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1. Die Zeit der Umwälzungen - S. 8

1909 - Leipzig : Hirt
I 8_I- Die Zeit der Franzsischen Revolution und Napoleons 1. 105. 1791. Juni 1791 wurde ungeschickt ins Werk gesetzt und milang; in St. Mene-honld wurde der König erkannt, in Varennes angehalten und vou Pariser Sendboten zurckgeholt. Im September leistete er den Eid auf die neue Verfassung. 105. Deutschland und Frankreich zur Zeit der Gesetzgebenden Versammlung und des Nationalkonvents, 17911795, 1786 ^ 1. Friedrich Wilhelm Ii. von Preußen, 17861797, ein Neffe Friedrichs des Groen, war ganz anders geartet als dieser. Er war ' in die Regierungsgeschfte nicht gengend eingeweiht worden und berlie das meiste den Ministern. Das von seinem Oheim eingefhrte Kaffee-und Tabakmonopol hob er auf, zur Freude des Volkes, aber zum Schaden des Staatshaushaltes. Er lie nicht wie jener jeden nach seiner Facon selig werden", sondern verlangte von den Geistlichen und Lehrern strenges Festhalten an den Lehren der Kirche, was viel Aufregung und Unzu-friedeuheit hervorrief. Auch in der auswrtigen Politik verlie er die Bahn seines Vor-gngers. Er gab den Frstenbund auf und schlo sich an sterreich an, indem er mit Kaiser Leopold Ii. (17901792), dem Bruder und Nachfolger Josephs Ii., ein Bndnis zur gemeinsamen Abwehr revolutionrer Gefahren und zum Schutze Ludwigs Xvi. einging. Von der Franzsischen Revolution hatte Preußen zwar zunchst nichts zu frchten, aber die franzsischen Anschauungen fanden doch auch in Deutschland viele An-Hnger. Welches Gesetzbuch wurde in Preußen eingefhrt ( 98, 3)? Wie war Leopold Ii. mit Ludwig Xvi. verwandt? 1791. 2. Die Zeit der Gesetzgebenden Versammlung, 17911792. In der Gesetzgebenden Versammlung gewann die linke, republikanische Seite, die aus den gemigteren Girondisten und den wilden Jakobinern be-stand, immer mehr die Oberhand der die Anhnger des Knigtums, 1792. welche die rechte Seite einnahmen, und zwang den König 1792, an sterreich den Krieg zu erklären. Kurz vorher war Leopold Ii. gestorben und hatte den Thron seinem jungen Sohne Franz Ii. (17921806) hinterlassen. Ein aus Preußen, sterreichern und Emigranten bestehendes Heer rckte in Frankreich ein. Den Oberbefehl fhrte Karl Wilhelm Ferdinand, Herzog von Braunschweig und preuischer General, der im Siebenjhrigen Kriege erfolgreich gegen die Franzosen gekmpft hatte. Bei seinem Einmarsch in Frankreich erlie er eine von Emigranten ver-fate drohende Erklrung, die von den Jakobinern als Anla benutzt wurde, den Pariser Pbel zu einem Sturm aus die Tuilerien (10. August) zu hetzen. Er gelang durch die Verzagtheit des Knigs. Die knigliche Familie flchtete in die Nationalversammlung und bekam den Temple" (ursprnglich Ordenshaus der Tempelritter) zum Ge- I

