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1. Lehr- und Lesebuch für berg- und hüttenmännische Schulen - S. 406

1913 - Leipzig [u.a.] : Teubner
406 Vii. Abschnitt erreicht. An der Spitze des Norddeutschen Bundes stehend, verfügte es über eine gewaltige Macht; der Anschluß der süddeutschen Staaten mußte über kurz oder lang erfolgen. Frankreich hätte gerne diesen Anschluß ver- hütet, um Preußen nicht noch mächtiger werden zu lassen. Aber Napoleons Diplomatie (Staatskunst) war derjenigen Bismarcks nicht gewachsen. Vor- sichtig und weitblickend hatte dieser 1866 einen für Österreich günstigen Frieden durchgesetzt, so daß dieser Staat nicht darauf angewiesen war, im Kriegsfalle den Gegner Preußens zu unterstützen. Mit Rußland und England war Bismarck in gutem Einvernehmen. So konnte er in Ruhe dem unvermeidlichen Zusammenstoß entgegensehen. Als Frankreich im Jahre 1870 die Hohenzollersche Thronkandidatur in Spanien zum An- laß nahm, um Preußen vor aller Welt eine Demütigung aufzuerlegen, sorgte Bismarck durch die „Emser Depesche" dafür, daß sich eine Bloß- stellung Frankreichs daraus ergab. Die unmittelbare Folge oavon war die französische Kriegserklärung (19. Juli 1870). Nun wälzten sich die gewaltigen Heeresmassen des Norddeutschen Bundes, vereint mit den Truppen der süddeutschen Staaten, in Frankreich hinein. Hart war der Kampf, herrlich der Sieg, groß der Lohn. Als nach den vernichtenden Schlägen bei Metz und Sedan, nach der Übergabe der Festungen Straß- burg, Metz und zuletzt Paris die Franzosen milde Friedensbedingungen nachsuchten, blieb Bismarck als Unterhändler unerbittlich und eisenhart bei seinen Forderungen: Abtretung Elsaß-Lothringens und Zahlung einer Kriegsentschädigung von fünf Milliarden Franken. Die Besiegten mußten sich fügen. Als der schönste Erfolg des gemeinsamen nationalen Kampfes und der gesamten Bismarckschen Politik ergab sich nun der feste Zusammen- fdjlttfi aller deutschen Staaten (außer Österreich) zum Deutschen Reiche unter dem Könige von Preußen als deutschem Kaiser. (Kaiserproklamation zu Versailles am 18. Januar 1871.) Bismarck wurde der Kanzler des neuen Reiches und erhielt den Fürstentitel. Als Kanzler entfaltete Bismarck eine gewaltige Tätigkeit. Er sicherte das Reich nach außen durch eine kluge Diplomatie, schloß 1876 mit dem früher besiegten Österreich und dem Königreich Italien den Dreibund- vertrag zu gemeinsamem Schutze gegen etwaige Angriffe von Ost und West und begann die Errichtung eines deutschen Kolonialreiches. Nach innen bekämpfte er mit harter Hand alle Feinde des Reiches (Welfen, Ultramontane, Sozialisten), wobei er nicht immer von Erfolg begünstigt Ivar. Wichtiger war seine aufbauende Tätigkeit. Er förderte die deutsche Industrie und Landwirtschaft durch eine weise Schutzzollgesetzgebung, die zu dem Aufblühen des nationalen Wohlstandes wesentlich beigetragen hat. Münzen, Maße und Gewichte wurden für das ganze Reich einheitlich ge- staltet; ein gleiches bürgerliches Recht für alle deutschen Staaten wurde in Arbeit genommen. (Bürgerliches Gesetzbuch, vollendet und eingeführt im Jahre 1900.) Er schuf die Arbeiterschutzgesetzgebung mit ihrer Versicherung der wirtschaftlich Schwachen gegen Krankheitsfälle, eintretende Arbeits- unfähigkeit und die Folgen von Betriebsunfällen. So stand das Reich in sich gefestigt da, achtunggebietend nach außen, ein starker Hort des Friedens. Das starke Anwachsen der Fabriktätigkeit

