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1. Leitfaden für den Unterricht in der Geschichte - S. 168

1873 - Heilbronn : Scheurlen
168 Rudolf von Habsburg. Lübeck, Danzig, Köln und Braunschweig waren. Lübeck war der Hauptort des Bundes, der dortige Bürgermeister der Vorsteher desselben in Lübeck die Bundesversammlungen und die Bundeskasse. Für den auswärtigen Handel hatte die Hansa in London, in Brügge, in Nowgorod und in Bergen (Norwegen) große Handelskomptoire. Sie führte als selbständige, tom Kaiser unabhängige Macht Krieg mit auswärtigen Staaten, züchtigte Däue-mark und Norwegen wiederholt und hatte den ganzen Handel im Norden Europas in ihrer Hand. Deutschland war der Mittelpunkt des europäischen Handels und brachte die Erzeugnisse und Handelswaaren des Südens aus den Seestädten Venedig, Genua, Pisa, Amalfi zu Land nach dem Ncr-den; im Innern Deutschlands waren Augsburg, Nürnberg, Straßburg, Frankfurt, Köln sehr bedeutende Handelsstädte. Die deutsche Flotte war damals bei weitem die erste im Norden Europas, und der anmaßende Där.e zitterte vor ihr. 5. Habsburger, Wittelsbacher, Luremburger. §. 130. 1273. Rudolf von Habsburg und Ottokar von Böhmen. Ostreich. 1272. _lnach König Richards Tod wurde durch die Verwendung des Burggrafen von Nürnberg, Friedrich von Hohenzollern, und des Erzbischofs 1273-1291. Werner von Mainz Gras Rudolf von Habsburg, welcher in der Schweiz und im Elsaß Besitzungen hatte, und durch Tapferkeit und Klugheit sich auszeichnete, zum deutschen König gewählt und von Papst Gregor X. bestätigt nachdem er geschworen hatte, daß er die Güter der Kirche und ihrer Vasallen mcht angreifen, in Rom und dem ganzen Kirchenstaat keine Würde annehmen und, falls der Papst ihn zum Kaiser fröne, einen Kreuzzug unternehmen wolle. Das erste und zweite hielt er; denn er sah Italien als die Löwenhöhle cm, bei welcher man wohl die Fußstapfen solcher, die hineingekommen, aber nicht solcher, die wohlbehalten herausgekommen feien, wahrnehme. Er erkannte ganz richtig, daß das kraftvolle Hohenstaufengefchlecht nur durch diese Löwenhöhle zu Grunde gegangen sei, und daß der anarchische Zustand Deutschlands, wie er schon seit Friedrich Ii. angefangen hatte, nur darin feinen Grund hebe, daß man nicht in Italien einen Riesenkampf auskämpfen und zugleich in Deutschland die nach möglichster Unabhängigkeit strebenden Vasallen in den Schranken halten könne. Daher kümmerte sich Rudolf bloß um Deutschland, suchte sich in Deutschland, nicht in Italien eine starke Hausmacht zu gründen, g.eng nie nach Italien, und durch Gregors bald darauf erfolgten Tod hielt er sich seines Versprechens, einen Kreuzzug zu unternehmen, für entbunden. Dec mächtigste unter den deutschen Vasallen war damals König Ottokar von Böhmen und Mähren, der während des Interregnums auch Östreich, Steiermark, Kärnten und Krain an sich gebracht hatte und sicher auf die deutsche Krone rechnete. Da Ottokar keine Huldigung leistete und auf dreimalige Vorladung nicht erschien, so rückte Rudolf mit einem Heere in d:e Nähe von Wien, worauf jener sich freiwillig unterwarf, Böhmen und Mähren, vor 1276. Rudolf knieend, als Lehen empsieng und die übrigen Länder herausgab. Bald aber bereute, Ottokar diesen Schritt und rüstete sich aufs neue. Rudolf rückte wieder in Ostreich ein, verstärkte sein Heer durch Ungarn, Kärntner und Steiermärker und lieferte Ottokar die Schlacht auf dem Marchfelde bei

