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Diagramm für Aktuelle Auwahl statistik

1. Besonderer Theil - S. 22

1856 - Eßlingen : Weychardt
22 Erste Abtheilung. Europa. §. 11. Die Fnineralien. 1. Europa besitzt, wenn auch nicht die ungeheuren Mengen von Gold, Silber und Edelsteinen, die man in andern Erdtheilen gewinnt, doch die wichtigsten und nutzbarsten Erzeugnisse des Mineralreiches, ganz besonders die reichsten Eisen-, Blei-, Kupfer-, Zinn-, Quecksilber-, Steinkoh- len- und Salzbergwerke. 2. Die wichtigsten Metalle: Platina; Gold; Silber; Quecksilber; Kupfer; Eisen; Blei; Zinn; Zink; Kobalt; Mangän; Spießglanz; Wis- muth; Arsenik.^ 3. Die schönsten und kostbarsten erdigen Mineralien fehlen gänz- lich, wie der Diamant, rothe Spinell, grüne Smaragd, Turmalin, Chalce- don und Türkis. Doch findet man zum Theil in sehr reicher Fülle: Zir- kon; Korund; Topas; Granat; Vesuvian; Bergkrystall; Amethyst; Jaspis; Feuerstein; Achat; Opal; Graphit; Thonschkeferarten; Porzellanerde; Bolus; Gelberde; Meerschaum; Kreide; allerlei Kalksteine; Marmor; Asbest; Gyps; Alabaster; vortreffliche Sandsteine; überhaupt viele treffliche Bausteine aller Art. 4. Die brennbaren Mineralien: Schwefel, besonders auf Sici- lien, Steinkohlen und Torf im Ueberfluß; auch Bernstein, Asphalt und Steinöl. 5. Die salzigen Mineralien: Steinsalz und Salpeter in unge- heurer Menge; auch Soda, Salmiak, Alaun und Bittersalz. §. 12. Das Pflanzenreich. 1. Europa zeigt, wie in seinen klimatischen Verhältnissen, so auch in Beziehung auf seine Vegetation im Allgemeinen eine große Uebereinstim- mung und Gleichartigkeit. Doch treten die klimatischen Verschieden- heiten des Erdtheils, besonders der Gegensatz zwischen den südlichen Halb- inseln und dem mittlern, nördlichen und östlichen Europa, auch in der Ver- keilung der Pflanzenformen sehr deutlich hervor. 2. In Hinsicht der wildwachsenden Pflanzen zeigt der Süden von Europa eine größere Mannigfaltigkeit der Gewächse, namentlich der Bäume Von den wichtigsten Metallen liefern in absteigender Linie Platin: Rußland; Gold: Rußland, Ungarn, Siebenbürgen, Deutschland, Portugal, Sardi- nien, Schweden; Silber: Deutschland, Rußland, Ungarn, Siebenbürgen, Norwegen, Schweden, Frankreich, Galizien, Türkei, Sardinien, Toskana; Quecksilber: Spanien, Krain, Rheinpfalz; Kupfer: England, Deutschland, Rußland, Schweden, Norwegen, Frankreich, Spanien, Sardinien, Toskana, Parma, Türkei; Eisen: Großbritanien, Frankreich, Rußland, Deutschland, Schweden, Norwegen, Belgien, Italien, Spanien, Schweiz, Polen, Türkei; Blei: Großbritanien, Spanien, Deutsch- land, Rußland, Frankreich, Belgien, Italien, Polen; Zinn: Großbritanien, Deutschland, Rußland; Zink: Deutschland, Belgien, Polen, England. Deutschland hat mit Ausnahme des Platins, Rußland mit Ausnahme des Zinks alle Arten von den wichtigsten Mineralien aufzuweisen; dann folgen Schweden und Norwegen, welche Gold, Silber, Kupfer, Eisen, Blei und Steinkohlen; Frankreich, welches Silber, Kupfer, Eisen, Blei, Zink, Steinkohlen; England, welches Kupfer, Eilen, Blei, Zinn, Steinkohlen; Spanien, welches Kupfer, Eisen, Blei, Quecksilber und Steinkohlen producirt.

