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1. Griechisch-römische Altertumskunde - S. 143

1910 - Münster i.W. : Aschendorff
143 - Zh. Das Lager (vgl. das Saalburg-Kastell und Aliso). Auf dem Marsche bezog das rmische Heer jeden Abend ein be-festigtes Lager, castra facere, ponere, munire oder communire,1) fr das der Platz vorher von Kriegstribunen und Tenturionen, wo-mglich am Abhnge eines Hgels, in dessen Nhe Holz, Wasser und Futter zu finden war, ausgesucht und abgesteckt mar, castra metari (metatores oder agrimensores), lignari (lignatores), pabulari (pa-bulatores). Das gewhnliche 4eckige Lager zeigte folgende Anlage: Rings um dasselbe zog sich ein Spitzgraben, fossa fastigata, (fossam ducere), (ca. 4 m breit und 3 m tief), dessen Erde zu einem ungeschtzten Damme, agger, oder zu einem Walle, vallum, aufgeworfen wurde (ca. 3,5 m hoch und breit), dessen Hhe durch Palli-saden, valli, und Flechtwerk, crates, geschtzt wurde; bei groen Kastellen (z. B. beim groen Kastell in Haltern) liefen 2 Spitzgrben, durch eine schmale Erdnaht getrennt, nebeneinander her. Das Lager hatte 4 Tore. In der Mitte der Front nach dem Feinde war die porta praetoria;2) derselben gegenber, an der hintern Front, die porta decumana. Diese beiden Tore waren verbunden durch die Hauptstrae des Lagers, die via decumana, die spter via praetoria hie. Sie war geschnitten (2/3 zu V3) von der via principalis, an deren Enden die porta principalis dextra, bez. sinistra lag. Der obere Teil des Lagers zwischen porta praetoria und via principalis hie praetentura, der Hintere retentura. Die praetentura war halbiert durch die der via principalis parallele via quintana. Auerdem gab es noch viele Lagerstraen, die teils zur via principalis parallel liefen (cardines), teils zur via praetoria (decumani). In der retentura lag im Schnittpunkte (groma) der via praetoria und via principalis das Feldherrnzelt, praetorium; daneben, auf den la-tera praetorii, rechts die Intendantur, quaestorium, links der Ver- !) castra contrahere L. verkleinern; contra alqm. c. habere gegen jem. im Felde stehen; magnum in castris usum habere groe Kenntnis im Feld-dienste besitzen; quintis castris Gergoviam venit in 5 Tagemrschen; castellum, Kastell, fester Platz, Citadelle, Blockhaus; castra navalia Schiffslager; castra promovere weiter marschieren; castra movere das L. abbrechen; dieses geschah auf I faches Signal: Zusammenpacken" vasa colligere; Aufpacken" vasa im-ponere; Vorwrts marsch!" proficisci (vgl. die Marschordnung des griechischen Heeres S. 78). 2) Bzl. der Lage der porta praetoria gehen die Nachrichten bei den alten Militrschriftstellern auseinander. Ursprnglich lag die porta praetoria im Osten; aber von dieser Forderung sah die Kastrametation schon frh ab. Fr Hygin ist die porta praetoria das Tor, das dem Feind zugekehrt war; nach Polybios wurde es da angelegt, wo die bequemste Gelegenheit war, Zufuhr und Wasser herbeizuschaffen; bei Vegetius Heit es: porta autem, quae appellatur praetoria, aut orientem spectare debet, aut illum locum, qui ad hostem respicit. Frher nahm man auch an, da die Tore des Lagers sich genau gegenber lagen; aber die aufgedeckten Standlager in Neu, Haltern usw. haben dargetan, da die Richtung sich oft nach dem Gelnde verschieben mute, und da das Lager dann nicht ein Quadrat, sondern ein verschobenes Rechteck bildete.

