschen Bundes verlangte von allen Kontingenten eine Bekleidung in den preußischen Grundfarben und nach preußischem Schnitt. Bei der Ausgestaltung des Bundes zum heutigen Reiche wurden den Württembergern und Bauern auch hinsichtlich der Uniform gewisse Borrechte eingeräumt. *) — Äsei, Die Fahne ist nach wie vor das Heiligtum der Truppe. — Mit Hurraruf Schlacht un^ Signalen wird der Angriff eröffnet. — Vor dem Heere bewegen u°nd Schfacht.sich Patrouillen und Vorposten, ihnen folgt die Avantgarde, dahinter das Gros des Heeres. Bei der Schlachtaufstellung, die heute ganz dem Gelände angepaßt wird, muß der Feldherr vor allem darauf sein Augenmerk richten, daß die verschiedenen Waffengattungen sich wirksam unterstützen können. Der Frontalangriff wird möglichst mit dem Flankenangriff verbunden weiden. Das Centrum wird in der Regel die Infanterie bilden. Neben ihr, bald hinter, bald vor ihr, fährt Artillerie auf, um den Gegner zu erschüttern. Immer wird ein Teil der gesamten Truppen in der Reserve behalten, um im nötigen Augenblick in die Schlacht eingreifen zu können. Die Kavallerie wird heute in der Schlacht weniger verwendet, für gewöhnlich nur zur Aufklärung vor und zur Verfolgung nach der Schlacht. 2) — In der Schlacht um Elsaßhausen bei Wörth suchte zunächst die Artillerie die feindliche Stellung zu erschüttern und dem Fußvolke Bahn zu machen. Vom Feuer der Batterien unterstützt, griff die Infanterie an. (Je nach den Umständen geht das Fußvolk in Kolonnen vor oder löst sich in Tirailleurlinien auf). Als das Fußvolk nahe genug an den Feind herangekommen war, ging es zum Sturm über. Die aus der Ordnung gekommenen Truppenverbände wurden schnell wieder geschlossen, um den Gegenstoß der Franzosen zu erwarten. Als bei diesem Gegenstoß einzelne Teile in eine rückgängige Bewegung gerieten, half die Artillerie den Feind wieder zurückdrängen. Der darauf erfolgende französische Kavallerieangriff wurde durch unsere Infanterie und Artillerie zurückgeworfen. Nun wurden frische Truppen von dem obersten *) Auch die sächsischen Truppen haben mancherlei Eigentümlichkeiten in der Uniform. 2) Vgl. zu dem ganzen Abschnitt über Schlachtaufstellung und Schlacht den Aufsatz von v. Kaltenborn: „Heerwesen und Kriegsführung in der Neuzeit" in den Preuß. Jahrb.. 50. Bd. (1882), S. 539 ff.

