Bildungsstufen (OPAC): Sonstige Lehrmittel, alle Lernstufen
Regionen (OPAC): Baden
Inhalt Raum/Thema: Geographie, Baden
Geschlecht (WdK): koedukativ
Die Bevölkerung. — Geschichte der Besiedlung. 17
Im Unterland sagen die Kinder:
1. Christkindle, knmm in mei Hans,
Leer dei goldne Büchäe aus,
Stell de Esel uff de Mist,
Daß er Heu und Halver frißt! (Kraichgan.)
2. Strieh, Strah, Stroh,
Der Summerdag is do.
Der Summer uu der Winder,
Des sinn Geschwisterkinder.
Summerdag, Stab aus,
Blost em Winder die Aache (Augen) aus!
Strieh, Strah, Stroh,
Der Summerdag is do!
(Sommertag in Heidelberg, gekürzt.)
Große Unterschiede bestanden ehemals im Hausbau und der Hof-
aulage. Der Franke hat Wohnung, Ställe, Scheune und Schuppen
mit Schweineställen früh getrennt in drei Häusern untergebracht, die einen
nach der Straße offenen Hof umschließen, der Alemanne dagegen behielt
noch lange alles (wie es ursprünglich war) in einem Haus, unter einem
Dach beisammen. Heute ist das alemannische Einhaus aber fast aus-
schließlich auf den Schwarzwald beschränkt, wo es in den strengen Wintern
große Vorteile hat (vgl. S. 68), während sonst überall die fränkische
Hofanlage eingeführt wurde.
7. Geschichte der Besiedlung.
1. Schon zur Eiszeit wohnten Menschen in unserem Land, die
das Renntier jagten und in Höhlen wohnten. Ihre Waffen und Werk-
zeuge machten sie aus Knochen und roh behauenen Steinen. Als dann
ein wärmeres Klima eintrat, wanderten sie den: Renntier nach in nörd-
liche kältere Gegenden.
Spätere Bewohner verstanden es, ihre steinernen Waffen und Werk-
zeuge schön zu glätten und zu polieren. Dann lernten sie den Bronzeguß
(Bronze ist eine Legierung aus Kupfer und Zinn) und schließlich die
Kunst, Eisen zu schmieden.
Darnach unterscheidet man 4 Perioden des vorgeschichtlichen Men-
schen:
die ältere Steinzeit,
„ jüngere „
„ Bronzezeit,
„ Eisenzeit.
Die Menschen der letzten beiden Perioden trieben neben Jagd und Fischfang
auch schon Ackerbau und Viehzucht. Angepflanzt wurden: Hirse, Getreide, Erbsen,
Lein und Flachs (zur Herstellung von Netzen und groben Geweben). Als Haustiere
hielten sie alle unsere Haus-Saugetiere mit Ausnahme der Katze. Gepflügt wurde mit
Geweihstücken und Baumästen, die die Menschen selbst zogen oder von einem Tier
ziehen ließen. Geschirre wurden aus Ton geformt und dann gebrannt^.
1 Besuche eine Altertumssammlung in Karlsruhe, Mannheim, Freiburg, Konstauz!
Mückle, Landeskunde d. Großherzogtums Badeu, 2
TM Hauptwörter (50): [T5: [Haus Tag Kind Hand Herr Tisch Mann Fenster Wagen Pferd], T19: [Wasser Luft Eisen Körper Silber Gold Kupfer Metall Stein Erde], T30: [Tier Vogel Mensch Pferd Hund Fisch Thiere Nahrung Eier Wasser]]
TM Hauptwörter (100): [T54: [Haus Feld Bauer Dorf Pferd Stadt Vieh Land Wald Mensch], T94: [Herr Tag Haus Kind Brot Geld Leute Mensch Hund Mann], T11: [Wein Getreide Boden Viehzucht Weizen Land Pferd Obst Kartoffel Ackerbau], T40: [Fabrik Maschine Industrie Arbeiter Stadt Weberei Arbeit Herstellung Handel Art], T6: [Eisen Gold Silber Kupfer Wasser Blei Metall Salz Kalk Stein]]
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Extrahierte Personennamen: Christkindle Hans Strieh Franke Großherzogtums_Badeu
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Der Seekreis. 115
8. Besiedlungsgejchichte.
Wie andere nieder gelegene Landschaften (Ebenen, Hügelländer),
so war auch die Umgebung des Sees ein Ort frühester Besiedlung. Schon
zur Eiszeit lebten hier Menschen, die in Höhlen des Jurarandes wohnten
und am Rande der Gletscher das Renntier jagten. In der Stein- und
Bronzezeit bauten spätere Bewohner, wohl zum Schutz gegen feindliche
Menschen und Tiere, ihre hölzernen Hütten auf Pfählen in den See
hinein. Am Ufer des Boden- und des Mindelsees hat man über 50 Über-
reste alter Pfahlbaudörfer entdeckt.