2. Leitfaden für den Unterricht in der Geschichte - S. 199

1873 - Heilbronn : Scheurlen
Philipp Ii. von Spanien. Abfall der Niederlande. 199 dinand, der in Linz inzwischen auf die deutschen Reichstruppen gewartet hatte (Luther selbst forderte zum Kreuzzug gegen die Türken auf), wieder m Ungarn vor wurde aber noch mehreremal von Soliman, der immer neue Raubzüge nach Ungarn machte, zurückgedrängt, bis er endlich gegen Tribut die Krone von Ungarn (übrigens nicht von ganz Ungarn) erlangte. Da dem Kaiser seine theuersten Plane mißlungen waren (bte Vereinigung der religiösen Parteien in Deutschland und auf dieser Grundlage die Übermacht des deutschen Kaiserthums über jede andere Macht in Europa und die Nachfolge seines Sohnes Philipp auf dem deutschen Kaiserthrone), so war der auch von körperlichen Leiden geplagte Mann des Regierens müde und sehnte sich, wie einst Diokletian, nach einem ruhigen Privatleben. Er übergab daher m Brüssel seinem Sohne Philipp die Regierung der Niederlande und im fol- 1555. genden Jahre die von Spanien, Neapel und dem spanischen Amerika, während er die östreichischen Staaten seinem Bruder Ferdinand überließ, der zuml5.März1558. deutschen Kaiser gewählt wurde. Hierauf begab er sich nach Spanien,Herbst 1556. bezog eine kleine Wohnung neben dem Kloster St. Juste in Estremadura und starb den 21. September 1558. Sein Sohn, Philipp ü. von Spanien, betrachtete sich als das Haupt 1556-1598. der katholischen Fürsten in Europa und suchte deßhalb theils die Grenzen seines Reiches zu erweitern und seinen Einfluß auf andere Staaten zu vergrößern, theils den Protestantismus überall, wohin seine Macht reichte, selbst durch die schändlichsten Mittel zu unterdrücken. Durch die Schrecken der Inquisition, durch die zahlreichen Autodafes setzte er seinen Willen in Spanien durch und versuchte es auch in den Niederlanden. Hier hatte in den nördlichen Provinzen die Reformation bereits Eingang gefunden, und das auf seine Freiheiten eifersüchtige Volk, auch das katholische, sah nur ungern, wie Philipp die 4 bestehenden Bisthümer um 14 vermehrte, 4000 Mann fremder Truppen im Lande ließ und seiner Halbschwester, der Statthalterin Margaretha von Parma, in dem Kardinal Granvella einen Mann seines Schlags als künftigen Großinquisitor an die Seite stellte. Zwar verließen die Truppen und Granvella das Land, aber die Reise des Grafen Egmont, des Siegers von St. Quentin und von Gravelingen, nach Madrid hatte keinen Erfolg. Auf seine Vorstellungen, die Strafgesetze gegen die Ketzer zu mildern, erwiderte Philipp, er wolle tausendmal sterben, als die geringste Veränderung in der Religion dulden. Auch eine Petition des niederländischen Adels, welche der Statthalterin überreicht wurde, richtete nichts aus. Als Bettler (gueux) verspottet, stifteten 1565. die Edelleute den Bund der Geusen mit dem Wahlspruch: „treu bis zum Bettelsack!" Die religiöse Aufregung, durch die fortwährenden Ketzerstrafen gesteigert, veranlaßte einen Bildersturm, welcher von Margaretha durch militärische Maßregeln unterdrückt wurde. Statt nun die Gemüther durch Milde zu versöhnen, schickte Philipp den grausamen Herzog von Alba mit einem 1567. aus Spaniern und Italienern gebildeten Heere nach den Niederlanden, worauf Margaretha ihre Entlassung nahm. Gras Egmont und Admiral Graf Hoorn wurden verhaftet und in Brüssel öffentlich enthauptet, von dem neu eingesetzten 5. Juni 1568. „Blutrath" massenhafte Verhaftungen und Hinrichtungen vorgenommen. Die Auflegung einer neuen Steuer verursachte einen allgemeinen Aufstand, an dessen Spitze Wilhelm von Oranten, der „Schweigsame" stand, welcher vor Al- 1572. das Ankunft sich nach Deutschland begeben hatte. Auf einer Versammlung von Dortrecht wurde Oranten für den rechtmäßigen königlichen Statthalter von Holland, Seeland und Utrecht erklärt und damit der Grund zur Selbftän-

3. Leitfaden für den Unterricht in der Geschichte - S. 219

1873 - Heilbronn : Scheurlen
Spanischer Erbsolgekrieg. 219 "berlanbe, drang bis an die französische Grenze vor und hatte den Plan, im Herzen Frankreichs selbst die letzte Entscheidung herbeizuführen, ein Plan, der nur an dem Mangel an Unterstützung von Seite des deutschen Reiches scheiterte. Als Kaiser Leopold starb, folgte ihm sein Sohn, Kaiser Josef 1.1705. Dieser schlug einen Aufstand der hart gedrückten Baiern nieder, sprach über die 1705-1711. beiden Kurfürsten von Baiern und von Köln die Re ich sacht aus und gab 1705. dem Kurfürsten von der Pfalz die Oberpfalz zurück. Marlborough schlug die Franzosen unter Villeroi bei Ramillies in den Niederlanden und gewann 1706. dadurch das ganze Land, während Eugen die Franzosen bei Turin glänzend schlug (an welchem Siege die Preußen unter dem Fürsten Leopold von Dessau 1707. ruhmvollen Antheil hatten), ganz Oberitalien wieder besetzte, und Neapel durch Daun in Östreichs Besitz kam. Nur gegen das Reichsheer richteten die Franzosen einiges aus. Ludwig vonbaden starb, und statt seiner übernahm der 1707. unfähige Markgraf Christian von Baireuth den Oberbefehl. Villars trieb ihn zurück und ließ in Schwaben und Franken brennen und brandschatzen. Ludwig war schon sehr zum Frieden geneigt; aber seine Anträge wurden von den siegreichen Verbündeten zurückgewiesen. Eugen und Marlborough erfochten über die Franzosen unter Vendome einen neuen glänzenden Sieg bei Ou-denarde an der Schelde. Nun war Ludwig fast ganz erschöpft und bereit, 1708. nicht nur auf die ganze spanische Erbschaft zu verzichten, sondern auch Elsaß und Straßburg herauszugeben. Man begnügte sich übermüthigerweise nicht damit und machte ihm noch die unnatürliche Zumuthung, daß er seinen eigenen Enkel mit den Waffen aus Spanien vertreiben helfen solle. Dies konnte Ludwig nicht annehmen; er brachte mit Mühe ein neues Heer auf unter Villars; aber auch dieses wurde von Eugen und Marlborough in der mörderischen Schlacht bei Malplaquet geschlagen. Als sich nun Ludwig sogar 1709. dazu erbot, Hilfsgelder gegen seinen Enkel zu bezahlen, wurde er abermals zurückgewiesen und auf der Vertreibung mit den Waffen bestanden, obgleich Eugen die französischen Zugeständnisse sehr annehmbar fand und, besonders wegen der Wiedergewinnung Straßburgs und des Elsaß, für den Frieden sprach. Da traten unerwartet zwei für Ludwig sehr günstige Umstünde ein. Die Gemahlin Marlboroughs fiel bei der Königin Anna von England (1701—1714) in Ungnade; das Ministerium, zu dessen Partei Marlborough gehörte, wurde verdrängt, und die nachherigen Minister (die Tories) wünschten so bald als möglich Frieden zu machen, um den ihnen verhaßten Herzog von Marlborough entbehren zu können. In diesem Bestreben wurden sie durch ein zweites Ereigniß sehr unterstützt: Kaiser Josef starb ohne männliche Nachkommen, ml. und sein Bruder Karl, für welchen die spanische Erbschaft begehrt ward, folgte ihm als Kaiser Karl Vi. England und die anderen Mächte glaubten, es 1711-1740, sei gegen ihr eigenes Interesse, daß Habsburg wieder so mächtig werde, wie unter Karl V., und schloßen daher mit Frankreich den Frieden zu Utrecht, 1713. an welchem England, Holland, Preußen, Savoyen und Portugal theilnahmen. Der Kaiser und das deutsche Reich setzten den Kampf fort, richteten aber nichts aus; daher schloß der Kaiser mit Frankreich den Frieden zu Rastadt, dem 1714. das deutsche Reich in dem Frieden zu Baden beitrat. In diesen Friedensschlüssen wurde unter anderem ausgemacht, daß Philipp Spanien und das spanische Amerika bekommen solle, niemals aber die spanische und französische Krone vereinigt werden dürfen; daß Kaiser Karl Vi. die spanischen Niederlande, Neapel, Mailand und Sardinien, England Gibraltar und Minorka, Savoyen Sicilien erhalten solle. Der Kaiser tauschte nachher Sicilien gegen

