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1. Waterloo - S. uncounted

1913 - Göttingen : Vandenhoeck & Ruprecht
Nach Berichts Mitkämpfern Gesihichts-ckzuellen für erarbeitenöes und belebendes Lesen im Geschichtsunterricht hrsg. v./lug. Tecklenburg löoteraets Drains' :rjlre;3 Die Verteidigung von La Hape Soillfrjbnas, durch deutsche Soldaten und Mufzeichnungen -abgestellt von ). Tecklenburg , )0n van-enhoeck L Ruprecht in Gömngen Einzeln 15 Ptz-, 20 Exemplare «n- me Inventarisiert u im
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2. Büchsenjäger Fleck im Feldzuge Napoleons gegen Rußland 1812 - S. 1

1912 - Göttingen : Vandenhoeck & Ruprecht
Öeorg-Eckert-Instltul für internationale Schulbuchforschung Braunschweig Schulbuohbibllothefc I. Auf dem Marsche nach Moskau. Es war am 6. März des Jahres 1812. Die Garde des Königs von Westfalen marschierte aus Cassel, mit ihr das Bataillon der Büchsenjäger, dem ich angehörte. Wir sollten zu der Großen Armee stoßen, die auf Napoleons Befehl gegen Rußland anrückte. Ich kann nicht sagen, daß wir mit sonderlicher Freude diesen Marsch antraten. Wir waren Deutsche, und Rußland, gegen das wir kämpfen sollten, Hatte eine und dieselbe Sache mit Deutschland. Wir waren daher im Begriff, gegen den Vorteil des eigenen Vaterlandes feindlich aufzutreten. Indes hatten wir zum Nachdenken kaum Zeit; es half uns auch nichts. Wir waren froh, des einförmigen Kasernenlebens und ermüdenden Paradedienstes gewiß auf lange Zeit enthoben zu sein. Am ersten Tage marschierten wir über Münden und Dransfeld nach Göttingen. Da wurde uus Nachtquartier angewiesen. Die Göttinger Bürger und die Studierenden nahmen uns sehr freundlich auf. Nach langer Zeit kamen wir zum ersten Male wieder in näheren Verkehr mit Bürgern. Die liebevolle und gütige Behandlung, die wir in Göttingen fanden, ließ eine dankbare und augenehme Eriuue-rmtg bei uns alleu zurück. Fröhlich und guter Dinge traten wir am folgenden Morgen unsern Marsch an. Die Glückwünsche der Göttinger begleiteten uns. Stuf schlechten Wegen und bei kärglicher Verpflegung ging es durch das Eichsfeld in langen, erschöpfenden Märschen. Bei Sturm und Unwetter marschierten wir endlich in Sondershausen ein. x>n Halle hatten wir einige Ruhetage, marschierten dann nach Dessau und hatten da allerlei Widerwärtigkeiten und schlechte Verpflegung; denn die Stadt war mit Truppen überfüllt. Gern trennten wir uns daher von dieser schönen Gegend und den herrlichen Flnren, und wir waren froh, als uns der Wasserstaud der Elbe erlaubte, über Tecklenburg, Geschichtsquellen 1. 1
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3. Leipzig - S. 1

1913 - Göttingen : Vandenhoeck & Ruprecht
Mit Blüchers Armee von der Katzbach an den Rhein. Höhepunkt in den Freiheitskriegen ist die Völkerschlacht Lei Leipzig. Sie ward vorbereitet durch Blüchers denkwürdigen Seitenmarsch auf Wittenberg zu, wurde begonnen mit dem Elbe-Übergang von Blüchers Armee bei Wartenburg und fand ihre Fortsetzung in der rastlosen Verfolgung des Feindes, wiederum durch Blücher. Blüchers Armee begleiten wir daher von der Katzbach über Wartenburg und Leipzig bis nach Kaub. Neben den Führern erzählt uns namentlich der Füsilier Hechel vom 2. Brandenburgischen Regiment beim Jork-schert Korps seine Erlebnisse. So ergänzt der Bericht des einfachen Mannes die Berichte der Führer. 1. An der Katzbach. Kraitsch in Schles., 26. 