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1. H. G. Bohrs Lehrbuch der Geschichte des Mittelalters - S. 51

1853 - Kopenhagen : Gyldendal
476—1 100. 51 Wilhelm der Eroberer (1066—1087) behandelte zuerst die überwundenen Sachsen mit einiger Milde, denn da- durch daß er die angelsächsische Bevölkerung in England be- ruhigte, hoffte er um so viel unumschränkter über die Norman- die und seinen normännischen Adel herrschen zu können. Allein nach einem Aufstande der Angelsachsen ging er mit Strenge zu Werke, so wie seine wilde und grausame Gemüthsart dies mit sich führte: er ließ ganz England aufmessen, und theilte cs in 60,215 Theile, welche er als Lehen seinem normannischen Adel schenkte und zwar so, daß er sich nicht bloß von den vornehm- sten Vasallen, sondern auch von solchen, die diesen untergeordnet waren, einen unmittelbaren Eid leisten ließ. Der angelsächsische Adel behielt nur unbedeutenden Landbesitz und zwar abhängig von dem normannischen Eroberer und seinem französisch redenden Adel, der das Land mit seinen Burgen bedeckte. Große Strecken Landes wurden um der Jagd willen verwüstet; strenge Jagd- gesetze sicherten dem König und den normannischen Herren das Jagdrecht. Wilhelm schrieb große Steuern aus, von welchen auch der Adel seinen Theil als Kriegsschuld erlegen mußte; für dieses Geld miethete er fremde Truppen, eine Garde, sowohl gegen die Angelsachsen als gegen die Normannen. Auch über die Kirche dehnte der ungestüme und kräftige Eroberer seine Gewalt aus: er gab das Erzbisthum in Canter- bury seinem Rathgeber und Beichtvater, dem gelehrten Lan- sranc, der mit Kraft über die englische Kirche herrschte. So war König Wilhelm der Erste so gut wie unum- schränkter Herr in England: seine Macht über die Vasallen, sein Einfluß auf die Kirche war viel größer als derjenige, den die Könige von Frankreich und Deutschland besaßen. Auf einem Kriegszuge, den Wilhelm gegen seinen Lehns- herrn, den König Philipp I. von Frankreich unternahm, stürzte der riesige Reiter mit dem Pferde und starb an den Folgen seines Falles (1087). 4'

2. H. G. Bohrs Lehrbuch der Geschichte des Mittelalters - S. 63

1853 - Kopenhagen : Gyldendal
476—1100. 63 Als Heinrich seinen Gegner in einer Schlacht überwun- den und getödtet hatte, sah er sich in den Stand gesetzt, ein Heer über die Alpen zu führen, um in der Hauptstadt der Welt selbst den übermüthigen Papst zu demüthigen. Nom wurde ein- genommen, der Papst schloß sich in die Engelsburg ein, allein entkam durch den Beistand Robert Guiscards, seines nor- mannischen Vasallen. Er starb in Salerno 1085 mit den Worten: Ich habe die Gerechtigkeit geliebt und die Ungerech- tigkeit gehaßt; darum sterbe ich in der Landflüchtigkeit!" Allein der Tod des Papstes, oder die weltliche Uebcrmacht verschafften dem Kaiser noch bei weitem den Sieg nicht; denn die folgenden Päpste machten Gregors Plan zu dem ihrigen. Neue Un- ruhen zwangen den Kaiser, nach Deutschland zurückzukehrcn, wo sogar sein eigner Sohn einen Aufruhr gegen ihn erregte, und er starb 1106 ohne die verwickelten politischen und kirchlichen Angelegenheiten geordnet zu haben. Nach einer Reihe von Kämpfen mit der Kirche kam endlich in Worms 1122 zwischen dem Papste und dem Kaiser Heinrich V. ein Vergleich zu Stande (1106—1125). Die Bischöfe sollten frei von den Geistlichen gewählt werden, welchen die Wahl zukämc, der Papst sollte alleiniges Recht zur Investitur (Bestätigung der geistlichen Wahl) haben, der Kaiser dagegen den Geistlichen weltliche Lehen zucrtheilen. Aehnliche Bestimmungen rücksichtlich des Verhältnisses zwi- schen Kirche und Staat wurden nach und nach auch in den übrigen wichtigsten Staaten in Europa angenommen, und selbst der englische König Heinrich I. (1100—1135), der Sohn Wilhelm des Eroberers, mußte nach einem heftigen Kampfe dem Papste die Investitur abtreten. So hatte nun die Kirche ihr Ziel erreicht, ihren eignen Staat unabhängig und mächtig dem Staate gegenüber zu stellen. Diese geistliche Uebcrmacht, so gefährlich sic auch für die Sicher- heit und Entwicklung der Staatsmacht war, war gleichwohl für

