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1. Deutscher Schul-, Haus- und Kinderfreund - S. 71

1848 - Grimma : Verlags-Comptoir
C. Inseln. 46. Island. Das Klima dieser Insel muff schon der Lage nach kalt sein; aber die Unruhe im Innern der Erde scheint sich auch demselben mitgetheilt zu haben. Es ist sehr unbeständig; plötzliche Wirbel- winde entstehen oft, und sie sind es, die den Anbau des dort so nothwendigen Holzes verhindern. Wenn das Treibeis die Insel umgiebt, so verbreitet sich die heftigste Kalte über die ganze Insel, die so lange anhält, bis es wieder verschwunden ist. Obgleich bei einem solchen Boden und in einem solchen Klima nicht viele Pflan- zen und Thiere gedeihen können, so hat der Schöpfer dennoch auch diesem Theile der Erde diejenigen Produkte mitgetheilt, welche dort am nützlichsten sind. Kräuter, Wurzeln und Moose, die uns wi- derlich schmekken und ungenießbar erscheinen, werden dort zu näh- render Kost gebraucht. Vorzüglich ist es das isländische Moos, welches in Grütze verwandelt, mit Milch und Waffer vermischt, zu einem höchst nahrhaften Gallert gekocht wird, wodurch die verlornen Kräfte schnell wieder ersetzt werden; hin und wieder bäkkt man e6 mit etwas Mehl zu einem effbaren Brote aus. Die wenigen vom Feuer verschonten Theile der Insel benutzt der Einwohner zur Gra- sung für seine Hausthiere, Schafe und Pferde. Das mangelnde Holz wird durch Treibholz ersetzt, welches sich, aus dem Eismeere kommend, häufig an der Küste findet. Reich ist Island an nütz- lichem wildem Geflügel. Unter diesen ist die Eidergans vorzüglich merkwürdig. Das Innere Islands ist, der oben dargestellten Naturbeschaf- fenheit wegen, fast ganz unbewohnt; die Bewohner haben sich an der Küste angesiedelt, und auch hier leben sie mehr in einzelnen Häusern und auf größer» Gehöften, als in Städten und Dörfern, deren es in Island nur sehr wenige giebt und die so unbedeutend sind, dass selbst Islands Hauptstadt, Reikiawig, nur 500 Einwoh- ner zählt. Die ersten Bewohner Islands waren Normänner; zu ihnen gesellten sich späterhin Dänen und Schweden, so daff diese drei Völ- kerschaften als der Stamm der jetzigen Isländer angesehen werden können. Seit dem Jahre 861 ist diese Insel schon bevölkert, und am Schluffe des zehnten Jahrhunderts ward das Christenthum ha.« selbst eingeführt. Der Körperbau der Isländer ist von mittelmäßi- ger Größe und dabei gedrungen. Ihr; Nahrung ist, durch dir Noth getrieben, sehr einfach; die tzauptbestandtheilr ihre: Speisen swd^

2. Deutscher Schul-, Haus- und Kinderfreund - S. 323

1848 - Grimma : Verlags-Comptoir
323 Wasser in seinen Rüssel, als er auf einmal halten konnte, und als «r vor der Werkstatt des Schneiders vorbeizog, sprützte er ihm das ganze Wasser mit solcher Gewalt in's Gesicht, dass dieser beinahe davon erstikkt wäre. 327. Dankbarkeit eines Elephanten. In einer Stadt Ostindiens hatte ein Elephant von einer Ge- müsehändlerin, wenn er an ihrem Stande vorüber getrieben wurde, oft eine Handvoll Gemüse empfangen. Einst hatte er sich in der Brunstzeit von seiner Kette losgerissen und durchlief wüthend die Straßen. Alles floh bestürzt und suchte einen sichern Zufluchtsort. Auch die Gemüsehändlerin verließ von Schrekken außer sich ihren Stand, und hatte so den Kopf verloren, dass sie ihr kleines Kind, das neben ihr saß, außeracht und im Stiche ließ. Der Elepham rannte gerade auf die Stelle zu, wo seine Wohlthäterin zu sitzen pflegte. Kaum aber erblikkte er das Kind, so verwandelte sich seine Wuth in Sanftheit. Er umschlang das Kind sanft mit seinem Rüssel, setzte es auf das Dach einer benachbarten Bude, und setzte seinen Weg beruhigter fort. 328. Der Seehund. Höchst kümmerlich, ja vielleicht nicht zu fristen wäre das Leben des armen Bewohners der eisigen Gegenden des höchsten Nordens, des Kamtschadalen, Grönländers und Eskimo's, sollte er seine Speise dem öden, den größten Theil des Jahres in winterlicher Erstarrung liegenden festen Land entnehmen, sollte er sich mit der Benutzung der Thiere begnügen, welche das trokkene Land, das er bewohnt, er- nähren kann. Gleichwohl führt er ein zufriedenes Leben und weiß seine freilich sehr einfachen Bedürfnisse hinreichend zu befriedigen. Vorzugsweise verdankt er dieses dem Seehund, welcher zahlreich die ihm nahen Meeresküsten bevölkert. Man darf wohl sagen, die Güte des Schöpfers nahm bei Erschaffung des Seehundes, bei An- weisung seines Wohnortes und seiner Nahrung vorzugsweise auf unsere nördlichsten Brüder Rükksi'cht. Sie schuf in dem Seehunde ein Thier, welches fähig war, seine Nahrung vom Seetang und andern Seegewächsen, Fischen und Muscheln zu suchen und die spär- lichen Nahrungsmittel des trokkenen Landes unverkümmert zu lassen, aber unfähig, sich völlig im Wasser aufzuhalten, genöthigt, das Land zu besuchen und dort seiner Ruhe zu pflegen, schnell zur Be- wegung im Wasser, aber ziemlich unbehilflich auf dem trokkenen §2à Se wurde es dem armen Nordländer möglich, dieses Thier