2. Die Zeit der Umwälzungen - S. 70

1909 - Leipzig : Hirt
70 Iii. Die Zeit des Deutschen Reiches- 130. Polen und Armenier, deren Volkstum durch die Maregeln der Regie-rung unterdrckt wurde. Unruhen in Fabrik- und Universittsstdten, Judenverfolgungen und Mordanschlge gegen den Zaren und hohe Beamte legten Zeugnis davon ab, da der riesige Staatskrper krank sei. Noch ehe der Krieg beendet war, brach an vielen Punkten eine frmliche Revolution aus, an der sich hauptschlich Arbeiter, Studenten, Bauern und meuternde Truppen beteiligten. Doch gelang es der Regierung, wenn auch an manchen Orten erst nach wiederholten, schweren Kmpfen, die Ordnung wiederherzustellen. Der Zar fhrte Reformen ein und berief 1906. eine Duma (Volksvertretung). Damit trat Rußland in die Reihe der konstitutionellen Staaten. 1897. 4. Die Trkei, Griechenland und Kreta. 1897 versuchte Griechenland, der Trkei durch einen Krieg Kreta zu entreien, da der grte Teil der Bewohner dieser Insel griechisch war und den Anschlu an Griechenland erstrebte. Der Krieg endigte mit einer Niederlage Griechen-lands; aber die Gromchte nahmen sich seiner an, indem sie eine Ge-Metsabtretung verhinderten und Kreta unter ihren Schutz stellten. Es blieb nur dem Namen nach von der Trkei abhngig und erhielt eine selbstndige Verwaltung unter dem Prinzen Georg von Griechenland. Inzwischen vollzog sich eine Neubelebung der Trkei von innen heraus. Es hatte sich in den gebildeten Schichten der Bevlkerung die Partei der Jungtrken gebildet, die sich die Einfhrung von Reformen nach dem Muster der westeuropischen Staaten zum Ziel setzte. Ihren Hauptsitz hatte die Partei lange Zeit in Paris. Ihr gegenber stand die Partei der Hofbeamten, die den Sultan beherrschten, jede sreiheit-liehe Regung unterdrckten und sich um die Wohlfahrt des Volkes nicht kmmerten. Trotz aller Verfolgungen, denen die Jungtrken ausgesetzt waren, und zum Teil gerade durch die Verfolgungen gewannen sie in 1909. allen Kreisen der Bevlkerung immer neuen Zuwachs. 1909 konnten sie es wagen, von Saloniki ans eine Revolution zu veranstalten. Nach raschem Siegeszuge bemchtigten sie sich der Hauptstadt, entfernten den Sultan und setzten einen neuen ein, unter dem die Reformen sofort ins Leben traten. Somit war es dem Ottomanischen Reiche beschieden, das Werk, das Frankreich 1789 begonnen, in Europa zu Ende zu führen. 130. Geistiges und wirtschaftliches Leben in den letzten Jahrzehnten. 1. Die Knste. Die deutsche Dichtung verlieh in ihren besten Schpfungen dem aufstrebenden Nationalgefhl Ausdruck, so in Wilden-bruchs Dramen, Frey tags geschichtlichem Roman Die Ahnen" und Jordans Epos Die Nibelungen".

