Hilfe und Dokumentation zu WdK-Explorer

Diagramm für Aktuelle Auwahl statistik

1. Kleines Lehrbuch der Erdbeschreibung und Geschichte - S. 8

1821 - Magdeburg : Rubach
3 Erster Abschnitt. §400 Meilen, ihre Oberfläche enthält 9,288,000 Qna- Lratmeilen, d. h. 9,288,000 Stücken Landes, welche eine Meile lang und eine Meile breit sind, würden auf ihr Raum haben. Welch' eine Größe! Und doch ist sie klein gegen die Sonne, gegen die zahl- losen Gestirne, welche wir am Himmel erblicken! Was muß das für ein Herr seyn, der diese Welten geschaffen und ihnen Allen ihre Stellung und ihre Bahnen angewiesen hat! Mel Es ist das Heil uns rc. Wie groß, 0 Gott! ist deine Macht! du Herr, durch den wir leben, wie viel hast du hervorge- bracht, wie viel auch uns gegeben! Wer überschaut das Sternenheer? Wer zählt die Welten weit umher? Wer zählt die Welten alle? Herr, der du Erd' und Himmel füllst, dein Allmachtsruf: Es werde! bewirkt im Himmel, was du willst, bewirkt es auf der Erde. Zu hoch ist nichts für deine Kraft. Was ist, ist dein, und Alles schafft dein unerforschter Wille. Welch' eine Tiefe des Reichthums, beydes der Weisheit und Erkenntniß Gottes! Rom. n, 33. Wenn sich eine Kugel fortbewegt, so kann man sich in derselben eine Linie denken, welche sich nicht dreht und nur mit der Kugel ihren Platz verändert. So bewegt sich auch die Achse des Wagens, ohne sich umzudrehen. Auch in der Erde nimmt man eine solche Linie an und nennt sie die Erdachse. Sie ist etwa 1720 Meilen lang. Ihre beyden End- punkte heißen Pole, Nordpol und Südpol. Gerade in der Mitte zwischen beyden denkt man sich um die ganze Erde eine Linie gezogen, welche Gleicher (Aequator) heißt und die Erde in die Nördliche und südliche Hälfte theilt. Man nennt ihn oft auch gerade zu die Linie. Diese beyden Punkte und den Gleicher zieht man sich auch auf der künst- lichen Erdkugel (d. Globus).

2. Kleines Lehrbuch der Erdbeschreibung und Geschichte - S. 10

1821 - Magdeburg : Rubach
10 Erster Abschnitt. nennt. Außer dieser Linie seht ihr hier von Nor- den nach Süden mehre andere Linien gezogen. Sie heißen Mittagslinien. Eine derselben theilt, wie hier diese, welche die Kreisflächen auf unserer Weltcharte einschließt, die Erde in die westliche und östliche Halste, .und auch sie ist in z6o Theile oder Grade eingetheilt. Nach diesen beiden Linien be- stimmt man die Lage eines jeden Ortes auf der Erde. Man giebt z. B. an, wie viele Grade der- selbe vom Aequator an nach Norden oder Süden und wie weit er von der Mittagslinie an nach We- sten öder Osten liege. Jenes nennt man die nörd- liche oder südliche Breite, dieses die östliche oder westliche Lange. Sagt euch nun z. B. Je- mand, daß eine Stadt unter dem io Grade der westlichen Länge und den 40 Grade der nördlichen Breite liege, so zahlt ihr nur an der Mittagslinie vom Aequator nach Norden zu 40, und am Aequator von der Hauptmittagslinie nach Westen zu 10 Grade ab und denkt euch dann von diesen Puncten aus zwey gerade Linien nach Westen und Norden ge- zogen, und ihr werdet so leicht den Ort auf der Charte da finden, wo beyde Linien sich treffen. Außer diesen Linien seht ihr hier auf der Welt- charte -auf beyden Seiten des Aequators, nach Nor- den und Süden zu, noch zwey andere Linien ge- zogen. Sie sind von dem Aequator 23^ Grad ent- fernt und heißen Wendekreise, der nach dem Nordpole zu liegende der Wendekreis des Kreb- ses, der südliche der Wendekreis des Stein- bocks. Zwischen diesen und den Polen endlich, 23l Grad von jedem Pole entfernt, seht ihr hier den nördlichen und südlichen Polarkreis. Die Wendekreise sowohl, als die Polarkreise sind überall gleich weit von dem Aequator entfernt. — Ihr werdet schon in andern Stunden gehört haben, daß es nicht, überall auf der Erde gleich warm und gleich kalt ist. Die Lander, welche zwi- schen den Wendekreisen liegen, sind am heißesten.