8.1813. Blücher an seine Frau: Heute war der Tag, den ich so sehnlich gewünscht habe; wir haben den Feind völlig geschlagen, viele Kanonen erobert und Gefangene gemacht. Morgen denke ich noch viele Gefangene zu machen, da ich den Feind mit meiner ganzen Kavallerie verfolge. Es war den ganzen Tag ein Regen, sodaß ich nicht einen trockenen Bissen behielt. . . Gott mit dir. In Eile, und müde und matt. Und die Katzbach, das ist euch ein grausamer Fluß, Der machte dem Napoleon gar bittren Verdruß. Es zählte jebes Heer schier an achtzigtausenb Mann, Und ba zogen auch die Blücherscheit Husaren heran . . . Der Trompeter, der blies, und der Teufel ging los, Und bis Nachmittag wehrte sich tapfer der Franzos, Da rief der Vater Blücher: „Kinder, feib ihr alle ba? Zeigt euch wie tapfere Preußen! Der König — Hurra!" Ein Karree stanb wie Mauern, und ba schrien wir: Draus! Da warb aus dem Karree balb von Leichen ein Haus. Und Reiter und Rosse und Kanonen hinterbrein, Die tagten in die Neiß’ und die Katzbach hinein! (Volkslieb.) Tecklenburg, Geschichtsquellen 7. }
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4. Waterloo - S. 1

1913 - Göttingen : Vandenhoeck & Ruprecht
Waterloo Von Aug. Tecklenburg jj In der Schlacht bei Waterloo am 18. Juni 1815 bildete der Pachthof La Haye Sainte den Schlüsselpunkt der englisch-deutschen Stellung, seine Verteidigung aber ein glänzendes Beispiel heldenmütigster Tapferkeit, das in hervorragender Weise mitbestimmend war für den Gang der Schlacht und deren schließliche Entscheidung. Der Hof liegt unmittelbar an der Heerstraße, die von Süden her über La Belle Alliance nach Waterloo und weiter nach Brüssel führt. Auf dem Höhenrücken vor Waterloo, rechts und links der Straße, hatte Wellington seine Armee aufgestellt; auf den Höhen von Belle Alliance, ebenfalls auf beiden Seiten der großen Straße stand Napoleon. So befand sich denn der Pachthof etwa in der Mitte der beiderseitigen Stellungen und war ein weit vorgeschobener Posten der verbündeten Armee. Die baulichen und sonstigen Verhältnisse des mit massiven Gebäuden besetzten und mit einer Mauer umgebenen Hofes zeigt der auf der zweiten Umschlagseite beigefügte Grundriß. Wellington hatte den Hof mit 376 Mann des 2. leichten Bataillons der Königlich Deutschen Legion unter Major Baring besetzt, kämpf- und sturmerprobten hannoverschen Truppen, die schon seit Jahren in Spanien im Kampfe wider Napoleon gestanden hatten^). Kaiser Wilhelm Ii. urteilt über diese Heldentat: „La Haye Sainte ist das schönste Blatt in dem Ehrenkranze, den die Soldaten der Königlich Deutschen Legion an diesem Tage um ihre Fahnen gewunden hat; es wird für alle Zeiten ein Vorbild sein aufopfernden Heldenmutes und unerschütterlichen Ausharrens bis zum Tode." Neben den Schützen der Deutschen Legion bewährten sich hier die Nassauer im blutigen Kampfe. Wir bieten hier die Berichte des Majors Baring und des Schützen Lindau aus Hameln und anderer in gegenseitiger Ergänzung. Sie lassen uns lebendigen Anteil nehmen an den denkwürdigen Ereignissen auf diesem wichtigen Teile des Schlachtfeldes. 1. Vor der Schlacht. Schütze Lindau: Gegen abend, am 17. Juni, marschierten wir (2. leichtes Bataillon) durch ein hohes Kornfeld, welches wir so sehr in Dreck traten, daß es hinter uns wie abgemäht aussah. Wir gelangten auf den Pachthof La Haye _ ') Siehe Heft 6 der Geschichts-Quellen: „Peninsula. Mit der Königlich Deutschen Legion wider Napoleon". Tecklenburg, Geschichtsquellen 8. . 1
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5. Büchsenjäger Fleck im Feldzuge Napoleons gegen Rußland 1812 - S. 2

1912 - Göttingen : Vandenhoeck & Ruprecht
