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1. Für Seminare - S. 114

1912 - Breslau : Hirt
114 A. Allgemeine Erdkunde. — Vii. Die Menschenwelt. fördernd wirkt diesem Streben gegenüber der Wunsch, die politische Grenze der nationalen möglichst anzunähern, d. h. einen Nationalstaat zu schaffen. Erwägungen politischer, wirtschaftlicher und geistiger Art veranlassen den Staat, Außeubesitzungen Kolonien) zu erwerben, die man vom wirtschaftlichen Standpunkte aus zweckmäßig in Handels-, Pflanzungs- und Siedluugskolouien gliedert. Bei den Handelskolonien beschränkt sich die Nutzbarmachung auf die Ver- mittlung des Handels zwischen den Eingeborenen und den Kulturländern. Der Handel ruht in den Händen meist genossenschaftlich vereinigter Kaufleute (Handels- gefellschaften), die in den Kolonien sog. Faktoreien ss. § 171 d) unterhalten. Die Pflanzungskolonien pflegen, die Arbeitskraft der Eingeborenen ausnutzend, im Großbetriebe landwirtschaftliche Kultur, besonders den Anbau tropischer Er- zeugnisse. Die Siedlungskolonien gestatten auf Grund ihrer klimatischen Ver- Hältnisse die wirtschaftliche Ausnutzung dnrch den Weißen, der als Ackerbauer oder Viehzüchter in ihnen eine nene Heimat sinden kann. 4. Mensch und Erde. $ 89. a) Beziehungen zwischen Mensch und Erde im allgemeinen. Die Beziehungen zwischen Mensch und Erde äußern sich sowohl in dem vielseitigen Einflüsse, den der Boden auf den einzelnen Menschen, auf Gesellschaften und Staaten ausübt, wie auch in der Rückwirkung des Menschen auf die Gestaltung der ihn umgebenden Natur. Am deutlichsten tritt die Abhängigkeit des Menschen von der heimatlichen Umgebung bei den Naturvölkern zutage. Aber auch der Kulturmensch bleibt an die Natur ge- bunden, „ein Kind der Erde". Mag er auch mehr und mehr gelernt haben, die Kräfte der Natur sich dienstbar zu machen: der Fortschritt der Kultur hebt den Zu- sammeuhang mit der Natur nicht auf, er bewirkt nur eine Änderung in der Art des Zusammenhangs zwischen dem Boden und dessen Bewohnern, er bringt andere, vielseitigere Beziehungen zwischen beiden hervor. b) Einwirkungen der Natur auf den Menschen. 1. Klima. Unter den geo- graphischen Einwirkungen, denen die Geschichte, die Kultur und die geistige Eigen- art eines Volkes unterstehen, gehen die ersten und allgemeinsten vom Klima aus. Das Leben der hochnordischen Völker erschöpft sich im Kampf ums Dasein. Kümmerlich sind die Gaben, die ihnen die rauhe Natur zu bieten vermag. Daher trägt die Arbeit der Polarvölker den Charakter der Einförmigkeit und Armut; ein reges geistiges und gesellschaftliches Leben ist unmöglich. Das heißfeuchte Klima der Tropen gibt dem Menschen die einfachsten Bedürfnisse des Daseins ohne sein Zutun. Es entwöhnt den Menschen von der Arbeit. Daher rührt seine erschlaffende Wirkung auf den Menschen und die niedere Kulturstufe der Eingeborenen. Am günstigsten wirkt die gemäßigte Zone auf die Entwicklung des Menschen ein. Mit ihrem die menschliche Lebenskraft anregenden Wechsel der klimatischen Er- scheinungen wie ihrer maßvollen Freigebigkeit erzieht sie den Menschen zu körper- lich und geistig stählender Arbeit und bietet auch die Möglichkeit größerer Volks- Verdichtung. 2. Tier- und Pflanzenwelt. Der Einfluß des Klimas auf die Entwicklung des Menschen kommt mittelbar durch die Pflanzen- und Tierwelt zur Geltung, die beide in erheblichem Maße von den klimatischen Verhältnissen abhängig sind. Pflanzen und Tiere liefern dem Menschen die Nahrung. Vegetationslose und

