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Diagramm für Aktuelle Auwahl statistik

1. Bd. 1 - S. 494

1911 - Leipzig : Wiegandt
— 494 — Des andern Tages ward der Obr. Lieut. Rörscheid / mit mehrern Volck dahin comnmndtret / gute Ordnung anzustellen / und die gefangene Schweden nach Leipzig zu fuhren : Welche denn neben obernanten Commendanten / 1. Capitain^ / ^outenant / und 2 Fähnrichen / in allem mit den Gemeinen bey 50 Personen / samt den neun Fahnen / den 2. und 3. dieses Monats anbero gebracht und verwahret wurden." Qu9ero (Vogel, Leipz. Ann., S. 565 ff.) 5. Der schwedische General Königsmarck vor Leipzig. 1642. ,.r *5 dieses ljan.^I ließ sich Königsmarck / welcher die Sächsische Reuterev biß aus Eilenburg verfolget mit 1000 Pferden / und 2000 zu Fuß in voller Battagl.e tun bet Rennbahn haltend / vor Leipzig sehen , °nff welchen mtt @rfimrhitzr ^ Plerssenburg und Peters Pastey gespielet würde: weswegen gebachter Schwed„cher General tum Leipzig 24 000 Reichsthaler forderte / davon aber ihm aber weniger als Nichts verwilliget wurde. Umb 10 Uhr wurde ein Schwedischer ® tangener hekuigebmcht / lind ms Stockhaus gcsetzet. Um Mittag kam Nachricht 11 ta Rw^ nen ^brandschatzet / barauff ihren March nach Eilenbnrg / und dav Haupt-L^uartier zu Dallwitz genommen." (Vogel, Leipz. Ann., S. 569 ff.) 6. Heldentaten der Leipziger während der Torstensonschen Belagerung. 1642. fiirtn.ji?-’ ^ ®e9m 2lknb ^ ein Wagehals zum Rannischen Thor fis Jf f0uir ,e nec^te Schwedische Wache gangen / hat 6 Soldaten s ^ funden stracks geschrien: drauff / ihr Brüder / drauff: Worauff nll T*Ä" rrmrint 1 der Hausse wäre da / deswegen das reißans - flt)r fetl* stiche gelassen / welches der einige Kerl mit hereingebracht / dafür ihm der General 5 Reichsthaler geben." , Ql; „Gegen Abend hat man vorm Grimmischen Thor die Schwartzsarbe*) und etliche dem Thor nahegelegene Häuser abgebrennet / und die Schwedischen arauö vertrieben. In besagter Farbe hat man eine Mine gesunden / so fast nnfllnf, l®aen Zum Stadtgraben gehabt. Angleichen / so seynd die Unsrigen beym Hallis. Ahore ausgefallen / haben die Wacht verjagt / sind biß an einen Feuermoyel kommen / haben aber nicht Mittel gehabt / solchen wegzubringen / fsnfl f ^ i nur etliche nahgelegene Häuser angezündet / und viel 5 Vtt 1 u-nt andere Sachen mit hereingebracht / und daraus Geld gelöfet. in T ^at etn Simmermann vorm Grimmischen Thore mit der Axt rl°r ^ / ?iß hinaus zum Spital gejagt / und nur geschrien: % ^ ^ursche I und ist doch gar alleine gewesen. ~ ,, Xen ^ hat der Feind frühe Morgens um 8 Uhr wieder mit 6 halben . < Schloß-Pastey und mit 2 Feldschlangen ans» Thurm anfangen Jfj' ungleichen wieder viel Sterne ins Schloß einznwerffen / und damit ohn unterlaß ^continuirt. Da zuvor der Zimmermann mit einer Hand-Granate sich an des Feindes Batten partirt2) / die Hand-Granate glücklich hingeworffen / daß sie ^ aus der Batterie gewichen. Um 10 Uhr sind 20 Mußquetirer mit 20 Hand* granaten / untern Petersthore nach einander hinunter in Graben gestiegen / und indem der Feind die Stücke gelöfet / sind sie unter dem Rauche an des Feindes Färberei. *) herangeschlichen.

