I. Zeitalter Ludwins Xiv von Frankreich.
1661 - 1713.
Geographisches Bild von Frankreich.
Aus der Vorgeschichte.
A. Die Keligions- und Bürgerkriege in Frankreich bis 1598.
Nach Beendigung der laugen auswärtigen Kriege der Könige
aus dem Hause Valois gegen das Haus Haosbnrg beginnen
heftige innere, Bürger- und Religionskriege, die Frankreich in
Anarchie und an den Rand des Untergangs führen, hervorgerufen
durch die reformatorische Bewegung im Lande und durch den
Widerstand des Adels gegen die kirchlich-politische Einheit, nach
welcher die Krone strebte.
Die Reformation in Frankreich geht, von geringeren Vor-
läufern abgesehen, von Johann Calvin's Einfluß aus und ver-
breitet sich besonders im Süden (s. oben S. 28).
Im Jahre 1561 fanden sich im ganzen Lande bereits über
2000 Gemeinden der sogenannten Hugenotten.*) Ihre Be-
deutung für die materielle und wissenschaftliche Cultur des Landes;
Scaliger, Cafaubvnus, die Stephani u. a. dazu gehörig. Gegen
ihr weiteres Fortschreiten wirkten zusammen: die Könige (nament-
lich begünstigte Heinrich Ii die Verfolgungen), die Pariser Uni-
versität (Sorbonne), die Partei der Guisen, an deren Spitze
die Brüder Herzog Franz von Guise und der Cardinal Karl von
*) Früher hießen sie Christandins; der Name Hugenotten (seit 156.0)
bezeichnet ursprünglich eine wilde aufständische Menge. Hugo Capet galt in
Frankreich als der ,wilde Jäger' der Bolkssage.
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Extrahierte Personennamen: Johann_Calvin's_Einfluß Johann Heinrich_Ii Heinrich Franz_von_Guise Franz Karl_von
* Karl Christandins Hugo_Capet
Extrahierte Ortsnamen: Frankreich Frankreich Frankreich Haus_Haosbnrg Frankreich Frankreich Cafaubvnus Frankreich
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Ii. Rom als Republik.
509-31 v. Chr.
Erste Abtheilung.
Die Zeit der (fortgesetzten) Kämpfe um den Besitz
Italiens (509—266).
Erster Abschnitt.
Von der Einführung der Republik (Anfang der
Aristokratie) bis zur terentilischen Rogation (Deeem-
virat) 509—462.
1. Neue Verfassung.
Der König und seine Familie geächtet. Das Volk verpflichtet,
keinen König mehr zu dulden. Jeder Versuch, das Königthum
zurückzuführen, streng bedroht.
Die gefährliche Macht des Königs wurde nicht mehr auf
einem Haupte und für die ganze Lebensdauer vereinigt.
Aus den Geschlechtern wurden auf den Vorschlag des Senates
auf ein Jahr in den Centuriatcomitien zwei Prätoren (nach
dem Decemvirate führten sie den Namen Consuln) gewählt, denen
das imperium von den Curien (lex euriatn äe imperio) ertheilt
wurde. L. Junius Brutus und L. Tarquinius Collatinus als
erste Consuln unsicher.
Die consularische Gewalt stand zunächst durch dreierlei gegen
die königliche zurück: 1) durch den wechselseitigen Widerspruch der
beiden völlig gleichberechtigten Consuln; 2) durch die beschränkte
Dauer des Imperiums; 3) durch die nach Ablauf des Amtsjahres
eintretende Verantwortlichkeit.
