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1. Grundriß der deutschen Geschichte für die mittleren Klassen höherer Lehranstalten - S. 82

1888 - Wolfenbüttel : Zwißler
82 der fehdelustige Markgraf in der Schlacht bei Sievers Hausen (nordstlich von Hannover) 1553 von Moritz geschlagen, der hier im Kampfe fr den Landfrieden einen frhen Tod fand. Im Kurfrstentum Sachsen folgte ihm sein Bruder August. 3. Der im Passauer Vertrag versprochene Reichstag kam 1555 zu Augsburg zusammen. Hier wurde der Augsburger Religionsfriede abgeschlossen. Seine wichtigsten Bestimmungen waren: 1) Die Bekenner der Augsburgischen Konfession, mit denen allein verhandelt wurde, werden den Katholiken rechtlich gleichgestellt. 2) Die Landesherren erhalten das Recht in ihren Gebieten zu reformieren;" wer von den Unterthanen sich den kirchlichen Anordnungen nicht fgen wollte, durfte auswandern (cuius regio eins religio). 3) Geistliche Fürsten, die zur neuen Kirche bertraten, sollten ihr Erzbistum, Bistum oder dgl. verlieren. Da diese Bestimmung von den Protestanten nicht anerkannt wurde, so blieb sie als geistlicher Vorbehalt" bestehen und wurde von dem Kaiser in das Reichsgesetz aufgenommen. Die Unabhngigkeit vom Papste und von den Beschlssen der Konzile, welche die Protestanten bisher erstrebt hatten, war durch den Augsburgischen Reichstagsabschied erreicht. Aber der Friede, in welchem die Bekenner der neuen Lehre fortan leben durften, war doch feine endgiltige Ausgleichung der Gegenstze, da die Bestimmung der den geistlichen Vorbehalt frher oder spter Veranlassung zu neuen Zwistig-feiten geben mute. 4. Karl V. wollte den Franzosen das in ihre Hnde gefallene Metz, die Vormauer des Deutschen Reiches", wieder entreien. Aber obschon der Kaiser persnlich vor die Stadt zog, so war er doch infolge der trefflichen Verteidigung des Kommandanten, des Herzogs von Guise, und der Sterblichfeit in seinem Heere nicht in der Lage, die Stadt zu nehmen. Sie blieb vielmehr lnger als drei Jahrhunderte in den Hnden Franfreichs. Karl V., krnklich und auerdem verstimmt, weil ihm die Herstellung der kirchlichen Einheit ebensowenig gelungen war wie die Errichtung einer starken Knigsgewalt, beschlo der Krone zu ent-sagen. 1555 bergab er seinem Sohne Philipp Ii. Spanien, die Niederlande, die Franche Comte, Mailand, Neapel und die amerikanischen Nebenlnder; sein Bruder Ferdinand, König von Ungarn und Bhmen, erhielt das Kaisertum 1556. Karl V.

