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1. Düsseldorf im Wandel der Zeiten - S. 44

1910 - Düsseldorf : Schwann
— 44 — Die Leute meinten, man wolle Gott zu klug sein und seinen strafenden Arm lahmen. Auch hrer war es nicht leicht, sie eines besseren zu belehren. " 0 Berbindung des Bergischen Landes mit Bayern. Im ^jahic 1777 erbte Karl Theodor das Kurfürstentum Bayern und verlegte mm seine Resibenz nach München. Dadurch entstand die Verbindung des Bergischen Landes mit Bayern. !0. Düsseldorf in der Hranzosenzeit. Unfall der Revolutionsheere. Noch regierte in München Kar£ Theodor als Kursürst von Bayern und Herzog von Berg, als m Frankreich die große Staatsumwälzung ausbrach. In ihrem weiteren Verlaufe erschütterte sie in säst allen europäischen Staaten den Frieden und die Wohlfahrt der Völker. Unter ihren Folgen batte besonbers das Herzogtum Berg schwer zu leiben. Als im Jahre 1793 die Männer der Revolution die Regierung in Frankreich an sich rissen, flohen viele französische Ebelleute, geistliche und weltliche Würbenträger an den Rhein und besonbers nach Düsselbors. An der Fronleichnamsprozession 1793 nahmen ein französischer Kardinal, biet Bischöse und viele Priester teil. Die weitere Einwanderung dieser Flüchtlinge, Emigranten genannt, mußte sogar verboten werben. Bald würde sie ohnehin sür Düsselbors unmöglich, ba die Armeen der jungen französischen Republik die Heere der oerfmnbeten Preußen und Österreicher zurücfbrängten und dann den Krieg in Deutschland hineintrugen. Die Preußen nahmen ihren Rückzug über den Oberrhein. Die Österreicher kämpften noch erfolglos in Belgien, mußten hier weichen und zogen sich in die Festungen des Mittel-unb Rieberrheins zurück. So kam es, daß Düsselbors 1794 neben der pfälzischen Besetzung auch österreichische Truppen in feinen Mauern beherbergte. Am 5. Oktober erschien morgens eine französische Abteilung auf der linken Rheinseite dem Rathause gegenüber und pflanzte daselbst einen Freiheitsbaum mit der Revolutionssahne und einer Jakobinermütze auf. Die Österreicher eröffneten alsbalb das Feuer auf die Franzosen, von benen ein Hauptmann getötet und mehrere Soldaten verwundet wurden. Die Franzosen meldeten den Vorfall sofort nach Neuß zum Hauptquartier, worauf der kommandierende General ausrief: „Die Österreicher und Pfälzer haben mir guten Morgen gewünscht, ich werde ihnen guten Abend sagen." Bei Anbruch der Dunkelheit ließ er in die Gräben des abgetragenen Forts „Düjselburg" dem Rathause gegenüber vier schwere Geschütze auffahren. Gegen 11 Uhr begannen biefe ein heftiges Feuer aus

