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1. Geschichte des Altertums - S. 25

1903 - Berlin : Süsserott
— 25 schwören bis zu seiner Rückkehr nichts an seinen Gesetzen ändern zu wollen. Er ging ins Ausland, kehrte aber absichtlich nicht zurück, damit die Spartaner ait ihren Eid gebunden blieben. 8. Solon. 600 v. Chr. 1 Kodruk — Während der dorischen Wanderung belagerten die Dorier die Stadt Athen. Der Köniq von Athen hieß Kodrus. Nun hatte das Orakel verkündig^ das-Volk werde siegen, dessen König fallen würde. Da beschloß Kodrns, sich für das Saterland zu opfern. Als Bauer verkleidet schlich er steh ms feindliche Säger, fing hier Streit an und wurde erschlagen. Als die Dorier erfuhren, wen sie erschlagen hatten, er,chraken sie und zogen ab. Die Athener erklärten jetzt, daß niemand würdig sei nach einem solchen König die Krone zu tragen. Athen wurde Republik. Au bte Stelle des Königs traten die Archonten. 2 Drako. — Mit der Zeit rissen die Reichen alle Macht an sich und bedrückten die unteren Volksklassen schwer. Diese forderten geschriebene Gesetze. Der Archontdrako aab den Athenern neue Gesetze. Er wollte das Volk beruhigen und die Herrschaft der Vornehmen befestigen. Seine Gesetze waren deshalb so hart, daß man lagte, ^ habe sie nicht mit Tinte, sondern mit Blnt geschrieben. Auf das kleinste Vergehen stand die Todesstrafe. So wurde die Unordnung immer größer. 3. Solon. — Im Jahre 594 v. Chr. wurde der weise Solon^erster Archont und bekam Auftrag, eine neue Verfassung auszuarbeiten. Solon war ein Nachkomme des Kodrus und ein vielgereister Mann. Auch war er tapfer und unerschrocken und genoß durch Wiedereroberung der Insel Salamis großes Ansehen bei seinen Mitbürgern. 4 Die Solomschc Verfassung. — Solon ordnete den «Staat durch folgende Einrichtungen. Alle Bürger wurden nach ihrem Vermögen in vier Klassen geteilt. Die Bürger der drei ersten Klaffen dienten als Schwerbewaffnete. Sie allein hatten Zutritt zu allen Staatsämtern. Die Bürger der vierten Klaffe dienten als Leichtbewaffnete und zahlten keine Abgaben. An der Spitze des Staates standen a) die Archonten, 9 an der Zahl. Sie wurden von der ersten Bürgerklaffe jährlich neu gewählt, b) Der Rat der Vierhundert stand den Archonten zur Seite, c) Die Volksversammlung bestand aus allen über 20 Jahre alten Bürgern. Sie entschied über Krieg und Frieden, sowie über Annahme oder Ablehnung neuer Gesetze, d) Der Areopag bestand aus den jährlich abgehenden Archonten, die ihr Amt untadlig verwaltet hatten. Der Areopag war der höchste Gerichtshof und versammelte sich auf einem dem Ares geweihten Hügel. Der Areopag überwachte die Sitten der Bürger, die Amtsführung der Archonten und entschied über schwere Verbrechen z. B. Mord, Giftmischerei, Brandstiftung. Die Sitzungen fanden nachts statt, auch wurde kein Sicht angezündet, damit die Richter sich nicht durch den Anblick des Angeklagten in ihrem Urteil bestimmen ließen-Weiße und schwarze Sternchen dienten zur Abstimmung. Jene wurden in die Urne der Erbarmung, diese in die Urne des Todes geworfen, ©inst wurde ein Knabe, der jungen Wachteln die Augen aufgestochen hatte, zum Tode verurteilt, weil man meinte, daß er später feinen Mitbürgern zum Verderben gereichen würde. Weiter verordnete Solon einen allgemeinen Schuldenerlaß und Aufhebung der Schuldknechtschaft. Der Verkauf eines Bürgers als Sklave war bei Todesstrafe verboten. 5. Die Erziehung der Jugend war eine andere als in Sparta. Sie beschränkte sich nicht auf Leibesübungen, sondern wollte auch den Geist ausbilden. Die Kinder blieben im Hanfe der Eltern. Während die Mädchen von der Mutter in Handarbeiten und int Hauswesen unterwiesen wurden, besuchten die Knaben vom siebenten Jahre an die Schule. Der Unterricht