2. Teil 1 - S. 241

1900 - Essen : Bädeker
241 den Preußen geräumt und demnächst geschleift, das gesamte Land dagegen bei dem oranisch-niederländischen Herrscherhanse verbleibe, für neutral erklärt und diese Neutralität unter die Gewähr der europäischen Mächte gestellt werde. Zugleich blieb es im Zollvereine und dadurch mit Deutschland wie früher verknüpft. So war der Sturm noch einmal beschworen und die Gefahr vorübergegangen, doch weniger durch die Friedensliebe Frankreichs, als weil die Umbildung des französischen Heeres, dem nach dem Vorbilde der preußischen Heerverfassung noch eine Reserve und Mobilgarde (die der Landwehr entsprechen sollte) zur Seite ge- stellt wurde, und die Bewaffnung dieses Heeres mit dem Chassepot-Gewehre, das man dem Zündnadelgewehre bei weitem überlegen wußte, und mit den neuerfundenen Mitrailleusen noch nicht fertig war. Diese Neubildung des französischen Heeres aber wurde in den Jahren 1867 bis 1869 durch den Kriegsminister Niel vollständig durchgeführt, und nun glaubte sich Frankreich Preußen und dem Nordbunde mehr als gewachsen. Von der republikanischen Partei im Innern bedrängt, hatte Napoleon sich einer Regierung durch Volks- vertreter zugewandt, die unter dem Ministerium Ollivier ins Leben trat, und hatte durch eine allgemeine Volksabstimmung diese Veränderungen, in Wahrheit dadurch seine eigene Stellung in Frankreich bestätigen lassen. Und obwohl die Zahl der ihm feindseligen, republikanischen Stimmen selbst im Heere nicht gering gewesen, so war ihm doch durch eine stattliche Mehrheit seine Gewalt aufs neue verbürgt worden. Er schien fortan nur noch im Sinne einer gemäßigten Freiheit regieren zu wollen. Das Jahr 1870 ließ mithin sich friedlicher an, als die vorhergehenden, und Preußens König Wilhelm weilte im Juni seiner Gesundheit wegen im Bade zu Ems, als die Nachricht kund ward, die Spanier, die im Jahre 1868 ihre Königin Jsabclla vertrieben hatten und seitdem ohne monarchisches Ober- haupt gewesen, hätten durch ihren Ministerpräsidenten Prim dem Erbprinzen Leopold von Hohenzollern die Krone ihres Landes angetragen. n In Frankreich nahm man die Miene an, als sei dies ein neues ehrgeiziges Über- greifen Preußens, und der französische Minister der auswärtigen Angelegen- heiten, Herzog von Gramont, gab in der Kammer eine Erklärung ab, Frankreich werde eine solche Vergrößerung der preußischen Macht nimmermehr dulden. Auch jetzt bethätigte Preußens König wieder seine Friedensliebe. Zwar lehnte er es ab, seinem Verwandten die Annahme der spanischen Krone zu verbieten, wie von Frankreich her gefordert wurde; doch geschah dies ohne jede schroffe Form, und als gleich darauf der Erbprinz aus freiem Antriebe jener .Krone entsagte, schien jeder Grund einer Entzweiung der beiden großen Mächte geschwunden. Nun aber zeigte es sich, daß man in Frankreich nur einen Vorwand für den lang beabsichtigten Krieg gesucht hatte. Gramont erklärte den Rücktritt des Prinzen für Nebensache und wagte es, durch den französischen Botschafter Graf Benedetti in Ems dem Könige die Gewähr dafür abzu- verlangen, daß eine etwa sich wiederholende Bewerbung desselben seitens Preußens nie eine Unterstützung finden würde: ja, er wagte dem preußischen Gesandten in Paris anzudeuten, daß ein entschuldigender Brief des Königs un den Kaiser am besten das beleidigte Nationalgefühl in Frankreich be- schwichtigen werde. Gegen diese, durch Benedetti noch dazu in taktloser Weise vorgebrachten Forderungen erhob sich ruhig und würdig der gerechte Königsstolz des greisen Helden. Der Franzose ward abgefertigt, höflich und kalt, wie er es verdiente und wie es sich von selbst verstand. Auf Grund dieser erzwungenen Abweisung erfolgte wenige Tage später, am 19. Juli 1870, die von Napoleon Iii. längst geplante Kriegserklärung Frankreichs an Preußen. Rach Dav. Müll er. Schürma..n u. Windmöller, Lehr- u. Leseb. f. Fortbildung«- u. Gewerbesch. I. A. 16