2. Der Weltkrieg bis April 1916 - S. 22

1916 - Düsseldorf : Schwann
— 22 — unserer zweiten Linie vor; weiter kamen sie nicht. Ein nächtlicher Gegenangriff entriß ihnen namentlich bei Hnlluch Teile des eroberten Geländes; nur in einer Breite von 3 km behaupteten sie einstweilen ein Stück Gelände. Auch bei H o o g e unweit Ypern stießen die Engländer nach einem Höllenfeuer ihrer Geschütze am 25. September vor. Aber nur bei dem Dorfe Zillebeke gelang es ihnen für kurze Zeit, in unsere Stellungen einzubrechen; deutsche Ersatztruppen warfen sie zurück. Ungeheuer waren die britischen Verluste: an der Themse entsetzte man sich. Der Oberbefehlshaber French wurde bald hernach abgelöst-aber helfen konnte es nicht. 22♦ Berdun. Am 21. Februar 1916, nach langer, sorgfältiger Vorbereitung, donnerten plötzlich die deutschen Kanonen gegen die festen Höhen an, die das tief in die Talrinne der Maas gebettete Verdun beschirmen. Es ging um den „Eckpfeiler" von Frankreich. Die ganze Umgebung der bis zur Mitte des 16. ^ahrhundertv deutschen Stadt (Verden), wo der berühmte Karolingervertrag von 843 geschlossen wurde, war von den Franzosen zu einem riesigen Bollwerk umgeschaffen: jede Höhe, jeder Wald eine Festung für sich. Die Beschießung war das Gewaltigste, was die Kriegsgeschichte kennt: unzählige Geschütze, unter ihnen die schwersten Kaliber, überschütteten mit ihrem krachenden Eisenhagel ohne Aufhören die selbst feuerspeienden feindlichen Stellungen, und bis nach Westfalen war das furchtbare Getöse vernehmbar. Tags darauf begann auf einer 10 km breiten Linie des rechten Maasufers der Angriff der deutschen Massen. Mit unwiderstehlicher Tapferkeit drangen sie vor; am 25. stürmten brandenburgische Regimenter die Panzerfeste Douaumont und legten die erste große Bresche in den Kranz der Verteidigungswerke. Division auf Division zog der französische Befehlshaber Petain in das mörderische Feuer; schon in den ersten Tagen büßte er über 15 000 Mann an Gefangenen ein. Dann griff der heiße Kampf in die Wotzvreebene über und dehnte sich im Süden über die alte Nationalstraße Metz-Paris hin aus. Auf dem westlichen Maasufer folgte Mitte März die 'Eroberung von Forges, Regnieville, der Höhe „Toter Mann" und der festen Stellung bei Avocourt am Ostrand des Argonnen-waldes: schon drückten die deutschen Truppen aus die rückwärtige Verbindung Verduns mit Paris, und der Fall der großen Maasfeste erschien wie ein Gespenst vor den Augen des erschreckten Frankreich. 23. Der Luftkrieg. Nicht wenig hatten die Franzosen vor dem ' Kriege mit der Überlegenheit ihrer „vierten Waffe", der Flugzeuge,

3. Lebensbilder, insbesondere aus der deutschen Geschichte - S. 81

1916 - Düsseldorf : Schwann
- 81 schlecht. Das hat er spter oft bekannt. Er hat brigens auch nie tanzen gelernt. Sein Wesen nderte sich nicht. Die Mitschler mochten ihn nicht leiden, denn er wollte mit niemandem zu tut haben, und wenn die anderen spielten, sa er meist fr sich allein. Das war nicht gut. Sein Ehrgeiz konnte leicht verletzt werden. Einst sollte er zur Strafe fr ein Vergehen kniend essen; da bekam er vor Wut Krmpfe. Nach fnf Jahren kam Napoleon in die Militrschule zu P aris. Unter seinen reichen Mitschlern fhlte er sich sehr unglcklich, denn von Hause bekam er fast nichts. Nun starb auch sein Vater. Als-bald wurde Napoleon im Alter von sechzehn Jahren Leutnant bei der Artillerie in einer kleinen Stadt. Das Geld zur Reise dorthin wurde geborgt. Auch als Leutnant war er noch so arm, da er sich die Stiefel selber putzen nutzte. Aber wenn er etwas brig hatte, kaufte er sich Bcher. 3. Napoleons Emporkommen. Im Jahre 1789 brach in Frankreich eine grotze Staatsumwlzung aus. Der Thron wurde ge-strzt und der König und die Knigin auf das Schafott geschleppt. Alle Ordnung war aufgelst, und nur die rohe Gewalt herrschte. Der Pbel wtete gegen Leben und Eigentum, und das Blut der Brger flotz in Strmen. Der Staat schien unterzugehen. In dieser schrecklichen Zeit kam Napoleon Bonaparte empor. Der ehrgeizige junge Offizier sah, datz fr ihn jetzt etwas zu machen war, und erklrte sich zum Anhnger der Umwlzung. Das ver-schaffte ihm die Gunst der Gewalthaber. Bei der Belagerung des knigstreuen Toulon im Jahre 1793 zeichnete er sich zuerst aus. Nach der Einnahme der Stadt schrieb sein General an die Re-gierung: Befrdert ihn, denn wenn ihr undankbar seid, wird er sich selbst befrdern." Schon zwei Jahre spter war er General. Langsam kehrte damals die Ordnung im Staate zurck. Einen Aufstand des Pbels in den Straen von Paris warf Napoleon mit Kanonenschssen nieder. Im Frhjahr 1796 heiratete er die Witwe eines hingerichteten Generals, namens Josefine; sie stammte von der Insel Martinique in Westindien und war eine eitle, aber einflureiche Frau. Wenige Tage nachher trat der ehrgeizige, erst sechsundzwanzigjhrige Mann als oberster General an die Spitze des franzsischen Heeres, das in Italien Krieg fhrte. 4. Napoleon als General. Alsbald setzte Napoleon die Welt durch sein gewaltiges Feldherrntalent in Staunen. Er wute die Soldaten fr sich zu begeistern und erfocht Sieg auf Sieg. Un-bekmmert um sein Leben strzte er sich selbst wiederholt in den dichtesten Kugelregen der Schlacht, und seine Soldaten glaubten, Zurbonsen, Geschichte fr Lyzeen und Hhere Mdchenschulen, Teil Ii 6