2. Geschichte des Altertums - S. 53

1903 - Berlin : Süsserott
— 53 — 6. Gladiatorenkämpfe. — Immer roher und grausamer wurden die Sitten des römischen Volkes. Das größte Vergnügen fanden die blutdürstigen Massen in den Fechterspielen, welche regelmäßig von Staats wegen veranstaltet wurden. Kriegsgefangene Sklaven ober verurteilte Verbrecher kämpften auf Tod und Leben miteinander. Von ihrem Schwerte, das sie für gewöhnlich trugen, bekamen sie den Namen Gladiatoren. Die Kämpfe fanden anfangs auf dem Markte (Forum), später in einem gewaltigen Zirkus, dem Kolosseum, statt. Ringsum saßen auf erhöhten Sitzen, in weißen Kleidern und mit Kränzen auf dem Haupte, die Zuschauer. Oftmals schlachteten Hunderte, ja tausende Gladiatoren einander im grausamen Spiele ab. Sank ein Fechter verwundet zu Boden, so erhob er den Zeigefinger zum Zeichen, daß er um Gnade flehe. Er behielt das Leben, wenn die Menge den Daumen aufrichtete; senkten sich die Daumen nach unten, so empfing der Unglückliche den Todesstoß. 7. Tierhetzen. — Mit den Gladiatorenkämpfen waren gewöhnlich Tierhetzen verbunden. Hungrige Löwen, Tiger, Elefanten zc. wurden aufeinander oder auf schlechtbewaffnete oder völlig wehrlose Menschen losgelassen. Die christlichen Märtyrer warf man später ebenfalls den Tieren vor. 8. Entstehung der Bürgerkriege. — Weil es nicht gelang, die Kluft zwischen reich und arm auszufüllen, ging die römische Republik ihrem Untergange entgegen. Für „Brot und Spiele" war der Pöbel zu allen Schandtaten fähig. Die übrigen Bewohner Italiens, die Bundesgenossen, mit deren Hülfe die Römer ihre Siege erfochten hatten, wurden hochmütig behandelt und dadurch erbittert. Die Zahl der Sklaveu übertraf bei weitem die Zahl der freien Bürger. Leicht konnten sie dem Staate gefährlich werden, wenn ein ehrgeiziger Mann sich ihrer Hülse bediente. Wer die Mehrheit hinter sich hatte, gelangte zur Macht im Staate. Und es fehlte nicht an Männern, welche nach der Herrschaft trachteten und so im gegenseitigen Streben den Bürgerkrieg entfesselten. Der erste Bürgerkrieg wurde zwischen Marius und Sulla angefochten. 11. Marius und Sulla. 1. Marius war ein Mann ans dem Bolke. Durch seine Kühnheit und Tapferkeit erwarb er sich großes Ansehen und schwang sich trotz seiner niedern Herkunft zum Konsul empor. Er beendete den Krieg gegen Jngnrtha, den König von Nnmidien, und bewies sich unempfänglich gegen die Bestechuugsversuche dieses Königs. Jngurtha pflegte sonst zu sagen: „Ganz Rom ist feil, wenn es nur einen Käufer findet!" Er ward in Rom im Triumphzuge des Marius ausgeführt. Dann schlug Marius die gewaltigen Scharen der Cimbern und Teutonen, vor denen Rom erzitterte wie in den Tagen Hannibals. Das römische Volk übertrug Marius zum sechsten Mal das Konsulat und begrüßte ihn als den dritten Gründer Roms. 2. Sulla stammte aus altem Adelsgeschlechte und hielt es mit den Vornehmen, wie Marius mit dem Volke. Beide haßten einander. Sulla war früher Unterfeldherr des Marius gewesen. Als jetzt der König Mithridates vou Pontns in Kleinasien die Grenzen des römischen Reiches bedrohte, erhielt Sulla den Oberbefehl. Darüber ergrimmte Marius. Er ließ durch Volksbeschluß Sulla den Oberbefehl nehmen und sich übertragen. Sulla kehrte mit seinem Heere um, erstürmte Rom und zwang Marius zur Flucht. So beganuu der erste Bürgerkrieg. ^ 3. Der erste Bürgerkrieg. 