2. Bd. 1 - S. 447

1911 - Leipzig : Wiegandt
— 447 — B. Leipzig im Mittelpunkte der Sriegswirren. 1631—1635. a) Schlacht bei Breitenfeld. 17. September 1631 *). 1. Vorbereitende Ereignisse, a) Das kursächsische Heer zieht sich bei Leipzig zusammen. (August 1631.) „Anno 1631. Den dreyzehenden Augustl zu Mittag vmb eylff Vhr / sind tausend Reuter ankommen / . . . Vnd seiend hernach aufs die nechsten Dörffer ein-quartiret worden. Den zehenden / eylfften und zwölfften hujus, ist vor den Höllischen Thor / hinter der Gärber Gassen / biß fast an Breitenfeld / ein Feldläger abgestochen / und die Quartir mit eingesteckten Fähnlein abgezeichnet worden. Den vierzehenden Dito / seynd sünff Fähnlein aus dem gelb / und schwachen Regiment in gedachtem Feldläger ankommen / welche alsobald hin- und wieder Strohe gesamlet und Aeste von den Weyden / und andern Bäumen gehawen und jhnen darvon Hütten gemacht." [Diesem Regiment folgte dann das rot-gelbe, das blau-weiße, des Feldmarschalls Regiment: das rot-schwarze und viele „Reuteret)."] „Den 21. Augusti vmb 1. Vhr / seynd die Kauffleute und Kramer vor den Rath gefordert und jhnen ernstlich verbotten worden / keine Zeitung an andere Orte weg zuschreiben. Desgleichen hat der Rector aufs der Universitet auch gethan. Darauff ist den 22. Augusti srüe Morgens alles Churfürstliche Sächs. Fuß Volck auß dem Lager / auch theils Reuterey auß den Quartiren geführet / und in Schlachtordnung gestellet worden- Das rote / und schwartze Regiment des Herrn Feldmarschalchs / hat den Vorzug gehabt 1 denn zur linden Hand . . . das rothe / und gelbe gehalten. Hinten an auff der rechten Hand / hat das blaw / und weifte / und auff der Lincken 5. Fahnen vom schwachen und gelben in Ordnung gestanden. Auff der rechten Hand hielten im Flügel 13 Cornet Reuter / den beyden Hechogen von Altenburg zustendig / darunter waren vier Vranienfarbene2) Cornet Kürissirer / und vier Vranienfarbene und 5. Stahlgrüne Cornet Archibnsirer in alle vngefehr 1600. Reuter. Auff der andern Seiten im lincken Flügel hielt des Oberst, von Bindauff Regiment , darunter 4. weisse Cornet Kürissirer und 5. grüne Archibnsirer zusammen 1200. Pferde. Einen Büchsenschoß hinter der Schlachtordnung nahe der Strassen hat der Churs. L>ächsis. Stallmeister und Oberster Leutenant vber die Artollerey . . . mit 6 stanken Compagnien zu Roß / . . . gehalten / sollen vber 700. Pferde starck gewesen seyn. Endlich kamen zur Gerbergassen heraus 8. Cornet Kürissirer / ein tapsfers wolmundirtes Volck welches gleichsals mit in Ordnung gestellet worden. Manches von besagten 8. Corneten ist 160. Pferde starck gewesen." _________________________________ (Heydenreich, Leipz. Cron.) ') Die Daten der Chronikberichte nach Julian. Kalender. -) gelblich (= grün). b) Ausbruch des sächsischen Heeres nach Torgan. „Folgendes Tages , war der 23. Aug. ist das Fußvolck auffgebrochen / nach Eulenburgk und ferner auff Torgaw zu / denen auß hiesiger Vestuug 10 schöne Stücke Geschütz und die Reuterey gesolget. Denn weil man Kundschafft bekommen / der Feind wolte des Elbpasses sich bemächtigen / als ist nötig erachtet worden desselbigen sich zuversichern. Zu welchem Ende das Chur Sächs. Volck dahin geführet und bey Torgaw eine groffe Schantzen auffgebawet worden ist.

3. Bd. 1 - S. 472

1911 - Leipzig : Wiegandt
- 472 - Befehl zukam, nach dem kurtzen Widerstände eines Hauptmannes, der vom König mit 200 Mann wenige Stunden vorher dahin abgeschickt war, sich der Stadt Halle schon bemächtiget. Bei der ersten Morgendämmerung hörte man, daß der König gegen uns ins Treffen rücke, und Sr. Durchlaucht gab seiner Seits folgende Anordnung: Rechts blieben in geringer Entfernung vom rechten Flügel drei Windmühlen, Lützen lag in der Fronte, der linke Flügel breitete sich in das Feld aus, die Artillerie war in der Fronte vertheilt, welche 5 Abtheilungen Infanterie hatte, von 2 andern Abtheilungen und einer Reserve unterstützt. Gleicher Weise war die Cavallerie auf dem rechten und linken Flügel in Abtheilungen aufgestellt, damit sie die eine und die andere Flanke der Armee bestens decken, nach Bedürfniß vorrücken, und vereinigt mit der Infanterie den Feind angreifen könnte. Die ganze Armee überstieg die Zahl von 12,000 Mann nicht. Unterdessen hatte der König nicht viel weiter als außer dem Kanonenschüsse, sein Treffen dem unfrigen gegenüber angeordnet; sieben Abtheilungen Infanterie in der Fronte, und 2 Abtheilungen Cavallerie mit etwa eben soviel in Reserve. Es ist sicher, daß seine Armee 25,000 Mann erreichte. Ueber die Fronte hinaus nahm sein linker Flügel die Richtung auf Lützen, der rechte auf ein kleines Gehölz, welches fast in gleicher Linie mit seiner Fronte lag. In dieser Bereitschaft erwartete Sr. Durchlaucht, daß der König sich bewegen würde, um ihn sodann anzugreifen. Als nun das Treffen in Bewegung kam, zeigte sichs, als ob man bald auf die eine, bald auf die andere Seite sich werfen wollte; endlich aber wurde in der Fronte angegriffen und die Cavallerie des rechten Flügels vorgestoßen, um unsern linken Flügel zu beschäftigen; daher es nothwendig wurde, das Gepäcke linker Hand hinter unser Treffen zurückzuführen, damit es nicht abgeschnitten würde. So begegneten sich die Armeen in gleicher Fassung und Heftigkeit, unter häufigen Kanonenschüssen, die wechselweise schadeten: jeder Theil suchte sich über die Leichen einen Weg, um den Feind aus seinen Posten zu verdrängen. Inzwischen kam der Graf Pappenheim mit einigen Regimentern Cavallerie und Dragonern, mit welchen er sich auf den linken Flügel, gegen den der König, wie es schien, am heftigsten eindrang, wendete; aber indem er mit der gewohnten Unerschrockenheit angriff, wurde er schon im Anfange durch eine Falconetkugel schwer verwundet aus dem Gefechte gezogen, um ihn nach Leipzig zu bringen. Früher jedoch als er den Weg zurücklegte, endigte dieser im höchsten Grade tapfere Mann ein dem Dienste Gottes aufgeopfertes Leben, nachdem er vor der Schlacht gebeichtet, noch vor den letzten Athemzuge für die Vergebung seiner Sünden und für den Kaiser gebetet hatte, in der rühmlichsten Gelegenheit, und unter dem heftigsten Kampfe, den Deutschland jemahl sehen mochte. Die Regimenter, welche Pappenheim geführt hatte, singen an in einiger Unordnung zu weichen; der Feind drang heftiger ein, und es war wunderbar anzusehen , wie im Augenblicke des helleften Sonnenscheines, ein dichter Nebel die Unordnung dieser Cavallerie verbarg, und sogleich wieder verschwand, so daß der Feind von dem Obersten Piccolomini mit feinem Regimente und dem von Götz zurückgeworfen wurde, welches von dieser Seite unsere Infanterie so gut flanfirte, daß, obschon der Feind mehrmahls versuchte in dieselbe einzudringen, es ihm dennoch nicht gelang, auch eine starke Anzahl Gelbröcke, die in entschlossener Bereitschaft , ihre Musketen von den Pieken gedeckt, anrückten, von unserer Infanterie angegriffen und völlig geworfen, auf dem Platze blieb, und diese ganze Abtheilung fast in einem Augenblicke in einen Berg von Todten verwandelt, einen bewunderns werthen Anblick gab. Kein besseres Glück hatten die Blauröcke, welche der Oberste

