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1. Geschichte des brandenburgisch-preußischen Staates und der Neuzeit seit dem Westfälischen Frieden - S. 1

1906 - Münster in Westf. : Schöningh
Erstes Kapitel. 9281640. Geschichte des brandenburgisch-preuischen Staates bis zum Regierungsantritt des Groen Kursrsten. Erster Zeitraum. 9381133. Die ltesten Bewohner und die Grndung der Nordmark. Die ltesten Bewohner. Die ltesten Gebiete, auf denen sich der brandenburgisch-preuifche Staat aufgebaut hat. find die Lnderstriche zwischen der mittleren Elbe und Oder, die Flugebiete der Havel und Spree, auerdem der nrdliche Teil des Regierungsbezirks Magdeburg. Nach den Mitteilungen des rmischen Geschichtsschreibers Tacitns waren die ltesten Bewohner dieser Gegenden Deutsche, nmlich die Sem-nonen, die einen Teil des groen Suevenstammes bildeten, welcher die weiten Gebiete jenseits der Elbe innehatte. Den Semnonen gegenber und zwar an der unteren Elbe hatten die Langobarden ihre Wohnsitze; in der Neumark, an der Warthe und Netze, lebten die Burgunder. Diese Volksstmme, wahrscheinlich einige Jahrhunderte v. Chr. ein-gewandert, haben nur kurze Zeit auf mrkifchem Boden geweilt. Die Semnonen fhrte der Strom der Vlkerwanderung (I. T. S. 197) nach Westen, wo sie unter anderen Stmmen untergegangen zu sein scheinen; die Burgunder grndeten an der Grenze Galliens, am Oberrhein und an der oberen Rhone, die Langobarden in Oberitalien neue, schnell ausblhende Reiche. Are Menden. 1. Wohnsitze. In die freigewordenen Gebiete rckten von Osten her die slavischen Wenden (Venedi) ein, welche die wenigen zurck-gebliebenen Deutschen unterwarfen. Brockmann, Lehrbuch der Geschichte. Iii. 1

2. Vaterländische Geschichte in Bildern - S. 4

1905 - Münster in Westf. : Schöningh
4 auf die Rmer herab. Hermann mit seinen todesmutigen Scharen wirft sich aus die verhaten Feinde. Ein Entrinnen ist nicht mglich. Fast das ganze Heer der Rmer wird vernichtet; ihr Feldherr Varus strzt sich aus Verzweiflung in sein Schwert. Die Macht der Rmer ist gebrochen, Deutschland wieder frei. Dem khnen und tapferen Anfhrer Hermann hat das dankbare deutsche Volk ein stolzes Denkmal errichtet. Unweit der Stadt Detmold erhebt es sich mitten im Teutoburger Walde auf weithin sichtbarer Hhe der Grotenburg. 3. Iie Wlkerwanderung. Htm 375. Die Hunnen. Mitten in Asien wohnte das khne Reitervolk der Hunnen. Sie waren von frchterlicher Wildheit und grlichem Aussehen. Ihr Haar war schwarz und struppig, das Gesicht brgnn-gelb. Die Wangen zerschnitten und zerkratzten sie sich, damit der Bart nicht wachse. Die Schultern waren breit, die Arme stark und die Beine krumm von: vielen Reiten. Sie trugen Kittel von Musefellen und Leinen; die Hosen machten sie aus Bocksfellen. Hufer und Htten kannten sie nicht. Von Jugend auf streiften sie in den Wldern umher. Sie aen wilde Wurzeln, Beeren, Kruter und rohes Fleisch, das sie unter dem Sattel mrbe ritten. Edle Eigenschaften besaen die Hunnen nicht; sie waren raubgierig, grausam und schamlos; Götter und Gtzen scheinen sie kaum verehrt zu haben. In den Kamps strzten sie sich blitzschnell und mit frchterlichem Geheul, schssen eiligst ihre Pfeile ab und waren dann ebenso hurtig auf ihren stinken Pferden wieder verschwunden. Aber pltzlich machten sie darauf von einer anderen Seite einen Angriff mit dem Sbel, warfen den Feinden Schlingen der den Kopf und schleppten sie mit sich fort. Die Wanderungen. Dieses wilde Volk verlie um die Mitte des vierten Jahrhunderts die den Steppen Asiens und strzte sich auf Europa. Hier stieen die Hunnen auf die Ost- und Westgoten. Ein Volk verdrngte bald das andere. Die Westgoten durchzogen verheerend Griechenland. Italien und Gallien, das heutige Frankreich; sie kamen bis nach Spanien und grndeten zu beiden Seiten der Pyrenen ein groes Reich. Einer ihrer Anfhrer hie Alarich. Er starb auf dem Zuge durch Italien. In seinem ganzen Kriegs-schmucke, sitzend aus seinem Streitrosse, wurde er mit vielen Schtzen im Bette des Buseuto-Flusses begraben. Gedrngt von anderen Vlkern, verlieen damals auch viele deutsche Volksstmme ihre Wohnsitze. Die Vandalen zogen nach Afrika, die Burgunder an die Rhone, die Franken nach Gallien. Angeln und Sachsen verlieen die Kstenlnder der Nordsee und grndeten sich in England eine neue Heimat. Die Longob arden kamen von der unteren Elbe, berstiegen die Alpen und lieen sich in Ober-Italien nieder. An das von ihnen gegrndete Reich erinnert noch heute der Name Lombardei. Attila oder Etzel. Die Hunnen waren bis nach Ungarn vorgedrungen. 50 Jahre hatten sie hier als Hirten und Ruber, gehaust. Dann vereinigte Attila oder Etzel alle Horden unter seinem Zepter.