88—82. — Marius verbarg sich auf der Flucht in einem Snmpfe. Die Häscher zogen ihn heraus und setzten ihn gefangen. Ein cimbrischer Sklave ward abgeschickt, ihn zu töten. Als dieser mit gezücktem Schwerte ins Gesäuguis trat, rief ihm Marius mit Donnerstimme entgegen: „Mensch, wer bist du, daß du es wagst, den Marius zu töten i“ Erschreckt ließ der Sklave das Schwert fallen und eilte davon. Marius entkam nach Afrika. Als er vernahm, daß Sulla nach Kleinasien

3. Geschichte des Altertums - S. 8

1903 - Berlin : Süsserott
einander Krieg, streiten sich auch im Menschen um die Herrschaft. Als Element des Lichtgottes wurde das Feuer angebetet. Tempel und Bilder gab es nicht. Auch Erde und Wasser galten als reine Elemente und dursten nicht verunreinigt werden. Deshalb war es ein verdienstliches Werk, eine Brücke über fließendes Wasser zu schlagen. Die Toten wurden nicht begraben, sondern fern von den menschlichen Wohnungen den Raubtieren zum Fraß überlassen. 3. Sitten. — Die Perser waren unwissender als die Meder, aber tapferer. Der König hatte Recht über Leben und Tod. Wer ihm nahte, mußte sich knieeud zu Bodeu werfen. Die Kinder wurden frühzeitig abgehärtet und in den Waffen geübt. Wahrhaftigkeit und -j.reue waren höchste Pflicht. Lüge und Diebstahl fanden schwere Bestrafung. 4. Astyages von Medien. — Der letzte König von Medien hieß Astyages. Ihm träumte, über dein Hanpte feiner Tochter Mandane wüchse ein Banm, der ganz Asien überschattete. Auf des Königs Gefragen erklärten die Traumdeuter, Mandane würde einen Sohn bekommen, der ganz Asien erobern würde. Astyages erschrak und verheiratete seine Tochter mit einem geringen Perser. Als sie einen Sohn bekam, befahl der König seinem Feldherrn Harpagus, den Knaben zu töten. Harpagus vollbrachte den Befehl nicht, sondern beauftragte einen Hirten, das Kind im Gebirge auszusetzen. Der Hirt aber behielt den Knaben auf Bitten feiner Frau bei sich und erzog ihn an Stelle seines Sohnes, der eben gestorben war. Der Knabe erhielt den Namen Cyrus. 5. Astyages und Cyrns. — So wuchs Cyrus in der Hütte des Hirten heran. Als er zehn Jahre alt war, spielte er mit den andern Knaben des Dorfes. Sie wählten ihn im Spiele zu ihrem Könige. Als solcher strafte er einmal den Sohn eines vornehmen Meders, der ihm nicht gehorchen wollte. Der Batet* des Gezüchtigten verklagte den Hirtenfohn beim König. Astyages ließ Cyrus rufen. Dieser verteidigte sich mit solchem Mute, daß er dem Könige wohlgefiel. Dieser betrachtete ihn näher und wunderte sich über die Ähnlichkeit des Knaben mit feiner Tochter Mandane. Astyages ließ den Hirten rufen und fragte ihn nach der Herkunft des Knaben. Der Hirt bekannte die Wahrheit. Der König hieß ihn gehen und den Harpagus kommen. Mit verstellter Freundlichkeit sprach der König zu diesem: „Schicke mir deinen Sohn, daß er mit meinem Enkel spiele". Harpagus tat es mit Freuden. Astyages aber ließ das Kind des Harpagus schlachten, das