2. Besonderer Theil - S. 25

1856 - Eßlingen : Weychardt
Das Th ierreich. 25 Erdtheil verbreitet. Der Alpenfrosch und Alpenwassersalamander geht bis in die Hochregionen der Alpen und Pyrenäen. Der augenlose Olm dagegen findet sich nur in Deutschland, und zwar im Wasser der unterirdischen Höhlen des Herzogthums Krain bei Adelsberg. 3) 5. Von den 6000 Gattungen, in welche die 6 Ordnungen der Vögel eingetheilt werden, leben nur 490 in Europa. 06 Gattungen sind über den ganzen Erdtheil verbreitet. Obgleich in Europa die wenigsten Vogelgattungen sich finden, so gibt es doch, namentlich im Süd- und Mitteleuropa, viele Vögel. Die von Pflanzen und Insekten lebenden Vögel sind in den nordi- schen Gegenden am seltensten. Dagegen ist die Verbreitung der Vögel, welche von thierischen und vegetabilischen Stoffen zugleich leben, weit gleicher, wäh- rend die Sumpf- und Schwimmvögel über ganz Europa, besonders auch im Norden, verbreitet sind. 4) 6. Von den 11 Familien der Säugethiere fehlen in Europa 2, die Zahnarmen und die Beutelthicre. Die Anzahl der Geschlechter beträgt 47, der Gattungen 177. 55 Gattungen leben im nördlichen Europa zwischen 60"—71°, 112 im mittleren zwischen 45"—60°, 80 im südlichen zwischen 36°—45° Breite. Von allen Geschlechtern kann man keines als ein aus- schließliches Eigenthum Europas ansehen. Die zahmen Säugethiere sind, mit Ausnahme der nördlichen Spitzen Europas und der Inseln des Eis- meeres, über den ganzen Erdtheil verbreitet; allein sie sind nicht allenthalben von gleicher Ausbildung, Schönheit und Tüchtigkeit. Vorzüglich gedeiht das Rind in Deutschland, der Schweiz, in den Niederlanden, in England, Spanien, Italien, Ungarn, Südrußland-; der Büfselochs in Griechenland, in der Türkei, in Italien und Ungarn; das Pferd in Deutschland, Eng- s) Europa hat nur einige Frosch- und Krötenarten. Bon den Schlangen fehlen mehrere Geschlechter gänzlich fso die erdwurmartigen, mehrere Geschlechter von Landschlangen, ächte Baum-, Niesen-, natterförmige Gift- und Seeschlangenp Von den eigentlichen Giftschlangen gibt es nur mehrere Gattungen des Vipern- geschlechts hdie gemeine Viper oder Kreuzotter im mittlern Europa bis zu den Alpen; die Horuviper in Süddeutschlaud, Frankreich, Italien und Hespcrien; die Sandviper von Steyermark an bis Südungarn, in Dalmatien, Griechenland, Sicilien, vielleicht auch in Calabrien^. Ungiftige Schlange»: Grabschlangen, Blindschleichen, Ringelnattern, glatte Nattern u. a. in ganz Europa; Aesculapsnattcrn, gelbliche Nattern u. a. in Südeuropa; Schnurschlangen in Griechenland. Von den Eidechsen ist die gemeine in ganz Europa verbreitet. Zahlreicher werden sie in Südeuropa, wo der gemeine Gecko nicht selten ist; das gemeine Chamäleon lebt in Südspanien. Das Mittelmeer hat seine Gattungen von Meerschildkröten. Von Land- schildkröten lebt die griechische an den Küsten des Mittelmeers; die europäische Süßwasserschildkröte in Südenropa und im No. Deutschland. 4) Die wichtigsten Vogelgattungen in Europa, a. Raubvögel: Aasgeier; Jagdfalke; Fischadler; Königsadler; Habicht; Käuzchen; Uhu. d. Kl etter vögel: Mauerschwalbe; Nachtschwalbe; Kukuk; Grünspecht; Blauracke; Wiedehopf, c. Sing- vögel: Haubenlerche; Fcldlerche; Schneeammer; Goldammer; Rohrsperling; Sper- ling; Dompfaff; Zeisig; Stieglitz; Bluthänfling; Buchfink; Kohlmeise; Elster; Krähe; Nabe; Staar; weiße Bachstelze; Krametsvogel; Mönch; Nachtigall; Noth- kehlchen; Neuntödter; Fliegenschnäpper; Rauch- und Hausschwalbe, d. Hühner: Taube; Auerhahn; Fasan; Pfau; Rebhuhn; Haushuhn; Wachtel, e. Sumpf- vögel: Trappe; Wachtelkönig; Wasserhuhn; Kranich; Kibitz; Heerschnepfe; Wald- schnepfe: kleiner Brachvogel; Fischreiher; schwarzer und weißer Storch, k. Schwimm- vögel: Singschwan; Saatgans; grüne Gans; Hausente; Krickente; Eiderente; Trauerente; Seerabe; Pelekan; Seetaucher; Papageitaucher; Gryll-Lumme; große Raubmöve; Lachmöve; Sturmmöve; Seeschwalbe, Brandseeschwalbe, dumme See- schwalbe.

