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1. Geschichtsbüchlein für Volksschüler - S. 7

1877 - Düsseldorf : Schwann
— 7 — ufib kehrten zurück. Attila starb bald darauf. Von den Völkerschaften Deutschlands gingen die Vandalen und Sueven nach Spanien, die Vandalen später noch nach Afrika, wo sie ein Reich gründeten, welches aber nur 100 Jahre bestand. (Geiserich, Gelimer.) Die Burgunder ließen sich am Oberrhein und an der Rhone nieder; Angeln, Sachsen und Juten wanderten nach Britannien. Die Ostgothen zogen gegen 500 n. Chr. nach Italien und gründeten dort ein Reich, welches von einem andern deutschen Stamme, den Langobarden, 568 zerstört wurde. Das Reich der Longobarden fand 774 durch Karl den Großen seinen Untergang. — In Folge der Völkerwanderung brach auch das große römische Reich zusammen. 4. Chlodwig. Chlodwig war ein König der Franken. Diese waren ein deutscher Volksstamm, der am Niederrhein wohnte und sich während der Völkerwanderung nach Gallien ausbreitete. Sie theilten sich in salische und ripuarische Franken. Chlodwig unterwarf mit Mord und Hinterlist alle Franken seiner Herrschaft und wurde der Gründer eines großen Reiches, des Frankenreiches. Er eroberte den letzten Rest des alten Römerreiches in Gallien durch die Schlacht bei Soissons (486) und unterwarf die Allemannen und Burgunder. In der Schlacht bei Zülpich (496) gegen die Allemannen gelobte er Christ zu werden. Er hielt auch sein Versprechen, änderte aber seine Gesinnung nicht. Chlodwig regierte von 481—511. Er und seine Nachkommen hießen nach Chlodwigs Großvater Meroväus die Merovinger. 5. Muhamed. Muhamed ist der Stifter des Islams, der muhame-danischen Religion. Er wurde um das Jahre 570 zu Mekka in Arabien geboren und in der heidnischen Religion seines Volkes erzogen. Auf seinen vielfachen Reisen lernte er die Religion der Christen und der Juden kennen und kam auf den Gedanken, der Stifter einer neuen, bessern Lehre zu werden. Er gab sich für einen Gesandten Gottes aus und fing an, öffentlich zu lehren, wurde aber von Mekka vertrieben und floh nach Medina. Diese Flucht heißt Hedschra, das Jahr derselben, 622, ist der Ansang der muhamedanischen /

2. Geschichtsbüchlein für Volksschüler - S. 6

1877 - Düsseldorf : Schwann
— 6 — verkündeten. — Die Haupttugenden der alten Deutschen waren Gastfreundschaft und Treue, ihre Hauptfehler Trunk-und Spielsucht. 2. Arminius (Hermann). Zur Zeit der Geburt Christi beherrschten die Römer fast die ganze bekannte Erde. Sie versuchten auch Deutschland zu erobern. Drusus und Tiberius, römische Feldherren, unternahmen mehrere Kriegszüge gegen die Deutschen; sie konnten aber das Land nicht dauernd unterwerfen. Nach ihnen ging Varus mit einem Heere nach Deutschland und schlug an der Weser sein Lager auf. Er behandelte die Deutschen wie ein unterjochtes Volk. Das aber ertrugen diese nicht. Sie erhoben sich unter dem Cheruskerfürsten Arminius und vernichteten das ganze Heer des Varus in einer furchtbaren, dreitägigen Schlacht im Teutoburger Walde (9 n. Chr.). Deutschland war und blieb frei. Dem tapfern Befreier seines Vaterlandes hat unsere Zeit ein prächtiges Denkmal im Teutoburger Walde gesetzt. 3. Die Völkerwanderung. Im vierten Jahrhundert nach Christus entstand eine große Bewegung in Europa. Viele Völker verließen ihre bisherigen Wohnsitze und wanderten aus, um sich eine neue Heimath zu suchen. Den Anfang machten die Hunnen. Sie kamen im Jahre 375 n. Chr. aus dem mittleren Asien und brachen in Europa ein. Damals wohnten die deutschen Stamme der Gothen zu beiden Seiten des Dniepr. Die Ostgothen wurden von den Hunnen aus ihrem Lande verjagt und flohen zu den Westgothen, diese wiederum in's römische Reich, während die Hunnen nach Ungarn wanderten und sich dort niederließen. Die Westgothen brachen nach einigen Jahren unter ihrem tapfern König Alarich wieder auf, durchzogen Griechenland und Italien und ließen sich endlich zu beiden Seiten der Pyrenäen nieder. Dort gründeten sie ein westgothisches Reich, welches im Jahre 711 von den Arabern zerstört wurde. — Im 5. Jahrhundert erhoben sich die Hunnen abermals unter Attila, zogen alles verwüstend an den Rhein und drangen in Gallien ein. Sie wurden aber bei Chalons an der Marne 451 geschlagen