3. Schicksale unseres Volkes, zusammenfassende Darstellung der staatlichen Zustände unseres Volkes - S. 99

1904 - Cöthen : Schulze
— 99 — Thüringischen vorwärts, das Hauptheer unter Karl Wilhelm Ferdinand von Braunschweig, ein Flügel unter Hohenlohe. Napoleons Plan war, von Bamberg aus den Feind östlich zu umgehen. In drei Heersäulen ließ er seine Truppen nach Norden marschieren. Der Herzog von Braunschweig, der den schnellen Vorstoß in die Maingegend versäumt hatte, mußte infolge des überraschenden Vordringens des Gegners den Rückmarsch befehlen. Das westliche französische Korps unter Lannes drängte bei Saalfeld (10. Oktober) den Hohenzollernprinzen Louis Ferdinand zurück; der hochherzige Fürst verlor hier sein Leben. Lannes vereinigte sich darauf mit dem östlichen Korps, und nun schlug Napoleon mit diesen beiden vereinten Heeren bei Jena am 14. Oktober die Preußen unter Hohenlohe. Durch die nächtliche, nnverwehrte Besetzung des Landgrafenberges bei Jena hatte Napoleon die beherrschende Stellung gewonnen. An demselben Tage griffen die Franzosen unter Bernadotte und Davoust das im Marsch begriffene preußische Hauptheer bei Auerstädt an; auch dieses wurde geschlagen. Da der Oberfeldherr in der Schlacht tödlich verwundet wurde, fehlte es an der nötigen Leitung. Nur der linke Flügel wurde von Scharnhorst gut geführt. Auf dem Rückzüge nach Magdeburg wurde das Hauptheer in das in gänzlicher Auflösung begriffene Hohenlohefche Korps mit hineingerissen. Auch die preußische Reservearmee wurde am 17. Oktober bei Halle besiegt. Meist ohne Not und ohne Widerstand ergab sich Festung auf Festung, von unfähigen, greisenhaften Gouverneuren dem Feinde überantwortet; nur Kolberg, Graudenz, Silberberg, Glatz und Kosel hielten sich tapfer, Kolberg von Nettelbeck, Gneisenau und Schill, Graudenz von Courbiöre ruhmvoll verteidigt. Nach den Siegen in Thüringen ging Napoleon direkt auf Berlin los. Schon Ende Oktober befand er sich in der preußischen Hauptstadt. Friedrich Wilhelm und die edle Königin Luise hatten sich nach Ostpreußen begeben. Von Berlin aus erließ Napoleon im „Berliner Dekret" den Befehl, daß alle englischen Waren in den Ländern, die unter Napoleons Einfluß standen, konfisziert werden sollten (Kontinentalsperre). Das Korps, das Blücher zusammengehalten und aus Thüringen nach Norden geführt, wurde bei Ratkau, in der Nähe von Lübeck, nach ehrenvollem Widerstande zur Ergebung gezwungen (int November); das Hohenlohefche Korps hatte sich Ende Oktober 7*

4. Quellensätze zu den staatlichen Zuständen - S. 423

1904 - Cöthen : Schulze
— 423 — Hand gestanden, vom Hügel herunder marchiret, unnd weil sie von Ihr. Kön. Mayestät Stücken, so bey deroselben linden Flügel plantiret gewesen, grossen Schaden empfiengen, haben sie jhre Ordnung also geträhet, daß sie mehrentheils auff die Churfürstliche Sächsische Armee angefallen, und zu Treffen kommen . . (Die Sachsen fliehen). In dem ihnen aber die Tyllische schon gewisse Victoriam eingebildet, in Verfolgung unnd Nachsetzung der Sächsischen sich zu weit vertieffet . . . ist der lincke Flügel der Köuigl. Armee jhnen gegen der Seiten, und zwo Brigaden von dem Hinderhald, . . stracks gegen jhnen zu stehen kommen. Worauss sie zwar in solcher Postur sehr lang gefochten, unnd mehrentheils Königl. Reutterey . . tapfer abgewiesen: Endtlichen aber nach dem . . Gustav Horn, mit dem West Gothischen Regiment zu Roß, (welches Jhre Königl. Mayestät jhm von der Rechten Handt zum Succurß zugeschicket,) unnd den commanbirten Mußquetirern, so schon zuvor bey ihm in dem lincken Flügel gestanden, deß Feinds Truppen mit Macht angriffen, ist . . jhre gantze Bataille gebrochen und zertrennet worden .... Und er dessen ist Ihr Königl. Mayestät mit ihrem rechten Flügel gar an das Gehöltz kommen, unnb der Kayserischen unnb Ligistischen Armee Rest, nach Eroberung bero gantzen Artollery ... mit so heroischem Muth angegriffen, daß ein grosse Anzahl erlegt, und die übrige vollenbs zerstreuet worben. Theatrum Europaeum, T. Ii, S. 432ff. 303. (1757.) Es war am 5. Dezember, als bei dem Dorfe Leuthen eine Schlacht, die größte unsers Jahrhuuberts, geliefert wurde . . . Die von Friedrich angeführten Preußen waren 33000, die Österreicher unter Karl von Lothringen 90000 Mann stark . . . Beibe Heere trafen aufeinanber in einer meilenlangen Ebene . . . Die Österreicher, die jetzt zum erstenmal das freie Felb zu einer Schlacht gewählt harten, stauben in unübersehbaren, ungeheuren Linien . . . Nun aber zeigte sich das große Genie Friebrichs. Er wählte die schiese Schlachtorbnung, die den Griechen so manchen Sieg verschafft, vermittelst welcher Epaminonbas^ die bis bahrn fast unbezwingbaren Spartaner überwunben; eine Stellung, die zu den Meisterwerken der Kriegskunst gehört und i) Daß die Schlachtordnung des Epaminondas bei Seuctra mit der schiefen Schlachtordnung bei Leuthen nichts zu tun hat, darüber vgl. Preußische Jahrbücher, Bd. 50, S. 546 f.

