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1. Vollständiges Lehrbuch der allgemeinen Geographie - S. 19

1829 - Darmstadt : Heyer
Mathematische Geographie. 19 dem Durchmesser und dies Produkt mit 6 getheilt; oder, was einerlei ist, der Flächeninhalt, vervielfacht mit dem sechsten Lheile des Durchmessers, gibt den körperlichen Inhalt einer Kugel im Kubikmaße. §. 9. Bewegung der Erde. Die Erde hat als Planet eine doppelte Bewegung, einen Umschwung um sich selbst und eine Bewegung um die Sonne. Der Umschwung der Erde um sich erfolgt in 24 Stunden, und veranlaßt die Abwech- selung von Tag und Nacht; die Seite der Erde, welche der Sonne zugekehrt ist, hat Tag, und die, welche im Schatten liegt, Nacht. Da dieser Umschwung immer von Westen nach Osten geht, so haben alle Orte, welche östlich von uns liegen, die Tageszeiten früher, und die, welche westlich von uns liegen, später als wir. Von den Polen bis zum Aequator nimmt die Stärke des Um- schwungs immer zu. Daher rückt ein Ort z. B. unter 50° Br. in 1 Stunde,144| M. fort, unter dem Aequa- tor aber 225 M. , weil in 24 Stunden (einem Tage) ein Ort unter dem Aequator 5400 M., unter 50° Br. aber nur 3471 M. zu durchlaufen hat. Die Erde bewegt sich aber auch in Begleitung des Mondes binnen Jahresfrist in einer länglich-runden Bahn (Ellipse) und in dem kleinsten Abstande von 19- 800-000, und in dem größten von 20*487*000 M. um die Sonne. In der mittleren Entfernung von etwa 20- 0004)00 M. rollt sie in jeder Minute 240 M. fort, und ihre Bewegung um die Sonne ist also ungleich schneller, als die um sich selbst. Der Durchmesser ihrer ungeheueren Bahn enthält 42 und diese selbst 131*000*000 M. Die Zeit des Sonnen - und Erdenjahres beträgt 365 Tage 5 St. 48 M. 48 Sek. Da aber unser bür- gerliches Jahr nur 365 Tage lang ist, so wird jedes vierte Jahr durch Einschaltung eines Tages zwischen dem 23. und 24. Februar zu einem Schaltjahr gemacht; 2* '

2. Vollständiges Lehrbuch der allgemeinen Geographie - S. 21

1829 - Darmstadt : Heyer
Mathematische Geographie. 21 immer einerlei Stellung gegen dieselbe, und die Sonne scheint bald dem nördlichen, bald dem südlichen Pole sich zu nahen, wodurch die ungleiche Lange der Tage und Nächte und die Verschiedenheit der Jahreszeiten veran- laßt wird. Diese scheinbare Bahn der Sonne, welche auch Ekliptik genannt wird, durchschneidet den Aequa- tor in zwei entgegengesetzten Punkten unter einem Win- kel von 23° 28'. Diesen Winkel, der aber nicht immer gleich groß ist, sondern sich verändert oder schwankt, nennt man die Schiefe oder Neigung d e r E k l i p t i k. Man theilt die Ekliptik nicht nur in 360°, wie eine sede Kreislinie, sondern auch, nach der Zahl unserer Monate, in 12 gleiche Theile oder Zeichen. Jeder derselben hat 30°, obgleich die Sonne in einem Zeichen nicht so lange verweilt als in dem andern. Ihre Na- men führen sie von Sternbildern, denen die Sonne vor ungefähr 2000 Jahren nahe war; sie bilden am Himmel gleichsam einen breiten Gürtel, den man Thierkreis (Zodiacus) nennt, und stehen von Westen nach Osten in folgender Ordnung: gegen Norden: Widder, Stier, Zwillinge, Krebs, Löwe, Jungfrau; V V n S S6 Np gegen Süden: Wage, Skorpion, Schütze, Sreinbock, Wassermann, Fische, ö m* ✓ ¿5 --- X In den drei ersten Zeichen befand sich ehemals die Sonne vom 21. März bis 21. Juni; daher heißen sie Frühlings Zeichen, so wie die drei folgenden Som- me r z e i ch e n, die drei nächstfolgenden Herbstzeichen, und die drei letzten W in tc rz e ichen. Jetzt stehen diese Gestirne ungefähr 30° weiter gegen Osten; so daß da, wo man den Widder anführt, sich die Sterne der Fische besindeu. In 72 Jahren beträgt diese Verände- rung Einen Grad. Nach 23'735 Jahren wird wieder die frühere Ordnung Statt finden. — Uebrigcns sind