3. Die Zeit der Umwälzungen - S. 13

1909 - Leipzig : Hirt
106. Das Ende der Franzsischen Republik. 13 war der Marsch durch die Wste bis zu den Pyramiden bei Kairo (von denen vierzig Jahrhunderte auf die Soldaten herabsahen"), wo die Mameluken (so hieen die aus Asien stammenden Krieger, deren Anfhrer unter der Oberhoheit der Trkei die Herrschaft fhrten) besiegt wurden. Whrend Napoleon in Kairo mit der Einrichtung der Verwaltung beschftigt war, durchforschten die Gelehrten und Knstler die Natur, Geschichte und Kunst des alten, bis dahin ziemlich unbekannten Wunderlandes und wurden somit die Begrnder der gyptischen Alter-tumskunde. Nachdem Nelson durch Vernichtung der franzsischen Flotte bei Abukir den Franzosen die Rckkehr abgeschnitten hatte, rckte Napoleon 1799 in Syrien ein, den vorn trkischen Sultan abgeschickten Truppen 1799. entgegen, mute aber nach vergeblicher Belagerung des von den Eng-lndern verteidigten Akkon, als auch die Pest in seinem Heere ausbrach, umkehren. Trotzdem siegte er bei Abukir der ein eben gelandetes groes trkisches Heer. Die aus Europa kommenden Nachrichten aber bewogen ihn, mit nur wenigen Begleitern heimlich nach Frankreich zurckzueilen. Den Oberbefehl der das Heer bergab er dem Elssser Kleber, der aber bald von einem fanatischen Trken ermordet wurde. Das Heer hatte nun Mhe, sich gegen die Englnder zu halten, und wurde endlich 1801 infolge eines Vertrages auf englischen Schiffen nach Frankreich zurckgebracht. Malta behielten die Englnder. Vergleiche Napoleon und Ludwig Ix. in gypten! 5. Sturz des Direktoriums, 1799. Whrend Napoleons Abwesenheit war zwischen England, sterreich, Rußland und der Trkei 1798 die zweite 1798. Koalition geschlossen worden. Die Heere des Direktoriums hatten von den sterreichern und Russen in Sddeutschland und Italien verschiedene Niederlagen erlitten. Da kam Napoleon, der Held des Tages, der das Volk auf seiner Seite hatte, nach Paris. Er hatte die fr seine Absicht 1799. gnstige Lage erkannt und verstndigte sich mit einflureichen Generalen zum Sturze der unbeliebten Direktorialregierung. Durch Anwendung von Waffengewalt in der Volksvertretung erzwang er die Einfhrung einer neuen Verfassung. Drei Konsuln sollten auf zehn Jahre an die Spitze des Staates treten; er selbst wurde Erster Konsul mit monarchischer Gewalt, die beiden Mitkonsuln hatten nur beratende Stimme. Eine Volksvertretung (Senat und Gesetzgebender Krper), die aber nur geringen Einflu besa, blieb bestehen. 6. Beendigung des zweiten Koalitionskrieges. Nachdem sich Rußland von der Koalition zurckgezogen hatte, setzten nur England und sterreich den Krieg gegen Frankreich fort. Napoleon bekam dadurch Gelegenheit, seine Regierung mit einer glnzenden Tat zu beginnen. Er sammelte im stillen ein groes Heer an den Alpen, zog mit ihm im Frhjahr 1800

4. Die Zeit der Umwälzungen - S. 41

1909 - Leipzig : Hirt
119. Revolutionen in deutschen Staaten. Friedrich Wilhelm Iv. 41 Am 2. Dezember 1852 lie er sich nach abermaliger Volksabstimmung 1852. (7s/4 Millionen Stimmen) zum Kaiser der Franzosen ausrufen. Worin ahmte Napoleon feinem Oheim nach? Welche Bedeutung hat der 2. Dezember fr die franzsischen Kaiser? 119. Revolutionen in deutschen Staaten. Friedrich Wilhelm Iv. 1. Die kleineren Staaten. Der rasche Sieg der Februarrevolution 1848. machte auf die deutschen Regierungen sowohl wie auf das Volk starken Eindruck. berall gab es Mrzunruhen", die der Hauptsache nach in mehr oder weniger strmischen Volksversammlungen bestanden. In den kleineren Staaten kam es fast nirgends zum Blutvergieen. Die Regierungen gaben den Forderungen der Volksfhrer nach und gewhrten grere Rechte und Freiheiten. 2. Osterreich. Am schwersten wurde sterreich von der Revolution heimgesucht, wo 1835 auf Franz I. sein Sohn Ferdinand gefolgt war. Im Mrz wurde durch einen Aufstand in Wien Staatskanzler Fürst Metternich gestrzt und entfloh nach England; der Kaiser versprach, eine Volksvertretung einzusetzen, obgleich dies seiner Neigung durchaus widersprach. Zwei weitere Wiener Aufstnde, in denen er die Stadt verlie, mahnten ihn an sein Versprechen; dadurch sah er sich gegen Ende des Jahres veranlat, zugunsten seines jungen Neffen Franz Joseph abzudanken. Auch in allen auerdeutschen Lndern sterreichs, wo der nationale Gedanke mchtig geworden war, entstanden Emprungen, -und das sterreichische Staatswesen drohte, sich in seine Bestandteile aufzulsen; berall aber wurde durch blutige Kmpfe die Ruhe wiederhergestellt, in Ungarn mit russischer Hilfe. Auf feine Siege gesttzt, lie Franz Joseph die bisherige Regiernngs-form zunchst bestehen. Erst 1861 kam die vom Volke geforderte Ver- 1861. sassung durch Errichtung eines Reichsrates" zustande. Welche Bedeutung hatte Metternich fr das staatliche Leben seiner Zeit? 3. Friedrich Wilhelm It. In Preußen wurde 1840 Friedrich 1840. Wilhelm Iv., vermhlt mit Elisabeth von Bayern, der Nachfolger seines Vaters. Er war ein vielseitig gebildeter und tiefreligiser Mann. (Ich und mein Haus, wir wollen dem Herrn dienen.") Er zog hervor-ragende Gelehrte und Knstler in seine Nhe, darunter die beiden Grimm, Alexander von Humboldt, Rckert, den Musiker F. Mendelssohn, die Maler Cornelius und W. Kaulbach. Andere, wie den Dichter Freilig- rath, untersttzte er. Unter seinem Schutze wurde 1842 der Weiterbau des Elner Doms begonnen, der als ein Sinnbild der Einheit und Zusammengehrigkeit der deutschen Stmme galt. 4. Der preuische Verfassungskampf. In einen Gegensatz zum Volke geriet der König durch seine Vorliebe fr die alte Staatsform. Um aber