3. Deutsche Geschichte im Mittelalter - S. 19

1917 - Düsseldorf : Schwann
19 Immer neue Scharen brachen mit Weib und Kind, mit Karren und Vieh, Sippe an Sippe, der diegrenzen: die Zeit war gekommen, da die Herrschaft ganz an die Germanen berging. 25. Die Hunnen. Einen mchtigen Ansto erhielt die Be-wegnng der germanischen Völker durch den Einbruch der 07^ Hunnen in Europa. Sie kamen aus den Steppen der Mongolei und waren ein Reitervolk, wie die Kosaken. Ihr Auf-treten erregte Entsetzen unter den Menschen. Mit ihrem gedrungenen, festen Gliederbau und starken Nacken", so schildert sie ein Zeitgenosse, gleichen sie roh behauenen Holzfiguren, wie man sie an Brckengelndern sieht, und bei ihrem ungeheuerlichen Aussehen mchte man sie fr wilde Tiere halten. Ihre Lebensart ist wild und rauh Bei der Zubereitung ihrer Speisen gebrauchen sie weder Feuer noch Gewrz. Sie leben von den Wurzeln wildwachsender Pflanzen und von dem halbrohen Fleische aller mglichen Tiere, das sie auf dem Rcken der Pferde mrbe reiten. An ihre hlichen, aber aus-dauernden Pferde sind sie wie angewachsen; Tag und Nacht leben sie auf ihnen. Dort kaufen und verkaufen sie, dort essen und trinken, dort schlafen und trumen sie, indem sie sich vornber auf den Hals des Rosses beugen. Ohne feste Wohnsitze, ohne Obdach, ohne Gesetz und Recht schweifen sie mit ihren Karren, die mit Fellen berzogen sind, umher. Die Karren sind die Wohnungen ihrer schmutzigen Weiber; dort weben die Weiber die groben Kleider, dort ziehen sie die Kinder auf, bis sie erwachsen sind." Vor dem furchtbaren Anpralle dieses Volkes, das wie ein Geschlecht von Teufeln im Abendlande erschien, erlagen die O st -g 0 t e n am Schwarzen Meer; ihr hundertjhriger König Ermanarich gab sich verzweifelt den Tod, um die Schmach der Seinigen nicht zu berleben. 26. larich. Den Hunnen ausweichend, erbaten die W e st -g 0 t e n Aufnahme in das rmische Reich. Sie wurde ihnen gewhrt, und auf Flen und in ausgehhlten Baumstmmen setzte das be-drngte Volk der die hochgehende Donau. Im heutigen Bulgarien fand es neue Wohnsitze. Aber die Bedrckung durch die kaiserlichen Beamten trieb die Ansiedler bald zu den Waffen; in einer Schlacht beiadrianpel, 378, besiegten sie den Kaiser Valens, der verwundet und hilflos in einer Bauernhtte verbrannte. Sein Nach-folger Theodsius mute den Frieden erkaufen. Um das Reich besser gegen den Ansturm der Barbarenvlker schtzen zu knnen, teilte Theodosius es kurz vor seinem Tod qqjx in eine v st - und eine we st rmische Hlfte. Zu jener djj Zeit nun erhoben die Westgoten einen ihrer vornehmen Jnglinge, A l a r i ch , d. h. Allherrscher, mit Namen, als Heerknig auf den 2*