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zu Grunde gegangen. Venedigs Untergang als Seestadt
nur durch die murazzi und die Ableitung der Brenta anfge-
halten. Durch den Po, die 90 Meilen lange Pnlsadev
der l o m b a r d i s ch e n Ebene, Theilung des Ganzen
in die Alpenhälfte (G-allia transpadana) und Apenninenhälfte
(G. cispadana). Wie vom Tessin an die Alpenflüsse in ihrem
Unterlaufe, so begleitet der Po selbst von Piaeenza (wo mit
den steilern Ufern der Trebbin zum letzten Male das Vorland
des Apennin den Po berührt) schwer zu passierendes Sumpf-
land. Daher die große Straße vou Rimini nach Piacenza (via
Aemilia) am Nordfuße destoskanifchen Apennin über Bologna,
Modena und Parma fchon Von den Römern als ihr ältester
Zugang zum Lande der Jnsnbrer, Cenomanen und Veneter an-
gelegt*). Abdachung beider Hälften, ihren zahlreichen parallelen
Flüffen entsprechend, zum Po und mit ihm zum Meere. Die
nördliche Halste bedeutender durch landschaftliche Schönheit am
Rande der Alpen in der Umgebung der großen Seen**) und
durch die große horizontale Ausdehnung des fruchtbarsten Allu-
vialbodens mit seinen aus dem Reichthum der Alpen gespeisten
zahllosen natürlichen und künstlichen Wasserrinnen. Dazu am
Rande der Alpen unter dem Schutze ihrer klimatischen Scheide-
wand subtropische Temperatur und Vegetation, ähnlich dem schmalen
Küstenrande Lignriens, in der breiten Ebene das milde Klima
Südfrankreichs. Hier der ausgedehnteste Mais- und Reisbau;
Seidenzucht. (Freilich auch im Bereiche der Sümpfe Mautuas
und des Podelta die aria cattiva). Dieser Garten Europa's,
der größte kriegerische ***) und friedliche Tummelplatz Südeuropa's,
für alle Völker aus Ost, West und Nord hat seit den ältesten
Zeiten bis heute gleiche Anziehungskraft. Seine Eingangspforten
zuerst im West und Ost, dann bis heute über den ganzen cen-
traten Theil der Alpen (s. die Schweiz) geöffnet und erweitert.
Von den Seealpen (Aix-Nizza) über den Col di Tenda, von
den Cottischen Alpen über den M. Gene vre, später über den
*) Daher auch die große Wichtigkeit der römischen Militaircolonieen
Placentia und Tremona.
**) Nur zwischen Tessin und Etsch, d. h. am Südrande des ausgebil-
detsten Theiles der Alpen (s. d. Alpenland) finden sich Seen; dem Nordrande
der Alpen liegen auch noch westlich und östlich von den Meridianen jener
Flüsse Seen vor.
***) Auf diesem breiten Terrain wurden auch stets die Geschicke der Halb-
insel entschieden.
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seiner Höhe herab, während die Städte des Deltas, z. B. Sais, sich hoben. Später wurde Aegypten abermals die Beute fremder Eroberer und zwar äthiopischen Stammes nach deren Verdrängung noch einige einheimische Fürsten regierten. Der bedeutendste derselben, 9iccho, an Geist und Kraft den gewaltigsten Pharaonen ähnlich, versuchte einen Kanal vom Mittelmeere ins rothe Meer anzulegen, ließ von Phöniziern Afrika in drei Jahren von Ost nach West umschiffen, schlug den jüdischen König Josia unweit des Karmelgebirges bei Megiddo und erreichte als Sieger abermals den Euphrat. Dort aber verlor er drei Jahre später (605) die Schlacht bei Karchemisch und mußte sich mit den Grenzen seines ursprünglichen Reiches begnügen. Sein dritter Nachfolger Amasis begünstigte griechische Niederlassungen im Delta und war besonders mit dem Tyrannen Polykrates befreundet. Als letzter ägyptischer König bestieg sein Sohn Psam-menit den Thron, verlor denselben aber schon 525 nach der Schlacht bei Pelusium durch die Eroberung von Memphis an die Perser, die von nun an 190 Jahre Aegypten beherrschten.
Als Pyramidenerbauer werden genannt Cheops, Kephren und Mykerinos oder mit ägyptischen Namen Chnfn, Chafra und M enker a; das größte dieser Königsgräber hat eine Höhe von 450'. Der See Möris, ein großes künstliches Wasserbecken, dnrch welches die Überrieselung der Felder geregelt wurde, ist eine Schöpfung Am en-nemhat's Iii. Die Gegend, in welcher er lag, heißt noch heute das Meer, Fayum; die alte Bezeichnung Meri, woraus die Griechen Mör is gemacht haben, bedeutet schlechtweg See. Derselbe Pharao hat auch das sogenannte Labyrinth gebaut, ägyptisch Loperohuut, d. i. Tempel am Eingang des Sees, das 3000 kleine Zellen enthalten haben soll. — Von dt am finit, dem dritten Nachfolger des oben genannten Ramses, wird eine artige Geschichte erzählt, welche der deutsche Dichter Platen seinem Drama: ,,der Schatz des Ramsinit" zu Grunde gelegt hat.