2. Auswahl erdkundlicher Charakterbilder - S. 49

1907 - Münster i.W. : Aschendorff
Frankfurt am Main. der Bevölkerung des südlichen Beckens am Fuße dieser Gebirge gehemmt und aufgestaut. Im Westen des Rheins läuft der hohe Rücken der Vogesen bei Mainz zu niedrigem Gehügel aus, und die natürlichen Kommunikationswege aus Frankreich und von der Seine her werden, indem sie diesen Rücken um- gehen und zugleich auch dem Rheinischen Mittelgebirge, dem „Hochwalde", „Hunsrück" usw., im Norden aus- weichen, zu der Mündung des Mains hingeführt. Auch auf der östlichen Seite des Rheins zielen ver- schieden? Naturbahnen, Täler und Flußläufe auf diesen Punkt hin, vor allen Dingen und am entschiedensten der Main selbst, der in die Spitze des besagten Rhein- Winkels am Ende des obern Rheinbeckens und dicht vor dem vom Rheine durchbrochenen Bergriegel ans- mündet. Er ist der längste und bedeutendste Nebenfluß des großen Stromes und steht auf der Rheinlinie unter der einflußreichsten Neigung, die ein Nebenfluß zu der Linie seines Hauptsammlers haben kann, nämlich unter einem rechten Winkel. Er reicht mit seinen Nebenzweigen weit ins Innere von Deutschland hinein und zieht gerade mitten zwischen Alpen und Meer von Osten nach Westen quer durch das ganze Reich. Er ist der einzige große Fluß Deutschlands von solcher Richtung und Stellung, und er wurde daher auch als die Scheidelinie resp. Verbindungsbahn zwischen Nord- und Süddeutschland betrachtet. Sehr wichtig ist auch das Verhältnis des Laufs der Weser zu der Maiumnndungsgegend. Dieser Fluß hat seine Quellen nicht fern von dieser Gegend im Norden und fließt von da aus in ziemlich gerader nördlicher Rich- tung zum Ozean. Weiterhin ist auch das Verhältnis der Elbe zu unserer Lokalität bedeutsam. Sie fließt im Parallelis- mus mit dem Rheine in nicht allzu großer Entfernung und hat ihre mittlere schiffbare Partie auf demselben Breitengrade, auf welchem der Rhein die seinige hat. Lennarz, Erdkundliche Charakterbilder. 4

3. Auswahl erdkundlicher Charakterbilder - S. 124

1907 - Münster i.W. : Aschendorff
1 -4 Sommerabend in der Hochgebirgswelt des Berner Oberlandes. des Alpenglühens. Von Augenblick zu Augenblick steigert sich das Feuer. Uns entschwindet jetzt iiu Westen der scheinbar zu riesiger, bisher uoch uie gesehener Größe ausgedehnte, einer dunkelglimmenden Kohle gleichende Sonnenball. Jetzt ist es nur uoch eine Halbkugel, die mit breiter Basis aus dein Jura ruht; nun nur uoch eiu Zirkelschnitt, eine rundlich-gehobene Längenfläche, die hinter dem zwanzig Stunden entfernten Bergwall der- vorschaut, - jetzt noch eine schmale Linie, ein Strom, ein blitzender Punkt, fahr wohl, Segensgestirn, große Frendenbotin der Welt! Nun ist sie entschwun- den! - Drüben aber au deu Eiszinnen der höchsten Alpen hat sie noch ihre Fanale angezündet, die wie rot- flüssiges Metall emporlohen. Es ist ein Flammen- Dithyrambus, welchen die Natur im Abschiede von ihrer Lebensfreundin noch jubelnd durch die aubrecheude Nacht hiuausjauchzt. Es ist fein alltägliches Phänomen, das wir hier an- staunen', es gibt Jahre, iu denen das volle, wirkliche Alpenglühen zu den Seltenheiten gehört. Wober der tiefe brennende Glutton, der diesem prachtvollen Natur- schauspiele den bezeichnenden Namen gegeben hat? Andere Gegenstände ini Scheine der dunkelrot unter- gehenden Sonne reflektieren auch, je uach der Rezeptions- fähigkeit ihres ursprünglichen Farbentones, im bedeutend erhöhten, erwärmten Lichte, aber sie erreichen nicht jenes intensive, transparent-heiße Inkarnat wie die be- schneiten Gipsel der Hochalpen an einem durch das Zu- sammenwirken verschiedener Umstände günstig disponier- ten Abende. Es mögen folgende drei wesentliche Faktoren sein, welche das Alpenglühen hervorbringen: die Natur und Dichtigkeit der Körper, welche die Strahlen der Sonne einsaugen und wiedergeben; - die Höhe und Lage der beschienenen Gipsel, und der auffallende, be- deutende Abstand der Färbung zwischen der Dämmerung in deu Tiefen und d?r grellen Beleuchtung jener Kulmen.