3. Vollständiges Lehrbuch der allgemeinen Geographie - S. 23

1829 - Darmstadt : Heyer
Mathematische Geographie. 23 Sunt arics, taurus, genaini, cancer, leo, virgo, Libracjue, scorpius, arcitenens, caper, amphora, plsccs. Die Beschäftigungen der ersten Menschen und andere Ver- hältnisse der Jahreszeit, verbunden mit der Armuth der Sprache, haben die Namen für jene Sternbilder geschaffen. So nannten die Chaldäer, deren Jahr sich mit der Tag- und Nachtgleiche des Frühlings ansing, die Sterne, welche sich zeig- ten, wenn die Schafe, Kühe und Ziegen nach einander Junge gebären, die Sternbilder des Widders, des Stiers und der Ziegen (anstatt des Ziegenpaares wurden in späterer Zeit die Zwillinge, Kastor und Pollux, gesetzt). Die bei dem Anfänge des Sommers wieder zurückweichende Sonne be- zeichnete das Bild eines Krebses, die darauffolgende strenge Hitze ein grimmiger Löwe, und die Zeit der Aernte eine Jungfrau, als eine Schnitterin mit Kornähren in der Hand. Die Gleichheit der Tage und Nächte bei dem Anfänge des Herbstes wurde durch eine Wage, die dann sich ein- stellenden Krankherten durch einen giftigen Skorpion, und die hierauf angehende Jagdzeit durch einen Schützen ange- deutet. Die bei des Winters Anfänge wieder aufsteigende Sonne wurde durch einen gegen die Felsen anklimmenden Stein bock, die alsdann eintretende Regenzeit durch einen Mann, der einen Wasserkrug ausgießt, (den Wassermann) und die Zeit des Fischfangs bei dem Ausgange des Winters durch ein Paar Fische bezeichnet. 3. Jede Kreislinie wird in der Geometrie rn 360 Theile oder Grade (°), jeder Grad in 60 Minuten (')/ die Minute in 60 Sekunden (") eingetheilt. §. 11. Horizont. An jedem freien Orte auf der Erde bildet der Him- mel (§. 5. Anmerk. 2.) um uns her einen Kreis, in dessen Mitte wir stehen; er heißt der scheinbare Ho- rizont oder Gesichtskreis. Denkt man sich von seiner Stelle durch eine gerade Linie auf den Mittel- punkt der Erde versetzt, und die ganze obere Hälfte der Erdkugel abgcschnitten und abgehoben; so steht man nun in Gedanken in dem Mittelpunkte einer wirk- lich ebenen und runden Fläche der Erde, und die Gränze des Himmels und der Erde für das Auge des

