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1. Neuere Geschichte - S. 59

1869 - Mainz : Kunze
I. Zeitalter Ludwins Xiv von Frankreich. 1661 - 1713. Geographisches Bild von Frankreich. Aus der Vorgeschichte. A. Die Keligions- und Bürgerkriege in Frankreich bis 1598. Nach Beendigung der laugen auswärtigen Kriege der Könige aus dem Hause Valois gegen das Haus Haosbnrg beginnen heftige innere, Bürger- und Religionskriege, die Frankreich in Anarchie und an den Rand des Untergangs führen, hervorgerufen durch die reformatorische Bewegung im Lande und durch den Widerstand des Adels gegen die kirchlich-politische Einheit, nach welcher die Krone strebte. Die Reformation in Frankreich geht, von geringeren Vor- läufern abgesehen, von Johann Calvin's Einfluß aus und ver- breitet sich besonders im Süden (s. oben S. 28). Im Jahre 1561 fanden sich im ganzen Lande bereits über 2000 Gemeinden der sogenannten Hugenotten.*) Ihre Be- deutung für die materielle und wissenschaftliche Cultur des Landes; Scaliger, Cafaubvnus, die Stephani u. a. dazu gehörig. Gegen ihr weiteres Fortschreiten wirkten zusammen: die Könige (nament- lich begünstigte Heinrich Ii die Verfolgungen), die Pariser Uni- versität (Sorbonne), die Partei der Guisen, an deren Spitze die Brüder Herzog Franz von Guise und der Cardinal Karl von *) Früher hießen sie Christandins; der Name Hugenotten (seit 156.0) bezeichnet ursprünglich eine wilde aufständische Menge. Hugo Capet galt in Frankreich als der ,wilde Jäger' der Bolkssage.

2. Alte Geschichte - S. 105

1872 - Mainz : Kunze
£ ant). 1. 9kme, Sage, ©rcnjeit, gint&eiluno- ^jtalien (^tatia, 3ftinbertanb) Begetdjnete urfprünglidj nur einen Sdjeil der füblidfjen §albinfe(, fpäter die gan§e eigentliche §albinfel big gum 5ftacra nnb Rubicon, nadf)dem biefe burc^ die remise £>errfct)aft aucf) politifdfj gufammen gefaxt roar, gutei^t unter 2ut= guftug auc§ nocf) bag oberitalifdje £ieflanb big ju den Stlpen. Italien, die mittlere unter den brei fübeuropäifdfjen ^albinfeln, liegt graifdjen dem 36. und 46. ©rabe nörblidjer Breite. £)er nörb= lid^e üer^dltni^mä^ig Breite 5tfieil fdjiefct fic^ in den europäifdfjen (Kontinent ein, roäljrenb fid) die eigentliche §albinfel lang $itt mitten iu8 mittellanbifdfje ‘Screer augftrecft; burc§ den tarentini)d)en S3ufen im ©üben in graei kleinere £>albinfeln gefpalten, tüoüou fid) die eine nade) ©D., die anbere längere nadj ©. gie^t, nimmt sie eine ■©eftalt an, die man tdoiji mit einem ©tiefel üerglicfjen l)at. Sdie italifc§e ^albinfel gewinnt if)re ©eftalt burcfj den Sipennin, der sie der Sänge nacfj burd^ielit und in eine roeftiid&e und öftüdfje Jpälfte t|ei(t. Sderfelbe fcfjlief# im Ouellgebiet beg Hanaro mit dem (Sol bi £enba an die äßeftalpen an, ftrei<$t bidjt an der ligurifcfjen jtüfte vorbei big an bag abriatifd^e ^Xreer und an beffen ^ufte fjinab, erreicht in den die roilbe 21bru^enlanbf$aft um= fc^lie^enben betten (©ran ©affo c. 9000' ^od^) feine Ijödjfte @r= ^ebung, jie^t fiel) im Quellgebiet beg 3su(turnug ron der Öftfüjte meljr ing £anb ^urücf und nimmt, die apulifcfje ©bene freilaffenb, die füblid^e ßanbjunge ein.