4. Leitfaden für den Unterricht in der Geschichte - S. 220

1873 - Heilbronn : Scheurlen
220 Nordischer Krieg. Peter der Große. Sardinien ein. Preußen erhielt Obergeldern, die Anerkennung seiner Königswürde und die Bestätigung seiner Souveränetät über Neufchatel und Valengin (Neuenburg in der Schweiz), welche Landschaften nach dem Absterben des rechtmäßigen Fürstenhauses 1707 den König Friedrich I. von Preußen als nächsten Erben und somit als ihren Fürsten anerkannt hatten. Die Kurfürsten von Baiern und Köln erhielten wieder Land und Würde. Während im westlichen Europa um die spanische Monarchie gekämpft wurde, fand auch im Norden ein erbitterter Kampf statt. Unter dem Hause Romanow (seit 1613) kam Rußland immer mehr empor, besonders unter dem $682-1725.Enkel des ersten Romanow, Peter dem Großen. Dieser wurde als zehnjähriger Knabe gegen den Willen seiner Schwester Sophia, welche sich selbst des Thrones bemächtigen wollte, zugleich mit feinem älteren, blödsinnigen Bru-1682. der Iwan als Zar des russischen Reiches gekrönt. Er brachte seine Jugendzeit in Preobraschensk (in der Nähe von Moskau) mit einigen jungen vornehmen Russen zu und machte mit diesen unter der Leitung des Genfers Lefort militärische Übungen mit. Als die herrschsüchtige Sophia die Strelitzen zu seiner Ermordung aufreizte, bewältigte der 17jährige Peter, mit Hilfe des Adels und der ausländischen Qfficiere, die Verschwörung, schickte die bisherige Re-1689. gentin ins Kloster und übernahm selbst die Regierung. Das Ziel seines Stre-bens war, das seiner damaligen Bildung nach noch asiatische Rußland zu einem europäischen Staat zu machen, das Heerwesen nach europäischem Muster einzurichten und, da Rußland damals nur den einen Seehafen Archangel hatte, am schwarzen Meer und an der Ostsee festen Fuß zu fassen. Dies mußte ihn mit der Türkei, welche die Küstenländer des schwarzen Meeres besaß, und mit Schweden, das an der Ostsee herrschte, in Krieg bringen. Den Anfang 1696. machte er mit der Eroberung der türkischen Festung Asow. Dann unternahm er, nachdem er eine Verschwörung der neuerungsfeindlichen Strelitzen unterdrückt hatte, eine Reise nach Deutschland, Holland und England, arbeitete in 1697. dem holländischen Dorfe Saardam als Meister Peter Michailow auf der Schiffswerfte, gewann viele Ausländer für den russischen Dienst und eilte über Wien nach Moskau zurück. Dort war während seiner Abwesenheit ein neuer Strelitzenaufftand, in welchen feine Schwester Sophia verwickelt war, ausgebrochen, und Peter, mit eiserner Strenge einschreitend, soll mehr als 100 Köpfe selbst abgeschlagen haben. Auch zu europäischer Tracht zwang er seine Unterthanen. Um die Ostseeländer zu erobern, schloß er mit König August Ii. von 1699. Polen und König Friedrich Iv. von Dänemark ein Bündniß zur Beraubung Schwedens. Dieses Land war nicht mehr, was es unter Gustav Adolf gewesen war. Nach dessen Tod hatte seine Tochter Christine (1644) die Regierung angetreten. Bei ihrer Wißbegierde und ihrer Eitelkeit gefiel sie sich darin, Gelehrte und Künstler von ganz Europa an den Hof zu Stockholm zu berufen, wodurch die geringen königlichen Einkünfte bald erschöpft wurden. Ihr Grundfehler war ihre Sucht nach Auffallendem, welche sich besonders in drei Punkten zeigte: sie blieb, wie Elisabeth von England, unvermählt, legte die Regierung freiwillig nieder (1654) und trat noch im nämlichen Jahre in Innsbruck offen zum Katholicismus über. Darauf lebte sie meist in Italien, machte Reisen nach Frankreech und begab sich noch zweimal nach Schweden, in dem Gedanken, den Thron wieder zu besteigen. Im Jahre 1689 beschloß sie ihr abenteuerliches Leben in Rom. Ihr Nachfolger auf dem schwedischen Thron war Karl X., ihr Vetter, Herzog von Pfalz-Zweibrücken. Der Enkel 1697-1718. desselben war Karl Xii., welcher als 15jähriger Jüngling die Regierung

