54
Geschichte der Römer.
diesseitige Gallien, weil es von gallischen oder keltischen Stämmen bewohnt war, die aus dem heutigen Frankreich über die Alpen hinüber-»ittrlltalien. gekommen waren. An der Westküste folgte darauf die von dem Arno und dem Tiber durchströmte Landschaft Etrurien, von den Etruskern oder Tyrrhenern bewohnt, dem ältesten Kulturvolk Italiens, das sich früh an städtisches Leben gewöhnte, Gewerbe und Handel trieb, Reichtum und Macht gewann und einst das nach ihm benannte tyrrhenische Meer mit seinen Schiffen beherrschte. Noch sind in der Nähe der Etruskerstädte viele Gräber edler Geschlechter erhalten, und ganze Museen hat man mit Tongefäßen, Bronzearbeiten und goldenen Schmucksachen gefüllt, die von Künstlern und Handwerkern dieses Volkes herrühren.
Weiter südlich lag Latium, das Land der Latiner; hier wurde wenige Meilen oberhalb der Tibermündung Rom gegründet. Die Latiner gehörten zu dem Volksstamm der I t a l i k e r, dem auch die nördlich, östlich und südöstlich der Latiner wohnenden umbrisch-sabellischen Stämme angehörten, meist derbe, kriegerische Gebirgsvölker, die vorzugsweise Viehzucht trieben, in Dörfern wohnten und wenig Städte hatten. Der nördlichste dieser Stämme war der der U m b r e r, an den sich nach Süden zu die Sabiner und ihre Tochterstämme, die sabellischen Völker anschlossen; unter diesen sind vor allen die Samniter zu nennen. Antrritalien. nach Unteritalien wohnten die Stämme der Italiker; aber hier
bedeckten sich seit dem achten Jahrhundert die Küsten mit den Ansiedlungen der Griechen, nach denen man diesen Teil des Landes Groß-Griechen-land nannte. Durch Ackerbau und Viehzucht, Gewerbe und Handel blühten diese empor und vermittelten den Ureinwohnern eine höhere Kultur, ihnen verdankten die Italiker insbesondere die Kenntnis der Buchstabenschrift.
Insel». § 56. Die Inseln. Die größte der italischen Inseln ist das dreieckig geformte Sizilien, das nur durch die schmale Meerenge von Messina vom Festlande getrennt wird; an 'seiner Ostküste erhebt sich der gewaltige Vulkan Ätna. An den Gestaden Siziliens hatten schon die Phönizier Handelsniederlassungen gegründet. Später fiel der größere, östliche Teil der Insel den Griechen zu; die Westspitze dagegen kam in den Besitz Karthagos, der großen und reichen Pflanzstadt der Phönizier, die an
der Küste Afrikas Sizilien gegenüber lag.
S a r d i n i e n und K o r s i k a spielen in der Geschichte des Altertums eine unbedeutende Rolle. Neben ihnen ist noch das erzreiche Elba an der etruskischen Küste zu erwähnen.
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Extrahierte Personennamen: Arno
Extrahierte Ortsnamen: Gallien Frankreich Etrurien Italiens Latium Rom Unteritalien Sizilien Messina Siziliens Karthagos Afrikas_Sizilien Elba
Napoleons Feldzug nach gypten und Staatsstreich.
11
Belgien wurde Frankreich einverleibt; aus Mailand und anderen italienischen Gebieten wurde eine cisalpinischerepublik gebildet. Dafr erhielt Osterreich den greren Teil des Gebiets der Republik Venedig, der Bonaparte den Untergang bereitete.
Napoleons Feldzug nach gypten und Staatsstreich.
11. Der Feldzug nach gypten. Jetzt stand nur noch England gegen Frankreich unter den Waffen. Da eine Landung in England selbst als ein zu schwieriges Unternehmen erschien, so fate Bonaparte den Plan,
diesen See- und Kolonialstaat dadurch zu schdigen, da er gypten besetzte und so die Verbindung Englands mit Indien, dem wichtigsten Teile seiner Kolonien, unterbrche; zugleich hoffte er, fo eine wertvolle Erwerbung fr Frankreich machen zu knnen. 1798 fuhr er ab. Unter-wegs landete er in Malta, das bisher dem Johanniterorden gehrt hatte, und befetzte die Insel. Dann gelang es ihm, von dem englischen Admiral Nelson unbemerkt, bei Alexandria zu landen. Er besiegte dar-auf die Reiterscharen der Mamelucken, welche gypten beherrschten, in einer Schlacht bei den Py r ami d e n, von denen, wie er seinen Soldaten zurief, vier Jahrtaufende auf sie herabsahen", und zog in Kairo ein.