5. Geschichte des Mittelalters und der Neuzeit bis zum Westfälischen Frieden - S. 188

1905 - Münster in Westf. : Schöningh
188 Wenzel (1378 1400) und Ruprecht von der Pfalz. (14001410). 1. Wenzel, Karls ltester Sohn und Nachfolger, zeigte sich anfangs ttig fr den Frieden in der Kirche und im Reiche; aber schon bald der-fiel er in ein Leben voll von Miggang und Roheit. Er wurde ein leidenschaftlicher Jger, und wenn Jhzorn und Trunkenheit ihn ber-mannten, zeigte er oft die rgsten Ausbrche einer wilden Leidenschaft.') Whrend seiner Herrschaft versuchten die sterreicher abermals das freie Volk der Schweizer unter ihre Herrschaft zu bringen. Als sich nmlich mehrere Schweizer Städte beii Urkantonen angeschlossen hatten, zog Leopold von Ost erreich, der Nesse jenes Leopold, der bei Morgarten geschlagen war. nach der Schweiz, um den Abfall der Städte zu rchen. Bei Sempach (1386) stellten sich die Schweizer den sterreichern entgegen und errangen nach heldenmtiger Gegenwehr einen glnzenden Sieg3); Herzog Leopold verlor auf der blutigen Walstatt sein Leben. Die Erzhlung von der mutvollen Tat Arnolds von Winkelried, der im entscheidenden Augenblicke einen Arm voll Speere in seine Arme gedrckt haben soll, um der Freiheit eilte Gasse" zu mache, gehrt der Sage an. Seinen Aufenthalt nahm Wenzel fast bestndig in Bhmen; um das Reich kmmerte er sich fast gar nicht. Wegen der schwankenden Haltung, die er während des auch unter seiner Regierung fortdauernden Stdte-krieges einnahm, verlor er den letzten Rest von Ansehen und Einflu. Von auen her wurde das Reich an allen Seiten bedrngt. Im Westen dehnte sich das neuburgu ndi sche Reich immer weiter ans. Schwe-d.eu, Norwegen und Dnemark hatten sich zu einem Bunde (Union von Kalmar 1397) zusammengeschlossen, im Nordosten war durch die Vereinigung von Polen und Litauen ein gewaltiges Reich entstanden, und von Osten her drangen die Trken in ihren Eroberungen immer weiter vor. Die mchtige und reiche Stadt Mailand war von Wenzel gegen eine Geldsumme an Galeazzo Visconti abgetreten worden. Im Jahre 1400 wurde Wenzel als unntzlicher Entgliederer des heiligen rmischen Reiches" abgesetzt und an seine Stelle 2. Ruprecht von der Pfalz gewhlt. Er war persnlich ein tch-tiger Mann, anch fehlte es ihm nicht an gutem Willen, wohl aber an Macht, sich Ansehen zu verschaffen und dem Reiche den Frieden zu briugeu. ') Bekannt ist, wie er den hl. Johannes von Pomuk (Nepomnk) ergreifen und in die Moldau werfen lie. Nach einem dunklen Volksgerchte soll er sogar seine Gemahlin von seinen Jagdhunden, die sein Schlafgemach mit ihm teilten, haben zerfleischen lassen. *) 1300 Schweizer besiegten 6000 Oesterreicher.

