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1. Bilder aus der deutschen und bayerischen Geschichte - S. 7

1898 - Würzburg : Stuber
— 7 — Legionen den Weg durch den Teutoburger. Wald. Da sah er sich plötzlich von den Cheruskern und ihren Verbündeten umzingelt. In dreitägiger heißer Schlacht vernichteten die deutschen Helden die römischen Legionen. Varus selbst stürzte sich aus Verzweiflung in sein eigenes Schwert. Das war im Jahre 9 n. Chr. 5. Hermanns Andenken. Jahrhunderte lang feierten die Deutschen in ihren Liedern Hermann als ihren Befreier vom Römerjoche. Im Jahre 1875 wurde ihm bei Detmold ein großartiges Denkmal errichtet. 8. Die große Völkerwanderung (375—568). 1. Die Hunnen. Im Jahre 375 kam aus dem Innern Asiens ein wildes Reitervolk, die Hunnen. Sie überschritten die Wolga und fielen in Europa ein. Zuerst unterwarfen sie sich die Alanen zwischen Wolga und Don, dann verdrängten sie die Goten, die zu beiden Seiten des Dnjeper wohnten. Ein Volk warf sich nun auf das andere und verjagte es ans seinen Wohnsitzen oder unterjochte es, so daß fast alle europäischen Völker zur Wanderung gezwungen wurden. Die Hunnen streiften raubend, sengend und mordend von Land zu Land, bis sie sich endlich in den grasreichen Ebenen Ungarns niederließen. Hier hielten sie sich bei 50 Jahre ruhig. 2. König Attila. Um die Mitte des 5. Jahrhunderts gelang es dem Hunnenhäuptling Attila oder Etzel, alle Hunueustämme unter seiner Herrschaft zu vereinigen. Dann zog er mit mehr als einer halben Million Streiter von seinem Hoflager bei Ofen die Donau herauf und drang siegreich bis über den Rhein vor. All die herrlichen Städte, welche die Römer dort gebaut hatten, wie Straßburg, Speier, Worms, Mainz, Trier wurden verwüstet. Jenseits des Rheins stellten sich ihm die vereinigten Westgoten, Franken, Burgunder und Römer entgegen und zwangen ihn nach einer furchtbaren Schlacht bei Chalous an der Marne im Jahre 451 zum Rückzug. Als zwei Jahre darauf Attila starb, löste sich sein Reich auf. Die Hunnen aber wurden wieder zurückgetrieben und ließen sich in den Steppen an der Wolga nieder, wo sie sich unter anderen Nomydenvölkern verloren. 3. Die Deutschen. Die meisten deutschen Völkerschaften änderten zur Zeit der Völkerwanderung ihre Wohnsitze. Die Goten, welche ursprünglich an der Ostfee gewohnt hatten, waren schon vor dem Hunneneinfalle in das südliche Rußland eingewandert. Sif schieden sich in Ost- und Westgoten. Durch die Hutmen verdrängt, fluchteten die W esi- ch