Indessen aber hatte Nelson seine auf der Reede von Ab.ukir liegendeabunr. Flotte angegriffen und vernichtet. So war das ftanzfifche Heer von der Heimat abgeschnitten.
Da ihm jetzt auch die Trkei den Krieg erklrte, so machte Bonaparte einen Einfall nach Syrien, gelangte aber nur bis St. Jean d'acre, dem alten Akkon, das er nicht einzunehmen vermochte; der Feldzug mi-glckte. Nach gypten zurckgekehrt, fate er den Entschlu, fein Heer zu verlassen. Er entging den Wachtfchiffen der Englnder und landete im Herbst 1799 in der Provence.
A 12. Napoleons Staatsstreich. In Frankreich fand Napoleon eine 1799. riefe und allgemeine Mistimmung der die Regierung des Direktoriums vor. Da strzte er sie durch den Staatsstreich vom 18. Brumaire (9. November) und gab dem Lande eine neue Verfassung. Als erster Konsul trat er selbst mit auerordentlicher Machtvollkommenheit an die Konsulats-Spitze Frankreichs; zwei andere Konsuln standen ihm zur Seite, waren aber ohne Macht. Der erste Konsul befehligte die Heere, ernannte die Be-amten, beeinflute die Gesetzgebung. So schlo die franzsische Revolution,
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Extrahierte Personennamen: Napoleons Napoleons Admiral_Nelson Nelson Jean Napoleons Napoleon
Extrahierte Ortsnamen: Napoleons Frankreich Mailand Venedig Napoleons Frankreich England Englands Indien Frankreich Malta Alexandria Py Kairo Syrien Akkon Frankreich Frankreichs
§ 50. Skandinavien (Schweden und Norwegen).
115
dem vom Skager Nak aus tief einschneidenden Fjord gleichen Namens,
Bergen, „das nordische Hamburg", wo sich die großen Flotten für
Hering- und Dorschfang sammeln; n. davon der einem Hirschgeweih
ähnliche Sogne-Fjord; Molde und Trondhjem (Drontheim) an
gleichnamigen Fjorden, die herrliches Obst in ganzen Schiffsladungen
verschicken. Die nördlichste Stadt ist Hammersest, wichtig für den
Walfischfang. Die malerische Schönheit dieser Fjorde lockt in jedem
Jahre Tausende von Fremden an.
2. Bodengestaltung. Vom Nordkap bis Kap Lindesnäs (im
S2b.) zieht sich ein gewaltiger Felsrücken durch das Land, der nach So.
hin sich allmählich in mehreren Stufen zum Tiefland abdacht, während er
nach W. steil ins Meer fällt. Die Masse der skandinavischen Gebirge
besteht aus wellenförmigen Bergflächen, den Fjelden (= Felsen), die
ausgedehntesten im S. sind das Dovrefjeld und Jötunfjeld; jede
ausgesprochene Kammrichtung fehlt, das Ganze ist mehr eine Hochfläche,
doppelt so groß wie die Alpen, mit schneebedeckten Gipfeln, deren größter
der Galdhöpig, 2560 m, ist, mit Gletschern und Gießbächen, sehr
unwegsam, da tiefe Pässe fehlen. Während im n. Teil nur Flechten
und Moos wächst, das den Renntierherden der nomadischen Lappen zur
Nahrung dient, sind die s. Talflächen mit Wald und Weiden bedeckt, auf
denen die in einzelnen Gehöften wohnenden Bauern ihr Vieh halten.