2. Grundriß der deutschen Geschichte für die mittleren Klassen höherer Lehranstalten - S. 97

1888 - Wolfenbüttel : Zwißler
97 kamen die Kaiserlichen das bergewicht im Felde. Des Kaisers Sohn Ferdinand und Gallas wurden die Oberfeldherren: Regens-brg ward wieder gewonnen; ^asschwedme_heer, welches diesemm entsetzen sollte, erlitt 1634^bei'nrd ling en eine vollstndige Nieder-lge. Nach dieser Schlacht, die den Kaiserlichen die Oberherrschaft im sdwestlichen Deutschland zurckgab, schlo Sachsen mit dem Kaiser den Prager Frieden 1635, dem bald Brandenburg und die ^meisten protestantischen Reichsstnde Norddemchlands beitraten. Sachsen erhielt die Lausitz, der^Kaiser aber verzichtete vorlufig in diesem Lande wie in Brandenburg au^ die Durchfhrung des Restitutionsediktes/ Durch / ^ y den Prager Frieden kamen die beigetretenen evangelischen Fürsten voll-stndig unter kaiserliche Gewalt. >.,<-* 1 , ./ Of .< * P' 8 46. Schwedisch-franzsisch-deutscher Krieg 16351648. ? y4; 1. Nach so vielen Kriegsjahren wnschte das deutsche Volk Ruhe ^ um jeden Preis, aber dermrgeiz und die Eroberungssucht Frankreichs lieen es nicht dazu kommen. Richelieu, der Schwedens bermacht nicht mehr zu frchten brauchte, trat jetzt offen auf dessen Seite, bernahm in einem Vertrage mit Bernhard von Weimar die Unterhaltungs-kosten seines Heeres und erklrte zugleich den spanischen Habsburgern den Krieg. Das religise Element tritt von nun cmjtt diesemmege, der zu einem europischen geworden war, in den Hintergrund. Frank-reich geht aus auf die Schwchung der hbsburgischen Macht, Schweden kmpft fr die Eroberung der Ostseekste. Der schwedische General Banner schlug die mit den Sachsen verbundenen Kaiserlichen 1636 bei im Brandenburgischen, wodurch die Gegend zwischen Oder und Elbe den Schweden preisgegeben wurde, die hier auf das entsetzlichste hausten. Die grten Erfolge errang^-aber der begabte Bernhard von Weimar, dex, von den Franzosen untersttzt, am Uberrhein kmpfte und das ligistische Heer unter Johann von Werth bei Rheinfelben schlug. Als Bernhard jedoch nach der Einnahme B reis ach s die Vereinigung mit Banner suchte, um mit ihm gemein-sam gegen Osterreich vorzugehen, starb er pltzlich 1039. Frankreich nahm das von Bernhard von Weimar eroberte Elsa in Besitz und stellte die fhrerlos gewordenen Truppen unter franzsische Generle, die den Krieg im sdwestlichen Deutschland mit wechselndem Glck weiterfhrten. 2. Unterdessen war Ferdinand Hi. 16371657 nach seines B.hrke, Deutsche Beschichte, Z.auflage. r-

3. Grundriß der deutschen Geschichte für die mittleren Klassen höherer Lehranstalten - S. 109

1888 - Wolfenbüttel : Zwißler
109 von Derfflinger, welcher frher in schwedischen Diensten stand. Nachdem der Kurfürst dafr gesorgt hatte, da er beim westflischen Frieden nicht zu kurz kam (fr Stettin und die Odermndung, die schon 1637 in den Besitz Brandenburgs htten bergehen mssen, und auf die er wegen Grndung einer Seemacht ungern verzichtete, erhielt er anderweitige Entschdigung 47, 3, c), nahm er die Gelegenheit wahr, die drckende polnische Lehnshoheit abzuschtteln. Er verband sich mit Karl X. Gustav, der Polen bekriegte. Fr seine Teilnahme an der Schlacht bei Warschau 1656 erklrte der Schwedenknig im Vertrage von Labiau (nahe dem kurischen Haff) den Kurfrsten zum unabhngigen Herzog von Preußen. Nun sicherte auch der König von Polen im Vertrage zu Weh lau (am Pregel) 1657 demselben die Unabhngigkeit zu, um ihn auf seine Seite zu ziehen. Nach einem Feldzuge der Brandenburger gegen die Schweden erhielt Friedrich Wilhelm im Frieden zu Oliva (ein Kloster bei Danzig) 1660 die Besttigung seiner Souvernitt der Preußen. Die preuischen Stnde wehrten sich zwar gegen die brandenburgische Herrschaft und traten sogar mit den Polen in Unterhandlung, gaben aber ihren Widerstand auf, als der Kurfürst zuletzt mit Gewalt einschritt. Von den Wider-spenstigen starb der Schppenmeister von Knigsberg, Rhothe, im Ge-fngnis und der verrterische Oberst von Kalkstein auf dem Schaffet Nachdem Friedrich Wilhelm die Rechte der Stnde ausdrcklich be-sttigt hatte, erhielt er am 18. Oktober 1663 die Huldigung in _ Knigsberg. 4. Whrend der groe Kurfürst im Norden und Osten von Deutsch-land die Begrndung einer starken Macht unternahm, schwchten im Sden und Westen die durch den westflischen Frieden in den Besitz groer Teile deutschen Landes gelangten Franzosen das immer mehr zerbrckelnde Reich. Auf dem Throne von Frankreich sa Ludwig Xiv., eine ehrgeizige, energische Natur. Sein Streben ging dahin, Frankreich den ersten Rang unter den europischen Mchten zu verschaffen und die Landesgrenze nach Osten bis an den Rhein hin vorzuschieben. Durch ein Bndnis mit mehreren deutschen Fürsten sollte dieses Ziel erreicht werden. Wirklich gelang es ihm, in einem sogenannten rhei-nischen Bndnisse", auf 3 Jahre geschlossen, viele deutsche Fürsten mit sich zu vereinigen; allein der groe Kurfürst deckte die bsen Absichten Ludwigs auf; infolgedessen zerfiel der Bund 16&L Ludwig Xiv. erffnete nun zur Erreichung seiner Ziele eine Reihe von Eroberungs-