3. Besonderer Theil - S. 32

1856 - Eßlingen : Weychardt
32 Erste Abtheilung. Europa. Gebirges und an den erstarrten Küsten des Eismeeres, oder auf den öden Höhen des Urals und den dürren Steppen des Kaspi Sees herum. Zu den Nomaden gehören auch die Zigeuner, welche als Spielleute, Wahrsager und Diebe herumziehen. Die. meisten [93,600] leben in Siebenbürgen, Ungarn und in der Woiwodschaft. 2. Die verschiedenen Zweige der physischen Kultur, besonders der Ackerbau und die Viehzucht, sind fast bei allen Völkern die Grundlage des Lebens. *) 3. Alle Zweige der technischen Kultur haben sich zu einer un- übertroffenen, fort und fort sich steigernden Höhe der Entwicklung emporge- schwungen. Sie sind, besonders die Spinnerei, Weberei und Metallverar- beitung, in England aufs Höchste getrieben, nächstdem in Deutschland sin Oesterreich, Preußen und Sachsens, in Belgien und Frankreich. Die sla- vischen und noch mehr die übrigen Völker Osteuropas sind am weitesten zu- rückgeblieben. 4. Der Handel und die S ch iffa h rt2) sind eine der Hauptursachen, durch welche Europa und seine Kultur zur Weltbedeutung und zur Welt- 9 10 9 Der Ackerbau ist in ganz Europa verbreitet; in Deutschland, England, Schottland und Frankreich ist er am höchsten ausgebildet. Das meiste Getreide lie- fern die Ebenen Rußlands, Polens, Preußens, Galiziens und Dänemarks. In kei- nem Erdthcile werden so viel Kartoffeln und Gemüsearten gebaut, als in Europa. Der Weinbau Europas, gegen den die Weinkultnr in den andern Erdtheilen ganz unbedeutend ist, liefert nur bis zum 50» Br. einen trinkbaren Wein. Er wird auf den südlichen Halbinseln und in den Thälern der mitteleuropäischen Gebirge getrieben. Jährlicher Ertrag: e. 121/2 Mill. Eimer fim Werth von c. 1215 Rthlr.; 1 Eimer — 10 Rthlrch Frankreich und Oesterreich erzeugen den meisten und besten Wein; jenes 671/2 Milt., dieses 381/2 Mill. Eimer. Oclban und Kultur d e r S ü d f r ü ch t e in Südeuropa. Obstbau in Süd- und Mitteleuropa. Pferdezucht beson- ders in Deutschland, Großbritanien, Ungarn, Polen und Rußlands Rindvieh- zucht in den Alpen, in Deutschland, Oesterreich, Preußen, Großbritanien und Ir- land; Schafzucht in Spanien, Deutschland, Ungarn, Unteritalien, Griechenland, auf den Färöern und aufjsland. Seidenzuchl in Italien, Spanien, Griechen- land, in der Türkei, in Südfrankreich und in einigen Ländern Deutschlands und Oester- reichs. Bienenzucht in Südeuropa und in Deutschland. Schöne Waldun- gen in den Alpen, in Deutschland, Oesterreich, Rußland und Skandinavien. Fi- scherei an allen Küsten und in allen Flüssen und Seen Europas, besonders aber im nördlichen Skandinavien, in Island, auf den Färöern, im nördlichen Schottland und in den südrussischen Strömen. Bergbau in den deuychen Mittelgebirgen, besonders im Harz und Erzgebirge, in den Alpen, Karpathen, im Ural, in den skan- dinavischen, in den britischen, schottischen nntr frartgöfilci^en Gebirgen, in den Pyre- näen, selbst auf der hesperischen, italienischen und griechischen Halbinsel. Die Deut- schen sind die besten Bergleute. 2) Einige der wichtigeren Schiffahrtscourse. 1. Dampfschiffe fahren von Lübeck . . . . nach Ustadt fschweden/I . . . in „ .... „ Stockholm tr „ .... „ St. Petersburg .... „ „ „ . „ Kopenhagen „ Kopenhagen. . „ Göteborg sschwedensj . • „ Göteborg . . . „ Christiania tr ff Stettin. . . . „ Königsberg ,r „ .... „ Riga „ ff .... „ Kronstadt fst. Petersburgs. ,, Hamburg . . . „ Amsterdam „ „ . . „ London „ „ . . . „ Hüll tr „ „ ... „ Leith ^Schottlands . . . ,, 18 Stunden. 60 — 64 „ 75 — 80 „ 20 „ 16 „ 30 „ 36 „ 48 — 60 „ 65 — 70 „ 33 — 36 „ 50 — 60 „ 36 — 40 „ 50 — 60 „

4. Besonderer Theil - S. 36

1856 - Eßlingen : Weychardt
36 Erste Abtheilung. Europa. Bundes, das Kaiserthum Oesterreich und das Königreich Preußen, gehören aber nur mit einem Theil ihrer Staaten zu demselben. 2 Königreiche, die Niederlande und Belgien, sind für sich geblieben. 7. Die lateinischen Völker bilden 11 Staaten: 1 Kaiserthum. 2 Herzogthümer. 4 Königreiche. 2 Republiken. 1 Großherzogthum. 1 geistliche Wahlmonarchie. 8. Die griechischen Völker bilden 2 Staaten: 1 Königreich. 1 Republik. 9. Die slavischen Völker bilden 2 Staaten: 1 Kaiserthum. | 1 Fürstenthum. 10. Die Dimanen bilden 1 Staat: 1 Sultanat. 11. Die Staatsformen der 85 europäischen Staaten sind monarchische und die republikanische. Es gibt 52 Erbmonarchien, 1 geistliche Wahlmonarchie und 32 Republiken. 12'. Die europäischen Staaten lassen sich nach ihrer politischen Be- deutung als Mächte des ersten, zweiten, dritten und vierten Ranges charakterisiren.2) §.19. Die Verwaltung. 1. Die Staatsgewalt übt der Fürst in den Monarchien durch ver- schiedene Behörden aus, an deren Spitze die Ministerien stehen. In den Republiken trägt die vom Volk theils unmittelbar, theils mittelbar berufene Centralregierung verschiedene Namen: Bundesversammlung, Senat rc. Sie leitet den republikanischen Staat durch verschiedene Behörden, deren Anzahl aber nicht so groß ist, als in den monarchischen Staaten. 2. Die Gesammteinnahmen der europäischen Staaten lassen sich nicht genau angeben; sie belaufen sich etwa auf über 1500 Millionen Thaler. Eine noch höhere Summe mögen die Staatsausgaben ausmachen, da in manchen, besonders in den größeren Staaten, die Ausgaben nicht voll- ständig durch die Einnahmen gedeckt werden können, und daher Anleihen 2 2) 1. Die Staaten des ersten Ranges: Oesterreich; Frankreich; Groß- britannien; Rußland; Preußen (der Zeitfvlge nach aufgezählt, in welcher sie zu ihrer jetzigen politischen Wichtigkeit gelangten). Diese 5 Großmächte leiten die europäischen Angelegenheiten und vertreten die Interessen der europäischen Christenheit gegenüber von den Mächten anderer Erdtheile. Oesterreich und Preußen haben dadurch noch eine große Bedeutung, daß sie an der Spitze aller der Staaten zweiten, dritten und vierten Ranges stehen, die zum ehemaligen deutschen gleiche gehörten und seit 1815 als souveräne Staaten zum deutschen Bunde zusammengetreten sind. Als ein orga- nisches Ganze betrachtet, kann deßwegen der deutsche Bund als eine politische Macht ersten Ranges angesehen werden. 2. Die Staaten des zweiten Ranges: Spanien; Schweden und Nor- wegen; die Niederlande; Türkei; Portugal; beide Sicilien; Sardinien; Belgien; Bayern. 3. Die Staaten des dritten Ranges: Dänemark; helvetische Eidgenossen- schaft; Kirchenstaat: Toskana; Griechenland; Württemberg; Sachsen; Hannover; beide Hessen; Sachsen-Weimar; Luxemburg; Oldenburg; Mecklenburg. 4. Die Staaten des vierten Ranges sind die übrigen nicht genannten Staaten, besonders die deutschen, insofern sie als selbstständige, souveräne Staaten betrachtet werden.

