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1. Bilder aus dem Weltkrieg - S. 13

1917 - Leipzig [u.a.] : Klinkhardt
Brief einer ostpreußischen Mutter an ihre Tochter. Ist gar schwer gewesen. 13 begraben. Franz Gröll steht im Felde, den Knecht haben die Russen in Friedland gefangen genommen. Da waren nur Otto und Vater bei den fünf Pferden. Großvater war zu Fuß gegangen, wir trafen ihn in Wehlau. In Eylau fuhren Vater und Großvater mit einem Pferd nach Grünfutter. Da smd vier Russen gekommen und haben Vater und Fuhrwerk mitgenommen. Großvater schickten sie nach Hause. Du kannst Dir den Schreck vorstellen, wie Großvater kommt und sagt: „Euer Vater ist weg!" Ich schrie und nahm von den Kindern Abschied und sagte: „Wo mein Vater bleibt, da bleibe ich auch!" Da kannst Du Dir denken, was für ein Geschrei es gab; die Kinder kamen alle nachgelaufen. Aber auf einmal kommt Vater durch den Garten und sagt, ich soll nicht weinen, er habe sich vorläufig gerettet. Da haben die Russen ihn drei Tage lang gesucht, aber nicht gefunden. Also Vater lebt auch noch. Aber nun, meine liebe Tochter, noch das traurigste. Die Russen haben unser schönes Dorf abgebrannt. Von dem großen Dorf steht nur jioch die Kirche, das Pfarrhaus und das kleine Stallchen von der Post. Sonst ist alles heruntergebrannt. Auch unser schönes großes Haus ist weg, es ist ein Jammer. Nun, meine liebe Tochter, möchte ich Dich um etwas bitten. Vielleicht könntest Du für uns einige Kleider schicken. Bitte doch Deine Herrschaft, sie möchte uns mit einer Kleinigkeit helfen, etwa abgetragene Kleider geben, die die Herrschaften nicht mehr brauchen. Es ist ein Jammer, den ich keinem klagen kann. Die Kinder haben jeder das eine Hemdchen, was sie an hatten. Wir stehen nun da wie die ärmsten Bettler. Wir haben nicht einmal eine Handvoll Stroh, worauf wir uns legen könnten. Das ist eine furchtbare Schickung für uns alle. Wir wohnen jetzt im Postgebäude im Keller. Aber da meinen alle, die Mauern von oben werden bald einstürzen, und wir müssen wieder eine andere Unter-kunft suchen. Viktor v. Stranh. „Im Kamps gegen die Nüssen 1914/15." *) 12. Ist gar schwer gewesen. 1. Bahnhof Osnabrück! Im Gedränge, Geschiebe, Priesterinnen werktätiger Liebe, mindernd, lindernd die Fülle des Leids, edle Frauen vom Roten Kreuz! 2. Führte die eine am stützenden Arm ein geflüchtet Weib, versunken in Harm, drei Kinderlein zur Seite ihr. Doch sie wimmert leise: „Ich hatte noch vier! *) Vaterländische Verlagsanstalt Wilhelm Köhler. Minden i. W. Preis 90 Pf.