5. Quellensätze zu den staatlichen Zuständen - S. 518

1904 - Cöthen : Schulze
— 518 — Unifor- mierung. gjtjtten. Nr. 2 bei gutem Wetter für die Herstellung der 25 km langen Leitung N. N. nur 7 ya Stunden. 493c. (1870 u. 71). Die Einrichtung der Feld-Post bezweckte in erster Linie die schnelle und sichere Überführung militärischer Schriftsachen und anderer dienstlichen Sendungen. Demnächst sollte sie auch die Beförderung von Privatbriefen, Zeitungen und kleineren Privat-Geldsendungen vermitteln. Ebenda, S. 1450. 494. (12. April 1821). V. Abschnitt, § 36: Wenn das Bundesheer ausrückt, wird von dem Oberfeldherrn für alle Kontingente ein gemeinschaftliches Erkennungszeichen vorgeschrieben. v. Meyer, a. a. O. Th. 2, S. 214. 495 a. Reichsvers. Art. 63, Abs. 2 (So auch in der Bundes-vers. v. 1867). — 495 b. (21.—25. Nov. 1870.) . . . Die Bestimmungen über die Bekleidung für das Königl. Württembergische Armeekorps werden von S. Maj. dem König von Württemberg gegeben und es soll dabei den Verhältnissen der Bundesarmee die möglichste Rechnung getragen werden. Militärkonvention zwischen d. Norddeutschen Bunde und Württemberg, Art. 10 am Ende. 495 c. (23. Nov. 1870.) Diejenigen Gegenstände des Bayerischen Kriegswesens, betreffs welcher der Bundesvertrag vom Heutigen oder das vorliegende Protokoll nicht ausdrückliche Bestimmungen enthalten — sohin insbesondere die Bezeichnung der Regimenter rc., die Uniformierung, Garnisonierung, das Personal-und Militär-Bildungswesen u. s. w. — werden durch dieselben nicht berührt . . . Bayer. Schlußprotokoll, Xiv, § 4. 496. (4. Aug. 1870. Das Schloß Geißberg bei Weißenburg wird unter großen Opfern erstürmt:) . . Jetzt führte Major von Kaisenberg die eben eintreffende 9. und 12. Kompagnie des Königs-Grenadier-Regiments zum Sturm vor. Ihm schloß sich der größte Theil der 11. Kompagnie an. Ungeachtet des auf kurze Entfernung abgegebenen massenhaften und wohlgezielten Feuers der Franzosen folgten die Füsiliere, ohne einen Schuß zu thun, ihrem verteilenden Kommandeur. Aber mit jedem Schritt häuften sich die Verluste; bald war die tapfere Schaar des größten Theils ihrer auf gefahrvollem Weg vvrausschreitenden Führer beraubt. Zweimal wurde die Fahne durchschossen, ihr Träger außer Gefecht gesetzt. Major