Die Aegypter, das gebildetste Volk Afrikas, waren in verschiedene Stünde oder Kasten eingetheilt. Am angesehensten war die Priesterkaste, dann kamen die Krieger, denen der unumschränkte König (Pharao) angehörte, in dritter Linie die Gewerbtreibenden u. s. w. Besonders die Priester zeichneten sich als Begründer und Förderer mancher Wissenschaften aus;
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Extrahierte Personennamen: B._Sais König_Josia Ramses
Extrahierte Ortsnamen: Afrika Megiddo Karchemisch Memphis Chafra Afrikas
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des Ormuzd" Babel in harter Belagerung gefallen war. Ein späterer Zug nach Norden endet weniger glücklich, obgleich die Sage von der Rache der Königin Tomyris keinen Glauben verdient. Im Jahre 529 ward Kyros in Pafargadä begraben.
Sein Sohn Kambyses (529—521) dehnte die Grenzen des Perserreichs über Aegypten aus, vermochte jedoch nicht Aethiopien zu erobern. Auch seine Pläne gegen Karthago mußte er aufgeben, da die Phönikier ihm nicht ihre Flotte zur Verfügung stellen wollten, um eine ihrer Pflanzstädte zu schädigen. Der Charakter dieses Königs wird als grausam geschildert, was in den übelwollenden Berichten der in ihren religiösen Gefühlen von ihm schwer gekränkten Aegypter seinen Grund hat. Ein Unglücksfall raubte ihm das Leben.
Nach der kurzen Zwischenregierung eines betrügerischen Magiers namens Gaumata, der sich für des Kambyses Bruder Bartja oder Smerdis ausgegeben hatte, folgte der Schwiegersohn des Kyros Dareios I. (521—485). Er wehrte der Zerrüttung des Reichs durch Besiegung der abgefallenen Provinzen, nahm besonders schwere Rache an Babylon, das durch List in seine Hände fiel (518) und fühlte sich 513 fo stark, seine Waffen nach Norden gegen Thraker und Skythen zu kehren. Diese Unternehmung glückte nur in ihrem ersten Theile; sein Misgeschick dagegen im Norden der Donau ward das Signal zu einem wohl vorbereiteten Abfall der asiatischen Griechen. Nach verschiedenen Wechselfällen unterwarf er dieselben wieder (500—494), wurde aber gleich darauf in Streitigkeiten mit den europäischen Hellenen verwickelt, die ihren Stammesgenossen Hilfe geleistet hatten. Nachdem er 492 eine große Flotte durch Stürme und ein Heer durch thrakische Ueberfälle eingebüßt hatte, mußte er 490 den Athenern in offenem Kampfe bei Marathon weichen und starb mitten unter den Rüstungen zu einer neuen Unternehmung.
Wichtiger als durch seine Kriege ist Dareios durch seine Verwaltung. Er theilte sein großes Reich in Provinzen, denen Satrapen vorstanden, ordnete mit Pünktlichkeit das Steuerweseu und die Polizei (Augen und Ohren des Königs), legte vorzügliche Straßen an (Königsstraße von Ephesos nach der Hauptstadt Susa), führte eine Art Staffettenpost ein und legte den Grund zu einem stehenden Heere (die Unsterblichen).
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300
Wesen dem Scharfsinne des Menschen verborgen, aber von seinem
Verstände in Dienst genommen, Mithelferin zur Ausführung der
wohlthätigsten Umgestaltung und des Fortschrittes unter den Völkern
der Erde geworden ist.