3. Deutscher Schul-, Haus- und Kinderfreund - S. 381

1848 - Grimma : Verlags-Comptoir
381 sie gefangen hatte, konnte sie noch ein Wild im vollen Laufe ein- holen, wovon sie im Jahr 173? der Königin von Polen ein Bei- spiel gab, die sie mit auf die Jagd nahm. Sie verfolgte die auf- springenden Hasen und Kaninchen, haschte sie in kurzer Zeit und brachte sie der Königin. Eben so bewundernswürdig war die Fertigkeit ihreraugen: sie konnte beinahe ohne den Kopf zu drehen, in einem Augenblikke nach allen Seiten um sich her sehen, welches ihr in ihrer Wildheit zu ihrer Sicherheit und zu ihrem Unterhalt sehr nothwendig war. Des Nachts pflegten die beiden verwilderten Kinder gewöhnlich auf den Bäumen cine Ruhestätte zu suchen. Sie legten sich auf einen Zweig, klammerten sich mit einer Hand an und legten die andere unter den Kopf. In dieser Lage schliefen sie, ihrer Erzäh- lung nach, ganz ruhig. In ihrem rohen Zustande hatte sie statt aller Sprache blos eis wildes Geschrei, welches schrekklich klang. Übrigens aber zeigte sie, da sie einige Bildung angenommen hatte, ein aufgewekktes, mun- teres Wesen. Nichts war schwerer ihr abzugewöhnen, als der Genuss des rohen Fleisches und der rohen Kräuter. Ihr Magen konnte keine gekochten Speisen vertragen, und sie verfiel dadurch aus einer Krank- heit in die andere, obgleich man ihr mitunter auch rohe Speisen gab. Man mochte doch wohl die Veränderung nicht vorsichtig ge- nug vorgenommen haben. Sie machte im Anfange zuweilen drol- lige Streiche. Unter andern hatte der Vicomte d'epinoy einmal eine große Gesellschaft, worunter die kleine Wilde sich auch befand. Da unter allen Gerichten, welche gekocht und gewürzt auf die Ta- fel kamen, keines nach ihrem Geschmakke war, so lief sie wie ein Blitz fort und sing sich in den nächsten Gräben und Teichen eine Schürze voll lebendiger Frösche, eilte damit in's Schloss zurükk und theilte sie mit verschwenderischer Hand auf die Teller der Gäste aus. Man kann denken, wie den Gästen mit den lebendigen Fröschen, die auf den Tellern herumhüpften, gedient war. Die kleine Wilde wunderte sich sehr über die Geringschätzung eines Gerichts von so feinem Geschmakk, und bemühte sich, die zerstreuten Frösche wieder aufzufangen und auf den Tisch und die Teller zu werfen. Wie dieses Kind in den wilden Zustand gerathen und aus wel- chem Lande es eigentlich gebürtig gewesen sei, hat man nie mit Ge- wissheit erfahren. Man vermuthete indess, dass sie zu Schiff nach Europa gekommen und zu den Eskimo's gehöre, weil sie in der Folge erzählte, sie sei zweimal über das Meer gekommen, weil sie