2. Für Seminare - S. 133

1912 - Breslau : Hirt
2. West- und Nordasien. 133 c) Bevölkerung, politische Zugehörigkeit und Siedlungen. Die durchweg mohammedanische Bevölkerung besteht aus schafzüchtenden Turkmenen, einem tür- kischen Reitervolke, und aus Ackerbau treibenden S arte us „Ansässigen"), einem Misch- Volke mit indogermanischem Typus und mongolischer Sprache. — In der letzten Hälfte des vergangenen Jahrhunderts gelang es den Russen, Westturkestän und das benachbarte Gebiet tdas heutige Ruffifch-Zentralafien) zu erobern. Das Emirat Buchara und das Chanät Chiwa im Gebiete des Amü sind russische Vasallen- staaten, vou deren Selbständigkeit nur der Schein geblieben ist. Unter der russi- fcheu Herrschaft hat das Land sich in erfreulicher Weise entwickelt. Die Wirtschaft- liche Erschließung des Gebietes wurde durch die Anlage von Eisenbahnen, die zu- gleich militärischen Zwecken dienen, in hohem Grade gefördert. Die Transkaspische Bahn (2000 km) führt vom Kaspischen Meere über Merw, Buchära, Samarkand nach Taschkent undandischän inferghäna, die Mittelasiatische Bahn (1850km) von Orenburg nach Taschkent. Von der Oase Merw ist eine mehr als 300km lange Bahnlinie trotz Hitze und Wüstenfand, Stein- und Holzmangel bis nahe an Herät herangeführt und so dieser „Schlüssel Indiens" immer mehr bedroht. (Vgl. Fig. 97.) Dauernde Besiedlung findet sich nur an den Flüffen und in den Oasen. Tasch- kent (200), der Sitz der Regierung, an der alten Karawanenstraße nach Mittel- und Südasien gelegen, dazn durch zwei Bahnen mit Rußland verbunden, wurde die volkreichste Stadt Tnräns. Im Fürstentum Buchara bildet die gleichnamige Hauptstadt (70) den Mittelpunkt des Landhandels zwischen Europa und Indien. B. Die Kirgisensteppe. a) Das Land. Die Kirgisensteppe, größtenteils eine Bodenschwelle mit § 105. bedeutenden Höhenzügen im 0, teilweise niedriges Hügelland, ist durchweg pflanzenarm, reich an kleinen Seen und Flüssen, die in der Steppe versiegen. Im 0 liegt der seichte, trübe und trotz der Abflußlofigkeit von Süßwasser er- füllte Balkäsch; ihm strömen aus 30 einige Gewässer zu, von denen der Jli der bedeutendste ist. Das Land birgt Kohlen, Kupfer, Silber und Gold. 1)) Das Volk. Die Bewohner sind nomadisierende, mohammedanische Kir- gisen oder Kasäk (= Kosak). Sie leben als Viehzüchter in Dörfern, die sich ans breitkuppelförmigen, beweglichen Filzzelten (Jurten) zusammensetzen. Ihr Reich- tnm besteht in Schaf-, Pferde- und Kamelherden. Das Beispiel der im Lande an- gesiedelten Russen, tätiger Kolonisten, hat manche Kirgisen zu Ackerbau und seßhaftem Leben veranlaßt. C. Sibirien. a) Bodengestalt und Bewässerung. Auf die Kirgisensteppe folgt nach N § 106. das große, völlig ebene Westsibirische Tiefland, das Stromgebiet des Ob-Jrtifch. Östlich vom Jenissei ist das Land bergig und hügelig, eine tafelartige Erdscholle, die im L von hohen Faltengebirgen mit tiefen Grabensenkungen umrandet wird. Von diesen ist die bedeutendste die des Baikal-Sees. Er kommt an Größe Ostpreußen gleich; seine Tiefe beträgt über 1500 in, so daß der Boden 1050 m unter den Meeresspiegel hinabreicht und die tiefste Senke aller Festländer bildet. Der Gebirgsrand im 8, der Altai, das Sajanifche Gebirge, das Jablonoi-Gebirge, endet mit dem Stanowoi-Gebirge,