3. Teil 1 - S. 240

1900 - Essen : Bädeker
240 stehe- Aber seit der Mitte der sechziger Jahre hatte Napoleons Glück Rück- schläge erfahren. Aus Mexiko, wo er während des amerikanischen Bürgerkrieges ein von ihm abhängiges Kaiserreich unter Kaiser Franz Josephs unglücklichem Bruder Maximilian hatte herstellen wollen, hatte er, nachdem er vergeblich Millionen an Geld und Tausende an Menschenleben geopfert, weichen müssen, und der blutige Schatten des von Napoleons Heer verlassenen und darauf vou deu dortigen Republikanern hingerichteten Maximilian (9. Juni 1867) stand wie ein Ankläger gegen seinen Ehrgeiz da. Im Inner,: Frankreichs erhob sich die nur immer auf kürzere Zeiträume besänftigte Stimme der Republikaner gegen ihn., Nun ka,nen die unerwarteten wie betäubenden Siege der Preußen über die Österreicher im Jahre 1866. Napoleon hatte gehofft, in Deutschland würde sich ein langer Bürgerkrieg entzünden oder Preußen werde besiegt werden; in Leiden Fällen hatte er dann einschreiten wollen als der gewaltsame Vermittler, um dabei Eroberungen am Rhein und in Belgien machen, namentlich aber eine hochangesehene, oberste Rolle in Europa und den Schutzherrn Deutschlands spielen zu können. Von dem allen war das Gegen- teil eingetreten. Preußen hatte einen kriegerischen Ruhm erworben, der selbst deu des ersten Napoleon übertraf, und Deutschland, statt schwach und zer- rüttet zu sein, stand einiger und stärker da, als je zuvor. Und war auch Napoleon selbst zu klug, um sofort gewaltsan: gegen die Erfolge Preußens aufzutreten: das französische Volk und namentlich das französische Heer ertrug es nicht, sich in der Waffenehre von einem andern Volk übertroffen zu sehen, und Staatsmänner wie Thiers machten es dem Kaiser zum Vorwurf, daß er es zugegeben habe, daß eine deutsche Einheit geschaffen. „Rache fi'ir Sadowa," war deshalb der Ruf der „große,:" Natiou. Von der französischen Regie- rung waren, wenngleich sehr behutsam, Ausgleichsforderungen, d. h. Zu- mutungen, die auf Abtretung deutschen Grenzgebietes zur Befriedigung und Versöhnung Frankreichs zielten, gemacht, aber von Preußen abgewiesen worden. Unter diesen Umständen „rußte Preußen in jedem Augenblick eines Angriffs gewärtig sein. Napoleon sah sich dabei von den Franzosen mehr vorwärts gedrängt, als daß er selber „ach einem Kampfe gedürstet hätte, dessen Gefahren er besser ermaß, als die Mehrzahl seines Volkes. Schon im Jahre 1867 hätte die Luxemburger Frage beinahe zu einem Kriege geführt. Dem Großherzogtum Luxeinburg und einem Teile der holländischen Provinz Limburg war durch die Verträge vou 1815 und 1839 eine unnatürliche Mittelstellung gegeben, indem beide Länder zwar unter der niederländischen Landeshoheit standen, gleichwohl aber dem deutschen Bunde mit angehörten. Nachdem derselbe 1866 sich aufgelöst, waren diese Gebiete aus der großen Geineinschaft selbstverständlich herausgetreten. Die Stadt Luxemburg aber, eine wichtige Bundesfestung und die Hauptstadt des seinem Kerne nach deutschen, doch sonst vielfach verwelschten Ländchens, hielten noch immer die Preußen besetzt. Nun forderte Frankreich die Räumung dieser, angeblich Frankreich bedrohenden Stellung; zugleich verbreiteten sich Gerüchte, Frankreich sänne mit Einwilligung des Königs der Niederlande auf eine Ein- verleibung Luxemburgs, um sich dadurch eine Entschädigung für die verniehrte Macht Preußens zu schaffen. Schon verbitterte sich in den öffentlichen Blättern und auch in der Landesvertretung beider großen Reiche der Streit. Da zeigte Preußen seine völlige Friedensliebe, indem es dem Vorschlage Gehör gab, daß eine europäische Konferenz zur Ausgleichung des Streites zu London zusammen- träte, und hier wurde der Vorschlag angenommen, daß die Festung Luxemburg von

