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an seine Kaiserin: „Der König von Preußen pflegt seine Niederlagen teuer zu ersaufen. Noch einen solchen Sieg, und ich werde mit dem Stabe in der Hand die Nachricht nach Petersburg überbringen müssen." Unberechenbare üble Folgen für Preußen hätte der Tag von Kunersdorf nach sich ziehen können, wenn sich Friedrichs Feinde nicht entzweit hätten. — Um das Maß des Unglückes für dieses Jahr voll zu machen, wurde der preußische General Fink, welcher die Hauptstadt Dresden retten sollte, bei Maxen') gefangen genommen jfinkenfang).
Der Feldzug von 17 60. (Liemtz und Torgau.) Auch dieses Jahr fing für den König unglücklich an, endete aber um so glanzvoller für den großen Feldherrn. Bei ^icgnitz überraschte er durch einen plötzlichen Angriff die Österreicher und schlug sie mit großen Verlusten in die Flucht.
In der Nähe von Liegnitz hatte Friedrich ein Lager bezogen. Er sah sich von der Übermacht umzingelt, und schon jubelte man im österreichischen Lager: „Der Sack ist nun zugemacht, worin man den König von Preußen mit seiner ganzen Armee sängt und dann zuschnürt." Aber Friedrich sagte: „Sie haben nicht ganz unrecht, aber ich denke ein Loch in den Sack zu machen, das sie wohl nicht flicken werden." Durch eine List suchte er seine Feinde zu täuschen. In der Nacht zog der König heimlich mit seinem Heere fort, während Bauern die Wachtfeuer schüren mußten. Als die Österreicher am anderen Morgen zum Angriffe heranrückten, fanben sie das Lager leer, dagegen stand das ganze preußische Heer zum Kampfe gerüstet. Mehrere Angriffe würden blutig zurückgeschlagen, und schon fünf Uhr morgens hatte Friedrich einen glänzenden Sieg errungen.
Unterdessen waren die Russen und Österreicher nach Berlin gezogen und hatten die Stadt arg mitgenommen. Sobald Friedrich dies hörte, eilte er aus Schlesien herbei und' traf die Feinde bei Tornau an der Elbe. Nach einem harten, schweren Kampfe gewann er hier einen vollständigen Sieg.
Die Österreicher hatten sich stark verschanzt, und 200 Feuerschlünde spieen aus die heraustürmenden Preußen Tod und Verderben. Tausende lagen bereits tot und verwundet auf dem Boden, obgleich noch keine Schanze erobert war. Der König setzte sich selber der äußersten Gefahr aus; eine Kartätschenkugel traf ihn gegen die Brust und warf ihn vom Pferde. Die Nacht brach herein, und noch war der Kampf nicht entschieden. Der König saß in einer Dorfkirche am Fuße eines Altares und schrieb beim Scheine der Kirchenlampe Befehle für den folgenden Tag auf. Mit Sehnsucht erwartete er Nachricht von Ziethen, den er den Feinden in den Rücken geschickt hatte. Mit übermenschlicher Anstrengung hatte der tapfere General die Höhen von der anderen Seite erstürmt, die feindlichen Reihen durchbrochen und so das Schicksal des Tages entschieden. Beim Morgengrauen kam Ziethen plötzlich mit einigen Husaren herangesprengt und überraschte den König mit dem freudigen Zurufe: „Majestät, der Feiud ist geschlagen, er zieht sich zurück!" Da jubelte das preußische Heer: „Es lebe der König Fritz,^ es lebe Bater Ziethen, der Husarenkönig!" Von jetzt ab nannten die L-oldaten den tapfern Reitergeneral nicht anders als „Ziethen aus dem Busch."
5) Südl. von Dresden.
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Extrahierte Personennamen: Friedrichs Friedrichs Fink Friedrich Friedrich Friedrich Friedrich Friedrich Friedrich Friedrich Friedrich Fritz,^
Extrahierte Ortsnamen: Petersburg Dresden Torgau Liegnitz Berlin Dresden
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Stellen wurde zu gleicher Zeit gekämpft: im Westen bei Linden au standen Russen und Österreicher, im Norden bei Möckern hielten Blücher und York, im Osteu bei Wachau versuchte Napoleon sein altes Kriegsglück. Seine Kriegskunst schien nochmals den Sieg davonzutragen. Am Nachmittage bereits schickte er Siegesboten nach Leipzig und ließ die Glocken läuten. Aber mit dem Mute der Verzweiflung gingen die Verbündeten noch einmal gegen die Feinde vor und drängten sie abends in ihre frühere Stellung zurück. Zudem hatten die Franzosen bei Möckern eine völlige Niederlage erlitten.
