1. Werschau.
1. Gestalt und Größe der Erde.
1] Gestalt. Die Erde scheint bei unbegrenzter Aussicht eine kreis-
förmige Scheibe zu sein; in Wirklichkeit ist sie eine Kugel.
Beweisgründe für d ie K u g e l g e sta l t der Erde sind: 1) die Erweiterung
des Gesichtskreises bei erhöhetem Standpunkte; deshalb erscheinen von entfernten
Türmen oder Bergen zuerst die oberen, dann die mittleren, dann die unteren Teile;
2) die Erdumsegelungen in allen Richtungen; 3) der stets kreisförmige Erdschatten
im Monde bei einer Mondfinsternis; 4) die Ähnlichkeit der Erde mit den übrigen
Himmelskörpern (Sonne, Mond), die auch Kugeln sind.
2} 2. Größe. Der Durchmesser der Erde beträgt 12 700 km, der
Um sang 40 000 km.
3] 5- (Erklärungen. Eine Nachbilduug der Erdkugel uennt man einen Globus.
Zum Zweck der Ortsbestimmung ist der Globus mit einem Liniennetz überzogen. Man
unterscheidet: 1) den Nordpol, 2) den Südpol, 3) den Gle'icher (Äquator),
4) die Breitenkreise (Parallelkreise), 5) die Längenkreise, deren Hälften
M e r i d i a n e heißen. — B reit e n kreise cjiebt es 89 nördlich und ebenso viel südlich
vom Äquator; sie werden vom Gleicher aus gezählt; nuter ihnen sind die wichtigsten:
der Wendekreis des Krebses (2b 1 /.^ 0 nördlich vom Äquator), der Wendekreis
des Stei nb o cks (23'/-/ südlich vom Äquator), der nördliche Polarkreis
(23'/2° vom Nordpol), der südliche Polarkreis (23'/2° vom Südpol). Meri-
d i a n e giebt es 360; sie werden vom Nnllntendimt von Greenwich sgrinnitschl aus
nach O. gezählt. — Die Entfernung eines Ortes vom Gleicher wird nach den Breiten-
kreisen bestimmt: es ist seine geographische Breite; man unterscheidet nörd-
liche Breite und südliche Breite. Die Entfernung eines Ortes vom Null-
meridian wird nach den Meridianen bestimmt: es ist seine geographische Länge.
Berlin z. B. liegt unter 52'/2° n. Br. und 13'/2° L.
2. das ^llud.
4] \. Größe. Die Oberfläche der Erde besteht aus Wasser und Land-
Das Land macht '/4 der Erdoberfläche ans.
5| 2. Einteilung. Die Landmassen sind von verschiedener Größe. Die
kleineren nennt man Inseln, die größeren F e st l ä n d e r. Man unter-
scheidet 3 Festländer: I) die Ost feste, 2) die West feste, 3) das Austrat-
sestland. Es gliedert sich die Ostfeste (alte Welt) in 3 Erdteile; die West-
feste (neue Welt) und das Auftralfestland machen je 1 Erdteil ans. Man
unterscheidet also 5 Erdteile: Europa, Asien, Afrika, Amerika
und Australien.
3. Das Meer.
6] \. Größe. Die zusammenhängende Wassermasse, welche die großen
Vertiefungen der Erdoberfläche ansfüllt, bildet das M e e r. Es bedeckt
3/4 der Erdoberfläche.
7] 2. Einteilung. Das Meer hat man in 5 Hauptmeere oder Ozeane
eingeteilt. 1) Das Nördliche Eismeer bespült die Nordküsten von En-
ropa, Asien und Amerika und reicht bis zum nördlichen Polarkreise. 2) Das
Südliche Eismeer nimmt den südlichsten Teil der Erdkugel ein und reicht
bis zum südlichen Polarkreise. 3) Der Atlantische Ozean bespült im
1*
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Extrahierte Personennamen: Werschau
Extrahierte Ortsnamen: Berlin Europa Asien Afrika Amerika Australien Asien Amerika Atlantische_Ozean
9
Erstes Buch.