4. Ausgewählte Abschnitte der Weltgeschichte, Einführung in die geschichtliche Lektüre - S. 164

1916 - Düsseldorf : Schwann
— 164 — Anfangs 1807 behaupteten sich die Verbündeten in der mörderischen Schlacht bei Preußisch - Eylau. Im Sommer aber erlagen sie der Kriegskunst Napoleons bei F r i e d l a n d und mußten über den Memelfluß zurückgehen. Bon Napoleon gewonnen, ließ der Zar Alexander I. den König jetzt im Stiche; bei einer Zusammenkunft der Drei auf einem Floße mitten im Strom kam zwischen den Kaisern Friede und Bündnis zustande, während Friedrich Wilhelm mit ausgesuchter Kälte von Napoleon beiseite gesetzt wurde. Preußens Schicksal war besiegelt. Königin Luise aber blieb gefaßt: „Es ist wieder aufs neue", so schrieb sie an ihren Vater, „ein ungeheures Ungemach über uns gekommen; wir stehen auf dem Punkte, das Königreich zu verlassen. Bedenken Sie, wie mir dabei ist; doch bei Gott beschwöre ich Sie, verkennen Sie Ihre Tochter nicht! Glauben Sie gar nicht, daß Kleinmut mein Haupt beugt. Zwei Hauptgründe habe ich, die mich über alles erheben; der erste ist der Gedanke, wir sind kein Spiel des blinden Zufalles, sondern wir stehen in Gottes Hand, und die Vorsehung leitet uns, der zweite, wir gehen in Ehren unter. Der König hat bewiesen, der Welt hat er es bewiesen, daß er nicht Schande, sondern Ehre will. Preußen wollte nicht freiwillig Sklavenketten tragen. Auch nicht einen Schritt hätte der König anders handeln können, ohne seinem Charakter ungetreu und an seinem Volke Verräter zu werden. Wie dieses stärkt, kann nur der fühlen, den wahres Ehrgefühl durchströmt." Nun aber tat Luise auf des Königs Wunsch noch das Äußerste: Sie trat zu Tilsit vor den Kaiser hin und bat den Gewaltigen um Milde. Aber Napoleon hatte für sie nur höfliche oder gar unpassende Worte: „Woher haben Sie den Stoff zu Ihrem schönen Kleide?" fragte er. 1 Qft7 11* Der Friede von Tilsit. Am 9. Juli verkündete lou# Napoleon: „La Pologne Prussienne a ete donnee au Roi de Saxe, qui joindra ä ses autres titres celui de Duc de Varsovie. Une Constitution etablira les libertes et les privildges du peuple Polonais. Les pays de Hesse-Cassel, de Brunswick et tous les etats, qu’avait le Roi de Prusse sur la rive gauche de l’Elbe, y compris Magdebourg, forment le Royaume de Westphalie. Le Prince Jerome Napoleon, fröre de 1’ Empereur, est reconnu Roi de Westphalie. Dantzig avec un territoire de deux lieues autour de cette ville a ete declaree ville libre hanseatique sous la protection du Duc de Varsovie. La Sil6sie, la vieiüe Prusse et tous les etats de la Prusse jusqu’ä l’Elbe1 out ete restitu6s au Roi de Prusse. Le Roi de Prusse renonce ä toutes les pretentions, successions eventuelles etc., qu’il aurait sur tous les etats d’Allemagne. 1 Insgesamt 2870 qkm mit 4 900 000 Einwohnern, die kleinere Hälfte des Staates.