3. Vaterländische Geschichte in Bildern - S. 6

1905 - Münster in Westf. : Schöningh
6 Angst und Schrecken verbreitete er nochmals unter den Vlkern Europas. Verheerend zog er die Donau hinauf; dann ging es bis zum Rhein und der denselben nach dem heutigen Frankreich. Mit Feuer und Schwert bahnte er sich berall seinen Weg. In dieser Not vereinigten sich die Deutschen in Gallien mit den Rmern. Bei Chalons'kam es zu einer uerst blutigen Vlker-schlacht; Attila mute sich zurckziehen. Im folgenden Jahre fiel er aber brennend und raubend in Italien ein. Rom zitterte. Da zog der Papst Leo der Groe an der Spitze seiner Geistlichkeit in stier-licher Prozession dem Huunensrsteu entgegen. Die Wrde und die Bitten des Papstes bestimmten Attila, Rom gegen ein Lsegeld zu verschonen. Er kehrte mit seinen wilden Scharen nach Ungarn zurck, wo er bald daraus starb. 4. Khtodwig. 500. Chlodwig. Die Deutschen zerfielen in viele Volksstmme; einer der mchtigsten war der der Franken. Sie wohnten am Mittelrhein und im nrdlichen Frankreich und gehorchten mehreren Knigen. Um das Jahr 500 stand ein Fürst mit Namen Chlodwig unter ihnen auf. Er unterwarf die brigen frnkischen Fürsten und nannte sich König der Franken. Chlodwig war Heide, seine Gemahlin dagegen eine fromme Christin. Tag und Nacht flehte sie zu Gott um Erleuchtung und Beistand fr den König. Z)ie Schtacht bei Zlpich. Zu beiden Seiten des Oberrheins wohnten damals die Alemannen. Sie waren wegen ihrer Raublust und Tapferkeit gefhrliche Nachbarn der Franken. Chlodwig zog gegen sie zu Felde und schlug sie1). Anfangs schwankte das Schlachtenglck, die Alemannen schienen zu siegen. Da gedachte der Frankenknig des Gottes seiner Ge-mahlin und rief: Jesus Christus, hilf mir, meilte Götter verlassen mich. Weuu d u mir beistehst in dieser Not, so will ich an dich gl au beul" Mit neuem Mute griffen die Franken an; die Feinde flohen; der Sieg war errungen. Chlodwig hielt sein Versprechen. Er lie sich in der christlichen Religion unterrichten und empfing am Weih-nachtstage zu Rheims die hl. Saufe. Mit seinein Könige nahm auch das Volk der Franken das Christentum au. 5. Der tjt. Wonifazius. f 755. Jugend. Bouifazius wurde um das Jahr 680 in England geboren. In der Taufe erhielt er den Namen Winfried. Er stammte aus einer vornehmen Familie. Schon frhzeitig uerte der Knabe deu Wunsch, Geistlicher zu werden. Die Eltern schickten ihn deshalb in eine Klosterschule. Seine Frmmigkeit und Gte erwarben ihm die Liebe seiner Mitschler, feine rege Aufmerksamkeit und sein groer Flei die Znneiguug seiner Lehrer. Nach wrdiger Vorbereitung wurde er mit dem 30. Jahre zum Priester geweiht. Vonifazius als Priester. An den Grenzen Deutschlands, im Sden an der Donau, im Westen an dem Rhein, wo die Deutschen J) Die Schleicht fand wahrscheinlich bei Mlhausen im Elsa statt.