3. Für Seminare - S. 135

1912 - Breslau : Hirt
2. West- und Nordasien. 135 sie wird ihrerseits noch weiter südwärts von einer Steppenzone abgelöst. Die hohe Sommerwärme dieser Gebiete erlaubt den Anbau von Roggen, Weizen, Hafer, Gerste, Buchweizen und Gemüse. Im Waldgebiet Ost- sibiriens reift Sommergetreide bis 65° N. Noch weiter nach N als der Ackerbau ist die Viehzucht möglich, die Fleisch und Butter in steigenden Mengen zur Ausfuhr bringt. Das anbaufähige Land wird auf die neunfache Größe des Deutschen Reiches geschätzt; aber ungeheure Flächen harren noch des Pfluges. Die ganze Küste ist überaus reich an Waltieren, Seehunden und Fischen. Der Hauptreichtum Sibiriens besteht indes vorläufig uoch — außer in Pelztieren — in Holz und vornehmlich in den Erträgnissen des Bergbaus, der im Ural Eisen, Gold und Platin, im Altai silberhaltiges Bleierz, Gold und Silber, im Satanischen Gebirge Graphit, im Jablonoi- Gebirge Silber und Eisen liefert. Ausgedehnte Steinkohlenlager sind im Altai und an anderen Stellen gefunden worden. Sibirien ist, obwohl ein großer Teil der Bodenfläche nie benutzt werden kann, infolge seiner Natur- ausstattung ein Land der Zukunft. d) Verkehr. Für den Seeverkehr haben die Ströme Sibiriens keine Beden- tung, dagegen spielen sie im Binnenverkehr eine große Rolle. Die wichtigste Ver- kehrslinie des Landes, die für die wirtschaftliche Erschließung Sibiriens noch Großes leisten wird, ist die Sibirische Überlandbahn (7800km). Sie führt von Tscheljabinsk am Ural (mit Moskau über Samara an der Wolga verbunden) über Jrkütsk, am Baikäl-See vorbei, über Mandschnria und Charbin nach Wladiwostok. In Charbin entsendet sie eine Zweiglinie nach Port Arthur und Dalni (jetzt Dairen). Heute kaun man von Berlin aus in 13^ Tagen Wladiwostok erreichen. Der Bau einer Bahn, den Amur entlang, ist geplant. (Vgl. Fig. 97.) e) Bewohner und Siedlungen. Seit dreihundert Jahren ist Sibirien rus- si scher Besitz. Eine kleine Kosakenschar führte die Eroberung des Landes aus. Die ersten Ansiedler waren Pelzhändler und politische Verbrecher. Heute besteht die sibirische Bevölkerung zuaus Russen, die teils Nachkommen russischer Ver- bannten —Rußland benutzt Sibirien als Verbannungsland für Verbrecher—, teils freiwillig eingewanderte russische Kolonisten sind. Im 8 haben sich, besonders zu beiden Seiten der Sibirischen Eisenbahn, zahlreiche angesiedelte Russen mit den Mongolen zu dem neurussischen Stamme der Siberiäk vermischt. Die in spärlicher Zahl vertretene Eingeborenenbevölkerung wird von arktischen Natur- Völkern mongolischer Abkuust gebildet, die namentlich im N als Jäger, Fischer und nomadisierende Tierzüchter leben. Unter ihren zahlreichen Stämmen sind die Jakuten nach Zahl, Begabung und Anpassungsfähigkeit am wichtigsten. Die ge- samte Einwohnerzahl beträgt ungefähr 6 Mill. ^ Die größeren Siedlungen liegen an den Flußübergängen des „Sibirischen Trakts", der bis zum Bau der Transsibirischen Bahn wichtigsten Verkehrsstraße Sibiriens (von St. Petersburg und Moskau nach Kjachta und Peking), so To- bölsk (20), ein Ort mit regem Handel und ansehnlicher Industrie, und Omsk (90) am Jrtisch, Tomsk (100), an einer Zweiglinie der Sibirischen Eisenbahn, die größte Stadt Sibiriens (Universität), Jrkütsk (85) an der Oberen Tungnska nicht weit vom Baikäl-See, die vornehmste, verkehrsreichste und industriereichste sibirische Stadt. Weit im 0 an der oberen Lena bildet Jakütsk den Mittelpunkt eines bedeutenden Handels mit Pelzwerk und fossilem Elfenbein.

