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1. Anfangsgründe der Erdkunde - S. 3

1898 - Halle : Anton
1. Werschau. 1. Gestalt und Größe der Erde. 1] Gestalt. Die Erde scheint bei unbegrenzter Aussicht eine kreis- förmige Scheibe zu sein; in Wirklichkeit ist sie eine Kugel. Beweisgründe für d ie K u g e l g e sta l t der Erde sind: 1) die Erweiterung des Gesichtskreises bei erhöhetem Standpunkte; deshalb erscheinen von entfernten Türmen oder Bergen zuerst die oberen, dann die mittleren, dann die unteren Teile; 2) die Erdumsegelungen in allen Richtungen; 3) der stets kreisförmige Erdschatten im Monde bei einer Mondfinsternis; 4) die Ähnlichkeit der Erde mit den übrigen Himmelskörpern (Sonne, Mond), die auch Kugeln sind. 2} 2. Größe. Der Durchmesser der Erde beträgt 12 700 km, der Um sang 40 000 km. 3] 5- (Erklärungen. Eine Nachbilduug der Erdkugel uennt man einen Globus. Zum Zweck der Ortsbestimmung ist der Globus mit einem Liniennetz überzogen. Man unterscheidet: 1) den Nordpol, 2) den Südpol, 3) den Gle'icher (Äquator), 4) die Breitenkreise (Parallelkreise), 5) die Längenkreise, deren Hälften M e r i d i a n e heißen. — B reit e n kreise cjiebt es 89 nördlich und ebenso viel südlich vom Äquator; sie werden vom Gleicher aus gezählt; nuter ihnen sind die wichtigsten: der Wendekreis des Krebses (2b 1 /.^ 0 nördlich vom Äquator), der Wendekreis des Stei nb o cks (23'/-/ südlich vom Äquator), der nördliche Polarkreis (23'/2° vom Nordpol), der südliche Polarkreis (23'/2° vom Südpol). Meri- d i a n e giebt es 360; sie werden vom Nnllntendimt von Greenwich sgrinnitschl aus nach O. gezählt. — Die Entfernung eines Ortes vom Gleicher wird nach den Breiten- kreisen bestimmt: es ist seine geographische Breite; man unterscheidet nörd- liche Breite und südliche Breite. Die Entfernung eines Ortes vom Null- meridian wird nach den Meridianen bestimmt: es ist seine geographische Länge. Berlin z. B. liegt unter 52'/2° n. Br. und 13'/2° L. 2. das ^llud. 4] \. Größe. Die Oberfläche der Erde besteht aus Wasser und Land- Das Land macht '/4 der Erdoberfläche ans. 5| 2. Einteilung. Die Landmassen sind von verschiedener Größe. Die kleineren nennt man Inseln, die größeren F e st l ä n d e r. Man unter- scheidet 3 Festländer: I) die Ost feste, 2) die West feste, 3) das Austrat- sestland. Es gliedert sich die Ostfeste (alte Welt) in 3 Erdteile; die West- feste (neue Welt) und das Auftralfestland machen je 1 Erdteil ans. Man unterscheidet also 5 Erdteile: Europa, Asien, Afrika, Amerika und Australien. 3. Das Meer. 6] \. Größe. Die zusammenhängende Wassermasse, welche die großen Vertiefungen der Erdoberfläche ansfüllt, bildet das M e e r. Es bedeckt 3/4 der Erdoberfläche. 7] 2. Einteilung. Das Meer hat man in 5 Hauptmeere oder Ozeane eingeteilt. 1) Das Nördliche Eismeer bespült die Nordküsten von En- ropa, Asien und Amerika und reicht bis zum nördlichen Polarkreise. 2) Das Südliche Eismeer nimmt den südlichsten Teil der Erdkugel ein und reicht bis zum südlichen Polarkreise. 3) Der Atlantische Ozean bespült im 1*