6. Quellensätze zu den staatlichen Zuständen - S. 519

1904 - Cöthen : Schulze
— 519 — von Kaisenberg ergriff den oberen Theil des Paniers und drang weiter vor, stürzte aber gleich darauf, durch drei Schüsse tödtlich verwundet, zusammen. Dasselbe Geschick traf den Führer der 9. Kompagnie, Premier-Lieutenant Siemon, als er die Fahne wieder erhoben hatte, welche nunmehr von einem Unteroffizier ergriffen wurde. . . Generalstabswerk, Heft 2, S. 194. 497. (4. August. Erstürmung des Bahnhofs von Weißenburg:)^dana!. Lieutenant Baron, obwohl selbst verwundet, eilte mit der Fahne voraus, welche ihr schwer getroffener Träger hatte sinken lassen, und mit lautem Hurrahruf folgten ihm seine Leute. Die jetzt in Eile weichenden Turkos wurden von den Stürmenden am Bahnhof und in der Vorstadt erreicht (S. 188). — (Etwas später:) Während diese 6 Va Bataillone des V. Armee-Korps zwischen dem Bahnhof und dem zuletztgenannten Gehöft (Guteithof) vorrückten, ließ auch General von Bose (Kommandeur des Xi. Armee-Korps) südlich desselben die 41. Brigade mit fliegenden Mahnen und fchlaqenden Tambours den Angriff eröffnen (S. 193). — (Vgl. Sz. 499.) Ebenda, S. 188 und 193. 498. (4. August 1870. Vorbereitungen zur Schlacht bei aufstellmg Weißenburg:) Da nach den am 3. (August) eingegangenen Nachrichten Schlot, vom Feinde schon am 4. ein ernstlicher Zusammenstoß möglich war, so wurde bei der Befehls - Ausgabe durch das Ober - Kommando mündlich noch die Weisung ertheilt, daß in solchem Fall alle Kolonnen sich gegenseitig zu unterstützen hätten. Der Disposition gemäß setzten sich die einzelnen Kolonnen am Morgen des 4. August in Bewegung . . . Die 4. bayerische Division Graf Bothmer brach zunächst nur mit 8 Bataillonen, 4 Batterien, 3% Schwadronen und 1 Genie-Kompagnie auf. Die Vorposten: zwei Bataillone des 9. Infanterie - Regiments sollten sich erst anschließen, nachdem die Avantgarde ihre Aufstellung überschritten haben würde. Das Seiten-Detachement, 3. Bataillon des eben genannten Regiments, war angewiesen, . . über Böllerborn zu marschieren, um das Vorrücken der Division in der rechten Flanke zu sichern . . . Ebenda, S. 176f. 499. (6. August 1870. Eine Episode aus der Schlacht bei Wörth:) . . . Durch die eben errungenen Erfolge war der rechte Flügel der französischen Armee bis Elsaßhausen zurückgeworfen