3. H. G. Bohrs Lehrbuch der Geschichte des Mittelalters - S. 89

1853 - Kopenhagen : Gyldendal
1100—1517. 89 Freiheit erst als Damiette wieder zurückgegeben wurde (1250). Er hielt sich noch mehrere Jahre in Syrien auf, war bemüht die christlichen Städte zu befestigen und zu sichern und kehrte erst (1254) nach Frankreich zurück, als der Zustand des Reiches dies in hohem Grade nothwendig machte. Voll Sorge über den unglücklichen Ausfall dieses Zuges und über die Lage der Christen im heiligen Lande, welches die Mameluken, von Aegypten aus, plündernd durchzogen, unternahm er in seinem Alter einen Zug nach Tunis, allein wurde während der Belagerung der feind- lichen Stadt von der Pest (1270) wcggerafft. Ludwig Ix war der letzte König der mit einem Heere zur Eroberung des heiligen Landes auszog. Die Begeistrung für die Kreuzzüge hatte sich in den 200 Jahren, in denen Europa fast ununterbrochen seine Bevölkerung ausgesandt hatte, damit sie entweder im Sande der Wüste verschmachte oder dem Schwerte der Saracenen erliege, erschöpft. Der letzte Fleck Landes, den die Kreuzfahrer in Palästina besaßen, Akkon, wurde 1291 von den Ungläubigen erobert, und somit war aller äußere Vortheil dieser mächtigen europäischen Bewegung verschwunden. Allein die heiligen Kreuzzüge hatten den Sinn der Menschen auf das Streben nach himmlischen Gütern gerichtet, sic hatten das Ansehn der geistlichen Macht über die weltliche vollendet, sie hatten die Macht der Krone über die Vasallen, von denen so viele entfernt und gctödtet wurden, befestigt, hatten den Handel, besonders den der italienischen Städte erweitert, welche letztere gleichfalls bei der Uebersahrt und Unterstützung der Kreuzfahrer sich Reichthümer und Einfluß erioarben; seit der Zeit der Kreuz- züge blühten Venedig, Genua und Pisa zu mächtigen Handelsstaaten empor und die freien Städte fingen überhaupt an, sich der Krone und den Vasallen gegenüber zu erheben. Xwiw. /m-9f - /; *” .Hl . jisy *7* » t/A// /; ■ . //**_ fi. — ■' 3b+%***i '**. — M- ¿O* j-y /jlz$, ~pr~. • ~adä- . /2. V $ •