4. Deutscher Schul-, Haus- und Kinderfreund - S. 108

1848 - Grimma : Verlags-Comptoir
108 gehörte und mit einem Gehege umschlossen war. Eine Anzahl solcher Höfe bildete eine Gemeinde, mehre Gemeinden oder Ortschaften bildeten einen Gau. Sehr oft wählten sie ihre Sitze nicht sowohl nach der Bequemlichkeit und dem Nutzen, als nach ihrer Liebe zur freien und schönen Natur. Wo ein Hain, wo eine Quelle sie lokkte, da schlugen sie ihre Wohnung auf. — Ihre Lieblingsbeschäftigung war nächst dem Kriege die Jagd; der Akkerbau und die Geschäfte des Hauses waren den Weibern und Knechten überlassen. Der Knabe wurde von Jugend auf im Gebrauche der Waffen geübt, und das war sein festlicher Tag, wenn er mit dem Vater im Walde reißen- den Thieren nachjagen, oder mit ihm in die Schlacht ziehen konnte. — Die Rechte der Gastfreundschaft ehrten die Deutschen höher, als kein anderes Volk; sie hielten strenge aufkeuschheit und Treue, auf Zucht und Ordnung, also, dass die guten Sitten bei ihnen mehr vermochten, als anderswo gute Gesetze. — (Kohlransch.) ?5. Deutsche Sprache. Ein Vorzug, der das deutsche Volk vor den meisten Völkern des Erdbodens auszeichnet, ist die Vortrefflichkeit seiner Sprache. Wie ehrenvoll ist cs für die Deutschen, dass ihre Sprache nicht eine ihnen von einem fremden Eroberer aufgedrungene, von Knechten einem Zwingherrn abgelernte, sondern eine freie, ursprüngliche Sprache ist. Dieselben Töne, in welchen vor Jahrtausenden unsere Vorfahren den Donnergott um die Kraft seiner Blitze zur Zerschmetterung ein- gebrochener Feinde anriefen, steigen noch jetzt aus dem Munde ihrer Enkel zum Himmel empor, und wenn wir den Allmächtigen zum Bürgen unserer Freiheit erflehen, dürfen wir nicht vor den Skla- venbrandmalen fremder Laute die Augen niederschlagen, sondern kön- nen freie Blikke zu dem Vater heben, welcher seinen deutschen Kin- dern in der Masse ihrer körperlichen und geistigen Kräfte einen Fel- sendamm gegen die Herrschwuth einer Hölle verlieh. In dieser Sprache donnerten vor Jahrtausenden unsere freien Vorältern zu den Blitzen ihrer Schwerter auf die römischen Tyrannenknechts. In dieser Sprache sagten die Deutschen des Mittelalters den räu- berischen Nadscharen, dass sie fremden Eroberern die geforderten Brandsteuern mit dem Schwert bezahlten. Diese Sprache ist ein Gebild freier Männer, die gleichsam ihren freien Geist in ihrer un- endlichen Gestaltbarkeit, und ihre Kraft und ihren Muth in ihrer Volltönigkeit niederlegten. So lange daher die deutsche Sprache rein und unvecmischt von deutschen Lippen tönt, wird es keinem Raubvolk gelingen, die Machtgcbote einer weibischen und weichlichen