7. Quellensätze zu den staatlichen Zuständen - S. 522

1904 - Cöthen : Schulze
— 522 — gegen den zähen Widerstand des tapferen Feindes, welcher sich mit ganzer Macht gegen sie allein wenden konnte, seitdem die 4. Bayerische Division nach Mißlingen ihres Unternehmens gegen Neehwiller (nördlich von Fröschwiller) auf die Defensive geworfen war, die Truppen des I. (bayerischen) Korps aber durch die stark angeschwollene Sauer aufgehalten wurden. — Immer wünschenswerter wurde das Eintreten der deutschen Waffenbrüder mit ihren noch frischeren Kräften, um dem Sturm auf das letzte Bollwerk des Feindes den Erfolg zu sichern. — Der Kronprinz konnte von seinem Standpunkte auf der Höhe zwischen Wörth und Dieffenbach (östlich von Wörth) den Gang der Schlacht, insbesondere auch die Fortschritte des Xi. Korps gegen Elsaßh. klar übersehen. Er hatte deshalb bereits um 11/2 Uhr den General v. d. Tann angewiesen, zur Unterstützung des V. Korps über die Sauer vorzugehen, während dem Kommandeur der Württemb. Division, General von Obernitz, der Befehl zugesandt wurde, von Gunstett auf Reichshoffen zu marschieren, um den Franzosen den Rückzug zu verlegen k. (Folgt: „allgemeines Vorrücken und Eroberung von Fröschwiller"). — (S. 284 ff:) Unmittelbar nach beendetem Kampf um Fröfchwiller wurde eine energische Verfolgung eingeleitet . . . — Es bewegten sich . . bei beendeter Schlacht von Südosten her im Ganzen sechs Württemb. und fünf Preuß. Schwadronen und zwei Württemb Batterien auf Gundershoffen und Reichshoffen vor. k. — (S. 291:) Der Kronprinz beritt am Abend das Schlachtfeld und begrüßte unter freudigem Jubel von Offizieren und Mannschaften, seine siegreichen Truppen. — Außer 200 Offizieren und 9000 Mann an Gefangenen hatte die Iii. Armee an Trophäen gewonnen: 1 Adler, 4 Turko-Fahnen, 28 Geschütze, 5 Mürailleusen, 91 Protzen, 23 Wagen mit Gewehren und blanken Waffen, 158 andere Fahrzeuge und 1193 Beutepferde. Der Sieg war mit einem eigenen Verlust von 489 Offizieren, 10153 Mann erkauft. Generalstabswerk, Heft 3, S. 266 ff. 500. (6. August. Erstürmung des Höhenrandes zwischen Wörth und Fröschwiller durch das V. Armee-Korps) ... (2 Bataillone des 58. Regiments brachen vor, um sich zunächst in den Hopfenpflanzungen an der Sauer festzusetzen). Nach kurzem Feuergefecht stürmten sie dann in Kompagnie-Kolonnen über den Wiesengrund, das Füsilier-Bataillon auf der Fröschwiller Chaussee, das

8. Quellensätze zu den staatlichen Zuständen - S. 520

1904 - Cöthen : Schulze
— 520 — (westlich von Wörth); man befand sich jetzt der dortigen Stellung des Feindes unmittelbar gegenüber. Sie war mit zahlreichen Truppen besetzt; auf den Höhen westlich des Dorfes standen mehrere Batterien, hinter demselben bemerkte man starke Reserven. — Die französische Artillerie bei Elsaßhausen richtete ein so wirksames Feuer gegen den Nordrand des Niederwaldes (südlich und südöstlich von Elsaßhausen) und das von den preußischen Truppen besetzte Gehölz, daß für diese nur die Wahl blieb, entweder weiter vorzugehen oder die mit so großen Opfern erkauften Vortheile wieder aufzugeben. Ersterem stand freilich das Bedenken entgegen, daß die Truppen erschöpft waren . . . Andererseits mußte aber ein Nachlassen des Angriffes in der jetzigen Gefechtslage dem Feind wieder Luft machen und ihm Gelegenheit geben, sich mit ganzer Macht auf das V. Armee - Korps zu werfen. (Dieses schloß sich an das eben genannte Xi. Korps rechts an; es befand sich um diese Zeit zwischen Wörth und Fröfchwiller). — General von Bose (der Führer des Xi. Armeekorps) hatte in klarer Erkenntniß dieser Verhältnisse bereits die zunächst verfügbaren Batterien vorgezogen, um die französische Artillerie zu bekämpfen... Es gelang der Artillerie, Elsaßhausen in Brand zu schießen, das Dorf wurde aber vom Feinde nicht geräumt. General von Bose befahl nun den allgemeinen Angriff. Auf das Signal „das Ganze ab andren" stürzten sich vom Niederwald aus die Schützenschwärme, von den vorauseilenden Offizieren geführt, mit kräftigem Hurrah! auf den Feind. Aus der zweiten Gefechtslinie folgte alles, was noch Kraft in sich fühlte; auch die dem rechten Flügel zunächst befindlichen Abtheilungen des V. Armee-Korps schlossen sich dem Angriff an, welchen die feuernden Batterien wirksam unterstützten. Trotz des verheerenden französischen Feuers wurde der freie Raum zwischen Wald und Dorf schnell durchschnitten. (Das Dorf wird genommen). — ... Die Erstürmung des Dorfes nach vorangegangenem Waldgesecht hatte alle Brigaden durcheinandergebracht, zum Theil die Bataillone in sich selbst aufgelöst. . . Überall aber waren die Offiziere bemüht, die Kompagnie- und Bataillonsverbände wieder herzustellen; aufmunternd wirkte hierbei die Anwesenheit der höheren Führer... in den vordersten Schützenlinien ... — So sehr auch die oben erwähnten Verhältnisse eine Gefechtsleitung bei der Infanterie erschweren mußten, so begannen

