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Diagramm für Aktuelle Auwahl statistik

1. Heimatkunde - S. 2

1907 - Kempten [u.a.] : Kösel
Wer mit den Augen gut messen lernen will, und das wollt ihr alle, der muß es zuvor mit dem Meterstab üben. Dazu muß aber jedes Kind entweder einen Meter- stab oder ein Maßband haben, wie ich sie euch jetzt zeige. Darum bekommt ihr die Ausgabe: Fertige dir zuhause einen sauberen Meterstab an und trage auf diesem oder auf deinem Maßband sehr genau die Maße auf. Auch deinen Namen schreibe darauf. — Der Vater darf dir helfen. Ausmessen des Schulzimmers nach Länge, Breite und Höhe. Die Dimensionen des Schrankes, des Ofens, der Türe, einer Schulbank. (1. Schätzen, 2. Nachmessen.) Bestimme deine Körperhöhe. Vergleichen und unterscheiden verschiedener Körperhöhen. Wie hoch reicht an deinem Körper ein m? Die Meterspannweite. Wie weit reicht ein dm an deinem Zeigefinger? (Als Maß, das man immer bei sich hat.) Merke am Finger die Länge von 1 cm. Aufgaben: Ausmaß von Länge, Breite, Höhe, Tiefe, .Dicke: Wohnzimmer, Schulhaus, Garten, Stadel, Brennessel, Haber, Noggen, Weizen, Baum, Baumstamm, Ochsenhörner, Flügelspannweite, Apfel, Birne, Schnecken- Haus, Kilometerstein, Abstand der Telegraphenstangen, Wegbreite, Straßenbreite, Feldbreite. (Schätzen, messen.) Messe 10, 50, 100 m aus! Präge dir diese Abstände ein. Bestimme deine Schrittlänge! Das Verhältnis zweier oder mehrerer Linien. Die Zeilen der Schultasel, gleichlaufende oder parallele Linien; berühren sich nicht. (Beobachte, wenn möglich, eine gerade Strecke der Straße oder Eisenbahn. Am entferntesten Punkte scheinen die beiden Linien zusammenzufließen. Das ist aber eine Augentäuschung.) Zeichne zwei Striche, die sich durchschneiden. (Nicht parallel.) Und dann noch verschiedene Strichpaare, die sich in mannigfaltigen Winkeln schneiden.

2. Heimatkunde - S. 3

1907 - Kempten [u.a.] : Kösel
— 3 — (Er hat sich an der Tischecke, Taselecke gestoßen, ist an das Hauseck angefahren. — Er muß sich in den Winkel stellen. — Ecken und Winkel an den Schulgegen- stünden.) Ecken und Winkel an den verschiedenen Strich- paaren der Schultafel. Enge und Weite der Winkel. (Darstellen durch mehr oder weniger weites Öffnen der Klingen einer Schere.) Erkennen rechter, spitzer und stumpfer Winkel durch Anschauen. Darstellen dieser Winkel durch entsprechendes Öffnen eines Lesebuchdeckels. Winkel der Hausdächer. Astgabeln verschiedener Bäume. Die vier rechten Winkel des Kreises. Einteilung des Kreises in 36(3°. (° — Grad.) Das Messen der Winkel mit dem großen Schultransporteur. Darstellung von verschiedenen Winkeln mit Hilfe des Transporteurs. Wie man mit Hilfe einer Schnur einen regelrechten Kreis zeichnet. Aufgabe: Mache dir auch einen Transporteur. — Stelle damit dar einen Winkel von 30° :c. Das Kapitel vom Messen ist selbstverständlich mit der knappen Schulbehandlung nicht erledigt. Vielmehr sind die Übungen im Schätzen und Messen aus Spazier- gängen immer wieder vorzunehmen. — Wie entsetzlich un- beholfen selbst Gebildete (oder gerade sie?) auf diesem Gebiete sind, das beweisen oft genug Zeugenaussagen vor Gericht. Und doch hängt an der raschen Auffassung solcher Verhältnisse und im Zutrauen aus die eigene Zuverlässig- keit in allen derartigen Dingen sehr oft der Grund zum sichern Handeln in einem bestimmten Falle; unter Umständen hängt also auch materieller Schaden und selbst das Lebensglück daran. Jedenfalls begründen diese Übungen im Kinde eine gewisse Achtsamkeit, geben Maßstäbe, leiten zum Denken und eigenen Urteilen an und wecken den höchst wertvollen kritischen Sinn, der den Menschen bewahrt, sich ausschließ- 1*