Fragen wir nach der Ursache der dem genannten Erze inwohnenden
Kraft, so erfahren wir so viel wie nichts; der tiefste Forscher ist ihr
noch nicht auf die Spur gekommen. So viel hat sich durch Beobach-
tungen herausgestellt, daß im Eisen ohne Unterschied die magnetische
Kraft vorhanden ist, aber gleichsam wie gebunden; sie zeigt sich aber
wirksam, wenn sie erregt wird und die Vermuthung ist nicht unge-
reimt, daß der Erdkörper selbst ein großer Magnet sei. Denn je
weiter nach Norden Schiffer und Reisende zu Lande mit der Magnet-
nadel kommen, desto mehr senkt sich deren nördliche Spitze; der eng-
lische Kapitän Roß erreichte im höchsten Norden sogar eine Stelle,
wo die Nadel fast senkrecht stand. Dort pffanzte dieser muthige See-
fahrer die Flagge seines Landes auf. Nahe an dem Südpole kehrt
sich ihre südliche Spitze der Erde zu. Worauf deutet dies hin? Je-
denfalls auf eine Anziehung der Erdpole, welche Verwandtschaft mit
dem Stäbchen haben; denn wie überall in der lebendigen Natur das
Aehnliche sich sucht und findet, so auch hier. Die magnetischen Pole
liegen indessen nicht in den eigentlichen Erdpolen; es zeigen auch die
Nadeln nicht überall und zu jeder Zeit die strenge Richtung nach
denselben an.
2. Das Nordlicht.
Wen hat die Natur im weißschimmernden Winterkleide nicht
schon überrascht, wenn nach tagelangem Duftnebel endlich die Son-
nenblitze aus dem dunkelen Gewölle schießen und die mit Eiskrystallen
beschwerten Zweige der Bäume und Hecken oder die verdorrten Halme
auf dem erstorbenen Boden beleuchten, so daß ein Schimmern und
Funkeln entsteht, welches an Pracht und Freundlichkeit von der blü-
henden Erde im Frühlinge und Sommer nicht erreicht werden kann.
Aber es herrscht dabei der strenge Winter mit seiner Kälte, seinen kur-
zen Tagen, seiner Dunkelheit und allem Unbequemen, worüber die
Menschen klagen, und wofür sich die Meisten durch den unbeschreiblich
schönen Anblick von wenigen Viertelstunden nicht entschädigen lassen
wollen. Liebe Freunde, mit Anschuldigungen gegen den Winter seid
ihr nicht in gutem Rechte; denn er herrscht bei uns noch als milder
Herr und gibt manches Schöne zu sehen, was man nicht übersehen
sollte; ungleich strenger dagegen führt er sein Regiment in den Län-
dern des hohen Nordens, wo er sogar auf Wochen und selbst auf
Monate die Sonne gänzlich wegnimmt und Erde und Luft in Dunkel
hüllt. „Dort muß eö öde und schauerlich sein!" höre ich sagen.
Darauf entgegne ich mit ja und nein, wie ihr wollt. Freilich liegt
die Welt am Nordpole zur Winterzeit in Dunkel und Erstarrung, und
die kälteste Nacht bei uns im Dezember oder Januar ist nicht mit der
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496
grau gewordener, bewährter Mann. — Veriren, necken, beunruhigen, quä-
len, anfuhren. — Vicariren, eines Andern Stelle vertreten. — Vicariai,
Stellvertretung. — Victualien, Lebensmittel, Eßwaarcn. — Vidimiren,
beglaubigen, gerichtlich bestätigen, daß eine Abschrift mit der Urschrift
(Original) gleichlautend fei. — Vignette, w. (Winjette) Verzierungsbild-
chen, Druckverzierung, kleines Kupfer zwischen dem Drucke oder zu Anfang
oder Ende desselben. — Violine, w. Geige. — Virtuos oder Virtuose, m.
ausgezeichneter Künstler. — Visiren, beschauen, zielen, auf's Korn nehmen.
— Visitiren, besichtigen, durchsuchen; daher Visitation, Visitator.— Visite,
w. (Wisitte) Besuch, Aufwartung. — Vivat! er oder es lebe! — Vul-
can, m. ein feuerspeiender Berg.
W.
Wattiren, walten, mit gesteifter Baumwolle u. s. w. unterlegen. —
Wrack, s. Trümmer eines gescheiterten Schiffes.