2. Bilder aus dem Weltkrieg - S. 38

1917 - Leipzig [u.a.] : Klinkhardt
38 Bilder aus der Schlacht bei Tannenberg. Kompagnie eines Jäger-Bataillons machte einen besonders guten Fang, indem sie von den Russen eine Kriegskasse mit 300 000 Mark erbeutete. Die Schlacht bei Tannenberg war der glänzendste Sieg des Weltkrieges, ein Sieg, wie er in der Kriegsgeschichte aller Zeiten unerreicht dasteht. In einer offenen Feldschlacht sind solche Erfolge noch nicht errungen worden. Nicht einmal der Sedantag vor 47 Jahren brachte uns so viele Gefangene. Dabei hatten unsere tapferen Truppen gegen eine mehr als doppelte Übermacht zu kämpfen. Kaiser Wilhelm ernannte den siegreichen Feldherrn von Hindenburg zum Generalobersten und verlieh ihm das Eiserne Kreuz I. Klasse. Tausende sprachen ihm in Glückwunschdepeschen ihren Dank aus, unter anderen auch ein Stammtisch in Frankfurt a. M. An letzteren schrieb Hindenburg daraufhin eine Feldpostkarte, auf der zu lesen war: „Vielen Dank für freundliche Glückwünsche. Ich danke den Erfolg Gott dem Herrn und meinen braven Truppen. Es wird tveiter gedroschen." F. S. 2. Einige Erlebnisse mit den Russen. Aus einem Feldpostbrief. Es war am Sonnabend nachts. Wir hatten die Russen, die jedenfalls zu siegesgewiß über Hohenstein die Richtung nach Berlin einschlugen, in strammem Marsch umgangen. Von Gefangenen hörten wir, daß ihnen der Kaffee in Berlin vorgesetzt werden sollte. Nun hatten wir sie im Kessel. Jetzt galt es, sie festzuhalten. Wir hatten uns bei einem Dorfe verschanzt und erwarteten halb schlafend, halb wachend den Gegner. Um drei Uhr morgens wurden wir abgelöst und marschierten bis fünf Uhr, als wir unerwartet von vorne Infanterie- und Maschinengewehr- und von hinten Artilleriefeuer bekamen. Wir schwärmten aus und gingen gegen das vor uns liegende Dorf, das ziemlich stark besetzt war. Die russischen Maschinengewehre schossen i'edoch immer über uns hinweg. Die russischen Infanteristen haben zu Hause jedenfalls nt wenig Zielübungen gemacht. Schon geht links von uns alles vor, und wenn preußische Truppen vorgehen, heißt das auf russisch: Kehrt! Marsch-Marsch! Die müssen schon sehr in der Mehrzahl sein, wenn sie dieses Kommando nicht verstehen. Oder aber sie bewaffnen sich mit ihrer Hauptwaffe: einem langen Baumast mit gestohlenen Fenstergardinen oder Hemden und schwenken damit in der Luft berum ntm Zeichen, daß sie sich ergeben wollen. Fast möchte ich sagen, in Kompagnien kamen sie an. Schon um zehn Uhr war das Gefecht erledigt. Der Dauptspaß kam erst am Nachmittag, so um ein bis zwei Uhr herum. Es erqing der Befehl, die Chaussee und die Eisenbabn nt besetzen, um die Eingeschlossenen in Empfang zu nebmen. Rechts und links von uns lagen andere Regimenter, hinter uns war die Artillerie, die in den vor uns liegenden Wald feuerte. Den Kosaken wurde es ein wenig unaemütlich darin, und nun saben wir folgendes: Unqefähr 30 Kosaken ritten in langsamem Schritt auf uns zu, weiße Tücher schwenkend. Bis dicht vor unsere Linie kamen sie. Kaum aber sahen