3. Alte Geschichte - S. 176

1872 - Mainz : Kunze
^ßart^er nach einer ■ftieberlage bet (Sarrlja umfarn, ba§ 33anb grot-fdfjen beiben gefocfert roorben war. ^ompej[it§ ftarft die ©enatgpartei, fudejt Sftecht und Ovbnung gu heben (lex de vi et ambitu) und läfet den lijmo oerurtheilen, der nadfj 9ftaffilia in die Verbannung geljt. Sint 1. Januar 49 befcfitief# der ©enat, baf; (Säfar aus feiner ^ßrooing gurüeffehren, feinen Oberbefehl nieberlegen und fein §eer entlaffen folle. 5lber der oon (Säfar beftoc^ene Tribun (Surio (feine ungeheuren 6d(jul= den oon (Säfar bejae)tt) fetzte e3 burcf), baft der «Senat auch an den ^ßompejuä die ^orberung fteute, feine ^ßrooingen abgugeben. ^ßompejug roieä biefelbe jeboch gurücf. (Säfar, beffen gemäßigte Einträge oorn ©enate ttic^t angenommen mürben, rücfte jefct mit feinen Segionen gegen galten oor und er öffnete, inbem er den 3ftubifon, die ©renge feiner ^rooing, überfd^rttt, den groeiten 33ürgerfrteg (49). ^ompeju§, nicht oorbereitet auf biefen unerwarteten, füljnen ©ce)ritt7 oerläftt mit ^urücelaffung der reichen ©taatgfaffe 3;ta^ert und ge^t nach ©riecbenlcmb. (Säfar gieht in 9^om ein und macht ftch mit feinen gutgefchulten Segionen und burd) roohlüberlegte ^ä^igung in §roei Monaten gum §errn oon gang Italien. 23eoor er den ^ompeju§ oerfolgte, ging er nad; ©panien und groang die Legaten beffelben, 2lfraniu3 und $jßetreju§, bei ^lerba (49) gur (Srgebung. ©arbinien und (Sorftfa roerben burdh Cäfar$) ßegaten &efgfet.v s$er 2egat‘(Surio aber, der ba§ pompejanifche Slfrifg er= obern roollte, roarb oom Könige 3u&a Üoit ^utnibten . gefdjlagen und fiel; der föeft der Gruppen ergäffid). Slucfj in ^Uprien mürbe die ©adfje (Säfarä unglücflide) geführt. 2lu3 ©panien fehrt (Säfar, der ingroifchen gum Sdiftator ernannt roorben roar, nach ö'tom gurücf und orbnet bort mit 5mbg_ die. 2lngelegenheiten. ^ompe]u§ fyatte in Sj^effalonice au3 feinem Anhänge eine Regierung conftituirt und ein Jpeer oon 11 fiegionen, foroie eine flotte oon 500 ©Riffen aufgebracht. (Säfar gieht dem ^ompejuä nach, lanbet am acroceraunifchen Vorgebirge und fehltest den $einb bei gtyrrhaffiijjg ein, gieht aber nad) einer bafelbft erlittenen Meberlage nach ^heffalten. $onts peju<8, den jetjt ein flugeä (Srmeffen der Verhä(tniffe nach Italien hätte führen müffen, folgte ihm bahin nach; e§ fam bei ^pharfa^ 48 gut (Schlacht, roorin gäfar den roeit überlegenen $einb ooh= ftänbig befiegte. ^ömpepig flieht, der gange Often fällt dem ©ieger gu. ©r begibt ftdfj gunäd^ft naef) ßeäboä, roo er feine ©emahlin

4. Alte Geschichte - S. 120

1870 - Mainz : Kunze
Ii. Rom als Republik. 509-31 v. Chr. Erste Abtheilung. Die Zeit der (fortgesetzten) Kämpfe um den Besitz Italiens (509—266). Erster Abschnitt. Von der Einführung der Republik (Anfang der Aristokratie) bis zur terentilischen Rogation (Deeem- virat) 509—462. 1. Neue Verfassung. Der König und seine Familie geächtet. Das Volk verpflichtet, keinen König mehr zu dulden. Jeder Versuch, das Königthum zurückzuführen, streng bedroht. Die gefährliche Macht des Königs wurde nicht mehr auf einem Haupte und für die ganze Lebensdauer vereinigt. Aus den Geschlechtern wurden auf den Vorschlag des Senates auf ein Jahr in den Centuriatcomitien zwei Prätoren (nach dem Decemvirate führten sie den Namen Consuln) gewählt, denen das imperium von den Curien (lex euriatn äe imperio) ertheilt wurde. L. Junius Brutus und L. Tarquinius Collatinus als erste Consuln unsicher. Die consularische Gewalt stand zunächst durch dreierlei gegen die königliche zurück: 1) durch den wechselseitigen Widerspruch der beiden völlig gleichberechtigten Consuln; 2) durch die beschränkte Dauer des Imperiums; 3) durch die nach Ablauf des Amtsjahres eintretende Verantwortlichkeit.