4. Vollständiges Lehrbuch der allgemeinen Geographie - S. 31

1829 - Darmstadt : Heyer
Mathematische Geographie. 3t durchschneiden, werden Koluren genannt. Der eine die- ser Koluren, welcher den Punkt berührt, wo sich der Ae- quator und die Ekliptik durchschneiden, heißt Kolur der Tag - und Nachtgleichen (colurus aequinoctiorum); der andere, welcher durch die beiden gegenüberstehenden Sonnenstillstandspunkte geht, Kolur der Sonnen- - wenden (colurus solstitiorum). Sie theilen also die Ekliptik, den Aequator und alle Parallelkreise in 4 gleiche Theile, jeden zu 90°. §. 15. Eintheilung der Erdbewohner nach der Verschiedenheit der geographischen Lage. Nach der Verschiedenheit der geographischen Lage der Oerter auf der Erde theilt man seit alten Zeiten die Bewohner in Nebenwohner, Gegenwohner und Gegenfüßler. Diejenigen, welche mit uns auf demselben Parallel- kreise, aber 180° von uns entfernt wohnen, heißen Ne- benwohner (perioeei). Mathematisches Klima (§. 17), Zone, Jahreszeit und Länge des Tages und der Nacht haben sie mit einander gemein; aber entgegengesetzte Tageszeiten. Gegenwohner (antoeci) nennt man diejenigen, welche mit uns auf demselben Meridiane und unter glei- cher, aber entgegengesetzter Breite mit uns wohnen. Diese haben einerlei Tageszeiten, aber entgegengesetzte Jahres- zeiten. Gegenfüßler oder Antipoden sind diejenigen, welche 180° von einander entfernt sind und gleich hohe, aber nicht gleichnamige Breite haben. Daher haben sie sowohl entgegengesetzte Jahreszeiten, als entgegengesetzte Tageszeiten. Ihre Richtung gegen die Erdkugel ist ein- ander gerade entgegengesetzt: die Füße der einen sind gegen die Füße der andern gekehrt. Den wahren Hon-

5. Vollständiges Lehrbuch der allgemeinen Geographie - S. 33

1829 - Darmstadt : Heyer
Mathematische Geographie. 33 des Jahres durch das Zenith, vorher aber und nachher fteht sie ihnen südwärts oder nordwärts. Hiervon sind die Bewohner unter den Wendekreisen ausgenommen, denen die Sonne jährlich nur einmal im Zenith steht. Die Hitze ist in dieser Zone, insofern nicht örtliche Um- stände (§. 35.) sie mäßigen, wegen der senkrecht oder beinahe senkrecht auffallenden Sonnenstrahlen am stärk- sten. Zwischen den Wende- und Polarkreisen liegen die zwei gemäßigten Zonen (zonae temperatae). Die, welche von dem Wendekreise des Krebses und dem nörd- lichen Polarkreise begränzt wird, heißt die nördliche gemäßigte Zone (in dieser Uegt Europa größten- thcils); und die, welche zwischen dem Wendekreise des Steinbocks und dem südlichen Polarkreise liegt, die südliche gemäßigte Zone. Jede ist ungefähr 45° oder 645 M. breit, und umfaßt 2*405*462 Qm. oder etwas mehr als ¿ der ganzen Erdfläche. Die Sonne schickt ihre Strahlen ihnen immer in schräger Richtung zu, und steht der nördlichen gemäßigten Zone Mittags allemal gegen Süden, der südlichen gegen Norden. Die Hitze ist nicht so groß und anhaltend, als in der heißen Zone. Innerhalb der Polarkreise liegen die beiden kalten Zonen (zonae frigidae), um den Nordpol die nördliche kalte Zone, und um den Südpol die südliche kalte Zone. Jede derselben macht beinahe 384*924 Qm. aus. Die Sonnenstrahlen fallen wegen des sehr niedrigen Standes der Sonne beständig sehr schräge; und die Kälte ist hier meistens sehr groß. Die Eintheilung der Erdoberfläche in Zonen wird also durch die verschiedene Erleuchtung derselben durch die Sonne, und gewissermaßen auch durch den verschie- denen Grad der Wärme veranlaßt. Anmerk. 1. Lheilt man die Erdoberfläche in 1000 gleiche Theile, so kommen auf die heiße Zone 398, auf die beiden gemäßigten 520, und auf die beiden kalten 82 solcher Theile. 3