3. Bilder aus dem Weltkrieg - S. 43

1917 - Leipzig [u.a.] : Klinkhardt
Im Lazarett. Bei den Verwundeten von Tannenberg. 43 6. Und wir? — Wir können nur weinen und beten für sie, die da liegen bleich, blutig, zertreten — für uns! 7. Denn cd gibt kein Wort, für das Opfer zu danken, und es gibt keinen Dank für sie, die da sanken — für uns! Obertertianer Reinhold S. in Charlottenburg. 29. Im Lazarett. (Königsberg, Oktober 1914.) 's ist Mitternacht. — Ich liege fieberheiß in meines Krankenlagers Kissen. Die Wunde schmerzend brennt, die tückisch ein Schrapnell gerissen. — Aus wirren Träumen fahr' ich jäh empor, als müßt' ins Feld ich zu den Brüdern eilen. — Der Lärm der Schlacht klingt dröhnend mir ins Ohr; ich hör' Gewehre knattern und Granaten heulen — und seh' mich stürmen, meinem Zuge weit voran: Drauf, drauf! Sie sollen und sie werden weichen! Und ob wir fallen Mann für Mann, den Waldrand drüben müssen wir erreichen! — Und Bild auf Bild zuckt jagend mir durchs Hirn: zerstampfte Felder — rote Flammenmeere, — der Freund, der mir zur Seite stürzte mit durchbohrter Stirn, — einsame -Wacht im bleichen Licht der Sterrrenheere. — — Dann — ausgelöscht der Schrecken und der Graus. Im tiefen Frieden seh' mein Heimatdorf ich liegen und kehr', von banger Irrfahrt müd', nach Haus' und darf die Stirn zur lieben Hand der Mutter biegen und darf mit heil'gem Stolze ihr das Höchste weisen, was ich im Kampf errang: Das Kreuz von Eisen. — Ein Mondstrahl stiehlt durchs Fenster sich herein ------------ ein Lächeln auf den Lippen — schlaf ich — selig — ein. Karl Plenzat, „Lose Blätter aus dem Kriegstagebuche eines Ostpreußen." Tenien-Verlag zu Leipzig. 30. Bei den Verwundeten von Tannenberg. Nach Balduin Möllhausen. „Bitte, folgen Sie mir," mit weicher Stimme forderte uns die Vorsteherin eines Krankenhauses in Schöneberg-Berlin zum Besteigen des Fahrstuhles auf. „Es geht gleich nach dem Dachgarten." Lautlos setzte sich der Fahrstuhl in Bewegung. „Dann gehen Sie ruhig zu allen Verwundeten im dritten und vierten Stockwerk; die Leute freuen sich immer herzlich, wenn sie lieben Besuch bekommen — darf ich bitten."---------------

4. Der Verlauf des Weltkrieges - S. 9

1918 - Leipzig : Voigtländer
— 9 — Z. Die Kämpfe im Osten. A. Ostpreußens Not und Befreiung. 1. Die Schlachten bei Tannenberg und an den Masurischen Seen. Die Russen, unter dem Oberbefehl des Großfürsten Nikolai Nikolajewitsch, waren viel schneller kriegsbereit, als man in Deutschland gedacht hatte. Ihre Mobilmachung hatte, wie wir heute wissen, schon im Frühjahr, vor dem Morde von Serajetoo, begonnen. Schon von mitte August an standen sie schlagfertig in großer Zahl an der deutschen und der österreichischen Grenze, darunter sibirische Truppen. Ostpreußen wurde von zwei feeren bedroht: das eine harrt vom (Dsten von Wilna, das andere von Süden, vom Zluße Harem her. Jenes hielten zwar die Deutschen in mehreren Gefechten, besonders in der Schlacht bei Gumbinnen (20. August) auf. Rber dem siegreichen kleinen Heere drohte im Rücken die Umfassung durch die Narew-Armee. Rückzug bis zur Weichsel und Räumung von ganz Ostpreußen schienen unvermeidlich. Da traf der vom Kaiser neu ernannte Oberbefehlshaber der deutschen Truppen im Osten, Generaloberst von hindenburg mit seinem heiser, dem General von Ludendorff, auf dem Kriegsschauplatz ein. (Er kam, sah und siegle. Schon vom 26.—28. August umzingelte und vernichtete er in der Schlacht bei Tannenberg mit nur 125000 Ittann den gefährlichsten Gegner, die doppelt so starke Narew- Armee, und vom 10.—12. September schlug er an den Masurischen Seen die ebenfalls weit überlegene Wilna-Armee. Ostpreußen war für diesmal gerettet. Als aber dann hindenburg in Polen kämpfte, kamen die Russen wieder bis an die Seenkette von Ragnit bis Johannisburg. Da kreiste er sie abermals ein, in der zweiten (Winter-) Schlacht an den Masurischen Seen, bei Lyck und am Augustorooer Walde (7.—21. Februar 1915). Auch dieses Russenheer ward vernichtet; allein die Gefangenen betrugen über 100 000 Mann, dazu alles Feldgerät. Ein dritter und letzter (Einbruch russischer Reichswehr in und bei Memel (17.—21. März) konnte von schwachen deutschen Truppen zurückgewiesen werden. 2. Russische Greuel. Gräßliches haben die Russen in Ostpreußen verübt; keine Greueltat der Hunneneinbrüche ober des Dreißigjährigen Krieges blieb den unglücklichen (Einwohnern erspart. (Entweder flohen sie von haus und Hof, oder sie waren, wenn