4. Bd. 1 - S. 474

1911 - Leipzig : Wiegandt
— 474 — Der Generalissimus vereinigte seine ganze Truppe, welche auf den ersten Posten des Treffens immer noch fest hielt; aber sie war so abgemattet, und es war bei dem Mangel an Proviant kein Mittel sie zu erfrischen, so daß beschloßen wurde, die Armee nach Leipzig zu führen, wohin sie um zwei Uhr in der Nacht in guter Ordnung den Marsch antrat. Von der einen wie von der andern Seite blieben Kanonen auf den Wahlfelde zurück, weil die Pferde theils getödtet, theils versprengt waren; und wenn auch der Feind einige gleich mit sich führte, so stieß doch den folgenden Tag bei dem Paße von Ropach, eine Meile von Lützen, der General Corpes auf 6 Stücke mit der Bedeckung von 25 Musketiren, welche die Croaten niederwarfen, und auch die Räder zerschlagen wollten, bei einer entdeckten feindlichen Truppe aber sich zurückziehen mußten. Man darf annehmen, daß in dieser wüthenden Schlacht der Feind 8000 Mannx), die Verwundeten mitgerechnet, verloren hat. Nach Aussage der später eingebrachten Gefangenen ist der König nach begonnener Schlacht nicht mehr gesehen worden. Gewisser weiß man, daß gleichstimmig dem ersten unter der Truppe verbreiteten Gerüchte, er um 2 Uhr Nachmittags von einem Musketenschuß in den Arm getroffen, und als er sich retten wollte, von einem Reiterhaufeu angefallen, mit zwei Pistolenschüssen niedergestreckt, ausgezogen auf dem Platze liegen gelaßen, von den ©einigen aufgefunden, und zwei Tage darauf der Leichnam bal-samirt worden ist. Von den vornehmsten seiner Armee ist der Prinz von Anhalt tödlich verwundet; überhaupt sind die meisten Obristen und Offieiere geblieben, bis itzt wußte man aber die Nahmen noch nicht. Fahnen und Standarten sind, beides zusammen, 60 verlohren worden, welche Se. Durchlaucht dem Kaiser zuschicken wird; außerdem, daß von 36 Fahnen des niedergemachten Regiments der Gelbröcke, nur die Stangen auf dem Felde liegen geblieben sind. Kaiserlicher Seits übersteigt die Zahl der Todten und Verwundeten nicht 3000 Mann . . . Die Cavallerie verlor nichts mehr als drei Standarten, und die Infanterie nur eine Fahne. Bei dem Mangel an Lebensrnitteln und Fütterung konnte die kaiserliche Armee sich nicht lange in der Gegend um Leipzig erhalten, außerdem, daß der Feind den kürzeren Weg hatte, sich mit Dresden in Verbindung zu setzen, und uns den Paß von Chemnitz abzuschneiden ..." (Förster, Wallensteins Briefe, Ii, S. 295 ff.) c) (Ein Chronikbericht. Die Schlacht bei Lützen, 6. Nov. 1632. „Als der König in Schweden kundschafft erlanget / daß der Friedländer ins Churfürstenthumb Sachsen feindselig eingefallen / unterschiedener Städte sich bemächtiget und im Lande mit Schwerd und Feuer alles verderbete / und deßwegen von dem Churfürsten selbst umb schleinige Hülff ersuchet worden / hat er sich nicht gesäumet / sondern mit der gantzett Armada, welche aber ziemlich schwach und kaum in allen 15 000. Mann zu Roß und Fuß starck gewesen / eilends ausgemacht und durch Francken und Düringen / nach dem Lande zu Meissen in solcher Eil sich begeben / daß er den 1. Novemb. zu Naumburg wohl und glücklich angelanget. Allda er auch / weiln er den Feind bey Weissenfels und also in der Nähe zu seyn verspüret / ein Läger formiren und daffelbige mit Gräben und Brustwehren zuverwahren angefangen. Darauff Kriegsrath halten / und ob man dem Feinde eine Feldfchlacht lieffern folte / berathschlagen lassen. Es sind zwar viel der Mey-