4. Berufs- und Bürgerkunde - S. 67

1912 - Leipzig : Thalacker & Schöffer
67 Schriftliche Mitteilungen sind auf dem Abschnitte der Postanweisungen zulässig, soweit nicht Spalte 4 der nachstehenden Tabelle das Gegenteil ergibt. Für die auf Postanweisungen eingezahlten Beträge wird Gewähr geletstet. Gebühr für Deutschland und deutsche Schutzgebiete: bis 5 M 10 § bis 100 M 20 c) „ 200 „ 30 „ „ 400 „ 40 „ „ 600 „ 50 „ „ 800 „ 60 „ Höchstbetrag für eine Postanweisung 800 Jc. Telegraphische Postanweisungen. Wünscht der Absender durch das von der Postanstalt auszufertigende Telegramm weitere Mitteilungen zu machen, so muß er diese der Postanstalt schriftlich übergeben. Er hat zu entrichten: die Postanweisungsgebühr und die Gebühr für das Telegramm sowie, wenn am Orte der Aufgabepostanstalt kein Telegraphenbetrieb ist, Porto und Einschreib- gebühr für Beförderung des Telegramms zur nächsten Telegraphenanstalt. Dem Absender steht frei, ob er eintretendenfalls auch die Kosten für die Weiterbeförderung von der letzten Telegraphenanstalt bis zur Bestimmungs- postanstalt und, sofern die Anweisung nicht „Post-" oder „Telegraphenlagernd" bezeichnet ist, das Eilbestellgeld vorausbezahlen oder die Bezahlung dem Emp- fänger überlassen will. Telegraphische Postanweisungen sind innerhalb Deutschlands und nach Belgien, Bulgarien, Dänemark, Egypten, Frankreich mit Monaco und Algerien, Großbritannien, Italien mit S. Marino, Japan (nur bestimmte Orte), Luxemburg, Monte negro, Niederlande, Nieder!. - Sndien, Norwegen, Oesterreich-Ungarn mit Bosnien-Herzegowina, ^ortugal (nur bestimmte Orte), Rumänien, Salvador, Schweden, Schweiz, Serbien, Siam (Bangkok) und Tunis zulässig. Postausträge zur Einziehung von Geldbeträgen nach Orten Deutsch- lands sind bis 800 ^ einschlieglich zulässig. Frankierungszwang — Franko 30 Pfg. — Zu den Postaufträgen sind nur die bei den Postanstalten käuflichen Formulare ste 10 Stück zu 5 Pf.) zu verwenden. Dem Postauftrag sind — nur zur gleichzeitigen Einziehung von demselben Zahlungspflichtigen — die einzu- lösenden Papiere (quittierte Rechnung, Wechsel, Zinsschein usw.) beizufügen. Schriftliche Mitteilungen auf dem Auftragformular und Beifügung von ver- schlossenen Briefen, sowie die Vereinigung mehrerer Postaufträge zu einer Sendung sind nicht statthaft. Der Absender hat den Postauftrag nebst dessen Anlage unter verschlossenem Umschlag an die Postanstalt, welche die Einziehung bewirken soll, unter Einschreibung und milder Aufschrift „Postauftrag nach. (Name der Postanstalt)" abzusenden. An Sonntagen und allgemeinen Feiertagen werden Postausträge nicht vor- gezeigt. Soll die Vorzeigung an einem bestimmten Tage geschehen, was auf dem Formular vermerkt werden muß, dann ist der Postauftrag nicht früher als 7 Tage vorher einzuliefern. Der Betrag wird durch die bestellenden Boten gegen Vorzeigung des Post- auftrags und Aushändigung der quittierten Rechnung usw. eingezogen. Im Falle verweigerter Zahlung wird der Auftrag sofort zurückgesandt. Hat der Zahlungspflichtige bei der Vorzeigung Frist verlangt und der Absender keine andere Bestimmung getroffen, so kann binnen 7 Tagen bei der einziehenden Postanstalt Zahlung geleistet werden. Ist innerhalb dieser Frist nicht gezahlt, so wird der Auftrag nochmals vorgezeigt und im Falle verweigerter Zahlung sofort zurückgesandt. Ist diese Vorzeigung oder der Versuch der Vorzeigung erfolglos geblieben, so wird der Auftrag noch bis zum Schlüsse der Schalter- dienststunden am Tage der Vorzeigung bei der Postanstalt zur Einlösung be- reitgehalten. Teilzahlungen werden nicht angenommen. Der eingezogene Be- trag wird, nach Abrechnung der Postanweisungsgebühr, dem Auftraggeber mittels Postanweisung übersandt. Ein ausgefülltes Postnnweisungsformular kann vom Absender dem Auftrage beigefügt werden. Soll der Postauftrag nach einmaliger vergeblicher Vorzeigung an den Auftraggeber zurückgesandt oder an eine andere Person innerhalb des Deut- schen Reichs weitergesandt werden, so ist dies durch den Vermerk: „Sofort zurück" oder „Sofort an N. in N." auf der Rückseite des Postauftragformulars auszudrücken. Die Rück- oder Weitersendling erfolgt portofrei. Soll der Auf- 3'