Die Pfahlbaubewohner trieben Feldbau, Viehzucht, Jagd und Fischfang. Als
Boote benutzten sie den durch Feuer ausgehöhlten „Eiubaum". Sie verstanden man-
cherlei Gewerbe, wie die Weberei und Flechtkunst, die Töpferei, den Bronzeguß und
später auch die Schmiedekunst.
Auch die Kelten, die eine höhere Kultur hierherbrachten, wohnten
zum Teil noch in Pfahlbauten. Auf den Hegauer Kegelbergen legten
sie befestigte Zufluchtsstätten an. Der Name Hewen kommt Wohl vom
keltischen keven (^ Bergbuckel); und Hegau bedeutet soviel als Heweugau.
Im harten Kampf mit den Kelten (Seeschlacht auf dem Bodensee)
wurde kurz vor Christi Geburt der Seekreis von den Römern erobert.
Die Römer legten großen Wert auf den Besitz dieses Gebietes, das sie
im späteren Kampf mit den Alemannen am zäheften verteidigten und
am längsten (bis ins 4. Jahrhundert) in ihrem Besitz zu erhalten ver-
mochten.
Die bedeutendsten der von den Römern am See angelegten Sied-
lnngen waren die an den beiden Enden gelegenen Kastelle Konstanz
(so genannt zu Ehren des Kaisers Konstantins 1. Chlorus) und Bregenz
(Brigantium), der Hafen der römischen Kriegsflotte. Eine römische
Heeresstraße führte vom See über die Baar und den Schwarzwald nach
der Garnison Straßburg (vgl. S. 80).
Unter den Alemannen fand das Christentum hier Eingang.
Konstanz wurde 553 Bischofssitz und blieb es bis zum Beginn des 19. Jahr-
Hunderts. Etwa 150 Jahre später gründete der hl. Pirmin das Kloster
Reichenau, das im Mittelalter durch seine Leistungen auf Wissenschaft-
lichem und künstlerischem Gebiet (Baukunst, Malerei, Holzschnitzerei),
auch durch seinen Rebbau hochberühmt war. Gerne hielten sich die
karolingischen Kaiser am See auf (Kaiserpfalz Bodmann); einer der-
selben (Karl der Dicke) liegt in der Klosterkirche zu Reichenau begraben.
Mit Erlaubnis des Abtes von Reichenau gründete um 850 u. Chr.
Ratold (vorher Bischof von Verona) in einem benachbarten Fischerdorf
eine Kirche und eine Zelle. Daraus entstand Radolfzell.
In der Zeit des Rittertums bauten Ritter ihre Burgen auf die Kegelberge des
Hegaus. Die festeste derselben war der Hohentwiel. Außerdem gab es aber auch uoch
eine Anzahl (30) andere Burgen. Die Hegauer Ritterschaft bildete einst einen mächtigen
Bund, einen Ritterkanton, dessen Hauptort Radolfzell war.
Als dann das Städtewesen sich entwickelte, da wurde Konstanz die
blühendste unserer badischen Städte im Mittelalter.
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TM Hauptwörter (50): [T8: [Stadt Rhein Schloß Kreis Mainz Einw. Dorf Main Frankfurt Einwohner], T48: [Land Rhein Reich Volk Sachsen Römer Franken Jahr Karl Gallien], T4: [Reich Zeit Staat Volk Deutschland Jahrhundert Land Macht deutsch Geschichte]]
TM Hauptwörter (100): [T43: [Zeit Volk Jahrhundert Geschichte Reich Staat Leben Kultur Deutschland Mittelalter], T73: [Stadt Schloß Augsburg Grafe Nürnberg Reichsstadt Bischof Sitz Regensburg Fürst], T40: [Fabrik Maschine Industrie Arbeiter Stadt Weberei Arbeit Herstellung Handel Art], T65: [Reich Italien Land Kaiser Römer Volk Jahr Rhein Gallien Franken], T58: [Kloster Jahr Mönch Kirche Schweiz Bischof Abt Zürich Bonifatius Bern]]
TM Hauptwörter (200): [T105: [Stadt Dom Jahrhundert Zeit Bau Kirche Rhein Baukunst Deutschland Mainz], T72: [Kloster Kirche Jahr Bischof Kaiser Karl Otto Dom Grab Leiche], T96: [Stadt Thüringer Saale Schloß Wald Gotha Dorf Heidelberg Weimar Einw.], T185: [Jagd Viehzucht Bewohner Ackerbau Jäger Fischfang Wald Fischerei Krieg Land], T95: [Gestein Schicht Wasser Boden Erde Granit Gebirge Masse Sand Teil]]
Extrahierte Personennamen: Christi Chlorus Pirmin Karl_der_Dicke Karl