ihre Augen sehen, sie folgen dem Augenschein. Da
scheint es nun zuerst Jedem, der im Freien steht, er stehe
in der Mitte einer Kreisfläche, auf deren Rand sich
ringsherum das Himmelsgewölbe herabsenke; man nennt die
Linie, wo sich Erde und Himmel berühren, Horizont (das
Begränzende), und unterscheidet nach dem Stande der Sonne
4 Weltgegenden: Morgen oder Osten, wo sie aufgeht,
Abend oder Westen, wo sie untergeht, Mittag oder
Süden, wo sie am Mittag steht, Mitternacht oder Nor-
den, die gerade entgegensetzte Richtung von Mittag. So
dachte man sich denn in alter Zeit die ganze Erde als
eine ungeheuer große Scheibe, meist von Wasser um-
flossen (Oceanus), aus welchem, wie aus einem Bade, Son-
ne, Mond und Sterne an der Ostseite des Himmelsgewölbes
auf- und an der Westseite wieder zu ihnen hinabstiegen.
Aber weisere und klügere Leute kamen doch bald auf den
Gedanken: die Erde möchte eine Kugel fein, und
obwohl wieder andere zweifeln mochten, wurde er doch schon
im Alterthum allgemein angenommen und ist jetzt ganz un-
bezweifelt. Als Gründe merke: 1) Wenn man sich
hohen Gegenständen aus der Ferne nähert, so erscheinen ihre
obern Theile zuerst, die untern zuletzt; bei der Entfernung
von ihnen verschwinden die untern zuerst und die obern zuletzt.
Wäre die Oberfläche der Erde eine Fläche, so müßte ein ent-
fernter Gegenstand, sobald er dem Auge sichtbar würde,
auch ganz sichtbar werden. 2) Bei Mondfinsternissen wirft
die Erde ihren Schatten auf den Mond. Wäre sie eine
Scheibe, so könnte derselbe nur bisweilen ein runder
sein; er ist aber immer rund, einen immer run-
den Schatten wirft aber nur eine Kugel. 3) In neue-
ren Zeiten ist die Erde oftmals umsegelt. Da ist man, wenn
man auch immer in wesentlich derselben Richtung fortsegelte,
doch nie an einen Rand oder an ein Ende gekommen, son-
dern zuletzt wieder in die Gegend, aus der man ausfuhr.
4) Die Sonne und die übrigen Sterne gehen nicht überall
zu gleicher Zeit auf, also ist die Erde von Osten nach Westen
gekrümmt; bei einer Reise von Norden nach Süden kommen
immer andere Gestirne zum Vorschein, folglich ist sie auch
in der Richtung von Norden nach Süden gekrümmt. So
muß wohl die Erde eine Kugel sein; doch ist sie,
wie dies aus wissenschaftlichen Forschungen bekannt ist, etwas
TM Hauptwörter (50): [T21: [Erde Sonne Tag Jahr Mond Zeit Stunde Punkt Abschnitt Periode], T7: [Erde Luft Sonne Wasser Himmel Berg Tag Licht Wolke Nacht]]
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Sternenhimmel.
3
in die Länge gezogen, länglich rund: man kann sich
im Norden und Süden zwei Endpunkte denken, die
man Pole nennt. Sowohl am Nordpol als am Süd-
pol ist die längliche Erdkugel etwas abgeplattet, wenn
auch die gewöhnlichen Abbildungen des Erdkörpers (Glo-
den) auf diese kleine Abweichung keine Rücksicht nehmen.
Die größten Höhen und Tiefen (1 Meile) machen bei
dem Ungeheuern Ganzen so gut als Nichts aus. Lasse dich
endlich an der Kugelgestalt der Erde nicht durch den Gedan-
ken von Unten und Oben irre machen. Alles, was
auf der Oberfläche der Erde ist, ist allenthalben
oben und wird durch die Anziehungskraft der Erde
festgehalten. Die Menschen, die gerade auf der andern Seite
der Erdkugel uns gegenüber wohnen, die Füße gegen uns keh-
ren, Gegenfüßler, Antipoden, sind so gut oben als wir.
tz. 3.
Der Sternenhimmel.
