Hilfe und Dokumentation zu WdK-Explorer

Diagramm für Aktuelle Auwahl statistik

1. Lehrbuch der Geographie - S. 2

1839 - Prenzlau : Kalbersberg
2 Die Erde alé Weltkörper. ständige Kugel, vielmehr an zweien Stellen (um die Pole) abge- plattet (ein Sphäroid) ist. §. 3. Man benennt am Erdkörper die zwei Puncte, um welche er sich dreht, die Pole und zwar den einen den Nord, den an- deren den Südpol, die Linie, welche beide verbindet, die Erdare. Acquator heißt ein Kreis, den man um die Mitte des Erdkör- pers gleich weit von beiden Polen entfernt gezogen denkt, und der also die Oberfläche der Erde in zwei gleiche Halbkugeln (Hemisphäre n), die n ö rd l i ch e und die südlich e, theilt. Kreise, die parallel mit diesem angenommen werden, heißen Parallel- kreise; andere, die den Aequator senkrecht durchschneiden und zugleich durch beide Pole gehen, Meridiane. §. 4. Man bezeichnet besonders .180 Meridiane, die den Aequator und alle Parattelkrcise in gleichen Entfernungen (360 mal) durchschneiden; eben so nimt man besonders zwischen dem Aequator und jedem der beiden Pole 90 Parattelkrcise an, die also alle Meridiane in 360 gleiche Theile theilen. Diese Kreis- abtheilungen heißen Grade, und werden wieder jeder in 60 Minuten, diese wieder jede in 60 Secunden u. s. w. abge- theilt. Man nennt die durch die durchschneidenden Parallelkreise bestimmten Grade der Meridiane Breitengrade, und zählt deren vom Aequator an 90 nördliche und eben so viel süd- liche; die durch die Meridiane entstehenden Grade der Parallel- kreise heißen Längengrade, und man zählt sie östlich oder westlich von einem beliebig als ersten Meridian angenommenen Kreise. Anm. Das Herkommen bestimmt als ersten Meridian den durch die kanarische Insel Ferro gezogenen; allein es ist jetzt auch sehr ge- wöhnlich, als den ersten den Meridian der Sternwarte von Paris (20 Grad O. von Ferro) oder auch den der Sternwarte zu Green- wich (17° 40' O. von Ferro) anzunehmen. Unter Lange ohne einen Beisatz ist stets östliche zu verstehen. §. 5. Der Umfang des Aequators ist 5400, der Durch- messer desselben 4718s, der Halbmesser 859f deutsche Meilen. Die Erdare, der gemeinsame Durchmesser aller Meridiane, ist, da die Erde nach den Polen zu abgeplattet ist (§. 2), etwas kleiner als der Durchmesser des Aequators, allein mau betrachtet ge- wöhnlich die Erde als vollständige Kugel, und nimt daher auch die Meridiane als dem Acquator gleich an. Ein Grad desselben, demnach auch der Meridiane, ist 15 deutsche M. lang; die Grade der Parallclkrcise nehmen dagegen nach dem Nord und Südpol zu gleichmäßig ab. Der Inhalt der ganzen Erdoberfläche beträgt (die Erde als Kugel angesehen) etwa 9280006 Quadratmeilcn. Anm. Die Längengrade sind unter 10° Br. 14t M., unser20° 14^??M., unter 80° 43 M., unter 40° 1l4 M., unter 50° »f M.. unter 60° 7i M., unter 70° ltv M., unter 80° 2è M. tätig.