Nach der ö. Abdachung fließen naturgemäß die Flüsse herab, die aber
wegen ihres starken Gefälles, ihrer Wasserfälle und Klippen für die
Schiffahrt nicht brauchbar sind. Nur zum Flößen und Treiben der
Sägemühlen werden sie ausgenutzt. Denn die Abhänge des Gebirges
sind wegen der reichen Niederschläge, welche die Halbinsel hat, mit dichten
Waldungen bedeckt, in denen noch Bären, Wölfe und Luchse hausen. Die
größten dieser Flüsse sind: an der russischen Grenze der Torne-Elf
(= Fluß), an dessen Mündung die durch ihre Wetterberichte für No.-
Deutschland wichtige Stadt Haparanda liegt; der Dal-Elf, in dessen
Tal, Dalekarlien, Bergbau auf Silber (Sala), Kupfer (Falun) und
Eisen (Dannemora) getrieben wird, und dessen Bewohner ein be-
sonders kraftvoller und treuherziger Menschenschlag sind; endlich der
Göta-Elf, welcher die vielbesuchten Trollhätta (--Teufelshut) Wasser-
fälle (durch einen Kanal umgangen) bildet und ins Kattegat bei der
großen Handelsstadt Göteborg, Schwedens zweiter Stadt, fließt. Im
S. Schwedens liegt eine große Seenplatte, der Wen er-, Wetter-
Hjelmar- und Mälarfee; in dieser Senke läuft der Göta-Kanal
mit Benutzung der Flüsse und Seen aus der Nordsee in die Ostsee;
er befördert in über 70 Schleusen die Schiffe von Göteborg nach
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80
§39. Dänisch-Nordamerika und die Polarländer.
sundland nimmt fast alle unterseeischen Telegraphenkabel zwischen
Europa und Nordamerika auf.
Eine wichtige Station zwischen diesen n. Besitzungen der Eng-
länder und dem englischen Westindien bilden die Bermuda-Inseln,
1100 km von der Küste, etwa in der Mitte zwischen Neu-Schottland
und den Bahama-Jnseln gelegen.
8 39.
Dänisch-Nordamerika und die Polarländer.
Erst 1850 entdeckten die Engländer die nordwestliche Durch-
fahrt, d. h. den Seeweg um Nordamerika nach der Beringstraße. Da-
durch wurde bewiesen, daß das amerikanische Festland nicht über den
72. Parallelkreis nach N. reiche und alles fernere Land eine Inselwelt
bilde, die man den Arktischen Archipel nennt. Ö. von ihm liegt
in Kontinentgröße Grönland, im 10. Jahrhundert von den Nor-
mannen entdeckt und an der W.-Küste besiedelt; die ganze O.-Küste
dagegen ist durch den von N. her an ihr vorbeiziehenden Meeresstrom,
der unendliche Eismassen mitführt, fast unnahbar und kaum bewohnbar.
Das Innere ist eine noch wenig bekannte Einöde (auf Schneeschuhen
durchquert von Frithjof Nansen), von einem mächtigen Eispanzer bedeckt,
der an den Küsten in seewärts vorrutschende Gletscher ausläuft. Seit
dem 14. Jahrhundert begannen die Eskimos von W. einzudringen;
ihnen wie dem zugleich auftretenden „schwarzen Tode" erlagen die nor-
mannischen Ansiedlungen. Seit dem 18. Jahrhundert aber von neuem
von Dänemark aus besiedelt, ist Grönland dänisches Besitztum.
Es hat an der W.-Küste einige ganz kleine dänische Kolonien, der Mittel-
punkt des Handels und der Mission; die an Zahl die europäischen
Kolonisten weit überwiegenden Eskimos wohnen als nördlichste Menschen
fast bis an den 80. Parallelkreis.
Hauptsächlich bietet den Eskimos die große Menge der Seehunde
Nahrungs- und Kleidungsstoff, weshalb ihre Wohnungen (im Sommer
aus Fellen hergestellte Zelte, im Winter Erd- und Schneehütten) alle
der Küste nahe liegen. Ihr einziges Haustier ist der Eskimohund; in
ihren Kajaks sind sie sehr geschickte Seefahrer
Die übrigen Inseln des Polarmeeres sind unbewohnt und werden
nur vorübergehend von Eskimos und Fischern zur Jagd auf Walrosse,
Seehunde und Wale besucht. Viele Versuche, den Nordpol selbst zu
erreichen (z.b. von Nansen mit dem Schiffe Fram 1893 —1896,
Andree im Luftballon), sind bislang vergebens gewesen.
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Oie Urzeit.
§ l. anfange -er Kultur.
M?nschh°tt 1l Die Heimat des Menschengeschlechts. Als der Ursitz des Menschengeschlechts, „die wiege der Menschheit", gilt das innere Asien.