Fleisch zubereiten und dem Vater des Abends zur Speise vorsetzen. Nach der Mahlzeit fragte ihn der grausame König: „Nun, wie hat dir das Essen geschmeckt?" „Ganz vortrefflich", erwiderte Harpagus. Da ließ der König in einer Schüssel die Überreste des getöteten Kindes hereinbringen. Der unglückliche Vater verbiß seinen Schmerz, schwur aber grimmige Rache. Die Traumdeuter versicherten dem Könige, sein Traum sei erfüllt, denn sein Enkel sei, wenn auch nur im Spiel, König gewesen. Darauf sandte Astyages den Knaben zu seinen Eltern nach Persien. 6. Cyrus und die Perser. — Als Cyrus groß geworden, erhielt er eines Tages einen Hasen zum Geschenk, in dessen Bauch sich ein Brief von Harpagus befand. Dieser reizte ihn zur Empörung gegen seinen Großvater. Cyrus war bereit und suchte die Perser für seinen Plan zu gewinnen. An einem bestimmten Tage versammelte er die Perser und befahl ihnen, ein großes Feld von Dornen zu reinigen. Für den andern Tag lud er sie zu einem Gastmahle und bewirtete sie mit köstlichem Wein und leckeren Speisen. Dann fragte er sie: „Welcher Tag hat euch am besten gefallen?" Sie antworteten: „Der heutige, denn gestern waren wir

4. Geschichte des Altertums - S. 60

1903 - Berlin : Süsserott
Drusus und Tiberius den Thron verschaffen. Drnsus starb. So mußte Augustus den Tiberius, obwohl er ihn nicht mochte, zu seinem Nachfolger ernennen. Im Jahre 14 n. Chr. erkrankte Augustus nach 44 jähriger Regierung. Kurz vor seinem Lode soll er zu seinen Freunden gesagt haben: „Klatschet Beisall, Freunde, wenn ich meine Rolle gut gespielt habe. Das Schauspiel ist zu Ende". Augustus wurde später vom römischen Volke göttlich verehrt. 15. Nero. 54—68 n. Chr. 1. Die nächsten Nachfolger des Augustus waren uichtswürdige Herrscher. Tiberius '14—87 u. Chr.) war finster und heimtückisch. Der edle Germanikus/sein vom Volke geliebter Nesse, wurde auf sein Anstiften ermordet. Unter der Regierung des Tiberms starb Christus im Jahre 33 den Kreuzestod. Caligula (37—41) vereinte Grausamkeit mit ^Wahnsinn. Sein Lieblingspferd ließ er zum Konsul ernennen und :m marmornen Stalle aus vergoldeter Krippe fressen. Er verschleuderte das Staatsvermögen dnrch wahnsinnige Streiche und wünschte, daß das ganze römische Volk nur einen Kopf haben möchte, um ihn mit einem Streiche abzuschlagen. Er wurde von zwei Hauptleuten seiner Leibwache ermordet. Claudius (41—54) war schwach und blödsinnig. Sittenlose Weiber führten für ihn das Regiment. 2 Neros Grausamkeit. — Nero war das größte Scheusal in der Reihe der römischen Kaiser. Im Alter von 17 Jahren bestieg er den Thron. Zwar in den ersten fünf Jahren seiner Regierung regierte er löblich. Länger konnte er sich jedoch nicht verstellen, sondern offenbarte seine blutdürstige Natur. Seinen Stiefbruder ließ er bei einem Festmahle vergiften, weil er fürchtete, derselbe möchte ihn vom Thron stoßen. Seine Mutter wollte er bei einer Lustfahrt ertränken lassen; als der Plan mißlang, ließ er sie durch ausgeraubte Mörder in ihrer Wohnung umbringen. Ein Gleiches geschah mit seiner ersten Gemahlin. Als Nero sich später mit seiner zweiten Gemahlin erzürnte, tötete er sie durch einen Fußtritt. Seinen Lehrer, den weisen Seneka, verurteilte er zum Tode. Niemand in Neros Umgebung war sich seines Lebens sicher. 