5. Lesebuch für Fortbildungsschulen - S. 258

1897 - Stuttgart : Bonz
258 Geschichte. No. 130. 131. geheim mit Preußen zu Schutz und Trutz. Die Verträge wurden 1867 während des luxemburgischen Handels veröffentlicht. Das Groß- herzogtum Luxemburg hatte zwar zum deutschen Bunde gehört, war aber zum Eintritt in den norddeutschen Bund nicht aufgefordert worden; denn Großherzog von Luxemburg war der König der Niederlande, und einen fremden Fürsten wollte man nicht wieder im Bunde haben. Um nun doch wenigstens eine kleine Erwerbung aufweifen zu können, kam Napoleon auf den Gedanken, dem niederländischen König das Groß- herzogtum abzukaufen. In Deutschland aber wollte man nichts davon hören, daß ein deutsches Lündchen, dessen Hauptstadt bisher als deutsche Bundesfestung eine preußische Besatzung hatte, von Frankreich ver- schlungen werden sollte. Damit nun alle Welt wisse, daß ein fran- zösischer Angriff Deutschland einig finden würde, wurden die Bundes- verträge bekannt gemacht. Napoleon verzichtete auf die Erwerbung Luxemburgs; Preußen aber zog seine Besatzung zurück, und die Festungs- werke wurden abgetragen. — Diese Verträge waren das eine Band zwischen Nord und Süd; das andere war der Zollverein, der 1867 erneuert wurde. Für seine Angelegenheiten wurde ein Zollbundesrat gebildet, und 1868 trat in Berlin ein Zollparlament zusammen, zu dem ganz Deutschland seine Abgeordneten schickte. — So war die Einigung Deutschlands vorbereitet; vollendet wurde sie durch den Krieg, den im Juli 1870 die Franzosen vom Zaune brachen. Th. Knapp. 131. Das Jahr 1848. 1. ^ie Revolution, welche im Februar 1848 in Frankreich ausbrach, versetzte auch die Gemüter in Deutschland in große Aufregung. König Friedrich Wilhelm Iv von Preußen hatte schon im Jahre 1847 aus den Provinzialständen einen vereinigten Landtag für den ganzen Staat gebildet und demselben bei Steuerfragen eine entscheidende, bei der Gesetzgebung eine beratende Stimme eingeräunit. Infolge der politischen Bewegung, die von Frankreich ausging, wurde auch er durch Schriften und Abgesandte aus allen Teilen des Landes gedrängt, seinem Volke eine noch freiere Verfassung zu geben. Er entschloß sich dazu und erließ am 18. März ein