Am 17. Oktober, einem Sonntage, war Waffenruhe. Blücher rückte näher an die Stadt heran. Die Verbündeten zogen Verstärkungen herbei und Napoleon, den sein früheres Schlachten glück doch zu verlassen schien, knüpfte Unterhandlungen an und suchte Österreich aus seine Seite zu ziehen; doch umsonst.
Am 18. Oktober wurde der verzweifelte Riesenkampf fortgesetzt. Eine halbe Million Streiter standen sich einander gegenüber, 1800 Kanonen spieen Tod und Verderbens) Napoleon hielt bei Prob sitz er da bet etner Windmühle, und hier wütete der Kampf am fürchterlichsten. So entsetzlich war hier das Blutbad, daß die Kämpfenden
ztiletzt nicht mehr über die Haufen der Toten hinwegsteigen konnten.
Nachmittags 4 Uhr gaben die verbündeten Herrscher den Befehl, das Stürmen bei Probstheida aufzugeben, da der Sieg schon an mehreren Punkten errungen war. Auch die sächsischen Truppen, welche auf fetten der Franzosen standen, gingen mit klingendem Spiele zu den Verbündeten über. Um 5 Uhr konnte Fürst Schwarzenberg den Herrschern die freudige Nachricht melden: „Wir haben gesiegt dte Franzofen räumen das Schlachtfeld." Die drei Fürsten
stiegen von thren Pferden und dankten Gott für den errungenen
ß'cr ^°i3°/eon *ra* utit den Trümmern seines Heeres den Rückzug nach Frankreich an, versolgt von den Truppen seiner siegreichen Feinde.
Am 19. Oktober begann der Sturm auf die Stadt Leipzig, und da dte einzige Brücke über die Elster in die Luft gesprengt wurde erneuerten sich die Schrecknisse an der Beresina; unzählige Soldaten fanden ihren Tod tu den Fluten des Flnffes.
m ®rob waren die Folgeu der Leipziger Schlacht.
Napoleons Macht war vernichtet und der Glaube an seine Unbesiea-^ c tion ^en Franzosen besetzten Festungen ergaben
stch bis auf Magdeburg und Glogau. Der Rheinbund löste sich ans,
v f ^-Oktober kämpften 163 000 Franzosen mit 700 Geschützen;
^ Verbündeten 215300 Mann mit 982 Geschützen entgegen
übl Ifiss«V !4?000 Mann. die Verbündeten verfügten
^0 768 Mann mit 1300 Geschützen. In der Schlacht bei ßeitmq standen mehr Deutsche auf Napoleons als ans preußischer Seite.
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Extrahierte Personennamen: Napoleon Napoleon Napoleon Napoleons Napoleons
westwärts verfolgte und eine Stadt nach der andern in Besitz nahm, rückten die erste und zweite Armee in angestrengten Märschen ans die Festung Metz los; hier stand, wie gesagt, die zweite französische Armee unter dem Oberbefehle des Marschalls Bazaine.
Nach der Niederlage Mae Mahons beschloß Bazaine, Metz zu verlassen, sich in Chalons mit Mac Mahon zu vereinigen, um dann gemeinsam den Deutschen eine große Entscheidungsschlacht anzubieten. Dieser Plan mußte unter allen Umständen vereitelt werden. Die Deutschen mußten sich zwischen die beiden französischen Armeen stellen und dem Feinde den Weg nach Verdun und Chalons verlegen.
Am 14. August griff deshalb die erste Armee den abziehenden Feind bei Couree lles-Colombey an, zwang ihn zu einer Schlacht und warf ihn auf die Festung Metz zurück. Der Abzug des Feindes war aufgehalten und für den Vormarsch der Deutschen Zeit gewonnen.
Unterdessen überschritt die zweite Armee die Mosel und stieß am 16. August auf den nach Süden marschierenden Feind. Bei Vion-ville, in der Nähe von Mars la Tour, hielten Teile der zweiten Armee die Franzosen in einem sechsstündigen, furchtbaren Kampfe auf, und nachdem Unterstützungen herangekommen waren, wurde der Feind nach Metz zurückgedrängt und der Weg nach Verdun verlegt.')