4. H. G. Bohrs Lehrbuch der Geschichte des Mittelalters - S. 142

1853 - Kopenhagen : Gyldendal
142 1100-1517. Verlegenheit Eduards Iii, die Folge der fortwährenden Kriege mit Frankreich, die ihn zu solchen Zugeständnissen nöthigte; denn das Parlament hatte noch viele Kämpfe und Unterdrückungen zu bestehen, che es unbestritten sein Recht ausüben konnte. Nach Eduard Ui ward Richard Ii, ein Sohn des schwarzen Prinzen, König von England (1377—1400). Unter ihm brach ein ernsthafter Bauernaufstand aus, den die Bedrückung der Bauern durch den Adel und die harte und rohe Eintreibung der Steuern veranlaßte; die Bauern eroberten sogar London, allein als man scheinbar ihre Forderungen bewilligte, und sie die Waffen niedergelegt hatten, erhob sich der Adel und bestrafte den Aufstand auf grausame Weise. Richard Ii wurde ab- gesetzt und von seinem Vetter Heinrich von Lancaster (dem Iv, 1400 — 1413), der ihm zürnte, weil er ihm sein väterliches Erbe vorenthielt, getödtet. Die großen Begebenheiten unter Heinrich V (1413- 1422) in den Kriegen mit Frank- reich (p. 139) vereinigten den unruhigen Adel zu diesem gemein- samen Unternehmen, allein als der Krieg aufhörte, brachen Erbfolgestreitigkelten in der königlichen Familie aus. Der Sohn Heinrichs V, Heinrich Vi, ließ sich ganz von seinen Günstlingen und seinem Weibe, der kräftigen Mar- garetha von Anjou, leiten. Unzufrieden darüber, fühlte Richard von N o r k sich veranlaßt, seine Ansprüche aus die Erbfolge, welche schwerer als die des Hauses L a n c a st c r wögen, geltend zu machen; er stammte nämlich auf mütter- licher Seite von dem zweiten Sohne Eduards Iii ab (siehe die Stammtafel p. 141). Er brachte ein Heer gegen den König auf die Beine und erzwang sich die Regentschaft in England 1455; seit der Zeit brachen blutige Bürgerkriege (1455—1485), zwischen der ro tben Rose (Lancaster) und der weißen Rose (Jork) aus. Richards Sohn, Eduard Iv (1461—1483) setzte sich nach dem Tode des Vaters durch den Beistand des Grafen W a r w i ck mit Gewalt auf den Thron. Als er jedoch,

5. H. G. Bohrs Lehrbuch der Geschichte des Mittelalters - S. 145

1853 - Kopenhagen : Gyldendal
1100—1517. 145 dem deutschen Reiche standen; durch mannigfache Unterdrückungen strebte er darnach die geistlichen Herren dahin zu bringen, daß sie sich seinen Wünschen fügten; er setzte Landvögte ein, um das Volk zu knechten, und unter diesen tritt Geßlcr als der grausame Unterdrücker der Schwytzer in der Sage hervor. Al- lein dadurch vcranlaßte er, daß die drei Cantonc Schwytz, Uri und Unterwalden zu einem Eidgenossenbunde zusammen- traten, um ihre von den Vätern ererbte Freiheit zu vertheidigen (1307). Wilhelm Teil, der in der Sage gepriesene Gründer der schweizerischen Freiheit, rächte die Unterdrückung des Landvolks, indem er Geßler tödtete; durch einen Aufstand des Volkes wurden die österreichischen Landvögtc aus ihren Burgen vertrie- den. Albrecht wurde von einem Verwandten (1308) ermor- det, als er aus einem Zuge, um die sinkende Macht seiner Fa- milie wieder aufzurichten, begriffen war. Die deutschen Könige wählten Heinrich Vii von Luxem- burg zum Könige (1308 — 1313). Als sein Sohn mit einer böhmischen Fürstin vermählt wurde, gelang es ihm, den Sohn mit Böhmen zu belehnen, wodurch die luxemburgischen Besitzun- gen einen bedeutenden Zuwachs erhielten. Auf einem Zuge nach Italien wurde er von einem Cardinal - Legate als Kaiser gekrönt und versuchte die streitenden Welfen und Ghibellinen unter seiner Herrschaft zu vereinen. Allein ein plötzlicher Tod in Italien machte seinen Plänen ein Ende. Nach seinem Tode wählte die habsburgisch - österreichische Parthei Friedrich den Schönen (1314—1330), den zweiten Sohn Alb rechts I. Allein die Parthei der Luxemburger wählte den Herzog von Baiern Ludwig Iv (1314—1347). Der Schweizer-Bund unterstützte Ludwig von Baiern. Der älteste Bruder Friedrichs, Herzog Leopold, griff daher den Eidgenossenbund an, allein ward bei Morgarten geschlagen (1315), worauf die Kantone ihren Bund in Brunnen erneuer- ten (1315). Friedrich selbst wurde geschlagen und von seinem Bohrs Lehrb. der Gescb. des Mittelalters. 10