5. Leitfaden für den Unterricht in der Geschichte - S. 263

1873 - Heilbronn : Scheurlen
Schweden. Dänemark. Napoleon im Kampf mit Spanien. 263 tuna zeiate, Schwedisch-Pommern mit Stralsund und oer w7gnchm°". Da in Folg- beffen Me Engländer betteten La ote n möchte sich zum Herrn der Ostsee machen und Danemal F ° .e gegen ste verwenden, sww sie W iänemnrt, es solle sich mit ihnen verbunden und ihnen seine Flotte in Verwahrsam geben. Dies wurde verweigert, un nun erschien eine englische Flotte vor Kopenhagen^ • und führte die ganze dänische Flotte, 18 Linienschiffe, 15 F^a t n kleinere Fahrzeuge und sonstiges Kriegsmaterial mit sich sott. 9hm schloß sich Dänemark noch enger an Frankreich an und erklärte den Engländern und dem Schwedenkönige den Krieg. Als aber die gänzliche Unfähigkeit Gustavs von Schweden in dem Kriege mit Frankreich, Rußland und Dänemark immer deutlicher sich zeiate, und das Land sehr darunter litt, so bildete sich endlich unter dem Adel eine Verschwörung gegen ihn; er wurde verhaftet und mußte Me l3.Märzl80s. ^hronentsagnng unterschreiben. Der Reichstag erklärte ihn und alle seme Nachkommen des Throns für verlustig, ries seinen Oheim Karl Xii. von Südermauuland, als König aus, beschränkte die monarchische Kewalt noch mehr und schloß Frieden mit Rußland, das Finnland bis zum Tornea und die Alands-Inseln erhielt, mit Dänemark und mit Frankreich, das den Schweden gegen den Beitritt zur Kontinentalsperre die pommerschen Besitzungen zurückgab. Da Karl Xiii. kinderlos war, so wählten die Reichsstände zu feinem Nachfolger den Prinzen von Holstein-Sonderburg-Augustenbnrg, und als dieser schon 1810 starb, den durch menschenfreundliches Benehmen gegen schwedische Truppen gut empfohlenen Marsch all Bernadotte, nicht gerade zur Freude Napoleons. Bernadotte bestieg nach Karls Xiii. Tode den schwedischen Thron als Karl Xiv. (1818-1844). König Gustav Iv. starb als Oberst Gustavson in St. Gallen 1887. Inzwischen hatten sich auch im Westen Europas neue Ereignisse zugetragen. Napoleon wollte die pyrenäische Halbinsel ganz unter seme Gewalt bringen, verlangte zuerst von Portugal den Beitritt zur Kontinentalsperre, zwang auf dessen Weigerung den Regenten Johann zur Flucht nach Brasilien, ließ durch Marschall Jünot das ganze Land besetzen und erklärte, Nov. 1807. das Haus Braganza habe aufgehört zu regieren. Darauf suchte n Spa- i.febr.1808. mens sich zu bemächtigen. Mit Hilfe des elenden Friedensfürsten Godoy brachte er den schwachen König Karl Iv. von Spanien und dessen Sohn Ferdinand in Bayonne zur Thronentsagung, ließ durch eine Der-10.Mai 1808. fammlung spanischer Bonapartisten seinen Bruder Josef als König von Spanien ausrufen und gab dafür Neapel Mürat, dessen Großherzogthum Berg größtenteils mit Frankreich verbunden wurde. Aber das Volk in Spanien wollte von einer französischen Herrschaft nichts wissen und begann, von England unterstützt, einen Krieg auf Tod und Leben, wobei sich die Städte S aragossa unter Palafox, Gerona unter Alvarez, Murviedro und Valencia durch ihren Heldenmuth auszeichneten. Der französische General Düpont mußte durch die Kapitulation von Baylen mit 20,000 Mann sich ergeben. 22.Juli 1808. Josef floh aus Madrid, die Engländer unter Wellington (Wellesley) trieben die Franzosen aus Portugal. Da zog Napoleon selbst nach Spanien, besiegte die spanischen Volksheere bei Burgos und an anderen Orten, führte seinen Bruder Josef wieder nach Madrid und eroberte fast ganz Spanien. Aber Dec. 1808. der Guerilla-Ktieg unter den kühnen Führern Ballasteros, Morillo, Mina