4. Auswahl erdkundlicher Charakterbilder - S. 181

1907 - Münster i.W. : Aschendorff
Kiautschou als Eingangspforte von Schantung und Nord-China. 1^1 10. Kiautschou als die maritime Eingangspforte von Schantung und Nord-China. (Tie Stellung von Schantung unter den Küstenprovinzen/) Ferd. Freiherr v. Richthofen: Schantung und seine Eingangs- pforte Kiautschou. Berlin 1898, Dietrich Reimer (Ernst Vohsen). S. 242—252. (Gekürzt.) Um die Bedeutung zu würdigen,, welche die Eröff- imug von Kiautschou in der Zukunft erlangen kann, müssen wir uns mit der Rolle bekannt machen, welche der durch die Stadt bezeichnete Hafen bisher gehabt hat- und um die Zweckmäßigkeit der Wahl des letztern als einer Heimstätte für deutsche Schiffe zu prüfen, haben wir ihn mit der Lage anderer Hafenplätze in China, sowie die Provinz Schantung, zu deren wirtschaftlicher Beherrschung Kiautschou berufen erscheint, mit andern Küstenprovinzen zu vergleichen. Wir werden erkennen, daß in der Gegenwart keine andere unter den maritimen Provinzen von China wirtschaftlich so unvollkommen er- schlössen ist wie Schantung, ja daß es in dieser Beziehung hinter mancher Provinz des Binnenlandes, wie Kiangsi, Hunan, Nganhw^i und Hupei, weit zurücksteht. Über- blickeu wir die Küstenprovinzen einzeln nach diesem Gesichtspunkt. Wir beginnen im Süden. Die Meeresküste umzieht dort die Provinzen Kwangtung, Fokien und Tfchekiang in Gestalt eines regelmäßigen, schön geschwungenen Bogens, der sich durch 8y2 Breitengrade, nämlich von 2iy2° Nord an der Grenze von Tongking bis zum 30. Breitengrad in der Nähe von Ningpo erstreckt und dabei um 14 Längengrade nach Osten vorrückt, nämlich von 108° bis 122° östlich von Greenwich. Die Länge der Bogenlinie, die zur einen Hälfte südlich, zur andern nördlich vom Wendekreis liegt, ist 1800 km. In dieser ganzen Ausdehnung hat die Küste eine eigenartige Gestalt. In Hunderten von Buchten greift das Meer zwischen bergigen Vorsprüngen ein, die von bergigen

5. Auswahl erdkundlicher Charakterbilder - S. 233

1907 - Münster i.W. : Aschendorff
Die Bedeutung der Mittellage. 233 politische Frühreife Frankreichs führt zum Teil auf die natürlichen Schranken feiner Ausbreitung zurück. Es ist halb zentral und doch randlich gelegen. Tie Rand- lagen sind wenigstens an den Rändern durch die Natur bestimmt und festgehalten, die Jnnenlage wird natur- gemäß immer nur an wenigen Stellen diesen Vorteil haben. Staaten von dieser Lage, die wie Deutsch- l a n d viel mehr nur politische als geographische Begriffe sind oder £ ^erreich, müssen in vielen Fällen ein Ausgreifen nach einer Seite hin unterlassen, weil die Deckung uach der andern zu fehlte. In der österreichischen Orientpolitik des 19. Jahrhunderts ist echt zentral- europäisch der ängstliche Zug, der bei jedem Schritt vor- wärts die Flanke oder den Rücken durch Rußland, Frank- reich oder Preußen bedroht sah. Welcher Gegensatz zu dem rücksichtslosen, weil rückenfreien Vordringen Ruß- lands! In diesem Andrängen von allen Seiten hält nur eine starte Organisation, ein starkes Bewußtsein seiner selbst, Arbeit, Ausdauer, Wachsamkeit, Schlagfertigkeit ein Volk aufrecht. Daher wirkt diese Lage auf ein er- ziehungsfähiges Volk stählend, während ein schwaches ihren Anforderungen erliegt. Deutschland ist nur, wenn es stark ist. Dieselbe Stellung legte im fernen Inner- afrika dem zentralen Sudanftaate Bornu gleiche Pflichten auf. Barth schrieb vorausblickend vor bald 50 Jahren: Die zeutrale Lage ist für Bornu ebensowohl eine Quelle vou Macht als von Gefährdung. „Welche Vorteile Bornu auch aus seiner zentralen Lage ziehen mag, so hat diese doch zugleich die Gefahr zur Folge, mit dem einen oder andern seiner Nachbarländer in fortwährende Zwiftig- feiten verwickelt zu werden. Und daraus ergibt sich, daß sich dieses Reich unter einer schwachen Regierung auf die Dauer nicht wird erhalten können".*) Dieses auch schon nicht wegen der Unmöglichkeit, bei innerer Schwäche die *) Heinrich Barth, Reisen in Nord- und Zentral-Afrika. 1857. Iii. Seite 9.