4. Für Seminare - S. 139

1912 - Breslau : Hirt
3. Ostasien, 139 Durch seine reichen, meist noch nngehobenen Mineralschätze scheint China anch zu einem der ersten Großindnstriestaaten der Welt bestimmt zu .sein. Die Steinkohlenfelder rings um den Golf von Tschili gelten als die bedentendsten der Erde; reich ist das Land ferner an Eisen- und Kupfer- erzen fowie an Porzellanerde. In einzelnen Zweigen der Gewerbtätigkeit haben die Chinesen eine sehr hohe Stufe der Leistungsfähigkeit erreicht; der chinesische Gewerbfleiß erzeugt ausgezeichnete Seiden- und Baumwollzeuge, ° Porzellanwaren, Schnitzereien, Farben, Papier- und Lackwaren. Meist ist das Gewerbe noch Hans- und Handindustrie, doch zeigen sich allenthalben die Anfänge modernen Großbetriebs. Zu keiner Zeit hat die chinesische Re- gierung den auswärtigen Handel begünstigt. Nur durch Gewalt wurden die wichtigsten Häfen den seefahrenden Nationen geöffnet. Ganz außerordeut- lich blüht dagegen der innere Handel, der sich meist der Wasserstraßen als Verkehrswege bedient. Langsam schreitet der Schienenverkehr fort; seine Entwicklung wird durch alte Vorurteile und die Abneigung der Chinesen gegen alle Neuerungen gehemmt. Den Hauptanteil am chinesischen Handel haben die Engländer. Japan, die Union und das Deutsche Reich folgen in weitem Abstände, aber mit beträchtlichen Summen. Wir Deutschen be- dürfen verhältnismäßig wenig Tee und decken unfern Bedarf an Rohseide meist iu Italien, Frankreich und der Schweiz. Doch gewinnt der deutsche Anteil an der Küstenschiffahrt in China im Anschluß an unsere Post- und Frachtdampferlinien immer größere Bedeutung. c) Bevölkerung. Die Bevölkerung san 400 Mill.) gehört durchweg der mon g o- lischen Rasse an. Die Volksdichte ist in einigen Küstenbezirken so groß wie in Belgien. Ans je 4 Bewohner der Erde kommt ein Chinese. Infolge der Über- völkerung des Landes strömen die Chinesen massenhaft als Lohnarbeiter (Kuli) in die Küstenländer des Stillen und Indischen Ozeans. — Jahrtausendelang durch die natürlichen Grenzen von der Berührung mit anderen Kulturländern ferngehalten, wurden die Chinesen zum größten Kulturvolk der mongolischen Rasse. Ihre durch- aus eigentümliche Bildung erreichte in langsamem Vorwärtsschreiten früh eine be- deutende Höhe. Aber sie waren neueruugsseiudlich und nahmen fremde Fort- schritte nur widerstrebend an. Die Erfolge der durch die Kultur der „westlichen Barbaren" geförderten, bisher ebenfalls verachteten Japaner im Kriege gegen Ruß- land brachten neuerdings ein lebhafteres Bedürfnis nach europäischer Bildung und den Anfang einer Umgestaltung des geistigen und wirtschaftlichen Lebens hervor. Der Chinese ist ein Verstandesmensch mit wenig Gemüt, fleißig, höflich und mildtätig, dazu sparsam und bedürfnislos in einem Grade, daß der Wettbewerb weißer Arbeiter mit ihm unmöglich ist. Er arbeitet das ganze Jahr ohne Sonntagsunterbrechung; nur im Februar, beim Jahreswechsel der Chinesen, gibt er sich 14 Tage laug lärmenden Vergnügungen hin. Er berauscht sich nicht an Ge- tränken, aber ein großer Teil des Volkes wird durch den Körper und Geist zer- rüttenden Opiumgenuß zugrunde gerichtet (Bild 79). Die drei in China am meisten verbreiteten Religionen, die Sittenlehre des K onsutse, die das Schicksal als allwaltend lehrt und die Selbsterkenntnis empfiehlt, der von Indien eingedrungene Buddhismus und der Taoismns, eine Art Ver- nunstreligion mit Ahnendienst, sind sämtlich ohne Weiterentwicklung geblieben und verknöchert. Die Staatsreligion fordert streng die pietätvolle Verehrung der Ahnen