2. Lehrbuch der Geographie - S. 5

1839 - Prenzlau : Kalbersberg
Ihre Stellung im Sonnensysteme. 5 längste Tag, auf der südlichen der kürzeste; alles band vom Nordpol bis zum nördlichen Polarkreise (und dieser auf 24 Stun- den selbst) hat steten Tag, um den Südpol ist bis zum Polar- kreise eben so stete Nacht. §. 14. Auf gleiche Weise geht der senkrechte Stand der Sonne über den Parallelen vom 22 Juni allmählich zum Aegua- tor zurück, über dem die Sonne den 23 September im Hcrbst- äguinoctium zum zweiten Male steht. Zn dieser Zeit nehmen die Tage in der nördlichen Halbkugel wieder ab und in der südlichen zu; der stets erleuchtete Kreis um den Nordpol wird kleiner wie der stets beschattete um den Südpol. Am 23 Sep- tember sind Tage und Nächte wieder allenthalben glerch. Alsdann ändert sich die Stellung der Erde zur Sonne so, daß diese nun über den Parallelen südlich vom Aeguator senkrecht steht, und dies bringt die gleichen Erscheinungen nur für die entgegenge- setzten Hemisphären hervor; die Tage werden in der südlichen Halbkugel länger, in der nördlichen kürzer, die Südpolarländer sind jetzt stets beleuchtet, die um den Nordpol liegenden fortwäh- rend im Schatten. So entfernt sich die Sonne im senkrechten Stande über den Parallelen auch hier bis zum südlichen Wende- kreise, den sie am 22 December erreicht; die Erde ist jetzt im Puncte der größten Sonnenferne, den man den Wintersol- ftitialpunct nennt, und es sind dann die Tage südlich vom Aeguator am längsten, nördlich am kürzesten, und jenseits des südlichen Polarkreises ist steter Tag, jenseits des nördlichen stete Nachts Ebenso kehrt die Sonne von diesem Puncte bis zum 21 März wieder zum Aeguator zurück. §. 15. Hieraus ergiebt sich, daß, während unter dem Aegua- tor beständig 12 Stunden Tag und 42 Stunden Nacht sind, dies an allen übrigen Orten der Erde nur am 21 Marz und 23 September Statt findet, dagegen (in der nördlichen Halbkugel nach dem ersten, in der südlichen nach dem zweiten) die Länge der Tage zunimt, bis am 22 Juni und 22 Dezember in beiden die Tage am längsten sind, worauf die allmähliche Abnahme eintritt. Die Verschiedenheit zwischen der Dauer des längsten und kürzesten Tages ist um so größer, je weiter der Ort vom Aeguator entfernt ist. Bis zu den Polarkreisen haben aber alle Gegenden in 24 Stunden Wechsel von Tag und Nacht, unter den Polarkreisen ist an den Tagen der Solstitialpuncte schon in einmal 24 Stunden keine Nacht, und jenseits derselben dauert Tag und Nacht in jeder Jahreshälfte immer mehr Tage hindurch, während um die Pole jederzeit nur 6 Monat Tag, 6 Monat Nacht »st. Anm. 1. Während unter dem Aeguator jeder Tag 12 Stunden dauert, ist die Tauer des längsten Tages 15 Stunden etwa unter 41°, 18 Stunden unter 5áu 80', 21 Stunden unter 65°. Unter 80' (dem

3. Lehrbuch der Geographie - S. 6

1839 - Prenzlau : Kalbersberg
6 Die Erde als Weltkörper. Polarkreise) dauert der längste Tag 2t Stunden, unter 67° 30' schon 1 Monat, unter 73° 30' 3, unter 84° f> Monate. Sinnt. 2. Dem Tage folgt aber nicht unmittelbar die Nacht, noch der Nacht der Tag, sondern zwischen beiden liegt noch eine Zeit mit schwächerer Beleuchtung, die man die Däntmerung nennt, und die aus der Größe, welche der Sonnenkörper sur uns zu haben scheint, und aus der Brechung der Lichtstrahlen hervorgeht. Die Länge der Dämmerung nimt mit der Entfernuitg vom Aequator zu, während sie unter diesem nur einige Minuten dauert, beträgt sie an den Polen mehrere Monate. 8. 16. Außer der Verschiedenheit der Tageslängen ergiebt sich aus der Stellung der Erde zur Sonne auch der Wechsel unter den Jahreszeiten. Die Sonnenstrahlen bewirken auch auf der Oberfläche der Erde die Erwärmung und zwar desto stärker, je mehr sie senkrecht fallen, um so schwächer aber, je kleiner der Winkel ist, den sie mit der Erd fläche bilden. 8. 17. In den Gegenden vom Aequator bis zu beiden Wendekreisen steht die Sonne innerhalb eines Jahres über jedem Parallelkreise zweimal senkrecht, und ihre Strahlen fallen in der übrigen Zeit des Jahres auch stets noch wenig schief und unter großem Winkel, daher ist hier die Hitze das ganze Jahr hindurch bedeutend, und die Verschiedenheit der Wärme in den verschiedenen Jahreszeiten nicht eben groß. 8. 18. In den Gegenden nördlich und südlich von den Wendekreisen bis zu den Polarkreisen ist der Winkel der Son- nenstrahlen am größten, je näher der senkrechte Stand der Sonne über den Parallelen dem nördlichen oder südlichen Wendekreise kommt, im entgegengesetzten Falle aber am kleinsten. Daher er- halten diese Gegenden eine Zeit hindurch bedeutende Wärme oder einen Sommer, eine andere bedeutende Kälte oder einen Win- ter und zwischen beiden, da die Veränderung des Standes der Sonne allmählich vor sich geht, zwei Zeiten des Uebergauges der beiden entgegenstehenden Jahreszeiten, Frühling und Herbst. Man sieht als Anfangspunete der beiden letzten die Tage an, in denen die Erde in die Aequinoctialpunete ihrer Bahn trilt, (so daß der Frühling in der nördlichen Halbkugel am 21 März be- ginnt), den Sommer und Winter beginnt man mit den Tagen der Solstitialpuncte. Die Verschiedenheit im Grade der Erwär- mung ist je näher nach den Wendekreisen desto kleiner, je näher nach den Polen desto bedeutender; zugleich nimt in der^ letzten Richtung die Wärme der Sommer allmählich ab, die Kälte der Winter zu. 8. J9. Jenseits der Polarkreise erhält die Erde selbst bei einem senkrechten Stande der Sonne über den Wendekreisen die Strahlen derselben schon ziemlich schief, und wenn sie auch diese Gegenden noch so sehr zu erwärmen im Stande sind, daß dadurch hier ein Sommer entsteht, so ist er doch nur kurz und die Wärme