5. Bd. 1 - S. 86

1911 - Leipzig : Wiegandt
vns vnde vnsirn erbin vride allen vnsirn nach komelingen alz eyn recht eygin vnde also vorgeschrebin stet, vsgesloßen 4) alleyne vnsem Halsgerichte, daz wir vns vnde vnsern erben in dem obgenanten dorfe vnde in felde zcn Melkaw behaldin. Dissir eygintschaft sint gecznge5) dy edeln vnde dy gestrengen etc. etc. ünfer heymelichin vnde liebin getrnwen 6) ünde ander lute genug, den wol ist zeu gloubin.............................. Gegebin zcu Pygaw 7) nach gocz geburtin dryczenhundirt iar dar nach in dem eyn ünde achczigistin iare am mantage nach Mauricii". (Cod. dipl. Sax. reg. Ii, Ix. Nr. 150.) 4) ausgeschlossen. 6) Zeugen. 6) Getreuen. 7) Pegau. f) Markgraf Wilhelm verkauft dem Thomaskloster die Dörfer Holzhausen und Zuckelhausen und stiftet eine Messe. 1384. „Wir Wilhelm üon gotes gnaden margrafe zcu Mißen . .. bekennen, etc. daz wir den erb ent und geistlichen dem probeste ünd dein conuente zcu sente Thomas zcu Lip-czik regeler ordins ünd iren nachkomen . . . diße nachgeschrebene dorfere Holezhusen mit deme wüsten dorfe zcu Kolmen ünd Czuckelosen mit deme wüsten dorfe czu Lippran-disdorf, ... die da legen in der phlege zcu deme Nuweuhose, mit sibenczen schocken geldez ierlichir gulde, die wir yn r) an unstr bete, schoße2) ünd binste bewifet habin an den felbin borfern an gelde, an körne ünd an obeley 3), recht ünd redelich üor-konst haben üor czwenczik fchok ünd czweihundert schok grofchen Fribergifcher muncze, dy st üns nuczlich ünd gancz beczalt haben, ünd waz wir übir die sibenczen schok in den felbin dorfern noch habin ünd gehabet habin, daz habe wir gegebin willeclich durch got zcu deme altare, den man buwen4) fol in der kirchen zcu fente Thomas zcu Lipczik an deme philer 5j üor ünfer ürouwen 6) altare ünd den man ouch wihen fal7) in ünfir ürouwen ünd fente Jorgen ere, über deme altare man ouch alle tage eine meße lesen ünd alle funnalmnde eine meße erberlich8) singen fal üan vnfer liben ürouwen mit acht fchulern ünd die mit geluchte9), gelute 10) ünd mit orgelfange frü mit dem tage ünd an allen ünfer ürouwen abenden ünd tagen erberlich begen n) fal. Dor ümme wir ouch luterlich 12) durch got ünd durch siner liben muter Marian ... die egencnten dorfer Holezhusen, Kolmen, Czuckelosen ünd Lippronbes-dorf mit allen iren renten dinste schoße gülden bete2) rechte lehen ünd nemelich mit allen czu ghehorunge ünd allen gerichten in üelde ünd in dorfe, übir wunden ünb übir czetirgefchrei, mit wetten ünd bufen13), üßgenomen alleine daz obirste gerichte, daz man halzgerichte nennet, daz da halz u) ünb hont ane trit 15); baz wir üns ünb ünfern erben beholben ünuorgeben 16), den egenonten dem probeste, beme conuente gemeinlich zcu fente Thomos zcu Lipczik. . . üon ünfer fürstlicher gemalt geeigent ünb gegeben haben etc. . . . Vnd heifen ünd gebiten ouch allen ünfern üoyten vndirvoyten botelen17) ünd omptlüten ünd wollen ouch die ünfer Hulden . . . doz fi sich üort mer 18) in die dorfere egenonte ünd in ire czngehorunge in keinen wifen werren 19), dar ynne griffen noch befweren füllen ane arg, ane alleine ob 20) freüel, gewelde21) obir anbir sache geschege22), baz halz ünb hont antrete, baz sullen sie ünb mögen üon ünfern wegen richten, wie oste baz czu schulbe queme23), ..... . i) ihnen (= den Dörfern). 2) Steuern, Abgaben. s) Obliegenheiten. 4) bauen. 5) Pfeiler. 6) Frauen (— Jungfrau Maria). 7) weihen soll. 8) ehrbarlich. 9) Lichtern. I0) Geläute. u) be- gehen. 12) lauter l— aufrichtig). 1s) Geldstrafen. M) Hals. 1s) antritt (— betrifft). 16) un- vergeben. 17) Bütteln (vgl. S. 22 ff.). 18) hinfort. 19) in keiner Weise hineinmengen. 20) ob. 21) Gewalt. 2s) geschehe. 2s) käme.