Patent, welches diese Wünsche befriedigte, und in welchem er außerdem versprach, auf die Umbildung des deutschen Bundes in einen einheitlichen, kräftigen Bundesstaat hinzuwirken. Die Menge war freudig erregt und strömte an dem genannten Tage vor das Schloß in Berlin, um dem König eine tausendstimmige, be- geisterte Huldigung darzubringen. Bald ertönte aber auch, da alle Eingänge

6. Lesebuch für Fortbildungsschulen - S. 251

1897 - Stuttgart : Bonz
Iv. Neueste Geschichte 129. Gin Her? n unsrer Väter Thaten Mit Liebe sich erbaun, Fortpflanzen ihre Saaten, Dem alten Grund vertraun, In solchem Angedenken Des Landes Heil erneun, Um unsre Schmach sich kränken, Sich unsrer Ehre freun, Sein eignes Ich vergessen In aller Lust und Schmerz: Das nennt man, wohl ermessen, Für unser Volk ein Herz. 130. Die Zeit i für unser Dolk. Was unsre Väter schufen, Zertrünnnern ohne Scheu, lim dann hervorzurufen Das eigne Lnftgebäu, Fühllos die Männer lästern, Die wir uns anserwählt, Weil sie dem Plan von gestern Zn huldigen verfehlt, Die alten Namen nennen Nicht anders als im Schmerz: Das heißt, ich darf's bekennen, Für unser Volk kein Herz! Uhland. n 1815-1870. Deutschland von 1 815 —1848. )!ach dem Sturz Napoleons I wurde auf dem Wiener Kongreß der europäischen Herrscher und Staatsmänner (1814—1815) die künftige Gestalt Europas und auch die künftige Verfassung Deutschlands festge- stellt. Das alte deutsche Reich mit seinem Kaiser wurde nicht erneuert, sondern Deutschlands Fürsten und freie Städte fchloffen miteinander den deutschen Bund; ihre Gesandten bildeten den Bundestag zu Frankfurt, wo der österreichische Vertreter den Vorsitz führte. Österreich und Preußen traten dem Bunde nicht mit ihrem ganzen Ge- biete bei sondern nur mit den Ländern, die vormals dem deutschen Reiche angehört hatten; es blieben also außerhalb des Bundes Ungarn, Galizien und die italienischen Besitzungen Österreichs, ferner Ost- und Westpreußen und Posen. Das hatte für den Kaiser von Öster- reich und den König von Preußen die Bedeutung, daß sie sich nicht durch Bundesbeschlüsse die Hände binden ließen, sondern als selbständige Mächte gleich Frankreich, England, Rußland ihre eigenen Wege gingen. Anderer-