Der Augenschein täuscht also den, der ihm folgt,
über die Gestalt der Erde; er lehrt auch über das Weltall
im Großen neben dem Richtigen vieles Unrichtige und
Falsche. Die alten Völker konnten bei ihren unvollkomme-
nen Hülfsmitteln Beides noch nicht von einander schei-
den; wir müssen uns aber wundern, wie weit sie es den-
noch in der Beobachtung des Himmelsgewölbes, das
nach ihrer Meinung wie eine hohle Kugel den Erdball
umgab, ohne unsre Instrumente gebracht haben. Sie nah-
men unter den zahllosen Sternen, welche bei dem Ver-
schwinden des Sonnenlichts am Himmel sichtbar werden,
einen Unterschied wahr: nicht bloß in Hinsicht des
Glanzes (wo wir jetzt Sterne erster, zweiter u. s. w.
Größe unterscheiden), sondern auch in Bezug auf ihre Stel-
lung. Diebei weitem meisten veränderten ihre Stel-
lung zu einander niemals, sie schienen wie ange-
heftet an den Himmel, daher Fixsterne. Um sich unter
ihnen leichter zurecht finden zu können, theilten sie schon das
Ganze in Sternbilder (jetzt etwa 100 angenommen), in
erdachte Figuren; zu jeder gehört dann eine gewisse bestimmte
Anzahl von Sternen. In unseren Gegenden z. B. besonders
glänzend: Orion, der große Bär u. s. w. (Stern- u. Him-
1 *
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Tages- und Jahreszeiten.
9
tz. 7.
Die Bewegungen der Erde. Tages- und Jahreszeiten.
Noch näher müssen wir uns mit den beiden Be-
wegungen der Erde beschäftigen, welche man im Gegen-
sätze zu dem Augenscheine dadurch begreift, daß sich die
ganze Lufthülle der Erde, ihre Atmosphäre,
Dunstkreis oder Luftmeer immer mit ihr fortbe-
wegt. Alle Gegenstände werden dabei auf der Oberfläche
der Erde durch die Schwerkraft festgehalten, welche Alles
nach dem Mittelpunkte zieht. Die erste Bewegung um sich
selbst (Rotation), oder um ihre Are d. i. eine zwischen
den Polen gedachte Linie bringt den Wechsel von Tag
und Nacht hervor. Da die Erde sich von W. nach O.
bewegt, so geht die Sonne für jeden Ort im O. auf, und
zwar zu verschiedener Zeit. Müßte nun eigentlich nicht Tag
und Nacht auf der ganzen Erde gleich sein? Warum
ist dies dagegen an den allermeisten Orten nur zweimal im
Jahre, bei der sogenannten Frühlings - und Herbst-
Tag- und Nachtgleiche (Aequinoctium 20. oder
21. März und 23. September) der Fall? Wie ist es fer-
ner zu verstehen, daß durch die zweite Bewegung der
Erde, um die Sonne, der Wechsel der Jahreszei-
ten hervorgerufen wird? Hängt die Erwärmung der
Erde davon ab, je senkrechter oder je schräger die
Sonnenstrahlen auf sie fallen, so müßte, sollte man mei-
nen, jede Gegend der Erde einen bestimmten und immer-
dauernden Grad von Wärme und Kälte, eine immer
gleiche Temperatur haben? In der That wäre dies Alles
der Fall, wenn nicht die Erdare bedeutend schief
gegen die Sonne stände. Der Planet, wo diese Nei-
gung am unbedeutendsten ist, Jupiter, hat deshalb auch
fast keinen Wechsel der Jahreszeiten. Wäre die
Erde gegen die Sonne nicht geneigt, so zerfiele sie in zwei
Halbkugeln, welche unter einander wechselnd 12 Stunden
Tag und 12 Stunden Nacht hätten. Jeder Punkt hätte das
ganze Jahr hindurch dasselbe wärmere oder kältere Klima.
Statt dessen ergiebt sich durch jenen Umstand für die ver-
schiedene Tag - und Nachtlänge auf der Erde folgendes
Verhältniß: Mitten zwischen den Polen sind Tage und
Nächte sich immer gleich, so daß jeder !2stunden umfaßt:
TM Hauptwörter (50): [T21: [Erde Sonne Tag Jahr Mond Zeit Stunde Punkt Abschnitt Periode], T7: [Erde Luft Sonne Wasser Himmel Berg Tag Licht Wolke Nacht]]
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12
Erstes Buch.