5. Besonderer Theil - S. 21

1856 - Eßlingen : Weychardt
Das Klima. 21 9. In manchen Gegenden nehmen die Winde den Charakter von Gluth- winden an. So weht im südlichen Spanien und Portugal der Soluno, in Italien der Scirocco, welcher als Föhn bis in die Alpen, ins deut- sche Mittelgebirge und in die Ebenen Ungarns eindringt. In den Step- pengegenden Südrußlands erreichen die heißen Winde oft eine sehr bedeu- tende Stärke. Auch kennt man im nördlicheren Europa nicht jene unge- sunde Luft, die im Süden, besonders an der Westküste Italiens, so be- deutende Landstriche unbewohnbar macht. 10. Die jährliche Regenmenge ist nicht überall gleich groß. Sie nimmt ab von Süden nach Norden, von den Küsten gegen das Innere des Kontinents und von der Tiefe nach der Höhe, wenn letztere aus wasserlosen, trockenen Hochebenen besteht, die von Randgebirgen begrenzt sind. Besteht aber die Höhe aus Gebirgen, so nimmt die Regenmenge von der Tiefe nach der Höhe zu. vgl. I. §. 134. 11. Europa liegt in der Zone der beständ ig en Nied er schl äg e. Dieser Gürtel zerfällt in drei Provinzen: n. Die Provinz des Winterregens begreift die Südhälfte von Portugal mit der spanischen Küste bis Malaga, den Südrand von Sicilien, die Maltagruppe, ganz Griechenland und die jonischen Inseln. In dieser Provinz regnet es im Sommer fast gar nicht, dagegen reichlich in den drei übrigen Jahreszeiten, ganz besonders im Winter; dieser ist als die Regen- zeit dieses Gebietes anzusehen. b. Die Provinz des Herbstregens umfaßt ganz Süd- und West- europa bis zum 600 N. Br., nämlich Lappland und Norwegen, die briti- schen Inseln, die Westhälfte von den Niederlanden und von Belgien, das westliche und südliche Frankreich, so wie ganz Südeuropa mit Einschluß der Alpen und Karpathen, indem die Grenze über den Kamm der bei- den Ge- birge hinläuft. Die Regenmenge des Herbstes überwiegt in diesen Gegen- den die der drei übrigen Jahreszeiten. e. Die Provinz des Sommerregens begreift Ostfrankreich, die Osthälfte Belgiens und der Niederlande, die nördliche Schweiz, ganz Deutsch- land diesseits der Alpen, Preußen, Dänemark, Schweden, Polen und Ruß- land. Der meiste Regen fällt in diesen Ländern im Sommer.^) 12. Die Zahl der Gewitter nimmt von Süden nach Norden und von Westen nach Osten ab. An den Abhängen der Gebirge nehmen sie zu. Sie ereignen sich vorzugsweise in der warmen Jahreszeit, in Südeuropa besonders im Herbste; je weiter gegen Osten und Norden, desto kleiner wird die Zahl der Gewitter in der kalten Jahreszeit. In den Ländern am mit- telländischen Meere ereignen sich jährlich 35 Gewitter, im westlichen Frank- reich, in den Niederlanden und in Deutschland 20, im Innern von Rußland bis zum Meridian von Moskau 17, bei Kasan 9. Die Zahl der Hagel- wetter scheint gleichfalls von Süden nach Norden und von Westen nach Osten abzunehmen. Die Mehrheit der Hagelfälle ereignet sich in England im Winter, in Frankreich und Deutschland im Frühling, in Ungarn und Rußland im Sommer. 3) In dieser Vertheilung- des Niederschlags unter die Jahreszeiten tritt der Gegensatz zwischen dem Küsten- und Binnenklima wieder hervor. In den Gegenden mit oceanischem Klima herrschen die Winter- und Herbstregen, in den Ländern mit Kontinentalklima die Sommerregen. Ueber die Zahl der Regentage und die Berbreitung des Schneesalls S. I. §. 136 n. 137.

