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1. Theil 2 - S. 371

1827 - Leipzig : Fleischer
I 371 von Sachsen/ immer schon ein zweideutiger Bundesgenosse der Schweden, 1635 mit dem Kaiser einen Frieden in Prag schloß, und dadurch der Sache seiner Glaubensgenossen untreu wurde. Er erhielt dafür vom Kaiser die Ob.w- und Niedcr- lausitz. Die meisten evangelischen Fürsten schlossen sich dem prager Frieden an, und die Schweden sahen sich nun plötzlich von denen verlassen und der Nache des Kaisers Preis gegeben, um derentwillen sie doch erst nach Deutschland gekommen wa- ren. Das Einzige, was die Deutschen zu ihrer Entschädigung thun wollten, war, daß man ihnen die kleine Summe von 2* Million Gulden zu geben bereit war. Das krankte sie tief, und Oxenstierna antwortete den evangelischen Standen empfind- lich: „die Kurfürsten von Baiern und Sachsen ließen sich den Beistand, den sie dem Kaiser leisteten, und als Vasallen ihm schuldig waren, mit wichtigen Provinzen bezahlen; und uns Schweden, uns, die wir unfern König für Deutschland dahin- gegebcn haben, will man mit der armseligen Summe von 2£ Mill. Gulden nach Hause weisen!" Während des ganzen Krieges waren die Schweden noch nicht in so großer Bedrängniß gewesen als jetzt. Von fast allen ihren deutschen Bundesgenossen nicht nur verlassen, son- dern selbst bekriegt, erfuhr Oxenstierna, um das Unglück voll zu machen, daß sich auch die Polen wieder gegen Schweden rüsteten. Ein Anderer hätte den Muth verloren, und wäre schimpflich aus Deutschland geflohen; aber wir haben oft schon gesehen, daß Gott nur den verläßt, der selbst alle Hoffnung aufgiebt, und daß die Hülfe dann am nächsten ist, wenn die Noth am härtesten uns drängt. So dachte auch der treffliche Reichskanzler. Er schloß sich fest an Frankreich an, unter- nahm Reifen nach diesem Lande und nach Holland, um neue Hülssmittcl aufzufinden; mit den Polen verabredete er einen neuen Frieden, und seinen Generalen befahl er, mit den deut- schen Provinzen, namentlich mit Sachsen, ohne weitere Scho- nung zu verfahren. Während seiner Reise gelang cs den Agen- ten des Kurfürsten Johann Georg, das Heer des Generals Banner, welches in der Gegend von Magdeburg stand, aufzu- wiegeln. Den Offizieren wurden große Versprechungen gethan, 24 *

2. Theil 2 - S. 510

1827 - Leipzig : Fleischer
510 es nicht etwa dazwischen träte, und den Polen beistände. Ma- ria Theresia's Gemahl, Kaiser Franz 1., war seit 1765 ge- storben. An seine Stelle wurde sein Sohn, Joseph 2., ge- wählt, ein junger, feuriger Mann, der sich aber in die Regie- rung der östreichischen Erbländer, die sich seine Mutter, Maria Theresia, vorbehielt, nicht einmischen durste. Dieser und der erste ösircichische Minister, Fürst Kaunitz, willigten sogleich in die Theilung Polens. Aber die gewissenhaftere Maria The- resia erklärte sich entschieden dagegen; erst mit großer Mühe wurde sie überredet, den Theilungstractat zu unterschreiben. Alle drei Machte, Rußland, Oestreich und Preußen, kamen 1772 darin überein, daß jede einen ihr bequem gelegenen Theil von Polen an sich reißen wollte. Preußen nahm das jetzige Westpreußen außer den Städten Danzig und Thorn, und den nördlichen Theil des jetzigen Großherzogthums Posen; Oestreich Ostgallicien und Lodomiricn, und Rußland den östlichen Theil von Polen. Vergeblich riefen die Polen alle Mächte Europa's um Schutz gegen die entsetzliche Gewaltthat auf; Niemand nahm sich ihrer an. Es war ein unerhörtes Beispiel, daß drei mächtige Monarchen ohne alle Veranlassung über einen schwa- chen Staat herfielcn, und ihn beraubten. Die Polen wurden nun zu einem Reichstage berufen, um die Theilung gut zu heißen. Nicht der dritte Theil kam, und die Gekommenen wi- dersprachen. Aber sogleich drohte man ihnen, das ganze Land wegzunehmen, wenn sie sich nicht gutwillig unterwerfen wür- den, und so mußten sie denn wohl ihre Schmach unterzeichnen. Seitdem nannte sich Friedrich König von Preußen. Seit der Zeit blieb der Ucberrest von Polen von Rußland ganz abhän- gig, bis cs den drei Mächten späterhin gefiel, das ganze Land zu theilen. Doch davon unten mehr. Noch in demselben Jahre 1772 wurde dem neuerworbenen Lande ein großer Vortheil durchs den bromberger Canal verschafft, den Friedrich anlcgen ließ. Er verbindet das Flüß- chen Brahe, welches links in die Weichsel geht, mit der Nebze, welche der Wartha und mit dieser der Oder zufließt. Dadurch wurde also die Weichsel und die Oder in Verbindung gesetzt.