Der Marsch des französischen Heeres, bei dem sich auch der Kaiser-Napoleon befand, der am 16. früh die Armee verließ und nach Chalons entfloh, ging langsam und vorsichtig vor sich; denn jeden Augenblick fürchtete man einen Angriff der Deutschen. Bei Vionville traf Prinz Friedrich Karl mit der Spitze seines Heeres auf die Armee Bazaines, der stch nur die tapferen Brandenburger entgegenstellen konnten. Der Kampf begann morgens 11 Uhr, sechs Stunden hielten die todesmutigen Soldaten rm heftigsten Feuer trotz der großen Verluste - bis auf ein Drittel war die kleine Schar bereits zusammen geschmolzen — der feindlichen Übermacht stand und eroberten den Rand einer Hochebene, auf der die Franzosen eine äußerst vorteilhafte Stellung eingenommen hatten. Um 3 Uhr war -die Kraft des brandenbnrgifchen Fußvolkes erschöpft, es war einer vollständigen Vernichtung nahe. Nur ein kühner Angriff des 16. Ulanen- und des 7. Kürassierregiments konnte die Schlacht retten. Zm scharfen Galopp stürzt stch die nlutige Reiterschar, die Ulanen auf dem rechten Flügel die Kürassiere auf dem linken, in die Reihen der Feinde, wirft das Fußvolk ut’e,r den Haufen und bringt eine Batterie zum Schweigen. Und weiter gehts über andere Jnfanterieabteilungen zu einer zweiten Batterie. Wa?' nicht fliehet, wird zusammen gehauen. Dann aber sehen sich die deutschen Retter von der überlegenen französischen Kavallerie umringt. Ein furcht-barer Einzelkanips beginnt; die Hälfte der preußischen Reiter sinkt vom Pferde, die übrigen sprengen durch die vorhin übemttenen Feinde zu den ihrigen zurück. „Ein Blutritt war es, ein Todesritt", der kühne Angriff war geglückt, der Feind' zum Stehen gebracht. — Nachmittags 4 Uhr erschien d« sehnlichst erwartete Hilfe. Prinz Friedrich Karl traf selber aus dem Lchlachtselde ein. Das grausige Schauspiel beginnt von neuem Todesmutig stürzten sich die Garde-Dragoner in die französischen Reihen Durchbrechen sie und eilen dann unter furchtbaren Verlusten zurück. Abends 7 Uhr erhebt sich ein gewaltiger Reiterkampf, das großartigste
®er Verlust der Deutschen betrug etwa 16 000, der der Franzosen etwa 17 000 Mann. ,
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Extrahierte Personennamen: Mae_Mahons August August Metz Friedrich_Karl Friedrich Karl Friedrich_Karl Friedrich Karl
Reitergefecht des ganzen Krieges; 6000 Reiter kämpften im blntigen Handgemenge. Die Verluste waren ungeheuer, doch der Zweck war erreicht, der Feind zog sich nach Metz zurück.
Noch einen Versuch machte Bazaine, um sich mit Mac Mahon zu vereinigen. Am 18. August brach er mit seiner ganzen Armee nach Nord-Westen hin auf. Bei Gravelotte stellte sich die erste und zweite Armee mit ungefähr 210 000 Manu etwa 120 000 Franzosen entgegen. Nach einem schrecklich mörderischen Kampfe, der 12 Uhr mittags begann und bis zum Abende dauerte, in dem die Deutschen allein einen Verlust von 20 000 Mann1) hatten, mußte sich das französische Heer auf die Festung Metz zurückziehen, die schon bald von 200 000 Manu Deutscher unter dem Prinzen Friedrich Karl wie von einem eisernen Ringe umschlossen wurde.