2. Lehrbuch der Geographie für höhere Unterrichtsanstalten - S. 2

1852 - Halle : Buchh. des Waisenhauses
9 Erstes Buch. ihre Augen sehen, sie folgen dem Augenschein. Da scheint es nun zuerst Jedem, der im Freien steht, er stehe in der Mitte einer Kreisfläche, auf deren Rand sich ringsherum das Himmelsgewölbe herabsenke; man nennt die Linie, wo sich Erde und Himmel berühren, Horizont (das Begränzende), und unterscheidet nach dem Stande der Sonne 4 Weltgegenden: Morgen oder Osten, wo sie aufgeht, Abend oder Westen, wo sie untergeht, Mittag oder Süden, wo sie am Mittag steht, Mitternacht oder Nor- den, die gerade entgegensetzte Richtung von Mittag. So dachte man sich denn in alter Zeit die ganze Erde als eine ungeheuer große Scheibe, meist von Wasser um- flossen (Oceanus), aus welchem, wie aus einem Bade, Son- ne, Mond und Sterne an der Ostseite des Himmelsgewölbes auf- und an der Westseite wieder zu ihnen hinabstiegen. Aber weisere und klügere Leute kamen doch bald auf den Gedanken: die Erde möchte eine Kugel fein, und obwohl wieder andere zweifeln mochten, wurde er doch schon im Alterthum allgemein angenommen und ist jetzt ganz un- bezweifelt. Als Gründe merke: 1) Wenn man sich hohen Gegenständen aus der Ferne nähert, so erscheinen ihre obern Theile zuerst, die untern zuletzt; bei der Entfernung von ihnen verschwinden die untern zuerst und die obern zuletzt. Wäre die Oberfläche der Erde eine Fläche, so müßte ein ent- fernter Gegenstand, sobald er dem Auge sichtbar würde, auch ganz sichtbar werden. 2) Bei Mondfinsternissen wirft die Erde ihren Schatten auf den Mond. Wäre sie eine Scheibe, so könnte derselbe nur bisweilen ein runder sein; er ist aber immer rund, einen immer run- den Schatten wirft aber nur eine Kugel. 3) In neue- ren Zeiten ist die Erde oftmals umsegelt. Da ist man, wenn man auch immer in wesentlich derselben Richtung fortsegelte, doch nie an einen Rand oder an ein Ende gekommen, son- dern zuletzt wieder in die Gegend, aus der man ausfuhr. 4) Die Sonne und die übrigen Sterne gehen nicht überall zu gleicher Zeit auf, also ist die Erde von Osten nach Westen gekrümmt; bei einer Reise von Norden nach Süden kommen immer andere Gestirne zum Vorschein, folglich ist sie auch in der Richtung von Norden nach Süden gekrümmt. So muß wohl die Erde eine Kugel sein; doch ist sie, wie dies aus wissenschaftlichen Forschungen bekannt ist, etwas

3. Lehrbuch der Geographie für höhere Unterrichtsanstalten - S. 3

1852 - Halle : Buchh. des Waisenhauses
Sternenhimmel. 3 in die Länge gezogen, länglich rund: man kann sich im Norden und Süden zwei Endpunkte denken, die man Pole nennt. Sowohl am Nordpol als am Süd- pol ist die längliche Erdkugel etwas abgeplattet, wenn auch die gewöhnlichen Abbildungen des Erdkörpers (Glo- den) auf diese kleine Abweichung keine Rücksicht nehmen. Die größten Höhen und Tiefen (1 Meile) machen bei dem Ungeheuern Ganzen so gut als Nichts aus. Lasse dich endlich an der Kugelgestalt der Erde nicht durch den Gedan- ken von Unten und Oben irre machen. Alles, was auf der Oberfläche der Erde ist, ist allenthalben oben und wird durch die Anziehungskraft der Erde festgehalten. Die Menschen, die gerade auf der andern Seite der Erdkugel uns gegenüber wohnen, die Füße gegen uns keh- ren, Gegenfüßler, Antipoden, sind so gut oben als wir. tz. 3. Der Sternenhimmel. Der Augenschein täuscht also den, der ihm folgt, über die Gestalt der Erde; er lehrt auch über das Weltall im Großen neben dem Richtigen vieles Unrichtige und Falsche. Die alten Völker konnten bei ihren unvollkomme- nen Hülfsmitteln Beides noch nicht von einander schei- den; wir müssen uns aber wundern, wie weit sie es den- noch in der Beobachtung des Himmelsgewölbes, das nach ihrer Meinung wie eine hohle Kugel den Erdball umgab, ohne unsre Instrumente gebracht haben. Sie nah- men unter den zahllosen Sternen, welche bei dem Ver- schwinden des Sonnenlichts am Himmel sichtbar werden, einen Unterschied wahr: nicht bloß in Hinsicht des Glanzes (wo wir jetzt Sterne erster, zweiter u. s. w. Größe unterscheiden), sondern auch in Bezug auf ihre Stel- lung. Diebei weitem meisten veränderten ihre Stel- lung zu einander niemals, sie schienen wie ange- heftet an den Himmel, daher Fixsterne. Um sich unter ihnen leichter zurecht finden zu können, theilten sie schon das Ganze in Sternbilder (jetzt etwa 100 angenommen), in erdachte Figuren; zu jeder gehört dann eine gewisse bestimmte Anzahl von Sternen. In unseren Gegenden z. B. besonders glänzend: Orion, der große Bär u. s. w. (Stern- u. Him- 1 *