3. Theil 2 - S. 584

1827 - Leipzig : Fleischer
Frankreichs alle diejenigen Besitzungen, welche deutsche Fürsten auf dem linken Nhcinufer hatten, ohne weitere Umstände wcg- genommcn, und zu Frankreich geschlagen wurden, und als der Kaiser Leopolds., der seinem Bruder Joseph 2. seit 1790 gefolgt war, sich darüber beschwerte, so erhielt er von der Na- tionalversammlung die trotzige Antwort, daß ihn das gar nichts anginge, und daß man schon deshalb mit den deutschen Für- sten, die cs beträfe, unterhandeln würde. Ferner fühlten sich alle Fürsten Europa's durch die schändliche Behandlung em- pört, welche der gute Ludwig 16. von seinen Unterthanen er- fuhr; aber alle Vorstellungen die sie machten, blieben unbeach- tet, und wurden mit Hohn beantwortet. Besonders nahmen innigen Thcil an seinem Schicksal sein Schwager, der Kaiser Leopold, und der König Friedrich Wilhelm 2. Sie hiel- ten deshalb eine Zusammenkunft in dem Schlosse Pillnitz Lei Dresden, zu der sich auch der Graf von Artois einfand, um die beiden Monarchen zu bereden, einen Krieg gegen Frank- reich anzufangen. Auch Kaiserin Katharina 2. und Gustav 3., die beide damals noch lebten, versprachen Beistand, ja Gustav wollte sich gar an die Spitze des verbündeten Heeres stellen. Und in der That hatten auch die Fürsten nicht unrecht, wenn ihnen das Treiben in Frankreich nicht gleichgültig war. 'Die Jakobiner lehrten ja ganz laut, man müsse alle Monarchien Umstürzen, alle Fürsten absetzcn und ermorden. Uebcrall fanden sich Leute, welche diesen Grundsätzen Beifall gaben, und wer stand dann den Fürsten dafür, ob nicht am Ende eine allge- meine Empörung gegen jede rechtmäßige Gewalt entstände? Wie unzuverlässig die schönen Redensarten der'national- versammlung waren, zeigte die Wegnahme von Avignon und Venaissin im südlichen Frankreich, die seit vielen Jahr- hunderten dem Papste gehörten; und doch hatte jene erst kurz vorher erklärt, daß Frankreich nie einen Eroberungskrieg füh- ren wolle. So lange noch die constituircnde Nationalversamm- lung beisammen war, wurde gegen die auswärtigen Mächte doch noch einige Schonung gezeigt; aber sobald die gesetzge- bende Versammlung erst aufgetreten war, und von den Jako- binern beherrscht wurde, verlangten diese durchaus Krieg, um