4. Geschichte des Mittelalters und der Neuzeit bis zum Westfälischen Frieden - S. 23

1905 - Münster in Westf. : Schöningh
23 Zweiter Abschnitt. Msreitnng des Ghristentums ei den Zynischen.') 1. Bei den ostgermanischen Stmmen. Schon vor der Zeit der Vlkerwanderung hatten die oft germanischen Stmme (Goten, Alanen, Sneven, Wandalen, Longobarden) das Christentum in der Form des Arianis mus angenommen. Ihr Bischof Illfilas bersetzte die Bibel mit Ausnahme der Bcher der Könige ins Gotische. Von dieser ber-setznug, die noch zum Teil in verschiedenen Handschristen vorhanden ist, befindet sich eine als silberner Codex", der silberne Buchstaben aus roten Pergamentblttern zeigt, in der Universittsbibliothek zu llpjala. Auf ihren Wanderzgen trafen diese deutschen Volksstmme in den Lndern des rmischen Reiches mit katholischen Christen zusammen, die sie oft mit wilder Grausamkeit verfolgten und hierdurch den inneren Frieden und die Festigkeit der eigenen Staaten zerrtteten. 2. Bei den sd- und westdeutschen Stmmen. Jndendonau-gegen den fand schon im zweiten Jahrhundert durch rmische Hndler, Soldaten und Gefangene das Christentum vereinzelt Verbreitung; um die Mitte des fnften Jahrhunderts erschien der hl. Severinns (^482) und entfaltete eine auerordentliche Missionsttigkeit. Er war aus der Einde des Orients herbeigeeilt, hatte mitten unter den kriegerischen Vlkern, die durch die Alpentler ihren Weg nach dem sonnigen Italien nahmen, in der Gegend von Wien fr sich und seine Genossen ein Kloster gegrndet und verkndete mit unermdlichem Fleie und groem Ersolge dreiig Jahre lang das Evangelium. Unter den linksrheinischen Germanen hatten sich bereits in der Rmerzeit einzelne Christengemeinden gebildet; doch eine allgemeine Verbreitung sand die christliche Religion erst dann, als Chlodwig und seine Franken das Christentum und zwar in der Form des rmisch-katholischen Bekenntnisses angenommen hatten. Die Franken suchten auch ihre rechtsrheinischen Nachbarn, be-sonders die Sachsen, sr das Christentum zu gewinnen. Doch da diese in den frnkischen Priestern nur Sendboten der verhaten frnkischen Macht erblickten, wurden sie abgesagte Feiude des Christentums, die jeden christlichen Missionar, der sich in ihren Gauen sehen lie, in blutiger Weise verfolgten. Immer neue Glaubensboten kamen aus Eugland und J) Wacker, Lesebuch Nr. 179: Dersieg des Christentums der das Heiden-tum" und Nr. 180: Einfhrung des Christentums in Deutschlaud".