2. anfange der Kultur, von den frühesten Entwicklungsstufen der Menschheit fehlt uns, wie schon erwähnt ist, genauere Kunde. Doch wurden besonders in höhlen, Seen und Gräbern zahlreiche Zünde gemacht, die einigen Aufschluß geben. Nach den Stoffen, aus denen die Menschen sich ihre Werkzeuge und Waffen herstellten, unterscheidet man nacheinander
Bronzezeit öiß Steinzeit, die Bronzezeit und die Eisenzeit. Der Übergang Eisenzeit von der einen zur anderen Hrt der Werkzeuge und Waffen erfolgte bei den verschiedenen Völkern zu sehr verschiedenen Seiten; noch heute bedienen sich manche Naturvölker knöcherner und steinerner Werkzeuge und Waffen. Der Mensch wußte während aller dieser Zeiträume schon Zeuer zu erzeugen und erlernte die Töpferei, das Flechten, Spinnen und weben. Allmählich erwachte sein Kunstsinn: er gab den Geweben gefällige Muster, fertigte Ketten, Ringe und Nadeln zum Schmuck und zierte das Tongeschirr mit Punkten, Strichen und Schnüren.
3. Entstehung der Staaten. Nach der Beschaffenheit der Wohnsitze, welche die Menschen einnahmen, gestaltete sich ihre Lebensweise.
5ik7und Die Bewohner rauher Gebirge lebten von der Jagd; die, welche an Hirtenvölker unwirtlichen Ufern hausten, lebten vorn Zischfang; die Steppenvölker trieben Viehzucht. Nicht wenige dieser Jäger-, Fischer- und Hirtenvölker entbehrten fester Wohnsitze; sie hausten in höhlen, schlichten Hütten oder Zelten und zogen als „Nomaden“ von (Drt zu (Drt. So blieben sie mehr oder weniger roh und werden in der Geschichte nur dann erwähnt, wenn sie als zerstörende Horden den Frieden höher stehender Völker gefährdeten (Hunnen, Mongolen).
Säe 5u höherer Kultur gelangten diejenigen Völker, die sich in fruchtbaren vömer^ ^"dstrecken, in den Tälern wasserreicher Ströme oder an günstigen Meeresküsten niederließen. Sie trieben Ackerbau, Gewerbe, Schiffahrt und Handel und gründeten feste Wohnsitze, aus denen Dörfer und Städte entstanden. Je enger die Menschen zusammen wohnten, um so nötiger wurden ihnen Gesetze, durch welche sie ihr Zusammenleben regelten und Staaten sich zu geordneten Staaten verbanden. Die ältesten Staaten, die für unsere Bildung von Wichtigkeit wurden, entstanden im Morgenlande, d. H. in den Ländern vom Nil bis zum Indus.
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Erster Teil. Das Altertum.
Von den ltesten Zeiten bis zum Untergange des westrmischen Reiches, 476 n, Chr.
Die Geschichte des Altertums umfat:
1. die Geschichte der orientalischen Völker,
2. die Geschichte der Griechen,
3. die Geschichte der Rmer.
Erstes Kapitel.
Geschichte der Völker des Morgenlandes.
Die Arzeit.
1. Die Heimat des Menschengeschlechts. Von den frhesten Ent-wickelungsstufen der Menschheit fehlt uns zuverlssige Kunde. Als der Ur-sitz des Menschengeschlechts, die Wiege der Menschheit", gilt das Morgenland und zwar dasinnereasien.
2. Entstehung Oer Staaten. Nach der Beschaffenheit der Wohnsitze, welche die Menschen eingenommen hatten, gestaltete sich ihre Lebensweise. Die Bewohner unwirtlicher Meeresksten nhrten sich vom Fischfang; die, welche in rauhen Gebirgsgegenden hausten, lebten von der Jagd; die Steppenvlker trieben Viehzucht und zogen, ohne feste Wohnsitze, mit ihren Herden und Zelten von Ort zu Ort. Alle diese Völker blieben roh und werden nur oann in der Weltgeschichte vorbergehend erwhnt, wenn sie als zerstrende Horden in den Entwickelungsgang der Menschheit eingegriffen haben. Auf eine hhere Stufe der Gesittung erhoben sich diejenigen Völker, welche sich in fruchtbaren Landrecken, in den Thlern wasserreicher Strme
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3
ober an gnstig gelegenen Meeresksten niedergelassen hatten. Sie grndeten feste Wohnsitze, aus denen Drftr^und Städte erwuchsen; bei ihnen ent-wickelte sich der Ackerbau, das Gewerbe, die Schiffahrt, der Handel, und je enger sie zusammenwohnten, um so ntiger wurden ihnen Gesetze, durch welche sie ihre Gemeinschaft regelten und zu einem geord-neten Staate verbanden.
