234
*
h
<
||
'-f
r-
£
>#
t
№
\
J3
heim) an der Donau von Marlborough, der den Kern seines
Heeres aus den Niederlanden herangeführt hatte, und Prinz Eugen
völlig geschlagen und darauf Bayern in österreichische
Verwaltung genommen, ganz Süddeutschland von den Fran-
zosen gesäubert. 1705 folgte auf Leopold sein thatkräftiger Sohn
Joseph I. (1705—11), der über die Kurfürsten von Köln
und Bayern die Reichsacht verhängte; eine Erhebung
der bayrischen Bauern gegen das drückende österreichische Regi-
ment wurde niedergeschlagen. 1706 wurden von Marlborough
durch den Sieg beiramillies (in der Nähe von Brüssel) die , [
spanischen Niederlande erobert, von Prinz Eugen
durch den Sieg bei Turin, zu dem die Preussen unter Leo-
pold von Dessau viel beitrugen, diefranzosen gezwungen,
die Belagerung dieser Stadt aufzugeben und Oberitalien zu
räumen; und in Spanien wurde, freilich nicht für lange, Madrid
von Truppen Karls Iii. besetzt. Die Hoffnung Ludwigs Xiv.,
Karl Xii. von Schweden, der damals als Sieger in Sachsen stand
(s. S. 241), zum Eingreifen in Bayern oder wenigstens zu diplo-
matischer Vermittelung zu bestimmen, ging nicht in Erfüllung.
1707 wurde von den österreichischen Truppen ein Teil des
Kirchenstaats und Neapel besetzt, während ein Angriff auf
Toulon scheiterte. 1708 siegten Marlborough und Prinz
Eugen bei Oudenarde und eroberten Lille, die stärkste
nordfranzösische Festung, während gleichzeitig die aufständischen
Ungarn von General Heister siegreich niedergeworfen wurden.
Friedensverhandlungen, die jetzt Ludwig Xiv. einleitete, scheiterten
an dem Verlangen der Verbündeten, dass Frankreich selbst zur
Ueberlief er ung Spaniens an Karl Iii. mitzuwirken habe. Nach
dem blutigen Sieg der Verbündeten bei Malplaquet
(September 1709) wurde diese Forderung in verschärfter Weise
wiederholt und damit noch einmal die Gelegenheit versäumt, zu
einem Frieden zu gelangen, der alle wesentlichen Interessen
der Verbündeten befriedigt und Deutschland den Besitzstand
im Eisass, wie er durch den westfälischen Frieden festgesetzt
war, und zwar mit Anerkennung der deutschen Auslegung der
betreffenden Bestimmungen (s. S. 180), zurückgegeben hätte.
Zerfall der grossen Allianz. Das erschöpfte Frankreich,
dem der Winter 1709/10 noch eine schwere Hungersnot gebracht
hatte, war allerdings aus eigener Kraft zu längerem Wider-
stand kaum mehr fähig; nur in Spanien, wo Karl Iii. 1710
zwar in Madrid einziehen konnte, aber dann endgültig auf Kata-
lonien beschränkt wurde, hatten die französischen Waffen unter
Vendöme jetzt das entschiedene Uebergewicht. Aber der Regie-
rungswechsel in England, wo Königin Anna, mit der
TM Hauptwörter (50): [T34: [Krieg Frankreich England Deutschland Preußen Frieden Rußland Napoleon Kaiser Jahr], T28: [Schlacht Heer Feind Mann Armee Napoleon Franzose General Truppe Preußen], T35: [Preußen Königreich Bayern Sachsen Staat Hannover Baden König Provinz Land]]
TM Hauptwörter (100): [T96: [Ludwig Karl König Frankreich Kaiser Xiv Napoleon Krieg Franz Italien], T74: [Frankreich England Spanien Krieg Frieden Rußland Italien Holland Preußen Deutschland]]
TM Hauptwörter (200): [T55: [Friedrich Kaiser Kurfürst Herzog Sachsen Johann Karl Land Bayern Wilhelm], T9: [Frieden Napoleon Krieg Kaiser Frankreich Friede Preußen Rußland Jahr Franz], T176: [Frankreich England Rußland Deutschland Preußen Krieg Italien Spanien Schweden Holland], T182: [Krieg Jahr Zeit Land Deutschland Regierung Frankreich Volk Folge Revolution], T170: [Schlacht Leipzig Franzose Preußen Napoleon Heer Herzog Ferdinand Jena Braunschweig]]
Extrahierte Personennamen: Marlborough Eugen Eugen Leopold Leopold Marlborough Eugen Eugen Karls Ludwigs_Xiv. Karl_Xii Karl Marlborough Eugen Eugen Heister Ludwig_Xiv Ludwig Karl_Iii Karl Karl_Iii Karl Anna
Extrahierte Ortsnamen: Donau Turin Dessau Oberitalien Spanien Madrid Karls Schweden Sachsen Bayern Neapel Toulon Lille Frankreich Spaniens Deutschland Frankreich Spanien Madrid England
Stand vor 1648 zurückbringen sollte; Frankreich verpflichtete
sich zur Stellung von 105000 Mann und zur Zahlung von zwölf
Millionen Gulden jährlicher Subsidien. Dänemark lehnte den
Beitritt ab. ‘England, wo nach einem wenig glücklichen Anfang
des See- und Kolonialkriegs der kraft- und geistvolle William
Pitt das Ministerium des Auswärtigen übernahm, er-!
neuerte zwar 11. Januar 1757 den Subsidienvertrag zum
Schutz Nord Westdeutschlands, und Braunschweig, Gotha
und Hessen-Cassel schlossen sich an, aber die englische Hilfe
erwies sich zunächst wenig wirksam, zumal da Pitt April 1757 ¿
wieder vom Ministerium zurücktrat.