7. Lese-, Lehr- und Hilfsbuch für Gewerbeschulen - S. 501

1905 - Schwerin i. M. : Bärensprung
Gewerbliches Rechnen 501 11. Berechne das Porto für folgende Pakete: Gewicht 3,50 kg 8,5 kg 12,5 kg 15,25 kg 18,30 kg Entfernung 50 km „ 90 km „ 745 km „ 850 km .. 1175 km 12. Ein Lehrling schickt seinen Eltern, welche 85 km entfernt wohnen, seine Wäsche zur Ausbesserung in einem Paket von 6,5 kg Gewicht. Wieviel Porto muß er zahlen? 13. Posamentier Müller schickt von Rostock nach Leipzig (3. Zone) Waren im Gewicht von 15 kg in einem Paket. Wieviel Porto hätte er sparen können, wenn er die Ware auf 3 Pakete verteilt hätte? 2. Telegraph. Die Grundtaxe beträgt für jedes Wort bis zu 15 Buchstaben oder jede Zahl bis zu 5 Ziffern innerhalb Deutschlands, Österreich-Ungarns und Luxemburgs 5 Pf., mindestens aber für jedes Telegramm 50 Pf. Stadttelegramme kosten jedes Wort 3 Pf., mindestens 30 Pf. Für jedes dem Boten mitgegebene Telegramm sind 10 Pf. Gebührenzuschlag zu erlegen. Für Telegramme nach der Schweiz, Dänemark, Belgien kostet das Taxwort 10 Pf., nach Frankreich 12 Pf., nach Italien, England, Irland, Schweden und Norwegen 15 Pf., nach Rußland, Bulgarien, Spanien und Portugal 20 Pf., nach Griechenland 30 Pf., Türkei 45 Pf, New-Iork 1,05 Mk. Durch 5 nicht teilbare Pfennigbeträge werden auf durch 5 teilbare erhöht. 14. Wieviel kostet ein Telegramm von 12 (25) Worten a) von Schwerin nach Wismar, b) von Wismar nach Wien, c) von Bützow nach Kopenhagen, cl) von Rostock nach Konstantinopel, e) von Leipzig nach Brüssel, 1) von Berlin nach St. Petersburg, g) von Boizenburg nach New-Iork? 15. Wieviel hat Klempnermeister Schacht für folgendes Telegramm zu entrichten: Martin & Reis, Berlin S, Luisenufer 53. Tafelschere sofort absenden. Betrag in Nachnahme. Schacht. 16. Lehrling Müller bekommt zu Weihnacht unerwartet Urlaub und meldet seinen Eltern seinen Besuch durch folgendes Telegramm an: Herrn Buchbindermeister Karl Reinwein, Bützow, Langestraße Nr. 16. Soeben habe ich Urlaub erhalten. Ich komme heute abend mit dem Zuge 9 Uhr 45 Minuten dort an. Viele herzliche Grüße. Euer dankbarer L>ohn Fritz, a) Wieviel mußte er zahlen? b) Wieviel hätte das Telegramm in folgender Fassung gekostet: „Buchbinder Reinwein, Bützow. Ankomme heute 945. Fritz"? 3. Eisenbahn. I. Personenverkehr. Die Mecklenburgische Friedr. Franz-Eisenbahn erhebt für das km Eisenbahnfahrt mit Personen- und Schnellzügen in der I. Klasse 9,00 Pf., in der Ii. Klasse 6,33 Pf., in der Iii. Klasse 4,67 Pf. In der Iv. Klasse (nur bei Personenzügen) kostet 1 km 2,33 Pf. Rückfahrkarten kosten für die I. Kl. 13,50 Pf., die Ii. Kl. 9,50 Pf., Iii. Kl. 7 Pf. Bei der Berechnung sich ergebende Einerpfennige werden nach oben auf Zehnerpfennige abgerundet.
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