3. Die orientalischen Völker. Die ltesten Staaten entstanden im Morgenlande oder Orient und zwar in den Ebenen groer Strme: am Nil, am Euphrat und Tigris, am Ganges und Indus, am gelben und blauen Flusse. Doch knnen unter diesen orientalischen Vlkern die im stlichen Asien wohnenden hier bergangen werden; denn wenn auch die Chinesen frh-zeitig eine hhere Bildungsstufe erreichten, so sind sie doch, bei ihrer strengen Absonderung von den brigen Vlkern, ohne wesentlichen Einflu auf die Ent-Wickelung der Menschheit geblieben. Ihren eigentlichen Lauf beginnt die Weltgeschichte mit der Betrachtung der Völker, welche die Lnder vom Nil und Mittelmeer bis zum Indus, d. h. gypten und das sdwestliche A s i.e n einnahmen. Es sind:
l. die gypter (Hamiten);
~ 2. die Babylonier und die Assyrer,^
3. die Phnizier, Semiten;
4. die Israeliten, J
5. die Inder, 1 .
6. die Weder und Perser,/ Arier oder Jndo-Germanen.
I. Die gypter (Hamiten).
2._
Das Land gypten.
(S. Karte I.)
1. Der Nilstrom. Im nordstlichen Afrika, nahe der schmalen Land-enge, durch welche Afrika mit Asien zusammenhngt, ergiet sich der Nil in das Mittelmeer. Einer der gewaltigsten Strme der Erde, 6000 km lang, totrd er durch Vereinigung von zwei Flssen, dem weien" und dem blauen Nil, gebildet. Der weie Nil, der westliche, strkere Quell-flu, entstrmt dem mchtigen Ukerewe-See am quator; der kleinere, blaue Nil entspringt auf dem abessinischen Hochland. Der vereinigte Strom fliet m nrdlicher Richtung durch Wsten- und Gebirgsland, in zehn Wasserfllen (Katarakten) der Felsen strzend, bis er bei Syene gypten (nni ein-heimischem Namen die jchwatze Erde") erreicht. Ohne Zuwachs ourch
1*
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Extrahierte Ortsnamen: Morgenlande Orient Asien Afrika Afrika Syene
2
Einleitung.
I. Die Deutschen vor der Vlkerwanderung.
2. (65.)
Land und Volk.
1. Das alte Deutschland. Die ltesten Nachrichten der Land und Volk der Deutschen haben wir von den Rmern erhalten. Sie nannten Germania das Land vom Rheine bis der die Weichsel hinaus und von der Donau bis zur Nord- und Ostsee. Das Land auf der l i n k e n Rheinseite bis zu den Vogesen wurde von ihnen zu Gallien gerechnet, obwohl es von germanischen Vlkerschaften bewohnt war. Die Rmer schildern Germanien als ein rauhes, grtenteils mit Wald bedecktes Land. Namentlich heben sie denherzynischenwald hervor, der die vom Schwarzwald durch Mittel-deutschland bis zu den Karpathen reichenden Gebirge umfate und sich 60 Tagereisen in die Lnge und 8 in die Breite erstreckte. Eine Menge Wild hauste im Dickicht der Urwlder: Auerochsen, Elentiere, Bren, Wlfe, Eber.
2. Die Germanen: Abstammung und Vlkerschaften. Die Germanen, ein Zweig der groen indo-europischen Vlkerfamilie, waren in alter Zeit aus Hochasien eingewandert; sie waren ein unvermischtes, reines, nur sich selbst hnliches" Volk. Durch hohe, kraftvolle Gestalt, khn blickende blaue Augen und rotblondes Haar unterschieden sie sich von den sdlicher wohnenden Vlkern. Der Name Germanen, der wahrscheinlich Nachbarn" bedeutet, wurde ihnen zuerst in Gallien, dann von den R-mertt beigelegt. Der Name Deutsche ist erst um die Wende des 9. und 10. Jahrhunderts aufgekommen; bis dahin hatten sie selber keinen das ganze Volk umfassenden Namen, sondern nur Namen fr die einzelnen Vlker-schaften, in welche sie zerfielen. Dieser Vlkerschaften gab es eine groe Menge. Unter ihnen ragten im westlichen Deutschland hervor: die Cherusker an der Weser, die Katten in Hessen, die Sigambrer an der Ruhr, die Friesen in Holland. Im Osten war der Stamm der Sueben ausge-breitet, zu welchem die Semnonen in Brandenburg, die Langobarden am linken Ufer der Elbe bei Lneburg, die Bandalen am Riesengebirge, die Goten an der Weichselmndung gehrten.