4. Lehrbuch der Geographie für höhere Unterrichtsanstalten - S. 9

1852 - Halle : Buchh. des Waisenhauses
Tages- und Jahreszeiten. 9 tz. 7. Die Bewegungen der Erde. Tages- und Jahreszeiten. Noch näher müssen wir uns mit den beiden Be- wegungen der Erde beschäftigen, welche man im Gegen- sätze zu dem Augenscheine dadurch begreift, daß sich die ganze Lufthülle der Erde, ihre Atmosphäre, Dunstkreis oder Luftmeer immer mit ihr fortbe- wegt. Alle Gegenstände werden dabei auf der Oberfläche der Erde durch die Schwerkraft festgehalten, welche Alles nach dem Mittelpunkte zieht. Die erste Bewegung um sich selbst (Rotation), oder um ihre Are d. i. eine zwischen den Polen gedachte Linie bringt den Wechsel von Tag und Nacht hervor. Da die Erde sich von W. nach O. bewegt, so geht die Sonne für jeden Ort im O. auf, und zwar zu verschiedener Zeit. Müßte nun eigentlich nicht Tag und Nacht auf der ganzen Erde gleich sein? Warum ist dies dagegen an den allermeisten Orten nur zweimal im Jahre, bei der sogenannten Frühlings - und Herbst- Tag- und Nachtgleiche (Aequinoctium 20. oder 21. März und 23. September) der Fall? Wie ist es fer- ner zu verstehen, daß durch die zweite Bewegung der Erde, um die Sonne, der Wechsel der Jahreszei- ten hervorgerufen wird? Hängt die Erwärmung der Erde davon ab, je senkrechter oder je schräger die Sonnenstrahlen auf sie fallen, so müßte, sollte man mei- nen, jede Gegend der Erde einen bestimmten und immer- dauernden Grad von Wärme und Kälte, eine immer gleiche Temperatur haben? In der That wäre dies Alles der Fall, wenn nicht die Erdare bedeutend schief gegen die Sonne stände. Der Planet, wo diese Nei- gung am unbedeutendsten ist, Jupiter, hat deshalb auch fast keinen Wechsel der Jahreszeiten. Wäre die Erde gegen die Sonne nicht geneigt, so zerfiele sie in zwei Halbkugeln, welche unter einander wechselnd 12 Stunden Tag und 12 Stunden Nacht hätten. Jeder Punkt hätte das ganze Jahr hindurch dasselbe wärmere oder kältere Klima. Statt dessen ergiebt sich durch jenen Umstand für die ver- schiedene Tag - und Nachtlänge auf der Erde folgendes Verhältniß: Mitten zwischen den Polen sind Tage und Nächte sich immer gleich, so daß jeder !2stunden umfaßt:

5. Lehrbuch der Geographie für höhere Unterrichtsanstalten - S. 12

1852 - Halle : Buchh. des Waisenhauses
12 Erstes Buch. (von dem griechischen Worte für wenden, auch Tropen, Lropenkreise genannt). Innerhalb dieser Wendekreise bewegt sich nämlich die Sonne scheinbar am Himmel in der Ekliptik (vgl. 3.). Wenn sie den nördlichsten Endpunkt erreicht und den Kreisbogen des Krebse Wendekreises beschreibt, so ist auf der nördlichen Halbkugel der längste Tag, der Liste Ju- nius, auf der südlichen umgekehrt der kürzeste. Erreicht sie dagegen den südlichsten Endpunkt oder beschreibt sie den Wen- de-Kreisbogen des Steinbocks, was am Listen December ge- schieht , so ist auf der nördlichen Halbkugel der kürzeste, auf der südlichen der längste Tag. Jene beiden Punkte nennt man Solstitien d. i. Sonnenstillstän de, weil die Sonne auf ihrer Bahn gegen N. oder S. nicht weiter geht, sondern still steht und sich wieder umwendet. Sommer- und Winterso lstitium. Die beiden Wendekreise hat man nun auch auf die Erde versetzt, auch je 23 '/2 0 vom Aequator. Durch welche Länder der Erde geht ein Jeder? Weiter unter- scheidet man an der Himmelskugel wieder 23 l/2 0 von jedem Pol die beiden Polarkreise, einen nördlichen und süd- lichen. Auch sie hat man im gleichen Abstande auf die Erde eingetragen. Wie weit ist also jeder Polarkreis vom Aequator? wie weit von dem entsprechenden Wendekreise? Durch welche Erdländer gehen beide Polarkreise? Sie bezeichnen auf der Erde die Gegenden, wo der längste Tag und die längste Nacht anfangen über 24 Stunden lang zu werden. tz. 10. E r d z o n e n. Nachdem wir Wende- und Polarzirkel kennen lernten, verstehen wir leichter die Eintheilung der Erde in 5 Erdzonen oder Erd gürte l. Der Raum zwischen bei- den Wendekreisen wird die heiße Zone genannt oder auch die tropische. Unter dem Aequator sind sich Tag und Nacht beständig gleich und bis zu den Wendekreisen hin der Unterschied zwischen dem längsten und kürzesten Tage gering. Beständiger Sommer, nur von einer großen Regenzeit un- terbrochen. Ueberhaupt nimmt die Masse des jährlich fallen- den Regens vom Aequator nach den Polen hin ab, so wie die des Schnees zu. Zwischen jedem Wende - und Polarzirkel liegt eine der beiden gemäßigten Zonen, welche größer

6. Lehrbuch der Geographie für höhere Unterrichtsanstalten - S. 14

1852 - Halle : Buchh. des Waisenhauses
14 Erstes Buch. §• 11. Die Oberstäche der Erde und ihre Bildung. Die Oberstäche der Erde, die Erdrinde beschreibt die physische Geographie, denn die Frage: Wie ist das In- nere beschaffen? kann sie nicht beantworten. Manches ist daher früher über das Innere der Erde vermutbet, wie z. B. daß im Innern eine Feuermasse anzunehmen sei u. s. w. Am festesten steht der Satz: Je weiter nach innen, desto dichter und wärmer wird die Erde. Auch die Frage: Wie ist die jetzige Oberfläche der Erde entstanden? kann nur durch Vermuthungen beantwortet werden. Doch hat der For- schergeist des Menschen hier' schon mehr Anhaltepunkte; es giebt eine eigne Wissenschaft, die jene Frage zu lösen suchs. Man nennt sie die Geologie. Die eine Partei der Geo- logen behauptete: Einst hat Wasser den ganzen Erdball be- deckt: daher die Seemuscheln u. s. w. auf hohen Bergen u. s. w. (welche freilich auch durch vulkanische Kraft emporgehoben sein können). Die festen Stoffe haben sich nach und nach ge- setzt, sind durch Strömungen zu verschiedener Zeit angespült, daher die Schichten in den Gebirgen u. s. w. Man nennt solche Gelehrten Neptunisten; warum wohl? Ihnen stan- den die Vulcanisten gegenüber, welche die Erdoberfläche von Feuer gebildet sein ließen. Die neuere Wissenschaft hat sich indessen in ihren bedeutendsten Vertretern für eine tie- fere und gründlichere Auffassung entschieden. Unsere Erde war anfangs ein Körper von geschmolzener, dickflüssiger Masse, woher sich auch ohne Schwierigkeit begreift, daß die Axen- drehung der Erde eine Auswölbung in der Gegend des Aequa- tors und eine Abplattung an beiden Polen Hervorbringen mußte (§. 2.). Alles Wasser, was jetzt die Erdoberfläche als tropfbarflüssige Hülle bedeckt, befand sich anfänglich als Was- sergas in der Atmosphäre. Nach und nach sing die Erde an zu erkalten. Eine dünne Kruste von festem Gestein um- hüllte die Erde; auf ihr sammelte sich das aus der ebenfalls abgekühlten Atmosphäre hcrabfallende Wasser. Durch das Aufeinanderwirken des Wassers und dieser ältesten Erdkruste bildeten sich die ältesten geschichteten Gebirgsarten, in wel- chen Kalkstein, Thon und Sandstein vorherrschen. Die von der immer mehr erkaltenden und dicker werdenden Kruste auch immer mehr zusammengepreßte Feuermasse des Innern zerriß,