5. Geschichte des Mittelalters und der Neuzeit bis zum Westfälischen Frieden - S. 3

1905 - Münster in Westf. : Schöningh
3 den Galliern, und die Bezeichnung Deutsche, von dem Worte diot = Volk entstanden, wurde erst um das Jahr 100.0 n. Chr. gebruchlich. Den Osten Deutschlands, die weiten Gebiete rechts von der Elbe, bewohnten die Sneven, eine groe Gruppe von Stmmen, die als Nomaden ein unstetes Leben fhrten, fr sehr kriegerisch gehalten wurden und stets zur Auswanderung geneigt waren. Zu ihnen gehrten die Burgunder in der heutigen Provinz Posen, die Wandalen in Schlesien und Galizien und die L o n g o b a r d e n an der unteren Elbe. Die Goteu wohnten im sdlichen Rußland und zerfielen in Oft= und Westgoten. Die westdeutschen Stmme, die zwischen Rhein und Elbe saen, hatten sich durch die Rmer, ihre westlichen Grenznachbarn, allmhlich an ein sehaftes Leben und rmische Kultur gewhnt. Die wichtigeren unter ihnen waren die Cimderu. die Teutonen, die Angeln und Sach-s en, die an der Mndung der Elbe, ans der cymbrischen Halbinsel und an der Nordsee wohnten. Die Friesen saen an der Emsmndung, die Cherusker hatten an der mittleren Weser und am Harz ihre Wohn-Pltze. Im dritten Jahrhundert n. Chr. entstanden die groen Vlker-vereine der Alemannen, Franken, Sachsen und Goten. x) Die alten Deutschen waren nach den Berichten der Rmer von hohem Wchse und riesiger K r p e r kr a f t. Ihre trotzig blickenden blauen Augen und ihr rotgelbes Haar flten Furcht und Bewunderung zugleich ein. Die Kleidung bestand bei beiden Geschlechtern aus leinenen und wollenen Unterkleidern, die bei den Frauen tiefer herabreichten und durch einen Grtel aufgeschrzt werden konnten. der die Unterkleider legten sie einen Mantel, der mit einem Dorn oder einer Spange auf der rechten Schulter zusammengehalten wurde, Gegen die Klte des Winters schtzten sie sich durch Tierfelle, die sie wie Mntel der die Schultern warfen. Schuhe kannten sie nicht; man ging barfu oder suchte die Fe durch ein Stck von einem Tierfelle, das mit Riemen befestigt wurde, zu schtzen. Die Frauen besetzten ihre Kleider wohl mit bunten Bndern oder Pelzstreisen; goldene und silberne Spangen, Halsketten und Arm-Mitder dienten als Schmucksachen, zu deueu spter allerlei Zierate aus Bernstein (Scheiben, Ringe, kleine xte und Pfeile, Schiffchen und mensch-liche Figuren) hinzukamen. Das Haar wurde zusammengedreht und als Schps oben auf dem Kopse befestigt. Die Nahrung bestand in den Frchten des Feldes. Milch und Brot, wildem Obst und dem Fleisch der erlegten Tiere. Ein Lieblings- J) Siehe I. Teil, Seite 188. 1*