3. (66.)
Lebensweise, Sitte und Verfassung.
1. Lebensweise und Sitten. Die alten Germanen waren ein zwar noch rohes, aber naturkrftig gesundes, reich begabtes, frisch aufstrebendes Volk.
Gute Sitten vermochten bei den alten Deutschen mehr, als anderswo gute Gesetze." Als Hauptzge ihres Charakters werden genannt: unbn-
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Extrahierte Ortsnamen: Deutschland Rheine Donau Ostsee Gallien Germanien Schwarzwald Gallien Deutschland Hessen Holland Brandenburg Lneburg
80 Die Wirtschaftsreiche der Erde und ibre Bedeutung für Deutschland.
ebenfalls Vt. Der Tabakbau wird am stärksten zu beiden Seiten des Alleghany
Gebirges (besonders in den Staaten Keutuky [fentöcfi], West-Virginia und Nord-
Carolina), der Hopfenbau im Staate Neu-Dort (New-Iork spr. nju jork) und
der Flachsbau im Gebiet zwischen Missouri und Mississippi betrieben. Die ge-
erntete Flachsmeuge beträgt etwa 7b der Welternte. Auch Kanada liefert viel
Weizen und Flachs, und aus den Wäldern kanu es jährlich für mehr als 190 Mill. M.
Holz verkaufen.
d) Die Viehzucht, Jagd und Fischerei. Für den Betrieb der
Viehzucht sind weite Gebiete Nordamerikas noch geeigneter als für
den des Ackerbaues. In den trocknen Gebieten westlich vom
Mississippi bietet, abgesehen von den künstlich bewässerten Landstrichen,
die Weidewirtschaft die einzige Möglichkeit, das weite Land wirt-
schaftlich auszunutzen. Früher belebten vieltausendköpfige Herden von
Bisons, den amerikanischen Büffeln, diese Gebiete; an ihre Stelle sind
noch größere Rinderscharen getreten. Den größten Vi eh reich tum
besitzen die Gegenden am obern Mississippi und untern Missouri. Dort
bildet die Prairie, weil noch ziemlich reichliche Niederschläge fallen, ein
wogendes Grasmeer. Neben der Rindviehzucht wird auch die Pferde-
und Schweinezucht stark betrieben. Die Schweinemast ist namentlich
in der Maiszone der Vereinigten Staaten ein wichtiger Zweig der
Landwirtschaft. Weiter nach W tritt an die Stelle der Rinder- und
Pferdezucht die Schafzucht, weil dort die trocknen Weiden nur uoch
kurzes Gras hervorsprießen lassen. Wie im Mississippi- und Missouri-
gebiet der Vereinigten Staaten, deren Viehreichtum zum großen Teil
in die Schlachthäuser von Chikago wandert, so wird auch in manchen
Gebieten von Britisch-Nordamerika oder Kanada die Viehzucht,
namentlich die Rindviehzucht, stark betrieben, und große Mengen
Butter und Käse gelangen von dort zur Ausfuhr. — In den fast
menschenleeren nördlichsten und sehr kalten Gebieten Nordamerikas
ist die Jagd auf Pelztiere lohnend. Die Jäger, welche bis in die
unwirtlichen Gebiete des hohen Nordens hinein die Jagd auf Pelz-
tiere, auf Biber, Bisamratten, Otter, Nerze, Füchse, Bäreu usw.
ausübeu, werdeu Trapper genannt. Sie stehen im Dienste von Handels-
gesellschasten, deren Stationen über das ganze Land zerstreut liegen. —
Große Bedeutung hat ferner der Reichtum der großen Binnengewässer-
Nordamerikas und der Meeresgebiete an Fischen. Die Bank von
Neu-Fuudlaud, die iu nur 40 bis 100 m Tiefe liegt und 500 km
Länge hat, gehört zu den reichsten Fischereigründen der Erde.