6. Leitfaden für den Unterricht in der Geschichte - S. 289

1873 - Heilbronn : Scheurlen
Karl X. Algier. Juli-Revolution, Louis Philipp. Belgien. 289 Nach seinem Tode folgte ihm in der Regierung sein Bruder, der Graf 16. Sept 1824. von Artois, als Karl X. Dieser, das Haupt der Ultra, verursachte durch seine politischen und religiösen Rückschritte große Unzufriedenheü. Sie steigerte sich, als er den Fürsten Polignac an die Spitze eines neuen Mmlstenums stellte und erklärte, daß er „keine Zugeständnisse mehr" mache. Er löste die 1829. Kammer auf und schickte, um das Volk durch militärischen Ruhm zu gewinnen, ein Landungsheer unter dem Kriegsminister Bourmont nach Algier, dessen Dey schon drei Jahre vorher den französischen Konsul beleidigt hatte. Die Stadt wurde erobert und dadurch der Grund zu der Besitznahme von Alge- 4. Jul: rien gelegt. Aber das Volk ließ sich dadurch nicht gewinnen und wählte ineist Oppositionsmitglieder in die Kammer. Darauf veröffentlichte Karl die fünf Ordonnanzen, wodurch die noch nicht einmal versammelte Kammer 26. Juli, wieder aufgelöst, ein anderes Wahlsystem eingeführt und Zeitungen und Bücher unter strenge Censur gestellt werden sollten. Da erhob sich das Pariser Volk, bewaffnete sich, errichtete Barrikaden, schlug die 11,000 Mann Linientruppen unter'marschall Marmont zurück, erstürmte den Louvre, die Tmlenen und den erzbischöflichen Palast und war am 29. Juli Herr der Hauptstadt. Der Historiker und Journalist Thiers, der Bankier Lafitte und der alte Republikaner Lafayette waren in diesen Tagen sehr thätig; der Letztere wurde wieder, wie 1789, zum Befehlshaber der Nationalgarde ernannt. Endlich wollte König Karl, der in St. Cloud sich aufhielt, einlenken und die Ordonnanzen zurücknehmen; aber er mußte den Ruf vernehmen: „Zu spät! Keine Bourbonen mehr!" Er dankte zu Gunsten seines Enkels, des Herzogs von Bordeaux, ab und gierig mit seiner ganzen Familie in die Verbannung, zuerst nach England, dann nach Östreich. Aber auch vom Herzog von Bordeaux, dem kaum zehnjährigen Kinde, wollten die Häupter der Revolution nichts wissen, sondern wählten den damals sehr populären Herzog Louis Philipp von Orleans, einen Sohn des berüchtigten Egalite, zum Generallieutenant des Königreichs, und am 7. August ernannte ihn die Kammer zum König der Franzosen. Zunächst äußerte die Juli-Revolution ihren Einfluß auf Belgien. Dieses katholische Land, dessen südliche Bewohner den Franzosen stammverwandt sind, fühlte sich zu dem kalvinistischen Holland nicht hingezogen, wollte an der ungeheuren holländischen Staatsschuld keinen Antheil haben und sah sich höchst ungern in dem Königreich der Niederlande zur zweiten Rolle erniedrigt. König Wilhelm und seine Minister verdarben es mit den Liberalen und mit der Geistlichkeit, daher sich diese zum gemeinschaftlichen Feldzug gegen jene verbanden. In Brüffel brach der Aufstand aus, ein Angriff der Holländer 25. Aug. 1830. wurde zurückgeschlagen, die Besatzungen und Beamten vertrieben, Antwerpen genommen, mit Ausnahme der Citadelle. Der belgische National-Kongreß beschloß die ewige Ausschließung des Hauses Oraniln-Nassau. Im Einver-ständniß mit der Londoner Konferenz wählte er den Prinzen Leopold von Sachsen-Koburg zum König der Belgier. Da fielen die Holländer mit 70,000 4- Juni 1831. Mann in Belgien ein, und dieses konnte sich nur mit Hilfe Englands und Frankreichs seiner Feinde erwehren. Marschall Gerard rückte ein und eroberte die Citadelle von Antwerpen. Holland mußte sich den Beschlüssen bet" Londoner Konferenz unterwerfen, erhielt einen Theil von Luxemburg und Limburg, verwaubelte aber feinen Waffenstillstanb erst 1839 in einen befinitiöen Frieden. Leopolb zeigte sich währenb seiner langen Regierungszeit (er starb 1865) als ein konstitutioneller Muster-König. Müller, Geschichte. 8. Aufl. 19