2. Bilder aus der deutschen und bayerischen Geschichte - S. 8

1898 - Würzburg : Stuber
goten über die Donau, durchzogen unter ihrem König Alarich die griechische Halbinsel, wandten sich dann nach Italien und eroberten im Jahre 410 Rom. Nach Alarichs Plötzlichem Tode in Unteritalien (Cosenza am Buseuto) zogen sie in das südliche Gallien und gründeten dort das westgotische Reich mit der Hauptstadt Toulouse. Die Ostgoten kamen nach ihren Stammesbrüdern nach Italien, ließen sich daselbst dauernd nieder und machten sich unter ihrem König Theodorich zu Herren des Landes. Die Burgunder wanderten von ihren Wohnsitzen zwischen Oder und Weichsel in das westliche Gallien. Die Vandalen, die zwischen Elbe und Oder wohnten, eroberten Spanien, setzten dann nach Afrika über und gründeten dort an der Nordküste ein mächtiges Reich. Die Angelsachsen wandten sich von der Nordseeküste nach Britannien und gründeten dort sieben Königreiche. Die Langobarden kamen von der mittleren Elbe und ließen sich zuletzt in Oberitalien nieder. Ungefähr 200 Jahre dauerte es, bis die wandernden Völker wieder feste Wohnsitze hatten. 9. Folgen der Völkerwanderung. 1. Für die Ausgewanderten. Die ausgewanderten Germanen ließen sich namentlich in Italien, Spanien, Gallien und Britannien nieder. Diese Länder gehörten vorher zum römischen Reiche, und ihre Einwohner hatten römische Sprache, Sitteu und Gesetze. Die deutschen Eroberer aber nahmen Sprache und Sitte der neuen Heimat an und übten nur wenig Einfluß auf dieselben aus. Durch diese Vermischung entstanden die romanischen Sprachen, wie Italienisch, Spanisch und Französisch. Nur die Angelsachsen blieben in Britannien ihrer Sprache und Sitte getreu, daher auch die große Ähnlichkeit der englischen und deutscheu Sprache. 2. Für Deutschland. Von wichtigen Stämmen waren im nördlichen Deutschland noch vorhanden die Friesen und Sachsen, im mittleren die Franken, Hessen und Thüringer und im südlichen die Alemannen, Schwaben und Bayern. Bei diesen blieben Sprache und Sitten rein und uuvermischt erhalten. Selbst die Slaven, welche die verlassenen Gegenden zwischen Elbe und Weichsel besiedelten, nahmen, nachdem sie von den Deutschen unterworfen worden waren, Sitten und Sprache derselben an, wurden germanisiert. Die bürgerlichen Einrichtungen der Deutschen erlitten aber dnrch die Völkerwanderung manche

3. Bilder aus der deutschen und bayerischen Geschichte - S. 10

1898 - Würzburg : Stuber
— 10 — wurden nach Süden gedrängt, mußten ihr Land vom Main bis zur Murg au die Franken abtreten und Chlodwig als ihren Oberherrn anerkennen. Chlodwig ließ sich, treu seinem Gelöbnisse, bald darauf taufen, mit ihm 3000 vornehme Franken und in kurzer Zeit der größte Teil seines Volkes. 2. Eroberung des Maingebietes. Chlodwigs Sohn Theoderich besiegte im Jahre 531 die Thüringer und vereinigte einen Teil ihres Landes, das Maingebiet, mit dem Frankenreich. Viele Franken siedelten sich in dem eroberten Lande an, und seit der Zeit hieß dieser Länderstrich zwischen Rhön, Thüringerwald und Jura Ostfranken. Zu diesem gehörte also vornehmlich das heutige Unterfranken, das westliche Oberund Mittelfranken und das nördliche Württemberg. 3. Das Herzogtum Franken. Im 7. Jahrhundert brachen Avaren und Slaven in die ostfränkischen Lande ein, besetzten einen Teil derselben und suchten sich immer mehr auszubreiten. Zur Abwehr gegen diese Gefahr gab der Frankenkönig dem Maingebiet einen eigenen Herzog. Der erste war Radnls; er stammte aus einem edlen thüringischen Geschlechte. 11. Die Bayern (um 500). 1. Das Donauland unter den Römern. Die ältesten Bewohner Bayerns gehörten dem keltischen Volke an. Die Kelten wurden von Germanen verdrängt; doch schon nach kurzer Zeit, etwa um das Jahr 15 v. Chr., eroberten die Römer das Land. Sie legten daselbst viele feste Plätze an, aus denen später Städte entstanden, wie Augsburg, Regens* bnrg, Passan, Salzburg. Auch bauteu sie bewunderungswürdige Straßen und Brücken, großartige Bäder und prächtige Landhäuser. An der Grenze errichteten sie einen großen Wall, der meist in schnurgerader Richtung über Berge und Abgründe von der Donau (Kelheim) über Franken an den unteren Main (Miltenberg) bis Koblenz zog. In größeren Abständen waren starke Türme angebracht. Noch jetzt findet man allenthalben Reste davon. Später wurde dieses Wunderwerk Teufelsmauer genannt, weil man es für ein Werk des Bösen hielt. 2. Abzug der Römer. Als die Römer im 5. Jahrhundert von Feinden in Italien schwer bedrängt wurden, zogen sie ihre Besatzungen von den Donauländern zurück. In das verlassene Land brachen nun verschiedene Völkerschaften herein, verwüsteten das Land und zerstörten die herrlichen Bauten und Anlagen der Römer.