6. Bd. 1 - S. 456

1911 - Leipzig : Wiegandt
456 — 2. Der Tag der Schlacht. 7. September, a) Berichte von evangelischer Seite. 1. Brief Gustav Adolfs an den Pfalzgrafen Johann Casimir aus dem Lager bei Schkeuditz, den 10. September 1631 1). „Nachdem wir nach mehreren hin und wieder geschickten Briefen und Botschaften, mit Kursachsen einig geworden und Allianz mit ihm geschlossen, gingen wir den 3. dito nach Wittenberg, passirten an demselben Tage daselbst die Elbe und logirten Uns in der Nacht eine Stunde Wegs draußen vor Kemberg. Den 4. früh marfchirten wir nach Düben, schlugen davor unser Lager auf, um Kursachsen zu erwarten, das von Eilenburg im Anzuge war. Er kam am 5. zeitig mit seiner etwa 20,000 Mann starken Armee ins Feld. Er ließ sein Volk in verschiedene Bataillons rangiren, und sich darnach bei Uns anmelden: er wolle, wenn es Uns beliebte, kommen, um Uns zu begrüßen. Wir nahmen deshalb eine Anzahl Cavallerie mit Uns, und ritten dem Churfürsten eine kleine Strecke entgegen, in dessen Gesellschaft Unser Schwager der Kurfürst von Brandenburg war. Nach der Begrüßung ritten wir mit dem Kurfürsten zur sächsischen Armee, und rund um dieselbe; dann zu Unserer Infanterie, welche gleichfalls in „Bataille" hielt. Und nachdem wir beide Armeen besehen hatten, nahmen wir die Kurfürsten mit in Unser Quartier. Dort beriethen wir mit den Kurfürsten, discoutirten besonders mit Kursachsen pro et contra, wie man den Feind angreifen solle: ob durch Diversionen, um ihn allmählig zu fatiguiren; ob in offener Feldschlacht. Wir führten verschiedene Gründe pro priori an, von denen der wichtigste das augenscheinliche Abenteuer und die große Gefahr war, in welche nicht allein beide Armeen und die Länder der Kurfürsten, sondern zugleich das ganze gemeine Wesen gesetzt werden würde, wenn man durch eine Schlacht alles mit Eins auf das Ziel setzte. Kursachsen stimmte pro posteriori, meinend, daß der Feind auf andere Art nicht ans dem Lande zu bringen fein würde, und daß es unmöglich wäre, daß das Land für zwei so große Heere fernerhin Proviant und Lebensrnittel liefere und dgl. mehr; und drang schließlich auf die Feldfchlacht. Endlich wurde zwischen uns abgemacht, daß man, wenn sich die Gelegenheit, und wenn sich der Feind zeigte, mit gestimmter Macht nach Leipzig zu dem Feinde unter die Augen gehen und eine Schlacht wagen sollte. Mit dieser Resolution zogen die Kurfürsten in ihre Quartiere." So nun ging, am 6. September bei Tagesanbruch, Gustaf Adolf nach Düben voraus. Die Armee folgte „ä la file“ über den Paß daselbst, kam am Abend desselben Tages zu dem Dorfe Wölchau, eine halbe Meile von Leipzig. Dort blieb man die Nacht über. „Als es am 7. September zu grauen begann, wurde befohlen, daß zum Aufsitzen geblasen würde. Und da zwischen dem Dorfe und Leipzig fast gar kein Wald war, sondern großes und ebenes Feld, so hatten Wir gute Gelegenheit, ließen auch die Armee in voller Bataille gegen die Stadt gehen. Der Marsch währte kaum anderthalb Stunden, als wir des Feindes Avantgarde und seine auf eine Anhöhe Postirte Artillerie, hinter der seine ganze Streitmacht in voller Bataille stand, zu Gesicht bekamen. Sie hatten die Sonne und das Wetter zu ihrem Vortheil, denn die lange Dürre hatte viel Staub erzeugt. Wir bemühten uns, den Feind aus diesen Vortheilen zu ziehen, vermochten es jedoch nicht, weil die Unseren Angesichts des Feindes über einen schwierigen Paß *) Original in schwedischer Sprache, Inhalt in der Übersetzung mitgeteilt von G. Droysen.