4. Deutsche Geschichte im Mittelalter - S. 23

1917 - Düsseldorf : Schwann
23 Gerade ein Vierteljahrhundert nach der Hunnenschlacht auf den katalaunischen Feldern strzte es vllig zusammen., Germanische Sldner hatten den morschen Kaiserthron bislang gesttzt. Als der junge Kaiser R6mulus, zubenannt Augstulus, d. h. das Kaiserlein, ihnen das geforderte Ackerland in Italien verweigerte, emprten sie sich und erhoben ihren Befehlshaber O d o & f a r auf den Schild. Als gemeiner Sldner, mit Tierfellen bekleidet, war der reckenhafte Mann einst aus seiner Heimat im Donaulande geschieden: als König von Italien" begrten ihn jetzt seine Germanen. Er verwies den siebzehnjhrigen Romulus auf ein Landgut und siedelte seine ryn Soldtruppen der ganz Italien an. rtfu Das war das Ende der tausendjhrigen Rmerherrschaft in Italien: eine neue Zeit, das Mittelalter, hatte begonnen. 34. Thederich. Schon nach einem halben Menschenalter strzte Odoakars Sldnermacht wieder zusammen. Unter den O st g o t e n , die nach dem Ende der Hunnen-Herrschaft an der mittleren Donau saen, lebte damals ein vornehmer Jngling, namens Theoderich oder Dietrich, d. h. Volksfrst. Zehn Jahre hatte er als Geisel in Konstantinopel verbracht. Ihn hoben die Gotenkrieger auf den Schild. Er fhrte sein Volk durch die Alpentler nach dem begehrten Italien und schlug den Odoakar ent-scheidend bei V e r 6 n a. In der Sage heit er daher Dietrich von Bern = Verona. Odoakar ergab sich in dem belagerten Ravenna; bei einem Gastmahle ttete Theoderich ihn treulos mit eigener Hand, 493. Diese Blutschuld hat das Herrscherleben des Gotenknigs schwer belastet. Ein ganzes Menschenalter regierte Theoderich als König der Goten und der Rmer". Seine Stammesgenossen, denen er ein Drittel des italischen Ackerlandes berwies, bildeten das Heer; die Rmer dagegen, die ihr eigenes Recht behielten, saen in der Ver-waltung, trieben Handel und pflegten die Knste des brgerlichen Lebens. Fremd standen beide Bevlkerungsteile einander gegen-ber. Ihre Verschmelzung wollte dem Könige, dem sie sehr am Herzen lag, nicht gelingen, denn die Rmer waren Katholiken, die Goten Arianer, beide auch durch Sprache und Sitte getrennt. Unter den germanischen Fürsten erfreute sich Theoderich eines groen Ansehens; wie ihr Oberhaupt verehrten sie ihn. In seiner Haupt-ftabt Ravertna, die er mit noch erhaltenen Bauwerken, namentlich einem gewaltigen Grabmal fr sich selber, schmckte, starb er im Jahre 526. 35. Der Untergang der Bandalen. Ein Jahr nach Theoderichs Tode bestieg den Kaiserthron des ostrmischen Reiches der junge I u st i n i n , dessen Gemahlin Theodora angeblich die Tochter eines Brenfhrers war.