6. Geschichte des preußischen Staates - S. 1

1900 - Münster i. W. : Schöningh
Erster Zeitraum. 928—1415. von der Gründung der Nordmark bis }nr Übertragung des Kurfürstentums Brandenburg an die Hoheiyollern. I. Abschnitt. 928-1133. Die ältesten Vewohncr und die Gründung der Nordmark. Die ältesten Bewohner. Die ältesten Gebiete, auf denen sich der brandenburgisch-preußische Staat aufgebaut hat, sind jene Länderstriche zwischen der mittleren Elbe und Oder. Nach den Mitteilungen des römischen Geschichtsschreibers Tacitus waren die ältesten Bewohner dieser Gegenden Deutsche, nämlich die Semnonen, ein Teil des großen Snevenstammes, welcher die weiten Gebiete jenseits der Elbe inne hatte. Ihnen gegenüber, an der unteren Elbe, hatten die Langobarden ihre Wohnsitze; in der späteren Neumark, an der Warthe und Netze, lebten die Burgunder. Diese Volksstämme, wahrscheinlich einige Jahrhunderte v. Chr. hier eingewandert, haben nur kurze Zeit aus märkischem Boden geweilt. Die Semnonen führte der Strom der Völkerwanderung nach Westen, wo sie unter andern Volksstämmen untergegangen zu sein scheinen; die Burgunder gründeten an der Grenze Galliens, am Oberrhein und an der oberen Rhone, die Langobarden in Ober-Italien neue, schnell ausblühende Reiche. Die Wenden. Wohnsitze. In die sreigewordenen Gebiete rückten von Osten her die slavischen Wenden ein, welche die wenigen zurückgebliebenen Deutschen unterwarfen. Die Wenden zerfielen in mehrere Hauptstämme. Die Wilzen und Liutizen, von den Deutschen gewöhnlich Wenden genannt, wohnten zwischen Elbe und Oder, etwa in der heutigen Provinz Brandenburg; zu ihnen gehörten die Heveller an der Havel und die Redarier an der Peene. In Mecklenburg wohnten die Obotriten und östlich von diesen die Ukerer. An der mittleren Elbe und Oder hatten die Lusitzer und Daleminzier ihre Wohnsitze und zwischen Saale und Bober die S orben. Brockmann, Geschichte des preußischen Staates. 1

7. Geschichte der Römer für Gymnasien und den Selbstunterricht - S. 7

1849 - Münster : Coppenrath
7 K. 3 Oberitalien. Dieses wurde erst zur Zeit des Augustus zu Italien ge- rechnet und viele Militairkolonien in demselben gegründet. Es umfaßte drei Landschaften: Liguria, Gallia eisalpina oder togata und Venetia nebst Carnia und Jstria. 1. Liguria umfaßte zur Zeit des Augustus den Küstenstrich, welcher im Norden vom Po, im Osten von der Trebia und Macra, im Westen vom Varus und im Süden vom ligustischen Meere begrenzt wird. Die Bewohner btefer, Gebirgsgegend be- schäftigten sich vorzüglich mit der Jagd und trieben auch schon einen ziemlich lebhaften Handel. Genua war ihr Haupthandels- platz. Dahin brachten sie ihre Waaren, besonders Thierfelle, Holz und Honig. Dort erschienen auch schon die Karthager, diese Waaren abzuhohlen, vor allen aber die Massilier, die hier eine eigene Stadt, Nicäa, das heutige Nizza, gründeten. Bei Vada Sabatia, dem heutigen Savöna, fangen die Seealpen an. 2. Gallia cisalpina, d. i. das diesseits der Alpen gelegene Gallien, hat seinen Namen von den Galliern erhalten, die schon in alter Zeit, lange vor dem berühmten Zuge des Hannibal, über die Alpen gegangen waren und die alten Einwohner des Landes, die Tusker, aus diesen fruchtbaren Ebenen vertrieben hatten. Die neuen Bewohner nahmen mit vielen römischen Kolonisten auch römische Sitten und Gebräuche an; und von dem Anlegen der Toga insbesondere, der Nationaltracht der Römer, erhielt das romanisirte Gallien auch den Namen Gallia togata, im Gegen- satz zu dem jenseitigen Gallien, welches liraeoata genannt wurde, weil die Bewohner die bei den Römern ungebräuchlichen Hosen (braoeas) trugen. Die Landschaft war außerordentlich fruchtbar und voll blühender Städte, welche einen lebhaften Verkehr trie- den, der durch den Padus oder Po sehr befördert wurde. Die- ser ist der Hauptstrom des Landes. Er theilt dasselbe der Länge nach in zwei Theile. Der nördliche heißt Gallia transpaüana oder das jenseits des Po gelegene Gallien, der südliche Gallia eispaüana oder das diesseits gelegene. In dem ersteren, dem nördlichen Theile, strömen aus den Alpen mehre Flüsse dem Po zu und nehmen alle ihren Lauf