Die fürchterlichste und zugleich die Entscheidungsschlacht gegen die Armee Bazaines war die von Gravelotte. König Wilhelm selber führte in derselben den Oberbefehl. Die Franzosen hatten sich auf einem schwer einzunehmenden Höhenzuge festgesetzt, der durch die schnell geschafften Be-festigungswerke einer Festung glich. Den Deutschen fiel zuerst die schwere Aufgabe zu, den rechten französischen Flügel zu umklammern und dann den Feind aus feiltet festen Stellung zu verdrängen. Sie zu lösen, war zunächst die preußische Garde berufen. Ein mörderischer Kampf begann, und bei St. Privat entwickelte er sich in seiner ganzen Fürchterlichkeit. Jedes Hans hatten die Franzosen zu einer Festung, jede Gartenmauer zu einem Walle, jeden Zaun zu einer Schanze gemacht. Achttausend tapfere Streiter, der dritte Teil jener stolzen Schar, die vor wenigen Stunden noch in männlicher Kraft und jugendlicher Frische zur Besiegung des Feindes ausgezogen war, achttausend Helden tränkten bereits mit ihrem Blute den Boden. Schon beginnt die Garde, langsam zurückzuweichen, da endlich gegen 6v-2 Uhr abends treffen die so sehnsüchtig erwarteten Sachsen ein. Schnell eröffnet ihre Artillerie ein vernichtendes Feuer aus St. Privat, aber erst abends 8 Uhr gelingt es der Garde und den Sachsen, den Feind siegreich zurückzudrängen.
Währenddessen stand die Sache der Deutschen auf dem linken Flügel der Franzosen recht bedenklich. Aber auch hier trifft im Augenblicke der höchsten Gefahr die nötige Hilfe ein. Es sind die markigen Pommern, welche trotz eines anstrengenden Marsches von morgens 2 Uhr sofort in die Schlacht eingreifen. General von Moltke führt sie selber in die Schlachtreihe, und unter ihrem heldenmütigen Führer von Fransecky stürmen sie mit Kolben und gefälltem Bajonett von Höhe zu Höhe. Doch erst nach schwerer, blutiger Arbeit konnte Moltke dem Könige melden: „Majestät, wir haben gesiegt, der Feind zieht sich zurück."
Sedan. Mac Mahon hatte unterdessen ein Heer von 150 000 Mattn gesammelt und war nach Norden gezogen. Die belgische Grenze entlang sollte er aus Metz zu marschieren und den eingeschlossenen Bazaine befreien. Die Deutschen erfuhren diesen Plan der Franzosen durch ein Telegramm ans London, das einer Pariser Zeitung entnommen war, und vereitelten ihn. Sofort gaben sie den Marsch nach Paris auf und rückten den Franzosen in Eilmärschen nach. Am 27. August stießen sie mit Mac Mahon zusammen und bereiteten
5) Die Franzosen verloren 13 000 Mann.
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Extrahierte Ortsnamen: Sachsen Sachsen Sedan Mahon London Paris Eilmärschen
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Anstellung in holländischen Diensten, 1782, fuhr nach dem Cap der guten Hoffnung und nahm an einem Feldzuge der Holländer in Ostindien Theil, 1783—84. Er kehrte dann nach Preussen zurück, wurde 1786 als Ca-pitain wieder eingestellt und 1803 zum Obersten befördert. Als er 1806 im Blücherschen Corps bei Lübeck focht, gerieth er in französische Gefangenschaft. Vor dem Tilsiter Frieden wurde er auf Blüchers Empfehlung Generalmajor. Im Jahre 1811 zum Generalgouverneur von Ost- und Westpreussen ernannt erhielt er den Oberbefehl über die dortigen preussischen Truppen, welche dem französischen Marschall Macdonald untergeordnet waren.
Der König, welcher zu Potsdam noch rings von französischen Machthabern umgeben war, billigte zwar den Vertrag nicht und entsetzte den eigenmächtigen General seiner Stelle. Dennoch blieb dieser, weil die Russen die königlichen Befehle auffingen, auf seinem Posten. Auf Scharnhorsts Plan einer allgemeinen Bewaffnung eingehend liess er durch die ostpreussi-schen Stände eine Art Landwehr einrichten. Der König konnte erst, als er, um freier handeln zu können, seinen Sitz nach Breslau verlegt hatte (25. Januar 1813), alle diese Schritte gutheissen. Am 3. Februar erliess er hier eine Verordnung, welche eine allgemeine Heerespflicht einführte und die Bildung von Freischaaren gestattete. Am 10. März, dem Geburtstage der allverehrten Königin Luise, stiftete er auf Scharnhorsts Rath den Orden des eisernen Kreuzes.