3. Kleines Lehrbuch der Erdbeschreibung und Geschichte - S. 9

1821 - Magdeburg : Rubach
D i e Erde. 9 Ihr habt gewiß schon gesehen, daß man fast jeden Gegenstand, wie z. V. ein Haus, einen Thurm it. s. w. in kleinen nachbilden kann. Es geschieht dieß, damit auch der, welcher den Gegenstand selbst nicht zu sehen bekommt, sich eine Vorstellung davon machen könne. Aus demselben Grunde hat man die Erde in kleinen nachgebildet und die einzelnen Länder und Meere auf einer kleinen Kugel verzeich- net. Sie soll ein Bild von der Erde geben und giebt dieß Bild deutlicher, als eine bloße Charte. So wie man nämlich ein Haus nicht immer nach- bildet, sondern meistens nur einen Riß von dem- selben macht, so hat man auch die Erde auf zwey Kreisflächen verzeichnet, welche die beyden Hälften der Erdkugel vorstellen sollen. Man nennt sie W e lt- charten oder Pl aniglobien. Daß auf densel- den nicht Alles stehen kann, versteht sich von selbst, weil sie viele Millionen Mal kleiner sind als die Erde. Seht hier eine solche Weltcharte. Hier ist der eine, dort der andere Pol. Die Weltgegend, nach diesem Pole zu, heißt Mitternacht oder Norden; die welche nach diesem Pole zu liegt, Mittag oder Süden. Wendet ihr euch mit dem Gesichte nach Norden, so habt ihr zur rechten Hand Morgen oder Osten, zur linken Hand Abend oder Westen. Man nennt dieß die vier Weltge- genden uno sie müßt ihr euch merken, wenn ihr euch auf der Charte zurecht finden wollt.*) Die^Linie, welche hier gerade mitten durch die Weltcharte geht, ist der Gleicher (Aèquator). Er ist wie jede Kreislinie (und das ist auch diese, wenn ihr sie euch um eine künstliche Erdkugel gezogen denkt) eingetheilt in 360 Theile, welche man Grade *) Wo die Sonne aufgeht ist Morgen, wo sie unter- geht Abend. Seht ihr nach Morgen, so habt ihr rechts Süden, links Norden. Alle Ki'-chen sind so gebauet, daß der Altar nach Morgen, der Thurm nach Abend zu liegt. —