7. Leitfaden für den Unterricht in der Geschichte - S. 251

1873 - Heilbronn : Scheurlen
Friede zu Basel. Kämpfe am Rhein. 251 §. 168. Friede zu Basel. 1795- Die Preußen nahmen Mainz wieder, was den General Beauharnais, 1793. der es nicht mehr entsetzen konnte, auf die Guillotine brachte, ein Schicksal, welches auch Cüstine hatte, als einige belgische Festungen in die Hände der Feinde kamen. Bald darauf schlugen die Preußen ein französisches Heer unter Hoche bei Kaiserslautern, benützten jedoch ihren Sieg nicht weiter und Nov. 1793. zogen sich, wie auch die Östreicher nach der Räumung Belgiens, über den Rhein zurück. Und da die Preußen nach dreijährigem Kriegführen keine nen-nenswerthm Erfolge errungen hatten, mit ihren Verbündeten, den Ostreichern, nicht immer im besten Einvernehmen standen und diese selbst aus ihren Stellungen verdrängt sahen, so sehnte sich die damals nicht sehr deutsch gesinnte Regierung von Preußen nach Frieden mit Frankreich. Den Abschluß desselben beschleunigte die Nachricht von einem Bündnisse Rußlands und Östreichs wegen der Theilung Polens, wobei Preußen Grund zu dem Verdacht zu haben glaubte, 1795. daß eö von der letzten Beute ausgeschlossen werden solle. Um daher im Osten mit mehr Nachdruck auftreten und nicht bloß den „Polen, sondern noch mehr seinen bisherigen Bundesgenossen, Rußland und Östreich, durch eine größere Truppenmacht mehr imponiren zu können, verstand es sich in einem Augenblicke, wo die französische Republik bei den letzten Zuckungen des Nationalkonvents des Friedens weit bedürftiger war und ihn eher mit Opfern hätte erkaufen müssen als Preußen, zu dem für Preußen und Deutschland höchst ungünstigen Frieden von Basel. Darin überließ es Holland und Belgien5.April 1795. und das linke Rheinufer mit seinen früher dort erworbenen Gebietstheilen den Franzosen und verpflichtete sich, durch Ziehung einer Demarkationslinie vom Main bis Schlesien das ganze nördlich von dieser Linie gelegene Deutschland in der Neutralität zu halten, während die Franzosen bei ihren Kriegen in dem südlichen Theile diese Linie zu respektiren versprachen. Damit war eine Trennung der deutschen Kräfte gegen den gemeinschaftlichen Feind besiegelt, welche Trennung Östreich schwer empfand und Preußen noch bitterer büßen mußte. §. 169. Friede zu Campo Formio. 1797. Östreich setzte den Kampf fort. Unter Clerfait und Wurms er lie-Okt. 1795. ferten die Östreicher den Franzosen unter Jourdan und Pichegrü, welche bei Düffeldorf und Mannheim über den Rhein gegangen waren, günstige Gefechte, besetzten Heidelberg und Mannheim und trieben die Franzosen über den Rhein zurück. „ Und als im nächsten Jahre zwei französische Heere über den Rhein gegen Östreich vordrangen, das eine unter Jourdan dem Main entlang, das andere unter Moreau bis Ingolstadt, so schlug der 24jährige Erzherzog Karl, Bruder des Kaisers Franz 11., Jourdan bei Würzburg, warf ihn3.Sept. 1796. über den Rhein zurück, wobei die Bewohner des Spessarts und Odenwalds ihrer Wuth über französische Gewaltthätigkeiten auf sehr kräftige Weise Luft machten, und zwang Moreau gleichfalls zu einem, übrigens sehr geordneten Rückzüge aus Baiern und Schwaben an den Rhein. Aber die deutschen Regierungen ließen Östreich allein und suchten sich, wie Preußen, mit dem Erbfeinde einzeln abzufinden, während Östreich in Napoleon Bon aparte, der den Oberbefehl über die italienische Armee übernahm, einen neuen, seinen