8. Geschichte der Römer für Gymnasien und den Selbstunterricht - S. 9

1849 - Münster : Coppenrath
9 jetzt versandet. Diese Stadt war seit Honorius oft die Residenz römischer Kaiser, später Sitz der ostgothischen Könige und zuletzt eines griechischen Statthalters, welcher hier unter dem Titel Er- arch regierte. 3. Venetia. Nach der von Augustus getroffenen Einthei- lung begriff man unter diesem Namen nicht nur das Land der V e n e t e s, sondern auch das der C a r n i und I st r i. Die Haupt- flüsse sind hier: Athesis (Etsch), der Medoäcus maior (Brenta) und Medoäcus minor (Bacchiglione); die Plavis (Piave); Li- quentia (Livenza); der Tilaventus (Tagliamento) und der Son- tius (Jsonzo), die alle aus den Alpen kommen und von Norden nach Süden dem adriatischen Meere Zuströmen. Die eigentlichen Veneter, welche den westlichen Theil der Küste bewohnten, ge- hörten wahrscheinlich zum illprischen Volkstamme, obgleich sie sich selbst für Abkömmlinge der alten Trojaner ausgaben. Begün- stigt durch ihre Lage trieben sie schon früh lebhaften Handel und gelangten zu einem außerordentlichen Wohlstände. Aus Furcht vor den benachbarten Celten unterwarfen sie sich freiwillig den Römern, und alle ihre Städte bekamen deshalb die Rechte der römischen Municipien. Die Hauptstadt war Pa tavium (Padua) am Medoäcus, der Sage nach von Trojanern unter Antenor gegründet, der Geburtsort des Livius. Wegen ihrer Größe und ihres Reichthumes galt sie unter dem Kaiser Tiberius für die zweite Stadt des Reiches; ferner Verona, an beiden Seiten der Etsch, Geburtsort des Dichters Catullus, des ältern Plinius und des Baumeisters Vitruvius. Unter den vielen noch vorhandenen Überresten aus der Römerzeit ist besonders merkwürdig ein ziemlich gut erhaltenes Amphitheater. In der Nähe von Verona lag auch das Dorf Hostilia, der Geburtsort des Cornelius Nepos. Neben den Venetern, im heutigen Friaul, saßen die Carni, ein Volk ungewisser Abkunft, das von Augustus unterworfen wurde. In ihrem Lande lagen Aquileja, welches 452 n. Ehr. von Attila zerstört wurde, und Forum Julii, das heutige Friüli. Mit den Carni wurden auch die Jstri unterworfen. Zu den Städten dieser gehörten Tergeste, das heutige Triest, und Pola, die als römische Kolonie den Namen kieta« llulia erhielt.

9. Geschichte der Römer für Gymnasien und den Selbstunterricht - S. 272

1849 - Münster : Coppenrath
272 alten Gesetze gegen die Hauptübel des Staates, gegen Gewalt und Amtserschleichung, und ließ dieselben, zum Theil wenigstens, streng vollziehen. Gegen Milo ließ er sofort den Proceß cin- leiten und ihn, trotz Cicero's meisterhafter Vertheidigungsrede, mit der Verbannung bestrafen. Um wenigstens den Schein republi- kanischer Gesinnung zu retten, ernannte er für die letzten Mo- nate des Jahres seinen neuen Schwiegervater D. Metellus Scipio, zum Amtsgenossen und duldete bei wachsender Zer- würfniß, daß Cäsar auch abwesend um das Cosulat werben dürfe. Auch schickte er diesem von Zeit zu Zeit neue Legionen zu; er selbst glaubte durch seine Anwesenheit in Rom den größeren Vortheil zu haben. Seine Statthalterschaft in Spanien ließ er sich noch auf fünf Jahre verlängern. §. 64. Cäsar's Kriege in Gallien. (58—51). Unterdessen hatte Cäsar durch die glänzeudsten Siege in Gallien das Ansebn des Pompejus bereits zu überstralen begon- nen. Gallien war damals von einer Menge kleiner unabhän- giger Völker bewohnt, die sich fortwährend befehdeten und auch gegen den gemeinsamen Feind sich nicht vereinigten. Hiedurch wurde den Römern der Sieg erleichtert. Bisher hatten diese durch Kriege im südlichen Gallien nur die sogenannte provinem Uonmng, die heutige Provence, erworben, und waren mit den Völkern im Innern des Landes nur wenig in Berührung ge- kommen. Den erwünschten Anlaß zum Kriege gaben dem Cäsar die Helvetier, welche im Jahre 58 nach dem östlichen Gallien auswanderten, um sich bessere Wohnsitze zu suchen. Sie plün- derten das Gebiet der Äduer und bedrohten selbst die römische Provinz. Cäsar griff diese Horden bei Bibracte an der Saone an, und theils vernichtete er sie, theils zwang er sie zur Rück- kehr in ihr Land. Schon früher war Ariovist, der Anführer germanischer Völkerschaften, über den Rhein in Gallien einge- drungen; die Sequaner hatten ihn gegen ihre Feinde, die Äduer, zu Hülfe gerufen. Als dieser aber nach Unterwerfung der Äduer stets neue Scharen nach Gallien herüberzog und auch ein Theil des Gebietes der Sequaner als Lohn in Besitz nahm; da such- ten beide Völker bei Cäsar Schutz gegen die Deutschen. Dieser trieb den Ariovist nach einem Siege bei Vesontio (Besançon)