5. Der Verlauf des Weltkrieges - S. 10

1918 - Leipzig : Voigtländer
— löste blieben, mit hab und Gut den russischen Mordbrennern preisgegeben. Im ganzen haben die Russen 24 Städte, fast 600 Dörfer, 300 Güter, 34000 Gebäude zerstört und über 100000 Wohnungen geplündert; haben 2000 unschuldige Menschen getötet, zum Teil nach schweren Mißhandlungen, 10700 ins innere von Rußland, ins Elend verschleppt. Nahezu 400000 Ostpreußen haben, heimatlos geworden, im Innern Deutschlands Schutz suchen müssen. Bas gestohlene deutsche Gut führten die Russen in langen Eisenbahn-zügen über ihre Grenzen. 135000 Pferde, 250000 Ltück Rindvieh, 200000 Schweine, 500000 Schafe usw. haben sie geraubt oder vernichtet. 3. von Hinöenburg. Den Retter Ostpreußens aus diesem (Elend und dem drohenden noch schlimmeren, den General-oberst von hindenburg, ernannte der Kaiser zum Generalfeldmarschall und (29. Rugust 1916) zum (Thef des Großen Generalstabes, also zum Lenker der ganzen deutschen Kriegsmacht. Nicht minderen Dank wußte ihm das ganze deutsche Volk. Mit einem Schlage war der vor dem Kriege wenig gekannte geniale Feldherr, einer der größten aller Seiten, der Liebling des deutschen Volkes. Sein Bild kannte jeder; bald wird es keine Stadt mehr geben, die nicht ihre Hindenburg-Straße hat; die Stadt Zabrze (Schlesien) nahm sogar den Namen hindenburg an. Unbegrenztes vertrauen folgte ihm und seinem treuen Berater, dem (Ersten General-quartiermeister von Ludendorff, bei den weiteren Kämpfen. Huch als schwere Zeiten kamen, blieben die Deutschen zuversichtlich: „Nur ruhig, hindenburg wird es schon machen." B. wechselvolle Kämpfe. 4. Kämpfe in Galizien und Polen. Das österreichisch-ungarische Heer hatte den Feldzug von Galizien aus begonnen mit einem Vormarsch zu beiden Ufern der Weichsel. Es hatte einige glückliche Kämpfe (bei Krasnik und Samosc), wurde aber zuerst östlich, dann westlich von Lemberg in großen Kämpfen (24.—30. Rugust) geschlagen und mußte das Land östlich der Weichsel vor feindlicher Übermacht (8:3) räumen. Die Russen überschwemmten Mittel- und ©stgalizien, die Bukowina und gelangten sogar über die Karpaten in ungarische Grenzbezirke. 3n dieser Not kamen die Deutschen unterbinden-bürg zu Hilfe. Sie drangen seit September 1914, von Süd-

6. Der Weltkrieg - S. uncounted

1917 - Hannover : Carl Meyer (Gustav Prior)
Der Weltkrieg. (Nachtrag, öte 3eu ^on Iavuar 1916 bis März 1917 umfassn».» ., tols Ucltkv< j 5ür Lehrerbilöungsanstalten urt6 höhere Schulen dargestellt von Dr. Wilhelm Kinghorst, Königl. Prorektor in Herford. Ergänzung zu Heinze-Rosenburg, Geschichte für Lehrerbildungsanstalten. Georg-Eckert-lnstitut für internetionsta Schulbuchs orschung Braurisdiweig Bibliothek- Zu beziehen durch: Larl Meper (Gustav Prior), Derlagsbuchhanölung. Hannover, Grünstraße 20, Inventarisiert unser Isbi-Sbitwi