5. Deutsche Geschichte im Mittelalter - S. 25

1917 - Düsseldorf : Schwann
25 In der Trunkenheit zwang er einst die Knigin, aus dem Schdel ihres Vaters Wein zu trinken. Da lie Rosamunde racheglhend ihren Gemahl durch gedungene Mrder erschlagen. Von der festen Hauptstadt Pavia aus verbreiteten die Langobardenknige ihre Herrschaft der ganz Mittelitalien und einem Teil des Sdens. Allmhlich gewhnte sich das barbarische Volk an mildere Sitten, und mit der Wiederkehr staatlicher Ordnung gelangte das verwstete italische Land zu neuer Kraft. Eine christliche Knigin, die bayrische Frstentochter Theudelmde, fhrte die Langobarden um das Jahr 600 dem katholischen Christentum zu. Nach der berlieferung stammt von ihr die noch erhaltene Eiserne Krone, deren innerer Reif aus einem Nagel vom Kreuze des Erlsers geschmiedet sein soll. Zweihundert Jahre, bis auf Karl den Groen, hatte das Reich der Langobarden Bestand. Ihr Andenken lebt fort in dem Namen der Lombardei. Die Bewohner dieses oberitalischen Landes, die Nachkommen der alten Langobarden, bilden noch heute den krftigsten Teil der Bevlkerung Italiens. 38. In einer Rmerstadt der Wanderzeit. Wie furchtbar die groe Wanderzeit die Bevlkerung des Rmerreiches heimgesucht hat, zeigt uns etwa das Bild einer verfallenen Rheinstadt des fnften Jahrhunderts. In Trmmern liegt die ehemals blhende Ansiedluug da; sie ist zum elenden Dorfe geworden. Eingestrzte Bogenhallen und zerborstene Gewlbe, Reste von Amphitheater und Bdern, zwischen denen Buschwerk und Unkraut wuchern, starren uns an. Nur die wuchtige Wasserleitung ist unversehrt; ihrer bedurften die wandernden Scharen, und darum blieb sie verschont. Hie und da steigt der Rauch von bewohnten Husern empor. Hndlerbuden und frnkische Bauernhtten liegen regellos zwischen den Trmmern. Auf einer Anhhe ragt ein rohes, strohgedecktes Steinhaus empor, der Sitz eines Germanenfrsten; die Steine sind aus einem rmischen Tempel gebrochen. Am Rheinufer erhebt sich auf Pfhlen der rohgezimmerte Holzbau einer christlichen Kirche. Die Straen sind ihres herrlichen Basaltpflasters, des einstigen Stolzes der Rmerstadt, beraubt. Auf ihnen begegnen uns breitschultrige Frankenkrieger mit ihrer Streitaxt an der Seite und barfige, in Linnen gekleidete Weiber, armselige rmische Handwerker, denen man die Unfreiheit ansieht, und struppige keltische Hndler. Von sdlndischen Sklaven geleitet, zieht ein blonder Frstensohn hoch zu Rotz mit Gefolge in die Trmmerstadt eine neue Zeit ist im Entstehen.

6. Deutsche Geschichte im Mittelalter - S. 33

1917 - Düsseldorf : Schwann
33 selbst wiederholte die Salbung in Paris, als er bald darauf bei Pipin persnlich Hilfe gegen die Langobarden suchte, und ernannte ihn zum Schutzherrn von Rom. Pipin zog zweimal mit seinen Frankenkriegern der die Alpen und demtigte die Bedrnger des ppstlichen Stuhles. Er schenkte ihm ein Landgebiet, das er den Langobarden entrissen hatte, und legte so den Grund zum Kirchen st aate. Das Hervortreten der Kirche lenkt jetzt unsern Blick auf das C h r i st e n t u m bei den Germanen. Das Christentum bei den Germanen. 50* Die frheste Verbreitung. Die Lehre Christi fand ver-einzelt schon im zweiten Jahrhundert an der Donau und am Rhein durch rmische Hndler, Soldaten und Sklaven Verbreitung. Am Ende dieses Jahrhunderts war bereits Trier der Sitz eines Bistums, bald darauf C l n. Als das westrmische Reich in Trmmer ging, wirkte mit glnzendem Erfolge der aus Italien stammende S e v e -rin als Apostel in den Donaulndern; von ihm gesegnet, war der junge Odoakar einst der die Alpen nach Italien gezogen. Die o st germanischen Stmme nahmen in der Vlkerwanderung die Irrlehre des Arianismus an, mit dem sie im ostrmischen Reiche bekannt wurden. Er behauptete, der Heiland sei nicht gott-gleich, sondern gotthnlich. Als arianischer Bischof der Westgoten lebte im vierten Jahrhundert W u l f i l a (Wlflein). Er bersetzte die Bibel in die Sprache seines Volkes; Teile seines Werkes sind noch in der berhmten Silbernen Handschrift" erhalten, die von den Schweden im Dreiigjhrigen Krieg aus Deutschland entfhrt ist. Entscheidend fr den Sieg des katholischen Glaubens der den arianischen bei den Germanen wurde besonders der bertritt Chlodwigs und seiner Franken. Die ersten Bekehrungsversuche bei den sehaften Germanen des inneren Deutschland gingen von dem frhchristlichen I r -lanb, der Insel der Heiligen", aus; im sechsten Jahrhundert kamen von dort Kolumban und Gallus als Apostel an den Oberrhein. Um das Jahr 600 sandte Papst Gregor der Groe Glaubens-boten nach Britannien, um, wie er sagte, die Angeln" zu Engeln" zu machen; freudig nahm das Volk die Taufe. Es war etwa dieselbe Zeit, aus der die l t e st e christliche Predigt auf frnkisch-germanischem Boden, von der wir wissen, uns berliefert ist. Bedenket stets Christi Gebote im Geiste", so sprach Bischof Eligius, der Apostel von Seeland, und erfllet sie durch die Tai! Erlset eure Seele von der Strafe, solange ihr die Mittel dazu in der Hand habt: gebet Almosen nach eurem Vermgen, haltet Frieden Zurbonsen, Geschichte fr Lyzeen und Hhere Mdchenschulen, Teil Iv. 3