5. Für Seminare - S. 143

1912 - Breslau : Hirt
3. Ostasien. 143 der Ostseite etwas mehr als an der Westseite; am stärksten befeuchtet ist der 3. Der Wintermonsun bringt namentlich der Westküste starken Schnee- fall, doch sind auch die östlichen Küstenstriche oft hoch mit Schnee bedeckt. b) Wirtschaftsleben. Das milde Klima und der fruchtbare Verwitteruugs- bodeu haben die Bodenkultur zu hoher Entwicklung gelangen lassen. Bis jetzt dieuen zwei Fünftel der Bodenfläche, und zwar die Talniederungen und die uu- tereu Berggehäuge, sorgfältig betriebenem Ackerbau; eine etwas größere Fläche, nämlich die Höhen, nimmt der Wald ein. Unter den Erzeugnissen des Boden- baues steht der Reis obenan, einträglich ist ferner die auf die Kultur des Maul- beerbaums gegründete Seidenzncht^, wichtig auch der Anbau von Tee. 81. Japanische Bronzearbeiter. In den Gewerben waren die Chinesen Lehrmeister der Japaner. Aber diese haben die gewerbliche Tätig- keit in einer Weise weiterentwickelt, daß die japanischen Handwerker die chinesischen nunmehr, namentlich auch in der Herstellung von Metallwaren, weit übertreffen. Auf trocknem, nicht künstlich bewässertem Ackerlande baut mau Gerste, Weizen, Hirse- und Bohnenarten, Baumwolle und Tabak. Die Wälder des klimatisch begünstigten Südens weisen neben einigen tropischen Gewächsen (Palmen, Bambus) immergrüne Laubhölzer der subtropischen Zone auf; im Norden erscheinen Buchen- und Ahornarten sowie nordische Nadelhölzer. Auf Kiuschiu und im 8 von Hondö werden Kampfer- und Talgbaum kultiviert, im N wächst der Lackbaum 2. Eine fehr wichtige Rolle als Erwerbs- und 1 Japan ist der zweite Rohseideproduzent der Erde. 2 Die Früchte des Talgbaumes liefern eine Talgart, der Saft des Lackbaumes bietet den Rohstoff für die berühmten japanischen Lackwaren.

6. Für Seminare - S. 149

1912 - Breslau : Hirt
4. Jnnerasien, 149 [W8asgai8 jjtjjpjtjjflliil! 85. Die Burg des Dalai-Lama bei Lhasa. Die umfangreiche Residenz des obersten Buddhistenpriesters erhebt sich auf einem 1v0 m hohen Fels in dem anmutigen Wiesentale der „heiligen" Stadt. Malerisch gruppieren sich Mauern und Türme, Tempel und Klosterbauten um das Hauptgebäude, den „Roten" Palast mit goldenem Dache. Reiche Kostbarkeiten, aber auch unermeßliche Schätze literarischer und künstlerischer Art sollen hier aufgespeichert sein. 86. Straße in Urga. Die Stadt liegt am Sibirischen Trakt. Durch die Sibirische Bahn, die den alten Trakt weit nordöstlich umgeht, hat sie sehr an Bedeutung verloren, indes ist ihr Handel noch immer ansehnlich. 87. Urga-Wagen. ftf, £an^De.rie^rstde9e in China sind sehr schlecht angelegt und werden mangelhaft instand gehalten. Des- ' ,m° bte Lastwagen stark und plump gebaut. Die Räder können mit einfachen Mitteln unterwegs ausgebessert werden.