B.
Isop, m. eine Gewürzpflanze.
3.
Zcnith, m. Scheitelpunkt am Himmel (entgegengesetzt Nadir, Fuß-
punkt.) — Zone, w. Gürtel, Erdgürtel, Erdstrich.
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Extrahierte Personennamen: W.
Wattiren B.
Isop Zcnith
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3. Die Erde ist unsere Heimath; gewöhnlich nennen wiv
aber den Ort, wo wir geboren sind und leben, unsere Heimath.
Um sich in seiner Heimath sicher zurecht zu finden, muß man die
Himmelsgegenden kennen. Wenn wir in's Freie gehen, wo wir
nach allen Seiten hinsehen können, so scheinen wir auf einer kreis-
förmigen Ebene zu stehen, über welcher sich der Himmel wie eine
hohle Halbkugel wölbet. Die kreisförmige Gränzlinie nun, wo der
Himmel die Erde zu berühren scheint, nennt man Gesichtskreis
oder Horizont. Wenn wir bis an diese Gränzlinie hingehen, so
überzeugen wir uns von der Täuschung und es erscheint wieder ein
neuer Gesichtskreis. So verändert sich der Horizont so oft, als
wir selbst unseren Standpunkt verändern.
4. An dem Horizont bemerken wir vier Stellen, die man Him-
melsgegenden nennt. Die Stelle oder Gegend des Horizonts,
wo die Sonne Morgens über denselben heraufkommt oder aufgeht,
heißt Morgen oder Osten, wo sie untergeht, Abend oder
Westen. Die Gegend des Horizonts, wo die Sonne Mittags
um 12 Uhr steht, heißt Mittag oder Süden, die ihr gerade
entgegengesetzte Gegend, wo sie niemals wahrgenommen wird,
heißt Mitternacht oder Norden. Wenden wir unser Gesicht
dem Sonnenaufgange zu, so haben wir vor uns Osten, im Rücken
'Westen, rechts Süden und links Norden. Am 21. März und am
22. September geht die Sonne im wahren Ostpunkt auf und im
wahren Westpunkt unter.
5. Die Oberflächedererde besteht aus Land und Was-
ser. Die Gestalt der Erdoberfläche wird gebildet durch Ebenen,
Gebirge und Thäler. Eine Ebene ist ein flacher, ebener Landstrich.
Hochebenen zählen über, Tiefebenen unter 600'. Ebenen,
die mit Sand bedeckt sind und keinen Pflanzenwuchs haben, nennt
man Wüsten; flache, waldlose, mit Gras bewachsene Landstriche
heißen Steppen. — Erhöhungen des Bodens werden Hügel
und Berge genannt. Mehrere zusammenhängende Berge heißen
Gebirge. Man unterscheidet die Gebirge hinsichtlich ihrer Lage
und Höhe in Vorberge, Mittelgebirge und Hochge-
birge. — Die Vertiefungen zwischen den Bergen nennt man
Thäler. Enge Thäler heißen Schluchten; Thäler, durch
welche Straßen ziehen, werden Pässe oder Engpässe genannt.
6. In den Gebirgen und dem ebenen Boden trifft man eine
Menge von Versteinerungen von Pflanzen und Thieren an,
die durch die Sündfluth zu Grunde gegangen sind. Manche Berge
speien unter heftigen Erschütterungen der Erde und des Meeres
Feuer und Steine aus. Man nennt sie feuerspeiende Berge
oder Vulkane. Auch finden sich in vielen Gebirgen Höhlen,
die oft auf eine wunderbare, liebliche oder schauerliche Weise ge-
bildet sind. — Die Gebirge sind vo.n großem Nutzen für die Men-
schen. Sie enthalten in ihrem Innern die Quellen der Flüsse, die
TM Hauptwörter (50): [T7: [Erde Luft Sonne Wasser Himmel Berg Tag Licht Wolke Nacht], T21: [Erde Sonne Tag Jahr Mond Zeit Stunde Punkt Abschnitt Periode], T38: [Boden Wald Land Wiese Wasser Berg Fluß Feld See Dorf]]
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