(von dem griechischen Worte für wenden, auch Tropen,
Lropenkreise genannt). Innerhalb dieser Wendekreise
bewegt sich nämlich die Sonne scheinbar am Himmel in der
Ekliptik (vgl. 3.). Wenn sie den nördlichsten Endpunkt erreicht
und den Kreisbogen des Krebse Wendekreises beschreibt, so ist
auf der nördlichen Halbkugel der längste Tag, der Liste Ju-
nius, auf der südlichen umgekehrt der kürzeste. Erreicht sie
dagegen den südlichsten Endpunkt oder beschreibt sie den Wen-
de-Kreisbogen des Steinbocks, was am Listen December ge-
schieht , so ist auf der nördlichen Halbkugel der kürzeste,
auf der südlichen der längste Tag. Jene beiden Punkte
nennt man Solstitien d. i. Sonnenstillstän de, weil
die Sonne auf ihrer Bahn gegen N. oder S. nicht weiter geht,
sondern still steht und sich wieder umwendet. Sommer-
und Winterso lstitium. Die beiden Wendekreise hat man
nun auch auf die Erde versetzt, auch je 23 '/2 0 vom Aequator.
Durch welche Länder der Erde geht ein Jeder? Weiter unter-
scheidet man an der Himmelskugel wieder 23 l/2 0 von jedem
Pol die beiden Polarkreise, einen nördlichen und süd-
lichen. Auch sie hat man im gleichen Abstande auf die Erde
eingetragen. Wie weit ist also jeder Polarkreis vom Aequator?
wie weit von dem entsprechenden Wendekreise? Durch welche
Erdländer gehen beide Polarkreise? Sie bezeichnen auf der
Erde die Gegenden, wo der längste Tag und die längste
Nacht anfangen über 24 Stunden lang zu werden.
tz. 10.
E r d z o n e n.
Nachdem wir Wende- und Polarzirkel kennen
lernten, verstehen wir leichter die Eintheilung der Erde in
5 Erdzonen oder Erd gürte l. Der Raum zwischen bei-
den Wendekreisen wird die heiße Zone genannt oder auch
die tropische. Unter dem Aequator sind sich Tag und
Nacht beständig gleich und bis zu den Wendekreisen hin der
Unterschied zwischen dem längsten und kürzesten Tage gering.
Beständiger Sommer, nur von einer großen Regenzeit un-
terbrochen. Ueberhaupt nimmt die Masse des jährlich fallen-
den Regens vom Aequator nach den Polen hin ab, so wie
die des Schnees zu. Zwischen jedem Wende - und Polarzirkel
liegt eine der beiden gemäßigten Zonen, welche größer
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14
Erstes Buch.
§• 11.
Die Oberstäche der Erde und ihre Bildung.
Die Oberstäche der Erde, die Erdrinde beschreibt
die physische Geographie, denn die Frage: Wie ist das In-
nere beschaffen? kann sie nicht beantworten. Manches ist
daher früher über das Innere der Erde vermutbet, wie
z. B. daß im Innern eine Feuermasse anzunehmen sei u. s. w.
Am festesten steht der Satz: Je weiter nach innen, desto dichter
und wärmer wird die Erde. Auch die Frage: Wie ist die
jetzige Oberfläche der Erde entstanden? kann nur
durch Vermuthungen beantwortet werden. Doch hat der For-
schergeist des Menschen hier' schon mehr Anhaltepunkte; es
giebt eine eigne Wissenschaft, die jene Frage zu lösen suchs.
Man nennt sie die Geologie. Die eine Partei der Geo-
logen behauptete: Einst hat Wasser den ganzen Erdball be-
deckt: daher die Seemuscheln u. s. w. auf hohen Bergen u. s. w.