4. Lehrbuch der Geographie - S. 7

1839 - Prenzlau : Kalbersberg
7 Tue Ausbildung der Erdoberfläche. nicht sehr bedeutend. Dagegen fallen die Strahlen in den übri- gen Zeiten des Jahres entweder unter sehr kleinem Winkel auf diese Theile der Erde, oder treffen sie auch Monate lang gar nicht, und daher folgt hier auf den kurzen Sommer fast ohne Uebergang ein anhaltender und strenger Winter. Anm. Der größte Winkel, unter dem die Polarländer von den Sonnen» strahlen getroffen werden, ist nur 47°. §. 20. Mach diesem Wechsel der Jahreszeiten theilt man die Oberfläche der Erde in Zonen, und unterscheidet die heiße oder Tropenzone, welche die Wendekreise einschließen, die beiden gemäßigten (die nördliche und südliche) zwischen den Wende und Polarkreisen und die nördliche und südliche Polarzone jenseits der Polarkreise. Von den 9280000 Oua- dratmeilen, welche die Oberfläche der Erdkugel enthält (§. 5), kommen auf die heiße Zone etwa 3700000, auf die beiden gemä- ßigten 4820000, auf die kalten nur 760000. Zweiter Abschnitt. Ueber die Ausbildung der Erdoberfläche. 21. Die Untersuchung, wie die Erdoberfläche ihre jetzige Form erhalten habe, läßt sich, da über die Entstehung des Erd- körpers nichts als Vermuthungen aufgestellt werden können, nur so führen, daß man von ihrem fetzigen Zustande ausgeht. Wenn man diesen genauer in das Auge faßt, so bieten sich zuerst schon im Acußeren große Verschiedenheiten dar; weite Räume sind lief ausgchölt und mit Wasser angefüllt, andere Theile, oft selbst bis zu bedeutenden Höhen, über diese Wasserflächen erhaben. Da sich der Boden jener Hölungen unserer Erforschung fast gänzlich entzieht, so muß sich diese auf die hervorragenden Theile, das Land, beschränken. §. 22. In den niedrigsten Landstrichen an den Meeren und am Fuße der Höhen findet man gewöhnlich lockeres Erdreich aus lose und ohne Ordnung aufgeschütteten Massen von Sand, kleinen Steinen u. s. w. gebildet, die bei genauerer Untersuchung sich hauptsächlich als aus der Zerstörung der in der Nähe befindlichen Gcbirgsmassen hervorgegangen ergeben; man erkennt ferner in der Weise, wie sich diese Massen über einander gelagert finden, gewöhnlich sehr deutlich, daß die Ablagerung derselben durch die Thätigkeit des Wassers erfolgt sein muß. Anm. Man nennt alle diese Massen gewöhnlich die jüngsten oder Allu« vialbildu ngen.