Der Königs „Aufruf an mein Volk“ . (17. März) erzeugte in Aller Herzen eine flammende Begeisterung ■, welche schwungvolle Dichter, wie Theodor Körner, der Tyrtäus der Freiheitskriege, der ritterlich romantische Max von Schenken-dorf und der volksthümlich derbe Ernst Moritz Arndt zu glühendem Hasse gegen die fremden Unterdrücker steigerten. Auch der „Turnvater“ Jahn wirkte zur Belebung des kriegerischen Geistes. Der Kaiser von Russland versprach die Waffen nicht eher niederzulegen, bis Preussen wieder auf die Grenzen von 1806 zurückgeführt sei. Ja die im Ein Verständniss mit Russland erlassene und von dem russischen Oberfeldherrn Ku-tusow unterzeichnete Proklamation von Kalisch (25. März) verhiess sogar die Wiederherstellung des deutschen Reiches. Preussen brachte, obwohl damals seine Einwohnerzahl nur 5 Millionen betrug, 271,000 Streiter auf, so dass von 18 Ein-
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Extrahierte Ortsnamen: Ostindien Preussen Potsdam Breslau Russland Preussen Russland
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zenberg hatte die oberste Leitung der Schlacht; die Russen wurden von Barklay, Wittgenstein und Benningsen, die Preussen von Blücher geführt. An Reiterei und Geschütz waren die Verbündeten dem Feinde um das Doppelte überlegen. Am 16. Octbr. stritten die Russen und Oesterreicher südlich von Leipzig bei Liebertwolkwitz und Wachau mit unentschiedenem Erfolge, während die Preussen unter Blücher und York das Heer des Marschalls Marmont in einem mörderischen Treffen bei Möckern nördlich von Leipzig vernichteten. Am 17., einem Sonntag, liess Napoleon bei seinem Schwiegervater, dem Kaiser von Oesterreich, Friedensvorschläge machen statt, wie seine Generale riethen, die Schlacht sofort zu erneuern, ehe noch die Verbündeten durch die anrückenden russischen und schwedischen Heeresabtheilungen unter Benningsen und Bernadotte verstärkt wären. Da er keiner Antwort auf seine Anträge gewürdigt wurde, so begann am 18. der eigentliche Entscheidungskampf. Auf dem rechten Flügel bei Probstheida südöstlich von Leipzig vereinigte Napoleon seine stärkste Macht und hier gelang es ihm seine Stellung zu behaupten, während sein linker Flügel (bei Schönfeld) durch Bernadotte, welcher erst am Nachmittage auf dem Kriegsschauplätze erschien, sowie durch Bülow und Langeron zurückgedrängt wurde.
Am 19. Morgens 10 Uhr trat bereits das französische Heer den Rückzug an. Ein grosser Theil der Fliehenden wurde durch die voreilige Sprengung der Elsterbrücke abgeschnitten; mehrere, unter ihnen der während der Schlacht zum Marschall ernannte Poniatowski, ertranken in den Wellen des Flusses. Um 1 Uhr zogen die drei verbündeten Monarchen in Leipzig ein, wo sich ihnen der König von Sachsen als Gefangener ergab. Der Verlust in der Schlacht bei Leipzig war auf Seiten der Franzosen an Todten 15,000 Mann und ebensoviel an Verwundeten; auf Seiten der Verbündeten zählten die Preussen an Todten und Verwundeten über 16,000 M., die Russen über 21,000, die Oesterreicher mehr als 14,000 M. Die Schweden hatten nur ein Opfer von 100 M. zu beklagen.
Bei der geringen Einigkeit unter den Heerführern der Verbündeten konnte man sich nicht zu einer schnellen und nachdrücklichen Verfolgung entschlossen. Da sich aber jetzt auch Baiern (durch den Vertrag von Ried 8. Octbr.) an die Verbündeten anschloss, so stellte dieses ein Heer unter Wrede auf, um Napoleon auf seinem Zuge an den Rhein zu überfallen.