Friedrich drang Frühjahr 1757 in der Hoffnung, Oesterreich
zum Frieden zwingen zu können, ehe dessen Verbündete ein-
griffen, in Böhmen ein: er siegte in der blutigen Schlacht
bei Prag (6. Mai), aber die Niederlage bei Kolin gegen
Daun (18. Juni) zwang ihn, die Belagerung Prags aufzugeben
und bald auch Nordböhmen unter Verlusten zu räumen. Am
6. Juli siegten die Franzosen hei Hastenbeck über das englisch-
hannoveranische Heer unter dem Herzog von Cumberland, und
dieser räumte in der Konvention von Zeven (8. September) Han-
nover, während ein ziveites französisches Heer unter Soubise sich
mit der „eilenden Reichsexekutionsarmee“ vereinigte, um nach
Sachsen vorzurücken. Aber die von den in Ostpreussen sieg-
reichen Russen drohende Gefahr ging vorüber, weil die Er-
krankung der Kaiserin Elisabeth den russischen Feldherrn be-
stimmte, nach Russland zurückzugehen, die französische Nord-
armee unter Richelieu blieb unthätig, und Friedrich erfocht mit
Seydlitz über die Reichsarmee und Soubise bei Rossbach
(5. November) einen Sieg, der, in ganz Deutschland und noch
mehr in England mit Jubel aufgenommen, die Feinde aus Thü-
ringen vertrieb und bewirkte, dass die englische Regierung,
in die Pitt wieder eingetreten war, die Konvention von Zeven
verwarf, das neuorganisierte Heer dem Herzog Ferdinand von
Braunschweig, einem erprobten preussischen General, unterstellte
und April 1758 den Subsidienvertrag erneuerte mit der j
Verpflichtung, nur im Einverständnis mit Friedrich '
Frieden zu schliessen. Friedrich eilte von Rossbach
nach Schlesien zurück, das die Oesterreicher nach Besiegung
Winterfeldts bei Moys (bei Görlitz) und des Herzogs von Braun-
schweig-Bevern bei Breslau zur Hälfte erobert hatten; er siegte
bei Leuthen (5. Dezember) über den mehr als doppelt so
starken Feind, der nun Schlesien räumen musste.
Friedrich auf die Verteidigung beschränkt. 1758 er-
öffnete Friedrich den Feldzug mit der vergeblichen Belagerung
Lehrbuch d. Weltgeschichte. Neue Zeit. 18
TM Hauptwörter (50): [T2: [Schweden Friedrich Heer Schlacht Sachsen König Gustav Kaiser Krieg Schlesien], T34: [Krieg Frankreich England Deutschland Preußen Frieden Rußland Napoleon Kaiser Jahr], T28: [Schlacht Heer Feind Mann Armee Napoleon Franzose General Truppe Preußen]]
TM Hauptwörter (100): [T85: [Friedrich Schlacht Heer Sachsen Schlesien Sieg König Böhmen Feind Kaiser], T74: [Frankreich England Spanien Krieg Frieden Rußland Italien Holland Preußen Deutschland]]
TM Hauptwörter (200): [T198: [Friedrich Schlacht Heer Schlesien Sachsen Armee Sieg General Mann Feind], T170: [Schlacht Leipzig Franzose Preußen Napoleon Heer Herzog Ferdinand Jena Braunschweig], T103: [England Krieg Frankreich Spanien Franzose Engländer Flotte Jahr Holland Frieden], T176: [Frankreich England Rußland Deutschland Preußen Krieg Italien Spanien Schweden Holland], T71: [Deutschland Krieg Preußen Volk Napoleon Frankreich Macht Frieden Europa Land]]
Extrahierte Personennamen: Dänemark Friedrich Elisabeth Friedrich Friedrich Ferdinand_von
Braunschweig Ferdinand Friedrich Friedrich Friedrich Friedrich Rossbach Friedrich Friedrich Friedrich
Extrahierte Ortsnamen: Frankreich Nord_Westdeutschlands Gotha Hessen-Cassel Oesterreich Prag Prags Cumberland Zeven Sachsen Ostpreussen Russland Rossbach Deutschland England Breslau
275
gewann durch den Sieg bei Torgau (3. November), den
Zieten entschied, das von Daun inzwischen besetzte Sachsen
bis auf Dresden zurück. Während 1760 auf dem Kriegsschau-
platz zwischen Weser und Rhein nichts von Bedeutung vorfiel,
war dagegen in dem englisch-französischen Kolonialkrieg die
Entscheidung erfolgt: durch den Sieg bei Quebec (13. Sep-
tember), den General Wolfe mit seinem Leben erkaufte, kam
Kanada in Englands Besitz.
Politische Verschiebungen; das Ende des Kriegs. Georg Iii.