Wittenberg in die Niederlausitz nach Muskau zu marschieren, wo wir acht bis zehn Tage verweilten. Die Gegend konnte uns nicht gefallen: sandiger Boden, öde Einförmigkeit, höchstens von Kiesern-nnd Birkenwaldungen unterbrochen. Hier fanden wir die ersten Wenden, deren Sprache wir nicht verstanden, deren Lebensweise und Sitten uns fremd und ungewohnt waren. Es schien hier mit der Kultur ein Ende zu haben. Wir vermißten Deutschland, deutsche Verpflegung und deutschen Umgang zum ersten Male. Ich verglich die traurige Gegeud mit deu lacheudeu Flureu meiner Hildesheimer Heimat, das Los der armen leibeigenen Wenden mit dem unserer Bauern. Wie ganz anders war es doch daheim! Heimweh beschlich mich und eine unheimliche Ahnung von zukünftigen bösen Dingen. Ach, hätteu wir doch wieder umkehren können! Es war im Anfang Mai; da verloren wir Deutschland gänzlich aus dem Gesicht. In Poleu wurdeu wir überall von den Bauern mit den Worten empfangen: „Keiu Brot, kein Salz!" Unser Nachtquartier uahrnen wir wegen des Ungeziefers meistens imtcr Gottes freiem Himmel. Es war ein Glück für uns, daß der Mai schou schönes, warmes Wetter brachte. Ach, unter welchen Verhältnissen sollte ich später die Nächte zubriugeu! Ungefähr drei Wochen blieben wir in Warschau, exerzierten täglich und versahen den Wachdienst vor dem sächsischen Palais; denn da wohnte der König von Westfalen. Die westfälischen Garden und wir Jäger waren von nun an immer in der Nähe und unter dem Oberbesehl Jeromes. In Niesewitsch verließ uns auf einmal der König Jerome und ging mit der Garde bn Corps nach Deutsch* lanb zurück. Wir hatten viel bnrch die Rückreise des Königs verloren; wir galten nicht mehr als Garben nnb würden beit übrigen Truppen einverleibt. Vor Smoleusk war das achte Korps, zu dem wir gehörte», irregeführt. Wir passierten einen großen, finstern Fichtenwald, nnb als wir gegen Abenb ins Freie kamen, Hinberte ein morastiges Ge--läube unsern Marsch. So blieb uns nichts übrig, als umzukehren. Liuks von nns sahen wir ein großes Dorf nnb hatten nun wenigstens die Aussicht auf Speise nnb Ruhe für die Nacht. Allein die Einwohner läuteten Sturm itttb setzten sich zur Wehr. Da wurbeu die leicht entzünbbaren Häuser in Branb geschossen, nnb balb stanb das ganze Dorf in Flammen. Auch bcr große, schöne Fichtenwalb ge-
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6. Vom deutschen Befreiungskrieg bis zum Tode Kaiser Wilhelm I. - S. 3

1909 - Leipzig : Voigtländer
I. Vom Beginn des Deutschen Befreiungskrieges bis zum Zweiten Pariser Frieden (1813-1815). 1. Der Deutsche Befreiungskrieg (1813). F. Förster, Preußen und Deutschland unter der Fremdherrschaft 1807 bis 1813; G. M. Arndt, Erinnerungen aus dem äußeren geben; K. Stacke, Deutsche Geschichte; Pertz, Das geben des Ministers Frei-herrn vom Stein (nebst Steins Kebensbeschreibung); G. von Tolomb, Miicher in Kriefen aus den Feldzügen 1813—15. Die Konvention von Tauroggen — York. (Förster:) Dort an den König Friedrich Wilhelm Iii. Durch einen spätern Abmarsch wie der Marschall (Macdonald), durch die vorgeschriebene Marschdirektion von Mitau auf Tilsit, bloß um den Rückzug der siebenten Division zu decken, durch böse Wege und endlich durch ungünstige Witterung in eine höchst nachteilige Lage versetzt, habe ich mich genötigt gesehen, mit dem Kaiserlich russischen Generalmajor von Diebitsch die Konvention abzuschließen, welche ich Ew. K. M. hiermit alleruntertänigst zu Füßen lege. Fest überzeugt, daß bei einem weiteren Marsch die Auflösung des ganzen Korps und der Verlust seiner ganzen Artillerie und Bagage ebenso unausbleiblich gewesen sein würde, wie bei der großen Armee, glaubte ich als Untertan Eurer Majestät nur noch ans Allerhöchstdero Interesse und nicht mehr auf das Ihres Verbündeten sehen zu müssen, für den das Korps