6. Auswahl erdkundlicher Charakterbilder - S. 235

1907 - Münster i.W. : Aschendorff
Die Bedeutung der Mittellage. im geographischen Mittelpunkt, wo das alpine, sudetische und karpathische Österreich sich verbinden. Aber P e st h - Ofen liegt im geometrischen Mittelpunkt, säst gleichweit von Innsbruck, Prag, Lemberg, Kronstadt und Cattaro oder vielmehr es ist mit dem Rückzug des Reiches aus Westen und Norden gegen Osten und Süden in den geometrischen Mittelpunkt gerückt. Wien ist daher die natürliche Hauptstadt von Österreich-Ungarn, Pesth-Osen nur von Ungarn. Die Mittellage ist in der Regel auch eiue g e - s ch l o s s e n e Lage, denn entweder ist der zentrale Staat zusammengedrängt, oder er hat sich zum Schutz und zur Verteidigung zusammengezogen; dagegen haben die Staaten am Rand immer eine mehr oder weniger offene Lage, am meisten dort, wo die natürliche Ge- statt der Länder das Meer tief eingreifen läßt oder Aus- läufer in das Meer hinaussendet, die als Halbinseln aus drei Seiten vom Meere umgeben sind. Das Verhältnis der Peripherie zum Flächenraum bestimmt den Grad der Offenheit der Lage, der bei ozeanischen Inseln am größten ist. Nur in den seltenen Fällen, wo Form und Bodengestalt zu einer geschlossenen Ländergestalt wie Spanien zusammenwirken, sind Halbinselstaaten den An- griffen vom Meere fast wie Inseln ausgesetzt- und dazu kommt noch in vielen Fällen die Schwierigkeit, sie scharf von dem Lande abzutrennen. Auch die Schwierigkeit ihrer innern Zusammenfassung, die oft in der Boden- gestalt gesucht wird, hängt damit zusammen. Die Gestalt Italiens erschwert ungemein die Zusammenfassung aller Staatskräfte von einem Mittelpunkte aus. Die Landschaften gruppieren sich nicht um eiueu politischen Mittelpunkt, sondern reihen sich von den Alpen bis Sizilien wie an einer Kette aneinander. Wenn das werdende Königreich Italien mit Leidenschaft dem Wunsche gefolgt ist, Rom zu seiner Hanptstadt zu machen, so lag diesem Wnnsche nicht bloß die Erinnerung an die Zeit zugrunde, wo Rom die Hauptstadt der Welt war.