8. Leitfaden für den Unterricht in der Geschichte - S. 292

1873 - Heilbronn : Scheurlen
292 Bürgerkrieg in Spanien. Türkisch-ägyptischer Krieg. zulegen und mit ihrem neuen Gemahl, dem früheren Leibgardisten Munoz, nach Frankreich abzureisen. Nun wurde Espartero zum Regenten und Vormund der Königin Jsabella und ihrer Schwester ernannt, führte zwei Jahre die Regierung und wurde dann von seinem Nebenbuhler, dem General Nar-vaez, auf Anstiften Christinens, gestürzt und zur Flucht nach England genö-1843. thigt. Jene kehrte wieder zurück; die 13jährige Jsabella wurde für volljährig erklärt und vermählte sich mit ihrem Vetter Franz von Assis, während ihre 1846. Schwester den jüngsten Sohn Louis Philipps, den Herzog von Montpensier, heiratete. Der Kampf zwischen den Moderados (Gemäßigten) und Progression (Fortschrittspartei) dauerte fort und entlud sich zuweilen in Militäraufständen. Die bedeutendste That unter Jsabellas Regierung war der glückliche Krieg mit 1860. Marokko, welchen General O'donnell (Herzog von Tetuan) führte. Zuletzt aber wurde das Regierungssystem der Königin, welche auch durch ihr Privatleben Anstoß erregte, so verhaßt, daß es den Generalen Serrano und Prim und dem Admiral Topete leicht gelang, ihren Thron zu stürzen. Sie gieng 30.Sept.1868. mit ihrer Familie in die Verbannung, zunächst nach Frankreich. In Spanien wurden konstituirende Kortes einberufen, ein Ministerrath als provisorische Regierung eingesetzt und eine neue Verfassung berathen, in welcher sich die Mehrheit der Versammlung für eine konstitutionelle Monarchie entschied. Bis der passende Monarch gefunden würde, wurde Serrano zum Regenten ernannt. §. 185. 1832. u. 1839. Türkisch-ägyptischer Krieg. Der herrschsüchtige Mehemed Ali, Pascha von Ägypten, war mit der Belohnung für seine Dienste im türkisch-griechischen Krieg nicht zufrieden. Er hatte das Paschalik von Damaskus gewünscht und bloß Kreta erhalten. Während das Abendland mit den Folgen der Juli-Revolution beschäftigt war, drang sein Stiefsohn Ibrahim Pascha in Syrien ein, schlug mehrere türkische Heere, 1832. erfocht den Sieg bei Koni eh und bedrohte selbst Konstantinopel. Um die Türkei der russischen Bundesgenossenschaft zu entziehen, beredete England und 1833. Frankreich den Sultan, mit Mehemed Ali den Frieden von Kutajeh zu schließen und ihm ganz Syrien und das Gebiet von Adana zu überlassen. Als aber Mehemed sich anschickte, ganz Arabien zu unterwerfen, den englischen Handel mit Ostindien beeinträchtigte und den von England und der Türkei geschlossenen Handelsvertrag nicht refpeftirte, so war es mit der Fürsprache Englands aus. Er wurde vom Sultan Mahmud für einen Hochverräter erklärt und aller feinet Würden entsetzt. Ibrahim rückte zum zweitenmal in Syrien ein und 1839. schlug die Türken bei Nisib am Euphrat. Mahmud starb, sein Sohn und Nachfolger, Abdul Medschid, war erst 16 Jahre alt; der türkische Admiral gieng mit der ganzen Flotte, nicht auf die ägyptische los, sondern zu ihr über, und nun verlangte Mehemed zum mindesten den erblichen Besitz von Ägypten, Syrien und Kreta. Frankreich war bereit, feine Forderungen zu unterstützen; aber England, Rußland, Östreich und Preußen schloßen zum Schutz der 15. Juli 1840. Türkei eine Quadrupelallianz und schickten, unbekümmert um das Kriegsgeschrei des französischen Ministers Thiers und um den Ruf nach der Rheingrenze, eine Flotte nach Syrien. Beirut und Akre wurden genommen, Alexandria bombardirt, und Mehemed mußte froh fein, nach Zurückgabe von Syrien, Arabien und Kreta, das erbliche Pafchalik von Ägypten behalten zu dürfen.

9. Leitfaden für den Unterricht in der Geschichte - S. 210

1873 - Heilbronn : Scheurlen
210 Französische Geschichte. Ii. Die politische Auflösung. Dstreich, Preußen. §. 161. 1672-1697. Französische Geschichte. Kriege des deutschen Reichs mit Ludwig Xiv. in 1681. Frankreich und gegen die Türken. Friedrich Wilhelm der große Kurfürst. 1683. Reünionskammern. Straßburg verloren. Türken vor Wien. Von jetzt an war nicht mehr Deutschlands welches den nächsten Beruf dazu hatte, die erste Kontinentalmacht Europas, sondern Frankreich. Die Entwicklung dieses Staates hatte indessen eine Richtung genommen, die derjenigen Deutschlands gerade entgegengesetzt war. Waren hier die einzelnen Vasallen des Kaiserreichs in ihrem Streben nach möglichster Selbständigkeit von den Zeitumständen äußerst begünstigt, so gelang es in Frankreich den Königen, die Großen des Reiches, welche gleichfalls um ihre Unabhängigkeit rangen, bei Zeiten niederzuwerfen und auf den Trümmern dieser kleinen Reiche einen großen einheitlichen Staat zu gründen, der für seine Nachbarn eine stete Bedrohung war. Als 987-996. Hugo Kapet das Erbe der Karolinger in Frankreich antrat und den Königstitel annahm, war die königliche Macht noch sehr beschränkt. Aber das Glück wollte es, daß die kapetingische Familie nicht ausstarb, daß sogar mehrere Jahrhunderte hindurch die Krone in direkter Linie von Vater auf Sohn sich vererbte. In dieser Erbmonarchie mußte die königliche Macht in demselben Grade zunehmen, als sie in der deutschen Wahlmonarchie abnahm. Groß war 1066. die Gefahr für das Königthum, als sein Vasall, der Herzog Wilhelm von der Normandie, sich zum König von England machte, seine Nachkommen durch Heiraten und Erbschaften die Landschaften Maine, Anjou, Poitou, Guienne u. f. w., den ganzen Westen Frankreichs erhielten und so fast halb Frankreich an England kam. Aber auch diese königlichen Vasallen wurden durch die Klugheit und das Glück der französischen Könige überwältigt. 1137-1180. Von den Kapetingern find die beiden Könige Ludwig Vii. und Philipp 1180-1223. August Ii. beim zweiten und dritten Kreuzzug schon erwähnt worden. Der Letztere war es, welcher nach dem Tode des englischen Königs Richard Löwenherz dessen Bruder, König Johann ohne Land, die Normandie und die übrigen westlichen Besitzungen entriß und durch die Vereinigung dieser Länder mit der französischen Krone dem Königthum ein entschiedenes Übergewicht verlieh. Lud-1223-1226. wig Viii. nahm an dem Kreuzzug, welchen Papst Innocenz Iii. gegen die Sekte der Albigenser oder Waldenser (in Provence und Languedoc) eröffnen ließ, theil und brachte durch Unterwerfung derselben den größten Theil der südlichen Provinzen unter seine Herrschaft. Von den nächsten Königen ist 1226-1270. Ludwig Ix. der Heilige durch seine zwei Kreuzzüge, Philipp August der Schöne 1285-1314. dadurch bekannt, daß er den ihm feindlichen Papst Bonifacius Viii. gefangen nehmen ließ, den folgenden Papst Klemens V. veranlaßte, feinen Sitz von Rom nach Avignon im südlichen Frankreich zu verlegen, durch welche zweite „babylonische Gefangenschaft" das Papstthum 70 Jahre lang ganz unter den Einfluß des französischen Hofes kam, und daß er durch die grausame Verfolgung und Aufhebung des Templerordens die Güter und Schätze desselben an sich riß. Als fein jüngster Sohn kinderlos starb, kam die Krone an eine Seiten-1328-1589.linie der Kapetinger, an das Haus Valois. Philipps des Schönen Neffe bestieg als Philipp Vi. von Valois den französischen Thron. Aber König Eduard Iii. von England behauptete, als Sohn einer Tochter Philipps des