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Extrahierte Personennamen: Barklay Napoleon Napoleon Bernadotte Bülow Napoleon
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ihm diese beiden Staaten bei dem bevorstehenden Kriege wesentliche Dienste leisten konnten. Die Türkei beendete vielmehr unter englischer Vermittlung den mit Russland ausgebrochenen Krieg (1809—1812) durch den Frieden zu Bukarest, wonach der Bruth als Grenze festgesetzt wurde, trat mit Russland in Verbindung und erklärte sich zur Aufstellung eines Heeres in Volhynien bereit. Auch in Schweden betrieb der Thronfolger Bernadotte aus Rache gegen Napoleon, der ihn durch Zurücksendung nach der Schlacht bei Wagram gekränkt hatte, den Anschluss an Russland.
Im Mai 1812 brach Napoleon von Paris auf und eilte nach einem kurzen Aufenthalte in Dresden, wo er einen Hof von lauter Königen hielt, mit gewohnter Schnelligkeit an den Niemen, den Grenzfluss des russischen Reiches, 23. Juni. Seine Armee bestand aus Franzosen (275,000 M.), Polen (75,000 M.), Italienern, Illyriern, Schweizern, Spaniern, Oesterreichern und Preussen und zählte im Ganzen über 600,000 M. mit ungefähr 1300 Geschützen. Seit Xerxes’ Zeiten hatte man in Europa nicht ein so grosses, so bunt zusammengesetztes Heer gesehn. Die Polen, welche eine bedeutende Streitmacht gestellt hatten, verlangten von Napoleon die Wiederherstellung ihrer Selbständigkeit, aber er gab ihnen eine ausweichende Antwort. Bei dem Zuge nach Wilna begann es bei der langsamen Zufuhr auf den schlechten Wegen schon an Lebensmitteln zu fehlen. Smolensk wurde erst nach wiederholten Stürmen und Gefechten mit dem russischen General Barklay de Tolly genommen, 18. Aug. Aber hier zeigte sich zuerst der von Phull entworfene Plan der Rassen einer Schlacht auszuweichen und dem Feinde durch Zerstörung aller Vorräthe und selbst der menschlichen Wohnungen alle Mittel zum Unterhalte zu entziehen. Die Stadt wurde von den Russen beim Abzüge in Brand gesteckt, und das erschöpfte Heer fand in den Trümmerhaufen kaum eine kurze Rast. Da Kaiser Alexander die Hauptstadt Moskau nicht ohne Schwertstreich preisgeben wollte, so ernannte er an Barklays Stelle, welcher wegen seines Zauderns und Zurückweichens beim Volke missliebig wurde, den greisen Kutusow zum Oberbefehlshaber. Dieser bot Napoleon unweit der Moskwa bei den Dörfern Borodino und Moshaisk
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Extrahierte Personennamen: Bernadotte Napoleon Napoleon Napoleon Barklay Alexander Alexander Barklays Napoleon
Extrahierte Ortsnamen: Russland Bukarest Russland Volhynien Schweden Russland Paris Dresden M. Polen Preussen Europa Wilna Smolensk Moskau Moskwa
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Aber er wurde von den Oesterreichern geschlagen und rettete sich durch die Flucht nach Frankreich. Das Scheitern seines unüberlegten Planes wirkte auch auf Napoleons Unternehmen störend ein, während es zu gleicher Zeit die Verbündeten einigte. — Nach Napoleons Sturze suchte Murat mit Gewalt sein Reich wieder zu erobern, welches die Verbündeten an die bourbonische Dynastie (Ferdinand Iv.) zurückgegeben hatten. Aber als er von Corsika aus in Calabrien landete, wurde er mit seiner geringen Begleitung gefangen genommen und nach dem Ausspruche eines Kriegsgerichts erschossen, 15. Octbr. 1815.