3. Heimatkunde - S. 11

1907 - Kempten [u.a.] : Kösel
— 11 - 4. Die Kimmetsgegenden. Im Freien, womöglich auf erhöhtem Standorte. Himmelsgewölbe: Himmelsgewölbe. An nnserm Stand- /////?./ /!\\vv\w\ orte ^ erscheint uns ffjj.( •' j ' ja' \ ' \ ~!cy. das Gewölbe am höchsten. Vergleiche i i^ Gesichtskreis. B und C. Stünden wir bei c, so würde uns dort das Gewölbe am höchsten vorkommen. Es ist gar kein Gewölbe. (Wir dürfen unfern Augen allein nicht immer trauen.) Gesichtskreis: Wer gut sieht, kann den winzigen Turm in der Ferne noch bemerken. (Ich habe einen Feldstecher und kann sogar die Uhr aus dem Turme erkennen. — Seht durch! — Der Turm erscheint stark vergrößert. — Größen- verhältnis der Gegenstände in der Rühe und Ferne. — Die Luftdichte. Wer gut sieht, hat einen weiten Horizont, wer schlecht sieht (der Kurzsichtige) hat einen engen Horizont. — Die Aussicht auf hohen Bergen und vom Luftballon aus. — Kurzsichtige (dumme) Menschen sehen auf erhabenem Stand- punkte nicht viel. (Beschränkter Horizont.) Himmelsgegenden: Wo steht die Sonne? Schatten. — Tageszeit. Himmelsgegend. Wohin geht der Lauf der Sonne? Wo stand sie am Morgen? Beschreibt mit dem Arm den Tagesbogen, den Nachtbogen! Welcher ist jetzt größer? Bestimmen der Himmelsgegenden mit dem Kompaß. (Verirren.) (Im Schulzimmer wurde der Ostpunkt am 21. März oder 23. September durch eine Linie mit Pfeilspitze am Fensterbrett bezeichnet.) — Wie der Sonnenaufgang vom 21. März ab immer weiter nach Norden rückt, wie der Tages- und Nachtbogen wird, wie Tag und Nacht

4. Heimatkunde - S. 12

1907 - Kempten [u.a.] : Kösel
— 12 — werden, — Umkehr, Sonnenwende, Eintreffen im Ostpunkt am 23. September, Tag- und Nachtgleiche, Herbstanfang; wie die Sonne immer weiter nach Süden rückt, Tag- und Nachtbogen, Tag und Nacht; 21. Dezember, kürzester Tag :c. Welche Fenster des Schulzimmers zu gewissen Zeiten vom Sonnenstrahl getroffen werden. (Zusammenfassende Lektion nach abgeschlossener Beobachtung.) Einteilung des Himmelsgewölbes in ä Teile nach den Haupthimmelsgegenden durch 2 sich rechtwinkelig kreuzende Halbkreise. Ein Stern geht genau in der Mitte zwischen Ost und Süd auf. Wie drückst du das aus? — Die Haupthimmelsgegenden genügen nicht. — Zwischenhimmels- gegenden. — Auf dem Meere. Schiff auftauchend in Oso. 2c. Darstellen der Haupt- und Zwischenhimmels- gegenden mit den Stäben. Gebt die Lage von Häusern, Dörfern, Wäldern, Bergen, Bäumen, den Zug der Berge, Bäche, Flüffe, Bahnen von unserm Standorte aus an ac.! Die Wetterfahne nebst Windrose auf dem Schulhause, der Hahn auf dem Kirchturm. Errichtung einer Stange mit Windrad und Windrose. Aufgaben: Beobachtung des scheinbaren Sonnen- lauses während des Jahres mit Ausschreibungen. Mache, zeichne eine Windrose! Schreibe 1 Monat lang auf, wo- her der Wind weht! Der Heuwinkel, Wetterwinkel. Von N. hört man läuten; es wird schlecht Wetter. Die Ver- schallung an Häusern und am Kirchturm. Wo das meiste Baummoos wächst. Auf dem N.-Berg. Der Ausblick vom R.-Hügel nach Süd, nach Nord. Wie weit ich sehen kann. Schöner Ausblick auf die Berge. Mit dem Kompaß in der Hand. Nebel im Tale. Heute haben wir den Ost- punkt angemerkt. Mein Windrad aus dem Sommerhaus. Vom Turmhahn. Verirrt. Wie ich heim fand. Der Kompaß in seinem Häuschen.