6. H. G. Bohrs Lehrbuch der Geschichte des Mittelalters - S. 116

1853 - Kopenhagen : Gyldendal
116 1100-1517. nigs an. Da verkündete ein päpstlicher Legat, daß Frankreich mit dem Interdikte belegt sei; der Versuch des französischen Königs, die Ausführung der gottesdienstlichen Handlungen mit Macht zu erzwingen, mißlang, und Philipp Ii mußte endlich vor einem geistlichen, vom Papste ernannten Gerichte, Jngeborg als seine rechte Gattin annehmen (1201). Schon in seinem ersten Regierungsjahre ließ Innocenz einen Kreuzzug predigen; der Tod des mächtigen Sultans Sa- ladin, welcher einige Jahre vorher .eingetroffen war, schien aufs Neue die Hoffnungen der Christenheit zu beleben, die sinkende Macht im heiligen Lande zu retten und das verlorene Jerusalem wiederzugcwinnen. Der Kreuzzug endete mit der Eroberung Konstantinopels (1204 p. 95) Innocenz misbilligte das Ver- fahren der Kreuzfahrer und tadelte sehr strenge, daß sie ihre Waffen gegen ein geistliches Reich anstatt gegen die Un- gläubigen gerichtet hätten. Allein er machte sich den Ausfall zu Nutze, erwählte einen römischen Patriarchen für Konstantinopel und es hatte demnach wenigstens für einige Zeit den Anschein, als ob die griechische Kirche in die römisch-katholische ausgenom- men sei, und als ob der Papst in Rom über alle christlichen Ge- meinden auf Erden herrsche. Die Ketzer in Norditalien und Südfrankreich erhoben sich ohne Erfolg gegen die Kirche; Innocenz predigte das Kreuz gegen sie und der blutige und gräuclvolle Krieg gegen die Al- bigenser (p. 108) endete mit der Herrschaft der Kirche in Toulouse. Innocenz hoffte sogar die duldsameren Walden- ser. dadurch daß er sie in einen Mönchsorden verwandelte, in die Kirche aufnehmen zu können. Die unbesonnene Gewaltthätigkeit des englischen Königs Johann ohne Land mußte ^sich vorder ruhigen Festigkeit beugen, mit welcher Innocenz die Macht und das Recht der Kirche geltend machte. England wurde ein Lehn der Kirche (1213). Im Jahre 1215 berief Innocenz die große Kirchen-

7. H. G. Bohrs Lehrbuch der Geschichte des Mittelalters - S. 165

1853 - Kopenhagen : Gyldendal
1100—1517. 165 und erlangte endlich die Ueberzeugung, daß man Indien auf dem westlichen Wege über das atlantische Meer erreichen könne Man hatte bereits zu jener Zeit einigermaaßen eine Vorstellung von der kugelförmigen Gestalt der Erde und schon die Geogra- phen des Altcrthums hatten die Ansicht gehegt, daß cs einen westlichen Weg über das atlantische Meer nach Indien gäbe, allein irrthümlich hielten die Geographen des Alterthums Asiens Ausdehnung nach Osten für größer, so daß Kolumbus vcrmuthen mußte, daß der Weg nach Asien ungefähr den vierten Theil des Umfanges der Erde kürzer sei, als er wirklich ist. Das Dasein vines Landes im Westen wurde durch mehrere Umstände bestä- tigt: man hatte im atlantischen Meere künstlich geschnitzte Holz- stücke und Exemplare eines ungeheuer großen Rohrs gesunden, welches nach der Aussage eines alten Geographen nur in In- dien wachsen sollte; diese und ähnliche Gegenstände waren nach einem lange Zeit anhaltenden Westwinde gesunden worden; ja an die Küste der azorischen Inseln waren sogar die Leichen zweier Männer angetrieben, deren sonderbare Körper- und Gcsichts- bildung weder der von Europas noch Afrikas Bewohnern ver- glichen werden konnte. Auf diesen Berechnungen und Thatsachen fußend, beschloß Kolumbus das unbekannte Land zu entdecken und bat zuerst seine Vaterstadt Genua um Unterstützung, allein dieser Handels- staat wies das abcntheuerliche Unternehmen von der Hand und verwarf somit zu seinem Unglücke einen Plan, welcher ihn zum höchsten Range unter den Handelsstaaten würde cmporgehobcn haben. In Portugal nahm der Hof seinen Plan zwar entgegen, versuchte jedoch ihn ohne Vorwissen des Kolumbus in's Werk zu setzen; allein der Seemann, den man gewählt hatte, war dem großen Unternehmen nicht gewachsen und kehrte muthlos zurück. Hiedurch beleidigt wandte sich Kolumbus nun an den spani- schen Hof, allein Ferdinand der Katholische und Jsabella hatten ihre ganze Aufmerksamkeit auf die Unterjochung der Mau-