5. Lehrbuch der Geographie - S. 35

1839 - Prenzlau : Kalbersberg
35 Klimatologie. §. 107. Was den Einfluß der Beschaffenheit der Erdober- fläche auf die Wärmevertheiluug betrifft, so ist dieser besonders ein doppelter. Zuerst sind nämlich die unteren Schichten der Athmo- sphäre die wärmsten, je weiter von der Meeresfläche entfernt, desto kälter werden sie, und daher erreicht man auf hohen Bergen zuletzt eine Region, wo die mittlere Temperatur sich nie über den Gefrier- punet erhebt, und wo sich nur Eis und Schnee findet, die bereits erwähnte Schneeregion (§. 42). Bei der ungleichen Wärme- verthcilung an den verschiedenen Orten des Erdbodens und der Gleichmäßigkeit in der Abnahme der Wärme über demselben, (sie beträgt in den unteren Luftschichten einen Grad auf etwa 6 bis 700 Fuß), nimt die Höhe der Schneelinie natürlich vom Aequator nach beiden Polen zu allmählich ab. Anm. Daraus folgt auch, daß das Klima (und zugleich alles davon Ab- hängige) auf den Bergen in niederen Breiten dem der Ebenen in hö- heren Breiten entsprechen muß. §. 108. Außerdem wirkt die Wärme auf das Land und das Wasser sehr verschieden. Das erste nimt sie leichter an und erwärmt sich daher schneller und in höherem Grade; eben so rasch aber verliert es sie auch wieder und erkaltet schneller und in größerem Maaße. t Dagegen wird das Wasser viel langsamer erwärmt und erkältet. Die über dem Lande und dem Wasser liegenden Luftschichten nehmen dieselbe Art des Wechsels an. Hieraus folgt, daß auf und am Wasser die Differenzen in der Tages und Jahrestemperatur weder so bedeutend sein noch so plötzlich eintreten können als im Inneren des Landes. §. 109. Aus diesen Hauptursachen, zu denen noch vielfache lokale und die gleich zu erwähnenden Einflüsse, welche die Luft selbst ausübt, kommen, erklären sich die Veränderungen in der Wärmeverrheilung, welche das aus der Stellung der Erde zur Sonne sich ergebende Gesetz für dieselbe erfährt. Bestimmt man nun die mittlere Jahrestemperatur einzelner Orte, (wobei die Warme der höheren nach dem. oben angegebenen (§. 107) Ver- hältnisse auf die Meeresfläche rcdueirt werden muß), so ergicbt sich, daß Orte unter gleicher Breite ganz gewöhnlich eine ver- schiedene Temperatur haben, und es lassen sich alle Puñete mit gleicher mittlerer Temperatur durch Linien verbinden, die man die Isothermen nennt. Sie umgeben die ganze Erdkugel ähnlich wie die Parallelen, können aber (schon der ungleichen Vertheilung von Wasser und Land halber) nicht mit diesen zusammenfallen. Anm. Tie Isotherme von 8" Reanmur z. B- berührt in der nördlichen Halbkugel in Amerika die Mündung des Columbia, den untersten Theil des Missuri, Cincinnati, Newyork, in Europa die Sudspitze von Jreland, die Insel Man, die Gegenden von London, Emden, El- berfeld, Fulda, Tangermunde, Jungbunzlau, Krakau, Odessa, in Asien das Nordende des kaspischen Meeres, das Sudende der Insel Ieso.