6. Geschichte des Mittelalters und der Neuzeit bis zum Westfälischen Frieden - S. 255

1905 - Münster in Westf. : Schöningh
- 255 Coligny und mit ihm alle Hugenotten zu vernichten. Nachdem sie ihren Sohn fr diesen verwerflichen Plan gewonnen hatte, wurden die Vorbereitungen in aller Stille getroffen. In der Nacht vom 24. auf den 25. August 1572, der sogenannten Bartholomusnacht, morgens 3 Uhr, ertnten in Paris die Sturm-glocken. Das Zeichen zur blutigen Vernichtung der Hugenotten war ge-geben; als erstes Opfer fiel Coligny und mit ihm 2000 seiner Glaubens-genossen. In den Provinzen wurde die Blutarbeit fortgesetzt; die Zahl der Getteten wird auf 2030 000 Menschen angegeben. Weil dieses schauderhafte Dewrge wenige Tage jtach der Hochzeit Heinrichs von Na-varra mit Margareta stattfand, wird es wohl als die Pariser Blut-Hochzeit bezeichnet. Langwierige, greuelvolle Religionskriege waren die Folge diefer grlichen Bluttat. Heinrich von Navarra, der nach dem Ableben der beiden Könige Karls Ix. und Heinrichs Iii. als Heinrich Iv. von den Hugenotten zum Kuige ausgerufen war, kam zu der berzeugung, da nur durch seinen bertritt zur katholischen Kirche dem Lande Ruhe und Frieden zurck-gegeben werden knnte. Er trat deshalb im Jahre 1593 zur katholischen Kirche der und gewhrte seinen frheren Glaubensgenossen, den Hugenotten, durch das Edikt von Nantes (1598) Religionsfreiheit, Zutritt zu den Staatsmtern und mehrere Sicherheit-pltze. Seine Negierungszeit war ein Segen fr Frankreich. Der Ackerbau blhte auf, Fabriken wurden gegrndet, Kunststraen und Kanle zur Frderung des Handels angelegt. Heinrich war fr das Wohl seiner Untertanen so sehr besorgt, da er wohl zu sagen pflegte: Ich werde nicht eher zufrieden sein, bis jeder Bauer Sonntags sein Huhn im Topfe hat." Als der König den Plan fate, ein groes christliches Weltreich unter franzsischer Oberherrschaft zu grnden, und im Begriffe stand, diesen Plan zur Ausfhrung zu bringen, starb er durch den Dolch eines Meuchelmrders (1610). Das Volk betrauerte Heinrich Iv. als seinen guten Landesvater, und der Dichter Voltaire hat ihm in seinem Epos la Henri ade" ein herrliches Denkmal gesetzt. 3. England. Durd) Heinrich Viii., der Luther gegenber die Siebenzahl der Sakramente verteidigte und hierfr vom Papste den Ehrentitel Verteidiger des Glaubens" (defensor fidei) erhielt, wurden die religisen Neuerungen in England angeregt. Als nmlich der Papst die Ehe des Knigs mit Katharina von Aragon nicht trennen wollte und konnte,