(welche freilich auch durch vulkanische Kraft emporgehoben
sein können). Die festen Stoffe haben sich nach und nach ge-
setzt, sind durch Strömungen zu verschiedener Zeit angespült,
daher die Schichten in den Gebirgen u. s. w. Man nennt
solche Gelehrten Neptunisten; warum wohl? Ihnen stan-
den die Vulcanisten gegenüber, welche die Erdoberfläche
von Feuer gebildet sein ließen. Die neuere Wissenschaft hat
sich indessen in ihren bedeutendsten Vertretern für eine tie-
fere und gründlichere Auffassung entschieden. Unsere Erde
war anfangs ein Körper von geschmolzener, dickflüssiger Masse,
woher sich auch ohne Schwierigkeit begreift, daß die Axen-
drehung der Erde eine Auswölbung in der Gegend des Aequa-
tors und eine Abplattung an beiden Polen Hervorbringen
mußte (§. 2.). Alles Wasser, was jetzt die Erdoberfläche als
tropfbarflüssige Hülle bedeckt, befand sich anfänglich als Was-
sergas in der Atmosphäre. Nach und nach sing die Erde
an zu erkalten. Eine dünne Kruste von festem Gestein um-
hüllte die Erde; auf ihr sammelte sich das aus der ebenfalls
abgekühlten Atmosphäre hcrabfallende Wasser. Durch das
Aufeinanderwirken des Wassers und dieser ältesten Erdkruste
bildeten sich die ältesten geschichteten Gebirgsarten, in wel-
chen Kalkstein, Thon und Sandstein vorherrschen. Die von
der immer mehr erkaltenden und dicker werdenden Kruste auch
immer mehr zusammengepreßte Feuermasse des Innern zerriß,
TM Hauptwörter (50): [T19: [Wasser Luft Eisen Körper Silber Gold Kupfer Metall Stein Erde], T7: [Erde Luft Sonne Wasser Himmel Berg Tag Licht Wolke Nacht], T45: [Zeit Mensch Leben Kunst Sprache Wissenschaft Natur Wort Geist Lehrer]]
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TM Hauptwörter (200): [T95: [Gestein Schicht Wasser Boden Erde Granit Gebirge Masse Sand Teil], T24: [Luft Wasser Wärme Körper Erde Wind Regen Höhe Temperatur Schnee], T183: [Kind Lehrer Schüler Unterricht Schule Frage Stoff Aufgabe Zeit Geschichte], T180: [Erde Punkt Sonne Kreis Linie Ort Horizont Richtung Aequator Zone], T136: [Leben Mensch Geist Natur Zeit Volk Welt Kunst Sinn Wesen]]
Wasser und Land.
15
um sich Ausgang zu verschaffen, zu verschiedenen Malen die
äußere Decke und hob die jüngeren Gebirge hervor, in denen
Granit und Porphyr, Basalt und Trachyt hervortreten. An
einzelnen Stellen der Erde hat dieses unterirdische Feuer noch
fortwährend offene Communication mit der Oberfläche, wie
in den feuerspeienden Bergen, und verursacht im Innern
heftige, oft über ungeheure Erdstrecken sich verbreitende Erd-
erschütterungen oder Erdbeben. Wir lernen nur die
Oberfläche der Erde kennen, wie sie jetzt wirklich da
ist. Man nennt die Wissenschaft von der Erdrinde (die noch
keine Rücksicht auf die Pflanzen und Thiere darauf nimmt)
Geognosie.
h. 12.
Wasser und Land.
Auf der Oberfläche der Erde, die 9 Millionen □ Meil.
groß ist, wechseln Wasser und Land mit einander ab,
beide von der Lufthülle der Erde umgeben. Aber das
Wasser erscheint auch in der Form des Landes als See und
Fluß, und das Land taucht umgekehrt in der Form grö-
ßerer und kleinerer Inseln mitten ans dem Wasser hervor.