Der warme Golfstrom und der kalte arktische oder Labradorstrom begegnen
sich dort, ungeheure Fischscharen zusammenführend. Obfchon seit fast
400 Jahren an der Bank von Nen-Fuudland Fischfang in großartigem
TM Hauptwörter (50): [T41: [Insel Staat England Amerika Kolonie Mill Küste Nordamerika Land Stadt], T29: [Handel Industrie Land Ackerbau Fabrik Stadt Deutschland Mill Viehzucht Gewerbe], T38: [Boden Wald Land Wiese Wasser Berg Fluß Feld See Dorf]]
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Extrahierte Ortsnamen: Deutschland Keutuky West-Virginia New-Iork Missouri Mississippi Kanada Nordamerikas Missouri Chikago Britisch-Nordamerika Kanada Nordamerikas Bäreu Nordamerikas
1. Land und Volk der alten Deutschen.
1. Das alte Deutschland. Zu der Zeit, als Christus geboren wurde, mar unser deutsches Vaterland nicht so freundlich und wohnlich wie jetzt. Fast berall wuchs dichter Wald, und seine riesigen Eichen, Buchen und Tannen lieen die Sonnenstrahlen nicht zur Erde dringen, so da der Boden kalt und feucht blieb. Es gab deshalb groe Smpfe, aus denen oft Hebel emporstiegen. Doch fanden sich auch schon gute Neiden und Hefter. Die gewhnlichen Feldfrchte waren Hafer und Roggen; aber auch Weizen und Gerste, Hben und Flachs konnten ge-baut werden. Edles (Dbst und zarte Gartengewchse gediehen nicht. Huf den Weiden sah man Pferde, Hinder, Ziegen, Schafe, Schweine und Gnse. 3n den Wldern gab es viele Hirsche, Hehe und Wildschweine, aber auch Huerochsen und Elentiere, Bren, Wlfe und Luchse.
2. Die Germanen. Die alten Deutschen oder die Germanen, wie die Rmer sie nannten, waren von hoher, kraftvoller (Bestalt; sie hatten meist blondes haar und leuchtende blaue Hugen. Sie bekleideten sich mit Tierfellen und Gewndern aus Leinen und Wolle und schmckten sich mit aufgereihten Tierzhnen und mit Spangen und Ringen aus Gold, Silber und Bronze. Ihre Hahrung bestand aus der Milch und dem Fleisch ihrer Herden, aus Wildbret und den Frchten des Feldes. Hus Gerste brauten sie Bier, aus Honig Met. Die alten Deutschen wohnten nicht in Stdten zusammen; sie lebten in Drfern oder siedelten sich einsam und abgesondert an, wo gerade ein Quell, eine Wiese, ein Gehlz dazu einlud. Sie bauten ihre Huser aus Baumstmmen und Lehm und bedeckten sie mit Dchern aus Schilf oder Stroh. Das Haus umgab ein Hof, der von einem Zaun aus pfhlen und zusammengeflochtenen Zweigen eingeschlossen wurde.
3. Beschftigung. Die Männer gingen oft auf die Jagd; die Frauen besorgten mit den Greisen und Schwachen das Hauswesen und die Landwirtschaft. Besondere Gewerbe gab es noch nicht; Kleider, Gerte und sonstige Lebensbedrfnisse wurden in den einzelnen Haus-Haltungen Hergestellt. Kamen die Männer nach Hause, so lagen sie gern in trger Ruhe auf der Brenhaut. Hicht selten vereinigten sie sich zu Trinkgelagen, wobei sie oft unmig waren und in Streit gerieten. Hber auch Vershnungen und Freundschaften, Frieden und Krieg wurden beim Becher verabredet; doch prfte man die Beschlsse am nchsten
Hnir, Lehrbuch d. Gesch. f. hhere Mdchenschulen. Vorstufe. 1
TM Hauptwörter (50): [T38: [Boden Wald Land Wiese Wasser Berg Fluß Feld See Dorf], T15: [Wein Getreide Baumwolle Tabak Kaffee Obst Weizen Reis Zucker Kartoffel], T5: [Haus Tag Kind Hand Herr Tisch Mann Fenster Wagen Pferd]]
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