7. Bd. 1 - S. 470

1911 - Leipzig : Wiegandt
— 470 — meister, Julio Diotati schicken, welcher deroselben von allen vnterthänigsten Bericht thuen wierdt, Zu dero beharrlichen Kays. Gnaden mich benebenst gehorsambst empfelende, Geben im Quartier zu Freyenstein den 25. November 1632. E. Kay. May. Vnderthänigster Gehorsambster Diener und Fürst A. H. z. M. F.!) P. 8. Der König2) ist gewiß Todt mit viel Wunden auf der Wahlstatt Todt blieben." _____________ (Förster, Wallensteins Briefe, Ii, S. 293 f.) *) Albrecht, Herzog zu Mecklenburg, Friedland. *) Gustav Adolf. 3. Relation nach Generalquartiermeister Giulio Deodati. „Nachdem von den kaiserlichen Truppen die Stadt und Festung Leipzig den 2ten November 1632 eingenommen war, setzte der Generalissimus, Herzog von Mecklenburg, die Armee in Bewegung, um sich der Stadt Torgau zu bemächtigen, und die dortige Elbebrücke zu gewinnen, womit die Eroberung Sachsens erleichtert, und der Besitz aller Churfürstlichen Länder für uns versichert fein konnte. Die Armee war auf dem halben Wege zwischen Leipzig und Torgau bei Eilenburg angekommen, als die sichere Nachricht einlief, daß der General Pappenheim mit feiner Truppe schon in der Nähe sei; daher Se. Durchlaucht beschloß, ihn entgegen zu gehen und gegen Leipzig zurück zu kehren, wo der Graf (Pappenheim), nachdem er bei Merseburg die Saale passirt hatte, sich mit unserer Armee vereinigte. Er überredete den Generalissimus, seine ganze Stärke gegen Erfurt zu kehren, welches zu erobern leicht fein würde, da der Herzog von Weimar nur mit 5000 Mann daselbst stehe. Indessen ging die Gewißheit ein, daß der König mit einer starken Armee zu Erfurt angelangt fei, und in großen Eilmärschen sich nähere. Man konnte für sicher annehmen, daß er den Churfürstlichen Ländern zu Hülfe kommen würde, und da mit diesen Nachrichten die Sachen verändert waren, befahl Se. Durchlaucht , einen andern Weg gegen Weißenfelß einzuschlagen, welche Stadt über die Saale liegt, nachdem der Oberste von Suys mit seinem Infanterie- und dem des Obristen Breda Cavallerie - Regiments vorgestoßen war, um Naumburg, einem wichtigen Paß über der Saale, dem sie ziemlich nahe kamen, zu besetzen. Sie fanden aber, daß der König mit einem Vortrabe von 5000 Mann zuvorgekommen war, und eine Sauve-garde von 30 Musketieren gemacht hatte, daher man, nach einen leichten Scharmützel mit Breda, welcher in die Dörfer vorgerückt war, sich unserer Seits in guter Ordnung nach Weißenfels zurückzog. Mittlerweile war der König mit feiner ganzen Armee über die Brücke ge- gangen , und vor Naumburg gelagert, dahingegen die Kaiserlichen bei Weißenfels sich in Schlachtordnung aufstellten, wo der Feind in einigen starken Cavallerie-Abtheilungen sich sehen ließ, nach schwachem Scharmützel mit unsern Kroaten aber sich sogleich zurück zog, und nun unsere Armee in wenigen Dörfern um die Stadt herum sich setzte, unterdessen man vernahm, daß sich der Feind vor Naumburg verschanze. Se. Durchlaucht war der Meinung, den König aufzusuchen; weil aber der grade Weg von Weißenfels nach Naumburg, des anhaltenden Gebürges und der sehr engen Pässe wegen, beschwerlich ist: so erhielt der General Quartiermeister den Befehl, mit einer Bedeckung von Croaten nach Zeiz zu gehen, welche Stadt von

8. Bd. 1 - S. 471

1911 - Leipzig : Wiegandt
— 471 — Weißenfels zwei und von Leipzig drei Meilen liegt, um die gelegenste Straße auszufinden, und den Feind in seiner Stellung zu beobachten. In einer so wichtigen Sache wollte Sr. Durchlaucht die Meinungen aller Obersten haben, und befahl daher den Grafen Pappenheim und Holcke, in seinem Nahmen sich mit ihnen einzuvernehmen. Sie zogen in Betrachtung, daß der König seinen Posten in vorteilhafter Lage genommen und sich darin befestiget habe; daß die Jahreszeit schon so weit vorgerückt, und bei der Kälte sich im Felde zu halten, beschwerlich sei, daß außerdem, nach den eingegangenen Nachrichten Cölln von dem Grasen Heinrich von Braghe (Berg?) berennet sei, und man eilen müsse, diesen Platz außer Gefahr zu bringen, dessen Verlust doch von so geringer Folge war: und so vereinigten sie sich einstimmig dahin, daß es nicht zuträglich sein würde den Feind aufzusuchen. Alle diese Ursachen begründeten Se. Durchlaucht zu dem Entschlüsse, den Grafen von Pappenheim mit 2 Regimentern Kroaten an die Weser zu beordern, so daß er neben der guten Anzahl Truppen, die er dort unter den Befehlen des Grafen Gronsfeld gelassen hatte, Cölln zu Hülfe kommen, und neue Werbungen in Westphalen und Paderborn veranstalten möchte. Inzwischen wolte Se. Durchlaucht die Armee an der Saale nach Leipzig, und andern Plätzen umher, von Dresden verlegen, und in Corps von Infanterie und Cavallerie nach solchem Verhältnisse eintheilen, daß, wenn der König einen dieser Orte angreifen sollte, er so lange wiederstehn konnte, bis alle übrigen zur Hülse sich vereinigt haben würden. Um diesen Entschluß auszuführen, brach der Generalissimus mit der Armee von Weißen-fels auf; er ließ den Grafen Pappenheim mit 6 Infanterie und einigen Cavallerie-Regimentern gegen Merseburg gehen, damit er das ziemlich feste Schloß von Halle, welches 200 Königliche bewachten, wegnehmen, die Truppe, wie es die Umstände dort geben würden, verlegen, und fofort feinen Weg nach der Weser verfolgen möchte; mit dem Rest der Truppen setzte sich Sr. Durchlaucht bei Lützen . . . Da aber ... der König den Abzug Pappenheims mit den zwei Regimentern ahnen mochte; so entschloß er sich, uns mit großem Vortheil anzugreifen. Der Gras Rudolph Coloredo marfchirte mit den Croaten gegen Weißenfels, um einen im Schloß zurückgebliebenen Hauptmann mit 100 Musketiren an sich zu ziehen. Er fand den König mit feiner Armee vorgerückt, im Angesichte der Stadt in Schlachtordnung gegen Lützen vordringend, und traf noch so gelegen ein, daß, obschon der König Truppen geschickt hatte um das Schloß zu besetzen, es ihm dennoch gelang, die 100 Musketiere zurückzuziehen, und mit dieser wenigen Infanterie und den Croaten, unter beständigem, muthvollen Kampfe der feindlichen Armee zur Seite Rappich (Rippach) zu erreichen. Vorher schon hatte Sr. Durchlaucht auf die wiederholten Nachrichten des Grafen durch das gewöhnliche Zeichen der drei Kanonenfchüße die Armee unter das Gewehr gerufen, und es war schon Nacht, als alle Regimenter dem Waffenplatze bei Lützen sich zudrängten, der König aber durch Rappich (Rippach) gezogen, und in einer Meile Entfernung von Lützen gelagert war, Inzwischen suchte der Obristlientnant des F. M. Holcke, so sehr auch die Dunkelheit der Nacht entgegen war, in Gegenwart Sr. Durchlaucht die Truppen in Schlachtordnung zu stellen, während er durch ausgeschickte Partheien die Bewegungen des Feindes bewachte, an den Grasen Pappenheim aber schickte Se. Durchlaucht Eilboten mit der Nachricht vom Entschlüsse des Königs, und mit dem bestimmten Befehl, daß er mit seiner ganzen Truppe umkehren, er selbst aber in Person mit der schweren Cavallerie und den Dragonern in möglichster Eile vorrücken möchte. Er hatte, als ihn der