4. Grundriß der deutschen Geschichte für die mittleren Klassen höherer Lehranstalten - S. 117

1888 - Wolfenbüttel : Zwißler
117 Schdigung ihrer Handels- und Kolonialinteressen frchteten. Dagegen gelang es der gewandten franzsischen Diplomatie, ein zweites Testament Karls Ii. zu erwirken, in welchem dieser den zweiten Enkel Ludwigs Xiv., den Herzog Philipp (V.) von Anjou, zum Erben der ganzen Mo-tiarchte ernannte. 2. Der Tod Karls Il 1700 brachte den spanischen Erbfolge-krieg 17011714 zum Ausbruch. Gegen Frankreich bildete sich eine starke Allianz. Des Kaisers Verbndete wurden England und Hol-land, Friedrich I. König in Preußen und auf dessen Veranlassung die meisten Fürsten des Deutschen Reiches. Mit Frankreich gingen der Kurfürst von Kln und dessen Bruder, der Kurfürst von Bayern, dem Ludwig Xiv. die erbliche Statthalterschaft in den Niederlanden versprach. In diesem Kriege kmpfte der alternde Ludwig Xiv. fr die kriegerischen Errungenschaften seines ganzen Lebens. Whrend er selbst nur noch wenige seiner tchtigen Generle besa, wurden die Truppen der Gegner von den grten Heerfhrern jener Zeit gefhrt, von dem Prinzen Eugen von Savoyen und dem englischen Herzog von Marl-borough, Meister in der Kriegskunst wie in der Diplomatie. Stark auerdem durch ihre Einigkeit, errangen diese Feldherren, untersttzt von dem Fhrer der Reichstruppen, dem Markgrafen Ludwig von Baden, Sieg auf Sieg in diesem langdauernden Kriege, der fast ganz Europa zu den Waffen gerufen hatte. Whrend Prinz Eugen mit Glck in Oberitalien focht, landete Marlborough in den Nieder-landen und rckte siegreich gegen die Franzosen vor. Als diese jedoch der den Oberrhein vordrangen und sich mit den Bayern vereinigten, unternahm Marlborough einen khnen Zug nach Sddeutschland, wo der Kurfürst die Eroberung Tirols versuchte, um die Verbindung mit den Franzosen in Italien zu gewinnen. Marlborough vereinigte sich zuerst mit dem Markgrafen von Baden, dann nach dem Siege auf dem Schellenberge bei Donauwrth mit Eugen, der vom Schwarzwald herbeikam. Die Schlacht bei Hochsttt oder Blindheim oberhalb Donauwrth im August 1704 war ein entscheidender Sieg der das franzsisch-bayrische Heer. Er trieb die Franzosen der den Rhein zurck und berlieferte Bayern den sterreichern. Im Jahre darauf starb Leopold I. Ihm folgte sein Sohn Jo-seph I. 17051711, der den Krieg mit Energie fortsetzte. Eugen ging nach Italien, um das zu sterreich bergetretene Savoyen zu