4. Theil 2 - S. 622

1827 - Leipzig : Fleischer
622 Sardinien, auch noch Rußland, Spanien, Neapel,-Portugal und das ganze deutsche Reich gehörten. Wirklich machten auch die Verbündeten jetzt Fortschritte, und die Oestreicher nahmen zur Freude der Einwohner ganz Belgien wieder ein. Aber die Freude dauerte nicht lange. Die Jakobiner befahlen, es sollte das ganze französische Volk in Masse aufstehen, d. i. alle Franzosen sollten bis zur gänzlichen Vertreibung der Feinde zum Soldatendicnst verpflichtet seyn, und während die junge Mannschaft ins Feld zöge, sollten die Verhciratheten Waffen schmieden, und Lebensmittel hinzufahren, die Weiber Zelte und Kleider machen, und die Kinder Charpie zupfen. Welche Un- klugheit! Wer sollte denn das Feld bebauen? wer die Hand- arbeiten verrichten? wer die Kinder warten und erziehen? Um die Armecbcdürfniffe hcrbeizuschaffen, wurde befohlen, daß der, welcher dergleichen besitze, sie bei Todesstrafe unentgeldlich her- gebcn müsse. Wären nur jetzt, ehe diese Befehle ausgeführt, und die jungen, von allen Seiten herbeiströmenden Soldaten eingcübt wurden, die Verbündeten schnell auf Paris losgegangcn, so würde höchst wahrscheinlich der Herrschaft der Jakobiner ein schnelles Ende gemacht seyn. Aber die alten Generale ließen sich nicht ausreden, daß erst die vielen kleinen an der Gränze liegenden Festungen erobert seyn müßten, und das rettete die Jakobiner. Außerdem entstanden Uneinigkeiten unter den ver- bündeten Generalen; ihre Heere blieben unthätig, während die französischen Feldherren zu siegen gezwungen wurden; denn wer sich besiegen ließ, wurde nach Paris gerufen, und mit dem Tode bestraft. Gefechte wurden in diesem Jahre genug geliefert, aber keine großen und entscheidenden Schlachten, so daß nur etwa das Treffen bei Kaiserslautern im El- saß in den letzten Tagen des Novembers zu merken ist, in welchem die Preußen das Feld behaupteten. Dennoch zogen sich zu Ende des Jahres die Oestreicher und Preußen ganz nach Deutschland zurück, und die übrigen Verbündeten hatten so gut wie nichts gcthan. Der Herzog von Braunfchweig aber legte sein Eommando nieder, weil er sich mit General Wurm- ser, dem Anführer der Oestreicher, nicht vertragen konnte.

5. Theil 2 - S. 694

1827 - Leipzig : Fleischer
694 ungünstig gestimmt; die beständigen Durchmärsche und Erpres- sungen der französischen Truppen brachten ihn auf, und heim- lich war er ein Freund Englands und Oestreichs. Das wußte Napoleon, und dadurch wurde seine Empfindlichkeit nur noch mehr gesteigert. Endlich faßte er den Entschluß, den Papst des Kirchenstaats, also der weltlichen Herrschaft, ganz zu be- rauben, und ihn als Oberhaupt der katholischen Christenheit nach Paris zu versetzen. Nun wurde schnell ein Vorwand ge- sucht, Streit anzufangen. Zuerst besetzte der Kaiser, ohne den Papst zu fragen, italienische Bifchofsstellen; dann verlangte er, der Papst sollte sich mit ihm gegen alle Feinde Frankreichs verbinden. Aber dagegen erklärte sich Pius geradezu; seine Häsen den Engländern zu schließen, sey er bereit; aber sich mit fast allen europäischen Machten in einen Krieg einzulassen, würde sich für einen Prediger des Friedens nicht geziemen. Darauf rückten im Februar 1808 unter General Miollis französische Soldaten in Nom ein, unter dem Vorwände, nach Neapel durchzumarschiren; aber sie blieben da, besetzten die Stadt, entwaffneten die päpstlichen Truppen, und spielten die Herren. Pius duldete christlich, was er nicht hindern konnte, dem die Rache anheim stellend, der da gerecht richtet, und auch seitdem gerecht gerichtet hat. Dann wurde derjenige Theil des Kirchenstaats, der an das adriatische Meer gränzt, dem Papste genommen, und mit dem italienischen Königreiche vereinigt, damit nicht hinfort Neapel von den übrigen mit Frankreich verbundenen Ländern getrennt sey, und weil der Papst sich hartnäckig geweigert habe, den Engländern den Krieg zu er- klären. Pius begnügte sich, gegen diese Gewaltthat zu prote- stircn, und erklärte mit christlicher Ergebung: „er wolle fest und ruhig erwarten, was die Gewalt noch ferner gegen das Oberhaupt der katholischen Kirche versuchen würde." Dann schrieb ec eine Abmahnung an Napoleon, worin es hieß: „ihr werdet uns zwingen, daß auch wir in der Demuth unsers Herzens jene Macht in Anwendung bringen, die der Allmäch- tige in unsere Hände gelegt hat. Die Uebel, die von euch ausgehen, sollen alle auf euer Gewissen fallen." Nun folgte eine Härte auf die andere. Die treuen Die-