6. Vollständiges Lehrbuch der allgemeinen Geographie - S. 43

1829 - Darmstadt : Heyer
43 Physische Geographie. Man unterscheidet daher den trocknen Theil des Lan- des und seine Gewässer. — Die Bestandteile des trock- nen Landes sind verschieden. So weit man in die Tiefe der Erde eingedrungen ist, besteht diese nicht aus gleichför- migen und gleichartigen Massen; sondern Schichten von verschiedener Beschaffenheit wechseln mannigfaltig ab. In concentrischen Flächen verbreiten sich diese über den ganzen Erdboden und bilden gleichsam die Rinde dessel- den. Häufig verändern sie ihre horizontale Lage, erhe- den sich und bilden Gebirge, die sich meistens in zusam- menhängenden Ketten oder Reihen über die Erde ver- breiten. Gewöhnlich erhöhet sich ein Land von dem Meere an immer mehr bis gegen die Mitte desselben hin, wo es seine größte Höhe erreicht, entweder durch ein wirkliches Gebirge, oder durch eine weniger merkliche Erhabenheit, welche, wenn sie ichmal ist, ein Land- oder Erd- rücken, wenn sie aber von weiter Ausdehnung ist, eine Vergebene, ein Plateau, genannt wird. Von die- sen erhabensten Stellen wird das Land auf zwei oder mehren Seiten gegen das Meer hinab immer niedriger, welches seine Abdachung heißt. Man findet sie, wenn man den Lauf der Gewässer abwärts verfolgt. Alle beträchtliche Erhöhungen über der Oberfläche der Erde (so wie auch anderer Planeten) werden Berge genannt; von ihnen sind die Hügel durch ihre geringere Höhe unterschieden. Im Allgemeinen haben sie eine ke- gelförmige Gestalt, d. h. sie erheben sich von dem unte- ren Umkreise oder dem Fuße an allmählich, und bilden einen mehr oder minder spitzen Gipfel. Den mittleren Theil des Berges oder seine schiefen Seitenflächen nennt man den Abhang, die Bergwand. Selten werden einzeln stehende Berge in einem Lande angetroffen; ge- wöhnlich stehen deren mehre mit einander in Verbindung und bilden alsdann ein Gebirge, eine Bergkette, die sich häufig in einer in das Meer auslaufenden Land-

7. Vollständiges Lehrbuch der allgemeinen Geographie - S. 61

1829 - Darmstadt : Heyer
61 Physische Geographie. 2. Der berühmteste Meeresstrudel ist der M o s k o e - oder Mael- strom an der Küste von Norwegen. Die Charybdis in der Sicilischen Meerenge, von der die Alten so furchtbare Schilde- rungen machen, ist für die jetzige Schiffahrtskunde gar nicht gefährlich. 3. Die Höhe der Fluth ist sehr verschieden, indem an einigen Orten das Wasser nur 1, an andern 40 bis 00 F. steigt. Bei einigen inneren Meeren, z. B. der Ostsee, bemerkt man gar keine Ebbe und Fluch. In manchen Gegenden dauert die Ebbe um die Nachtgleichen 9 und die Fluth nur I Stun- den. — Der Euripus war wegen seiner unregelmäßigen Be- wegungen schori im Alterthum bekannt. 4. Die größte Fluth, bei der nämlich das Wasser von der vereinig- ten Kraft der Sonne und des Mondes angezogen wird, heißt die Springfluth; die kleinste, bei der beide Kräfte einander entgegen wirken, die todte Fluth. Bei Stürmen können die Springfluthen, wie am I. Febr. 1825 an der Nordsee, den Küstengegenden furchtbar werden. §. 30. Die bemerkenswertesten Meere. Das Weltmeer wird durch die Polarkreise und durch die Laudmassen, die es bespült, in fünf Haupttheile (Hauptmccre) getheilt. Diese sind: 1) Das nördliche Eismeer, um den Nordpol gelegen und von den nördlichen Küsten von Europa, Asien und Amerika begranzt. Es bildet viele und große Meer- busen, unter ihnen das weiße Meer in Europa, und ist bis zum 81° N. Br. befahrbar. 2) Das westliche oder Atlantische Welt- meer wird auf der Nordseite von dem nördlichen Eismeere, auf der Ostseite von Europa, Asien und Afrika, auf der Südseite von dem südlichen Eismeere und gegen Westen von Amerika begranzt. Es ist den Schiffern das allerbckaunteste Meer, die Hauptstraße des Verkehrs zwischen der alten und neuen Welt. Wegen seiner Größe wird es in drei Meere eingetheilt:

8. Vollständiges Lehrbuch der allgemeinen Geographie - S. 5

1829 - Darmstadt : Heyer
Einleitung 5 Inseln, so wie die Klippen, Sandbänke, Untiefen, Hä^ fen rc. anzeigen; Kriegskarten, welche Darstellun- gen von einzelnen Gegenden liefern, auf denen merkwür- dige Kriegsbegebenheiten vorgefallen sind, u. a. m. — Eine größere oder kleinere Sammlung von Landkarten nennt man einen Atlas. Die Erdkugeln (Globen) sind künstliche Kugeln von Pappe, Holz, Messing u. dgl., welche unfern Erd- ball mit den auf demselben befindlichen Ländern und Meeren nach ihrer Lage gegen einander vorstellen, au- ßerdem verschiedene in der mathematischen Geographie angenommene Punkte und Kreislinien angeben. An merk. Au den wichtigsten Schriften für die allgemeine Geo- graphie gehören: Gaspari, Hassel und Cannabich, vollständiges Handbuch der neuesten Erdbeschreibung. 1. Band. 1819. — Ritter, die Erdkunde im Berhältniß zur Natur und zur Geschichte der Menschen, oder allgemeine vergleichende Geographie. Bis jetzt 2 Bände. 181? und 18. — Walch, ausführliche mathematische Geographie. 3. Aufl. 180?. — Kries, Lehrbuch der mathematischen Geographie. Mit Kupf. 1813. — Reuter, vollständiges Handbuch her mathemati- schen Geographie. M. Steintaf. 1828.— Malte - Brun's Abriß'der mathematischen und physischen Geographie, aus dem Franz, übers, von y. Aimmermann. 1. Abth. 1815. — Bode, Anleitung zur Kenntniß der Erdkugel. Mit Kupf. 3. Aufl. 1820. — Hochstetter, mathematische Erdbeschrei- bung. Mit Kpf. 1820.— Dess. physikalische Erdbeschrei- bung. 1821.— Kant, physische Geographie, 2. Aufl., um- gcarbeitet von Bollmar und Stiller. 2 Bde. 1809 — 16. — Otto, Versuch einer physischen Erdbeschreibung. 1. Bd. Hydrographie. 1800.— Sommer, Gemälde der physischen Welt. Bis jetzt 6 Bde. 1819 f. — Link, Hand- buch der physikalischen Erdbeschreibung. 1. Lhl. 1826. §. 4. Geschichte der Geographie. Anfangs hatten die Menschen äußerst geringe und mangelhafte Kenntnisse von der Erde; Kriege, Handel und Schifffahrt erweiterten dieselben. Doch gehörte schon eine ansehnliche Menge von Kenntnissen und Nachrichten