4. Kleines Lehrbuch der Erdbeschreibung und Geschichte - S. 11

1821 - Magdeburg : Rubach
1 Die Erde. X i Man kennt in ihnen kein Eis, keinen Schnee, sondern nur eine Regenzeit, welche hier die Stelle des Win- ters vertritt. Man nennt sie die Lander der heißen Zone. Kälter schon ist es in den Ländern, welche zwischen den Wende- und Polarkreisen liegen, in den beyden gemäßigten Zonen. Die Winter werden in ihnen um so kalter und länger, je näher das Land einem der Polarkreise liegt. — Jen- seits der Polarkreise endlich nach den Polen zu, in den beyden kalten Zonen, hat man lange Winter und sehr kurze Sommer, bis zuletzt ganz nahe an den Polen unermeßliche Eisfelder den Menschen von allen weitern Vordringen abhalten. An den Pol selbst ist noch kein Mensch gekommen. — In der heißen Zone sind die Tage und Nächte fast immer und überall gleich lang, in den gemäßigten Zonen hat der längste Tag in Deutschland 164 Stunde, nahe an den Polarkreise aber geht die Sonne um Johannis aus mehre Tage gar nicht unter, aber auch um Weihnachten aus mehre Tage gar nicht auf. An den Polen selbst endlich dauert der Tag 6 Monat, d. h. die Sonne geht ein ganzes halbes Jahr lang nicht unter, aber nun auch in dem ganzen andern Halbjahre nicht auf. Das Licht des Mondes und der Sterne und das Nord- licht (s. unten) ersetzen dem Nordländer in dieser langen Nacht das fehlende Sonnenlicht. — Die ge- mäßigten Zonen umfassen den größten Theil der Erde. Wenn man sich nämlich die ganze Ober- fläche derselben in iooo Theile getheilt.denkt, so kommen auf die beyden gemäßigten Zonen 520 sol- cher Theile, auf die heiße 398, auf die beyden kal- ten nur 82. Die Oberflache der Erde besteht aus Land und Wasser. Dieses nimmt bey weitenden größ- ten Theil ein. Es umgiebt die Länder, durchströmt sie und sammelt sich in ihnen in Teichen und Seen. Man nimmt fünf Hauptmeere an; eben so wird das

5. Neubearbeitetes Lehr- und Lesebuch gemeinnütziger Kenntnisse für katholische Elementar- und Sonntagsschulen - S. 151

1834 - Ehingen a.d.D. Leipzig : Herbig Feger
151 Zehnte Abtheilung. Von der Zeitrechnung. Eintheilung der Zeit. Die Dauer, worin etwas ist oder geschieht, nennt man Zeit. Die Zeit dauert oder währt zwar immer fort, aber man kann sie doch, nach den Veränderungen und Vorfällen, welche in ihr geschehen, eintheilen, und nach der Dauer ge- wisser Dinge und Begebenheiten gleichsam messen. Die Zeit wird vornehmlich durch die Bewegungen der Sterne am Himmel, besonders durch den Gang und Stand der Sonne und des Mondes eingetheilt; denn die Bewegungen dieser Gestirne erfolgen immer auf daö Genaueste in immer gleichen Zeiträumen. Welchen Zeitraum wir ein Jahr nennen. Ein Jahr ist auf unserer Erde verlaufen, wenn sich die- selbe einmal ganz in ihrem Kreise um die Sonne herum be- wegt hat; dazu braucht sie 365 Tage und beinahe 6 Stunden. Die 6 Stunden machen alle 4 Jahre wieder einen Tag, der hinter den 23. Februar eingeschaltet wird; ein solches von 366 Tagen nennt man ein Schaltjahr; die andern hei- ßen gemeine Jahre. Die Entstehung der Jahreszeiten. Die verschiedenen Jahreszeiten entstehen von dem Um- gänge der Erdkugel um die Sonne und der dadurch veränderten Richtung der verschiedenen Erdgegenden gegen dieselbe. Wenn die Sonnenstrahlen zur Mittagszeit am schiefsten auf unsere Erdgegend fallen, so erwärmen sie und am wenigsten und wir haben alsdann Winter, fallen sie aber mehr senkrecht herab, so haben sie viel mehr Kraft, die Gegenstände zu er- wärmen und dann haben wir Sommer. Weil aber dieser Uebergang von der Kälte zu der Wärme in unsern Gegen- den nur allmählig geschieht, so haben wir zwischen Som- mer und Winter ein paar mittlere Jahreszeiten— der Früh- ling und Herbst.