4. Leitfaden für den Geschichtsunterricht in Mittelschulen - S. 78

1877 - Würzburg : Stahel
gertd&ie mtber auf, legte ffentliche Gebude an, so da's Gohfeum fr Gladiatoren und Tierkmpfe, hob das Finanz;- Lehrerunb frte ^erst feste Gehalte fr Beamte und M seinem Sone Titus 79-81 n. Chr. bestieg ein warhaft edler Mensch den Thron, der jeden Tag, an dem er nichts Gutes getan, als verloren erachtete. In feine kurze Regierung fallen verhltnis- ? mn9tlu-lfanl:: ^ 79 " die durch den jngeren Plinius beschriebene Berschuttung der Städte Hereulanum Pompeji und Stabia, wobei auch der ltere Plinius das Leben der-lor, indem er bei Beobachtung des Ausbruchs durch den Qualm des Vesuvs erstickt wurde; ferner eine Rom verheerende Pest und Feuersbrunst. Hier fand Titus reiche Gelegenheit, zu beweisen, dass er lhm beigelegten Ehrentitel: Liebling und Wonne des Menschengeschlechts!" verdtene.j ' Domitian 8196 n. Chr., der jngere Bruder des Titus, war ein vollendeter, nur auf rohe Gensse bedachter Despot, unter dem das Spionenwesen wider auskam und das Foltern und Morden kein Ende nehmen wollte, besonders in Beziehung auf die armen Christen. Agricola, Schwiegervater des Taeitus, vollendete 84 n. Chr. die Eroberung von Britannien; dagegen endete der unter der persnlichen Leitung des Kaisers unternommene Feldzug gegen die Katten, Darier und Markomannen mit einem fr Domitian schimpf-lichen Frieden. Um aber doch Triumphe feiern zu knnen, lie er Sklaven tte Germanen kleiden und durch die Straen Rom's fren. Er wurde auf Anstiften feiner Gemalin ermordet, und mit ibm endete fein Geschlecht. Der milde Nerva 96-98 n. Chr. verbot die Christenverfolgungen, lie alle unschuldig Gefangenen frei, verbesserte das Rechtswesen und adoptirte den Spanier Trajanus, da er die Notwendigkeit erkannt hatte, sich auf einen tchtigen General zu sttzen. Illpius Trajan 98117 n. Chr., der Beste" genannt, war gleich groß als Regent, Feldherr und Mensch. Dieser erste aus der Provinz genommene Kaiser stellte die Verfassung wider her, hob das Ansehen des Senats und das Unterrichtswesen (grndete in Rom die Ulpische Bibliothek) frderte den Verkehr durch Anlegung guter Straen, Kanle und Brcken und durch Einfrung von Posten und war, was ihm sehr znm Ruhme gereicht, ein treuer Freund und Beschtzer des Tacitus und des Redners Plinius des Jngeren (Panegyrikns, Lobrede). Unter ihm waren die Waffen der Rmer wider allenthalben siegreich, so gegen die Parth er, Araber, Dacier (in der Wallachei und Siebenbrgen) und Katten, denen er das Land an der oberen Donau, dem oberen Rhein und dem unteren Main, die Zehntlande, abnahm. Fr seine Verdienste um das Vaterland errichtete ihm das rmische Volk die 35 m. hohe Trajan'ssule mit des Kaisers Kolosfalstawe und in Zukunft rief man beim Regierungsantritte jedem Kaiser zu: Herrsche glcklicher als August, besser als Trajan!"