6. Lehrbuch der Geographie - S. 36

1839 - Prenzlau : Kalbersberg
30 Klimatol o g i e. §. 110. Vergleicht man die Isothermen mit den Parallelen und unter sich, so ergicbt sich, das; sie zwischen den Wendekreisen nocl' am meisten mit den Parallelen übereinstimmen, (eine Folge der größeren Gleichförmigkeit der Wärme und der ziemlich gleichen Vertheilung von Wasser und Land innerhalb der Tropenzone), daß aber die südliche Halbkugel eine geringere und nach S. zu schneller abnehmende Wärme als die nördliche besitzt, was aus dem Uebergewicht des Wassers auf der Südseite der Erdkugel erklärt werden zu müssen scheint. Noch merkwürdiger ist es, das; auf der nördlichen Halbkugel die Isothermen einen gleichmäßigen Unterschied zwischen den Ost und Westküsten der alten und der neuen Welt zeigen, die letzten (wie das Innere der Continente) sind stets wärmer als die ersten. Anm. 1. So schneidet die Isotherme von 12" R. die Ostküste von Ame- rika in 36°, die westliche von Europa in 4a", die von 0° R. die erste in 53°, die zweite gar erst in 67»; die Isotherme von 8» die Ostküste Asiens in 42», die westliche Amerikas in 45» Bt. Anm. 2. Die höchste Isotherme des Erdbodens scheint die von 22?-° R. zu sein; sie liegt im großen Ocean großentheils auf der südlichen, sonst auf der nördlichen Seite des Aequators. §. 1ij. Diese Verschiedenheit in der Richtung der Isother- men hat ihren Grund außer in gewissen lokalen Verhältnissen wohl noch darin, daß es nicht der wahre Nordpol ist, der die geringste Mitteltemperatur besitzt, sondern daß es in der nördlichen Polarzone zwei solcher Puncte (die nördlichen Kältepole) giebt, um deren jeden sich ein System von Isothermen lagert, die jedoch bald in einander übergehen. Sie liegen 11 bis 12 Brei- tengrade vom wahren Pole entkernt, der eine nördlich von Ame- rika in 100" W. Lg., der andere nördlich von Asien in 120" O. Lg. Wahrscheinlich entsprechen ihnen auch in der südlichen Polarzone zwei südliche Kältepole. Anm. Die Durchschnittstemperatur der nördlichen Kältepole ist berechnet die des amerikanischen zu 15*-°, die des asiatischen zu I3ö° Kälte. §. 112. Die Verthcilüng der Wärme in den verschiedenen Jahreszeiten ist nicht an allen Orten, welche dieselbe Isotherme haben, gleich. Namentlich wird (abgesehen von lokalen Einflüssen) wegen des oben erwähnten Verhältnisses der Wärme zum Wasser (§. 108) in der Nähe der Oceane weder die Sommerhitze noch die Winterkälte so bedeutend sein als im Inneren der Continente. Dadurch entsteht der Unterschied zwischen dem continentaten und dem oceanischen Klima; das erste bezeichnen größere Ertrcme, strenge Winter und heiße Sommer, das zweite gleich- förmigere, das (durch Vermittelung der Winde) oft noch weit über die an die Oceane stoßenden Theile der Continente sich ver- breitet, kühlere Sommer und mildere Winter. Anm. \. So liegen Fort Johnston in Nordkarolina und Funchal auf

7. Lehrbuch der Geographie - S. 211

1839 - Prenzlau : Kalbersberg
Mitteleuropa. Tas niederländisch-rheinische Tiefland. 211 Thätigkeit ist es besonders, welche den Bewohnern des Rhcindeltas und der Nortseeküsten ihren eigenthümlichen Charakter verliehen hat. Durch alles dies wird in diesem Tieflande in so kleinen! Raume eine Abwechselung in der Bildung erzeugt wie sonst in keinem der Erde; wenige sind ferner auf so merkwürdige W.ise von großen und kleinen Flußarmen und Kanälen durchzogen, und ein so gebildetes Land, dazu noch Zurch seine Weltstelluttg überaus be- günstigt, mußte ein Kulturland werten wie wenige auf der Erde. (A nm. Tie Stellung der Niederlande zu Frankreich, Mittel und Nord- deutschland und England. Belgien das Schlachtenland Europas, seine Schicksale als Uebergangsland seit den Zeiten Cäsars und des Civilis lis aus unsere Tage. Der Einfluß der Landesnatur auf Ge- schichte, Bildung und Leben der F land rer, Holländer und Friesen. Die Seeherrschaft der Holländer). §. 485. Der bei weitem bedeutendste Fluß des Tieflandes ist der Rhein, der bei Bonn aus dem Durchbruchsthale des niederrheinlscheu Berglandes (§. 453) tritt, dann in einem reichen, ebenen Thäte nach Nw. fließt, das schon von der Ruhr- mündung an des Schutzes von Dämmen bedarf; der breite, tiefe Fluß, der bis Köln Seeschiffe trägt, hat nämlich durch die Natur seines Queluandcs zu jeder Jahreszeit Fülle au Wasser. An der holländischen Gränze wendet er sich nach W. und bildet nun sein Delta, welches das größte Europas und das ausgcbildetste und zugleich historisch bedeutendste des ganzen Erdbodens ist. -Bei Pannerden beginnt die Theilung in zwei Hauptarme, Rhein und Waal, die parallel nach W. gehen; aus dem ersten führt bald darauf die Assel nach N. zur Zuyderzce, westlicher folgt eine neue Theilung bei Wyk by Duurstede, der Hauptarm Leck, geht grade nach W., der andere sehr unbedeutende (der krumme und alte Rhein), aus dem die Bechte zur Zuyderzce führt, nach Nw., wo er sonst versiegte, jetzt durch einen Kanal in das Meer geleitet ist. §. 4so. Die Waal nimt tiefer bei Gorkum die Maas auf und ihren Namen an; dann bildet sie in Sw. eine Menge flacher Inseln (Biesbosch). Ein anderer Arm geht nach W. bis Doortreebt und theilt sich in zwei Arme, welche die Insel Assel monde umschließen, der nördliche, die M erwe, nimt bald den Leck auf und heißt nun wieder Maas, verbindet sich bei Blaardiugen mit dem südlichen, der alten Maas, und fällt dann in das Meer; für die Schiffahrt ist dies der Hauptarm. Bom Biesbosch geht ein breiter Arm nach Sw., der Hollands- dicp, später (unter dem Namen Haringvlict) uach Nw., er umschließt mit der alten Maas die Inseln Land van Boorn und Beycrland. Aus ibm führt ein anderer Arm (der 14 *