7. Geschichte des Mittelalters und der Neuzeit bis zum Westfälischen Frieden - S. 262

1905 - Münster in Westf. : Schöningh
Zwistigkeiten und nachteiligen Unruhen, die ihren Grund in dein g e i st l i ch e n Vorbehalt hatten. In Donauwrth hatten die Protestanten eine katholische Prozession gestrt. Die Katholiken erhoben hierber Klage beim Kaiser, und als ein gtlicher Ausgleich nicht zustande kam, wurde die Stadt in die Neichsacht erklrt und der Herzog Maximilian von Baliern mit ihrer Vollstreckung beauftragt. Der I l i ch -Kl ev esche Erbfolgestreit drohte zu einem Religionskriege werden zu wollen. Alle drei Ereignisse bildeten das unmittelbare Vorspiel zum Dreiigjhrigen Kriege. ' l /, J \ , A V z Matthias, Ferdinand Ii. und Ferdinand Iii. Matthias (16121619), der von gleichem Wohlwollen gegen Ka-tholiken wie gegen Protestanten erfllt war, suchte durch nachgiebige Hal-tung die stark erregten Gemter zu beruhigen, um den Ansbruch eines Religionskrieges so lange wie mglich zu verhindern. Doch immer grer wurde die Klust zwischen den streitenden Parteien, immer schrfer spitzten sich die Gegenstze zu. Die protestantischen Reichssrsteu hielten sich durch die Neichstagsbeschlsse nicht gebunden, und in den sterreichischen Erblndern suchte der aufrhrerische Adel die Habsburger zu verdrngen und eine Adelsrepublik zu grnden. Der Kaiser mute es trotz seiner Fliedensliebe noch erleben, da der Dreiigjhrige Krieg ausbrach, jener Krieg, der Deutschland au den Rand des Verderbens gebracht hat. Ferdinand Ii. (1619 1637) wurde Nachfolger des Matthias auf dem deutschen Kaiserthrone; doch die Bhmen whlten statt seiner den Kurfrsten Friedrich von der Pfalz zu ihrem Oberhaupte und krnten ihn zu Prag mit groer Pracht zum Könige. Die gesamte Re-gierungszeit dieses Kaisers fllt in die Zeit des Dreiigjhrigen Krieges, der auch unter seinem Sohn und Nachfolger Ferdinand H- (16371657) noch fortdauerte und erst nach langwierigen lind verwickelten Verhandlungen im Jahre 1648 durch den sog. Westflischen Frieden sein Ende erreichte. Sechster Abschnitt, Der Dreiigjhrige Krieg. 16181(48. t. Die Ursachen ititd Veranlassung zum Kriege. In einem Lande, wo die konfessionellen Gegenstze sich auf das schrfste zugespitzt hatten, wo die beiden religisen Parteien in der Union und der Liga einander bewaffnet gegenber standen, wo das Allsehen und die Macht