9. Quellensätze zu den staatlichen Zuständen - S. 521

1904 - Cöthen : Schulze
— 521 — doch die bei Elsaßhausen angehäuften Truppen, weiter in der Richtung nach Fröschwiller (im Norden von Elsaßh., im Westen von Wörth gelegen, dem eigentlichen Centrum der feindlichen Stellung,) vorzugehen... — Nach dem Verlust von Elsaßhausen und der Höhen nordwestlich des Dorfes hatte man französischer Seits wohl die Nothwendigkeit erkannt, dem gefährdeten rechten Flügel durch größere Gegenstöße Luft zu machen. Starke Jnfanteriemassen setzten sich von Fröschwiller gegen Elsaßhausen und in dem weiter östlich gelegenen Theil des Gefechtsfeldes, zwischen letztgenanntem Dorf und Wörth, in Bewegung. — Der Stoß traf zunächst den preußischen rechten Flügel bei Elsaßh., . . Ohne geschlossene Soutiens, fast ohne Führer, im langen heißen Kampfe aufgelöst und ermattet, vermochten diese Truppen dem Ansturm der französischen Massen nicht zu widerstehen und suchten Deckung im Niederwalde. In diese rückgängige Bewegung sahen sich die nächstfolgenden Abtheilungen mit hineingezogen; . . . Der bis dahin erfolgreiche Vorstoß des Gegners kam aber zum Stehen, als nun gegen seine rechte Flanke Theile des Regiments Nr. 94 vorgingen. General Hausmann (der Kommandeur der Artillerie des Xi. preuß. Armeekorps) ließ die reitende und die neben ihr eintreffende 5. leichte Batterie hallen und mit Kartätschen feuern; die zurückgewichenen Abtheilungen wurden schnell gesammelt und von Neuem vorgeführt. — (Die Artillerie besonders nötigt die Feinde zur Umkehr.) — Nachdem in dieser Weise der iranz. Infanterie-Vorstoß gegen Elsaßh. zurückgewiesen war, scheiterte bald darauf auch der Angriff der Kavallerie. . . —Bald nach diesem Mißlingen des großen französischen Angriffs auf Elsaßh. trafen die Spitzen der 2. Württembergischen Brigade dort ein; zu derselben Zeit war. . auch die 1. Bayerische Division (nördl. von Wörth) ins Gefecht getreten. Für die Oberleitung handelte es sich nun darum, den letzten entscheidenden Stoß gegen Fröschwiller zu führen. (Der Kronprinz leitete feit 1 Uhr Mittags selber die Schlacht.) . . In mehrstündigem Kampfe war es beiden preuß. Korps gelungen, die franz. Armee bis auf den eigentlichen Kern ihrer Stellung bei Fröschwiller zurückzuwerfen, den größeren Theil ihrer Kavallerie zu vernichten und bereits die Rückzugsstraße nach Reichshoffen (westl. von Elsaßh.) von Süden her zu bedrohen. Aber diese Korps verbluteten allmälig in vereinzeltem Ringen