8. Lehrbuch der Geographie - S. 303

1839 - Prenzlau : Kalbersberg
Drittes Buch. D! c oceanische E r d h ä l f t e. Erster Abschnitt. Per Continent Australien. §. 671. Der Continent Australien reicht von 10" 41' (C. York) bis 39° 11' S. Bt. (C. Wilson) und 112° 46' (C. Inscription) bis 153° 40' O. Lg. (C. Byron). Der Flächeninhalt beträgt (mit Einschluß der nahe liegenden Inseln) 144000 Qm., es ist also der kleinste Continent; die Länge von S. nach N. ist 430, die Breite 540 M., die Form ungefähr die eines Ovals mit einer bedeutenden Einbiegung ans der Südseite. Es liegt von den übrigen Continentcn getrennt und ganz von Oceanen umgeben, in O. vom großen, in W. vom indischen, auf der Nordseite scheidet cs die Torresstraße von der Insel Neuguinea. Auch weicht es darin von allen Continentcn ab, daß cs nur in der südlichen Hemisphäre (zwei Fünftel etwa in der heißen, der Rest in der gemäßigten Zone) liegt. Der Küstenumfang beträgt gegen 1950 M., so daß auf 1 M. desselben 74 Qm. Inhalt kommen. §. 672. Australien zeigt schon gewissermaßen dadurch, daß cs sich fast in der Mitte der oceanischen Erdhälfte ausbreitet, den Grundcharakter seiner Bildung, das überwiegende und einseitige Hervortreten der oceanischen Natur, an; es steht also an der Spitze derjenigen Contincnte, die wir die oceanischen nannten (§. 573), im Gegensatz gegen die der alten Welt, in deren Reihe ihm Afrika entspricht, es verhält sich zu Amerika, wie dieses zu Asien und ist seiner Einförmigkeit halber einer der unausgebildct- ften Continente der Erde. Seine Küstenbildung ist höchst einförmig und einfach, große Meerbusen sind selten, Halbinseln fehlen ganz; dennoch ist das Verhältniß der Küstenlänge zum Flächeninhalt, auf welchem die Zugänglichkeit beruht, günstiger