5. Lehrbuch der Vaterlands-Geschichte, von der Urzeit bis auf unsere Tage, für Baierns Volks-Schulen - S. uncounted

1826 - Kempten : Dannheimer
Portionen, und einige Formeln zur Bestimmung der Zin- seszinse enthält. 2te sehr vermehrte Auflage, gr. Ll. 1 fl. 56 kr. Bundschuc, Or Ioh. v. G., Lehrbuch der Geometrie ^und Tri- gonometrie zum Gebrauche in Schulen und zum Selbstun- terrichte. ir Theil, welcher die Longimctrie und die Plani- metrie enthält. Mit g Figuren-Tafeln. 2te vermehrte und verbesserte Auflage. 8. 1325. 1 fl. 50 kr. —— Dasselbe 2r Theil, welcher die Stereometrie und die ebene Trigonometrie auf die Feldmeßkunst enthält. Mit 7 Figuren- Tafeln. 8. 2 fl. Cammerer, A. A. Anleitung, praktische, zum Uebersehen aus dem Deutschen ins Lateinische mit steter Hinsicht aus Bro- der, Wenk und Grotcfend. 4te verbesserte und ver- mehrte Auflage, gr. 8. , i fl. -----Grundriß der Erdbeschreibung für Schulen und zum Selbstunterrichte. 4te sehr verbesserte Auslage, gr. 8- 1 fl. 12 kr. -----Lehrbuch der alten und Mittlern Geschichte zum Schul- gebrauche. gr. 8> 1 fl. ----- Grundriß der allgemeinen Weltgeschichte für Schulen und zur Selbstbelchrung. 5te verbesserte und ver- mehr t e A u s l a g e. gr. 8. 45 kr. -----Das Königreich Baiern in acht Kreise eingetheilt für die vaterländischen Volksschulen. 4te vermehrte und ver- besserte Auflage. 12. 15 kr. Grieser, G. Neues deutsches orthographisches Wörterbuch mit vorangehenden Sprachbemerkungen für Schulen und jeden Stand. 2te vermehrte und verbesserte Auf- lage. gr. 8. - 48 kr. -----Tabelle der lateinischen Declinationen. gr. .Folio. 4 kr. -----Elementar - Geometrie und ebene Trigonometrie. Für Schulen und zum Selbstunterrichte. Mit 5 Figuren - Ta- feln. 8. 54 kr. Karrer, Dr Ph. Jak. Lesebuch für die untern Klassen der .Volksschulen. 8. 1825- 16 Bogen. 24 kr. Müller, Fr. Jos. Erziehung in Volksschulen. Mit einem Anhang und zwei in Kupfer gestochenen Muster - Vorschrif- ten. 2te verbesserte und vermehrte Auslage, gr 8- 4 fl. Tabelle der Rechtschreibung. 2te verbesserte Aufl. 4 kr. _____über sämmtliche Veränderungsarten aller beweglichen. oder veränderlichen Redetheile. L kr.