5. Grundriß der deutschen Geschichte für die mittleren Klassen höherer Lehranstalten - S. 119

1888 - Wolfenbüttel : Zwißler
119 Erfolg. Er schlo deshalb 1714 mit den Franzosen den Frieden zu Rastatt, dem sich das deutsche Reich zu Baden im Aargau anschlo. sterreich gewann bedeutende Gebietserweiterungen: die ehemals spa-nischen Niederlande (Belgien), das Herzogtum Mailand, das Knigreich Neapel und die Insel Sardinien, doch wurde diese 1720 an Savoyen gegen Sicilien eingetauscht. 1 Durch den spanischen Erbfolgekrieg hatte Frankreich seine macht verloren, wodurch das Gleichgewicht der europischen Hauptstaaten begrndet war. Wordifcher Krieg ltoo^^Jjm- 4. Gleichzeitig mit dem Kampfe um das spanische Erbe erschttertet-ein gewaltiger Krieg auch den Norden Europas. Gegen den König Karl Xii. von Schweden hatten Rußland unter Peter d. Groen/^ Polen unter August Ii. dem Starken und Dnemark einen Bund geschlossen. Die drohende Gefahr weckte die ganze Thatkraft des jungen Schwedenknigs. Im Beginne des sogenannten nordischen Krieges demtigte Karl Xii. mit raschen Schlgen Dnemark und Rußland, brach in Polen ein, eroberte Warschau, lie den Stanislaus Lesczynski zum König whlen, rckte dann nach dem Siege bei Frauladt (stlich von Glogau) trotz kaiserlicher Protestation durch Schlesien in Sachsen ein und zwang hier August den Starken zu dem Frieden von Altran-stdt (unweit Leipzig) 1706. Darauf zog der Schwedenknig in der Hoffnung auf eine Erhebung der mit Rußland unzufriedenen Kosaken durch Steppen und Wlder nach der sdlichen Ukraine, erlitt aber durch die Russen bei Poltawa (im Gouvernement Kiew) 1709 eine furchtbare Niederlage. Karl floh nun auf trkisches Gebiet, wo er in Bender einen Zufluchtsort fand. Fnf Jahre lang suchte er die Trken - . V\\. gegen die Russen zu Hetzen, endlich kehrte er 1714 nach Stralsund zurck. Die lange Abwesenheit des Knigs war fr Schweden verhngnisvoll geworden. Der Kurfürst August Ii. von Sachsen hatte inzwischen den polnischen Thron zurckerlangt, und Peter von Rußland die schwedischen Ostseeprovinzen fast ganz erobert. Auerdem waren den alten Feinden neue beigetreten. Preußen hatte die deutschen Besitzungen Schwedens bis auf Stralsund genommen. Auch diese Stadt fiel nach der Ankunft des Schwedenknigs und trotz feiner Gegenanstrengungen in die Hnde der Feinde." Karl Xii. fand 1718 seinen Tod vor der norwegischen Grenzfestung Ftiedrichshall.

6. Grundriß der deutschen Geschichte für die mittleren Klassen höherer Lehranstalten - S. 120

1888 - Wolfenbüttel : Zwißler
e> 120 Durch den nordischen Krieg hatte Schweden seine Gromachtstellung verloren. Rußland erhielt 172jlfcie Ostseelnder Liefland, Esthland und Jngermanland. Durch die Friedensabschlsse mit den brigen Staaten verlor Schweden alle seine Besitzungen in Deutschland bis auf einen kleinen Teil in Pommern ( 56, I 55. Das Deutsche Reich unter Karl Vi. 1. Nach dem spanischen Erbfolgekriege und den Kmpfen mit der schwedischen Gromacht bedurften die europischen Staaten der Ruhe. Namentlich das Deutsche Reich, welches während der ersten Hlfte des 18. Jahrhunderts ein trauriges Bild innerer Zerrissenheit bietet, war nicht in der Lage, an Unternehmungen von groer Bedeutung sich zu wagen. Sein Kaiser Karl Vi. 17111740 wurde auch hauptschlich von sterreichischen Interessen in Anspruch genommen. Durch den Abschlu des spanischen Erbfolgekrieges und durch einen auerordentlich erfolgreichen Feldzug gegen die Trken erhielt er einen solchen Gebiets-zuwachs, da er mehr Land besa, als fast je ein Habsburger beherrscht hatte. Durch den Frieden von Passarowitz 1718, welcher den von Eugen gefhrten und durch die Siege von P et erward ein und Belgrad gekrnten Krieg beendete, kamen Serbien mit Belgrad und Teile von Bosnien und der Wallachei an sterreich. Jedoch gingen fast alle diese den Trken abgerungenen Gebiete wieder verloren, als Karl Vi. nach einem verlustreichen Kriege mit Frankreich wegen Besetzung des pol-nischen Knigthrones in der Trkei Entschdigung fr seine Einbue glaubte finden zu knnen. Durch das Ungeschick seiner Generle wurde er gentigt, in dem Frieden zu Belgrad 1739 ganz Serbien mit Belgrad und die sterreichische Wallachei zurckzugeben. Donau und Drau bildeten nun die Grenze zwischen sterreich und der Trkei. 2. Den Kaiser Karl Vi. beschftigte während seiner ganzen Re-gierung die Sorge um die Erbfolgeordnung. Da er keinen mnnlichen Erben besa, so mute mit ihm der Name der Habsburger erlschen. Dieses Ereignis hatte schon Ferdinand I. bei Abfassung seines Testa-mente ins Auge gefat und Joseph I. fr bevorstehend erachtet. Letzterer hatte daher in einem Testamente verordnet, da nach dem Aussterben des Mannesstammes feine Tchter in das Erbe eintreten sollten. Diese Erbfolgeordnung nderte Karl Vi. ab durch einen Akt, pragmatische Sanktion" genannt, indem er festsetzte, da