(1760—1820), Enkel Georgs Ii., erneuerte noch 1760 den Sub-
sidienvertrag mit Preussen; als aber Karl Iii. von Spanien
August 1761 den „bourbonischen Familienpakt“ mit
Frankreich schloss (der für die äussere Politik ein dauerndes
Zusammengehen der bourbonischen Dynastien festsetzte), wurde
Pitt, der deshalb an Spanien den Krieg erklären wollte, ent-
lassen (5. Oktober 1761) und Preussen der Subsidien-
ver trag auf 12. Dezember gekündigt, freilich ohne dass
dadurch der Ausbruch des Kriegs mit Spanien vermieden
worden wäre; Ferdinand war auch 1761 den Franzosen gegen-
über siegreich, bei Langensalza (in Thüringen) und Velling-
hausen (in Westfalen). Friedrich hatte zwar im „Hungerlager“
von Bunzelwitz bei Schweidnitz der vereinigten Uebermacht der
Russen und Oesterreicher getrotzt (12. August bis 9. September),
aber die Eroberung von Schweidnitz durch Laudon (1. Oktober)
nicht verhindern können, und am 16. Dezember musste sich
Kolberg den Russen ergeben. So immer enger umschlossen und
seines einzigen Bundesgenossen beraubt, musste Friedrich auf
das Aeusserste gefasst sein, als 5. Januar 1762 Kaiserin
Elisabeth starb, der ihr Neffe Peter Iii., ein begeisterter
Bewunderer Friedrichs des Grossen, folgte; nun wurde am
5. Mai 1762 der Friede zwischen Preussen und Russ-
land, am 22. Mai der zwischen Preussen und Schweden
auf Grund des Besitzstands vor dem Krieg geschlossen. Das
Bündnis, das darauf Peter mit Friedrich schloss, wurde zwar
durch Peters Sturz (9. Juli) sofort wieder hinfällig, aber das
russische Hilfsheer unter Tschernitschew half noch durch seine
Anwesenheit Friedrich den Sieg bei Burkersdorf (21. Juli)
gewinnen, der die Rückeroberung von Schweidnitz zur Folge
hatte; und Katharina Ii. (1762—96) erkannte den ge-
schlossenen Frieden an. Ein Sieg des Prinzen Heinrich bei
Freiberg i. S. über Oesterreicher und Reichsarmee, der Schrecken,
den brandschatzende preussische Freikorps in Süddeutschland
verbreiteten, und die Waffenerfolge Ferdinands, der die Fran-
zosen fast ganz vom rechten Rheinufer vertrieb, reiften bei den
TM Hauptwörter (50): [T2: [Schweden Friedrich Heer Schlacht Sachsen König Gustav Kaiser Krieg Schlesien], T34: [Krieg Frankreich England Deutschland Preußen Frieden Rußland Napoleon Kaiser Jahr]]
TM Hauptwörter (100): [T85: [Friedrich Schlacht Heer Sachsen Schlesien Sieg König Böhmen Feind Kaiser], T74: [Frankreich England Spanien Krieg Frieden Rußland Italien Holland Preußen Deutschland], T38: [Friedrich Wilhelm König Kaiser Iii Prinz Jahr Preußen Vater Sohn], T9: [Krieg Deutschland Reich Frankreich Preußen Macht Zeit Kaiser Jahr Frieden]]
TM Hauptwörter (200): [T198: [Friedrich Schlacht Heer Schlesien Sachsen Armee Sieg General Mann Feind], T103: [England Krieg Frankreich Spanien Franzose Engländer Flotte Jahr Holland Frieden], T9: [Frieden Napoleon Krieg Kaiser Frankreich Friede Preußen Rußland Jahr Franz], T157: [Friedrich Wilhelm Iii Kaiser König Karl groß Preußen Kurfürst Jahr], T170: [Schlacht Leipzig Franzose Preußen Napoleon Heer Herzog Ferdinand Jena Braunschweig]]
Extrahierte Personennamen: Georg_Iii Karl_Iii Karl August Ferdinand Friedrich Friedrich August Friedrich Friedrich Elisabeth Peter_Iii Friedrichs Friedrichs Peter Friedrich Friedrich Peters Friedrich Friedrich Katharina_Ii Heinrich Heinrich Ferdinands
Extrahierte Ortsnamen: Torgau Daun Sachsen Dresden Rhein Quebec Kanada Englands Georgs Spanien Frankreich Spanien Spanien Langensalza Thüringen Westfalen Bunzelwitz Schweidnitz Schweidnitz Kolberg Preussen Preussen Schweden Burkersdorf Schweidnitz Freiberg Ferdinands
324
i Kriegführung weit überholt. Sehr günstig war anfangs für
Frankreich die Volksstimmung in vielen östlich angrenzenden
I Gebieten, zum Teil auch in Süddeutschland, während im übrigen
rechtsrheinischen Deutschland die Begeisterung, womit die An-
fänge der Revolution in weiten Kreisen und von führenden
Geistern, wie Kant, Klopstock und Schiller, begrüsst worden
waren, durch den Gang der Dinge in Frankreich rasch ab-
gekühlt und in ihr Gegenteil verwandelt wurde. Noch im Sep-
tember 1792 wurde Savoyen, bald darauf Nizza erobert, im
| Oktober die Pfalz, im November durch den Sieg Dumouriez’
: bei Jemappes Belgien. Während Frankfurt die Franzosen
bald wieder verloren, wurde in Mainz von der „Gesellschaft der
Volksfreunde“ unter der Leitung Georg Försters die „rheinische
Republik“ errichtet, die dann, von den Koalierten bedroht, ihre
Vereinigung mit der französischen beantragte, aber nicht mehr
bewerkstelligen konnte. Dagegen wurden Savoyen mit Nizza
und Belgien Frankreich einverleibt.
Der Anfang des Jahres 1793 brachte für Frankreich den
Weltkrieg (s. S. 318), insbesondere mit England, das unter
dem jüngeren Pitt als Minister der Aeussern der gefähr-
lichste und hartnäckigste Gegner Frankreichs wurde.
Zunächst scheiterte der Versuch, Hollandzu erobern; durch die
Niederlage Dumouriez’ bei Neerwinden (18. März) ging Belgien
wieder verloren, und im Sommer drangen die Oesterreicher sieg-
reich ins nordöstliche Frankreich ein, während die Preussen
Mainz zurückeroberten. Aber im Herbst wurde das von Eng-
ländern und Hannoveranern belagerte Dünkirchen durch den
Sieg Houchards bei Hondschooten, Maubeuge an der Sambre durch
den Sieg Jourdans bei Wattignies entsetzt; die Preussen be-
haupteten sich zwar siegreich in der Pfalz und belagerten
Landau, zogen sich aber, nachdem Hoche die Oesterreicher unter
Wurmser aus den Weissenburger Linien geworfen hatte, auf
Mainz zurück.