7. Für Seminare - S. 153

1912 - Breslau : Hirt
5. Südasien. 153 tätigfeit, besonders in Baumwolle und Jute, zu rascher Entwicklung gebracht. Heute treten die Erzeugnisse dieser Zweige der indischen Textilindustrie mit den europäischen Waren auf den asiatischen Marken in Wettbewerb. Dagegen wird im „reichen" Indien bei nicht genügendem Regenfall die bäuerliche Be- völkerung, die in gewöhnlich ausreichend benetzten und darum uicht künstlich be- wässerten Gebieten wohnt, nicht selten von verheerender Hungersnot heimgesucht. 91. Indischer Arbeitselefant. Der gezähmte Elefant findet in Indien die vielseitigste Verwendung. Bei Festen der Hindu und Moslemin wirkt er in kostbarer Anschirrung, bemalt und mit Silberketten behangen, mit. Nicht minder wird er als Jagdelefant wegen seiner Tigerfestigkeit geschätzt. Am nützlichsten aber ist er als Arbeitstier, wenn es sich um Bewegung schwerer Lasten handelt, wie aus Holzlagerplätzen, Die Kulturarbeit der Engländer hat in Indien nicht nur kostspielige Bewässerungsanlagen hergestellt, wichtige Kulturpflanzen neu eingeführt (z. B. Kaffee und auf Ceylon sowie in den Vorbergen des westlichen Himalaja Tee), sondern auch ein ausgedehntes Netz von Straßen und Eisenbahnen (50000 km) geschaffen. Dadurch hat man den Verkehr gewaltig gesteigert, die Hungersnöte vermindert und gemildert und die wirtschaftliche Entwicklung des Landes bedeutend gefördert. Unter allen asiatischen Ländern steht Indien mit seinem Handelsverkehr an erster Stelle. Wegen der ungemein reichen Produktion des Landes und der geringen Konsumfähigkeit feiner Bewohner überwiegt die Ausfuhr. Der größte Handelsverkehr ist nach England gerichtet: der Handel mit Deutschland folgt erst in weitem Abstände, obschon er ständig wächst. Unter den von Indien nach Deutschland eingeführten Gütern sind an erster Stelle Inte, Baumwolle und Ölfrüchte zu nennen; Deutsch- land versendet vornehmlich Web-, Eisenwaren und chemische Erzeugnisse.

8. Für Seminare - S. 157

1912 - Breslau : Hirt
5. Südasien. 157 Teil der nach Europa (auch nach Deutschland) und nach China eingeführten Reismengen stammt aus Hinterindien. Die Gebirge sind sehr waldreich. Wirtschaftliche Bedeutung haben besonders die großen Bestände riesiger ^ek- tonien, die wertvolles Tiekholz liefernd Unter den Erzeugnissen des Berg- baus steht Zinn, das sonst seltener vorkommt, an erster Stelle; die Gegenden am Golf von Siam bei Schantabnn und in der jetzt französischen Provinz Battambang bieten Edelsteine, Saphire und Rubine. 93. Malaiisches Dorf auf den Sunda-Jnseln. Die leichten Holz- und Mattenhäuscr sind häufig in langen Reihen am Flußuser aus Pfählen erbaut. Zwischen ihnen liegen an Tauen befestigte Hausboote. Oft werden in wunderlichen Formen die Kähne überbaut, damit sie allen Aufgaben eines Wohnhauses genügen. c) Bevölkerung und Siedlungen. Die Bevölkerung besteht aus Mongolen und auf Maläka aus Malaien. Jene sind Buddhisten, diese Mohammedaner. In den südöstlichen Gebieten liegen zahlreiche eingewanderte Chinesen dem Reisbau ob, in den W drangen Hindus vor. 1. Die Landschaft Barum (auch Burma oder Birma) ist britisch. Rangoon [rangütt] (250) wurde der größte Reishafen der Erde. In Maläka liegen einige britische Kolonien, die Stroits Settlements, „Straßensiedlungen", von denen Sin- gapore (200) am wichtigsten ist. Singapore, die Hafenstadt auf der gleichnamigen ^nsel an der Südspitze Maläkas und an der Meerenge zwischen zwei Ozeanen, besitzt eine Handelslage wie kaum ein anderer Ort der Erde. Es sammelt die reichen Er- zeugnisse der Hinterindischen Inselwelt und übermittelt sie europäischen und chinesi- schen Schiffen. In dem bunten Völkergemisch der Stadt überwiegt das chinesische Element (75 °/o). 1 Bremer Segelschiffe, die „Reisfahrer", führen Reis und Tiekholz um das Kap der Guten Hoffnung unserm Vaterlande zu.