7. Grundriß der deutschen Geschichte für die mittleren Klassen höherer Lehranstalten - S. 147

1888 - Wolfenbüttel : Zwißler
147 Bayern und rckte pltzlich in Sddeutschland ein, wo er mit Verna-dotte zusammen kam, der von Hannover durch das neutrale Ansbach nach Bayern gezogen war. Ein sterreichisches Korps unter Mack wurde von den Franzosen umgangen, vom Hauptheere abgeschnitten und nach Ulm zurckgeworfen, wo es schmachvoll kapitulierte. Darauf drang Napoleon in sterreich ein, lie Wien von Murat besetzen und wandte sich von hier gegen das fterreichisch-russische Heer in Mhren. In der sogenannten Dreikaiserschlacht bei Austerlitz unweit Brnn am 2. Dezember 1805 erfocht er einen glnzenden Sieg. Der Kaiser Franz Ii. willigte, anstatt die Untersttzung des Erzherzogs Karl, der aus Italien herbei marschierte, abzuwarten, in einen Waffenstillstand, dessen Hauptbedingung der Abzug der Russen war. Im Frieden zu Pre brg, Ende Dezember 1805, trat sterreich Venedig an Italien ab, Tirol mit Vorarlberg an Bayern, die vordersterreichischen Lnder an Wrttemberg und Baden. Bayern und Wrttemberg wurden Knigreiche, Baden ward ein Groherzogtum. Das Kurfrstentum Salzburg war sterreichs einzige Entschdigung. Damit Franz Ii. nicht mehr seine Hoffnung auf Preußen setzte, ntigte Napoleon auch diesen Staat, das bergewicht Frankreichs an-zuerkennen. Der preuische Minister Haugwitz war zwar nach der Verletzung des frnkischen Gebietes mit einem Ultimatum gegen den franzsischen Kaiser hervorgetreten, schlo aber jetzt ein Bndnis mit demselben. Fr Cleve und Neuchatel, das an Frankreich kam, und fr den Ver-lust von Ansbach, das Bayern erhielt, sollte Preußen ohne Zustimmung Englands durch Hannover entschdigt werden. Die Folge dieses Ver-trges war Entzweiung Englands mit Preußen und dessen Abhngig-fett von Frankreich. Mit dem Siege bei Austerlitz hatte Napoleon seine Herrschaft in Europa begrndet. Um dem franzsischen Kaisertum die Zahl seiner Vasallenstaaten zu mehren, verfgte er 1806 von Schnbrunn aus die Absetzung der Bourbonen in Neapel und gab dieses Knigreich seinem lteren Bruder Joseph. Ebenso machte er seinen jngern Bruder Louis zum König von Holland. Der Wheinbund. Auflsung des Deutschen Weiches. 2. Die neue bonapartische Lehnspolitik vernichtete auch den Rest von deutscher Unabhngigkeit. 1806 traten 16 sd- und westdeutsche 10*