2. Neros Eitelkeit. — Um sein Gewissen zu betäuben, stürzte sich Nero von einem Bergungen zum andern. Seine Verschwendungssucht war schrankenlos. Er warf Gold und Edelsteine unter das Volk und gewann dadurch dessen Gunst. Nero strebte auch nach dem Beifall der Menge und trat öffentlich als Sänger und Wagenlenker auf. Als solcher unternahm er weite Kunstreisen. So beteiligte er sich in Griechenland an den olympischen Spielen. Die Griechen erkannten ihm alle Preise zu, obgleich er beim Wagenrennen in den Sand stürzte. Mit 1800 Siegeskränzen kehrte er heim und feierte wegen seiner Kimstsiege einen Triumph. 3. Nero als Mordbrenner. — Die größte Greueltat Neros ist der Brand von Rom. Er ließ Rom an verschiedenen Stellen anzünden, um sich an dem schaurigen Anblicke zu ergötzen und die Stadt prächtiger aufzubauen. Sechs Tage lang wütete der Brand, der größte Teil Roms sank in Schutt und Asche. Während der Feuersbrunst stand Nero auf dem Dache eines entfernten Palastes und deklamierte das Gedicht ,,der Brand von Troja". Nach dem Brande erbaute sich Nero einen Riesenpalast von beispielloser Pracht. Seine Wände glitzerten von Gold und Edelstein. Deshalb hieß der Palast „Das goldene Hans." 4. Neros Chriftenverfolgung. — Das Volk beschuldigte den Kaiser der Brandstiftung. Nero wälzte die Schuld auf die Christen, die sich in Rom zu einer Gemeinde gesammelt hatten und vom Volke gehaßt wurden. Eine furchtbare Chriftenverfolgung erhob sich. Viele Bekenner Christi

5. Geschichte des Altertums - S. 23

1903 - Berlin : Süsserott
- 23 Peloponnes, die Achäer, wanderten aus; die Zurückbleibenden wurden unterjocht und unter dem Namen Heloten zu Sklaven gemacht. Die Sumer erbauten am Flusse Eurotas die Stadt Sparta und nannten sich Spartaner. Sie wurden von zwei Königen regiert, sßiele Unordnungen und Streitigkeiten drohten aber den Untergang des Jmchs herbeizuführen. Da rettete Lykurg durch seine Gesetzgebung den Staat. 2 Lykurg stammte aus königlichem Geschlechte, hatte jedoch die ihm angebotene Königswürde verschmäht. Auf vielen Reisen lernte er die Sitten und Rechte anderer Völker kennen und kehrte um 888 v. Ehr. nach Sparta zurück, um durch Meise Geseke beni Verberben bei Vatei stabt zu steuern. ß. Die Lykurgische Verfassung. — a) Die Könige. An bei1 Lpitze des Staates stanben zwei Könige. Sie waren Oberpriester und Anführer im Kriege, b) Der Rat der Alten. Den Königen zur Seite stand der Rat der Alten. Derselbe bestand aus 28 Männern, die über 60 Jahre alt sein mußten. Sie wurdeu durch Zuruf vom Volke erwählt, c) Die Ephoren. Dies waren fünf Aufseher, die alle Beamten des Staates beaufsichtigten. Sie konnten sogar die Könige anklagen, d) Die Volksversammlung. Jeden Monat, zur Zeit der Vollmondes, fand eine Volksversammlung statt. Au derselben durfte seder Spartaner teilnehmen, i>ti das 30. Lebensjahr vollendet hatte. In der Volksversammlung wurden keine Reden gehalten, sondern durch Ja und Nein über die Vorschläge der Könige und 'des Rats der Alteu abgestimmt. — Die Nachkommen der unterworfenen Urbevölkerung zerfielen in Periöken und Heloten. Die Periöfen waren frei, hatten aber nur geringe Rechte; die Heloten waren Sklaven. 