5. Leitfaden für den Geschichtsunterricht in Mittelschulen - S. 80

1877 - Würzburg : Stahel
lichen Frieden erkaufte, beginnt die Reihe der schlechten Kaiser; denn da kein Erbfolgegesetz bestand, vergaben jetzt die Prtorianer den Thron an den Meistbietenden, wobei selbstverstndlich auf Befhigung und Charakter gar nicht mehr geachtet wurde. So erhielt z. B. Didus Julianus die Kaiserwrde um 18 Millionen Mark zugeschlagen. Gegen diese Schmach erhoben sich die in den Provinzen stehenden Legionen und walten ihre Feld Herrn zu Imperatoren; doch konnte sich unter diesen nur Septimus Severus 193211 n. Chr. behaupten, der, obgleich ein Mann von rauhen Sitten, doch ein Freund wissenschaftlicher Ttigkeit war. Ihm folgte sein unmenschlicher Son Caracalla, der 20000 Rmer ermorden lie, darunter seinen Bruder @eta. Der nach kurzer Zwischenregierung von den Soldaten gewlte 14jrige Knabe Heliogabalus 218222 n. Chr. war unbedingt der elendeste aller rmischen Kaiser: er ernannte gleich Caligula sein Lieblingspferd zum Cousul, ging auf Gold- und Silberstaub spazieren, trug wegen seiner Mutter Weiberkleider, schuf ihr zu Liebe einen Weibersenat und verlieh an Tnzer und Kutscher die hchsten Statsmter. Er wurde schlielich wie ein Vieh totgeschlagen. Sein Vetter Alexander Severus 222235 n. Chr. war ein redlicher Fürst, der das Reich vor-trefflich regierte und unter dem Beirate des berhmten Rechts-gelehrten Ulpian strenge Rechtspflege bte. Trotzdem vermochte er dem allgemeinen Verderben nicht mehr zu steuern. In Folge seiner Unterredungen mit dem Kirchenschriftsteller Origenes gewrte er den Christen Duldung, worauf diese seine lreuesten und opferwilligsten Untertanen wurden. Aber im Kampfe mit den Neupersern in Asien und mit den Alemannen am Rhein war er unglcklich. Er wurde von seinen aufstndischen Truppen erschlagen. Die zuerst den Seleucideu, dann den Parthern unterworfenen Perser machten sich unter Ardschir, dem angeblich von Darius abstammenden Sone des Soldaten Sassan, von den Parthern unabhngig, worauf 226 it. Chr. das auch den Rmern feindliche neupersische Reich der Safsaniden entstund, welches sich bis 651 n. Chr. erhielt, allwo es die Beute der Araber wurde. Vlkerbewegungen. Germanische Vlkerbndnisse um 200 n. Chr. 55. Immer hufig er und gefrlicher wurden die Einflle der Germanen in die rmischen Provinzen, namentlich als sich um 200 u. Chr. die meisten germanischen Stmme zu Vlker-bndnissen oder Kriegsgenossenschaften, den ersten Spuren inniger und dauernder Vereinigung, zusammenschlssen. Der Bund der Sueven, wegen seiner Mischung mit noch anderen germanischen Vlkerbestandteilen auch Alenmnnenbnnd genannt, besa