5. Ausgewählte Abschnitte der Weltgeschichte, Einführung in die geschichtliche Lektüre - S. 172

1916 - Düsseldorf : Schwann
— 172 — Die Befreiungskriege: Übersicht. 15. 1812 (Vorspiel), 1813. Kein gewaltigeres Heer hatte die Welt je gesehen als die „Große Armee", die im Sommer 1812 über den Njemen nach Rußland zog und die blutigen Schlachten bei Smolensk und Borodhto schlug. Aber an den Flammen von Moskau entzündete sich ihr Verhängnis. Auf den Schneefeldern des Zarenreiches verstrickten Winterkälte und rasender Hunger die zurückkehrenden Massen in einen furchtbaren Untergang: die größte Tragödie der Geschichte'. „Mit Mann und Roß und Wagen, So hat sie Gott geschlagen!" Noch konnte man das Ungeheure nicht fassen, da reichte am 30. Dezember in der Mühle bei Tauroggen General 9) o r I, der das preußische Hilfskorps der „Großen Armee" aus Livland zurückführte, in kühnem Wagnis dem russischen Heerführer Diebitsch, einem geborenen Schlesier, die Hand zum Vertrage: Neutralität! Der General schied mit seinem Korps aus dem Kriege aus und berichtete in einem denkwürdigen Briefe die Tat an den König: " Fest überzeugt, Oaß bei einein weiteren Marsch die Auflösung des ganzen Korps und der Verlust seiner ganzen Artillerie und Bagage ebenso unausbleiblich gewesen sein würde, wie bei der großen Armee, glaubte ich als Untertan Ew. Majestät nur noch auf Allerhöchst Dero Interesse und nicht mehr auf das Ihres Verbündeten sehen zu müssen, für den das Korps nur geopfert wäre, ohne ihm in seiner Lage noch wahre Hilfe leisten zu können. Die Konvention läßt Ew. Majestät in Höchst Ihren Entschließungen freien Willen; sie erhält aber Ew. Majestät ein Truppenkorps, was der alten oder etwaigen neuen Allianz Wert gibt und Allerhöchstdieselben nicht unter die Willkür Ihres Alliierten setzt, von dem Sie die Erhaltung oder Retablie-rung Ihrer Staaten als Geschenk annehmen müßten. Ew. Majestät lege ich willig meinen Kopf zu Füßen, wenn ich gefehlt haben sollte; ich würde mit der freudigen Beruhigung sterben, wenigstens nicht als treuer Untertan und wahrer Preuße gefehlt zu haben. Jetzt oder nie ist der Zeitpunkt, wo Ew. Majestät sich von den übermütigen Forderungen eines Alliierten losreißen können, dessen Pläne mit Preußen in ein mit Recht Besorgnis erregendes Dunkel gehüllt waren, wenn das Glück ihm treu geblieben wäre. ■ Diese Ansicht hat mich geleitet. Gebe Gott, daß sie zum Heile des Vaterlandes führt! Glorreich erhob sich alsbald die Provinz, die dem preußischen Staate den Namen gegeben hat, und dann stieg das flammende Signal zum heiligen Kriege empor: am 17. März 1813, 18 Tage nacb 1 Dehrnel, Anno Domini 1812.