5. Geographische Repetitionen für die oberen Klassen von Gymnasien und Realschulen - S. 80

1874 - Mainz : Kunze
— 80 - zu Grunde gegangen. Venedigs Untergang als Seestadt nur durch die murazzi und die Ableitung der Brenta anfge- halten. Durch den Po, die 90 Meilen lange Pnlsadev der l o m b a r d i s ch e n Ebene, Theilung des Ganzen in die Alpenhälfte (G-allia transpadana) und Apenninenhälfte (G. cispadana). Wie vom Tessin an die Alpenflüsse in ihrem Unterlaufe, so begleitet der Po selbst von Piaeenza (wo mit den steilern Ufern der Trebbin zum letzten Male das Vorland des Apennin den Po berührt) schwer zu passierendes Sumpf- land. Daher die große Straße vou Rimini nach Piacenza (via Aemilia) am Nordfuße destoskanifchen Apennin über Bologna, Modena und Parma fchon Von den Römern als ihr ältester Zugang zum Lande der Jnsnbrer, Cenomanen und Veneter an- gelegt*). Abdachung beider Hälften, ihren zahlreichen parallelen Flüffen entsprechend, zum Po und mit ihm zum Meere. Die nördliche Halste bedeutender durch landschaftliche Schönheit am Rande der Alpen in der Umgebung der großen Seen**) und durch die große horizontale Ausdehnung des fruchtbarsten Allu- vialbodens mit seinen aus dem Reichthum der Alpen gespeisten zahllosen natürlichen und künstlichen Wasserrinnen. Dazu am Rande der Alpen unter dem Schutze ihrer klimatischen Scheide- wand subtropische Temperatur und Vegetation, ähnlich dem schmalen Küstenrande Lignriens, in der breiten Ebene das milde Klima Südfrankreichs. Hier der ausgedehnteste Mais- und Reisbau; Seidenzucht. (Freilich auch im Bereiche der Sümpfe Mautuas und des Podelta die aria cattiva). Dieser Garten Europa's, der größte kriegerische ***) und friedliche Tummelplatz Südeuropa's, für alle Völker aus Ost, West und Nord hat seit den ältesten Zeiten bis heute gleiche Anziehungskraft. Seine Eingangspforten zuerst im West und Ost, dann bis heute über den ganzen cen- traten Theil der Alpen (s. die Schweiz) geöffnet und erweitert. Von den Seealpen (Aix-Nizza) über den Col di Tenda, von den Cottischen Alpen über den M. Gene vre, später über den *) Daher auch die große Wichtigkeit der römischen Militaircolonieen Placentia und Tremona. **) Nur zwischen Tessin und Etsch, d. h. am Südrande des ausgebil- detsten Theiles der Alpen (s. d. Alpenland) finden sich Seen; dem Nordrande der Alpen liegen auch noch westlich und östlich von den Meridianen jener Flüsse Seen vor. ***) Auf diesem breiten Terrain wurden auch stets die Geschicke der Halb- insel entschieden.