Preussen, durch die polnische Frage (§ 89) in Anspruch
genommen und finanziell erschöpft, liess sich zwar durch die
ihm im „Haager Vertrag“ (April 1794) verwilligten englischen
Subsidien noch einmal bei der Koalition festhalten; aber sein
Ausscheiden war bei der Wendung, die die polnische Angelegen-
heit genommen hatte, nur noch eine Frage der Zeit, zumal
England die Verfügung über das preussische Heer zur Be-
dingung für die Bezahlung der Subsidien machte. Im Sommer
1794 eroberte Jourdan durch die Schlacht bei Fleurus
Belgien zurück, und als die Preussen trotz eines zweimaligen
Siegs bei Kaiserslautern die Pfalz abermals räumten, war das
TM Hauptwörter (50): [T35: [Preußen Königreich Bayern Sachsen Staat Hannover Baden König Provinz Land], T34: [Krieg Frankreich England Deutschland Preußen Frieden Rußland Napoleon Kaiser Jahr], T28: [Schlacht Heer Feind Mann Armee Napoleon Franzose General Truppe Preußen]]
TM Hauptwörter (100): [T74: [Frankreich England Spanien Krieg Frieden Rußland Italien Holland Preußen Deutschland], T51: [Armee General Schlacht Franzose Truppe Mann Feind Heer Metz Preußen], T92: [Mensch Leben Natur Arbeit Zeit Ding Geist Welt Art Seele], T96: [Ludwig Karl König Frankreich Kaiser Xiv Napoleon Krieg Franz Italien], T9: [Krieg Deutschland Reich Frankreich Preußen Macht Zeit Kaiser Jahr Frieden]]
TM Hauptwörter (200): [T21: [Napoleon Bluch Heer General Preußen Franzose Schlacht Armee Mann Wellington], T176: [Frankreich England Rußland Deutschland Preußen Krieg Italien Spanien Schweden Holland], T103: [England Krieg Frankreich Spanien Franzose Engländer Flotte Jahr Holland Frieden], T170: [Schlacht Leipzig Franzose Preußen Napoleon Heer Herzog Ferdinand Jena Braunschweig], T24: [Luft Wasser Wärme Körper Erde Wind Regen Höhe Temperatur Schnee]]
Extrahierte Ortsnamen: Frankreich Süddeutschland Deutschland Frankreich Nizza Belgien Frankfurt Mainz Nizza Belgien_Frankreich Frankreich England Frankreichs Frankreich Maubeuge Jourdans Preussen Landau Mainz Belgien Kaiserslautern
345
Kapitel Xxix.
Das Napoleonische Kaisertum als erobernde
Weltmacht.
§ 104. Der dritte Koalitionskrieg.
Neuer Krieg: mit England; die Bildung* der Koalition.
Zwischen England und Frankreich war schoipmai 1803
der Krieg wieder ausgebrochen, weil von England, unter
dem Hinweis auf Frankreichs Einmischung in die innern Ver-
hältnisse seiner Nachbarländer, die geforderte Beschränkung
seiner Press- und Asylfreiheit, sowie die Räumung Maltas ver- jj
weigert wurde. Alsbald liess der erste Konsul, ohne Rücksicht
auf den mit dem Deutschen Reich abgeschlossenen Frieden, das
Kurfürstentum Hannover durch französische Truppen besetzen;
das hannoversche Reer leistete, um die Neutralität des Kurfürsten-
tums zu wahren, keinen Widerstand und ging über die Elbe
zurück kraft der Konvention von Suhlingen, wurde aber
trotzdem entwaffnet und aufgelöst (5. Juli 1803). Hannover
wurde von den Franzosen als erobertes Land behandelt;
die hannoverschen Soldaten gingen grossenteils über Holstein
nach England, wo aus ihnen die deutsche Legion gebildet wurde.
Im Lager von Boulogne wurde ein grosses französisches Heer
zusammengezogen, um in England zu landen, was aber das eng-
lische Ueberge wicht zur See unmöglich machte, auch als Spanien,
das zunächst sich auf Subsidienzahlungen an Frankreich be-
schränkt hatte, durch englische Feindseligkeiten gereizt, offen
in den Krieg eintrat. Um dieselbe Zeit brachte Pitt, der
Mai 1804 wieder die Leitung der englischen Politik übernommen
hatte, eine neue Koalition zu stände; zuerst schloss der
schwedische König Gustav Iv. (1792—1809), der sich für den
berufenen Bekämpfer der Revolution und des aus ihr hervor-
gegangenen Kaisers hielt, ein Bündnis mit Alexander /., der
sich gleich Gustav als Garant der deutschen Reichsverfassung
betrachtete und durch die Einverleibung Piemonts und Genuas,
durch die Besetzung Hannovers und durch die Gewaltthat gegen
den Herzog von Enghien gereizt war; am 11. April 1805 kam
der Kriegsbund („Konzertvertrag“) zwischen England und Russ-
land zu Stande, dem sich Schweden sofort anschloss; der Zweck
war, Frankreichs Machtstellung auf die Rhein- und Alpengrenze
zu beschränken. Am 9. August 1805 trat auch Oesterreich, das
TM Hauptwörter (50): [T34: [Krieg Frankreich England Deutschland Preußen Frieden Rußland Napoleon Kaiser Jahr]]
TM Hauptwörter (100): [T74: [Frankreich England Spanien Krieg Frieden Rußland Italien Holland Preußen Deutschland], T9: [Krieg Deutschland Reich Frankreich Preußen Macht Zeit Kaiser Jahr Frieden], T34: [Schweden König Gustav Dänemark Preußen Krieg Polen Adolf Frieden Holstein]]
TM Hauptwörter (200): [T176: [Frankreich England Rußland Deutschland Preußen Krieg Italien Spanien Schweden Holland], T103: [England Krieg Frankreich Spanien Franzose Engländer Flotte Jahr Holland Frieden], T170: [Schlacht Leipzig Franzose Preußen Napoleon Heer Herzog Ferdinand Jena Braunschweig]]
Extrahierte Personennamen: Gustav Alexander_/. Alexander Gustav Gustav August
Extrahierte Ortsnamen: England England Frankreich England Frankreichs Maltas Hannover Holstein England Boulogne England Spanien Frankreich Genuas England Frankreichs Rhein- Oesterreich
358
aufgezählt waren, und einem Aufruf an die Völker Deutschlands
zur Wiedergewinnung ihrer Freiheit ging das österreichische
Heer unter Erzherzog Karl am 9. April 1809 über den Inn. Gleich-
zeitig erhoben sich die Tiroler, die um jeden Preis von Bayern
los und zu Habsburg zurück wollten, unter dem Sandwirt Andreas
Hofer, Joseph Speckbacher u. a., und schon am 12. April war
Tirol bis auf Kufstein frei. Aber Erzherzog Karl, der seinen
anfänglichen Vorsprung nicht benützt hatte, wurde von Napoleon,
in den Gefechten bei Tann, Abensberg, Landshut,
Eggmühl und Regensburg schwer geschlagen und zum
Rückzug nach Böhmen genötigt. Die Folge war, dass die er-
hoffte Erhebung Norddeutschlands sich auf vereinzelte Aufstände
beschränkte, die auf den Gang der Dinge nicht wesentlich ein-
wirkten und unterdrückt wurden1), dass Erzherzog Johann nach
anfänglichen Erfolgen gegen den Vizekönig von Italien sich
unter jetzt unglücklichen Gefechten der ungarischen Grenze zu
zurückzog, und dass Tirol bis zum Brenner wieder von den
Franzosen und Bayern unter argen Greueln besetzt wurde. Im
Grossherzogtum Warschau kämpfte Erzherzog Ferdinand gegen
die Polen unter Poniatowski (einem Neffen des letzten polnischen
Königs) mit wechselndem Glück, während das russische Hilfs-
korps (s. S. 356) unthätig blieb. Napoleon war am 13. Mai in
Wien eingezogen: von Schönbrunn aus erliess er einen wirkungs-
losen Aufruf an die Ungarn und verfügte 17. Mai als „Nachfolger
Karls des Grossen “ die Vereinigungroms als zweiter Haupt-
stadt mit dem Kaiserreich (da der Papst sich weigerte,
der weltlichen Herrschaft zu entsagen, wurde er 6. Juli ver-
haftet und zuerst nach Frankreich, dann nachsavona gebracht).