6. Besonderer Theil - S. 24

1856 - Eßlingen : Weychardt
24 Erste Abtheilung. Europa. mannichfaltiger; hier vermindert sich der Reichthum der europäischen Thier- welt, und es erscheinen einige, nur den polarischen Gegenden der Erde eigen- thümliche Thierformen. Die Zahl der wilden Thiere ist beschränkter, als in den übrigen Erdtheilen; nur Australien scheint daran noch ärmer zu sein. Auch können sich die wilden Thiere keineswegs weder in Betreff ihrer Stärke, noch in Hinsicht ihrer Größe und Schönheit mit den gewaltigen Thierformen der Tropengegenden messen. 2. Die Bauch- und Gliederthiere sind mannichfach und zahl- reich ; einige derselben bilden wichtige Handelsartikel. 3) 3. Die Meere und Berggewässer sind reich an Fischen. Ihre Ver- breitung ist aber sowohl nach Geschlechtern und Gattungen, als auch nach der Zahl der Individuen verschieden. Das Mittelmeer ernährt viel mehr Geschlechter und Gattungen, als die nördlichen Meere; in letzteren leben aber weit mehr Individuen einer und derselben Gattung. Die Zahl der Häringe und Kabeljaue ist im Norden größer, als bei irgend einer Gattung im Süden; denn hier thut die Mannigfaltigkeit der Formen nothwendig der Menge Abbruch. In den Flüssen Südeuropas, namentlich in denen von Frankreich, Spanien, Portugal und Italien, scheint es nicht so viele Fische zu geben, als in Deutschland, Ungarn und Osteuropa. Viele Fische liefern ein wichtiges Nahrungsmittel und einen sehr bedeutenden Handelsartikel?) 4. Die Zahl der Amphibien ist verhältnißmäßig gering. Sie nimmt von Süden nach Norden ab. Europa aber ist der einzige Erdtheil, in welchem sie am weitesten gegen Norden vorrücken. Der grüne Wasser- frosch, der braune Grasfrosch und die gemeine Eidechse sind über den ganzen * 2 Blutkorallen an den balkarischen Inseln, an der Küste der Provence, au der Südküfte von Neapel und Sicilien. Mehrere Arten der glatten Melonen- qualle, von denen eine Art zu Millionen in den Meeren lebt und wesentlich zum Leuchten des Meeres beiträgt. Die in den Häfen gefürchtete gemeine Pfahl- muschel. Die gemeine Auster lebt in den Meeren Europas, jedoch nicht in der Ostsee, auf den Austerbänken. Die besten finden sich bei Triest und Venedig; die schlechtesten sind die deutschen und Holsteiner Kaufmannsaustern und kommen ans der Nordsee. Fluß Perlmuscheln finden sich in verschiedenen kleinen Flüssen des mittlern Deutschlands, in Rußland, Schweden und Norwegen. Blutegel in Polen und Ungarn. Eßbare Fluß- und Me er krebse, darunter Taschenkrebse, Garneelen und Hummern, von denen in der Nord- und Ostsee jährlich über eine Million gefangen und als Leckerbissen versandt werden. Taranteln in Südeuropa. Euro- päische Skorpione in Italien und am Südabhang der Alpen. Honigbienen im südlichen und mittlern Europa. Wanderheuschrecken sind eine Plage Süd- und So. Europas. Spanische Fliegen in Südeuropa, in Deutschland und im südlichen Norwegen. Kermesschildläuse auf den Kermeseichen von Südeuropa. Seidenmotten werden in Südeuropa stark kultivirt, neuerdings auch in Südruß- land und Deutschland. 2) Seefische, welche ein wohlschmeckendes Fleisch liefern und einen großen Handel veranlassen: Stachelrochen, Muränen; gemeine Schollen, Steinbutten; Lenge, Meerhechte, Dorsche, Kabeljaue; gemeine Schellfische; Häringe, Sprotten, Sardellen, Anchovis, Pilcharde; breitköpsige Meeräschen; gemeine Makrelen, Thunfische, Schwert- fische, Seeadler; Seebarsche u. a.. Häringe, Kabeljaue und Lenge sind die wichtigsten Fische im Handel. Die wichtigsten Wanderfische, welche einen bedeutenden Handelsartikel ausmachen: Salmen; Störe, Hausen, Sterlete, Scherge; Lampreten. Die wichtigsten Flußfische: Neunaugen; Flußaale; Quappen; gemeine Welse, nächst Hausen und Stör die größten Süßwasserfische Europas; Hechte; Karpfen, Karauschen, Barben, Schleihen, Gründlinge, Bitterfische, Schmerlen; gemeine Forellen, Alpenforellen, Nothfische, Stinte; gemeine Stichlinge, die gemeinsten, kleinste'stichlinge, die kleinsten Süßwasserfische Deutschlands; Kaulbarsche, Hecht- barsche, Flußbarsche u. a.