5. Deutscher Schul-, Haus- und Kinderfreund - S. 125

1848 - Grimma : Verlags-Comptoir
125 Darauf liegt Rasen, der noch mit Erde überschüttet ist; das Ganz- wird mit alten Zelt- und Bootsfellen bedekkt. Es wohnen gewöhn- lich mehrere Familien in einem Hause; jede derselben hat ihre beson- dere, durch ausgespannte Felle getrennte Abtheilung. An der Seite des Hauses, an der sich der Eingang befindet, sind einige vierekkige Fenster von sauber genähten Därmen; unter denselben befindet sich eine Bank, aus welcher die Fremden sitzen und schlafen; dieser Theil des Hauses stellt also das grönländische Gastzimmer vor. Jede Ab- theilung hat ihre besondere Feuerstelle; dies ist eine auf einen Sche- mel gestellte Lampe; darin brennt beständig Seehundsspekk mit Moos, und sie erhellen nicht allein jede Abtheilung, sondern heizen sie auch, und die über ihnen in steinernen Kesseln hängenden Speisen werden dabei gekocht. Über dem Kessel ist ein Rost von hölzernen Stäben zum Trokknen der Kleider und Stiefel angebracht. Den Eingang bildet ein kleines Vorhaus, 32 bis 16 Fuß lang, aber so niedrig, dass man auf Händen und Füßen hineinkriechen muss. Dieser lange Gang hält, obgleich er ohne Thür ist, die Kälte ab; zugleich ist ec die einzige Öffnung, wodurch der Lampendunst abziehen und etwas frische Lust hineinziehen kann. Man denke sich nun die Ausdün- stungen der vielen Menschen, die in einer solchen Wohnung gemein- schaftlich wohnen, den Dunst der kochenden, halb verfaulten thrani- gen Speisen, die herrschende Unreinlichkeit, und man wird sich nicht wundern, dass der Europäer den Geruch in einer solchen Wohnung unerträglich findet Neben den Wohnhäusern befinden sich Vor- rathshäuser, und die Fahrzeuge, welche umgekehrt auf Pfählen ruhen und unter welchen das Jagdgeräth und das Fellwerk verwahrt wird. Im September bauen die Grönländer ihre Winterhäusec, oder des- sern die alten aus; zu Ende des Monats ziehen sie ein, im April oder Mai wieder aus und schlagen jubelnd ihre Zelte auf. Jagd ist die Hauptbeschäftigung des Grönländers, und da bei ihnen nur wenig Landthiere sind, so ist die See ihr Element. Das wichtigste Thier der Grönländer ist der Seehund. Das Fleisch desselben essen sie; mit dem Fell bekleiden sie sich, überziehen damit ihre Kahne und bedekken damit ihre Wohnungen; der Spekk schafft ihnen Licht in den dunkeln Wintertagen und Wärme bei der strengen Kälte; die Sehnen dienen als Zwirn; die Gedärme werden zu Segeln zusammengenäht und zu Fenstern und Hemden gebraucht. Die harten Knochen liefern mancherlei Werkzeuge. Der Charakter der Grönländer wird von den Reisenden auf eine vortheilhafte Weise geschildert. Sie sind gutmüthig, munter und hassen grobe Allsschweifungen. Trunkenheit und Schlägerei

6. Deutscher Schul-, Haus- und Kinderfreund - S. 81

1848 - Grimma : Verlags-Comptoir
81 twr sich oft mitten in seinem breiten Bette auf, seiner unstätm Fluchen muthwillige Arbeit- Jeder anhaltende Regen, jeder warme Frühling. der die Schneefelder seiner Geburtsstätte, der Hochalper^ schmilzt, erzürnt ihn, wie den Knaben das versagende Wort der Magd, und aufgeschwollen im Nn überbrausst er oft urplötzlich die Ufer, und überschattet die Matten weit und breit mit unfruchtbarem Gerölle und Kies. Auf der felsigen, von Thal und Höhe durch» schnittenen Bahn stößt er in seinem Laufe bei jedem Schritte vor- wärts auf Hindernisse, die ihn bald stauen, bald, wenn überwältigt, seinen Lauf beschleunigen. Stets wechselt die Schnelligkeit seines Stromes und oft in ganz kurzer Strekke auf die überraschendste Weise. — Hier strömt er in Hast und grabt beim geringsten Wider- stand, der ihn empört, schrekkliche Tiefen ein, reißt tief eingeschlagene Pfahlwände um, stürzt Schutzmauern nieder, unterwühlt die festesten Damme und führt ganze Strekken angrenzenden Landes fort. Dort fließt er sanft und langsam; allein es ist nur scheinbare Sanftheit; denn ihm dient die Ruhe bloß dazu, die auf steilerer Strombahn fortgerissenen Steine und Erde in Sandbanke abzusetzen, welche bald sein Bette so erhöhen, dass er nicht mehr Raum in demselben fin- det; dann überströmt er es und grabt sich in Triften und Feldern ein neues Rinnsal. Dort rauscht ec in scharfen Winkeln dahin, und an solchen Stellen ist es, wo er am häufigsten Land wegführt, und die fruchtbarsten Zerstörungen anrichtet. Die Anwohner auf der ganzen Uferstrekke vom Bündtner Thale bis nach Rheinekk sind in ununterbrochenem Kampfe mit dem Strome begriffen und be- ständig beschäftigt, seiner wilden Kraft durch Damme und Schutz- mauern zu wehren oder zu mäßigen. Erst von Rheinekk an gewinnt der Strom ein freundlicheres Ansehen. Die glükklichen Bewohner seiner lachenden Ufer von Con- stanz bis Schaffhausen wissen wohl von seiner ungleichen Höhe und etwa von Überschwemmungen zu erzählen, aber wenig von so zer- störender Wuth. Er hat sich in dem Bodensee gewaschen. Das schmutzige Grau seiner Gewässer ist verwandelt in daü schönste, reinste Blau, und verdoppelt in Breite und Tiefe entfließt er dieser zweiten Geburtsstätte und schlangelt sich freudig durch eines der schönsten Thäler der Erde. Zwischen hohen Borden fließt ec anfangs maje- stätisch und sanft dahin, fahrbar für so große Flussschiffe, als ec zwischen Mainz und Cöln trägt, und benutzt vom Handels- und Gcwerbflciß auf tausenderlei Weise. Seine Gestade bieten hier einen steten Wechsel der lieblichsten Ansichten. Dörfer und Flekken ohne Zahl lagern sich, zum Theil in Fruchthainen verstekkt, an seinen Wander, Jugendfreund. 6