6. Abriss der Geschichte für höhere Knaben- und Mädchenschulen - S. 2

1878 - Mainz : Kunze
— 2 — seiner Höhe herab, während die Städte des Deltas, z. B. Sais, sich hoben. Später wurde Aegypten abermals die Beute fremder Eroberer und zwar äthiopischen Stammes nach deren Verdrängung noch einige einheimische Fürsten regierten. Der bedeutendste derselben, 9iccho, an Geist und Kraft den gewaltigsten Pharaonen ähnlich, versuchte einen Kanal vom Mittelmeere ins rothe Meer anzulegen, ließ von Phöniziern Afrika in drei Jahren von Ost nach West umschiffen, schlug den jüdischen König Josia unweit des Karmelgebirges bei Megiddo und erreichte als Sieger abermals den Euphrat. Dort aber verlor er drei Jahre später (605) die Schlacht bei Karchemisch und mußte sich mit den Grenzen seines ursprünglichen Reiches begnügen. Sein dritter Nachfolger Amasis begünstigte griechische Niederlassungen im Delta und war besonders mit dem Tyrannen Polykrates befreundet. Als letzter ägyptischer König bestieg sein Sohn Psam-menit den Thron, verlor denselben aber schon 525 nach der Schlacht bei Pelusium durch die Eroberung von Memphis an die Perser, die von nun an 190 Jahre Aegypten beherrschten. Als Pyramidenerbauer werden genannt Cheops, Kephren und Mykerinos oder mit ägyptischen Namen Chnfn, Chafra und M enker a; das größte dieser Königsgräber hat eine Höhe von 450'. Der See Möris, ein großes künstliches Wasserbecken, dnrch welches die Überrieselung der Felder geregelt wurde, ist eine Schöpfung Am en-nemhat's Iii. Die Gegend, in welcher er lag, heißt noch heute das Meer, Fayum; die alte Bezeichnung Meri, woraus die Griechen Mör is gemacht haben, bedeutet schlechtweg See. Derselbe Pharao hat auch das sogenannte Labyrinth gebaut, ägyptisch Loperohuut, d. i. Tempel am Eingang des Sees, das 3000 kleine Zellen enthalten haben soll. — Von dt am finit, dem dritten Nachfolger des oben genannten Ramses, wird eine artige Geschichte erzählt, welche der deutsche Dichter Platen seinem Drama: ,,der Schatz des Ramsinit" zu Grunde gelegt hat. Die Aegypter, das gebildetste Volk Afrikas, waren in verschiedene Stünde oder Kasten eingetheilt. Am angesehensten war die Priesterkaste, dann kamen die Krieger, denen der unumschränkte König (Pharao) angehörte, in dritter Linie die Gewerbtreibenden u. s. w. Besonders die Priester zeichneten sich als Begründer und Förderer mancher Wissenschaften aus;

7. Abriss der Geschichte für höhere Knaben- und Mädchenschulen - S. 10

1878 - Mainz : Kunze
— 10 — des Ormuzd" Babel in harter Belagerung gefallen war. Ein späterer Zug nach Norden endet weniger glücklich, obgleich die Sage von der Rache der Königin Tomyris keinen Glauben verdient. Im Jahre 529 ward Kyros in Pafargadä begraben. Sein Sohn Kambyses (529—521) dehnte die Grenzen des Perserreichs über Aegypten aus, vermochte jedoch nicht Aethiopien zu erobern. Auch seine Pläne gegen Karthago mußte er aufgeben, da die Phönikier ihm nicht ihre Flotte zur Verfügung stellen wollten, um eine ihrer Pflanzstädte zu schädigen. Der Charakter dieses Königs wird als grausam geschildert, was in den übelwollenden Berichten der in ihren religiösen Gefühlen von ihm schwer gekränkten Aegypter seinen Grund hat. Ein Unglücksfall raubte ihm das Leben. Nach der kurzen Zwischenregierung eines betrügerischen Magiers namens Gaumata, der sich für des Kambyses Bruder Bartja oder Smerdis ausgegeben hatte, folgte der Schwiegersohn des Kyros Dareios I. (521—485). Er wehrte der Zerrüttung des Reichs durch Besiegung der abgefallenen Provinzen, nahm besonders schwere Rache an Babylon, das durch List in seine Hände fiel (518) und fühlte sich 513 fo stark, seine Waffen nach Norden gegen Thraker und Skythen zu kehren. Diese Unternehmung glückte nur in ihrem ersten Theile; sein Misgeschick dagegen im Norden der Donau ward das Signal zu einem wohl vorbereiteten Abfall der asiatischen Griechen. Nach verschiedenen Wechselfällen unterwarf er dieselben wieder (500—494), wurde aber gleich darauf in Streitigkeiten mit den europäischen Hellenen verwickelt, die ihren Stammesgenossen Hilfe geleistet hatten. Nachdem er 492 eine große Flotte durch Stürme und ein Heer durch thrakische Ueberfälle eingebüßt hatte, mußte er 490 den Athenern in offenem Kampfe bei Marathon weichen und starb mitten unter den Rüstungen zu einer neuen Unternehmung. Wichtiger als durch seine Kriege ist Dareios durch seine Verwaltung. Er theilte sein großes Reich in Provinzen, denen Satrapen vorstanden, ordnete mit Pünktlichkeit das Steuerweseu und die Polizei (Augen und Ohren des Königs), legte vorzügliche Straßen an (Königsstraße von Ephesos nach der Hauptstadt Susa), führte eine Art Staffettenpost ein und legte den Grund zu einem stehenden Heere (die Unsterblichen).