6. Theil 2 - S. 679

1827 - Leipzig : Fleischer
679 Kaisern von Oestrekch und Rußland und dem Könige von Preußen vorher eine Anzeige davon zu machen. Dadurch wurde das alte deutsche Reich ganz aufgelöst, und Kaiser Franz hielt es nun für angemessen, dem leeren Titel eines deutschen Kaisers ganz zu entsagen. 112. Preußisch-russischer Krieg gegen Frankreich 180 6. — Friede von Tilsit 1807. Bei allen seinen eigenmächtigen Handlungen hatte Napo- leon keine Macht mit mehr Uebermuth und mit mehr Tücke behandelt, als Preußen. Die Festung Wesel am Rhein hatte er ohne Umstände wcggenommcn, und während er Preußen die stärksten Versicherungen der Freundschaft that, England angeboren, Hannover Preußen wieder wegzunehmen, wenn König Georg 3. mit ihm Frieden machen wollte. Allgemein war daher der Iknwille unter dem preußischen Volke, und die preußischen Offiziere meinten, es habe bisher nur an einem so wohleingerichteten Herre, als das preußische sey, gelegen, um Napoleon zu besiegen. Volk und Heer sprachen laut ihren Wunsch aus, daß man Krieg anfangcn müsse, und daß es ruhmvoller sey, mit Ehren unterzugehen, als länger die Ver- höhnungen des Völkerrechts geduldig zu ertragen. Der sonst so sriedlichgesinnte König wurde dadurch hingerissen, sich zum Kriege zu rüsten. Er schloß mit seinem Freunde, dem Kaiser Alexander, mit Georg 3. und mit dem Kurfürsten Friedrich August von Sachsen ein Bündniß, obwohl der letztere kein aufrichtiger Freund war, und der Krieg wurde im Oktober 1806 an Frankreich erklärt. Aber cs war nicht mehr das Heer Friedrichs des Großen. Die Soldaten bestanden meist aus Ausländern, und waren, durch die Strenge der Behandlung aufgebracht, unlustig im Dienst. Die Offiziere waren ohne Kriegserfahrung, zum Theil voll Uebermuth, und genossen nicht das Vertrauen der Sol- daten. Unter den Befehlshabern endlich fehlte Einigkeit, Ent- schlossenheit, zum Theil selbst guter Wille. Die Sachsen gin- gen ungern irf den Krieg, und die Russen waren noch nicht über ihre Gränze gegangen. »

7. Theil 2 - S. 782

1827 - Leipzig : Fleischer
782 wachte ihn stolz, herrisch und grausam. Seine Feinde mehr- ten sich täglich, und er wurde schon 1823 abgesetzt und ver- trieben. Er flüchtete nach England, hatte aber die Unklug- heit, 1824 nach Amerika zurückzukehren, indem er hoffte, man werde nun seinen Werth recht erkannt haben, und ihn mit offenen Armen aufnchmcn. Aber kaum war er gelandet, so wurde er festgenommcn und erschossen. Mexico aber erhielt nach dem Muster des freien Nordamcrika's eine republikani- sche Verfassung, unter der cs sich sehr glücklich fühlt. Auch die Landenge von Panama hatte schon am 28sten November 1821 ihre Unabhängigkeit ausgesprochen, und so war es also allen spanischen Besitzungen auf dem festen Lande gelungen, sich frei zu machen; doch ist ihr Zustand noch nicht fest genug, weil es bei einem der Unabhängigkeit so unge- wohnten Volke an Partheien und Unruhen in der ersten Zeit nicht fehlen kann. Demagogische Umtriebe. Als man vor dem Jahre 1813 in Deutschland den Druck der französischen Herrschaft schwer fühlte, vereinigten sich viele der edelsten Männer ins- geheim zu einer Verbindung, der Tugendbund genannt, deren Absicht war, das Volk für die Zeit der einstigen Be- freiung vorzubereiten, und Liebe zu Freiheit in ihm zu erhal- ten und zu verbreiten. Und als nun 1813 Napoleons Stern in Rußland untergcgangen war, rief man die deutschen Jüng- linge herbei, für die deutsche Freiheit zu kämpfen. Die Unab- hängigkeit von Frankreich wurde glücklich errungen; aber manche der jungen Leute, deren hingebcnder Tapferkeit allerdings der Er- folg mit zuzuschreiben war, glaubten nun, daß sie überhaupt berufen wären, jeder Gewalt zu steuern. Die wahre Freiheit ist nur da, wo Ordnung und Gehorsam gegen die Vorgesetzten und gegen die Gesetze gelten; aber junge Leute wähnen oft, sie sey da, wo man Niemand gehorcht, und vergessen die große Lehre, welche die französische Revolution gegeben hat. So auch hier. Statt nun zu ihren stillen Studien zurückzukehrcn, meinten sie, man sey auf halbem Wege stehen geblieben; Frankreichs Herrschaft sey zwar gebrochen, aber die Deutschen müßten auch noch die Herrschaft ihrer Fürsten abwerfen. Daß