9. Lehrbuch der Geographie - S. 3

1839 - Prenzlau : Kalbersberg
3 Ihre Stellung im Sonnensysteme. §. 6. Die Eintheilung der Erdoberfläche durch die Purallelkreise und Meridiane gewährt ein sehr bequemes Mittel zur Bestimmung der geographischen Lage aller Puncte auf der Erde; denn da man durch jeden einen Parallelkreis und einen Meridian ziehen kann, so wird seine Lage durch die am Meridiane zu mes- sende Entfernung vom Aequator (seine Breite) und durch die am Parallelkreise gegebene Entfernung vom ersten Meridiane (seine Länge) festgestellt. Anm. 1. Beispiele sind die Lage von Berlin unter 52° 31' N. Bt., 31" 3' O. Lg., Newnork unter 40» -13' N. Bt., 56" 21' Sb. Lg., Rio Janeiro unter 22" 51' S. Bt., 25" 34' Sb. Lg., Sidney unter 33" 52' S. Bt., 168" 31' O. Lg. Anm. 2. Nimt man sich auf einem bestimmten Puncte der Erdoberfläche Memchen an, so nennt man die ihnen gegenüber auf der anderen Halbkugel in entgegengefetzter Breite und Lange sich besindenden ihre Gegenfüßler (antípodas), solche, die auf entgegengesetzten Seiten desselben Parallelkreises wohnen, heißen Nebenwohner sperioeci), die unter demselben Meridian in entgegenstehenden Breiten befindlichen Gegenwohner (antoccij. §. 7. Bon besonderer Wichtigkeit ist das Verhältniß der Erde zur Sonne, da sie, ein ursprünglich dunkler Körper, durch die Strahlen derselben Licht und Wärme, die Quelle und Be- dingung alles Lebens, empfängt. §. 8. Die Erde hat außer einer Bewegung um sich selbst (nämlich um ihre Are) noch eine zweite um die Sonne; sie um- kreiset diese von West nach Qst in einer Ellipse, in deren einem Brennpuncte die Sonne siebt, und ist daher nicht jederzeit ihr gleich nahe, doch so daß sie in ihrer Sonnennähe (Perihelium) nur um 3v ihrer Entfernung (etwa 700000 Meilen) näher ist als in ihrer Sonnenferne (Aphelium). Die Stellung der Erde bei diesem Umlaufe um die Sonne ist so, daß die Erdare mit der von der Erde umkreiseten Ebene einen Winkel von 664° bildet. Anm. Die Bahn der Erde heißt gewöhnlich die Ekliptik; auch bezeich. net man damit den Kreis auf der Erdoberfläche, in welchem die Ebene der Erdbahn die des Aequators durchschneidet, und der auf beiden Seiten des letzten bis 234° von ihm abweicht.- Zwei durch diese beiden äußersten Puncte des Ekliptikkreises gezogene, also 23-l° vom Aequator entfernte Parallelkreise heißen diesben de kr eise (Tropen) und zwar aus der nördlichen Halbkugel der des Krebses, auf der südli- chen der des Steinbocks-. Zwei andere Parallelkreise, 234° vom Nord und vom Südpol entfernt gezogen, heißen die Polarkreise. §. 9. Man nennt den Zeitraum, in dem die Erde sich um sich selbst dreht, einen Tag, und theilt ihn in 24 Stunden. Die meisten Theile der Erde können nur eine gewisse Zahl der Stun- den durch die Sonne erleuchtet werden, die übrige liegen sie, von ihr abgewendet, im Schatten, oder es ist Nacht. Die Zeit, 1 *

10. Lehrbuch der Geographie - S. 4

1839 - Prenzlau : Kalbersberg
4r Die Erde als Weltkörpcr. welche die Erde zur gänzlichen Vollendung ihres Sonnenumlaufes braucht, heißt ein Jahr. 8. 10. Aus der schiefen Stellung der Erde zur Ebene ihrer Bahn, so wie aus der Beschaffenheit dieser letzten erklären ffch die Wechsel in der Beleuchtung der Erdfläche an verschiedenen Orten und zu verschiedenen Zeiten des Jahres. Den Theil der Erdober- fläche, welchen die Sonne erleuchtet, nennt man den Beleuch- tung skreis; er durchschneidet alle Parallelkreise, in der Regel aber alle ungleich, nur den Aequator stets in gleichen Hälften. Daher haben die unter einem Parallclkreise liegenden Orte alle die gleise Zahl von Stunden Tag und Nacht, allein jede zwei Parallclkreise in der Regel verschiedene; nur unter dem Aequator ist beständig Tag und Nacht gleich. 8. J i. Aus dem Obigen crgiebt sich ferner, daß während des jährlichen Umlaufes der Erde die Sonne über verschiedenen Parallelen senkrecht zu stehen kommen muß. Zweimal steht sie so über dem Aequator (den 21 März und 23 September), und der Belenchtungskrcis durchschneidet dann alle Parallelen in gleichen Hälften, und berührt die beiden Pole; daher ist alsdann allent- halben auf der Erde Tag und Nacht gleich, und an beiden Polen ist 24 Stunden lang Tag. Davon nennt man jene beiden Puncte in der Erdbahn die Aequinoetialpuncte. §. J2. Nach dem 21 März (dem Frühlingsäquinoe- tium) steht die Sonne über den nächsten Parallelen nördlich vom Aequator senkrecht, der Bclenchtnngskreis durchschneidet die Parallelen beider Halbkugeln in ungleichen Hälften, allein in der nördlichen ist der erleuchtete Theil der größere, in der südlichen der kleinere; um den Nordpol werden nach und nach ganze Pa- rallclkreise fortwährend erleuchtet, während um den Südpol die entsprechenden stets im Schatten bleiben. Daher werden nach dem 21 März in der nördlichen Halbkugel die Tage länger, in der südlichen kürzer, die Gegenden um den Nordpol haben fort- während Tag, während die um den Südpol Nacht haben. §. 13. Indem die Sonne in ihrem senkrechten Stande über den nördlichen Parallelen sich immer mehr vom Aequator entfernt, erreicht sie endlich den nördlichen Wendekreis am 22 Juni, wo die Erde in der Erdbahn zugleich der Sonne am nächsten steht; diesen Punct nennt man den einen Sölstitialpunet des Sommers. Da sie sich über keine nördlicheren Parallelen senkrecht erhebt, sondern von dieser größten Abweichung vom senkrechten Stande über dem Aequator wieder zu ihm zurückkehrt, so wird sie, indem sie über dem Wendekreise steht, die Parallelen am ungleichsten durchschneiden; um den Nordpol sind dann alle bis zum Polarkreise stets erleuchtet, um den Südpol beschattet. Daher ist alsdann auf der nördlichen Halbkugel allenthalben der
   bis 10 von 12 weiter»  »»
12 Seiten  
CSV-Datei Exportieren: von 12 Ergebnissen - Start bei:
Normalisierte Texte aller aktuellen Treffer
Auswahl:
Filter:

TM Hauptwörter (50)50

# Name Treffer  
0 0
1 0
2 0
3 0
4 0
5 0
6 0
7 5
8 0
9 0
10 0
11 0
12 0
13 0
14 0
15 0
16 0
17 0
18 0
19 0
20 0
21 7
22 0
23 0
24 3
25 0
26 0
27 0
28 0
29 0
30 0
31 0
32 1
33 0
34 0
35 0
36 0
37 0
38 0
39 0
40 0
41 0
42 0
43 0
44 0
45 0
46 0
47 0
48 0
49 7

TM Hauptwörter (100)100

# Name Treffer  
0 2
1 0
2 0
3 2
4 0
5 0
6 0
7 0
8 0
9 0
10 0
11 0
12 4
13 0
14 0
15 0
16 0
17 0
18 0
19 0
20 0
21 2
22 0
23 0
24 0
25 0
26 0
27 7
28 2
29 0
30 0
31 0
32 0
33 0
34 0
35 0
36 0
37 0
38 0
39 0
40 0
41 0
42 0
43 0
44 0
45 0
46 0
47 0
48 1
49 0
50 6
51 0
52 0
53 0
54 0
55 0
56 0
57 0
58 0
59 0
60 0
61 0
62 0
63 0
64 0
65 0
66 0
67 0
68 0
69 0
70 1
71 0
72 0
73 0
74 0
75 0
76 0
77 0
78 0
79 0
80 1
81 4
82 0
83 0
84 0
85 0
86 0
87 0
88 0
89 0
90 0
91 0
92 4
93 0
94 0
95 0
96 0
97 0
98 0
99 0

TM Hauptwörter (200)200

# Name Treffer  
0 0
1 0
2 0
3 0
4 0
5 0
6 128
7 0
8 0
9 0
10 0
11 5
12 0
13 0
14 95
15 0
16 0
17 0
18 0
19 0
20 13
21 0
22 0
23 2
24 41
25 3
26 0
27 0
28 2
29 4
30 0
31 3
32 29
33 2
34 64
35 0
36 6
37 0
38 1
39 0
40 0
41 0
42 1
43 0
44 0
45 9
46 1
47 9
48 1
49 0
50 0
51 0
52 2
53 13
54 1
55 0
56 0
57 1
58 0
59 0
60 0
61 0
62 0
63 0
64 0
65 0
66 0
67 0
68 5
69 0
70 1
71 0
72 0
73 0
74 4
75 0
76 14
77 0
78 0
79 0
80 0
81 9
82 0
83 48
84 0
85 1
86 15
87 20
88 0
89 7
90 23
91 1
92 0
93 1
94 0
95 18
96 3
97 0
98 1
99 0
100 0
101 0
102 0
103 0
104 27
105 0
106 0
107 0
108 2
109 58
110 3
111 0
112 0
113 0
114 0
115 0
116 0
117 0
118 1
119 80
120 0
121 0
122 0
123 0
124 2
125 0
126 9
127 46
128 0
129 0
130 2
131 7
132 0
133 34
134 28
135 3
136 12
137 1
138 8
139 19
140 0
141 0
142 0
143 0
144 0
145 0
146 0
147 0
148 0
149 5
150 0
151 0
152 2
153 14
154 0
155 0
156 0
157 0
158 0
159 16
160 13
161 0
162 0
163 0
164 5
165 0
166 0
167 0
168 0
169 0
170 0
171 0
172 0
173 2
174 1
175 14
176 2
177 1
178 28
179 1
180 12
181 0
182 1
183 14
184 32
185 3
186 3
187 0
188 1
189 0
190 0
191 0
192 0
193 160
194 0
195 1
196 0
197 3
198 0
199 0