Napoleons Versuch, von der Insel Lobau (unterhalb Wiens)
aus den Uebergang über die Donau zu erzwingen, wurde von
Erzherzog Karl in der blutigen Schlacht bei Aspern (21. und)
22. Mai 1809 siegreich vereitelt; und am 30. Mai zogen die
Tiroler Schützen nach dem Sieg am Iselberg wieder in Inns-
bruck ein, gleichzeitig befreiten sich die Vorarlberger und be-
drohten das Allgäu. Aber Erzherzog Karl versäumte es, sei-
9 Ein Aufstand im Königreich Westfalen scheiterte sofort (April). Der
preussische Major Schill führte auf eigene Faust seine Husaren in den Krieg,
warf sich in die Stadt Stralsund und fiel bei der Erstürmung der Stadt durch
dänische und westfälische Truppen 31. Mai; von seinen überlebenden Leuten
wurden die Offiziere standrechtlich erschossen, die Gemeinen, soweit sie sich
nicht durchschlugen, auf französische Galeeren gebracht. Der Herzog Friedrich
Wilhelm von Braunschweig, Sohn des Besiegten von Auerstädt, schlug sich mit
seiner „schwarzen Schar“, nach anfänglichen Erfolgen in Sachsen, in helden-
haften Kämpfen nach Elsfleth an der Nordseeküste durch, wo ihn englische
Schiffe aufnahmen (7. August).
TM Hauptwörter (50): [T35: [Preußen Königreich Bayern Sachsen Staat Hannover Baden König Provinz Land], T28: [Schlacht Heer Feind Mann Armee Napoleon Franzose General Truppe Preußen], T2: [Schweden Friedrich Heer Schlacht Sachsen König Gustav Kaiser Krieg Schlesien]]
TM Hauptwörter (100): [T29: [Napoleon Heer Schlacht Preußen Franzose General Mann Armee Sieg Bluch], T67: [Kaiser Türke König Jahr Ungarn Heer Land Friedrich Kreuzzug Jerusalem], T96: [Ludwig Karl König Frankreich Kaiser Xiv Napoleon Krieg Franz Italien], T85: [Friedrich Schlacht Heer Sachsen Schlesien Sieg König Böhmen Feind Kaiser], T74: [Frankreich England Spanien Krieg Frieden Rußland Italien Holland Preußen Deutschland]]
TM Hauptwörter (200): [T198: [Friedrich Schlacht Heer Schlesien Sachsen Armee Sieg General Mann Feind], T9: [Frieden Napoleon Krieg Kaiser Frankreich Friede Preußen Rußland Jahr Franz], T170: [Schlacht Leipzig Franzose Preußen Napoleon Heer Herzog Ferdinand Jena Braunschweig], T21: [Napoleon Bluch Heer General Preußen Franzose Schlacht Armee Mann Wellington], T167: [Fest Tag Kirche Jerusalem Spiel Stadt Hofer Volk Jahr Zeit]]
Extrahierte Personennamen: Karl Karl Andreas
Hofer Joseph_Speckbacher Karl Karl Napoleon Johann Johann Ferdinand Napoleon Schönbrunn Karls Napoleons Napoleons Karl Karl Karl Karl Major_Schill Friedrich
Wilhelm_von_Braunschweig Friedrich Wilhelm August
Extrahierte Ortsnamen: Deutschlands Abensberg Norddeutschlands Italien Warschau Wien Ungarn Frankreich Wiens Donau Aspern Iselberg Inns- Westfalen Stralsund Sachsen Elsfleth
„ermässigte“ Napoleon die Summe der vom Krieg her rück-
ständigen, von ihm willkürlich auf das vier- bis fünffache ihres
ursprünglichen Betrags festgesetzten Kontributionen auf 140 Mil-
lionen fr., bis zu deren Abzahlung die Oderfestungen Glogau,
Küstrin und Stettin von den Franzosen besetzt blieben ; bis dahin
hatte Preussen über 150000 Franzosen zu unterhalten gehabt,
die jetzt in Spanien nötig wurden (s. § 109). Im ganzen zogen
die Franzosen mindestens 564 Millionen fr. aus den preussischen
Provinzen (nach preussischen Berechnungen noch bedeutend
mehr), abgesehen von den im Grossherzogtum Warschau an-
gelegten preussischen Kapitalien im Betrag von 30 Millionen
Thaler, deren Konfiskation Napoleon dem König von Sachsen
gegen 20 Millionen fr. gestattet hatte in einem 10. Mai zu
Bayonne geschlossenen Vertrag, im Widerspruch mit einer aus-
drücklichen Bestimmung des Tilsiter Friedens. Ausserdem hatte
Preussen für die Verbindung zwischen den Rheinbundstaaten
und dem Grossherzogtum Warschau sieben Etappenstrassen ein-
räumen müssen. Die Reform in Preussen erlitt eine Unter-
brechung und einen unersetzlichen Verlust dadurch, dass Stein
am 24. November 1808 entlassen werden musste, weil ein Brief,
in dem er empfahl, eine Erhebung im Königreich Westfalen
vorzubereiten, der französischen Gendarmerie in die Hände ge-
fallen war. Am 16. Dezember von Napoleon geächtet, fand
„le nommé Stein“ zunächst in Oesterreich eine Zuflucht, nach-
dem er noch am 5. Dezember ein Rundschreiben unterzeichnet
hatte, das seine Gedanken über die Fortführung der Reformen
zusammenfasste („Steins politisches Testament“).