6. Kleine Bürgerkunde - S. 50

1914 - Kempten [u.a.] : Kösel
50 Die Wahlkreiseinteilung die absolute Mehrheit nicht erreicht, so findet zwischen den beiden Höchstbestimmten Stichwahl statt. Die Stichwahl muß innerhalb 14 Tagen nach der allge- meinen Wahl stattfinden. Sie wird von der Landes- behörde angeordnet. Das Reich ist in 397 Wahlkreise eingeteilt. Diese sonderbare Zahl ist geschichtlich zu erklären. Im Nord- deutschen Bund sollte auf je 100 000 Einwohner, aber auch auf den kleinsten Bundesstaat ein Abgeordneter kommen; es ergab 297; durch den Zutritt der süd- deutschen Staaten erhöhte sich die Zahl auf 397. Und so ist es bis jetzt geblieben, obschon die Be- völkerungsziffer um 26 Millionen gestiegen ist, wir also etwa 260 Reichstagsabgeordnete mehr haben müß- ten. Nun hat aber seit der Gründung des Reiches nicht nur eine starke Bevölkerungs z u n ah m e, son- dern auch eine starke Bevölkerungs Verschiebung von dem Lande nach der Stadt stattgefunden. Berlin ohne die Vororte hat über 2 Millionen Einwohner, aber nach wie vor nur 6 Reichstagsabgeordnete. Der Wahlkreis 6, Stadt Berlin, Nord- und Nordwest, hat 800 000 Einwohner und nur einen Reichstagsabgeord- neten. Die Landbevölkerung stellt also im Verhältnis zu ihrer Zahl weit mehr Abgeordnete als die Stadt- bevölkerung. Das erscheint sehr ungerecht. Doch ist ein Wahlrecht, das nur die Bevölkerungsziffer berück- sichtigt, selbst recht einseitig. Ta steht in einer weiten Ebene ein Bauernhof. Er zählt vielleicht nur ein halbes Dutzend wahlberechtigter Männer. Zu dem Hofe ge- hören aber über 100 Hektar Ackerland, Wiesen und Wald. Repräsentiert ein solcher Hof mit seinem um- fangreichen Grundbesitz nicht ein ganz anderes Stück des deutschen Vaterlandes als jene zwei, drei Dach- kammern einer großstädtischen Mietkaserne, in denen

7. Mittelalter - S. 98

1911 - Kempten : Kösel
98 Die bildende Kunst im Ostgotenreiche. Vitale, vollendet unter Vitichis 539: ein achteckiger Bau echt byzantinischen Stils in Nachahmung zentraler Kirchen des Orients: acht Pfeiler, durch Halb- Basilika bi S. Vitale in Ravenna. (Nach einer Photographie.) kreisbogen verbunden; der ihnen ruht die erhhte Kuppel, der Leichtigkeit wegen aus tnernen Hohlkrpern konstruiert. Zwischen den Pfeilern sind Nischen mit halben Kuppelgewlben eingebettet, die von zwei bereinander gesetzten