6. Leitfaden für den Geschichtsunterricht in Mittelschulen - S. 85

1877 - Würzburg : Stahel
85 Die letzte Zeit des westrmischen Reiches. Vlkerwanderung. 57. Die Kaiser vermochten die immer hufiger werdenden Beunruhigungen der Grenzen des rmischen Reiches nicht mehr zu verhindern, ja bei einem allgemeinen Sturme gotisch-germanischer Völker erlag selbst der tapfere Decius 249251 n. Chr., worauf groe Verwirrung im Reiche herrschte, bis es endlich dem Kaiser Aurelian 270275 n. Chr. gelang, die ermatten wider der Donau und Rhein zurckzutreiben, die Neuperser zu be-siegen und das von der Knigin Zenobia beherrschte palnt^rische Reich zu zerstren Taten, die ihm den Titel Widerhersteller des rmischen Reiches" eintrugen. Da aber seine Nachfolger, von denen Probus die rmischen Zehntlande in Deutschland durch weitere Verschanzungen zu sichern suchte, dem erneuerten Anprall der Feinde gegenber sich nicht gewachsen zeigten, so nahm Diocletian 284305 n. Chr., unter welchem die letzte und zugleich heftigste Verfolgung der Christen statthatte, einige Mitregenten an, ein Beispiel, das nun viele Kaiser zum Schaden des rmischen Reiches nachamten. Constantin d. Gr. 306337 n. Chr. erledigte sich seiner fnf Mit-kaiser erst nach langwierigen Kmpfen, stellte 324 n. Chr. bieranf die Einheit des Reiches wider her, erklrte das Christentum Zur Statsreligion und wurde der eifrigste Verfechter der auf der Kirchenversammlung zu Nica in Kleinasien 325 n. Chr. (veranlasst durch den Streit der Geistlichen Anus und Athanasius) aufgestellten Lehr-begriffe. Um sich den heidnischen Eindrcken der bisherigen Reichs-Hauptstadt gnzlich zu entziehen, verlegte er 330 it. Chr. seine Residenz nach Byzanz, das dann nach ihm Konstantinopel genannt wrbe. Constantin b. G. hatte gehofft, es werbe durch das Christentum neues Leben in das erstarrte, gesunkene Reich kommen, hatte sich aber getauscht. Die Rmer waren schon zu sehr verberbt, und die Kirche selbst hatte, seitbem sie reich und mchtig wurde, die Verfolgungen aber nachlieen, an innerer Kraft verloren und war von der Einfachheit und Reinheit der ersten Jarhunderte schon ziemlich weit ent-fernt. Daher widmeten sich manche Geister stiller Selbstbetrachtung, so die Einsiedler Paul von Theben, Antonius und Pachomius, welcher letztere zalreiche Schuler hatte. Hier sind die ersten Anfnge der Kloster zu suchen. Conswntins, der Son des Constantin, kmpfte zuerst mit seinen zwei Brdern um die Alleinherrschaft und dann gegen die Neuperser, aber ebenso erfolglos wie Julian 361363 n. Chr., der Retter Galliey's, welcher wider zum Heidentume zurckkehrte und schlielich in einem Gefechte gegen die Perser fiel. Unter dem Kaiser Valens 364378 n. Chr. begann die Vlkerwanderung 375 n. Chr., welche groe Vernderungen in der alten Welt hervorrief. Vom uersten Osten unseres Erdteils wlzte sie sich.