6. Von der französischen Staatsumwälzung bis zur Gegenwart - S. 38

1914 - Düsseldorf : Schwann
38 Als die Nacht sich senkte, lagen je 25 000 Menschen auf beiden Seiten tot oder verwundet auf der grausigen Walstatt. Seit der Erfindung des Schiepulvers, sagt man, ist keine blutigere Schlacht geschlagen worden. Mit nur noch 100 000 Mann zog Napoleon Mitte September in Moskau ein. Verdet lag die alte Zarenstadt da, die Einwohner hatten sie verlassen. In der folgenden Nacht stieg, von russischen 1 &1 9 Hnden gelegt, Feuer auf, und in ungeheurer Lohe schlugen Loifc Mammen der den Holzdchern Moskaus zusammen. Schreckenerfllt schauten die erschpften Truppen das furchtbare Bild. Als der Riesenbrand ausgewtet hatte, wurde ihnen die Pln-derung freigegeben. Aus den Trmmern der Stadt, die ihr Winter-quartier hatte sein sollen, schleppten die Soldaten vierzehn Tage lang Gold und Gut genug zusammen aber kein Brot, kein Brot! t Kotdtu> Wilna. Diulbilrg Drissa Polozk Swenzjani x y"" --^Qajnen Wdebsk lepd Orscha Molodetschna -w _A. '^r^j^Dilbrowna S tudinkia^Ts^-^. Moskau t/ '\_y^Winkovoo Mcolyaroslamez Oorogobusca ^molensk o Kaluga Minsk \Mohilew Marsch der grossen Armee Napoleons Feldzug in Rußland. Eine dstere Ahnung kam der Napoleon. Vergebens wartete er in der alten Prachtburg, dem Kreml, auf das Einlenken des Zaren; er oder ich!" rief Alexander. Da entschied ssich der Kaiser fr die Umkehr. Welche groen Stadtbrnde kennt die Geschichte sonst? 51. Die groe Retraite." Schon fielen die ersten Schnee-flocken, als Mitte Oktober das schrecklichste Schauspiel der Kriegs-geschichte, der Rckzug von Moskau, begann. Nur ein Siebentel zhlte noch die Armee. Nach acht Tagen mangelte es bereits an Lebensmitteln, und mit ungewhnlicher Heftigkeit setzte der nordische Winter ein. Schon am 5. November wies das Thermometer 37 Klte nach Celsius auf, und ein gewaltiger Schneefall setzte ein. Von Frost und Hunger geschttelt, wankten die Soldaten dahin; ganze Haufen fielen erschpft zu Boden, und der Schnee wurde ihr Leichen-tuch. Die Gewehre entsanken den erstarrten Hnden. Unter den Schrecken des Todes lsten sich alle Bande militrischer Zucht; wie wilde Tiere kmpften die Soldaten um einen Platz am Lagerfeuer

7. Von der französischen Staatsumwälzung bis zur Gegenwart - S. 85

1914 - Düsseldorf : Schwann
85 berlegenen Hannoveraner den Sieg, doch erhielten die Preußen starken Zuzug, und der blinde König mute kapitulieren, d. h. die Waffen strecken. Seine Truppen wurden aufgelst und in die Heimat geschickt; er selbst eilte nach Wien. 117. Kniggrtz. Inzwischen hatte die schsische Armee sich nach Bhmen zurckgezogen und dort mit den sterreichern ver-einigt. Schnell rckten auch die drei preuischen Armeen unter dem Kronprinzen, dem Prinzen Friedrich Karl, dem Sieger von 1864, sowie dem General Herwarthvonbitten-f e l d von Sachsen und Schlesien aus in Bhmen ein. Die feindliche Hauptmacht nahm Stellung vor der Festung Kniggrtz an der Elbe; ihre vorgeschobenen Heeresteile wurden in einer Reihe von Gefechten, bei Trautenau, Nachod, Mnchengrtz, Gitschin und Skalitz, geschlagen und auf die Hauptarmee zurckgeworfen. Alsbald fiel die Entscheidung bei Kniggrtz. Die - Schlacht war an Zahl der Streiten die grte des neun- lo zehnten Jahrhunderts; noch 30 000 Mann mehr nahmen an 3,3uii ihr teil als an der Leipziger Vlkerschlacht. Im ganzen standen 215 000 Preußen gegen 220 000 sterreicher und Sachsen. Mit furchtbarem Geschtzfeuer begann um die achte Morgenstunde die Schlacht. Prinz Friedrich Karl kmpfte bei dem Dorfe S a d o w a , während ihm zur Rechten Herwarth von Bittenfeld mit der ber-macht des Feindes rang. Tausendfachen Tod sandten die feindlichen Kanonen von den Hhen von C h l u m herab in die Reihen der Preußen. Bereits schien sich der Sieg auf die Seite der sterreicher zu neigen: da erschien zur rechten Stunde, wie einst Blcher bei Water-loo, der Kronprinz mit seiner Armee auf dem Schlachtfelde. Grund-lose Wege hatten den Marsch seiner Truppen erschwert. Mit unwider-stehlicher Wucht strmte das Gardekorps die verderbendruenden Hhen; dann noch ein letzter, furchtbarer Kampf der Reitermassen in der Niederung und um 4 Uhr nachmittags war die Niederlage der sterreicher entschieden. Fluchthnlich zog sich die geschlagene Armee zurck. Die Opfer auf beiden Seiten waren schwer; 30 000 Feinde, 10 000 Preußen bedeckten tot oder verwundet die Walstatt. Zwischen dem Einmrsche der Preußen in Bhmen und der groen Schlacht hatte kaum eine Woche Zeit gelegen: der sieben-tgige Krieg" war entschieden. Bei Kniggrtz dem König gert's", sagten die Soldaten. Benedek dachte nicht mehr an Sieg und zog sich nach Mhren und auf Wien zurck. Unaufhaltsam rckten die preuischen Truppen alsbald gegen das Herz der Habs-burgischen Monarchie vor. Sie besetzten Prag, das einst Friedrich der Groe vergeblich bestrmt hatte, und marschierten der Donau zu;