7. Der deutsche Geist im Weltkrieg - S. 1

1916 - Leipzig [u.a.] : Teubner
Georg-Eckert-Institut für internationale Schulbuchforschung Braunschweig Schulbuchbibliothek Einleitung. (Es könnte verfrüht erscheinen, den deutschen Geist im Weltkriege zur Anschauung zu bringen, während das blutige Ringen noch nicht beendigt ist. Aber niemand kann daran zweifeln, daß eine Änderung in der Haltung unseres Volkes gänzlich ausgeschlossen ist. Mag kommen, was will: der deutsche Geist wird die Form behalten, die er sich in dem bisherigen verlaufe des Weltkrieges gegeben hat. mit der Festigkeit und Entschlossenheit, die alle Feinde überwindet, wird er stets die tiefen und edlen Eigenschaften verbinden, auf denen die Weltstellung des deutschen Geistes beruht: feine Liebe zu Wahrheit und Gerechtigkeit und sein vertrauen auf die Macht, die unser Schicksal im Sinne der Vernunft leitet. Quelbnjammlung 11,174: Lambeck, Der deutsche Geist im Weltkrieg 1

8. Teil 2 - S. 1

1916 - Göttingen : Vandenhoeck & Ruprecht
Dreizehnter Abschnitt: Der Flankenangriff gegen Nutzland. Man muß sich eigentlich wundern, daß der Krieg im Jahre 1914 nicht zu Ende gebracht worden ist. Denkt doch einmal, was für eine Menge große, ganz große Schlachten im ersten Kriegsjahr schon geschlagen waren! Sch.: Metz, St. Quentin, Tannenberg, die masurische Lerbst-schlacht, Lemberg, Lodz. And wieviel riesige Festungen schon erobert waren! Sch.: Lüttich, Namur, Antwerpen, Maubeuge. Wenn wir das mal mit den gewaltigsten früheren Kriegen vergleichen, wie steht es damit? Denkt an 1870! Sch.: Metz, Sedan, Straßburg, Paris. Mehr werden wir auch nicht finden; Schlachten wie Wörth und Spichern sind ja viel kleiner gewesen als die, die wir 1914 aufgezählt haben. Und von 1813 können wir [überhaupt nur die Völkerschlacht von Leipzig mit unseren Schlachten vergleichen. Also was im Jahre 1914 geschehen ist, ist allein schon gewaltiger 'als die gewaltigsten früheren Kriege überhaupt gewesen sind. And trotzdem ist das Kriegsjahr 1914 — es war ja eigentlich nur ein Kriegsvierteljahr — nur wie eine Einleitung zu dem ganzen großen, langen, schweren, blutigen Weltkrieg. Wie kommt das? Sch.: Es waren viel mehr Völker im Krieg. And viel mehr Soldaten. Natürlich. Das ist es. Napoleon ist mit 600000 Mann gegen Rußland gezogen, 1813 hatte er 450000 und die gegen ihn verbündeten Deutschen, Russen, Schweden zusammen nicht viel mehr. 1870 gingen die Franzosen erst mit knapp 250 000 Mann in den Krieg, die Deutschen hatten gleich eine halbe Million, also 500000 Mann; dann später haben beide Teile noch sehr viel neue Soldaten Rauh: Der Weltkrieg in der Volksschule. 2. Teil. 1