Wo sich Land und Wasser berühren, ist des Landes Küste,
Ufer, Gestade, Strand (das letztere nur von flacher
Meerküste gebraucht). Springt das Land als Berg in das
Meer, so entsteht ein Vorgebirge oder Cap — ist der
Vorsprung flach, eine Landspitze. Die Erd-Oberfläche
ist aber zwischen Land und Wasser durchaus nicht gleich
vertheilt. Das Wasser bedeckt 2/3, ja, wenn man Seen
und Flüsse mitrechnet, fast 4/5 der Erde. Auch die Ver-
keilung auf die verschiedenen Halbkugeln der Erde ist
eine sehr verschiedene. Der bei weitem größte Theil des Lan-
des ist auf der nördlichen Hemisphäre zusammengedrängt;
in der südlichen überwiegt in auffallender Weise das Was-
ser. Nehmen wir eine östliche und westliche Halbkugel an,
so hat die erste bei weitem mehr Land als die westliche.
Beide Bestandtheile der Erdoberfläche bleiben übrigens nicht
immer zu einander in demselben Verhältnisse. In manchen
Gegenden reißt das Meer Stücke vom Lande los,
z> B. an der Küste der Nordsee. Anderwärts setzt das
Meer wieder an, wie z. B. an der italienischen Küste;
TM Hauptwörter (50): [T49: [Land Klima Europa Meer Lage Asien Winter Insel Afrika Zone], T24: [Schiff Meer Insel Küste Land Fluß See Wasser Hafen Ufer], T7: [Erde Luft Sonne Wasser Himmel Berg Tag Licht Wolke Nacht]]
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28
Erstes Buch.
punkte — mag dies nun ein Berg oder eine Senkung im Haupt-
kamme sein — aus, und man nennt solchen Mittelpunkt dann
einen Gebirgsk notcn oder G e birg s stock. In den
eigentlichen Kämmen finden sich zuweilen Senkungen, welche
man Einsattelungen oder Joche nennt. Ueber sie füh-
ren dann gewöhnlich die Gebirgsstraßen. Zu dieser dritten
Klasse gehören alle Riesengebirge unseres Erdkörpers, und
ihre Kämme sind über 1000 Meilen lang. Dabei sind Er-
scheinungen, die mit einer gewissen Regelmäßigkeit wiederkeh-
ren , interessant. Die meisten großen Kammgebirge von Asien
und Europa streichen den Breitenkreisen gleichlau-
fend, also von O. nach W. — die der übrigen Erdtheile den
Meridianen gleichlaufend, also von S. nach N. Doch
giebt es Ausnahmen. Ferner fallen die Kammgebirge meist
nur nach einer Seite steil, nach der andern sanft ab, oder
ihre Abdachung ist nach den verschiedenen Seiten eine ver-
schieden e; die steile Seite ist gewöhnlich entweder
die Süd - oder (wenn sie von S. nach N. ziehen) die Ost-
sei te. Die höchsten Gipfel eines Gebirges betragen öfters
etwa das Doppelte der Kammhöhe. Endlich ist die Kamm-
höhe des einen Gebirges öfter die Gipfelhöhe des andern. Der
Kamm des Himalaya ist so hoch als die Gipfel der Andes in
Südamerica, und die Kammhöhe der Andes so hoch als die
höchsten Gipfel der Alpen u. s. w. So entdeckt man überall
in der Mannigfaltigkeit das Gesetz und die Ordnung.
tz. 24.
Einthcilung der Gebirge nach ihrer Entstehung und Bildung.
Nach der Entstehung und inneren Bildung unter-
scheidet man 1) die ältesten Neptuirischen Gebirge,
deren Entstehung in §. 11. geschildert ist. Diese Gebirge
zeigen regelmäßige Schichten mit Geschiebe, begünstigen die
Bildung von Höhlen und führen allein Erze und Verstei-
nerungen oder Petrefatte. 2) Die jüngeren Plutoni-
scken Gebirge als diejenigen Felsarten, welche später in
verschiedenen Zeiträumen (Hebungsperioden) aus Rissen
der Erdrinde aus dem glühend Flüssigen hervorgequollen sind.