7. Leitfaden für den Geschichtsunterricht in Mittelschulen - S. 87

1877 - Würzburg : Stahel
87 Honorius, als Alarich 409 n. Chr. wirklich vor Rom stand, dasselbe Mittel, indem er alles Gold und Silber und alle Sklaven, germanischer Abkunft auslieferte. Altmtf) zog ab, erschien aber bereits 410 n. Chr. wider und erstrmte und plnderte Rom, das seit 389 v. Chr. keinen Feind mehr innerhalb seiner Mauern gesehen hatte. Hierauf wollte Alarich auch teilten und Afrika erobern, starb aber bei Cosenza in Unteritalien und liegt im Flusse Busento begraben. Sein Schwager und Nachfolger Athauls zog dann nach Gallien und Nordspanien, grndete 412 n. Chr. das westgotische Reich mit der Hauptstadt Toulouse und verschwgerte sich durch Heirat der Placida mit dem Kaiser Honorius. Spter breiteten sich die Westgoten noch weiter nach Sden ans, machten Toledo zu ihrer Hauptstadt und verdrngten die Wandalen, welche nun 429 n. Chr. unter Geiserich in Nordafrika ein mchtiges Reich mit der Hauptstadt Karthago grndeten 429534 n. Chr.. - Damals regierte der Son der Placida, Balentinian Iii. 424455 n. Chr., unter welchem 449 n. Chr. auch Britannien an die Angeln, Sachsen und Juten verloren ging. Diese Volksstmme waren aus den Gegenden zwischen der Ost- und Nordsee unter Hengist und Horst den Briten gegen die Picten und Scoten zu Hilfe gezogen, schlugen diese bei St am fort und grndeten die sieben angel-schsischen Knigreiche (Heptarchie), welche erst 827 durch Egbert unter dem Namen England" vereinigt wurden. Auch die Hunnen regten sich wider. Sie waren 444 n. Chr. durch Attila, der sich selbst Etzel", d.i. Gottesgeisel, nannte, geeinigt worden, hatten die Donau berschritten, durch mehrere Siege den ostrmischen Kaiser Theodosius Ii. zinspflichtig gemacht und waren dann (von Geiserich, der einen Angriff der vereinigten Westrmer und Westgoten befrchtete, aufgemuntert) weiter gegen Westen gezogen. Attila forderte von Valennian Iii. die Hand der kaiserlichen Schwester Honoria und die Halste des Westreichs als Mitgift. Da ihm beides verweigert wurde, so setzte er seinen durch Blut und Rauchwolken bezeichneten Weg nach Gallien fort. Hier aber vereinigten sich die Rmer unter dem Goten Aetius mit den Westgoten unter Theod orich, den Burgundern, den Franken und anderen Vlkerschaften. Sie alle hatte die aerneinsame Not geeint, und so erfochten sie auch 451 n. Chr. bei Chalons an der Marne der Attila einen gewaltigen Sieg, nach welchem die Kraft der Hunnen fr immer gebrochen war. Von Rachsucht erfllt, unternahm nun Attila 452 n. Chr. einen Zug nach Italien, eroberte und zerstrte Aquilsa, dessen Bewoner sich iit die Lagunen des adriatischen Meeres flchteten und Venedig grndeten, und wendete sich hierauf gegen Rom. Aber durch Krankheiten in seinem Heere und den Papst Leo bewogen derselbe soll ihm das Schicksal des Erorberers Alarich vor-gesrt und daran die Mitteilung geknpft haben, dass jeden Eroberer Rom's ein baldiges Ende treffe , kehrte er wider nach Pannonien zurck. Hier starb er schon 454 n. Chr. am Blut strze und wurde

8. Leitfaden für den Geschichtsunterricht in Mittelschulen - S. 88

1877 - Würzburg : Stahel
m emem dreifachen Sarge begraben. Damit verfiel die Herrschaft der Hunnen, welche sich widerin die Steppen Sdruland's verloren und Pannonien den Ostgoten berlieen. Nachdem Aetius durch Valentinian mit eigener Hand erstochen worden war, fiel dieser selbst auf Anstiften des Senators Petro-nlus Maximus, dem nun die annngslose Kaiserin-Witwe Eudoxia d:e Hand reichte. Da ihr indessen Maximus seine Mitschuld an dem Tode ihres ersten Gemals entdeckte, sann sie auf Rache. Sie rief den finsteren Vandalenknig Geiserich herbei, der Rom 455 n. Chr. 12 Taae lang plndern und die schnsten Kunstdenkmler mutwillig zu Grunde richten lie (Vandalismus"); doch hielt er auf die ^canung des rmischen Bischofs Leo hin seine Leute von Mord und Brand zurck. Der Kronendieb Petronius Maximus fiel wrend der Plnderung durch die Satelliten der Kaiserin. Nachdem die Sandalen wider abgezogen waren, der Sueve Ricimer dreimal den Thron nach Belieben besetzt und der Feldherr Orestes seinen Son Romulus Augustulus zum Kaiser gemacht, hatte, erschien 476 n. Chr. der ger-manische Heerknig Odvaker mit Herulern, Rugiern, Schyren und Tur-cilmgern in Rom. strzte den schwachen Kaiser, und damit horte das westrmische Reich auf. Bildung weiterer Staten. 58. Doch auch Odoaker, obwol seit 480 n. Chr. vom ostrmiscken Hofe unabhngig, konnte sich nicht halten, da der oft rmische Kaiser Zeno, dem die Ostgoten gefrliche nrdliche Nachbarn waren, ihren jungen, heldenmtigen König Theodorich aufforderte, sich in Italien ein Reich zu grnden. Sofortbrach erauch dorthin aufschlug Odo-aker bei Aquilea und Verona (daher Dietrich von Bern"), ttete denselben nach der Einnahme von Ravenna und wurde der Begrnder des ostgotischen Reiches 493-555 n. Chr., das sich der Italien hinaus bis zur Donau erstreckte. Der Arianische König behandelte anfangs die Goten und Rmer mit gleicher Gerechtigkeit, sorgte fr Erhaltung des Friedens und frderte Ackerbau, Handel, Gewerbe, Knste und Wissen-schasten. Gegen das Ende seiner Regierung aber wnte er sich von Hochverrtern umgeben und befleckte deshalb sein Leben durch grausame Hinrichtungen. Nach seinem Tode 526 n. Chr. wurden die Ostgoten von den Ostrmern bedrngt, gegen die sie sich zuletzt nicht mehr zu halten vermochten. Der Ostrmer Justinian nmlich verfolgte wider die Plne der krftigsten Kaiser, und von dem Gedanken beseelt, dass ein tat, einekirche, ein Gesetz diewelt beherrschen sollte, beauftragte er den Feldherrn Belisar, die Arianischen Staten der Vandalen und Ostgoten zu erobern. Dieser zerstrte denn auch