7. Lehrbuch der Geographie für höhere Unterrichtsanstalten - S. 15

1852 - Halle : Buchh. des Waisenhauses
Wasser und Land. 15 um sich Ausgang zu verschaffen, zu verschiedenen Malen die äußere Decke und hob die jüngeren Gebirge hervor, in denen Granit und Porphyr, Basalt und Trachyt hervortreten. An einzelnen Stellen der Erde hat dieses unterirdische Feuer noch fortwährend offene Communication mit der Oberfläche, wie in den feuerspeienden Bergen, und verursacht im Innern heftige, oft über ungeheure Erdstrecken sich verbreitende Erd- erschütterungen oder Erdbeben. Wir lernen nur die Oberfläche der Erde kennen, wie sie jetzt wirklich da ist. Man nennt die Wissenschaft von der Erdrinde (die noch keine Rücksicht auf die Pflanzen und Thiere darauf nimmt) Geognosie. h. 12. Wasser und Land. Auf der Oberfläche der Erde, die 9 Millionen □ Meil. groß ist, wechseln Wasser und Land mit einander ab, beide von der Lufthülle der Erde umgeben. Aber das Wasser erscheint auch in der Form des Landes als See und Fluß, und das Land taucht umgekehrt in der Form grö- ßerer und kleinerer Inseln mitten ans dem Wasser hervor. Wo sich Land und Wasser berühren, ist des Landes Küste, Ufer, Gestade, Strand (das letztere nur von flacher Meerküste gebraucht). Springt das Land als Berg in das Meer, so entsteht ein Vorgebirge oder Cap — ist der Vorsprung flach, eine Landspitze. Die Erd-Oberfläche ist aber zwischen Land und Wasser durchaus nicht gleich vertheilt. Das Wasser bedeckt 2/3, ja, wenn man Seen und Flüsse mitrechnet, fast 4/5 der Erde. Auch die Ver- keilung auf die verschiedenen Halbkugeln der Erde ist eine sehr verschiedene. Der bei weitem größte Theil des Lan- des ist auf der nördlichen Hemisphäre zusammengedrängt; in der südlichen überwiegt in auffallender Weise das Was- ser. Nehmen wir eine östliche und westliche Halbkugel an, so hat die erste bei weitem mehr Land als die westliche. Beide Bestandtheile der Erdoberfläche bleiben übrigens nicht immer zu einander in demselben Verhältnisse. In manchen Gegenden reißt das Meer Stücke vom Lande los, z> B. an der Küste der Nordsee. Anderwärts setzt das Meer wieder an, wie z. B. an der italienischen Küste;