8. Vollständiges Lehr- und Lesebuch für die oberen Klassen katholischer Volksschulen - S. 300

1855 - Mainz : Kirchheim
300 Wesen dem Scharfsinne des Menschen verborgen, aber von seinem Verstände in Dienst genommen, Mithelferin zur Ausführung der wohlthätigsten Umgestaltung und des Fortschrittes unter den Völkern der Erde geworden ist. Fragen wir nach der Ursache der dem genannten Erze inwohnenden Kraft, so erfahren wir so viel wie nichts; der tiefste Forscher ist ihr noch nicht auf die Spur gekommen. So viel hat sich durch Beobach- tungen herausgestellt, daß im Eisen ohne Unterschied die magnetische Kraft vorhanden ist, aber gleichsam wie gebunden; sie zeigt sich aber wirksam, wenn sie erregt wird und die Vermuthung ist nicht unge- reimt, daß der Erdkörper selbst ein großer Magnet sei. Denn je weiter nach Norden Schiffer und Reisende zu Lande mit der Magnet- nadel kommen, desto mehr senkt sich deren nördliche Spitze; der eng- lische Kapitän Roß erreichte im höchsten Norden sogar eine Stelle, wo die Nadel fast senkrecht stand. Dort pffanzte dieser muthige See- fahrer die Flagge seines Landes auf. Nahe an dem Südpole kehrt sich ihre südliche Spitze der Erde zu. Worauf deutet dies hin? Je- denfalls auf eine Anziehung der Erdpole, welche Verwandtschaft mit dem Stäbchen haben; denn wie überall in der lebendigen Natur das Aehnliche sich sucht und findet, so auch hier. Die magnetischen Pole liegen indessen nicht in den eigentlichen Erdpolen; es zeigen auch die Nadeln nicht überall und zu jeder Zeit die strenge Richtung nach denselben an. 2. Das Nordlicht. Wen hat die Natur im weißschimmernden Winterkleide nicht schon überrascht, wenn nach tagelangem Duftnebel endlich die Son- nenblitze aus dem dunkelen Gewölle schießen und die mit Eiskrystallen beschwerten Zweige der Bäume und Hecken oder die verdorrten Halme auf dem erstorbenen Boden beleuchten, so daß ein Schimmern und Funkeln entsteht, welches an Pracht und Freundlichkeit von der blü- henden Erde im Frühlinge und Sommer nicht erreicht werden kann. Aber es herrscht dabei der strenge Winter mit seiner Kälte, seinen kur- zen Tagen, seiner Dunkelheit und allem Unbequemen, worüber die Menschen klagen, und wofür sich die Meisten durch den unbeschreiblich schönen Anblick von wenigen Viertelstunden nicht entschädigen lassen wollen. Liebe Freunde, mit Anschuldigungen gegen den Winter seid ihr nicht in gutem Rechte; denn er herrscht bei uns noch als milder Herr und gibt manches Schöne zu sehen, was man nicht übersehen sollte; ungleich strenger dagegen führt er sein Regiment in den Län- dern des hohen Nordens, wo er sogar auf Wochen und selbst auf Monate die Sonne gänzlich wegnimmt und Erde und Luft in Dunkel hüllt. „Dort muß eö öde und schauerlich sein!" höre ich sagen. Darauf entgegne ich mit ja und nein, wie ihr wollt. Freilich liegt die Welt am Nordpole zur Winterzeit in Dunkel und Erstarrung, und die kälteste Nacht bei uns im Dezember oder Januar ist nicht mit der