6. Deutsches Lesebuch für die oberen Abtheilungen ein- und mehrklassiger Elementarschulen in der Stadt und auf dem Lande - S. 190

1853 - Frankfurt : Trowitzsch
190 Inklination nennt. Im mittleren Europa sinkt das nach Norden gerichtete Ende der Magnetnadel nahe an 70 Grad herab. Dass der Kompass diese Erscheinung nicht angiebt; wundert euch; denn Mancher von euch hat wohl einen; — es liegt aber daran, weil bei diesem Instrumente die Magnetnadel nicht in ihrem Schwerpunkte aufgehängt ist. In der Nähe des Aeqnators befindet sieh eine Linie, wo die Nadel gar keine Inklination zeigt, Man nennt diese den magnetischen Aequator. Südlich von ihm neigt sich das nach Süden gerichtete Ende der Nadel unter den Horizont. Es giebt zwei Punkte der Erde, an welchen die Nadel sieh senkrecht stellt. Diese Punkte nennt man die Pole des Erdmagnetismus. Den Nordpol hat der Kapitaln John Ross im Jahre 1801 in 280" östlicher Länge und 70" nördlicher liroite gefunden. Den südlichen Pol zu erreichen, ist ihm bei einer späteren Expedition nicht gelungen; seine Lage lässt sieh daher nur vermuthen. Zu den schlagendsten Beweisen für den Erdmagnetismus gehört auch die Erfahrung, dass Eisenstäbe, lothrccht aufgehängt und so längere Zeit der freien Luft ausgesetzt, von selbst magnetisch werden. Daher ist auch nicht zu befremden, dass allerlei eiserne Geräthc und Werkzeuge, namentlich solche, die durch Reiben, Stössen, Werfen u. s. w. oft in Erschütterung gerathen, allmählig Eisenfeile anziehen und magnetische Pole bekommen. Das Innere der Erde. Wie es int Innern unserer Erde aussieht, kann Nieinand so eigentlich wisse», weil noch Niemand tief genug in das Innere der Erdkörper eingedrungen isi. Die tiefsten Erdschachte haben höchstens eine Tiefe von 1500 Ellen; dahingegen die Dikke des Erdkörpers, von seiner Oberflache bis zu seinem Mittelpunkte über 10 Millionen Ellen beträgt. Dagegen ist die Hohe der Berge, bis zu denen der Mensch hinaufgestiegen ist, weit beträchtlicher. Die Ortels-Spitze in Tyrol hat eine Hohe von 7000 Elle», und der Chiuiboraffo in Amerika ist noch um etliche tausend Ellen höher; die höchsten Berge aber findet man auf dem Hymalaha-Gebirge, welches Süd- Asien von Mittel-Asien scheidet. Wenn man Alles zusammenfaßt, was man beim Hinabsteigen in tiefe Berg- schachte und beim Hinaufsteigen auf hohe Berge bemerkt hat, so hat man Alles beisammen, was wir über den Bau unsers Erdkorpers wissen. Tief unter der Erdoberfläche auf der wir, wohnen, scheint eö große Höhlen zu geben, die wohl meistens mit Wasser angefüllt sein mögen. Denn bei großen Erdbeben, wie sie zuweilen in Asien und auch bei uns in Eurova und Amerika zugleich waren, hat sich die Erschütterung öfters fast zu nämlicher Zeit über eine Strekke von mehreren tausend Meilen, z. B. im Jahre 1755 von Lissabon bis hinüber nach Amerika verbreitet. Viele dieser Höhlen sind auch leer, und man hat sie untersucht, wie die Muggendorfer Höhlen bei Nürnberg und die Viels- und Baumannshöhle im Harze; aber das sind nur unbedeutende Höhlen. Man

7. Deutsches Lesebuch für die oberen Abtheilungen ein- und mehrklassiger Elementarschulen in der Stadt und auf dem Lande - S. 196