7. Deutscher Schul-, Haus- und Kinderfreund - S. 213

1848 - Grimma : Verlags-Comptoir
213 des benachbarten Grases, und du wirst dein gelbes Gesicht erblikken, das dir zuruft: „Denke an's Ende!“ Da wirst du dann sinken auf den Schooß deiner Mutter. Kein Lüftchen kann dich aufschmeicheln, kein Sturmwind dich erwekken. Wie! du lassest deinen Muth sin- ken ? Auch das musst du nicht, guter Halm l Du bist nützlich im Leben und im Tode. Du hast gelebt und dein Ziel erreicht. So wie dein Leben mir Wonne zuflüsterte, so will ich auch deinen Tod feiern, und unter dem Grabeshügcl denken, dass auch ich daran muss und mein Leben ein Ziel hat. (Schubert.) Si8. Das Getreide. Windet zum Kranze die goldenen Ähren, siechtet auch blaue Cyanen hinein, Freude soll jedes Auge verklären, denn die Königin ziehet ein, die Bezähmerin wilder Sitten, die den Menschen zum Menschen gesellt, und in friedliche feste Hütten wandelte das bewegliche Zelt. Scheu in des Gebirges Klüften barg der Troglodyte sich; der Nomade ließ die Triften wüste liegen, wo er strich; mit dem Wurfspieß, mit dem Bogen schritt der Jäger durch das Land. Weh dem Fremdling, den die Wogen warfen an den Unglükksftrand! Und auf ihrem Pfad begrüßte, irrend nach des Kindes Spur, Ceres die verlassne Küste, ach, da grünte keine Flur! Dass sie hier vertraulich weile, ist kein Obdach ihr gewährt, keines Tempels heitre Säule zeuget, dass man Gökter ehrt. r Keine Frucht der süßen Ähren lädt zum reinen Mahl sie ein, nur auf grässlichen Altären dorret menschliches Gebein. Ja, so weit sie wandernd kreiste, fand sie Elend überall, «nd in ihrem großen Geiste jammert sie des Menschen Fall. Fühlt kein Gott mit ihm Erbarmen? Keiner aus der Sel'gen Chor hebet ihn mit Wunderarmen aus der tiefen Schmach empor? In des Himmels sel'gen Höhen rühret sie nicht fremder Schmerz, doch der Menschheit Angst und Wehen fühlet mein gequältes Herz. Dass der Mensch zum Menschen werde, stift' er einen ew'gen Bund gläubig mit der frommen Erde, feinem mütterlichen Grund; ehre das Gesetz der Zeiten und der Monde hcil'gen Gang, welche still gemessen schreiten im melodischen Gesang. Und sie nimmt die Wucht de§ Speeres aus des Jägers rauher Hand, mit dem Schaft des Mordgewchres furchet sie den leichten Sand, nimmt von ihres Kranzes Spitze einen Kern, mit Kraft gefüllt, senkt ihn in die zarte Ritze, und der Trieb des Keimes schwillt. — Und mit grünen Halmen schmükket sich der Boden alsobald, und soweit das Auge blikket, wogt es wie ein goldner Wald. Lächelnd segnet sie die Erde, flicht dep ersten Garbe Bund, wählt den Feldstein sich zum Heerde und so spricht der Göttin Mund: Bater Zeus, der über alle Götter herrscht in Äthers Höhn! Dass dies Opfer dir gefalle, lass ein Zeichen jetzt geschehn! Und dem unglükksel'gen Volke, das dich, Hoher! noch nicht nennt, nimm hinweg des Auges Wolke, dass es seinen Gott erkennt!
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