9. Vollständiges Lehr- und Lesebuch für die oberen Klassen katholischer Volksschulen - S. 496

1855 - Mainz : Kirchheim
496 grau gewordener, bewährter Mann. — Veriren, necken, beunruhigen, quä- len, anfuhren. — Vicariren, eines Andern Stelle vertreten. — Vicariai, Stellvertretung. — Victualien, Lebensmittel, Eßwaarcn. — Vidimiren, beglaubigen, gerichtlich bestätigen, daß eine Abschrift mit der Urschrift (Original) gleichlautend fei. — Vignette, w. (Winjette) Verzierungsbild- chen, Druckverzierung, kleines Kupfer zwischen dem Drucke oder zu Anfang oder Ende desselben. — Violine, w. Geige. — Virtuos oder Virtuose, m. ausgezeichneter Künstler. — Visiren, beschauen, zielen, auf's Korn nehmen. — Visitiren, besichtigen, durchsuchen; daher Visitation, Visitator.— Visite, w. (Wisitte) Besuch, Aufwartung. — Vivat! er oder es lebe! — Vul- can, m. ein feuerspeiender Berg. W. Wattiren, walten, mit gesteifter Baumwolle u. s. w. unterlegen. — Wrack, s. Trümmer eines gescheiterten Schiffes. B. Isop, m. eine Gewürzpflanze. 3. Zcnith, m. Scheitelpunkt am Himmel (entgegengesetzt Nadir, Fuß- punkt.) — Zone, w. Gürtel, Erdgürtel, Erdstrich.

10. Vollständiges Lehr- und Lesebuch für die oberen Klassen katholischer Volksschulen - S. 343

1855 - Mainz : Kirchheim
— 343 — 3. Die Erde ist unsere Heimath; gewöhnlich nennen wiv aber den Ort, wo wir geboren sind und leben, unsere Heimath. Um sich in seiner Heimath sicher zurecht zu finden, muß man die Himmelsgegenden kennen. Wenn wir in's Freie gehen, wo wir nach allen Seiten hinsehen können, so scheinen wir auf einer kreis- förmigen Ebene zu stehen, über welcher sich der Himmel wie eine hohle Halbkugel wölbet. Die kreisförmige Gränzlinie nun, wo der Himmel die Erde zu berühren scheint, nennt man Gesichtskreis oder Horizont. Wenn wir bis an diese Gränzlinie hingehen, so überzeugen wir uns von der Täuschung und es erscheint wieder ein neuer Gesichtskreis. So verändert sich der Horizont so oft, als wir selbst unseren Standpunkt verändern. 4. An dem Horizont bemerken wir vier Stellen, die man Him- melsgegenden nennt. Die Stelle oder Gegend des Horizonts, wo die Sonne Morgens über denselben heraufkommt oder aufgeht, heißt Morgen oder Osten, wo sie untergeht, Abend oder Westen. Die Gegend des Horizonts, wo die Sonne Mittags um 12 Uhr steht, heißt Mittag oder Süden, die ihr gerade entgegengesetzte Gegend, wo sie niemals wahrgenommen wird, heißt Mitternacht oder Norden. Wenden wir unser Gesicht dem Sonnenaufgange zu, so haben wir vor uns Osten, im Rücken 'Westen, rechts Süden und links Norden. Am 21. März und am 22. September geht die Sonne im wahren Ostpunkt auf und im wahren Westpunkt unter. 5. Die Oberflächedererde besteht aus Land und Was- ser. Die Gestalt der Erdoberfläche wird gebildet durch Ebenen, Gebirge und Thäler. Eine Ebene ist ein flacher, ebener Landstrich. Hochebenen zählen über, Tiefebenen unter 600'. Ebenen, die mit Sand bedeckt sind und keinen Pflanzenwuchs haben, nennt man Wüsten; flache, waldlose, mit Gras bewachsene Landstriche heißen Steppen. — Erhöhungen des Bodens werden Hügel und Berge genannt. Mehrere zusammenhängende Berge heißen Gebirge. Man unterscheidet die Gebirge hinsichtlich ihrer Lage und Höhe in Vorberge, Mittelgebirge und Hochge- birge. — Die Vertiefungen zwischen den Bergen nennt man Thäler. Enge Thäler heißen Schluchten; Thäler, durch welche Straßen ziehen, werden Pässe oder Engpässe genannt. 6. In den Gebirgen und dem ebenen Boden trifft man eine Menge von Versteinerungen von Pflanzen und Thieren an, die durch die Sündfluth zu Grunde gegangen sind. Manche Berge speien unter heftigen Erschütterungen der Erde und des Meeres Feuer und Steine aus. Man nennt sie feuerspeiende Berge oder Vulkane. Auch finden sich in vielen Gebirgen Höhlen, die oft auf eine wunderbare, liebliche oder schauerliche Weise ge- bildet sind. — Die Gebirge sind vo.n großem Nutzen für die Men- schen. Sie enthalten in ihrem Innern die Quellen der Flüsse, die
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