1853 - Frankfurt : Trowitzsch
196 Strömung des Meeres. Die bekannteste und merkwürdigste Strömung des Meeres ist diejenige, die in dem atlantischen und in dem stillen Meere zwischen den Wendekreisen Statt findet, und welche man deshalb die Requatorströmung genannt hat. Ihre Richtung geht von Osten nach Westen; im atlantischen Meere also, von der Westküste von Afrika nach der Ostküste von Brasilien. Ihre Geschwindigkeit ist so groß, daß ein Schiff, welches bloß der Aequatvrströmung folgte, in einem Tage doch immer noch zehn Seemeilen zurükklegen würde. Woher denn diese gewaltige-Strömung? Gewiß von den Passatwinden, die zwischen den Wendekreisen beständig von Südost und Nordost her wehen; die treiben die Wogen und mit ihnen die Schiffe immerfort gegen Nordwest oder Südwest. — Die Hauptsache aber ist der tägliche Umschwung der Erde von Westen nach Osten; der bringt die Passatwinde hervor und auch die Strömungen des Meeres in der Nähe des Aeguators. Die Aeguatorströmung im atlantischen Meere bricht sich an der Ostküste von Amerika, und es entstehen hier zwei rükkwärts gehende Strömungen; die eine geht südlich nach dem Kap Horn, die andere nördlich nach der Küste von Mcriko. Von da wendet sie sich weiter ostwärts und bildet den Golfstrom, dessen Gewässer sich durch eine schöne blaue Farbe und durch größere Wärme vor dem übrigen Meerwasser auszeichnen. Weiterhin theilt sich der Golfstrom in mehrere Arme, und zuletzt gelangen seine Fluthen auf mehreren - Umwegen nach der Westküste von Afrika zurükk. Die Zonen. Die Erde dreht sich iit 24 Stunden ein Mal von Westen nach Osten um sich selbst. Es kommt aber jedem Menschen so vor, als stehe die Erde unbe- weglich, und es drehe sich die Sonne von Osten nach Westen um die Erde; denn kommt sie nicht früh am Morgenhimmel zum Vorschein, und verschwindet sie nicht am Abend hinter den Bergen, die den Abcndhimmel begrenzen? Es wird Einem schwer, an die Umdrehung der Erde zu glauben, weil von der Bewegung der Erde doch gar Nichts zu merken ist, und weil man doch deutlich zu sehen glaubt, wie Sonne, Mond und Sterne sich von Morgen gegen Abend um die Erde drehen. Aber in solchen Dingen kann der Schein leicht trügen. Das Leben giebt ja mancherlei Beispiele hierzu. I. B. Man sitzt in einem Kahne, der sanft übers Wasser gleitet, und sieht nur auf die am Ufer stehenden Bäume, Häuser u. s. w.; ist es da nicht Jedem, als liefen die Bäume, Häuser u. s. w. vorüber? Gerade so ist es auch mit der Umdrehung der Erde; sie ist nicht zu merken, weil sie vollkommen gleichförmig und ohne Anstoß geschieht, und deshalb glaubt Jeder, es drehe sich der ganze Himmel mit Sonne, Mond und allen Sternen i» 24 Stunden um unsere kleine Erde herum. Wenn eine Kugel sich in immer gleicher Richtung umdreht, so bleibt nur die Are, d. i. die Umdrehungslinie der Kugel, in beständiger Ruhe; alle andern

8. Deutsches Lesebuch für die oberen Abtheilungen ein- und mehrklassiger Elementarschulen in der Stadt und auf dem Lande - S. 198