7. Deutsche Geschichte im Mittelalter - S. 12

1917 - Düsseldorf : Schwann
12 Zeichendeuterinnen, Vel6da mit Namen, die auf einem Turm an der Lippe sa, geno ein besonderes Ansehen; weither kam man gezogen und fragte sie nach dem Willen der Götter. Schicksalszeichen waren die Runen, deren Bedeutung man sich zuraunte", wie ein Geheimnis. Sie wurden meist in buchene Stbchen eingeritzt; Priester warfen diese der den Boden hin und lasen sie wieder auf, um dann aus ihrer Reihenfolge das Zuknftige zu deuten. Unsere Ausdrcke Buchstabe", Buch", Ri", d. h. Nitz, und Reizeug", lesen" und entwerfen" weisen noch darauf hin. Eine anmutige Spur germanischer Zukunftsdeutung ist noch die Kindersitte, die Fden der verblhten Hundsblume abzublasen und aus den stehenbleibenden die Zahl der Lebensjahre zu bestimmen, die dem spielenden Kinde noch beschieden ist. Die ersten Kmpfe zwischen Rmern und Germanen. Die Kmpfe der Rmer mit den Germanen sind im wesentlichen Verteidigungs kmpfe gegen die gesrchtete Barbarenkraft. Die rmischen Eroberungsversuche in Germanien scheitern an dem Charakter von Land und Volk und weichen einem friedlichen Verkehre, besonders am Rhein. 17. Der Cimbern- und Teutonenkrieg. Es war im Jahre 113 v. Chr., als eine seltsame Kunde die Bewohner Italiens erschreckte: ein wildes Volk, das auf zahllosen, von Rindern gezogenen Karren Weiber und Kinder und alle seine Habe mit sich fhre, sei der die Grenzen des rmischen Reiches hereingebrochen. Und so war es: die C i m b e r n und Teutonen, germanische Jger- und Hirten-stamme, denen es in ihrer rauhen Heimat Jtland zu eng geworden war, hatten sich aufgemacht gen Sden, um neue, bessere Wohnsitze zu gewinnen. 119 So traten zum erstenmale unsere Vorfahren in der ^ Weltgeschichte auf. stlich der Alpen, in der Gegend der heutigen Stadt Klagenfurt in Krnten, vernichteten die riesenhaften Nordlandsshne ein rmisches Heer, das ihnen entgegentrat. Es war die erste Germanenschlacht der Geschichte. Scheu vor den volkreichen Stdten Italiens trieb sie dann am Nordfue der Alpen entlang nach Westen. Neue rmische Legionen erlagen ihrer Wut im Rhnetale, bei dem heutigen Orange, und ein cimbrischer Schrecken" erfllte Rom. Aller Augen wandten sich hier auf den kriegserfahrenen Marius. Und der ehemalige Bauernknabe von Arplnum wurde Roms Retter in der Not. Er verstrkte als Knsnl sein Heer durch die Aufnahme von Sldnern und verschanzte sich in einem Lager zwischen Westalpen und Rhne, wo er mit eiserner Zucht die verwilderten Truppen schulte.