8. Lehrbuch der Geographie für höhere Unterrichtsanstalten - S. 28

1852 - Halle : Buchh. des Waisenhauses
28 Erstes Buch. punkte — mag dies nun ein Berg oder eine Senkung im Haupt- kamme sein — aus, und man nennt solchen Mittelpunkt dann einen Gebirgsk notcn oder G e birg s stock. In den eigentlichen Kämmen finden sich zuweilen Senkungen, welche man Einsattelungen oder Joche nennt. Ueber sie füh- ren dann gewöhnlich die Gebirgsstraßen. Zu dieser dritten Klasse gehören alle Riesengebirge unseres Erdkörpers, und ihre Kämme sind über 1000 Meilen lang. Dabei sind Er- scheinungen, die mit einer gewissen Regelmäßigkeit wiederkeh- ren , interessant. Die meisten großen Kammgebirge von Asien und Europa streichen den Breitenkreisen gleichlau- fend, also von O. nach W. — die der übrigen Erdtheile den Meridianen gleichlaufend, also von S. nach N. Doch giebt es Ausnahmen. Ferner fallen die Kammgebirge meist nur nach einer Seite steil, nach der andern sanft ab, oder ihre Abdachung ist nach den verschiedenen Seiten eine ver- schieden e; die steile Seite ist gewöhnlich entweder die Süd - oder (wenn sie von S. nach N. ziehen) die Ost- sei te. Die höchsten Gipfel eines Gebirges betragen öfters etwa das Doppelte der Kammhöhe. Endlich ist die Kamm- höhe des einen Gebirges öfter die Gipfelhöhe des andern. Der Kamm des Himalaya ist so hoch als die Gipfel der Andes in Südamerica, und die Kammhöhe der Andes so hoch als die höchsten Gipfel der Alpen u. s. w. So entdeckt man überall in der Mannigfaltigkeit das Gesetz und die Ordnung. tz. 24. Einthcilung der Gebirge nach ihrer Entstehung und Bildung. Nach der Entstehung und inneren Bildung unter- scheidet man 1) die ältesten Neptuirischen Gebirge, deren Entstehung in §. 11. geschildert ist. Diese Gebirge zeigen regelmäßige Schichten mit Geschiebe, begünstigen die Bildung von Höhlen und führen allein Erze und Verstei- nerungen oder Petrefatte. 2) Die jüngeren Plutoni- scken Gebirge als diejenigen Felsarten, welche später in verschiedenen Zeiträumen (Hebungsperioden) aus Rissen der Erdrinde aus dem glühend Flüssigen hervorgequollen sind. Während also z. B. in Europa der Hundsrücken unter die ältesten (neptunischen) Gebirgsformen gehört, gehören die Centralalpen zu der jüngsten Hebung; als die jüngste und

9. Lehrbuch der Geographie für höhere Unterrichtsanstalten - S. 110

1852 - Halle : Buchh. des Waisenhauses
110 Zweites Buch. (I) Zwischen Madagascar's Nordspitze und dem Continent die Komoro-Inseln unter einem ncadischen Sultan; die Insel M a y o t t a französisch. e) Im No. von M. die Ami rauten, dem Namen nach por- tugiesisch, unbewohnt. 5) Weiter in derselben Richtung die Sechelles-Inseln, die größte Mahö. Englisch. Heimarh der maldivischen Nuß. Sie sowohl, als die Amiranten sind niedrige Inseln und deuten auf ein Seehochland hi^, vas mit Madagascac zusammenhängt. g) 30 M. im No. vom Cap Guardnfui liegt Socotora, mit Korallenbänken umgeben, gebirgig, das Vaterland der besten Aloe. Gieb zur Uebung au: Was besitzen die Engländer, die Franzosen, die Niederländer, Spanier, Portugiesen in Africa? Ul. Die Westfeste America. §. 61. Diese — eigentlich aus 2 dreieckigen, nach S. zuge- spitzten Erdtheilen bestehende — Landmaffe ist nach Ästen die größte der Erde, 668,003 szm. A. liegt zu ziemlich glei- chen Theilen auf der nördlichen und südlichen Halbkugel, erreicht Asten durchaus nicht an Breite, übertrifft es aber bei Weitem an Lange, wie es denn auch die längste Bergkette der Erde hat. Kein Erdtheil nähert sich eben deshalb so weit dem Nordpol, keiner ragt so weit in das südliche Eismeer. Am nächsten berührt sich A. mit Asten — an welcher Meerenge? Welcher Ocean trennt beide Erdtheile? Welcher A. von Eu- ropa (dessen nächster Punkt etwa 500 M.) und Al'rica (hier die nächste Spitze — welche ist das wohl? — noch nicht 400 M.). Ueber die Gestaltung der americanischen Ostküste §. 15. Die Gebirgsform gehört in A. mehr dem W., die hier gewalti- gere Form der Ebene dem O. an — daher fast alle Ströme nach O. Die Form der Terassenlander tritt hier weit spärlicher auf, als in andern Erdtheilen. Aber auch die Form der Wüste fehlt. War Asrica der wasserarme Erdtheil, so ist A. der wasser- reiche; so fruchtbarer Boden wie hier, findet sich fast nir- gends. Alle geschilderten Verhältnisse erklären es, daß im All- gemeinen die Temperatur kühler ist, als in der alten Welt. Ueber Pflanzen- und Thierwelt wiederhole hierher Gehöriges aus §. 30. und 31. Auffallend ist noch besonders der unge-