8. Geschichte der Neuzeit - S. 40

1887 - Wiesbaden : Kunze
40 Erste Periode der Neuzeit. ließ, machten sie allenthalben beliebt und erhoben sie zu Ratgebern der Fürsten, zu Lehrern an Universitäten, zu Erziehern fürstlicher Söhne. Auch in die bürgerlichen Verhältnisse drängten sie sich allmählich ein, und es gab nicht leicht eine Schwierigkeit, welche ihnen zu überwinden mißlungen wäre, da sie sich unablässig bemühten, allen alles zu sein. In der Bekehrung der Ketzer und Ungläubigen bewiesen sie eine staunenswerte Thätigkeit. Loyola zählte 1540 nur 10 Glieder, im 18. Jahrhundert umfaßte der Orden 22 600 Mitglieder. In vier Weltteilen waren die Jesuiten thätig, die römische Kirche zu befestigen und zu verbreitert oder die evangelische Lehre zu unterdrücken, und unermeßliche Reichtümer, die sie teils freiwilligen Geschenken und Vermächtnissen, teils dem Handel indischer und amerikanischer Missionare verdankten, standen ihnen zu Gebote; denn obwohl eine Ordensregel verbot, irdische Schätze zu besitzen, so wehten doch die Flaggen ihrer Handelsschiffe auf allen Meeren. In den Wildnissen von P a-raguay in Südamerika gründeten sie sogar eine völlig unabhängige Besitzung unter der Form einer Republik, legten Dörfer und Städte an und besetzten und verwalteten alle Staatsämter, bis sie 1767 das Land verlassen mußten. Manche Lehre der Jesuiten erregte großen Anstoß, insbesondere der Grundsatz, daß der Zweck die Mittel heilige. Man beschuldigte sie der Herrschsucht, der Aufwiegelung, der Beförderung des Meineides, des Königsmordes, der Anstiftung von Krieg und Blutvergießen rc. und vertrieb sie im 18. Jahrhundert aus Portugal, Spanien, Frankreich, Italien und Deutschland. Der dritte Ordensgeneral, Franz von Borgia, äußerte jedoch schon: „Wie Lämmer haben wir uns eingeschlichen, wie Wölfe werden wir regieren, wie Hunde wird man uns vertreiben, aber wie Adler werden wir uns verjüngen." 11. Der schmalkaldische Krieg. Luthers Tod. Kaiser Karl V. hoffte noch immer aus eine Beseitigung der kirchlichen Spaltung und veranstaltete Religionsgespräche zu Leipzig, Speier, Hagenau, Worms und zu Regensburg (1541). Da aber keine Vereinigung erreicht wurde, so gewährte der Kaiser die Fortdauer des Religionsfriedens von 1532 bis zu einem allgemeinen Konzil. Von allen deutschen Fürsten katholischer Religion verfolgte Herzog Heinrich vonbraunfchweig-Wolfenbüttel die Anhänger der evangelischen Lehre am bittersten. Als er die Städte Goslar und

9. Geschichte der Neuzeit - S. 48

1887 - Wiesbaden : Kunze
48 Erste Periode der Neuzeit. tert nämlich, daß, wenn ein Bischof oder Prälat zur protestantischen Kirche überginge, seine Pfründe ihm nicht bleiben, sondern wieder mit einem Katholiken besetzt werden sollte. Obgleich die Protestanten heftig widersprachen, wurde diese Frage doch in katholischem Sinne entschieden. 12. Karls Y. Abdankung und Tod. Nach einer langjährigen Regierung sah sich Kaiser Karl in allen seinen Hoffnungen bitter getäuscht; alle seine Pläne waren gescheitert. Weder die Erhebung der Kaisermacht zu altem Glanze, noch die Beschränkung der päpstlichen Gewalt, noch die Demütigung Franz I. von Frankreich oder des türkischen Sultans, noch die Erwählung seines Sohnes Philipp zum römischen Kaiser, noch die Wiedervereinigung der getrennten Religionsparteien war ihm gelungen. Er hatte viel unternommen in seinem thatenreichen Leben, war während seiner Regierung neunmal in Deutschland, sechsmal in Spanien, siebenmal in Italien, zehnmal in Flandern, viermal in Frankreich, zweimal in England, zweimal in Afrika gewesen und hatte viermal die Nordsee, achtmal das Mittelmeer durchschifft. Obschon er in den Besitz bedeutender Gold- und Silbergruben jenseits des Oceans kam, so befand er sich doch fortwährend in Geldverlegenheit?) Seine Niederlage in dem Augsburger Religionsfrieden, fein vorgerücktes Alter, seine zunehmenden körperlichen Leiden und die Reue über seine Sünden veranlaßten ihn, einen längst gehegten Plan zur Ausführung zu bringen und sich von der Welt zurückzuziehen. Nachdem er seinem Sohne Philipp das Königreich Mailand und Neapel abgetreten hatte, berief er 1555 die niederländischen Stände nach Brüssel, schilderte ihnen in einer würdigen Rede, was er während feiner langen Regierung gethan und erstrebt, und übertrug feinem Sohne die Krone der Niederlande mit Burgund. Feierlich ermahnte er denselben, seinem Volke ein weiser und gerechter Herrscher zu fein, und nahm ihm vor den Ständen das Versprechen ab, in fernen *) Karl hatte von dem reichen Anton Fugger in Augsburg einmal 800 000 Goldgulden erhalten. Als er den reichen Banquier besuchte, nährte dieser das Kaminfeuer mit Zimt und warf die kaiserliche Verschreibung hmein. Für diese großmütige Verschwendung erhielt Artton Fugger die Grasenwürde uni) die ausgedehntesten Privilegien des Seehandels, der Bergwerke, Münzen u. s. w. A. Fugger und Bartholomäus Welser liehen 1531 dem Kaiser zwölf Tonnen Gold.