8. Theil 2 - S. 169

1827 - Leipzig : Fleischer
169 Besten von euch taugen nichts. Ich mag nicht ln euren Him- mel." Die armen'leute hatten bisher ein bequemes, sorgen- freies Leben geführt; denn das Wenige, dessen sie bedurften, gab ihnen die Erde ohne große Arbeit. Nun aber wurden sie Scla- ven, und wurden gezwungen, die Felder ihrer Peiniger zu be- bauen, und in den angelegten Bergwerken nach Gold und Silber zu graben. Die ungewohnte Arbeit räumte fürchterlich unter ihnen auf; man sah die Leichen zu hunderten an den Eingängen zu den Bergwerken liegen. Da trat ein edler Dominikaner- Mönch, Bartholomeo de las Casas, auf, und suchte ihr Schicksal zu erleichtern. Er reiste selbst deshalb nach Spanien, und stellte dem Kaiser die Noth der Armen vor, richtete aber we- nig aus, weil die reichen Besitzer in Amerika erklärten, daß sie ohne Sclaven die Arbeit nicht bestreiten könnten. „Gut!" sprach Casas, „so nehmt doch lieber Schwarze aus Afrika; die sind stär- ker und an Arbeit gewöhnter." Das fand Eingang, und seit jener Zeit ist der schreckliche Negersclavenhandel entstanden, des- sen Greuel der gute las Casas nicht geahnt hat. Er dauert leider noch fort, so viele Mühe sich auch die Engländer in der neusten Zeit gegeben haben, ihn auszurotten. 69. Maximilian 1. 1493 —1519. Der ritterliche Maximilian bestieg 1493 nach seines Vaters, Friedrich 3., Tode den deutschen Kaiserthron. Von einem so kräftigen, thätigen und gutmeinenden Manne konnte das der ste- ten Befehdungen herzlich müde Deutschland recht vieles Dute erwarten, und er hat auch diese Hoffnungen keineswegs getäuscht, obgleich er gewiß noch mehr gethan haben würde, wenn ihn nicht Italien so oft abgezogen hätte. Um dieses Land, welches schon so viele Kräfte der Deutschen zersplittert hatte, stritten sich da- mals die Könige von Frankreich und Spanien, bis es jenem ge- lang, Mailand, und diesem Neapel zu bekommen. In diese Kriege wurde Maximilian unaufhörlich verflochten, ohne daß er Vortheil davon gehabt hätte; denn jene Könige waren schlauer und betrüglich, während Maximilian ehrlich verfuhr. Aber auch hier bewährte sich der alte Grundsatz, daß ehrlich am längsten währe; denn die italienischen Besitzungen haben weder Frankreich