8. H. G. Bohrs Lehrbuch der Geschichte des Mittelalters - S. 137

1853 - Kopenhagen : Gyldendal
1100 — 1517. 137 gebens bot dieser billige Friedensbcdingungcn an; er wurde von den übermüthigen Franzosen zur Schlacht gezwungen. Der Ausfall entsprach den Erwartungen nicht: das französische Heer ward geschlagen oder zerstreut, der König selbst nebst seinem Sohne gefangen und nach London geführt. Allein wahrend seiner Abwesenheit herrschten schreckliche Unruhen in Paris, wo der dritte Stand unter großem Blutvergießen gegen Adel und Geistlichkeit kämpfte, wozu noch ein Aufstand des unterdrückten Bauerstandes kam, der nur mit großer Anstrengung nieder- gehalten werden konnte. Vergebens suchte der Dauphin die Partheien zu beruhigen; endlich wurde Johann freigegeben, nachdem er einen unvorteilhaften Frieden in Bretigny (1360) geschlossen hatte, welchem zufolge Frankreich Calais, Guienne und Poitou abtrat, die England frei, ohne Lehnspflicht, besitzen sollte. Der König kehrte zwar nach Paris zurück, allein da er nicht im Stande war, das ausbedungenc Lösegeld herbeizuschaffen und ebenso wenig der unruhigen Partheien Herr werden konnte, begab er sich in seine Gefangenschaft zurück, in welcher er 1364 starb. Er hatte im Jahre 1363 Frank- reich noch mehr geschwächt, indem er das an die Krone zurück- gefallene Hcrzogthums Burgund als Lehn seinem jüngeren Sohne Philipp überließ, der eine spater für Frankreich sehr gefährliche Macht gründete. Karl V d er W e ise (1364—1380) war ein kräftiger, kluger Mann; er fing die Kriege mit England wieder an und war glücklich darin; unter den französischen Rittern zeichnete sich der tapfre Bertrand du Guesclin vorzüg- lich aus. Nack dem Frieden von Bretigny hatte Eduard Iii alle seine französischen Besitzungen zu einem Fürstenthume Aqui- tanien vereinigt und cs seinem Sohne Eduard, dem schwarzen Prinzen, gegeben, der von dort aus auch den Einfluß der Fran- zosen in Kastilien bekämpfte. Peter der Grausame, König von Kastilien hatte sich durch Blutvergießen und Geiz