8. Altertum - S. 34

1909 - Kempten : Kösel
34 Der Palast Sargons. der den natrlichen Boden emporragen. Der ganze Palast ist auf eine knst-liche Terrasse von 14 m Hhe gestellt. Diese bei den assyrischen wie bei den babylonischen Prachtbauten ausnahmslos befolgte Sitte ist vermutlich in den hufigen berschwemmungen des Euphrat und Tigris begrndet, vor denen man sich auf solche Weise sicherte. Des weiteren bildeten diese Palste zugleich auch starke Festungen. Bei der Anlage des Palastes von Khorsabad war das / Bedrfnis der Sicherheit unzweifelhaft magebend; denn der König Sargon war ein Usurpator, der seinen Thron mit Waffengewalt behaupten mute. Die Beschaffenheit der Terrasse in Khorsabad oder, wie wir mit dem assyrischen Namen sagen wollen, in Dr-Sarruk!nu (d. i. Sargonsburg) zeigt augenfllig die auerordentliche Kraftentfaltung, deren das assyrische Reich fhig war. Es sind zu derselben zwei Rechtecke von ungleicher Gre in der Richtung von Sdost nach Nordwest vereinigt und mit den von Sdwest nach Nordost gerichteten Langseiten aneinander gelegt; zusammen nehmen sie einen Boden-rum ein, der etwa 10 ha ausmacht. In dieser Ausdehnung erhebt sich auf der schon von Natur erhhten Bodensohle 14 m hoch eine wrfelfrmige Masse, die aus reinstem, durchgeknetetem Ton1) gebildet ist, in dem sich nicht das kleinste Steinchen oder Sandkrnchen findet. Unser Staunen wchst noch, wenn wir erfahren, da die Auffhrung der Terrasse nicht durch Maschinen, sondern ledig-lich durch Handarbeit bewirkt wurde. Der Herrscher von Assyrien mu demnach der ein ungeheures Menschenmaterial (in der Hauptsache wohl Kriegsgefangene) zur Ausfhrung seiner Bauten verfgt haben. Dabei ist die ungeheure Masse von mehr als 1 '/<> Mill. cbm nicht etwa ausgeschttet, sondern aus sorgfltig geformten, 40 cm langen, 39 cm breiten und 5 cm dicken Tonplatten aufgebaut. Diese wurden frisch, wie sie aus der Form kamen, verwendet, so da sie sich sogleich fest miteinander verbanden. Wie die assyrischen Baumeister hierbei fr die Trockenlegung der Tonmasse gesorgt oder wie die Bauarbeiter auf dem weichen Ton fortgearbeitet haben ohne einzusinken oder die Schichtung zu stren, bleibt fr uns ein Geheimnis; unzweifelhaft ist aber beides geschehen. Von vornherein sind auch nach wohlberlegtem Plan alle Kanle und Abzugsrhren in dem Tonaufbau angebracht worden, welche durch das Wohnen auf demselben notwendig wurden. Da ferner der Ton den Witterungseinflssen gegenber nicht widerstandsfhig ist, so ist die ganze Terrasse mit einer Futtermauer von scharf behauenen Quadern aus festem Kalkstein umgeben. Da diese Tausende uj Das Material hierzu wurde der nchsten Umgebung entnommen. Der Grund der Ebene, die sich zwischen Chosar und Tigris hinzieht, besteht bis zu einer Tiefe von mehreren Metern ausschlielich aus Ton. Dann folgen mehrere Schichten von Gips. Dieses weiche, polierbare und krnige Gestein von grauem, schwarzgesprenkeltem Aussehen, das sich leicht schneiden und bearbeiten lt, wird heutzutage auch Alabaster genannt. Bei den assyrischen Bauwerken fand es vielfach Verwendung.

9. Altertum - S. 63

1909 - Kempten : Kösel
L>, y- x v j ~ger. - 1. Die mykenifch-kretifche Kultur. Bulle, Homer und die mykenisch-kretische Kultur. (Beilage zur Allgemeinen Zeitung, 1907.) A. Die Griechen beginnen ihre Geschichte mit dem troischen Krieg und mit der dorischen Wanderung, einer Vlkerbewegung, die einen gewaltigen Strom frischer Menschenkrfte nach Mittelgriechenland und dem Peloponnes fhrte und unter deren Druck ein groer Teil der alteingesessenen Stmme, Acher, oler und Jonier, sich in den folgenden Jahrhunderten auf die Inseln des gischen Meeres, an die Kste Kleinasiens, ja bis an die Peripherie der damals bekannten Welt verbreitete. Um diese Zeit wird Olympia gegrndet, das durch den ganzen Lauf seiner Geschichte die Eigenart des so ausgesprochen mnnlichen dorischen Lebensideals bewahrt hat. Die ltesten Fundschichten von Olympia zeigen, da diese Einwanderer eine nur geringe und buerische Kultur besaen. Sie brachten ihren Gttern primitive bronzene Weihgeschenke dar, gehmmerte oder gegossene Pferdchen, Bilder von Kriegern und Wagen, groe Dreife u. a. Ton- und Bronzegert verzierten sie mit den aller einfachsten Mustern, aus Kreisen und Linien zusammengesetzt, die man als das geometrische Dekorations-system bezeichnet. Auf den attischen Gefen, die der gleichen Epoche angehren, finden sich zahlreiche menschliche Figuren im kindlichsten Silhouettenstil. Ganz anders war die Kultur, die Schliemann x) in Mykene fand und die nach und nach an der ganzen Ostkste Griechenlands, von Sparta der die ') Heinrich Schliemann wurde 1822 in einem kleinen mecklenburgischen Orte geboren. Er widmete sich dem Kaufmannsstande und war mehrere Jahre lang unter sehr bescheidenen Verhltnissen zu Amsterdam in einem Bureau ttig. Durch eisernen Flei gelang es ihm sich nach und nach die Kenntnisse der modernen europischen Sprachen anzueignen und seine Lage zu verbessern. Spter in den Besitz eines betrcht-lichen Vermgens gelangt, unternahm er, nachdem er auch noch das Altgriechische erlernt hatte, ausgedehnte Reisen und widmete sich hierauf in Paris mit Begeisterung dem Studium der Altertumswissenschaften. So ausgerstet, fhrte er endlich seinen