9. Theil 2 - S. 629

1827 - Leipzig : Fleischer
629 Großen nach. Warschau erhielt Verzeihung, mußte aber alle Waffen ausliefern, und wurde von den Nüssen besetzt. Die einzelnen Haufen der Polen verliefen sich nun; an- dere wurden gefangen; viele der Vornehmen verließen aber- mals das unglückliche Vaterland, und wandten sich nach Ita- lien oder Frankreich. Kosciusko wurde nach Rußland abge- führt, und nachdem er geschworen hatte, ohne russische Erlaub- niß das Vaterland nicht wieder zu betreten, begab er sich nach Frankreich, wo er auf seinem Landgute nur sich und den Sei- nigen bis an seinen Tod, 1817, gelebt hat. Die Sieger ka- men überein, daß Polen aus der Reihe der Reiche ausgestri- chen werden müßte, und theilten den Rest unter sich 1795. Rußland nahm den östlichen Theil, Oestrcich den südlichen, und Preußen das übrige nebst Warschau. Der preußische An- theil wurde Südpreußen genannt. Ucbcr das Benehmen der Verbündeten und über die Unrechtmäßigkeit der Handlung war nur eine Stimme, und konnte wohl der Zuwachs an Land und Einkünften entschädigen für den Verlust an Achtung und Vertrauen? — König Stanislaus Poniatowski legte die Krone nieder, und erndtete nun den Lohn seiner Schwäche. Er wurde un- ter russischer Aufsicht nach Grodno verwiesen, wo er ein Iahr- gehalt erhielt. Nach Katharinens Tode wurde er nach Peters- burg berufen, und hier starb er bald darauf» 106. Direetorialregierung in Frankreich. —i Fortsetzung des Kriegs bis zum Frieden von C a m p o F o r m i o. Robespierre und mehrere seiner blutigsten Anhänger wa- ren zwar tobt ; aber damit war die Ruhe so wenig wieder hergestellt, als sich das empörte Meer nach dem Schweigen des Sturmcö gleich wieder beruhigt. Noch lebten Billaud von Varenneö, Tallien, Collot d'herbois und andere Blut- menschcn, und sie ließen sich merken, daß sie nun die Schrek- kensherrschaft fortsctzen wollten. Aber ganz Frankreich war des täglichen Blutvergießens überdrüssig; von allen Seiten erhoben sich Stimmen dagegen. Selbst unter den Mitgliedern V

10. Theil 2 - S. 662

1827 - Leipzig : Fleischer
662 So war er auch in feinen Verhandlungen mit den frem- den Mächten. Toskana gab er dem Herzoge von Parma, ei- nem spanischen Prinzen, und machte es zu einem König- reiche Hetrurien; aber das war nur ein Scheingeschcnk; denn es blieben französische Truppen im Lande, und der neue König mußte thun, was Bonaparte verlangte. Parma kam aber unter die Verwaltung von Frankreich. Am schreiendsien war die Gewaltthat gegen den König von Sardinien. Daß ihm Frankreich, ohne daß er es verschuldet, seine Besitzungen in Oberilalicn genommen hatte, ist schon gesagt worden; jetzt aber vereinigte Bonaparte diese Provinzen völlig mit Frank- reich. Die cisalpinische erhielt den Namen der italieni- schen Republik, und den Bewohnern wurde unter den Fuß gegeben, daß sie sich den ersten Cónsul zum Präsidenten ausbilten sollten, was dieser denn auch so großmüthig war anzunchmen. Dann gab er der Schweiz nicht undeutlich zu verstehen, sie möchten bei ihm um Einverleibung in Frankreich nachsuchen. Da die Schweizer aber darauf nichts erwiederten, gab er den Plan auf, berief helvetische Abgeordnete nach Paris, und übergab ihnen eine neue Verfassung. Danach wurde Hel- vetien in 19 Kantone getheilt, und Abgeordnete derselben sollten eine Lagesatzung bilden, welche die allgemeinen Angele- genheiten betreiben sollten. Zugleich aber mußte Hclvetien ein Bündniß mit Frankreich schließen, und er nannte sich den Vermittler der Schweiz. Ein ähnliches Schicksal hatte Hol- land. Auch dies Land bekam eine neue Verfassung, blieb übrigens von französischen Soldaten, die es unterhalten mußte, besetzt, und mußte in allen Dingen Frankreich gehorchen. So schaltete der herrschsüchtige Mann mit den benachbarten Län- dern, als hätte er ganz Europa Gesetze vorzuschreiben. Aber auch im Innern wollte er seine Gewalt ausdehnen, und doch gab er sich den Schein, alö wenn er selbst nicht im entferntesten daran dächte, sondern als wenn die Franzosen ihm die größere Macht aufdrängen. Nachdem er die ärgsten Schreier unter seinen Gegnern unter allerhand Vorwänden deportirt hatte, trat einer seiner Freunde im Tribunale auf, und for- derte, daß man dem ersten Cónsul, der mit Alexanders Ruhme
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