9. Für Seminare - S. 170

1912 - Breslau : Hirt
170 B. Länderkunde. — Ii. Australien und Polynesien. der Erdgeschichte angehören: die Beuteltiere, deren größter Vertreter das Riesenkänguruh ist, und das Schnabeltier, an Gestalt dem Biber ahn- lich, aber mit breitem, entenartigem Schnabel. Am reichsten ist noch die Vogelwelt vertreten, die Emn-Stranße, schwarze Schwäne, weiße Adler, bunt- farbige Leierschwäuze und Papageienarten aufweist. Von Raubtieren lebt in Australien nur der Dingo, ein gelber wilder Hund. § 124. f) Wirtschaftsleben. Bis zur Besiedlung durch die Europäer war Australien ein armes Land mit einer auf niedriger Kulturstufe stehenden Bevölkerung. Die Ursachen lagen zumeist in der Ungunst des Klimas und der Abgeschlossenheit der Lage. Dann fehlte es an Nutzpflanzen und Nutztieren, durch welche die Be- wohner zum Ackerbau oder zur Viehzucht veranlaßt worden wären. Australien begann erst Kulturland zu werden, als nach Besitzergreifung des Festlandes durch die Engländer englische und auch deutsche Kolonisten zu Ende des 18. Jahrhunderts hier ansässig wurden. Sie brachten Feldfrüchte und Haustiere mit, die eine gedeih- liche Entwicklung fanden, und gaben großen Gebieten des Erdteils ein ganz anderes Aussehen, indem sie die natürlichen Bedingungen ausnutzten oder durch künst- liche Bewässerungsanlagen vorher unergiebige Strecken kulturfähig machten. Heute erzeugt Australien, besonders im regenreicheren südöstlichen Viertel, reiche Ernten an Weizen und Hafer, die zum großen Teile dem Welthandel zugeführt werden. Wärmere Gebiete sind von der Maiskultur in Benutzung genommen. Die nördliche Tropen- region liefert Zucker, Tabak, Ananas und Bananen. Großen Erfolg hat auch die Einführung der Weinrebe gehabt, die Wein und Rosinen spendet. Südaustralien und Tasmanien sind ein reiches Obstland, auch der Tabak kommt gut fort. Auf die riesigen Weiden, zunächst des Ostteiles, wurden Wiederkäuer gebracht. In der Gegenwart nährt Australien in seiner etwas landeinwärts gelegenen trockneren Klima- zone neben Argentinien unter allen Ländern der Erde die größte Zahl von Schafen und ist (mit Argentinien) zum ersten Wollausfuhrland der Erde geworden. Dazu tritt noch ein großer Bestand an Rin- dern und Pferden. Be- deutend sind die Mine- ralschätze des Landes. Australien ist eins der ergiebigsten Goldlän- der; der Bergbau liefert ferner Silber, Kupfer, Zinn und Steinkohlen. Zwischen den einzelnen Bundesstaaten bestehen wegen der Verschieden- artigfeit der Erzeug- nisse rege Handelsbe- ziehungen. An dem auswärtigen Handel Australiens sind Eng- land und in geringerem Maße Deutschland, Frankreich und die Vereinigten Staaten beteiligt. Mit der Entwicklung des Handels wurden die Verkehrseinrichtungen (Fig. 103) verbessert und vermehrt. Australien steht durch Dampfer und Kabel- 103. Verkehrskarte von Australien. (1:90 Millionen.)