9. Leitfaden für den Geschichtsunterricht in Mittelschulen - S. 63

1877 - Würzburg : Stahel
68 rufe: Feiles Rom, wer auf dich bieten wollte!" Das ihm folgende Heer liejugurtha umzingeln und durch's Joch gehen 110 v. Chr. Als aber der unbestechliche Metellus erschien, wurde er geschlagen und mufste zu seinem Schwiegervater Bocckus nach Mauritanien fliehen. Doch der plebejische Consul Cajns Marius wusste Metellus um die Lorberen des Siegs zu bringen. Dieser tapfere, aber ehrgeizige und ungebildete Bauernfon aus Arpinum verleumdete nmlich den stolzen Rmer und gelangte fo zum Consulat und Oberbefehl 107 v. Chr. Er eroberte ganz Numidien; aber um den eigentlichen Triumph brachte ihn der gleichfalls tapfere und ehrgeizige, aber fein gebildete-Patricier Cornelius Sulla, dem es gelang, den treulosen Bocchus" zur Auslieferung Jugurtha's zu bewegen 106 v. Chr. Derselbe mufste hierauf in einem Kerker des Kapitol's im kulen Badgemach" verhungern. Krieg mit dm Cimbern und Teutonen 113101 v. Chr. Bundesgenossenkrieg 9189 v. Chr. 43. Wrend des Ingurthinischen Kriegs wurde Rom auch an seiner Nordgrenze bedroht. Hier hatten sich mehrere nordschsifche Ger-manenftarnme, die Cimbern und Teutonen, eingefunden, um sich bessere Won- und Weidepltze zu erobern. Sie erschienen mit Weib und Kind und aller Habe, hatten mannshohe Schilde, lange, zweischneidige Schwerter, gewaltige Streitkolben und ihre riesigen, im Tierfelle gekleideten, durch starke Eifenpanzer geschtzten Gestalten flten solchen Schrecken ein, dass ihnen selbst die kriegerischen Rmer anfnglich nirgends Stand hielten. Zuerst erlitt 113 v. Chr. der rmische Consul Papirius Curbo bei Roreja in Krnthen eine groe Niederlage, worauf die nordischen Germanen die Alpen in ost-westlicher Richtung durch-zogen und sich auf diesem Zuge mit den Ambronen verbanden. Ingallien schlugen sie rasch nach einander vier weitere consnla-rifche Heere, so bei Genf 107 v. Chr., an der Rhone 105 v. Chr.. Dort fiel der Consul Cassius Longinus, der Rest des rmischen Heeres aber musste durch's Joch gehen; hier war die Niederlage so entsetzlich, dass von 80000 Kriegsmnnern und 40000 Trossknechten nur etliche und zehn Italien widersahen. Die Bestrzung (cimbrischer Schreck") war allgemein; denn die Rmer glaubten, die Barbaren wren bereits auf dem Wege nach ihrer Hauptstadt, und zum ersten Male bewarb sich niemand um das Consulat. In dieser Not erhielt der Plebejer Cajus Marius diese hohe Wrde und bekleidete sie dann dreimal hinter einander. Nachdem er ein in der Eile zusammengerafftes, aus Sklaven und Fremd-lingen bestehendes Heer an Mannszucht und an den Anblick der Feinde gewnt, biefe aber durch fein Zaudern der feine waren Absichten ge-