7. Besonderer Theil - S. 31

1856 - Eßlingen : Weychardt
Die Religionen. Die Kultur. 31 4. Die Juden sind über alle Länder, mit Ausnahme von Norwegen und Island, zerstreut. Am zahlreichsten finden sie sich in Polen und in den angrenzenden rnssischen Provinzen, in Galizien, Posen und in einigen Staa- ten Deutschlands. 5. Die Muhamedaner leben in der europäischen Türkei und in Rußland sim Userland des schwarzen und kaspischen Meeres und im süd- lichen Uralsi 6. Die Heiden ^Buddhisten und Lamadiener^ sind über die weiten Flächen der Petschora und am Kaspi See, über die unwirthbaren uralischen und lappischen Gebirgshöhen und über die eisigen Küsten von Kola zerstreut. §. 17. Pie Kultur. 1. Fast alle Völker Europas haben feste Wohnsitze. Nur c. 1 Million Nomaden treiben sich aus den eisigen Fjelden des lappischen * 2 3 4 * 6 7 8 9 in Rußland, besonders in Siidrnßland. Unirte Griechen in Oesterreich 13,700,000; besonders in Galizicn, in der Bukowina, in Ungarn, Siebenbürgen, in der Woiwodschaft, in der Militärgrenze und im lombardisch - venetianischcn König- reichs, in Italien ^besonders im Königreich beider Siciliens. 2. Die römisch-katholische Kirche. Ausschließlich in Italien, Spanien, Portugal und Belgien. Herrschend in Frankreich, Oesterreich, Ir- land, Polen. Mehr oder minder stark mit der protestantischen Kirche gemischt in Preußen, Bayern, Württemberg, Baden, in den hessischen Ländern, in der Schweiz und in den Niederlanden. Z e r st r e u t in den übrigen Staaten Deutschlands, in England, Wales, Schottland, Rußland, aus den ionischen Inseln und in der europäischen Türkei.' Die Kirche von Utrecht in den Niederlanden. 3. Die lutherische Kirche. Ausschließlich in Dänemark, Schweden, Norwegen, Island, auf den Färbern, Orkaden und Schetlands Inseln. Herr- schend in Kurland, Liefland, Esthland, Finnland, in den sächsischen, rcnßischcn und schwarzburgischen Ländern, in Waldeck-Pyrmont, Lippe-Schaumburg, Hannover, Braunschweig, Oldenburg, Holstein, Lauenburg, Mecklenburg. Stark gemischt mit der katholischen, reformirten oder unirten Kirche in Württemberg, Bayern und in den hessischen Ländern. Zerstreut in vielen Ländern Oesterreichs, in man- chen Provinzen Preußens, in den Niederlanden, in Frankreich selsaßss und in Süd- rußland. 4. Die Episkopalkirche. Herrschend in England und Wales. Zer- streut in Schottland und Irland. _ 5. Die reformirte Kirche. Herrschend in den Niederlanden und in der Schweiz. Gemischt mit der katholischen, lutherischen, unirten oder andern Kir- chen in manchen Ländern Oesterreichs und Preußens, in Hannover, in den hessischen Ländern, in Lippe-Detmold, Bremen, Frankreich, Rußland, Großbritanicn und Irland. 6. Die presbyterianische Kirche. Herrschend in Schottland. Zer- streut in England, Wales und Irland. 7. Die unirte Kirche. Vorherrschend in Preußen, Baden, in der bayri- schen Rheinpfalz, im Großherzogthum Hessen, in Nassau und in den anhaltischen Ländern. 8. Die armenisch-greg orianische Kirche. Z e r st r e u t in der europäi- schen Türkei und in Rußland; wenige in Oesterreich. Unirte Armenier in Oesterreich, Rußland und in der europäischen Türkei. 9. Die meisten protestantischen Sektirer in England Methodisten; Jn- dependenten; Plymouthbrüder; Baptisten; Mennoniten; Jrviugianer; Quäker; Swe- denborgianeri und in den Niederlanden snemonstranten; Mennoniten; Hcrrenhuters. Zerstreuz in Deutschland smennoniten in Preußen, Hannover, Baden, Kurhessen, Holstein, Nassau, Braunschwcig, Neust, Hamburg; Herrnhuter; Swcdenbvrgianerch in Oesterreich sunitarier in Siebenbürgen und in der Militärgrenzel, in Sardinien swaldenser^ u. s. w.

8. Besonderer Theil - S. 40

1856 - Eßlingen : Weychardt
40 Erste Abtheilung. Europa. 2. Der nördlichste Punkt an der Nordküste von Hinterpommern unter 540 50' N. Br. 3. Der westlichste Punkt an der Westgrenze von Limburg unter 23° 15' O. L. 4. Der östlich ste Punkt an der Ostgrenze von Oberschlesien unter 36° 57' O. L. 3) §. 22. Die Grenzen. 1. Im Osten: außerdeutsche Staaten Oesterreichs skroatien, Ungarn, Galiziens; Polen; außerdeutsche Staaten Preußens sposen, Westpreußenst 2. Im Norden: Ostsee; Dänemark sschleswig); Nordsee. 3. Im Westen: Niederlande; Belgien; Frankreich. 4. Im Süden: Schweiz sbaselstadt, Baselland, Aargau, Zürich, Schaffhausen, Thurgau, St. Gallen, Graubünden^; lombardisch venetianisches Königreich; adriatisches Meer sbusen von Triest, Kanal von Farasina, Busen von Quarnero^. J) 5. Die deutschen Bundesstaaten umschließen die m annichfaltigsten Bodengestaltungen. Im Süden erheben sich die Alpen, welche von der Reschen Scheideck und vom Stilsser Joch bis zu ihrem Ostfuß an Ungarns und Kroatiens Grenze zu Deutschland gehören. In der Mitte breiten sich die verschiedenartigst gebildeten Mittelgebirge aus. Im Norden liegt eine große Tiefebene. Die Alpen bilden ein natürliches Bollwerk gegen Süden. Eine noch bestimmtere Naturgrenze sind die nördlichen Meeresküsten. Im Osten * 2 theodisc], d. h. deutische, nannte. Der Name kommt vom gothischen thiuda ^althochdeutsch diot; angelsächsisch theod], d. h. Volk, sofern man darunter die große, in gemeindeutscher Rede sich verstehende Volksgemeinde begreift. Deutsche heißt also: die zum Volke Gehörenden. Staatsrechtlich gehört eigentlich nur dcr> östliche Theil der Halbinsel Istrien, welcher schon vor 1797 dem Neichsverbande einverleibt war, zum deutschen Bunde. Der größte Theil der Halbinsel bildete ein integrircndes Gebiet der ehemaligen Republik Venedig, welche durch den Frieden von Campo Formio den 17. Oktober 1797 zu existiren aufhörte. Sonach würde das deutsche Bundesgebiet im Süden nur bis 45" 5' N. Br. reichen. In Beziehung auf die politische Länderverwaltung aber ist die ganze Markgrafschaft Istrien ein Bestandtheil der gefürsteten Grafschaft Görz und Gradiska, welche ein deutsches Bundesland ist. Es gehören zu ihr noch die Inseln Veglia, Cherso, Lussin, llnie, Sansego, San Piedro di Nembo, die Brionen und noch einige andere unbewohnte Felseninseln. 2) 1. Entfernung des Südpunktes vom Nordpunkte — 10° — 150 Meilen. 2. Entfernung des Südpuuktes vom Aequator — 6721/2 Meilen. 3. Entfernung des Nordpuuktes vom Aequator — 822>/2 Meilen. 4. Der längste Tag auf Istriens Südspitze — 15 Stunden 20 Minuten. 5. Der längste Tag im nördlichen Pommern — 17 Stunden 10 Minuten. 6. Entfernung des Weftpunktes vom Ostpunkte — 13° 42' — 132 Meilen. 7. Der Ostpunkt hat um 54,8 Minuten früher Sonnenaufgang, als der Westpunkt. J) Ganze Grenzlinie mit allen ihren Biegungen — 600 Meilen. 1. Landgrenzen: 440 Meilen. 2. Meergrenzen: 160 Meilen. Davon kommen a. auf die Nordsee ... 36 Meilen. b. auf das adriatische Meer 40 „ e. ans die Ostsee .... 83 „