10. Für Seminare - S. 174

1912 - Breslau : Hirt
174 B. Länderkunde. — Ii. Australien und Polynesien. Salomon-Jnseln die zwei nordwestlichen, Bougaiuville undbuka^. Fran- zösisch ist die Insel Neukaledouien, die übrigen Inseln sind britisch. 2. Die britische Doppelinsel Neuseeland. Sie ist so groß wie Italien und liegt unter der gleichen, aber entgegengesetzten Breite. Die beiden durch die Cook [kuck]» Straße getrennten Inseln sind sehr gebirgig (Hohen von 3- bis 4000 m). Das Hoch- gebirge der Südinsel trägt große Gletscher, die Nordinsel hat viele Geiser und tätige Vulkane (Bild 106, 16). — Das verhältnismäßig kühle, milde und feuchte Klima der Inseln ist gesund und den Europäern (fast 1 Mill.) durchaus zuträglich. Sie treiben hauptsächlich Viehzucht (Schafzucht zum Zwecke der Fleisch- und Woll- gewinnung), Ackerbau (Getreide, Hülsenfrüchte) und Bergbau (Gold, Silber, Stein- und Braunkohle). In einzelnen Industriezweigen wird Neuseeland mehr und mehr vom Auslande unabhängig. Die seetüchtige malaiische Urbevölkerung der Maöri (etwa 40 000) nimmt all- mählich die Lebensweise der Europäer an. — Die Hauptorte liegen auf der Nord- insel, so Auckland [afläud (90) und Wellington (75). Neuseeland ist ein auf- strebender englischer Kolonialstaat. 3. Ozeanien. 8 127. a) Landschaftscharakter, Erzeugnisse, Bewohner. Viele Tausende von kleinen Inseln liegen zwischen den beiden Wendekreisen. Sie sind teils hoch — einige tragen alpenhohe Gipfel — und dann durch vulkanische Tätig- keit entstanden, teils niedrig und flach und dann auf unterseeischen Er- Hebungen aus dem Kalk der Korallen aufgebaut. Manche bieten in treff- lichen Häfen gute Ankerplätze. Ihr Klima ist, der Breitenlage entsprechend, sehr warm und für den Weißen auf die Daner erschlaffend, aber frei von tropi- schen Krankheiten, da die Hitze durch die Seebrise gemildert wird. Die hohen, durch Steigungsregen befeuchteten Inseln haben üppige Tropenvegetation. Die Kokospalmen find für Wohnung, Nahrung und Schiffahrt der Ein- geborenen wichtig und liefern den Weißen in den zerschnittenen und getrockneten Kernen der Kokosnüsse fast den einzigen Handelsgegenstand, die Kopra. Die Landtierwelt Ozeaniens ist noch ärmer als die australische, reich jedoch die Tierwelt des Meeres (Schildkröten, Trepang, Tridacna-Mnfchel, deren Schale zu allerlei Geräten verarbeitet wird). Die Bewohner der Inseln sind malaiische Polynesier, teilweise schlanke, schöne, meist freundliche und dem Fremden vertraulich entgegenkommende Menschen. Sie genießen den Ruf, geschickte Seefahrer zu fein (Bild 160). Ii) Verkehrslage. Die Inselgruppen Ozeaniens sind wegen ihrer geringen Größe und Einwohnerzahl wirtschaftlich nicht von besonderer Wichtigkeit. Aber ihre hervorragende Verkehrslage an den Schiffahrtsstraßen zwischen Amerika, Australien und Ostasien macht sie als Stützpunkte für Handel und Schiffahrt sehr wertvoll, und ihre Bedeutung wird noch steigen, weun mit der Eröffnung des Panamä-Kanals Amerika und Asien einander näher rücken und ein durchgehender Weltverkehr rings um die Erde möglich wird. 1 S. §§ 178, 179.
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