1853 - Frankfurt : Trowitzsch
198 grenzen also aneinander die Orte der Erde, denen die Sonne noch aufgeht, an diejenigen, welche den ganzen Tag lang die Sonne gar nicht mehr zu sehen , bekommen. Alle die Leute, die zwischen den beiden Wendekreisen wohnen, sehen die Sonne zwei Mal im Jahre in ihrem Scheitelpunkte, und sie steht ihnen auch sonst niemals sehr niedrig. Darum ist es auch zwischen den beiden Wendekreisen viel heißer, als in unseren Gegenden, und die Hitze würde noch weit größer sein, wenn dort die Tage eben so lang wären, als sie im Sommer bei uns sind. Aber unter dem Aeguator sind Tag und Nacht beständig gleich. Weiter gegen Süden und Norden sind zwar Tag und Nacht nicht immer gleich; aber der Unterschied ist doch nicht so beträchtlich; da kühlet in den langen Nächten die Hitze deü Tages sich um ein Merkliches ab, und macht, daß die Leute sich von der Tageshitze ein wenig erhole». Wie geht es aber den Leuten, die nördlich vom nördlichen Wendekreise, oder südlich vom südlichen Wendekreise wohne»? Es geht ihnen ganz erträglich, wie wir ja an uns selber sehen, die wir doch schon ziemlich weit vom nördlichen Wendekreise entfernt wohnen. Die Sonne steht für uns am höchsten, wenn sie über dem nördlichen Wendekreise steht, und steht für uns am niedrigste», wenn sie über dem südlichen Wendekreise steht. Je weiter ein Ort vom Aeguator entfernt, und je näher er einem der beiden Pole liegt, desto niedriger stellt für ihn die Sonne sowohl am längsten, als auch am kürzesten Tage, und wer auf einem der beiden Polarkreise wohnt, der hat an feinem kürzesten und an seinem längsten Tage ein merkwürdiges Schauspiel. An dem kürzesten Tage geht die Sonne für den nördlichen Polarkreis eigentlich gar nicht auf. Wenn die Mittags- zeit eintritt, so zeigt sich die Sonne am südlichen Hiinmel nur für einige Augenblikke, recht als ob sie sagen wollte: „Ich bin noch immer da; aber ich habe keine Zeit, lange bei Euch zu verweilen." Das Alles aber juckt sie am längsten Tage, wenn sie im nördlichen Wendekreise steht, wieder einzubringen. Sie steigt am Himmel eben nicht sehr hoch, etwas höher, als bis zur Mitte des Bogens, den man vom Scheitelpunkte bis zum Horizonte ziehen kann; aber dafür geht sie auch den ganzen Tag nicht unter. Gegen Mitternacht, d. h. 12 Stunden nach Mittag, senkt sie sich, gerade im Norden, auf einen Augenblikk zum Horizonte hinab; aber eö ist, als ob es ihr leid werde, fort zu gehen, und fiugs erhebt sie sich wieder und durchläuft ihre Bahn von Neuem. Von da ab macht sie die Näckte für den nördlichen Polarkreis immer etwas länger, bis zuletzt die Nacht volle 24 Stunden lang wird, und für den Tag eigentlich gar Nichts übrig bleibt. Wie niag es nun erst den Leuten ergehen, die noch über den Polarkreis hinaus wohnen? Daö läßt sich leicht denken, wie es denen ergehen muß. Je näher sie dem Nordpol wohnen, desto länger sind im Winter ihre Nächte, und int Sommer ihre Tage. Da giebt es Gegenden, wo die Sonne mehrere Tage, Wochen und Monate lang nicht aufgeht; ja, wer gerade unter dem Pol wohnte, der hätte ein halbes Jahr Tag und ein halbes Jahr Nacht; denn in der einen

9. Deutsches Lesebuch für die oberen Abtheilungen ein- und mehrklassiger Elementarschulen in der Stadt und auf dem Lande - S. 150