8. Grundriß der deutschen Geschichte für die mittleren Klassen höherer Lehranstalten - S. 152

1888 - Wolfenbüttel : Zwißler
152 nach Italien gegen den Viceknig Eugen, den Stiefsohn Napoleons, ein drittes gegen Polen. Zu gleicher Zeit erhoben sich die Tiroler, die mit der bayerischen Herrschaft und den kirchlichen Verhltnissen unzufrieden waren, unter Andreas Hofer, dem Sandwirt im Passeierthal. Napoleon war schnell aus Spanien zurckgekommen. Nachdem er sein franzsisches Heer verstrkt hatte, zog er die Donau hinab gegen den Erzherzog Karl. Trotz aller Tapferkeit muten die sterreicher nach fnf unglcklichen Treffen, unter denen der Kampf bei Eggmhl (sdlich von Regensburg) die Entscheidung gab, auf das linke Donau-ufer zurckweichen. Zum zweiten Male rckte Napoleon in Wien ein. Als er aber von der Insel Lobau aus der die Donau setzen wollte, wurde der bisher immer Siegreiche bei Aspern und Eling am 21. und 22. Mai 1809 vom Erzherzog Karl zum Rckzge ge-zwungen. Hatte Napoleon auch Eling behaupten knnen, so mute er doch seine geschwchten Truppen auf die Insel Lobau zurckfhren. Furchtbar war hier die Not der Franzosen, da die Brcke, welche der den sdlichen Donauarm fhrte, von den sterreichern zerstrt worden war. Lnger als einen Monat brauchte Napoleon, um sich von den Nachwehen der Schlacht bei Aspern zu erholen. Erst als der Viceknig Eugen nach seinem Siege an der Raab der den Erzherzog Johann mit den Truppen aus Italien das Hauptheer verstrkt hatte, setzte Napoleon wiederum der die Donau. In der Schlacht bei Wagram nrdlich von Aspern am 5. und 6. Juli mute auch der Erzherzog Karl, der zum Angriff bergegangen war, ohne das Korps des Erz-Herzogs Johann abzuwarten, dem Kriegsgewaltigen erliegen. Karl zog sich nach Mhren zurck, und sterreich schlo im Oktober 1809 den Frieden von Wien, der auch nach dem Schlosse Schnbrunn ge-nannt wird. sterreich verlor seine ganze adriatische Meereskste an Napoleon. Salzburg kam an Bayern, Westgalizien an das Herzogtum Warschau. Wie der sterreichische Krieg, so hatten auch alle brigen damaligen Erhebungen des deutschen Patriotismus ein trauriges Ende gefunden. Der Aufstand des Oberst Drnberg in Kurhessen war ebenso mi-glckt, wie der Versuch des preuischen Majors Schill in Nord-deutschland. Schill fiel Ende Mai 1809 bei der Verteidigung Stral-sunds gegen die Dnen. Der Herzog Friedrich Wilhelm von Braunschweig-ls, Ferdinands Sohn, der mit seiner schwarzen