9. Besonderer Theil - S. 99

1856 - Eßlingen : Weychardt
Die deutsch en Bundesstaaten. Die Kultur. 99 2. Von den technischen Gewerben haben manche seit den ältesten Zeiten in Deutschland geblüht, so die Leinen- und Wollenweberei. Im Laufe der Zeit wurden von den Deutschen manche technische Erfindungen gemacht, so Leinenpapier, Taschenuhren, musikalische Instrumente und Porzellan; an- dere Zweige der Industrie wurden zur höchsten Vollkommenheit ausgebildet, wie die Glas-, Eisen- und Stahlfabrikation. Erfindungen anderer Völker wurden aufgenommen und zum Theil verbessert, so daß jetzt die deutsche In- dustrie gar wohl mit der des Auslandes wetteifern kann. Lehranstalten und Vereine zur Verbreitung technischer Kenntnisse und Fertigkeiten finden sich fast überall und werden von den Regierungen eifrigst befördert; aber gegen das Ausland wird die deutsche Industrie immer noch nicht kräftig genug geschützt. Die bedeutendsten Gewerbe sind die Wollen- und Baumwollenmanu- fakturen, die Garn- und Leinwandbereitung. An sie schließt sich an: die Sei- denweberei, die Färberei, die Fabrikation von Metall, von Glas-, Porzellan- und Töpferwaaren, die Bereitung von Leder, Seife, Talg und Wachs, die Branntweinbrennerei und Bierbrauerei, die Oel-, Tabacks- und Zuckerfabrika- tion. Die Eentralpunkte der Gew erb st h ä ti g ke i t sind: Schlesien, Sachsen, die Rheinprovinz, Nordböhmen, Niederösterreich, bayrisches Franken, Württemberg und Baden, Steyermark, die Umgegend des Thüringer und des Frankenwaldes, Westphalen. 3. Deutschland treibt einen sehr wichtigen und ausgebreiteten L an d- und Seehandel. Die wichtigsten Beförderungsmittel des Handels: die angrenzenden Meere mit zum Theil guten und zahlreichen Häfen; 60 schiff- bare Flüsse, von denen die großen Ströme mit Dampfbooten befahren wer- den; Kanäle; gute und zahlreiche Landstraßen; Eisenbahnen; der österreichisch- deutsche Postverein, welcher die österreichische und preußische Monarchie und die übrigen Bundesstaaten umfaßt; elektro-magnetische Telegraphen; Märkte und Messen; besonders auch die 3 Zollvereine, der österreichische, preußische und der Steuerverein; überseeische Handelsplätze, Konsulate und Agentsckaf- ten; Banken; Börsen; Actien-, Handels-, Assekuranz-, Dampsschiffabrts- und andere Gesellschaften. Hemmnisse des Handels: die politische Zer- spaltung Deutschlands; der Mangel an kräftiger Vertretung Deutschlands im Ausland und an einer schützenden deutschen Kriegsflotte; zu geringe Schutz- zölle; hohe Zölle, mit denen einzelne Flüsse, wie Rhein, Ems, Weser und besonders die Elbe belastet sind u. a. J) 9 1. Ausfuhrartikel: Getreide und Bauholz nach England und in die Nie- derlande; Leinwand nach Spanien, Portugal, Polen, Rußland, Amerika und Afrika; Seidenwaaren nach Frankreich, Spanien, Portugal, Amerika und selbst nach Australien; deuliche Tuchwaaren gehen nach Vorderasten, selbst bis zu den Chinesen; Eisen nach ganz Europa, Blei nach Frankreich; Pserde, Rindvieh, Glaswaareu aller Art, Kobalt, Galmei nach Frankreich und in die Schweiz; Pottasche, Porzellan, Häute, Honig und Wachs nach Frankreich; Kalk, Gyps, Kupfer, Horn, Knochen, Lumpen nach Eng- land; Mühlsteine, Rübsaamen, Schweinsborsten, Vitriol, Zinn, Spiritus, Wein u. Salz. 2. Haupteinfuhrartikel: Zucker, Kaffee, Thee. Cacao, Reis, Vanille, Rum und andere Kolonialwaaren; Spezereien, Drogueriewaaren, Fische, Käse, ame- rikansicher Taback, Olivenöl und Südfrüchte, Wein aus Frankreich, Spanien und Portugal, Liqueure; Baumwolle, rohe Seide, baumwollene und seidene Zeuge, Mode- und Galanteriewaaren, Leder, Thran, .seine Holzarten aus den Tropenlän- dern; Pelzwaaren. 3. Der Landhandel ins Ausland geht nach Italien, Frankreich, Belgien, in die Niederlande, nach Rußland, Ungarn und in die Türkei. Auch der Durch- gangs- und Binnenhandel ist von der größten Bedeutung. Die wichtigsten