10. Leitfaden für den Geschichtsunterricht in Mittelschulen - S. 81

1877 - Würzburg : Stahel
81 bald oas von den Vogesen und Alpen und von dem Lech, der Warnitz, der Jaxt und dem Neckar umschlossene Land und suchte dasrmische Reich durch Raub- und Beutezge schwer heim. Der Bund der Franken, die sich nrdlich von den Alemannen am Mittel- und Niederrhein bis zur Nordsee ausgebreitet hatten, war ein Gemisch von Sueveu (Kalten) und Sachsen (Sigambrer). Sie wollten freie, franke Leute sein daher der Name , teilten sich in die Ostfranken oder Ripuarier mit der Hauptstadt Cln und in die Westfranken oder Salier mit der Hauptstadt Cambray und waren ebenso beutelustig wie ihre Nachbarn sdlich des Neckar's. Der Bund der Sachsen bestand aus smtlichen stlich von den Franken wonenden sajsnchen Vlkerschaften, deren vornehmste das tapfere Cheruskervolk am Harz war. Die Sachsen wurden dem Rmerreiche besonders zu Wasser gefrlich, da sie kne Seefarer waren und mit ihren kleinen, beweglichen Schiffen sich zum Zwecke der Plnde-rung tief in die rmischen Kstenlnder hineinwagten. Der Bund der Goten endlich, die ursprnglich an der Ostsee, Oder und Weichsel gewont hatten, dann aber nach Sden an die Grenzen des Rmerreiches wanderten, zerfiel wider in den Ost- und West-gotenbnnd und umfasste die gebildetsten germanischen Vlker-schaften. Zu ihnen drang zuerst das Licht des Christentums, ja der Arianische Gotenbischof Illfilas bersetzte schon im 4. Jarhun-dert die Bibel in die gotische Sprache. Zu den Goten gehrten auch die Vandalen und Burgunder ferner die Hernler, Rugier, Schoren und Turcilinger, welch' letztere Stmmegruppe den altbayen-schert Provinzen ebenso ntzlich, wie dem rmischen Reiche verderblich wurde ( 57 u. 58). Das Volk der Germanen. 56. Da die alten Germanen in den Europa jarhundertelang erschtternden Vlkerbewegungen die Hauptrolle spielten, so drfte schon hier eine allgemeine Betrachtung ihrer Eigenschaften, ihrer Sitten und ihrer Religion angezeigt sein. Die teils links vom Rhein in Kleingermanien, Germania cis-rhenania, teils auf der rechten Rheinseite in Grogermanien, Germania magna, wonenden Völker wurden kurzweg Germanen", d. h. Berg-oder Waldmnner, benannt. Sie selbst nannten sich mit ihrem Stam-mesnamen; die Benennung Deutsche" aber kommt von der Sprache und erscheint erst am Ansauge des 9. Jarhuuderts in Urkunden. Die Germanen unterschieden sich von andern Vlkern sowol nach ihren krperlichen als nach ihren geistigen Eigenschaften. Sie hatten einen starken Krperbau, weie Haut, blonde, schlichte Hare, blaue, feuerige Augen, aus denen ein klarer, mit trefflichen Anlagen ausgestatteter Geist blickte. Besonders zeich-nete sie Mut und Tapferkeit, Vaterlandsliebe und Reli-giositt aus. Fick, Settfaben.
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