10. Geschichte der Neuzeit - S. 57

1887 - Wiesbaden : Kunze
§. 3, 2. Die Religionskriege in Frankreich. 57 rina ihnen 1570 Gewissensfreiheit, gleiche bürgerliche Rechte, öffentlichen Gottesdienst, mit Ausnahme von Paris, und zu ihrer Sicherheit vier Festungen einräumte. Die katholische Partei aber gedachte durch Verrat und Meuchelmord zu erreichen, was das Waffenglück ihr versagt hatte. König Karl Ix. hatte sich 1570 mit des deutschen Kaisers Maximilian Ii. Tochter Elisabeth vermählt und sich den Protestanten gütig erwiesen. Coligny stieg in der Gunst des Königs so sehr, daß er den Guisen und der Königin-Mutter gefährlich zu werden drohte. Sie beschlossen daher, sich seiner zu entledigen, und entblödeten sich nicht, einen Meuchelmörder zu dingen, welcher 1572 auf den Admiral schoß, aber ihn nur am rechten Arm verwundete. Katharina sann nun auf eine furchtbare That, um ihr Ziel zu erreichen. Die Bartholomäusnacht 1572. Damals waren die Häupter der Hugenotten in Paris, um der Vermählung des Königs Heinrich von Navarra mit Karls Schwester Magareta beizuwohnen. Die Hochzeit war mit königlicher Pracht vollzogen, aber durch das Attentat auf Coligny unangenehm unterbrochen worden. Die Anwesenheit der vornehmsten Hugenotten wollte jetzt die tückische Katharina dazu benutzen, die Ketzer mit einem Schlage zu vernichten. Sie erfüllte insgeheim ihren Sohn mit schauderhaften Bildern von den geheimen Anschlägen Colignys und der Hugenotten gegen die königliche Familie und überredete den heftigen, leicht erregbaren König zu dem verruchten Mordbefehle, welcher allen Hugenotten in einer Nacht das Leben kosten sollte. Der König schwor einen feierlichen Eid, es dürfe kein Hugenotte in Frankreich am Leben bleiben, und die Vorkehrungen zu dem verabredeten Bürgermord wurden so geheim gehalten, daß kein Reformierter etwas davon erfuhr. Der festgesetzte Abend des 23. August erschien. Je näher die verhängnisvolle Stunde der grauenhaften That kam, desto größere, nie verspürte Herzensangst quälte den König; vergeblich sprach ihm Katharina Mut zu. Wie ein vom bösen Gewissen Geplagter eilte Karl hin und her und konnte sich nicht fassen. Endlich gelang es der Königin-Mutter mit List und Gewalt, daß er den Befehl zum Läuten der Glocke des Louvre, welche das Zeichen zum Beginne des Mordes geben sollte, wirklich erteilte. Zitternd und zagend harrte die königliche Familie in banger Ahnung des Ausgangs; ein Schuß unterbrach die unheimliche Stille. In dieser Herzensangst wünschte sie den heillosen Befehl nicht gegeben zu haben; allein es war zu spät. Sobald die Glocke des Louvre zum unheiligsten Werke ertönte, besetzten 300 Bewaffnete unter dem Herzog von Guise und dem Grafen von Angoultzme das Haus
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