8. Von der französischen Staatsumwälzung bis zur Gegenwart - S. 91

1914 - Düsseldorf : Schwann
91 Am letzten Julitage begab sich der greise Monarch zur Armee. Seinen Abschied von Berlin hat Menzel, der groe Knstler, gemalt. Mein Volk wei mit mir, so erklrte Wilhelm in einem gleichzeitigen Erlasse, da Friedensbruch und Feindschaft wahrlich nicht auf unserer Seite waren. Aber herausgefordert, sind wir entschlossen, gleich unseren Vtern und in fester Zuversicht auf Gott den Kamps zu bestehen zur Errettung des Vaterlandes!" Kaum 14 Tage nach der Kriegserklrung war eine halbe Million Streiter (darunter anderthalb Tausend Schler) in Bewegung gegen die franzsische Grenze. Wie zum Einmrsche in Bhmen 1866, waren drei groe Armeen gebildet worden: die erste Armee unter dem General von Steinmetz marschierte in den Mosellanden auf, die zweite unter dem Prinzen Friedrich Karl, bei dem auch das Hauptquartier sich befand, nahm in den Nahegegenden Auf-stellung, und die dritte unter dem Kronprinzen Friedrich Wilhelm, die hauptschlich sddeutsche Truppen umfate, sammelte sich in der Rheinpfalz. Am 2. August bernahm König Wilhelm in Mainz den Oberbefehl. Den Groen Generalstab leitete Moltke, der Schweiger"; musterhaft hatte er den Kriegsplan im einzelnen vorbereitet. Dreiviertel Millionen Soldaten rckten im Laufe des Feldzuges nach. Etwa 200 000 Landwehrleute, die zum groen Teile daheim Weib und Kind hatten, standen unter Waffen. Die franzsischen Streitkrfte betrugen im ersten Aufmarsche vor Metz 350 000 Mann. Den Oberbefehl bernahm Napoleon selber, obwohl er bereits ein kranker Mann war. Welches auch der Weg sein mag," heit es prahlerisch in seinem Armeebefehl, den wir auerhalb unserer Grenzen nehmen werden, wir werden auf ihm die Spuren unserer Vter finden." Allerdings aber diese Spuren fanden die Franzosen als Kriegsgefangene! Wie unterscheiden sich wohl nach Umfang und Art patriotischer Be-ttigung die groen Jahre 1813 und 1870? Wann brechen deutsche Heere auch im Mittelalter (Ottonenzeit), im 16., 17., 18., 19. Jahrhundert in Frankreich ein? Wann kmpfen insbesondere preuische Heere im 17., 18., 19. Jahrhundert gegen die Franzosen? Die ersten Schlachten. Eine komdienhafte Einleitung des Krieges war die franzsische Beschieung der offenen Grenzstadt Saarbrcken, die zwei Wochen von 900 Preußen gegen ein feindliches Korps gehalten ward. Der vierzehnjhrige Prinz Louis, genannt Lulu", lste unter des Vaters Augen einen Kanonenschu gegen die Stadt. der die Bravour" des Knaben traten, wie Napoleon grosprecherisch nach Paris telegraphierte, selbst alten