Während also z. B. in Europa der Hundsrücken unter die
ältesten (neptunischen) Gebirgsformen gehört, gehören die
Centralalpen zu der jüngsten Hebung; als die jüngste und
TM Hauptwörter (50): [T18: [Gebirge Berg Teil Rhein Höhe Wald Fluß Alpen Seite Donau], T49: [Land Klima Europa Meer Lage Asien Winter Insel Afrika Zone]]
TM Hauptwörter (100): [T49: [Berg Gebirge Höhe Fuß Ebene Seite Gipfel Gebirg Elbe Meer], T50: [Klima Land Meer Gebirge Europa Zone Norden Küste Süden Winter], T70: [Boden Teil Land Wald Gebirge Ebene Gebiet See Klima Tiefland], T3: [Lage Karte Land Europa Geographie Klima Größe Verhältnis Grenze Gliederung], T12: [Wasser Luft Erde Höhe Körper Fuß Dampf Bewegung Druck Gewicht]]
TM Hauptwörter (200): [T95: [Gestein Schicht Wasser Boden Erde Granit Gebirge Masse Sand Teil], T14: [Gebirge Wald Teil Höhe Berg Harz Thüringer Bergland Gebirg Weser], T180: [Erde Punkt Sonne Kreis Linie Ort Horizont Richtung Aequator Zone], T154: [Meister Handwerker Geselle Arbeit Lehrling Handwerk Arbeiter Jahr Kaufleute Stadt]]
Extrahierte Personennamen: O._nach_W._—
Extrahierte Ortsnamen: Asien Europa Südamerica Europa
110
Zweites Buch.
(I) Zwischen Madagascar's Nordspitze und dem Continent die
Komoro-Inseln unter einem ncadischen Sultan; die Insel
M a y o t t a französisch.
e) Im No. von M. die Ami rauten, dem Namen nach por-
tugiesisch, unbewohnt.
5) Weiter in derselben Richtung die Sechelles-Inseln, die
größte Mahö. Englisch. Heimarh der maldivischen Nuß. Sie
sowohl, als die Amiranten sind niedrige Inseln und deuten auf ein
Seehochland hi^, vas mit Madagascac zusammenhängt.
g) 30 M. im No. vom Cap Guardnfui liegt Socotora, mit
Korallenbänken umgeben, gebirgig, das Vaterland der besten Aloe.
Gieb zur Uebung au: Was besitzen die Engländer,
die Franzosen, die Niederländer, Spanier, Portugiesen
in Africa?
Ul. Die Westfeste America.
§. 61.
Diese — eigentlich aus 2 dreieckigen, nach S. zuge-
spitzten Erdtheilen bestehende — Landmaffe ist nach Ästen die
größte der Erde, 668,003 szm. A. liegt zu ziemlich glei-
chen Theilen auf der nördlichen und südlichen Halbkugel,
erreicht Asten durchaus nicht an Breite, übertrifft es aber bei
Weitem an Lange, wie es denn auch die längste Bergkette der
Erde hat. Kein Erdtheil nähert sich eben deshalb so weit dem
Nordpol, keiner ragt so weit in das südliche Eismeer. Am
nächsten berührt sich A. mit Asten — an welcher Meerenge?
Welcher Ocean trennt beide Erdtheile? Welcher A. von Eu-
ropa (dessen nächster Punkt etwa 500 M.) und Al'rica (hier
die nächste Spitze — welche ist das wohl? — noch nicht 400
M.). Ueber die Gestaltung der americanischen Ostküste §. 15.
Die Gebirgsform gehört in A. mehr dem W., die hier gewalti-
gere Form der Ebene dem O. an — daher fast alle Ströme nach
O. Die Form der Terassenlander tritt hier weit spärlicher auf,
als in andern Erdtheilen. Aber auch die Form der Wüste fehlt.
War Asrica der wasserarme Erdtheil, so ist A. der wasser-
reiche; so fruchtbarer Boden wie hier, findet sich fast nir-
gends. Alle geschilderten Verhältnisse erklären es, daß im All-
gemeinen die Temperatur kühler ist, als in der alten Welt.