10. Leitfaden für den Unterricht in der Geschichte - S. 214

1873 - Heilbronn : Scheurlen
214 Deutschland und Ludwig Xiv. Der große Kurfürst. wofür der treffliche Finanz minister Colbert sorgte, war die Regierungszeit Ludwigs Xiv. eine blühende zu nennen und wurde sogar von Schmeichlerir als die goldene Zeit Frankreichs gepriesen, zu welchem. Ruhme die beiden. Trauerspieldichter Corneille und Racine und der Lustspieldichter Mokiere nicht wenig beitrugen. Noch glänzender waren die Verhältnisse nach Außen, worin Ludwig die ganze bisherige Geschichte Frankreichs überbieten zu wollen schien. Dabei kamen ihm besonders die Schwerfälligkeit des deutschen Kaiserthums und die Uneinigkeit seiner einzelnen Glieder zu Statten. Auch hatte er eine Zeitlang das Glück, die ausgezeichnetsten Feldherren (Türenne, (Sonde, Luxemburg und den Festungsbaumeister Vauban) zu besitzen. Zunächst richtete er seine Blicke nach den spanischen Niederlanden, auf welche er nach dem Tode seines Schwiegervaters, Philipp Iv. von Spanien, im Namen seiner Gemahlin, Maria Theresia, Ansprüche machte, obgleich sowohl sie als er bei seiner Vermählung auf jede Art von Erbfolge in den Ländern der spanischen Krone förmlichen Verzicht geleistet hatten. Er eröffnete sofort den Krieg mit Spanien und besetzte die Freigrafschaft Burgund und mehrere Festungen in Flandern. Die Holländer, für ihre eigene Existenz besorgt, bewirkten durch ihr Bündniß mit England und Schweden, daß sich 1668.Ludwig zum Frieden von Aachen verstand, die Freigrafschaft den Spaniern zurückgab und mit 12 Städten in Flandern sich begnügte. Für dieses energische Auftreten, für diese Demüthignng sollten die Holländer büßen. Die Republik Holland mit ihrer Seemacht, ihrem großartigen Handel Frankreich zu unterwerfen, war der nächste Plan Ludwigs, in Folge dessen der hol-1672-1679. ländisch-deutsche Krieg begann. Zuerst besetzte Ludwig, welcher England, Schweden, den Kurfürsten von Köln und den Bischof von Münster auf seiner Seite hatte, das mit Holland verbündete Herzogthum Lothringen, obgleich oder weil es unter dem Schutze des deutschen Reiches stand. Dann rückte er mit 120,000 Mann unter den trefflichen Feldherren Conds, Türenne, Vauban in Holland ein und nahm Lüttich, Utrecht und Ober-Mel. Die Hofländer, von ihrem ebenso klugen als tapferen Statthalter Wilhelm Iii., Prinzen von Oranien, begeistert, durchstachen die Dämme und behaupteten sich gegen Türenne und den Mar-schall von Luxemburg, bis ihnen von Deutschland Hilfe zu Theil wurde. Der große Kurfürst, Friedrich Wilhelm von Brandenburg, fürchtete nicht bloß für seine klevischen Länder, sondern sah auch rechts wohl ein, daß 1658-1705. in Holland zugleich Deutschland vertheidigt werde. Auch Kaiser Leopold I., . Ferdinands Iii. Sohn, ließ sich endlich durch die fortwährenden Verletzungen des Reichsgebiets zum Kriege bewegen, welchem auch Spanien und das deutsche Reich beitraten. Ihre Heere erschienen am Mittel- und Oberrhein, errungen aber nicht immer die gewünschten Erfolge, da die Kriegführung des Kaisers, dessen Minister Lobkowitz von Ludwig erkauft war, und dessen Heerführer sich voll Eifersucht auf den Kurfürsten zeigten, an Energie viel vermissen ließ. Marschall Türenne gieng über den Rhein, verwüstete Süddeutschland, besonders die Pfalz und den Breisgau, wurde aber zuletzt von dem kaiserlichen Feld-27.Juli 1675. Herrn Montekukuli in dem Treffen bei Saßbach geschlagen und fiel, worauf die Franzosen das rechte Rheinufer räumen mußten. Schon vorher hatte Ludwig, um den Kurfürsten vom Rhein abzulenken und in seinem eigenen Lande zu beschäftigen, feine Verbündeten, die Schweden, bewogen, von Pommern aus einen Einfall in Brandenburg zu machen. Der Kurfürst kam seinem verwüsteten Lande zu Hilfe, schlug die ihm an Zahl weit überlegenen Schweden
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