nur aufgeopfert worden wäre, ohne ihm in seiner Lage noch wahre Hilfe leisten zu können... Ew. Majestät lege ich willig meinen Kops zu Füßen, wenn ich gefehlt haben sollte; ich würde mit der freudigen Beruhigung sterben, wenigstens als treuer Untertan und wahrer Preuße nicht gefehlt zu haben. Jetzt oder nie ist der Zeitpunkt, wo Ew. Majestät sich von den übermütigen Forderungen eines Alliierten losreißen können, dessen Pläne mit Preußen in ein mit Recht Besorgnis erregendes Dunkel gehüllt waren, wenn das Glück ihm treu geblieben wäre. Diese Anficht hat mich geleitet; gebe Gott, daß sie zum Heile des Vaterlandes führt. (Tanroggen, den 30. Dezember 1812.) von Dork. 1*
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7. Die Freiheitskriege - S. 3

1913 - Leipzig [u.a.] : Teubner
1. Kriegserklärung Preußens. 2. Napoleon in seinem Heere Z veränität stritt, erregte in dem herzen Sr. Majestät und seiner treuen Untertanen einen gerechten Unwillen........... 3rt einer solchen Lage der Dinge sonnte des Königs Entschluß, nicht lange zweifelhaft bleiben. Seit Jahren hatte Se. Majestät alles und jedes für die Unterhaltung seiner politischen Existenz aufgeopfert. Jetzt kompromittierte Frankreich diese Existenz und tat nichts, um sie zu beschützen. Rußland kann seine Leiden vergrößern und erbietet sich großmütig, ihn zu beschützen. Der König kann nicht unschlüssig sein. (Betreu feinen Grundsätzen und feinen pflichten, vereinigt er feine Waffen mit denen des Kaisers Alexander und ändert sein System, ohne den Gesichtspunkt desselben zu ändern. (Er hofft, indem er mit Frankreich bricht und sich mit Rußland verbindet, durch einen ehrenvollen Frieden oder durch die Gewalt der Waffen den einzigen Gegenstand feiner wünsche: die Unabhängigkeit seines Volkes, die wohltaten, die hieraus fließen, und das (Erbteil feiner Väter, das ihm geraubt wurde, wieder zu erlangen. 2. Napoleon im Verkehr mit seinen Solöaten und Generalen? Napoleon verstand die Kunst, durch Aufregung der (Eitelkeit oder durch gewisse Auszeichnungen seine Garden oder Soldaten, die lange mit ihm gedient hatten, für sich zu gewinnen. (Ein ungewöhnlicher, aber etwas feinerer Gedanke der Grdensbelohnung ist der: daß jeder Oberste, welcher ihn auf dem Feldzuge nach Ägypten begleitet hatte, ein vollständiges Exemplar von Denons2 Meisterwerk über Ägypten — das einzige nützliche Resultat, welches (Europa jenem Salto mortale dankt — zum Andenken erhielt; ein Geschenk, auf das sie alle stolz waren. . . . Sein (Erscheinen begeisterte Sie Truppen, ©bfchon der größte Teil des Heyfchen Korps nur aus ganz jungen Konskribierten bestand, die wohl heute zum ersten Male im Feuer waren, so ging doch feiten ein Blessierter vorbei, der nicht sein „Vive Vempereur!" ((Es lebe der Kaiser !) gerufen hätte, verstümmelte selbst, die vielleicht nach wenigen Stunden eine Beute des Todes wurden, brachten ihm diese Huldigung. 3ch habe nicht einen, ich habe den Iubelruf von vielleicht fünfzig solcher halbtoten Schwärmer gehört. So willig ließen sich diese (Eitlen und verblendeten zur Schlachtbank führen! . . . Napoleon verweilte zwar bei den Garden, zeigte sich aber oft und an jeder Front neu ankommender Truppen. Gewöhnt, am Tage vor der Schlacht durch irgendeinen begeisternden Akt auf die Gemüter zu wirken, versäumte er auch heute (bei Groß-Görschen) nicht, das Feuer und 1 (Dtto von Adeleben, Mit Napoleon im Felde 1813, S. 25ff. Der sächsische Oberst war „klugenzeuge in Napoleons Hauptquartier"; sein Luch ist „eine treue Skizze dieses Krieges, des französischen Kaisers und seiner Umgebungen". * Näheres über ihn im Stück Ii 7.