9. Bd. 2 - S. 134

1873 - Köln : Schwann
— 134 — Gustav Adolph bet Nürnberg gegenüber. Drei Monate beobachteten sich hier beide Feldherren, ohne etwas Entscheidendes zu unternehmen. Da beschloß Gustav Adolph, Wallenstein in seinen: Lager anzugreifen. Aber fürchterlich wurden die Schweden von den schweren österreichischen Geschützen empfangen. Nach zehnstündiger Anstrengung mußte der König mit schweren Verlusten den Kampf abbrechen. Noch 14 Tage wartete er hierauf, um zu sehen, ob Wallenstein nicht aus seinem Lager herauskommen werde; aber dieser blieb unbeweglich. Da verließ Gustav Adolph selbst sein Lager und marschirte mit klingendem Spiele an Wallenstein vorbei, der ihn ruhig ziehen ließ. Als die Schweden fort waren, brach Wallenstein auf und eilte nach Sachsen. Der bedrängte Kurfürst rief schnell Gustav Adolph zu Hülse. Gustav Adolph kam und verschanzte sich bei Naumburg. Es war schon im November, es brach große Kälte ein, deshalb glaubte Wallenstein, Gustav Adolph werde keinen Angriff unternehmen und schickte den Grafen Pappenheim mit einer Abtheilung feines Heeres nach Halle. Aber kaum hatte Gustav Adolph dies gehört, so brach er gegen Wallenstein auf, der bei Lützen stand. Dieser schickte sofort Eilboten an Pappenheim mit dem Befehle, zurück zu kehren. Als der Morgen des 16. Novembers anbrach, bedeckte ein dichter Nebel das Gefilde bei Lützen. Noch im Dunkel ordneten die beiden Feldherren ihre Schaaren. Um 10 Uhr fiel der Nebel, die Sonne blickte hervor und die Heere standen schlagfertig einander gegenüber. Die Schlacht begann. Es war ein harter Kanrpf. Nach vierstündiger blutiger Arbeit glaubte Gustav Adolph schon den Sieg errungen zu haben, da langte Pappenheim mit seinen Reitern an. Seine Truppen erneuerten das Treffen, Wallenstein . brachte seine flüchtigen Reihen wieder zum Stehen, und die Schweden wurden zurückgedrängt. Der König eilt in die weichenden Reihen, um die Ordnung wieder herzustellen. Sein kurzes Gesicht bringt ihn zu nahe an den Feind; er erhält einen Schuß in den rechten

10. Bd. 2 - S. 160

1873 - Köln : Schwann
— 160 — Morgen. Den 5. August in der Frühe brachen die Kaiserlichen hervor und kämpften bis Mittag; um 12 Uhr war der Sieg entschieden. Die Türken verloren 168 Kanonen, an Todten und Verwundeten 30,000 Mann. Im Frühjahr 1617 beschloß Eugen Belgrad zu belagern, überschritt die Donau und erschien Mitte Juni vor dieser Stadt mit nahe an 100,000 Mann. Belgrad zählte eine Besatzung von 20,000 Türken. Die Festung war eine der stärksten der Türkei, und das Unternehmen Eugens schien daher gefährlich und gewagt, denn die Türken hatten sich wieder gerüstet, und eben zog der Großvezier mit 200,000 Mann heran. Fiel daher Belgrad nicht vor Ankunft des Großveziers, so stand zu befürchten, daß das kaiserliche Heer zwischen zwei Feuer gerathe. Gleichwohl legte Eugen frisch Hand an. Bei brennender Sonnenhitze wurde die Festung mit einem doppelten Kreise von Wällen umgürtet, der eine gegen die anrückenden Türken, der andere gegen die Besatzung bestimmt. Der Großvezier errichtete, eine halbe Stunde Weges von den Kaiserlichen entfernt, ein befestigtes Lager und trieb Laufgräben gegen Eugens Stellung. Eugen befand sich in einer gefährlichen Lage; draußen standen 200,000 Mann, drinnen 30,000, die sich in die Hände arbeiteten. Eugen faßte rasch den Entschluß, dem Feinde zuvorzukommen und des Veziers Linien zu stürmen. Ein Theil des Heeres mußte zurückbleiben, um einen Ausfall der Besatzung zurückzuweisen. Der Rest rückte aus zum Kampfe gegen den Großvezier. Es waren 70,000 Mann, die beinahe alle, Eugen mit einbegriffen, an der Ruhr litten, eine Folge der entsetzlichen Hitze und der feuchten Gegend. Nie ist mit halbkranken Soldaten ein so glorreicher Sieg über einen dreimal stärkern Feind erfochten worden. Ant 16. August morgens 6 Uhr gerieth man aneinander, um 10 Uhr stellte Eugen bereits sein siegreiches Heer auf den erstürmten Höhen auf, welche das türkische Lager begrenzten. Der Feind floh nach allen Seiten. Von den Schätzen des eroberten Lagers sielen dem Staate 131 Kanonen und 3000 beladene Wagen zu. Nach der Niederlage des
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