10. Die mathematische und physikalische Geographie - S. 239

1844 - Eßlingen : Dannheimer
B. Die Vertheilting der R egenmen ge n ach den Jahreszeiten. Europa zerfällt in dieser Hinsicht in drei Provinzen. I. Die Provinz des Winterregens begreift die S. Hälfte von Portugal, die S. Küste Spaniens, Sardinien, Sicilien, die maltheser Inseln, den S. Theil Italiens und Griechen-, land. In dieser Provinz regnet es im Sommer fast gar nicht, wahrscheinlich weil der aufsteigende heiße Luftstrom der Sahara den Niederschlag in den obern Schichten der Atmosphäre verhiirdert. Dagegen ist der atmosphärische Nieder- schlag in den 3 andern Jahreszeiten sehr reichlich, ganz besonders im Winter, welcher entschieden als die Regenzeit dieses Gebietes anzusehen ist. !l In der Provinz des Herbst-Regens liegen folgende Länder: der größte Theil der hesperischen und italischen Halbinsel, die Provinzen der europäischen Türkei, Siebenbürgen, Ungarn, das Alpenland, das Thal der Saone und Rhone, Hoch- Frankreich, die französischen Tiefebenen, die Bretagne, die Normandie, die Küstenländer Belgiens und Hollands, der britische Archipelagus, Island, Nor- wegen und Lappland. Das Quantum, welches in dieser Provinz während der 3 Herbstinonate fällt, überwiegt die Regenmenge der 3 übrigen Jahreszeiten. 1! 1. Die Provinz des Sommer-Regens begreift den So. Theil Frank- reichs, die O. Landschaften der Niederlande, die N. Schweiz, Deutschland, Däne- mark, Schweden, Preußen, Polen und Rußland. — In dieser Bertheilung des Niederschlags unter die Jahreszeiten tritt der Gegensatz zwischen dem Küsten- und Kontknental-Klima wieder hervor, indem in dem Küsten-Kliina die Winter- und besonders die Herbst-Regen vorherrschen, in dem Kontinental-Klima aber die Sommer-Regen. 6. Die Zahl der Tage, an welchen es regnet, i. In Irland und in den Nied e r la nd en ist die Z ah l dcr Reg en tag e am größ ten. An der O. Seite Irlands regnet es an 208, in den Niederlanden an 176 Tagen. Von hier ans vermindert sich die Zahl der Regentage nach 2 Richtungen hin, so- wohl gegen O. nach dem Innern des Kontinents, als auch gegen S. nach den Küsten- ländern des mittelländischen Meeres. Ii. Die Abnahme der Regentage in der Richtung von W. nach O. z e i g e n f o l g e n d e Angaben: in Eng- land, Frankreich, im N. Deutschland und um den finnischen Meerbusen reg- net es an 152 bis 155 Tagen, auf dem Plateau von Deutschland an 131- in Polen an 148, dagegen in den Wolga-Gegenden unr Kasan nur an 90, in den innersten Gegenden von Sibirien nur an 60 Tagen. Hieraus ergibt sich, daß es im W. Europa an doppelt so viel Tagen regnet, als im O. Europa längs der Wolga. Iii. Die Abnahme der Regentage in der Rich- tung gegen S. erhellt aus folgenden Z a h l en v erh ält n isse n: in Ungarn r gnet es an 112 Tagen, in der Lombardei an 96, in der italischen Halbinsel an 89, im S. Frankreich an 76, an der Straße von Gibraltar an 68, im O. Spanien an 54 Tagen. Sonach regnet es in Irland an 3 Mal so viel Tagen, als in Italien und im S. Spanien. I). Der größte Theil Europas liegt in der Z one des v er- ä n d e r l i ch e n Niederschlags, der kleinere aber t n der Zone des Regens. Doch kommt auch in dieser Zone,/wenn auch als Seltenheit, der Schnee vor, denn die eigentliche Aeguatorialgrenze des Schnees fällt unge- fähr mit 350 Qm. zusammen. Die Zahl der Tage, an welchen Schnee fällt, nimmt von S. nach N. und von W. nach O. zu, so daß der wässerige Nie- derschlag um so häufiger in fester Gestalt erscheint, je weiter man sich von dem atlantischen Ocean entfernt. Der Schnee, welcher in den niedern Gegenden der Zone des Regens, in Griechenland, im S. Italien, auf Sicilien, in Por- tugal, im S. Spanien, im S. und W. Frankreich fällt, verschwindet bald. Die Zunahnie der Schneetage von S. nach N. zeigen folgende Angaben: Palermo hat 2v2 Tage in jedem Winter, an welchen es schneit, Rom nur Iv-, Flo- renz nur iy3, Nizza sogar nur '/2 Tag, Venedig dagegen 5'/2 Tage, Mailand 10, Paris 12, Karlsruhe 26, Kopenhagen 30, St. Petersburg 171. In Nom
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