Die Jahre 1809—1811. Den Hoffnungen der preussischen
Patrioten brachte das Jahr 1809 eine doppelte Enttäuschung:
zum Eingreifen in den österreichischen Krieg (§ 108) konnte
sich Friedrich Wilhelm Iii. angesichts der Haltung Russlands
nicht entschliessen, und unter dem Ministerium Altenstein-Dohna
wurde die Reform auf das Kriegswesen beschränkt, bis Jiîhi 1810
Hardenberg Staatskanzler mit ungewöhnlich grosser
(bureaukratischer) Macht wurde. Zwar blieb die im Finanzedikt
vom 27. Oktober 1810 angekündigte Steuerreform dem Widerstand
besonders der Anhänger des Feudalwesens gegenüber Stück-
iverk, und die neu eingeführten Steuern brachten grossenteils
nicht den erhofften Ertrag; auch erwies sich das im Finanzedikt
und dem „ferner-weiten“ Edikt vom 7. September 1811 gegebene
Versprechen einer Repräsentation der Nation als sehr voreilig;
und die Neuordnung der Besitzverhältnisse der Privatbauern durch
das Regulierungsedikt vom 14. September 1811 stellte für die
Verwandlung des von den Bauern bisher innegehabten Gutes
TM Hauptwörter (50): [T39: [Jahr Million Geld Mark Arbeiter Arbeit Zeit Summe Staat Thaler], T12: [König Paris Jahr Napoleon General Frankreich Mann Tag Kaiser Minister], T26: [Recht König Stadt Staat Bauer Gesetz Beamter Adel Land Bürger]]
TM Hauptwörter (100): [T41: [Staat Recht Volk Adel König Land Verfassung Gesetz Stand Verwaltung], T29: [Napoleon Heer Schlacht Preußen Franzose General Mann Armee Sieg Bluch], T36: [Million Mark Jahr Geld Thaler Mill Summe Wert Gulden Pfund], T72: [Bauer Arbeiter Steuer Jahr Stadt Staat Abgabe Gemeinde Land Verwaltung], T74: [Frankreich England Spanien Krieg Frieden Rußland Italien Holland Preußen Deutschland]]
TM Hauptwörter (200): [T39: [Million Mark Geld Jahr Summe Steuer Thaler Staat Ausgabe Einnahme], T35: [König Bismarck Wilhelm Kaiser General Minister Stein Berlin Graf Moltke], T44: [Preußen Polen Brandenburg Provinz Land Schlesien Sachsen Pommer Friedrich Schweden], T170: [Schlacht Leipzig Franzose Preußen Napoleon Heer Herzog Ferdinand Jena Braunschweig], T71: [Deutschland Krieg Preußen Volk Napoleon Frankreich Macht Frieden Europa Land]]
Extrahierte Personennamen: Napoleon Napoleon Napoleon Friedrich_Wilhelm_Iii Friedrich Wilhelm Hardenberg_Staatskanzler
I
l
fc'
— 274 —
von Olmütz; von jetzt an war er endgültig in die Verteidigung
zurückgedrängt. Im Westen war er durch Ferdinand gedeckt,
der die Franzosen über den Rhein zurücktrieb und bei Cre-
feld (23. Juni) schlug. Friedrich selbst zwang die Russen
unter Fermor, welche Ostpreussen für ihre Kaiserin in Pflicht
genommen hatten und Küstrin bedrohten, durch die blutige
Schlacht bei Zorndorf (25. August), nach Pommern zurück-
zugehen und behauptete sich, trotz der durch seine Sorglosigkeit
verschuldeten Niederlage bei Hochkirch (14. Oktober), in
der Lausitz, Sachsen und Schlesien gegen Daun. 1759 wurde
zwar auf dem westlichen Kriegsschauplatz, nach einem fran-
zösischen Sieg bei Bergen in der Nähe von Frankfurt a. M., das
Uebergewicht der preussischen Waffen von Ferdinand durch den
Sieg bei Minden (1. August) wieder hergestellt, aber ein russisches
Heer unter Soltlkow und ein österreichisches unter Laudon ver-
einigten sich nach einem Sieg bei Kay über Wedell in der Nähe
von Frankfurt a. d. 0. und brachten Friedrich selbst in der
blutigen Schlacht beikunersdorf(12. August) eine völlige
Niederlage bei; da jedoch die Gegner, selbst geschwächt und
uneinig, ihren Sieg nicht verfolgten, beschränkten sich die un-
mittelbaren Folgen auf den Verlust sächsischer Plätze, ins-
besondere Dresdens. Als Friedrich nach dem Abzug der Russen
sich nach Sachsen wandte, zog sich Daun zurück, nahm aber
den ihm in den Rücken gesandten General Finck mit den Resten
seines im ungleichen Kampf zertrümmerten Korps bei Maxen
21. November gefangen; ein Teil von Sachsen mit Dresden blieb
in den Händen der Oesterreicher.