10. Altertum - S. 118

1909 - Kempten : Kösel
118 Das Orakel zu Delphi. kreisfrmigen durchbrochenen Scheibe, der welcher bctmt wieder ein Sitz fr die Seherin angebracht war. Vor demselben standen zwei goldene Adlerbilder zu beiden Seiten des Omphalos (Nabels), eines kegelfrmigen weien Bernes1), der den Mittelpunkt des Erdkreises bezeichnen sollte, wo einst die von Zeus aus Ost und West ausgesandten Adler in ihrem Fluge sich begegnet hatten. Zu dem Amte der Seherin, der Pythia oder Pythias, whlte man betagte Frauen der fnfzig Jahre; man erkor sie aus ehrbaren, aber nicht gerade reichen und vornehmen Husern. In der ltesten Zeit soll die Pythia nur einmal im Jahre, in dem Monat, der um die Frhlings-Tag- und Nachtgleiche fiel, den Weissagestuhl bestiegen haben. Zu Plutarchs Zeiten2) wurde monatlich einmal Orakel erteilt, frher jedoch, da der Glaube an das Orakel und der Andrang der Fragenden grer war, waren nur gewisse Tage in jedem Monat als ungnstige bezeichnet, an denen die Pythia den Dreifu nicht besteigen durfte. Auf jeden Fall aber war eine Zeichenbeachtung notwendig um zu erforschen, ob der Tag gnstig sei. Zur Erkennung derselben dienten die Opfer, welche die Befragenden, mit Lorbeer bekrnzt, dem Gotte darbrachten. Die Opfertiere, vorzugsweise Ziegen, aber auch Stiere und Eber, wurden von den Priestern einer genauen Prfung unterworfen. Fiel das Ergebnis nicht befriedigend aus, so galt dies als ein Zeichen, da es dem Gotte nicht gefalle an diesem Tage Orakel zu erteilen. Waren die Zeichen gnstig so betrat die Pythia nach vor-bereitenden Waschungen und Reinigungen das Adyton, trank aus der Quelle Kassotis, nahm Lorbeeren in den Mund und bestieg den Weissagesitz auf dem Dreifu. Priester, die sogenannten Propheten, begleiteten sie und stellten sich neben den Dreifu. Die Befragenden wurden, sofern sie sich nicht auf gewisse Vorrechte berufen konnten, nach einer durchs Los bestimmten Reihenfolge zuge-lassen. Sie hatten ihre Fragen nicht unmittelbar an die Pythia selbst zu richten, sondern an einen der Propheten entweder mndlich oder schriftlich, durch welchen sie dann der Pythia vorgetragen wurden. Der Antwort warteten sie dann in einem anstoenden Gemache des Allerheiligsten. Die Pythia wurde nun durch die aus dem Erdschlunde aufsteigenden Dnste in einen verzckten Zustand versetzt und sprach, was ihr jetzt als Eingebung des Gottes vor die Seele trat, bald in einzelnen abgebrochenen Lauten, bald in deutlichen zusammenhngenden Worten aus. Die neben ihr stehenden Propheten merkten sich alles genau und brachten es dann in metrische Form. Diese war in der Regel der Hexameter. Spter wandte man auch andere Versmae an, bisweilen begngte man sich auch mit der Prosa. Sehr hufig waren die Antworten dunkel und rtselhaft und bedurften selbst wieder einer Auslegung. Aber es entbehrt doch wohl der Berechtigung, x) Vgl. den Stein in der Kaaba zu Mekka! 2) Also um 100 it. Chr.
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