7. Auswahl erdkundlicher Charakterbilder - S. 213

1907 - Münster i.W. : Aschendorff
Über die horizontale Ausbreitung der Erdteile. ^16 herrscht von der Gewalt der Fremden; an seinen breitern Enden ähnliche Erscheinungen darbietend, wie jene beiden in ihren Mitten zeigen. Asien für sich, noch weit mehr aber mit seiner westlichen Fortsetzung Europa ist um- gekehrt von Westen nach Osten in die größte Länge aus- gedehnt, und schon alleiu in diesem Gegensatze der beiden vereinten alten Kultur-Erdteile gegen alle übrigen zeigt sich eine merkwürdige vorausgebildete Anlage näherer Verwandtschaft und gegenseitiger Bedingung in allen Naturerscheinungen und Völkerbegebenheiten. Im ununterbrochenen Zusammenhange sind diese beiden Erdteile vollkommen um die halbe Erdkugel der Länge nach hingelagert von Osten nach Westen, fast vom 1. bis über den 200. Grad östlicher Länge von Ferro hinaus. Die Breitenlagerung von Süden nach Norden ist dagegen sehr untergeordnet: in Asien, das ganz im Norden des Äquators zurückbleibt, beträgt sie kein *4 des des Erdumfanges, reicht nicht vom Pol bis zum Äquator, in Europa kein %, da die vereinte Längenausdehnung beider gegen % der Erde beträgt. Ganz das Gegenteil zeigt Amerikas Lagerung; seine größere Ausdehnung von Süden nach Norden nimmt gegen y2 des Umfanges der Erdkugel ein, die Ausdeh- nung von Osten nach Westen ist dagegen sehr unterge- ordnet, kaum über Die Ausbreitungen beider Welten stehen also in dieser Hinsicht im größten Kontraste, und nicht gleichgültig konnten die Folgen sein, welche durch diese Naturanordnung in der Ost- und Westwelt bedingt wurden. Amerika streckt sich daher durch weit mehr Zonen der Erde hin als Asien-, seine einzelnen Länderräume sind durch weit mehr Klimate, der Zahl nach durch doppelt so viele, unterschieden; Asien hat von dessen klimatischen Wechseln nur die Hälfte erhalten zwischen Äquator und nördlichem Polarkreis. Amerika hat also eine weit größere klimatische Sonderung seiner Länderteile zu er- leiden; Asien hat bei größerer Mannigfaltigkeit seiner

8. Auswahl erdkundlicher Charakterbilder - S. 224

1907 - Münster i.W. : Aschendorff
224 Die Fjordbildungen, Nicht eine einzige zertrümmerte Küstenstelle findet sich Zwischen beiden Endpunkten, sondern die Uferlinien be- wegen sich glatt und einförmig. Endigr der Fjorden- gürtel an der Westküste Europas unter höhern Breiten als an der Ostküste Amerikas, an dieser bei geringerer Polhöhe wie in Britisch-Columbien, nähert sich an der Westküste Südamerikas wiederum die Grenze der Fjorde dem Äquator mehr als an der Westküste Nordamerikas, so wird jedermann, der mit dem Lanf der Linien gleicher Jahreswärme bekannt ist, zu dem Schlüsse geführt wer- den, daß sich die Äauatorialgrenzen der Fjorde an den Küsten der Festlande nach denselben Gesetzen heben und senken wie die Isothermen, und in der Tat sindet sich auch, daß die äußersten Fjorde Halt machen vor einer Jahresmittelwärme von 10° C (8° R). Das Maß der Jahresmittelwärme wäre jedoch viel weniger entscheidend als die Mittelwärme der kältesten Monate; allein die Verteilung der Wärme innerhalb des Jahres wird wenig- stens bei den Fjorden der amerikanischen Westküste nahezn dieselbe sein, weil beide unter den Satzungen eines Insel- klimas stehen. Auch bemerken wir, daß die Äqnatorialgrenzen der Südsee-Fjorde zusammenfallen mit einem andern klima- tischen Abschnitte. Mühry zieht auf feiner Regenkarte der Erde die Polargrenze der Winterregenzeit fast genau, wo die Fjorde aufhören; sie fallen also in das Gebiet der Regen zu allen Jahreszeiten. Nirgends aber finden wir innerhalb der letztern die Fjorde reicher entwickelt als da, wo die stärksten Niederschläge erfolgen. Sitcha in? rnssi- schen Anierika, der patagonische Westrand und Norwegen gehören zu den bestgenetzten Küsten der Erde; aber auch Irland, Schottland und Island haben sich niemals über Regenmangel beklagt. . . . Als wir vor etlichen Jahren uns mit diesen Unter- snchnngen beschäftigten, beunruhigte uns stets der Ge- danke, daß, wenn die Fjorde an gewisse klimatische Be- dingungen und namentlich an bestimmte Isothermen-