8. Deutsche Geschichte im Mittelalter - S. 13

1917 - Düsseldorf : Schwann
13 Inzwischen hatten sich die Germanenstmme getrennt, um einzeln in Italien einzubrechen. Das wurde ihr Verderben. Bei dem Badeorte Aquae S 6 xtiae , dem heutigen A i x [9leh$] j in der Provence, ereilte Marius die sorglos marschierenden Teutonen und schlug sie vllig nieder. Im folgenden Jahre ver-nichtete er dann auch die Cimbern, die das Etschtal abwrts gezogen waren, an einem Sommertage bei B e r c 6 \ l a e am Po; -j -i als die germanischen Frauen von ihrer Wagenburg aus das Av/ Schicksal der Männer sahen, gaben sie ihren Kindern und sich ver-zweifelt den Tod. Rom atmete auf. Die Zeit, da die Schlge der Germanen seine Herrschaft zertrmmern sollten, war noch nicht gekommen. 18. Csar am Rhein. Etwa 40 Jahre spter, als der groe Juliuscsar die Unterwerfung des Landes Gallien begonnen hatte, erhoben die Germanen abermals drohend ihre Faust gegen Rom. Der kriegerische Su6venknig A r i o v 1 st , der der sieben Vlkerschaften gebot, war von einem gallischen Stamm gegen einen andern zu Hilfe der den Rhein gerufen. Er setzte sich nun im mitt-leren Gallien fest, und immer neue Scharen drangen ihm nach der den Strom. Da trat Csar dem Germanenfrsten entgegen und entbot ihn zur Verantwortung vor sich. Ariovist wies das Ansinnen stolz ab und berief sich auf fein Schwert; der Rmer habe in Gallien nichts zu suchen, und wenn er etwas wolle, so mge er zu i h m kommen. Csar rstete zum Augriff, nutzte es aber erleben, da schreckhafte Gerchte der den wilden Feind den Mut seiner Soldaten beugten. Die Zuversicht des Feldherrn richtete die Zagenden wieder auf, und in der Gegend der heutigen Stadt Mlhausen im Elsa erlagen die Germanen in heiem Kampfe, 58. Ariovist floh mit dem Reste seiner Scharen der den Rhein zurck und fand wenige Jahre spter in der Heimat den Tod. Er war der erste bedeutende Mann unserer Geschichte. Aber der kluge und kraft-bewute Heerfrst hatte das Unglck, einen Gegner zu finden, der grer war als er. Csar dehnte die rmische Herrschaft bis an den Rhein aus. Um die Germanen noch mehr einzuschchtern, berschritt er im Jahre 55 auf einer Brcke, die seine Soldaten aus Baumstmmen errichteten, bei Urmitz den gewaltigen Strom. Der Feldherr selbst hat den kunstvollen Bau dieser e r st e n Rheinbrcke eingehend beschrieben. Zwei Jahre nach dem ersten Zuge fhrte er seine Legionen von neuem, der eine Schiffbrcke, auf das rechte Ufer. Aber zu einem Zusammenstoe kam es nicht; scheu wichen die Germanen vor den rmischen Waffen jedesmal in das Dunkel ihrer Wlder zurck.

9. Deutsche Geschichte im Mittelalter - S. 18

1917 - Düsseldorf : Schwann
18 Immer vielseitiger wurde in den Grenzlanden der friedliche Verkehr zwischen den Rmern und den westgermanischen Stmmen, und schon seit dem zweiten Jahrhundert sehen wir staunend in den Rheingebieten ein reiches Kulturleben blhen. Es war der Vorabend einer groen, die Welt umgestaltenden Bewegung. Die Vlkerwanderung. Von Mangel an Ackerland getrieben, brechen die Germanenvlker in das Rnierreich ein und grnden auf seinem Boden neue Staaten. 24. Die Anfnge der Wanderung. Wie war es doch mit der Zeit anders geworden im rmischen Reiche! Seine Kraft schwand * dahin, und seine Grundfesten zitterten, denn der Staat war innerlich morsch. Nur das Germanentum sttzte noch den wankenden Bau. Schon bestanden im dritten Jahrhundert die Legionen zum grten Teil aus germanischen Sldnern. Die Nachkommen der Sieger in der Varusschlacht umgaben die Person des Kaisers, schirmten als Keulen-trger das Kapital und trugen als Senatoren die purpurgestreifte Toga um ihre breiten Schultern. Das Rmerreich wurde von den Shnen des Nordens gleichsam schon beherrscht, ehe sie es erobert hatten. Daheim aber verschmolzen inzwischen die kleinen, nachbarlich zusammenwohnenden Stmme der Germanen zu Vlkern. In der heutigen Rheinprovinz, am Mittel- und Niederrhein, treten die Franken, d. h. die Freien, auf; in den Gegenden der Ems, Weser und Elbe erscheinen die nach ihrem kurzen Schwerte Sachs be-nannten Sachsen, und am Oberrhein stoen wir auf die Ale-mannen, d. h. alle Männer, nach denen die Franzosen uns noch Allemands nennen. An der Donau endlich tritt spter das nach seinen Vorfahren in Bojoh6mnm (Bhmen) benannte Volk der Bajnwren oder Bayern kraftbewut hervor. Jenseits der Elbe hausten germanische Reitervlker; die bedeutendsten von ihnen waren die G o t e n , deren Wohn- und Weide-gebiet sdlich bis an das Schwarze Meer reichte. Das Wachstum der sehaften Bevlkerung rief bei den Germanen im Laufe der Zeit einen steigenden Mangel an Ackerland hervor. Diese Landnot" trieb sie in immer greren Massen von der heimischen Scholle, und der Schrecken germanischer Wanderzge kam furchtbarer als in der Eimbern- und Teutonenzeit der die rmische Welt. Im vierten Jahrhundert standen bereits gerstete Volksheere drohend am Rhein; nur mit Mhe wurden die Alemannen von Kaiser Julian in der blutigen Schlacht bei Stra-b u r g , der Burg an der Strae nach Gallien, zurckgeworfen, 357.