4. Teilung des Grundbesitzes. — Lykurg hielt die Ungleichheit des Besitzes sür schäblich. Der Unterschieb von reich und arm sollte aufhören. Er machte 39000 Lose, 9000 große und 30000 kleine. Jeder der eigentlichen Spartaner erhielt ein großes, jeber der 30000 Periöken ein kleines Gruubstück. Niemanb durfte sein Eigentum verkaufen. Die Heloten bekamen nichts, sondern mußten die Äcker der Spartaner bebauen, ^ie wurden auch sonst grausam behandelt. Oft dienten sie den spartanischen Jünglingen als Zielscheibe bei der Jagd. 5. Eisernes Geld. — Lykurg verbot den Gebrauch vou Gold- und Silbermünzen. Er führte eisernes Stabgeld ein. Wer über 600 Mark besaß, bedurfte zur Aufbewahrung eines großen Gemaches und zum Fortschaffen eines zweispännigen Wagens. Handel und Verkehr mit anderen Völkern hörten auf, weil diese kein eisernes Gelb annehmen wollten. Diebstahl, Betrug und Bestechung gab es in Sparta nicht. Kein Spartaner blieb lauge in der Frembe, aber auch kein Fremder lange in Sparta. 6. Lebensweise. — Kleidung und Hausgeräte mußten in Sparta selbst angefertigt werden. Putzsucht kannte man nicht. Die Kleidung bestand nur aus zwei Stücken, einem ärmellosen, wollenen Unter gewänne und einem runden oder viereckigen Tuche. Beim Bau eines Hauses wurden nur Axt und Säge gebraucht. Einfach war auch die Nahrung. Alle _ Spartaner aßen gemeinschaftlich auf dem Marktplatze. Je 15 Männer bildeten eine Tischgesellschaft. Nicht einmal die Könige bürsten zu Hause essen. Das Hauptgericht war die schwarze Suppe, ein Gemisch von Schweinefleisch, Blut, Essig und Salz. Ein srember König hatte viel von dieser sthtoarzen Suppe gehört und ließ sich bieselbe burd) einen spartanischen Koch bereiten. Ihm wollte aber das seltsame Gericht iiidst schmecken. „Das glaube ick)

6. Geschichte des Altertums - S. 52

1903 - Berlin : Süsserott
— 52 - daß ein Arm bedeckt war, der andere aber frei blieb. Unter der Toga trug man die Tunika, ein bis unter die Kniee reichendes, wollenes Seibgewcmb. Die Frauen trugen die Stola, ein faltenreiches, bis auf die Fuße reichendes Kleid und hüllten sich beim Ausgehen in ein großes, viereckiges Tuch. Die Toten wurden mit brennenden Fackeln bestattet. Der nächste Anverwandte hielt die Leichenrede. Am Grabe wurde ein Leichenmal veranstaltet, und die Grabstätte mit einem Leichensteine und einer Inschrift versehen. 2. Verfall des Mittelstandes. — Rom hatte die Weltherrschaft errungen. Mit der äußeren Macht veränderten sich aber die Zustände im Innern. Langst waren die glücklichen Zeiten der alten römische» Einfachheit und Rechtlichkeit dahin. In den eroberten Provinzen schalteten die Statthalter nach Willkür, und die Soldaten bereicherten sich durch Raub und Plünberung. Von beit errungenen Siegen hatten nur wenige vornehme Familien, in beren Häuden sich die höchsten Staatsämter befanden, Gewinn. Die Masse des Volkes lebte in drückendster Armut. Im zweiten punischen Kriege waren zahlreiche Ländereien verwüstet und würden nicht wieber angebaut. So gerieten die römischen Bauern, aus deren Reihen die tüchtigsten Krieger und Feldherren hervorgegangen waren, in Verschuldung. Sie verkauften ihren Acker an die Reichen und suchten ein Unterkommen in Rom. Hier vermehrten sie die Zahl der Müßiggänger und lebten von den Getreidespenden des Staats oder den Almosen der Vornehmen. Sie ließen sich bestechen und verübten je nach Gefallen jede Gewalttat. Kaum gab es noch einen freien Bauersmann, der fein Feld bestellte. Dies besorgten gefesselte Sklaven, deren Herren in Rom ein Leben voll Schwelgerei und Genußfucht führten. 