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8. Büchsenjäger Fleck im Feldzuge Napoleons gegen Rußland 1812 - S. 3

1912 - Göttingen : Vandenhoeck & Ruprecht
— 3 — riet durch die Unvorsichtigkeit der Soldaten in Brand. Noch nie hatte ich ein solch schreckliches und zugleich imposantes Schauspiel gesehen. Lohe Flammen schlugeu gleich Feuerpyramiden aus dem duukelu Walde hervor. Uud so schnell verbreitete sich das Feuer, als ob der Wald an allen Ecken zugleich in Brand geraten wäre. Mit Erstaunen und Grausen sahen wir in die mächtige Glut. Das war der Anfang der großen und traurigen Szenen, die wir nun bald alle Tage erlebeu sollten. Die russischen Heere war eit bis jetzt einer Hauptschlacht noch immer ausgewichen. Unter den Mauern vou Smolensk jedoch wollten die beideu russischeu Feldmarschälle, Barcley de Tolly und Braga--tion, ernsten, blutigen Widerstand leisten. Wir marschierten gleich nach unserer Ankunft über den Dnjepr und lagerten uns östlich der Festung, dicht unter ihren Manern. Bon Westen her wurde sie mit Granaten beworfen. Der russische Befehlshaber, der bald einsah, daß er die Festung nicht länger halten konnte, ließ sie mit Fackeln in Braud stecken. Um Mitternacht stand die Stadt in vollen Flammen, und am folgenden Morgen sahen wir die russische Garnison durchs Dnjeprtal abziehen. Wir zogen hinterdrein und kamen ungefähr zwischen 9 und 10 Uhr mit den Russen ins Handgemenge. Wir verloren unsern Oberstleutnant und 90 Mamt. Sechs bis acht Tage lang blieben wir ans dem (Schlachtfelde stehen und genossen während dieser Zeit das prächtige Schauspiel, die große französische Armee an uns vorbeiziehen zu sehen. Zwar hatten wir schon hin und wieder einzelne Abteilungen der „Großen Armee" gesehen. Als wir aber die beständig vor unsern Augeu hiu-marschiereudeu Regimenter sahen, wie sie alle so schön gerüstet waren und die Angen der Soldaten von Mut und Zuversicht strahlten, als die gewaltigen Schwadronen der herrlich berittenen Kavallerie vor uns hin galoppierten und die unzähligen Feuerschlünde an uns vor--überfuhren — da bemächtigte sich eine stille Ehrfurcht unserer aller Herzen vor dem Manne, auf dessen Wink diese Tausende von Kriegern sich in Schlacht und Tod, in alle Mühseligkeiten und Gefahren eines langwierigen Feldzuges stürzten. Niemand von uns dachte daran, daß diese herrliche Armee tu wenigen Wochen ein Bild des Elends, der Auflösung und Verwirrung darbieten könnte, obgleich schon jetzt ein Sechstel davon umgekommen war. Noch immer hatte Napoleon 1*
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9. Peninsula - S. 3

1913 - Göttingen : Vandenhoeck & Ruprecht
— 3 Uniform. Waffen. Höhere Offiziere trugen scharlachroten Schoßrock mit dunkelblauem, goldgesticktem Kragen, weiße Hose aus Tuch oder Leder, halbhohe Stiefel und dreieckigen Hut mit weißem Federbusch. Ähnlich war die Uniform der schweren Reiter oder Dragoner. Die Husaren hatten dunkelblaues, enganliegendes Kollet mit roten, weißen und gelben Aufschlägen, dazu die Bärenmütze und lange, graue Hose. Auch die Infanteristen und Artilleristen trugen graue Hose, unterschieden sich aber durch die Farbe der Röcke: die Linienbataillone hatten scharlachrote, die leichten Bataillone grüne, die Artilleristen blaue Röcke. Alle Mannschaften, außer Husaren, trugen als Kopfbedeckung den Tschako. Anfangs trugen die Offiziere auch noch den Zopf. Einen Schnurrbart durften nur die Husaren tragen. Dieses Vorrecht erwarb sich später auch das 2. leichte Bataillon. Bewaffnet waren die Dragoner mit einem Pallasch und Karabiner, die Husaren mit krummem Säbel