9. Vollständiges Lehrbuch der allgemeinen Geographie - S. 17

1829 - Darmstadt : Heyer
Mathematische Geographie. 17 Sonne den östlichen Bewohnern früher aufgeht, als den westlichen; 5) daß auf einem Theile der Erde Stern- bilder sichtbar sind, die man zu der nämlichen Zeit auf einem andern nicht sehen kann; 6) daß sie seit 1519 wiederholt umschifft worden ist. Die Erde ist aber keine vollkommene Kugel, sondern unter dem Aequator erhaben, und unter den Polen etwas abgeplattet. Sie ist also eine Afterkugel (ein Sphä- roid). Folgende Gründe haben dies außer Zweifel gesetzt: 1) die Schwingungen vermindern sich unter dem Aequator, und nehmen gegen die Pole hin zu; 2) Cas- sini's (1601) gemachte Entdeckung an dem Jupiter, daß dessen Aequatorialdurchmesser um den fünfzehnten Theil größer sey, als seine Achse; 3) wirkliche und genaue Messungen verschiedener Grade der Meridiane, welche man 1736 — 1737 bei Toruea in Lappland, und 1735 — . 1744 in Peru, so wie in Frankreich 1669— 1740, an dem Vorgebirge der guten Hoffnung 1751, und später- hin anderwärts angestellt hat. Man schätzt die Abplat- tung der Erde auf des Aequatorialdurchmessers, d. h. der Durchmesser zwischen beiden Polen oder die Erdachse ist um kleiner, als der Durchmesser des Aequators. Dies macht im Ganzen etwa 5f Meilen aus. Doch ist die südliche Erdhälfte mehr abgeplattet, als die nördliche. Die Erdkugel ist übrigens keineswegs ganz glatt, sondern auf ihr befinden sich viele größere und kleinere Erhöhungen und Vertiefungen. Diese Ungleichheiten ver- schwinden aber gegen die Größe des Erdkörpers, indem die höchsten Berge über die Fläche des ruhigen Meeres- spiegels, die man als die ebene Fläche der Erdkugel an- genommen hat, sich wenig über eine Meile erheben. An merk. 1. Schon in den ältesten Zeiten hatte man verschiedene, nicht selten ungereimte Vorstellungen von der Gestalt der Erde. Nach Homer (um 950 v. Ehr.) ist die Erde eine runde Scheibe, umflossen von dem Strome Ocean; aus diesem 2

10. Vollständiges Lehrbuch der allgemeinen Geographie - S. 18

1829 - Darmstadt : Heyer
18 Mathematische Geographie. strömt am westlichen Ende das Mittelmeer, am östlichen der Phasis ein zwischen die Lander. Nach Anaximan der (540) hat sie die Gestalt einer Säule, befindet sich in der Mitte des Weltalls und erhält sich daher schwebend. Anaxago- ras (450) machte sie wieder zu eurer flachen Scheibe. H e- rodot (444) behauptete, daß ihre Länge die Breite übertreffe. Plato (380) dachte sich dieselbe als einen Würfel. Die Chaldäer meinten, die Erde sey ausgehöhlt und einem Schiffe ähnlich; andere verglichen sie mit einer umgekehrt stehenden Pyramide. Bei den Juden ruhete sie auf sieben Säulen, und Jerusalem war der Mittelpunkt der Erde, wie in dem Wahne des Griechen Delphi. Andere Völker des Morgenlandes ließen sie durch einen großen Elephanten tra- gen u. s. w. 2. Daß die Erde ihrer runden Gestalt ungeachtet dem auf ihrer Oberfläche befindlichen Beobachter flach erscheint, ist eine Folge ihrer Größe, indem eine Kugelfläche um so weniger von einer ebenen abweicht, je größer der Halbmesser der Kugel ist. 3. Jupiter bewegt sich in der (für seine Größe außerordentlich) kurzen Zeit von 9 Stunden 55 Min. 17 Sek. um seine Achse. Er hat daher die sehr merklich abgeplattete Gestalt. 4. Es ist wohl zu bemerken, daß es auf der Erdkugel kein Oben und Unten gibt, da alles nach dem Mittelpunkte derselben zustrebt. §. 8. Größe der Erde. Die Erde hat 5400 M. im weitesten Umfange. Ihr Durchmesser von einem Pole zum andern beträgt 1716^ M., der des Aequators 17214 M. und der mittlere Durchmesser also ungefähr 1720 M. Die Oberfläche der Erde enthält 9'288'000 Qm., ihr körperlicher (kubischer) Inhalt 2'662'560’000 Kubikmeilen. Anmerk. 1. Nimmt man den Mittlern Erddurchmesser zu 1718,87 oder beinahe 1719 M. an, so beträgt die Oberfläche der Erde 9'281.910 Qm., und der körperliche Inhalt 2*659*072’000 Kubikmeilen. 2. Den Flächeninhalt der Erdoberfläche findet man durch den Satz: Die Umfangslinie einer Kugel, vervielfacht mit de- ren Durchmesser, gibt den Flächengehalt der Kugel im Qua- dratmaße. — Der körperliche Inhalt der Erde wird gesunden durch den Satz: Der Flächeninhalt, vervielfacht mit
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