10. Geschichte der Römer für Gymnasien und den Selbstunterricht - S. 308

1849 - Münster : Coppenrath
Ruhe dieser Weltstadt verschönerte er dieselbe mit den herrlich- sten Gebäuden und Anlagen '), und seine Freunde wetteiferten hierin mit ihm. Agrippa allein legte in einem Jahre 150 Springbrunnen und 130 Wasserbehälter an; außerdem crbauete er auch auf seine Kosten das Pantheon. — Italien, mit Einschluß vom diesseitigen Gallien, theilte Augustus in 11 Re- gionen und übertrug deren Verwaltung und Gerichtsbarkeit Quästoren. 4. Die Provinzen zur Zeit des Augustus zerfielen in Cäsarische (provínome Caesaris), die, als noch nicht völlig unterworfen und beruhigt, unmittelbar unter dem Imperator standen und eine große Militärmacht besaßen; und in sen «to- rische (provínome senaius), die, als beruhigt und friedfertig, von Proconsuln ohne Militärmacht verwaltet und vom Senat und Volk gemeinschaftlich auf ein Jahr besetzt wurden 2). In den Provinzen des Kaisers betrachtete sich dieser selbst als Statt- halter; daher sandte er dorthin nur Stellvertreter, Legate mit proprätorischer Gewalt, die ihr Amt so lange verwalteten, als es ihm gefiel. Beiden standen gewöhnlich Procuratoren und Quästoren als Verwaltungsgehülfen zur- Seite. Augustas selbst bereisete wiederholt die Provinzen und ordnete ihre Verhältnisse. Überhaupt erhielten sie, die früher so hart gedrückt wurden, durch ihn ein milderes Schicksal, weil die Statthalter unter strenge Aufsicht gestellt und auf ein festes Gehalt angewiesen wurden. Bei ihrem Abgang in die Provinz erhielten sie jedes Mal vom Kaiser ihre besonderen Instruktionen und Mandate 0 Augustus rühmte .sich mit Recht: marmoream se relinquere urbem, quam lateritiam accepisset. Suet. Oct. 28. — Bei Livius Iv 90. wird er templorum omnium conditor aut restitutor genannt. 'lj Die Provinzen außer Italien waren folgende: 1. In Europa: Sicilien, Sardinien und Corsika; Thracien und Mösien (an der untern Donau>, Macedonien, Achaja (Griechenland), Pan- nonien (Nieder- Ungarn-; Illyricum (Dalmatien), Noricum (Kärnthen, Krain); Räti en (Graubünden und Tyrol); Vindelicien (zwischen dem Inn, der Donau und Rätien; Gallien, Spanien und Lusitanien (Portugal). 2. In Afrika: Die Provinzen Afrika; Nu- mi dien und Mauri tanien im Westen der Nordküste; Cyrenaica und Ägypten im Osten derselben. 3. In Asien: Syrien nebst Palä- stina, Cilieien; die Provinz Asien (Kleinasien); Creta.
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