9. H. G. Bohrs Lehrbuch der Geschichte des Mittelalters - S. 21

1853 - Kopenhagen : Gyldendal
476 -1100. 21 Stammvater der älteren Linie der burgundischen Herzoge wurde, überlassen (1032 — 1361). Der Sohn Roberts, Heinrich I. (1031 —1060) und sein Sohn Philipp I. (1060 — 1108) regierte ohne Kraft: die ftanzösische Königsmacht blieb fortwährend den mächtigen Vasallen gegenüber, schwach. Das deutsche Reich von 887-1056. Arnulf vou Kärnthen, ein Enkel Ludwigs des Deut- schen, wurde nach der Absetzung Karls des Dicken von seiner Parthei zum deutschen König erwählt (887 -899); er war ein tapferer Krieger und siegte bei Löwen (891) über die schreck- lichen Normannen. Allein um das slavische Reich in Mähren bewältigen zu können, mußte er die Hülfe der Magyaren, eines tschudischen Volksstammes, der grade zu dieser Zeit über die Karpathen eingedrungen war und sich der Ebenen Ungarns bemächtigt hatte, benutzen. Die Magyaren würden seit der Zeit die gefährlichsten Nachbarin der Deutschen im Osten und die verheerenden Streifzüge dieser kühnen Reiter suchten beinahe jedes Jahr Deutschland heim und erstreckten sich sogar bis nach Frankreich und Italien. Arnulf unternahm mehrere Züge nach Italien, wo er die Rechte des karolingischen Mannsstammes ge- gen die Nachkommen Karls des Großen auf der Spindelseite geltend zu machen hoffte, welche nach dem Tode Karls des Dicken (888) um die Oberherrschaft in dem zersplitterten Reiche kämpften. Er wurde zwar zum Könige gewählt ($96), allein vermochte nicht seine Herrschaft in Italien auszuüben. Auch in Deutschland hatte die königliche Macht nur durch den Einfluß Bedeutung, welchen die eignen Besitzungen des Kö- nigs ihr geben konnten. Denn auch hier strebten die geistlichen und weltlichen Vasallen, sich so unabhängig als möglich von der Krone zu machen. Ungefähr gleichzeitig mir der Thronbc- steigung Arnulfs dehnte der Herzog von Sachsen seine

10. H. G. Bohrs Lehrbuch der Geschichte des Mittelalters - S. 62

1853 - Kopenhagen : Gyldendal
62 470—1100. fluß Hildebrandts auf die reiche Markgräfin Mathilde von Toscana bald eine große Hülfe, indem sic den römischen Stuhl sogar zum Erben ihrer Lande einsetzte. Heinrich Iv , Kaiser von Deutschland (1056—1106) hatte beim Papste um Scheidung von seiner Frau, welche er gemißhandclt und durch ein anstößiges Leben verhöhnt hatte, angehalten. Allein ein Kardinal brachte eine abschlägige Ant- wort nach Deutschland. Hierdurch wurden die mit der Will- kühr des Kaisers unzufriedenen Sachsen veranlaßt, den Papst als den Verthcidiger des christlichen Rechts gegen die Tyrannei zu betrachten. Der Papst ließ den Kaiser nach Rom entbieten, um sich zu verantworten. In diesem gefährlichen Stadium er- hielt Gregor Vii. die Sache, und als der Kaiser seinen kirch- lichen Vorschriften nicht Folge leisten wollte, sondern vielmehr diesen Tyrannen der Kirche sür abgesetzt erklärte, that er ihn in den Bann; Deutschlands Reichsfnrsten und die Sachsen, welche diese Gelegenheit ergriffen, um ihre verlorenen Freiheiten wieder zu erwerben, erklärten, daß der Kaiser, als in den Bann gethan, die Regierung nicht länger führen könne; er sollte innerhalb eines Jahres sich die päpstliche Lossprechung vom Banne erwerben, widrigenfalls man zu neuer Wahl schreiten wolle. Nun sah sich der sonst so übermüthige Kaiser gezwungen, mit einem kleinen Gefolge über die Alpen zu reisen, um durch den Papst vom Banne befreit zu werden. Er traf den Gregor in Canossa, in der Burg der Markgrafin Mathilde, allein mußte in der elenden Kleidung eines Büßen- den drei Tage im Schloßhofe warten, bis man ihn vorließ, und erst nun wurde der gedemüthigte Kaiser vom Banne gelöst, wogegen er versprechen mußte, sich den Forderungen der Kirche zu fügen. Mittlerweile herrschten die größten Unruhen in Deutschland, Neichsfürsten und Bischöfe kämpften im Innern mit einander, und ein Gegenkaiser trat gegen Heinrich aus.
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