10. Deutsche Geschichte im Mittelalter - S. 20

1917 - Düsseldorf : Schwann
20 Schild. Er war der erste, der einen Germanenstaat auf rmischem Boden zu errichten strebte. Nach einem Beutezug der den Balkan, der bis nach Athen und Olympia ging, bedrohte er Italien. Eilends wurden zum Schutze des Landes die gallischen Legionen herbei-gerufen, und nun fluteten die Franken, die Burgunder, die Ale-mannen unaufhaltsam der die wehrlose Rheingrenze ins Reich. 27. Die Plnderung Roms. Alarichs Tod. Einige Jahre hernach erschien Ularich vor Rom selber. Durch ein ungeheures Lsegeld an Gold und Silber, Auslieferung alles kostbaren Haus-rates und der Sklaven germanischer Abkunft, 40 000 an der Zahl, kauften die Rmer sich von der Plnderung frei. Was willst du uns denn noch lassen?" klagten ihre Gesandten; das Leben !" hhnte der König. Bald kam er zum zweiten Male, und jetzt verfiel die Stadt, ah r\ die feit dem Eindringen der Gallier keinen Feind mehr in ihren Mauern gesehen Hatte, einer dreitgigen, von Mord und Brand begleiteten Plnderung. Doch bten die Goten Schonung gegen die Kirchen; wer sich an einen Altar flchtete, war sicher vor ihrer Wut. Roms Fall, den einst der jngere Scipio auf den Trmmern von Karthago geahnt hatte, erregte gewaltig die Gemter der Zeit-genossen. Die Heiden schoben die Schuld an dem groen Unglck auf die Christen; sie htten den Zorn der Götter auf Rom herab-gezogen. Zur Verteidigung des Christentums schrieb damals Augustinus, der groe Sohn der frommen Mnifa, der als Bischof in der nordafrikanischen Stadt Hippo lebte, sein be-rhmtes Buch Vom Staate Gottes". Von Rom wandte sich Alarich nach Unteritalien, um nach Sizilien und Afrika berzusetzen. Da raffte der Tod den erst 34jhri-gen Germanenhelben jh hinweg. Im Bette des Bnsentoflnsses bereiteten die Goten ihrem geliebten Könige der Sage nach, die von dem Dichter P I a t e n verherrlicht ist, die letzte Ruhesttte. Dann zogen sie trauernb nach dem sblichen Gallien weiter und grnbeten in dem entvlkerten Gebiete den ersten Ger -manen st aat auf rmischem Boben. Die Hauptstabt des neuen Reiches, das sich balb auch der Spanien ausbehnte, wrbe T o u -l o u s e an der Garonne. 28. Attila, der die Hunnen, die sich in der weiten Grasebene der Thei gelagert hatten, herrschte um die Mitte des fnften Jahr-hnnberts ein gewaltiger Heerknig. Die Goten nannten ihn Attila, d. h. Vterchen. Alle Völker von der Wolga bis zum Rhein muten ihm Zins und Heeresfolge leisten. In seiner hlzernen Hofburg lebte er schlicht und rauh gleich dem geringsten Kriegsmarine; er a und trank, wie ein rmischer Augenzeuge berichtet, aus Geschirren von
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