3. Die beiden Gracchen — Zwei edle Brüber aus vornehmem Geschlechte, Tiberius Gracchus und Gajns Gracchus, wollten die Kluft zwischen den besitzenden und besitzlosen Klassen ausfüllen. Sie ließen sich zu Volksvertretern (Tribunen) wählen und brachten ein Gesetz zur Annahme, daß niemand mehr als 500 Morgen Ackerland besitzen solle. Der überschüssige Teil sollte verlost und ein freier Bauernstand geschaffen werden. Dies Vorgehen erbitterte die reichen Familien. Beibe Brüder fanden nacheinander im Aufruhr ihren Tod. 4. Schwelgerei der Reichen — Mit der Zerstörung Karthagos erfolgte gleichzeitig auch die Eroberung Griechenlands. Die Römer wurden jetzt mit griechischer Bildung und Kunst bekannt, griechische Gelehrte und Künstler ließen sich in Italien nieder. Es würde Sitte, die Wohnhäuser und öffentlichen Gebäube in griechischer Weise zu erbauen und auszuschmücken. Den Fußboben zierte man mit Marmorplatten, das Zimmer mit kostbaren Geräten, die Wände mit herrlichen Bildwerken. Besonders die prachtvollen Landsitze strahlten von Gold, Silber und Marmor. Einer suchte den andern in der Kostbarkeit der Speisen und des Mahles zu übertreffen. Mit bekränzter Stirn setzte man sich an die mit den seltensten Leckerbissen gefüllte Tafel. Schon der strenge Cato klagte: „Einer Stadt, in der ein Fisch mehr kostet als ein Ochse, ist nicht zu helfen." Lucnllus, der größte Feinschmecker seiner Zeit, gab Gastmähler, welche mehr als 100000 Mark verschlangen. Man aß nicht, was wohlschmeckend, sondern was teuer war, z. B. abgerichtete Singvögel, kostbare Perlen, die vorher in Essig erweicht waren, Pfauenzungen, Nachtigallenherzen und andere Dinge. Ein reicher Römer begoß sogar die Bäume in feinem Garten mit Wein. Ein anberer erhängte sich, weil er nur noch zwei Millionen Mark Vermögen hatte. 5. Sklavenwesen. — Die Römer ließen sich durch Sklaven bebieiien. Die Zahl der Sklaven ging ins Ungeheure. Jede Dienstleistung erforderte einen besonderen Sklaven. Meist waren sie Kriegsgefangene. Viele wurden auch auf den Sklavenmärkten angekauft. Der Preis wechselte je nach dem Aussehen oder den Fähigkeiten zwischen 3 Mark bis 20000 Mark. Die Sklaven schieden sich in Haussklaven und Landsklaven. Letztere hatten das traurigste Los. In heißer Sonnenglut, an den Füßen mit Ketten belastet, getrieben von der Peitsche des Aufsehers, bestellten sie das Feld. Am Abend wurden sie nach kärglichem Mahle wie das Vieh zusammengepfercht. Unter den Haussklaven nahmen die Türhüter die niedrigste Stelle ein. Eine bessere Behandlung erfuhren die Sklaven, welche eine höhere Bildung befaßen und als Hauslehrer die Kinder ihres Herrn unterrichteten, als Ärzte die Krankheit verscheuchten ober als Schreiber die Abschrift von Büchern besorgten und die Rechnungen führten. Alle Sklaven jeboch waren völlig rechtlos und den Launen ihrer Gebieter unterworfen. Bei dem geringsten Versehen würden sie von dem Herrn mit Fäusten geschlagen, von der Frau mit Nabeln gestochen. Ein entflohener und wieber eingesungener Sklave würde an der Stirn mit einem glühenben Stempel ge-branbmarkt. Der Herr konnte seinen Sklaven auch ohne weiteres töten. So ließ ein Römer einen Sklaven, der einen Becher zerbrochen hatte, zerstückeln und in den Fischteich werfen. Sonst galt als Tobesstrase die Kreuzigung.
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