9. Auswahl erdkundlicher Charakterbilder - S. 53

1907 - Münster i.W. : Aschendorff
Ein deutsches Vulkangebiet. ^ die Täler sind durch Chausseen ausgeebnet, und in aller- neuester Zeit haben sich Eisenbahnen in diese Talein- schnitte hineingesenkt. Alle diese künstlichen Verkehrsanstalten, die nur den Andeutungen der Natur folgten und als Vervollkomm- nungen der natürlichen Anlagen anzusehen sind, haben nun die Stadt in ihrer alten geographischen Stellung sozusagen von neuem befestigt und halten die kom- merzielle Bedeutung derselben aufrecht, nachdem eine Reihe stürmischer Ereignisse ihr eine Konsequenz ihrer zentralen Lage, nämlich die Aufgabe, ein politisches Herz Deutschlands zu sein, entzogen hat. Als Vermittlerin des Verkehrs zwischen dem Norden und Süden und zwischen dem Osten und Westen des geeinigten Deutschland ist Frankfurt während der letzten Jahrzehnte in frischem Aufschwünge und Fortschritte begriffen. 9. Ein deutsches Vulkangebiet. Di-. H. Haas: Aus der Sturm- und Drangperiode der Erde. Iii. Band. Berlin, Verlagsbuchhandlung Alfred Schall. S. 183—195. (Gekürzt.) Die Vulkane Deutschlands? Hat denn Deutschland überhaupt Vulkane? Ja, wenn man unter dem Begriff eines Vulkans nur solche Feuerberge verstehen will, die jetzt noch tätig sind, d. h. die in der Gegenwart noch Ausbrüche erleiden, dann kann man von deutschen Vulkanen überhaupt nicht reden. Aber in der geologischen Wissenschaft ist dieser Begriff eines Vulkans nicht so enge begrenzt und hat nicht allein nur Geltung für die tätigen Feuerberge, sondern auch für folche, deren ganzer Aufbau und deren ganze Natur klar und deutlich erkennen lassen, daß dieselben tatsächlich vor Zeiten Eruptionsstellen vulkanischer Pro- dukte als Aschen, Bomben, Laven u. dergl. mehr gewesen sind, wenngleich ihre Geschichte seit Menschengedenken

10. Auswahl erdkundlicher Charakterbilder - S. 142

1907 - Münster i.W. : Aschendorff
142 Züge aus dem Wirtschaftsleben des britischen Weltreiches. nehmen. Norwegen spielt hier fast gar keine, Frankreich niit seinen starken Mittelmeerinteressen eine Verhältnis- mäßig geringe Rolle, während in Deutschland die Be- teilignng der Dampfschiffe ziemlich bedeutender Größe an der Gesamtstärke der Flotte nicht sehr hinter den englischen Verhältnissen zurückbleibt. Da Deutschland in der Lage war, seine Dampferflotte gerade in den letzten Jahrzehnten besonders zu verstärken, so übertraf Ende der neunziger Jahre die Durchschinttsgröße seiner Dampfschiffe sogar diejenige der britischen. Da diese Zahlen wieder für die Beurteilung der Länder im Ver- kehr von Bedeutung sind, so mögen auch sie hier folgen. Es betrug nämlich damals die mittlere Größe eines Dampfers in Norwegen nur 382 und auch in Frankreich nur 445 Rts., während sie sich in Großbritannien anf 728 und in der jüngern Flotte unseres Vaterlandes sogar ani 849 Rts. stellte. Diese Betrachtung führt von selber dazu, die Be- ziehungen zu untersuchen, die sich aus den Veränderungen ergaben, welche die Verschiebung des Seeverkehrs von der Kleinschiffahrt zur modernen Weltschiffahrt zeitigte. Als Maßstab mag die Entfernung iu Seemeilen von Sont- hampton nach New Jork mit rund 3000 augegeben wer- den. Etwa ebenso groß ist diejenige nach Sites. Von Sonthampton in Seemeilen nach Ungefährer Unterschied in Frachtdampfertagen 10 24 19 18 18 Dieses Zahlenbeispiel läßt sofort erkennen, welch Ungeheuern Wert Großbritannien auf die Erlangung überwiegenden Einflusses auf den Sueskaual und auf die ansgiebige militärische Sicherung des Weges dorthin legen mußte. Gleichzeitig ist sie eiu Beweis für die ums Kap über Sues Sansibar 8000 6040 Bombay 10740 5940 Kalkutta 11600 7 680 Singapur 11780 8070 Honkong 13130 9500 Melbourne 11140 11200
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196 126
197 57
198 52
199 55