9. Grundriß der deutschen Geschichte für die mittleren Klassen höherer Lehranstalten - S. 155

1888 - Wolfenbüttel : Zwißler
155 Nach Steins Entfernung trat der Staatskanzler Hardenberg an die Spitze der Geschfte. Er fhrte die Reformen weiter aus und grndete im Verein mit W. v. Humboldt, Niebuhr, Schleier-macher u. a. 1810 die Berliner Universitt. 1811 entstand die Universitt Breslau. Tod der Knigin Luise, 19. Juli 1810. Ein neuer Geist war der Preußen gekommen. Patriotische Mn-ner, wie E. M. Arndt (Geist der Zeit"), der Philosoph Fichte (Reden an die deutsche Nation", Winter 18078), der Turnvater Jahn und der in Knigsberg geftiftete Tugendbund strkten die sittliche Kraft, hoben das geistige Leben und weckten die nationale Begeisterung. 69. Der russische Feldzug 1812. Schon auf dem Frstentage zu Erfurt hatte Alexander I. erkannt, da ihm aus der Allianz mit Napoleon kein Heil erwachsen werde. Die Lossagung Rulands von der Kontinentalsperre und die Ab-setzung des Herzogs von Oldenburg, der ein naher Verwandter des russischen Kaiserhauses war, fhrten endlich den offenen Bruch zwischen Alexander und Napoleon herbei. Von beiden Seiten begann man zu rsten. Preußen wurde gezwungen, ein Bndnis mit Frankreich zu schlieen, das jetzt auerdem sterreich und die von ihm abhn-gigen Staaten zur Heeresfolge ntigte. Dagegen hatte Rußland Schwe-den durch die Aussicht auf den Erwerb Norwegens auf seine Seite gebracht. Bei dem Mangel an schlagfertigen Truppen war der ruf-fische Kriegsplan auf den Verteidigungskrieg berechnet, denn das feind-liche Heer sollte vor allem an der Natur des groen und den Landes zu Grunde gehen. Als Napoleon zu Dresden im Mai 1812 noch einmal von seinen Vasallen die Huldigung entgegengenommen hatte, welche den Zar nachgiebig stimmen sollte, brach er mit seinem mehr als eine halbe Million starken Heere (darunter 200,000 Deutsche) gegen Rußland auf. Der linke Flgel, meistens Preußen unter Macdonald, rckte in die Ostseeprovinzen ein, der rechte, meistens sterreicher, drang von Galizien aus gegen das sdliche Rußland vor, während das Centrum den Weg nach Moskau einschlug. Nachdem Napoleon im Juni den Niemen berschritten hatte, kam es bei Smolensk zu einer Schlacht, in welcher die Russen zum Rck-zug gentigt wurden. Aber je weiter die Heere Napoleons vordrangen.

10. Grundriß der deutschen Geschichte für die mittleren Klassen höherer Lehranstalten - S. 164

1888 - Wolfenbüttel : Zwißler
164 Der Wiener Kongre 18141815. Noch vor den letzten Schlachten hatte der Wiener Kongre seine Arbeiten eiligst fertig gebracht. a. sterreich erhielt Jllyrien, das lombardisch-venetianische Knig-reich und von Bayern Tirol und Salzburg. b. Preußen begngte sich mit der Hlfte von Sachsen (Torgau, Wittenberg, Naumburg, Zeitz, Grlitz); vom Herzogtum Warschau be-kam es die Provinz Posen, im Westen am Rhein das Groherzog-tum Berg und Teile der Kurfrstentmer Kln, Trier und Mainz, die mit alten Gebieten verbunden die Rheinprovinz und West-falen bildeten. Schwedisch-Pommern, welches Schweden an Dne-mark gab, kam gegen Lauenburg ebenfalls an Preußen. Ostfriesland nebst Hildesheim, Goslar und Singen trat es an Hannover ab. Ans-bach und Baireuth an Bayern. So zerfiel das preuische Knig-reich in zwei groe Hlften, auch hatte es an seinem frheren Um-fange verloren, doch war seine Bevlkerung jetzt vorwiegend deutsch geworden. c. Bayern erhielt als Zuwachs Wrzburg, Aschaffenburg und die Rheinpfalz. Hannover erhob man zum Knigreich, Weimar, Oldenburg, Mecklenburg-Schwerin und Strelitz zu Groherzog-tmern; Bremen, Hamburg, Lbeck, Frankfurt a. M. wurden als freie Städte anerkannt. Die 39 deutschen Staaten vereinigten sich zu dem Deutschen Bunde, der aber nur ein drftiger Ersatz des ehe-maligen deutschen Reiches war. Den Vorsitz in der Bundesversammlung, die in Frankfurt a. M. tagte, hatte sterreich. Ein Bundesheer von 300,000 Mann sollte Deutschland nach auen hin verteidigen. Streitigkeiten der Bundesglieder untereinander schlichteten die Aus-trags-(Austrgal-)Gerichte. Diese Konstituierung Deutschlands sicherte die Wiener Bundesakte vom 8. Juni 1815. 72. Deutschland bis 1848. L Der Frieden Europas war wieder hergestellt. Um ihn zu be-festigen, hatten die Beherrscher von sterreich, Rußland und Preußen die heilige Allianz geschlossen, durch welche sie sich verpflichteten, ihre Unterthanen nach den Vorschriften des Evangeliums wie Vter zu regieren und sich gegenseitige Untersttzung zu gewhren. Spter traten alle brigen Staaten mit Ausnahme Englands und des Kirchenstaates dem Bunde bei.
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