10. Lehrbuch der Geographie für höhere Unterrichtsanstalten - S. 183

1852 - Halle : Buchh. des Waisenhauses
Die Alpen. 183 len Meerarm vom Festlande getrennt. Auf dieser Insel liegt erstens die Seestadt gl. N- — dann aber auf einer in Nw. weit vorsprin- genden Landzunge Cadix, das phönicische Gades, bedeutende Han- delsstadt, Freihafen, eine der stärksten Festungen der Welt, oft mit Ruhm vertheidigt, daher die ,,sehr edle, getreue und helden- müthige.^ Zwei Hafen, rings umher an den Küsten der Insel und des Festlandes deckende Forts (Trocadero). Die Stadt regelmäßig, nett und reinlich, wie aus dem Meere aufsteigend, die weißen Häu- ser fast gleichmäßig gebaut, mit platten Dächern und viereckigen innern Höfen und Cisternen, da Trinkwaffer fehlt. Unter den 70/000 Bewohnern viele Fremde. Im Sw. das Cap. Trafalgar, in dessen Nähe 1805 der eng- lische Admiral Nelson über die französische Flotte siegte und starb. Noch merken wir einen seit 1704 zu England gehörigen Ort. Am östlichen Ende der großen Meerenge hängt durch eine sandige Niederung, den sogenannten neutralen Boden, mit dem Festlande eine 1400' hochgethürmte, felsige Landzunge zusammen. Eine Stunde läuft sie von N. nach's. ins Meer, eine halbe Stunde ist sie breit. Im Norden und Osten kann man das Kalksteingebirge gar nicht ersteigen, im W. ist an den Felsen die Stadt Gibraltar, 30,000 E., gelehnt oder fast hineingehauen, was wenigstens von den Fe- stungswerken gilt. Sie ist, wie die Erfahrung der hitzigsten Bela- gerungen gezeigt hat, uneinnehmbar und der Schlüssel zum Mittelmeer. Gieb zur Ucbung an: die sechs bevölkertsten Städte von Spa- nien? Die Hauptfestungen? Die Universitäten? Die durch Dichter und Schriftsteller berühmten Orte? §. 75. D t e Alpen. Das europäische Hochgebirge, der Gebirgskern des Erdtheiles, die Alpen (d. i. celtisch, die Weißen oder die Hohen), liegt fast genau in der Mitte zwischen Aequator und Nordpol und ziemlich unter gleicher Breite mit dem Kau- kasus. Im W. berührt das Kettengebirge mit seinem Fuße das Mittelmeer ungefähr da, wo der Küftenfluß Var mün- det, und steht mit den Apenninen in Verbindung — im spaltet sich das Gebirge in einen nach No. und in einen nach So. laufenden Fuß. Der erstere, der nordöstliche, steht an der Donau, an der Gränze des Donautieflandes; der andere, der südöstliche, ruht am adriatischen Meere, am Bu- sen von Fiume, und schließt sich an die Gebirge der dritten südlichen Halbinsel an. Faßt man, um die Gestalt des Al- pengebirges im Ganzen und Großen anzugeben, den süd- -
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