Ueber Pflanzen- und Thierwelt wiederhole hierher Gehöriges
aus §. 30. und 31. Auffallend ist noch besonders der unge-
TM Hauptwörter (50): [T49: [Land Klima Europa Meer Lage Asien Winter Insel Afrika Zone], T41: [Insel Staat England Amerika Kolonie Mill Küste Nordamerika Land Stadt]]
TM Hauptwörter (100): [T0: [Meer Insel Halbinsel Küste Ozean Afrika Land Europa Kap Straße], T3: [Lage Karte Land Europa Geographie Klima Größe Verhältnis Grenze Gliederung], T92: [Mensch Leben Natur Arbeit Zeit Ding Geist Welt Art Seele], T50: [Klima Land Meer Gebirge Europa Zone Norden Küste Süden Winter], T70: [Boden Teil Land Wald Gebirge Ebene Gebiet See Klima Tiefland]]
TM Hauptwörter (200): [T109: [Europa Asien Afrika Amerika Australien Insel Erdteil Land Zone Klima], T184: [Insel Amerika Portugiese Afrika Spanier Kolumbus Küste Entdeckung Jahr Indien], T193: [Meer Halbinsel Gebirge Norden Süden Osten Westen Küste Insel Europa], T180: [Erde Punkt Sonne Kreis Linie Ort Horizont Richtung Aequator Zone], T34: [Meer Wasser Land Küste Insel See Flut Fluß Tiefe Welle]]
Die Alpen.
183
len Meerarm vom Festlande getrennt. Auf dieser Insel liegt erstens
die Seestadt gl. N- — dann aber auf einer in Nw. weit vorsprin-
genden Landzunge Cadix, das phönicische Gades, bedeutende Han-
delsstadt, Freihafen, eine der stärksten Festungen der Welt, oft
mit Ruhm vertheidigt, daher die ,,sehr edle, getreue und helden-
müthige.^ Zwei Hafen, rings umher an den Küsten der Insel und
des Festlandes deckende Forts (Trocadero). Die Stadt regelmäßig,
nett und reinlich, wie aus dem Meere aufsteigend, die weißen Häu-
ser fast gleichmäßig gebaut, mit platten Dächern und viereckigen
innern Höfen und Cisternen, da Trinkwaffer fehlt. Unter den 70/000
Bewohnern viele Fremde.
Im Sw. das Cap. Trafalgar, in dessen Nähe 1805 der eng-
lische Admiral Nelson über die französische Flotte siegte und starb.
Noch merken wir einen seit 1704 zu England gehörigen Ort.
Am östlichen Ende der großen Meerenge hängt durch eine sandige
Niederung, den sogenannten neutralen Boden, mit dem Festlande
eine 1400' hochgethürmte, felsige Landzunge zusammen. Eine Stunde
läuft sie von N. nach's. ins Meer, eine halbe Stunde ist sie breit.
Im Norden und Osten kann man das Kalksteingebirge gar nicht
ersteigen, im W. ist an den Felsen die Stadt Gibraltar, 30,000
E., gelehnt oder fast hineingehauen, was wenigstens von den Fe-
stungswerken gilt. Sie ist, wie die Erfahrung der hitzigsten Bela-
gerungen gezeigt hat, uneinnehmbar und der Schlüssel zum
Mittelmeer.
Gieb zur Ucbung an: die sechs bevölkertsten Städte von Spa-
nien? Die Hauptfestungen? Die Universitäten? Die durch Dichter
und Schriftsteller berühmten Orte?
§. 75.
D t e Alpen.
Das europäische Hochgebirge, der Gebirgskern des
Erdtheiles, die Alpen (d. i. celtisch, die Weißen oder die
Hohen), liegt fast genau in der Mitte zwischen Aequator
und Nordpol und ziemlich unter gleicher Breite mit dem Kau-
kasus. Im W. berührt das Kettengebirge mit seinem Fuße
das Mittelmeer ungefähr da, wo der Küftenfluß Var mün-
det, und steht mit den Apenninen in Verbindung — im
spaltet sich das Gebirge in einen nach No. und in einen
nach So. laufenden Fuß. Der erstere, der nordöstliche, steht
an der Donau, an der Gränze des Donautieflandes; der
andere, der südöstliche, ruht am adriatischen Meere, am Bu-
sen von Fiume, und schließt sich an die Gebirge der dritten
südlichen Halbinsel an. Faßt man, um die Gestalt des Al-
pengebirges im Ganzen und Großen anzugeben, den süd-
-
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Extrahierte Personennamen: Cadix Admiral_Nelson
Extrahierte Ortsnamen: Meerarm England Donau Donautieflandes Fiume