9. Bd. 1 - S. 95

1911 - Leipzig : Wiegandt
— 95 — b) Das Nonnenkloster. (Es wurde vor 1230 von Hohenlohe bei Lützen nach Leipzig verlegt. Die Nonnen waren Biftmiensermnen, dem Orden der Benediktiner zugehörig. „Ausserhalb der Stadt / vorm Petersthor unweit der Pleisse / wo ietzo die Schloß-Pastey und Graben aufsgemhret finb i) / hat . . . gestanden das Nonnen-Kloster, welches zu Ehren des heiligen Georgn erbauet / und deswegen das Georgenkloster ist genannt worden". (Vogel, Le^pz. Chron. S. 133f.) Daher hießen die Nonnen auch „Georgen"-Nonnen.) gen des Nonnenklosters. Mühle zu Lusitz). 1241. „Heinrich von Gottes Gnaden Markgraf von Meißen und Ostland usw. Heil in Ewigkeit usw. Allen Christgläubigen usw. wollen wir zu wissen tun, daß wir zur Ehre Gottes und der Heiligen für unser und der Unseren Seligkeit das Nonnenkloster Zisterzienser Ordens in Leipzig durch unsre besondere Gnade trösten wollen, und geben ihm frei von unserm Besitz die Mühle in dem Dorfe, Lusitz 2) genannt, mit allen Zugehörungen dauernd zu besitzen, damit der Konvent besagten Klosters für solches Geschenk Gott besonders um unsrer Jugendsünden willen bitten möge usw. Gegeben in Weißenfels i. I. 1241 der Fleischwerdung des Herrn, am 16. Jan. usw." 1. Grundbesitzerwerbun a) Das Brandvorwerk (-- „Henricus dei gratia Misnensis et Orientalis marchio etc. salutem im-perpetuum . . . omnibus Christi fideli-bus etc. ad notitiam volumus pervenire, quod nos ad honorem dei sanctorumque pro nostra nostrorumque salute / ceno-bium sanctimonimalium Cystersiensis or-dinis in Lypz volumus nostri beneficii gratia consolari, dantes ei liberaliter de nostra habundantia molendinum in villa que dicitur Lvsitz situm cum omnibus attinentiis possidendum per-henniter et habendum, quatinus con-ventus prenotati cenobii pro tali doni specialiter deum pro nostre juventutis negligentiis interpellent etc. Datum in Wizenvels anno incarnationis domini M0.Cc°.Xli°, Xvii. Kalend. februari etc“. (Cod. dipl. Sax. reg. Ii, X. Nr. 6.) i) = heutige Tauchnitzbrücke etwa. s) lusche (sorbisch) = der Sumpf. (In der Lausitz und in Schlesien jetzt noch gebräuchlich: Mistluschemlstpfiitze. Vgl. auch: „luschig", adjekt. der Umgangssprache.) b) 36 Höfe der Klostergasse. 1246. „In nomine domini. Amen. Nos Henricus dei gratia Mysnensis et Orientalis marchio etc. notum facimus uni-versis utriusque sexus / tarn presentibus quam futuris, quod triginta sex curias sitas ante opidum nostrum Lipzk cum j proprietate et omni jure quod habui-mus in eisdem ob reverentiam dei et beate Marie virginis ac sancti Georgii monasterio sanctimonialium prope Lypzk et puellis inibi deo famulantibus con-tulimus et conferimus per hec scripta ■cum filia Hinrici de Korin dilecti militis ac familiaris nostri per dictum monasterium perpetuo possidandas, re-nuntiantes ommi juri quod nobis aut „In Gottes Namen. Amen. Wir Heinrich von Gottes Gnaden Markgraf von Meißen und Ostland usw. machen bekannt usw., daß wir 36 Höfe, vor unserer Stadt Leipzig gelegen, mit Eigentum und allem Rechte, das wir gehabt haben daselbst, zur höhern Ehre Gottes, der heiligen Jungfrau Maria und des heiligen Georg dem Nonnenkloster vor Leipzig und den daselbst Gott dienenden Nonnen durch diesen Brief bei dem Eintritte der Tochter des berühmten und zu unserm Gefolge gehörigen Ritters Heinrich von Kohren übergeben haben zu dauerndem Besitz, und entsagen allem Rechte, das uns oder unsern Nachkommen in den-