9. Der Weltkrieg 1914/15 in der Volksschule - S. 46

1915 - Paderborn : Schöningh
— 46 — Bekannter von dem Elend, welches die Geflüchteten erduldet hatten? — Ende September konnten die Flüchtlinge wieder in ihre Heimat einziehen und sich aufs neue wohnlich einrichten. So war nun Hindenburg der Netter Ostpreußens geworden und der berühmteste Mann im deutschen Heere. Unser Kaiser und der Kaiser von Österreich ehrten ihn dadurch, daß sie ihm die höchsten Auszeichnungen zuteil werden ließen. Merke: In Ostpreußen gab es zunächst kleine Erenzgesechte, die den Borstoß der Nüssen aufhielten; dann heftige Rückzugsgefechte, welche die zwei großen russischen Armeen bis zur Seenplatte lockten. Unter dem General von Hindenburg wurden sie bei Tannenberg am 29. August gründlich geschlagen. Gleiches Schicksal erlitt das Ersatzheer bei Lyck. Ostpreußen wurde vom Feind gesäubert. K^lgenburgssp^. 6 5oldau Wie war's in Russisch Polen? Hier sind die Deutschen gleich zu Beginn des Krieges eingedrungen und haben mehrere Grenzstädte besetzt. Aus Warschau, der Hauptstadt und Festung des Bezirks, zogen sich Behörde und Militär in das Innere des Landes zurück. Zuvor aber haben sie vielfach die Bahnen zerstört. Doch die Deutschen stellten die zerstörten Bahnen wieder her und rückten auf den Bahnlinien Bromberg-Warschau, Kalisch-Lowicz-Warschau und Wien-Warschau unter kleinen siegreichen Gefechten in Russisch Polen vor. Unsere Bundesgenossen, die treuen Österreicher, rückten von Süden her zu beiden Seiten der Weichsel in Russisch Polen ein. Dabei vereinten sie sich mit unseren Truppen, welche sich nach Osten gewendet und das Flüßchen Pilica überschritten hatten. Die Österreicher drangen nach Lublin vor und besiegten in der zweitägigen Schlacht bei Krasnik (2s./24. August) die Russen vollständig, wobei sie 6000

10. Teil 1 - S. 81

1915 - Göttingen : Vandenhoeck & Ruprecht
Lindenburg und Tannenberg. 81 vorher sehen, wo die anderen marschieren und fahren. An allen Wegkreuzungen da werden sie sich dann verquer in den Weg fahren, und keiner wird schließlich vorwärts und rückwärts können." And wahrhaftig, genau wie Äindenburg sich das ausgedacht, so ist es da bei Tannenberg gekommen. Erst hat er die Russen ruhig 'reinmarschieren lassen. Seine Soldaten haben schon gebrummt. Die wollten doch die Feinde nicht ins Land lassen. Aber da gab's keine Gegenrede. Stillgestanden! Maul halten! Warten! hieß es da. Als nun die Russen mitten in der schönen Wald- und Seelandschaft saßen, da ging's auf einmal nicht mehr vorwärts, nirgends, an keiner Seite. Überall standen immer an den schmalen Stellen, wo man durchgekonnt hätte, deutsche Soldaten und hielten sie an. And dann ging's auf einmal im Rücken los. Da griffen die Deutschen an. Als das nun die russischen Generäle hörten, da ließen sie schnell kehrt machen, um ihren Kameraden zu Äilfe zu kommen und sich aus dem gräßlichen Waldland von Tannenberg zu retten. Aber da gab's ein furchtbares Schlamassel. Man konnte ja nicht ein Kilometer weit durch das Gebüsch sehen. So liefen und ritten und fuhren sie alle durcheinander. Und bazwischen schossen die deutschen Kanonen, und die Soldaten kriegten fürchterliche Angst, und die Pferbe würden wilb. Dann hatten die Deutschen ja im Rücken angegriffen. Da konnten von ba die Wagen mit dem Essen und mit den Patronen für die Russen nicht mehr nach. So konnten sie sich bald nicht mehr wehren und mußten hungern. Drei Tage lang, vom 27. bis 29. August, hat das schreckliche Schlachten gebauert. Wo sie irgenb konnten, finb die Russen übergelaufen und haben sich gefangen gegeben, daß es nachher im ganzen über 100000 gefangene Russen waren, fast so viele wie beutsche Soldaten bort überhaupt gestanben hatten. Aber noch mehr Russen sinb erschossen worben und viele, viele auf der Flucht in den Seen oder im Sumpf elenbiglich umgekommen. Nur ganz wenige haben sich burchschlagen können; die sinb, so schnell sie konnten, nach Rußlanb zurückgelaufen; und so war in der Schlacht von Tannenberg mit einem Male die fast brei Mal so starke russische Narew-Armee vonäinbenburg nichtbloß besiegt, sonbern ganz und gar vernichtet worben. Ach was war das für ein Jubel in Deutschland als Ostpreußen wieber frei würde von den russischen Mordbrennern! Einer, der das in Berlin miterlebt hat, hat uns ein schönes Gebicht barüber gemacht. Rauh: Der Weltkrieg in der Volksschule. 6
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