10. Die Geschichte Anhalts in Wort und Bild - S. 67

1906 - Cöthen : Schulze
— 67 — vom Volke General Verdammt genannt. Jedes Haus war mit 5 bis 20 Mann belegt. Das bürgerliche Gewerbe lag brach. Die Preise der Lebensmittel waren unerschwinglich hoch. Viele hatten keinen Bissen Brot im Hause. Tausende von Verwundeten lagen in den Lazaretten. Ansteckende Krankheiten rissen z. B. in Dessau manchen Tag 10 bis 12 Einwohner hinweg. Wiederum opferte Herzog Franz sein ganzes Silberzeug. Mit blutendem Herzen und ratlos sah er das Elend. Mußte er doch folgendes kundgeben: „Die letzten Zeitläufte haben mich um die Mittel gebracht, den Wünschen meines Herzens zu folgen. Meinen Untertanen werde ich Dank wissen, wenn sie mich mit Bitten verschonen und meinem Herzen das schmerzliche Gefühl ersparen, eine Hilfe versagen zu müssen, die, wie ich nur zu gut weiß, wohl nie nötiger war als jetzt." Am 15. August war der Geburtstag Napoleons. Vandamme befahl, daß er schon am 10. August auch in Dessau durch Festgottesdienst begangen werde. Abends mußten alle Häuser illuminiert sein. Das kam die wackeren Bürger schwer an. Doch ein Trost war dabei: Am 10. August war ja der Geburtstag des guten Vaters Franz. Auf ihn bezogen alle Vaterlandsfreunde die erzwungenen Veranstaltungen. 5. Endlich, Milte Oktober 1813, zogen sich die Franzosen auf immer aus Anhalt zurück. Bereits im September war der Kronprinz von Schweden unter Glockengeläute und Jubelrufen in Zerbst eingerückt. Wenige Wochen später besetzte er, verbündet mit Kosaken, nach mancherlei Gefechten das verbarrikadierte Dessau. Neue Hoffnung erfüllte die Herzen, als General Blücher, der „Marschall Vorwärts", von Düben her auf seinem Marsche Anhalt berührte. Jeßnitz hatte die Ehre, ihn eine Nacht lang zu beherbergen. Einige Tage später, am 16. Oktober, verkündete dumpfer Geschützdonner, der von Süden kam, daß die Völkerschlacht bei Leipzig begonnen habe. Der 17- Oltober war ein Sonntag. In allen anhaltischen Gotteshäusern stiegen inbrünstige Gebete für die Rettung des Vaterlandes zum Lenker der Schlachten empor. Der 18. und 19. Oktober verging unter fortdauerndem Kanonendonner in bängster Erwartung. Wie furchtbar für Anhalt, wenn die Franzosen als Sieger zurückkehrten! Endlich am 20. Oktober kamen die ersten dunkeln Gerüchte von Napoleons Flucht. In der Nacht wurden sie zur herrlichen Gewißheit, und beim Morgengrauen des 21. Oktober verkündeten die Glocken von Turm zu Turm: „Der Herr hat Großes an uns getan." Früh um 6 Uhr bereits standen die Einwohner dicht gedrängt, Freudentränen im Auge, auf den Marktplätzen und sangen: „Nun danket alle Gott!" Dann öffneten sich die Kirchen zu feierlichem Dankgottesdienste. Vor sieben Jahren genau an demselben Tage war Napoleon als übermütiger Sieger in Dessau eingezogen. Welch eine Wendung durch Gottes Fügung! 6. Aber noch war der Erbfeind nicht ganz zu Boden geworfen. Jetzt hieß es: Alldeutschland nach Frankreich hinein! Nachdem sich Herzog Franz gänzlich vom Rheinbünde losgesagt hatte, verordnete er im Dezember 1813 die Bildung der anhaltischen Landwehr nach preußischem Vorbilde. Mit dem bereits vorhandenen Linienbataillon, das bisher in Mecklenburg und Hannover gefochten hatte und auch bei Theodor Körners Bestattung zugegen gewesen war, zu einem Regiments vereinigt, rückte das Landwehrbataillon 1814 über den Rhein. Zusammen etwa 1600 Mann stark, nahmen die Anhaltiner 1815 in den Niederlanden an den letzten Kämpfen gegen Napoleon teil, die ihn auf immer vernichten sollten. In einem Tagesbefehle hat Feldmarschall Blücher neben den Truppen anderer deutschen Fürsten auch die anhaltischen Bataillone lobend hervorgehoben: „Art die preußische Armee haben sich auch die anhaltischen Truppen angeschlossen. Sie haben 5*
   bis 10 von 20 weiter»  »»
20 Seiten  
CSV-Datei Exportieren: von 20 Ergebnissen - Start bei:
Normalisierte Texte aller aktuellen Treffer
Auswahl:
Filter:

TM Hauptwörter (50)50

# Name Treffer  
0 0
1 0
2 1
3 0
4 0
5 0
6 0
7 0
8 0
9 0
10 0
11 0
12 0
13 0
14 0
15 0
16 0
17 0
18 0
19 0
20 0
21 0
22 0
23 0
24 0
25 1
26 0
27 0
28 20
29 0
30 0
31 0
32 0
33 0
34 1
35 0
36 3
37 2
38 0
39 1
40 0
41 0
42 0
43 0
44 0
45 0
46 0
47 0
48 0
49 0

TM Hauptwörter (100)100

# Name Treffer  
0 0
1 1
2 0
3 0
4 0
5 1
6 0
7 0
8 0
9 1
10 0
11 0
12 1
13 0
14 0
15 0
16 4
17 3
18 0
19 18
20 0
21 1
22 0
23 7
24 0
25 0
26 0
27 0
28 0
29 7
30 0
31 0
32 1
33 0
34 0
35 0
36 0
37 0
38 1
39 1
40 0
41 1
42 0
43 0
44 0
45 0
46 0
47 0
48 0
49 0
50 0
51 12
52 0
53 0
54 1
55 0
56 0
57 0
58 0
59 1
60 1
61 0
62 0
63 0
64 0
65 0
66 2
67 0
68 0
69 0
70 0
71 0
72 0
73 0
74 0
75 0
76 1
77 2
78 0
79 0
80 0
81 0
82 2
83 0
84 0
85 2
86 0
87 0
88 0
89 0
90 0
91 0
92 1
93 0
94 1
95 0
96 0
97 0
98 1
99 0

TM Hauptwörter (200)200

# Name Treffer  
0 71
1 20
2 62
3 56
4 31
5 188
6 83
7 181
8 15
9 109
10 169
11 12
12 121
13 103
14 13
15 0
16 35
17 20
18 67
19 49
20 3
21 34
22 0
23 0
24 83
25 63
26 228
27 0
28 35
29 83
30 60
31 27
32 30
33 472
34 111
35 22
36 11
37 1
38 107
39 181
40 149
41 101
42 104
43 114
44 34
45 6
46 63
47 26
48 12
49 13
50 230
51 266
52 67
53 4
54 66
55 111
56 66
57 13
58 129
59 385
60 95
61 34
62 300
63 9
64 58
65 179
66 6
67 117
68 13
69 276
70 16
71 38
72 226
73 14
74 24
75 108
76 7
77 275
78 18
79 24
80 463
81 605
82 44
83 25
84 113
85 2
86 6
87 6
88 37
89 48
90 2
91 44
92 284
93 41
94 26
95 34
96 9
97 305
98 44
99 211
100 592
101 6
102 154
103 31
104 9
105 21
106 78
107 58
108 0
109 16
110 66
111 56
112 166
113 22
114 119
115 2
116 85
117 45
118 109
119 33
120 29
121 180
122 28
123 116
124 71
125 101
126 19
127 63
128 31
129 73
130 40
131 191
132 116
133 71
134 5
135 11
136 238
137 30
138 2
139 15
140 41
141 10
142 134
143 104
144 68
145 138
146 5
147 43
148 32
149 3
150 43
151 82
152 168
153 10
154 69
155 84
156 116
157 44
158 81
159 19
160 9
161 77
162 1
163 4
164 35
165 37
166 102
167 43
168 83
169 117
170 34
171 194
172 18
173 156
174 45
175 424
176 69
177 451
178 9
179 212
180 17
181 3
182 311
183 404
184 14
185 42
186 5
187 52
188 25
189 7
190 1
191 67
192 91
193 16
194 93
195 111
196 216
197 36
198 47
199 47