10. Bd. 2 - S. 109

1911 - Leipzig : Wiegandt
— 109 — liche Wirkung. Der General hielt ihre Salven eine Weile in aller Stille aus, bis er sie recht fassen konnte, alsdann ließ er auf einmal Feuer in der schönsten Ordnung auf sie geben, davon die Husaren haufenweise fielen, ein Theil wurde verwundet, ein Theil gelobtet. Sie waren aber so vorsichtig, daß sie keinen liegen ließen, sondern warfen sie auf Proviantwagen, die gleich nachkamen, und schaffte Todte und Blessirte, 300 an der Zahl, zurück nach Halle .... Sobald aber die Sibilsken hinaus waren, die wir bisher für unsere Beschützer angesehen hatten, so fiel uns auch aller Muth, und wir waren vor Furcht halb entseelt, denn nun mochten die Husaren mit uns umgehen, wie sie wollten, so wußten wir keinen Beschützer. Sie ließens auch daran nicht ermangeln. Ihrer etliche 20—30 Mann kamen mit einem Lieutenant, sobald Sibilski hinaus war, zum Viehthore herein auf den Markt gesprengt und verübten allerlei Muthwillen .... Ein Husar vom obgedachten Schwarm hatte sich ganz allein gewagt, die Kirch-gasse herunterzukommen und die Geistlichen zu plündern. Ich hatte die Hofthüre und die Fensterläden zumachen lassen bis auf einen, der zur Reserve offen blieb, damit man sehen konnte, was auf der Gasse vorging.' Und da ich eben hinaussähe, kam der Husar von der Kirche vor auf mein Haus zu. Er rief unterwegs einem lahmen Menschen, der auf der Gasse war, zu: „Wo wohnt der Pfaffe?", welches ich mit meinen Ohren deutlich hörte, und nachdem ihm mein Haus gezeigt worden war, ritt er spornstreichs daraus zu. Ich erschrak nicht wenig, machte das Fenster zu und ging weg. Eine von meinen Mägden guckte aber zum Kammerfenster hinaus, als der Husar kam. Wie er dieselbe erblicket, so sprengt er gleich auf das Fenster los und schreiet: „Brandewein!" Die Magd antwortet ganz erschrocken, es sei hier keiner zu bekommen, schlägt das Fenster zu und läuft weg. Gleich schlägt er mit der Pistole das Fenster ein und sängt an zu fulminiren. Ich hörte das Klirren und eröffnete mein Fenster wieder, in der Meinung, den Husaren in aller Höflichkeit anzureden und mit guten Worten zu besänftigen. Er kam auch gleich zu mir ans Fenster, aber ich betrog mich mit der Hoffnung, bei diesem Barbaren etwas in Güte auszurichten. Er schrie mich sehr trotzig an: „Geld!" und setzte mir gleich durchs Fenster die ausgezogene Pistole auf die Brust. Sollte ich es nun darauf ankommen lassen, was er thun würde, wenn ich ihn trotzig abwiese; so wäre es wohl sehr thöricht gehandelt gewesen. Ich hatte meine Kinder bei mir in der Stube; die zum Theil noch in der Wiege lagen, wo sollte ich sie also retten, oder wer sagte mir, daß nicht mehrere hinterdrein kommen würden? Ich gab ihm also, was ich an Gelde bei mir in der Ficke hatte, allein damit war er lange nicht zufrieden, sondern forderte mehr und begleitete das mit Flüchen, Drohungen und anderen Unhöflichkeiten. Ich langte hierauf mehr aus einem Schrank und reichte es ihm hin, ohngefähr 3 Thlr. zusammen mit dem ersten, das nahm er und ritt wieder fort; und ich dankte Gott herzlich, daß er mich in dieser Noth beschützet und dem Feinde nicht gestattet hatte, größer Unglück anzurichten .... Aus den Dörfern von Papitz bis nach Leipzig ward . . . alles von den Husaren rein ausgeplündert. Betten, Kleider, Wäsche und andere meubles nahmen sie mit ober zerschnitten es; Schränke, Kästen, Thüren, Laden hieben sie mit dem Säbel entzwei, die Fenster schlugen sie ein. Fanden sie einen Wirth im Hause, so mußte er unter heftigen Drohungen Branntwein, Bier, Essen und Geld hergeben, so viel er hatte und bekam noch Schläge genug dazu. Mit einem Worte, der Muthwille ist nicht zu beschreiben, den diese Raubvögel, die Husaren, überall ausübten. Wir hatten unseres Orts Gott noch sehr zu danken, daß es uns in Schkeuditz vor so vielen anderen noch erträglich ergangen war . . .
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