und Karabiner; die leichten Bataillone hatten Büchsen, die übrigen Gewehre, die mit aufgepflanztem Bajonett über sechs Fuß lang waren. Die Legionstruppen wurden in Stand lagern (barracks) untergebracht, die meist in der Nähe der englischen Südküste lagen, so z. B. die Infanterie in Hilsea und in Bexhill. Verschiedene Regimenter lagen auch längere Zeit in Irland. Alle hannoverschen Legionäre zeichnete ein gewisser Ernst und Eifer bei den militärischen Übungen aus, und als einst die Legion von dem Herzog von Cumberland besichtigt wurde, erwarb sie sich so sehr dessen Zufriedenheit, daß der englische kommandierende General sagen konnte: „Nachdem ich den Zustand der Königlich Deutschen Legion gesehen habe, wünschte ich, Bonaparte käme morgen herüber." 2. Der Kampf um Portugal. 1809. Der französische Marschall Soult war in Portugal eingedrungen und hatte sich in Oporto festgesetzt. Da landete im April 1809 Sir Arthur Wellesley, der spätere Herzog von Wellington, in Lissabon und übernahm den Oberbefehl über die englischen Truppen, mit denen sich die spanischen und portugiesischen vereinigen sollten. Wellington sammelte seine Haupt- 1*
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10. Leipzig - S. 3

1913 - Göttingen : Vandenhoeck & Ruprecht
— 3 — sind vergebens; ich weiche ihm aus, bis er wieder zurückgehen muß. Dann aber will ich ihn warm halten. . . Herrenhut, 15. 9. 1812. . . . Meine gute Male, Du bist verstimmt und mißvergnügt. Das macht mir Kummer. Weg mit den Grillen! Es wird alles gut werden. . . Noch heute marschiere ich nach Bautzen und bin in wenigen Tagen vor Dresden, oder ich gehe über die Elbe zwischen Torgau und Dresden. . . . Napoleon ist in der Tinte .. . 22. 9. Blücher an seinen Freund Bonin: Ich stehe mit der Nase wieder vor Dresden und denke bald hinein zu kommen. Der französische Kaiser steht mit seiner Hauptmacht bei Pirna; mir gegenüber steht der König von Neapel in Großenhain. Ich denke, ihn in einigen Tagen bei die Ohren zu kriegen . . . Die Sachen gehen nun gut, und vor Winter sinb wir sicher am Rhein; und dann wirb Friebe. . ! Du kannst nicht glauben, was unsere Lanbwehren brav sinb; auch die Russen, die ich bei mir habe, sinb sehr brav; die Kosaken aber stehlen wie die Raben . . . Füsilier Hechel: Währenb meine Wasfenbrüber bett Feind bei Groß-Görschen und Bautzen schlugen, und währenb unsere Schlesische Armee bett Sieg an der Katzbach errang, war ich ein hanbsester Füsilier geworben, der mit seiner Waffe wohl Bescheib wußte und dem das Herz auf dem rechten Flecke schlug. Am 30. August, also unmittelbar nach der Schlacht an der Katzbach, würde ich in das 2. Branbenburgische ober 12. Linien-Jnsanterie-Regiment und zwar in die 11. Kompagnie des Hauptmanns von Gaffron eingereiht. Unser Schlesisches Kriegsheer, unter Vater Blüchers Oberbefehl, bestaub aus vier Korps, nämlich brei russischen und dem preußischen des Generals von Aork und zählte 95000 Mann mit 356 Kanonen . . . Fast den ganzen September durch manövrierten wir immer her und hin. Bald ging's vorwärts und balb zurück, balb auf Bautzen los und balb wieber nach Schlesien hinein. Ruhe hatten wir nicht, und doch kam's auch zu keinem Treffen. Wir waren recht traurig. Wir wollten ja alle gern unser Leben opfern, wenn wir nur den Feind aus unserem Vaterlande hätten vertreiben können . . . Endlich, vom 26. September ab, wo Blücher von Bautzen ans den berühmten Seitenmarsch auszuführen anfing, kam neues Leben in uns. Unser Aorksches Korps bilbete zwei Kolonnen. Zu der ersten gehörte 1*
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