Die verbündeten Mächte, Russland, Oesterreich, Preussen und England, durch die neue Gefahr wieder geeinigt, rüsteten in Verbindung mit dem deutschen Reiche, Spanien und Portugal ein Heer von 900,000 Mann, von dem bis zum Juni zwei Drittheile über die französische Grenze rückten.*) Sie stellten auch jetzt drei Heere auf, ein österreichisches am Oberrhein unter dem Fürsten Schwarzenberg, ein russisches unter Barklay im Centrum und ein preussisches und englisches unter Wellington und Blücher im Norden. Napoleon konnte gegen diese bedeutende Macht nur 271,000 Mann aufbringen. Zuerst wandte er sich gegen Blücher und drängte ihn nach hartnäckigem Kampfe bei Ligny zurück, 16. Juni. An demselben Tage griff Ney bei dem Wirthshause Q uatreb ras das englischdeutsche Heer unter Wellington an, um dieses abzuhalten dem bedrängten Blücher zu Hülfe zu kommen. Wellington siegte, aber sein Sieg war theuer erkauft; unter den Gefallenen war auch der edle Herzog Friedrich Wilhelm von Braunschweig. Zur Beobachtung des Blücherschen Heeres liess Napoleon nur eine kleine Abtheilung zurück. Er selbst wollte Wellington, welcher bei St. Jean unweit Waterloo eine feste Stellung eingenommen hatte, durch einen raschen Schlag vernichten, ehe sich Blücher mit den Engländern vereinigen könnte. Am 18. Juni rückte er ihm bei dem Pachthofe La Belle Alliance entgegen. Schon begannen die Reihen der Engländer zu wanken, als Blücher der Verabredung gemäss nach dem angestrengtesten Marsche um 4 Uhr Nachmittags auf dem Kampfplätze erschien und die Mitte der französischen Aufstellung (bei Planchenois) durchbrach. Zugleich mit den Engländern drang er dann bis
*) Königer, der Krieg von 1815 und die Verträge von Wien.
1865.
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Die Schlacht bei Fehrbellin.
81
felde geschlagen, welcher Sich aber wegen des morastes mit seiner Infanterie bis hin in Verrbellin retiriret, unbt weil er 8 brigaden zu ssse gehabt, haben theils meine reutter nicht das Ihrige gethan, worber ich inquiriren lassen, unbt selbigen den proces machen lassen werbe, 8 Fahnen, 2 estan-darten und ein stck (Kanone) Hab ich bekommen, was fr gefangene wei tch noch nicht, weil wenig quarttier gegeben worben. Der feinbt hatt viell volck und frnehme officir verlohren, man sagt, ba Wolmer Frangell (Waldemar Wrangel), Wittenberger, wie auch der Obrister Acksell (Axel) Wachtmeister und sein bruder sein geblieben, wo der feinbt bte brcke nicht diese nacht macht, gehe Ich auff Dremmen, wo selbige aber ferttig, werde Ich es noch eins mitt Ihn wagen, Gott gebe zu glck. In besten gnebigen schtz biefelbe Ich hiemitt befetle, und verbleibe Allzeit
Ew. Liebden
num den 18. Juny Dienstwilliger Vetter
Ao. 1675. Schwager und Gevatter
Friedrich Wilhelm, Churfrst.
b) rief des Prinzen oon Lessen-Kombnrg^ an feine emadtin
vom 19. 3nni 1675.
Aus: Schwartz, Bilder aus der brandenburgisch-preuischen Geschichte. Vortrage und Aufstze zur zweihundertjhrigen Jubelfeier des Tages von gehrbedin. Berlin. Duncker.
1875. S. 43. Der Anfang in der Orthographie des Originals:
Allerlibste Frame!
Ich sage nun Ew. Liebden hiemit, das ich gester morgen mit einichen Tausent mann in die avantguart commandiret gewesen, auff de seindtes contenance achtung zu haben, da ich denn des morgens gegen 6 Uhr de seindtes gantzer armee ansichtig wurde, der ich dann so nahe ging, das er sich muste in ein Scharmtzel einlassen, dadurch ich ihn so langen aufhielte, ^s mir I. Dl. der Churfrst mit seiner gantzen Cavallerie zu Hlffe kam. Sobald ich des Kurfrsten Ankunft oersichert war, war mir bang, ich mchte wieder andere Ordre bekommen, und fing ein hartes Treffen mit meinen Vortruppen an, da mir denn Derffling sofort mit einigen Regimentern beistand. Da ging es recht lustig zu, vier oder fnf Stunden, bis endlich nach langem Gefechte die Feinde weichen muten, und verfolgten wir sie von Linum bis nach Fehrbellin. Und ist wohl nicht viel mehr gehrt worben, ba eine ganze Armee, mit einer starken Infanterie und mit Kanonen so wohl versehen, von bloer Kavallerie und Dragonern ist geschlagen worben. Es hielt anfnglich sehr hart, bis dann meine Vortruppen zum zweitenmal brav gehetzt wrben, und bis wir denn endlich so heftig drauf gingen, da
1 Der Prinz von Hessen-Homburg hatte 1658 bei Kopenhagen einen Schu ins Bein et halten; da es nur noch an einer Sehne hing, schnitt er es ab und lie es spter durch ein plvernes ersetzen. Nach dem Tode seines Bruders wurde er 1677 Landgraf und starb 1708.