Die Friedensanerbietungen an Frankreich, über die sich
England und Preussen verständigt hatten, wurden in Paris,
gegen den Wunsch des Ministers Choiseul, abgewiesen, und
Oesterreich und Russland schlossen am 1. April 1760 einen
neuen Vertrag, nach dem Russland Ostpreussen bekommen sollte.
Nur mit äusserster Anstrengung, durch rücksichtslose Werbungen
in ganz Deutschland und Errichtung von Freikorps, durch wieder-
holte Verschlechterung der Münze, Ausgabe von „Kassenscheinen“
und Ausbeutung Sachsens, konnte sich Friedrich militärisch und
finanziell aufrecht erhalten. Für 1760 hatte er eine Feldarmee
von 90 000 meist jungen Soldaten gegen die 220 000 Mann der
Feinde. Die wieder unternommene Belagerung Dresdens musste
Friedrich aufgeben, um Schlesien zu retten, wo Laudon bei
Landeshut den General Fouquö besiegt und Glotz genommen hatte;
Friedrich, von drei feindlichen Heeren umgeben, siegte bei
Liegnitz (15. August) über Laudon, verjagte dann die Feinde,
die Berlin erobert, geplündert und gebrandschatzt hatten, und
?
TM Hauptwörter (50): [T2: [Schweden Friedrich Heer Schlacht Sachsen König Gustav Kaiser Krieg Schlesien], T28: [Schlacht Heer Feind Mann Armee Napoleon Franzose General Truppe Preußen]]
TM Hauptwörter (100): [T85: [Friedrich Schlacht Heer Sachsen Schlesien Sieg König Böhmen Feind Kaiser]]
TM Hauptwörter (200): [T198: [Friedrich Schlacht Heer Schlesien Sachsen Armee Sieg General Mann Feind], T170: [Schlacht Leipzig Franzose Preußen Napoleon Heer Herzog Ferdinand Jena Braunschweig], T9: [Frieden Napoleon Krieg Kaiser Frankreich Friede Preußen Rußland Jahr Franz]]
Extrahierte Personennamen: Ferdinand Friedrich Friedrich August Ferdinand August Kay_über_Wedell Friedrich Friedrich August Friedrich Friedrich Friedrich Friedrich Friedrich Friedrich Glotz Friedrich Friedrich August
Extrahierte Ortsnamen: Rhein Pommern Hochkirch Sachsen Frankfurt_a._M. Minden Frankfurt Dresdens Sachsen Maxen Sachsen Dresden Frankreich England Preussen Paris Oesterreich Russland Russland_Ostpreussen Deutschland Sachsens Dresdens Liegnitz Berlin
Der Krieg 1806—1807. Das preussische Heer, verstärkt
durch die Kontingente Kursachsens, Braunschweigs und der thürin-
gischen Staaten, war um */3 schwächer als das feindliche; tapfer
und gut gedrillt, war es durch Fechtweise (Lineartaktik), Zu-
sammensetzung (zum grösseren Teil geworbene Truppen) und
mangelnde Bewegungsfähigkeit (Magazinsverpflegung) im ent-
schiedensten Nachteil, wohl noch mehr durch die Mangel-
haftigkeit der Führung, der es an der Einheitlichkeit und teils
an der richtigen Würdigung der Napoleonischen Kriegskunst,
teils an mutiger Entschlossenheit fehlte; dazu kam die geringe
Leistungsfähigkeit vieler für ihre Posten zu alten Offiziere.
Durch das Gefecht bei Saatfeld (10. Oktober), in dem Prinz
Louis Ferdinand, der Held der Kriegspartei, fiel, eröffneten sich
die Franzosen das Saalethal, und am 14. Oktober wurde in der
Doppelschlacht bei Jena undauerstädt das Korps des
Prinzen Hohenlohe von der französischen Hauptarmee unter
Napoleon vernichtend geschlagen, das preussische Hauptheer
unter Karl von Braunschweig von Davoüt auf die Trümmer des
Hohenlohe’schen Korps zurückgeworfen und dadurch ebenfalls auf-
gelöst. Es folgte die Niederlage der preussischen Reserve-Armee bei
Halle, Hohenlohes Kapitulation bei Prenzlau, Blüchers Kapitulation
nach tapfersten Kämpfen, zuletzt in Lübeck, bei Ratkau; der Reihe
nach ergaben sich ohne oder fast ohne Widerstand die Festungen
der Mark und Pommerns ausser Kolberg. Napoleon, der am
15. Oktober Preussen 160 Millionen fr. Kriegskontribution auf-
erlegt hatte, zog am 27. Oktober in Berlin ein, von wo der
Finanzminister Stein die öffentlichen Gelder nacli dem Osten
gerettet hatte; sonst huldigten die Beamten überall dem Sieger,
in Berlin sieben Minister, ohne die Genehmigung des Königs
abzuwarten, entsprechend dem Grundsatz des Berliner Gouver-
neurs: „Ruhe ist die erste Bürgerpflicht“. Der Staat Fried-
richs des Grossen war zusammengebrochen; die Be-
völkerung zeigte Teilnahmlosigkeit, wo nicht Schadenfreude über
das Ende, das das Junkerregiment und der Uebermut der Garde-
offiziere genommen hatte.