1853 - Frankfurt : Trowitzsch
150 \ Von dem äußeren Anblikk des Himmels und der Gestalt der Erde. Die öibc erscheint uns im Freien wie eine kreisrunde Scheibe, die nach allen Seiten an den Himmel stößt; der Hininiel wie ein flaches Gewölbe, oder wie die kleinere Hälfte einer Kugel, die inwendig hehl ist und deren Rand auf dem Rande der Erdscheibe ruht. Die Leute, die hundert und noch mehr Meilen von uns wohnen, haben denselben Anblikk; überall stößt die Erdscheibe an de» Himmel, und cs entsteht da, wo sie zusammenstoßen, ein Kreis, den die Gelehrten den Horizont oder den Gesichtskreis nennen. Nur so weit kannst du sehen, so weit dein Gesichtskreis reicht. Die Erde kann aber keine kreisrunde Scheibe sein. Der Schein muß hier trügen. Denn wenn die Erde eine Scheibe wäre, so könnte man ganz gewiß bis an den Rand der Erdschcibe reisen; oder Leute, die am Rande derselben wohnen, würden schon einmal zu uns kommen und uns erzählen, wie es bei ihnen aus- sieht, und von welchem Metalle das Himmelsgewölbe gemacht ist. Es kommt aber Niemand von da zu uns. Wenn aber Einer von uns auf der Erde immer in einerlei Richtung fort- zöge, so kommt er endlich zuletzt auf denselben Punkt zurükk und er hat eine Reise rund um die Erde gemacht. Solche Reisen sind nun auch schon oft gemacht worden, und der erste, der eö that, war ein Portugiese Ferdinand Magcllan. Dem haben es Viele nachgcthan und haben gefunden, daß man die Erde in allen Richtungen umschiffen könnte, wenn nicht im Norden und im Süden ungeheure Eisblökkc den Schiffen den Weg versperrte». Wenn man die Erde in allen Richtungen umschiffen kann, so ist eö gewiß, daß sie eine Kugel ist. Gar zu genau darf man eö mit der Kugelgestalt der Erde freilich nicht nehmen; denn eö giebt auf ihr hohe Gebirge und tiefe Thäler; aber diese sind doch nur kleine Unebenheiten, wenn man auf die ungeheure Größe der Erde sieht. Die Gelehrten haben die Größe und die Gestalt der Erde gar künstlich gemessen und gefunden, daß sie an zwei entgegengesetzten Seiten etwas flachgedrükkt fei und etwa die Gestalt einer Pomeranze habe. Daß uns aber die Erde als eine Scheibe und der Himmel als eine hohle Halbkugel erscheint, liegt eben daran, daß unser Auge nach allen Seiten gleich weit trägt. Wie kommt es aber, daß die Menschen, welche auf der Erde uns gerade gegenüber wohnen, doch nicht von der Erde herabstürzen? Unsere Erde hat eine anziehende Kraft, so daß jedes Stäubchen immer wieder zu ihr hingezogen wird. Die Anziehungskraft hält jegliches Geschöpf und jeglichen Menschen fest am Boden, und sie läßt Nichts fahren, was Gottes Hand auf die Erde gesetzt hat. Ferner: Jegliches Menschen Füße sind gegen den Mittelpunkt der Erde, und der Kopf ist überall gegen den Himmel gerichtet. Oben nennt Jeder das,

10. Mit zwey illuminirten Charten - S. 41

1789 - Hannover : Pockwitz
Europa. farrh nach Mecca nicht anders, als gegen Erlegung einer Kopfsteuer zugelassen. Ich müßte Euch noch mehrere Dinge erklären, ehe wir unsere Reift autreien; ich will aber alles übrige verspät reu, weil ich merke, daß Ihr alle reisefertig seyd. Europa. Unter allen Welttheilsn ist zwar Europa der kleinste; da aber in demselben die aufgeklärtesten, mächtigsten und reichsten Völker der Erde wohnen; da die christliche Reck« gion fast von allen Nationen dieses Welttheils aulgeübt wird; da Regenten dieses Erdtheils über ganze Länder und Völker der übrigen Welttherle herrschen, und da endlich um ser Vaterland, Deutschland, in diesem Welttheil liegt, so ist ja wohl nichts billiger, als daß wir mit demselben den Anfang machen. Aus eben dem Grunde habe ich Euch auch eine Charte davon geschenkt. Sehet sie erst ein» mal genau an. Einer von Euch kann freylich den ganzen Welttheil bepnahe mit seinen Händen bedecken; Ihr müsset Euch aber vorstellen, daß es eine Miniatur »Abbildung ist: denn Europa ist 900 Meilen lang und 550 breit, und der ganze Flächeninhalt beträgt 150000 Q. Meilen. — Alle bunten Flecke auf dieser Charte stellen Länder vor, und nur der Theil von Asien und Afrika, welcher auf derselben sichtbar ist, hat keine Farbe; alles übrige Weiße aber stellt Meer vor. — Der Theil Europens von unten hinauf bis an die dicke Linie, welche der nördliche Polarkreis heißt, gehört zur nördlichen gemäßigten Zone; der übrige Theil aber bis zum Nordpol liegt in der nördlichen kalten Zone. Eben nach diesem Norden zu gränzt Europa an viele Theile des Oceans, besonders ans Eismeer, an das weisse Meer, C 5 an
   bis 10 von 96 weiter»  »»
96 Seiten  
CSV-Datei Exportieren: von 96 Ergebnissen - Start bei:
Normalisierte Texte aller aktuellen Treffer
Auswahl:
Filter:

TM Hauptwörter (50)50

# Name Treffer  
0 0
1 0
2 2
3 1
4 0
5 4
6 3
7 40
8 1
9 1
10 1
11 1
12 0
13 2
14 0
15 1
16 2
17 0
18 0
19 3
20 0
21 71
22 3
23 1
24 3
25 1
26 0
27 1
28 1
29 0
30 4
31 0
32 0
33 0
34 0
35 2
36 3
37 14
38 5
39 1
40 1
41 6
42 1
43 0
44 0
45 7
46 0
47 0
48 0
49 22

TM Hauptwörter (100)100

# Name Treffer  
0 4
1 0
2 0
3 7
4 1
5 0
6 0
7 1
8 0
9 0
10 0
11 0
12 13
13 1
14 0
15 3
16 13
17 17
18 2
19 0
20 0
21 24
22 0
23 3
24 0
25 1
26 1
27 50
28 9
29 0
30 4
31 0
32 4
33 0
34 0
35 0
36 2
37 0
38 0
39 1
40 0
41 0
42 4
43 1
44 2
45 8
46 0
47 1
48 2
49 0
50 20
51 0
52 0
53 0
54 0
55 1
56 1
57 1
58 0
59 0
60 0
61 1
62 0
63 0
64 8
65 0
66 0
67 2
68 1
69 1
70 2
71 0
72 0
73 1
74 0
75 1
76 3
77 9
78 0
79 5
80 0
81 56
82 0
83 0
84 4
85 3
86 1
87 2
88 0
89 0
90 0
91 4
92 31
93 0
94 13
95 2
96 0
97 1
98 3
99 0

TM Hauptwörter (200)200

# Name Treffer  
0 184
1 127
2 97
3 142
4 68
5 90
6 232
7 82
8 51
9 145
10 99
11 42
12 255
13 167
14 48
15 22
16 93
17 11
18 88
19 170
20 52
21 51
22 55
23 6
24 326
25 190
26 212
27 65
28 239
29 94
30 134
31 83
32 71
33 1280
34 195
35 13
36 27
37 44
38 194
39 305
40 283
41 2
42 180
43 285
44 99
45 50
46 427
47 87
48 147
49 95
50 265
51 355
52 29
53 47
54 27
55 193
56 43
57 32
58 366
59 1003
60 24
61 71
62 69
63 29
64 141
65 160
66 104
67 16
68 53
69 4
70 69
71 63
72 69
73 54
74 65
75 226
76 82
77 97
78 101
79 79
80 79
81 1053
82 48
83 153
84 296
85 87
86 50
87 110
88 84
89 206
90 38
91 97
92 13
93 134
94 379
95 54
96 94
97 148
98 115
99 77
100 1168
101 110
102 201
103 175
104 97
105 7
106 136
107 332
108 11
109 142
110 284
111 101
112 67
113 360
114 315
115 34
116 164
117 18
118 30
119 98
120 26
121 170
122 49
123 179
124 377
125 204
126 97
127 242
128 49
129 148
130 81
131 573
132 75
133 330
134 113
135 27
136 302
137 183
138 47
139 43
140 94
141 8
142 293
143 306
144 56
145 61
146 27
147 129
148 22
149 30
150 92
151 101
152 586
153 65
154 136
155 205
156 176
157 103
158 52
159 171
160 107
161 176
162 3
163 45
164 203
165 160
166 265
167 109
168 175
169 68
170 53
171 99
172 39
173 476
174 69
175 2177
176 120
177 1040
178 90
179 697
180 96
181 43
182 286
183 763
184 308
185 143
186 116
187 266
188 156
189 205
190 13
191 121
192 86
193 133
194 118
195 334
196 309
197 52
198 91
199 217