Ahl er. Quellenstoffe u. Lesestlllke. Ii. 6
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Extrahierte Personennamen: Wolmer_Frangell Waldemar_Wrangel Axel) Friedrich_Wilhelm Friedrich Wilhelm Schwartz
Extrahierte Ortsnamen: Fehrbellin Berlin Fehrbellin Hessen-Homburg Kopenhagen
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Koser: Die Schlacht bei Robach.
sich vielleicht gnstig vorbereitete, verderben. Endlich verlie er seinen Be-obachtnngsposten und setzte sich zu Tisch. Da brachte ihm Kapitn Gaudi, es war 2 Uhr geworden, die noch unglubig aufgenommene Meldung, da der Feind wahrhaftig anmarschiere. Auf den Dachboden zurckgeeilt', sah der König, wie die Marschkolonnen vor Pettstdt am Obschtzer Wald nicht die Strae nach Naumburg einschlugen, sondern sich nach Lunstdt wendeten, wo der das preuische Lager in der Front deckende Morast sein Ende nahm.
Sofort ward der Aufbruch befohlen. Die Pferde waren schon gesattelt, binnen wenigen Minuten verschwanden, zum Staunen des Feindes, die Zelte wie eine Theaterdekoration", nur einige Schwadronen Husaren und Mayrs Freibataillon blieben, um dem Marsch gegen diese Beobachter den Rcken zu decken, auf dem Lagerplatz zurck. Fr den Kampf waren nur noch 26 Bataillone und 38 Schwadronen verfgbar, etwas der 20 000 Mann. Um y2 3 Uhr wurde abmarschiert in der Richtung des Hhenrckens, der sich vom Lager nach dem Janushgel hinzog. Man hatte nur die halbe Sehne des groen Bogens zu durchmessen, in welchem die Gegner seit dem Morgen marschierten, und konnte sicher sein, die ffnung zwischen Lunstdt und den Anhhen bei Reichartswerben, durch die sie zu debouchierat1 gedachten, vor ihnen zu erreichen. Den fr den Angriff bestimmten linken Flgel fhrte Prinz Heinrich, den rechten, der sich zurckhalten und hinter dem Leibebach Deckung suchen sollte, Ferdinand von Braunschweig; an Reiterei waren diesem Flgel nur die Feldwachen zugeteilt, die nun, um den Schein einer Deckung zu erwecken, ein Glied hoch in langer, dnner Linie auf-gestellt werden muten. Die gesamte brige Kavallerie unter dem Befehl des jngsten Generalmajors, des sechsunddreiigjhrigen Seydlitz. setzte sich im Trab an die Spitze des Fuvolks; sie marschierte am Fue des Berg-rckens, durch die Hhe den Blicken der Feinde vllig entzogen. Jenseits plnkelten nur einige Husaren.
Noch setzte die Reiterei der Verbndeten in zwei langen Parallelkolonnen ahnungslos ihren Marsch sort, da sausen ihr vom Janushgel die Geschosse einer unversehens aufgefahrenen Batterie entgegen, und zugleich tauchen der der Hhe hinter Reichartswerben Mann und Ro auf, eine lange, prchtige Front, 15 Schwadronen, Dragoner und die Leibkrassiere, in zwei Gliedern. Den Sbel in der Faust, mit verhngtem Zgel, wie ein Blitz", jagen sie den Hang hinab. 5 Schwadronen grne Husaren brechen in der linken Flanke des Anmarsches aus dem Hinterhalt hervor. Die enggeschlossenen Marschlinien, die eine 16, die andere 17 Schwadronen tief, sehen sich durch den strmischen Anprall vllig berrascht, eingewickelt, umgestoen. Nur die kaiserlichen Krassierregimenter Pretlack und Trautmannsdorff und die
1 Debouchieren --- aus einem Engpa hervorrcken.
TM Hauptwörter (50): [T28: [Schlacht Heer Feind Mann Armee Napoleon Franzose General Truppe Preußen]]
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Extrahierte Personennamen: Kapitn_Gaudi Heinrich Heinrich Ferdinand_von_Braunschweig Ferdinand