Napoleon, der gleich nach dem Sieg den Kurfürsten von
Hessen-Kassel und Oranien, den Herrn von Fulda, entthront, den
bei Auerstädt tödlich verwundeten Herzog von Braunschweig
geächtet hatte, erliess am 21. November das „Berliner Dekret“,
das Konfiskation aller britischen Waren in dem von ihm be-
herrschten Teil Europas verfügte, nahm am 11. Dezember das
zum Königreich erhobene und um den preussischen Kreis Kottbus
vergrösserte Sachsen, am 15. die Staaten der Ernestinischen Wet-
tiner in den Rheinbund auf und erregte in Südpreussen und Süd-
TM Hauptwörter (50): [T28: [Schlacht Heer Feind Mann Armee Napoleon Franzose General Truppe Preußen]]
TM Hauptwörter (100): [T51: [Armee General Schlacht Franzose Truppe Mann Feind Heer Metz Preußen], T44: [Sachsen Provinz Preußen Königreich Hannover Bayern Staat Hessen Baden Land], T29: [Napoleon Heer Schlacht Preußen Franzose General Mann Armee Sieg Bluch], T41: [Staat Recht Volk Adel König Land Verfassung Gesetz Stand Verwaltung], T59: [Heer Mann Soldat Krieg Jahr Offizier Land König Truppe Waffe]]
TM Hauptwörter (200): [T170: [Schlacht Leipzig Franzose Preußen Napoleon Heer Herzog Ferdinand Jena Braunschweig], T140: [Stadt Franzose Feind Festung Truppe Tag Mann Paris Belagerung Angriff], T39: [Million Mark Geld Jahr Summe Steuer Thaler Staat Ausgabe Einnahme], T21: [Napoleon Bluch Heer General Preußen Franzose Schlacht Armee Mann Wellington], T60: [Mann Heer Jahr Offizier Soldat Landwehr Truppe Krieg Armee Regiment]]
Extrahierte Personennamen: Louis_Ferdinand Ferdinand Napoleon Karl_von_Braunschweig_von_Davoüt Karl Hohenlohes Blüchers Napoleon Napoleon
Extrahierte Ortsnamen: Braunschweigs Jena Prenzlau Kolberg Berlin Berlin Hessen-Kassel Fulda Europas Sachsen Ernestinischen_Wet- Rheinbund Südpreussen
— 28 —
einen Zuwachs an Land mit 160 090 Einwohnern, nämlich die Herrschaft
Wiesensteig, die Abtei Wiblingen, die Grafschaft Schelklingen und die Städte
Biberach und Waldsee. Außerdem wurden der Oberhoheit Württembergs die Ge-
biete mehrerer benachbarter fürstlicher und gräflicher Häuser, die wie Württemberg
früher unmittelbar unter dem Kaiser gestanden waren, zugeteilt, so die Hohen-
lohe'schen Fürstentümer, die Grafschaft Limpurg, die oberschwäbischen Besitzungen
des Fürsten von Thurn und Taxis, der Fürsten von Waldburg und der Grafen
von Waldburg, Aulendorf und andere mehr.
Noch im gleichen Jahre mußte der König dem Kaiser Napoleon
gegen Preußen und im Jahre 1809 gegen Österreich Heeresfolge
leisten. Eine neue Gebiets-
Vergrößerung mit 11000
Einwohnern belohnte Würt-
Lembergs Dienste im öster-
reichischen Kriege. — (Der im
eigenen Lande in Mergent-
h e i m ausgebrocheneausruhr
wurde durch Militär unterdrückt
und hatte für die Stadt und
ihre Bewohner harte Strafen
zur Folge).
Bayern trat im Jahre 1810
an Württemberg ab die Landgerichte
Tettnang,Buchhorn(jetzt Friedrichs-
Hafen), Wangen, Ravensburg, Leut-
kirch, Söflingen, Geislingen, Albeck,
Elchingen, Crailsheim und die Stadt
Ulm, ferner die Oberhoheit über
mehrere fürstliche, gräsliche und
ritterschaftliche Besitzungen. Inner-
halb 7 Jahren war die Bevölkerung
Württembergs von 650000 ans
1400000 Seelen gestiegen und das
Land von rund 200 auf 354
Ouadratmeilen angewachsen.
Während der zwei fol-
genden Friedensjahre (1810
bis 1812) suchte Friedrich das Wohl des Landes zu fördern; auch
auf die Kirche und Schule erstreckte sich seine Thätigkeit. Im
Jahre 1811 wurde das Schullehrerseminar in Eßlingen und im
Jahre 1812 für die katholische Kirche eine eigene Hochschule und ein
Priesterseminar zu Ellwangen errichtet (später nach Rottenburg verlegt).
An dem Kriege Frankreichs gegen Rußland (1812) mußte
sich Württemberg wiederum mit 15 000 Mann beteiligen, von denen
im folgenden Jahre kaum 300 zurückkehrten.
Noch einmal, im Kriege der Verbündeten (Preußen, Öfter-
reich, Rußland und England) gegen Frankreich, mußten unsere Truppen,
12 000 Mann stark, unter Napoleons Fahnen fechten, bis nach der
Schlacht bei Leipzig (16.—18. Okt. 1813) Friedrich mit den
übrigen Rheinbundsfürsten sich von Napoleon lossagte und zu den
Verbündeten übertrat. Unter der Anführung des Kronprinzen
Rönig Friedrich I.
TM Hauptwörter (50): [T8: [Stadt Rhein Schloß Kreis Mainz Einw. Dorf Main Frankfurt Einwohner], T34: [Krieg Frankreich England Deutschland Preußen Frieden Rußland Napoleon Kaiser Jahr]]
TM Hauptwörter (100): [T73: [Stadt Schloß Augsburg Grafe Nürnberg Reichsstadt Bischof Sitz Regensburg Fürst], T29: [Napoleon Heer Schlacht Preußen Franzose General Mann Armee Sieg Bluch], T68: [Gericht Recht Richter König Strafe Gesetz Urteil Sache Person Verbrechen]]
TM Hauptwörter (200): [T70: [Stadt Donau München Stuttgart Neckar Nürnberg Ulm Schloß Augsburg Regensburg], T80: [Kaiser Stadt Fürst Recht Reich König Reichstag Macht Adel Fürsten], T78: [Mill Staat Million Deutschland Reich Europa Einwohner Land Jahr deutsch], T170: [Schlacht Leipzig Franzose Preußen Napoleon Heer Herzog Ferdinand Jena Braunschweig], T71: [Deutschland Krieg Preußen Volk Napoleon Frankreich Macht Frieden Europa Land]]
Extrahierte Personennamen: Württemberg Napoleon Würt-
Lembergs Friedrich Friedrich Württemberg Napoleons Friedrich Friedrich Napoleon Friedrich_I.