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1. Die deutschen Landschaften - S. 124

1896 - Trier : Lintz
124 Die deutschen Landschaften. wie die Helvetier, das Land. Die Städte Bregenz, Kempten und Straubing waren von ihnen schon gegründet worden. Des- gleichen schreibt man ihnen die Anlage der Ring- oder Stein- wälle zu, die sich hier und da auf Anhöhen vorfinden, z. B. die Renggenburg bei S ehm al e gg. Es sollen diese als G er i eh ts- stätten gedient haben. Weitere Kenntnis der keltischen Kultur haben uns die in den zahlreichen Grabhügeln gemachten Funde gebracht. Die Römer vereinigten die Gebiete der Landschaft zu der Pro- vinz Raetia. Sie erbauten viele Kastelle und legten zum Schutze gegen die Einfälle der nördlich wohnenden Germanen einen Grenz wall an, der westlich von Regensburg (bei Hienheim) begann und über den Jura führte *). Grössere römische Niederlassungen waren Augusta Vindelicorum (Augsburg), Regina Castra (Regensburg) und Castra Batava (Passau). Auch Strassen legten die Römer an, und die Reichen Hessen sich schöne Landhäuser bauen, deren Mauerreste heute noch vielfach aufgedeckt werden. Das römische Kulturbild verschwand ebenso wie in der Schweiz zur Zeit der Völkerwanderung. Damals hielten ger- manische Volksstämme (die Markomannen und Quaden) ihren Einzug, die nach ihrem frühern Wohnsitze, dem benachbarten Boj eri ande (Bojahaemum = Böhmen) B a j u w a r i oder Bai- waren genannt wurden, aus welchem Namen das Wort Bayern entstanden ist. Die Einwanderung erfolgte durch den Gebirgs- einschnitt, der den nördlichen Teil des böhmisch-bayerischen Wald- gebirges von dem südlichen trennt. Die Bayern bewohnen bis zur Gegenwart den grössten Teil der Landschaft. Nur im Westen sitzen Nachkommen des all em a n n i s c h e n oder schwäbi- sche n (von Sueven abgeleitet) Volksstammes, die aus dem Rhein- gebiete, ebenfalls zurzeit der Völkerwanderung, bis zum Lechflusse vorgedrungen waren. Im 8. Jahrhundert, zur Zeit Karls des Grossen, nahmen die beiden alten Städte Regensburg und P a s s a u auf dem *) Er ist ein Teil des grossen Grenzwalles (Limes), der das unter- jochte Germanien von dem freien schied. His Lorch, östlich von Stuttgart, wird dieser als rhätischer Limes bezeichnet. Dort setzte sich der obergerma- nische Limes an, welcher bei Miltenberg den Main erreichte und, nachdem dieser Fluss eine Strecke weit die Grenze gebildet hat, sich zunächst bis in die Gegend von Giessen fortsetzte. Von dort folgte er der Höhe des Taunus, bog in der Nähe von Wiesbaden parallel zum Rhein um, überschritt bei Ems die Lahn, umspannte das Neuwieder Becken und endete endlich bei Rheinbrohl. Der ganze Limes hatte eine Länge von 550 km. Er war ein Erddamm mit vorliegendem Graben und bestand^ aus einer Kette von Kastellen und Wachttiirmen. Erstere lagen meist 50—500 m vom Walle entfernt und hatten unter sich einen Abstand von 8—16 km, so dass sie also in einem hal- den oder ganzen Tagesmarsche erreicht werden konnten. Die Wachttürme lagen ebenfalls etwas einwärts vom Walle, gewöhnlich 30 m und etwa 750 m von ein- ander entfernt, also etwa auf Signalweite.

2. Die Landschaften Europas - S. 166

1900 - Trier : Lintz
166 Das Französische Mittelgebirge und Flachland. Jahre 1866 konnte Vs der Bevölkerung nicht lesen und 4 Mill, konnten nur lesen, aber nicht schreiben. Durch Gesetz vom 28. März 1882 wurde der obligatorische Primärunterricht für alle Kinder vom 6. bis 13. Lebensjahre eingeführt. Bis zum Jahre 1896 war die Zahl der Analphabeten auf' 5,3 °/o heruntergegangen. Der Staat wendet ungeheuere Summen íür den öffent- lichen Unterricht auf; dieselben stiegen von 10 Mill. M i. J. 1877 auf 160 Mill. Ms. i. J. 1898. Einer grossen Fürsorge er- freut sich das Fortbildungsschulwesen, für welches viel mehr geschieht als in Deutschland. Die meisten Universitäten sind nicht so eingerichtet wie die deutschen. Als Hochschulen gelten die Staatsfakultäten, deren es 1897 64 gab. Nur in 5 Städten bestand eine Vereinigung von mehreren Fakultäten zu einer Uni- versität nach deutschem Muster, nämlich in Paris, Bordeaux, Lyon, Nancy und Montpellier. Fast die ganze Bevölkerung bekennt sich zur römisch- katholischen Kirche, nämlich 98 %, gegenüber nur 1,6 % (= V2 Mill.) Protestanten. Diezahl der Juden ist gering und beträgt nur etwa 50000. In die Leitung der katholischen Kirche teilen sich 18 Erzbischöfe und 67 Bischöfe. 12. Rückblick auf frühere Kulturzeiten. Wie in dem Alpengebiete Pfahlbauten und Höhlen die ältesten Stätten menschlicher Ansiedelung waren, so haben in der fran- zösischen Landschaft die ältesten Einwohner in den zahlreich noch vorhandenen Dolmenbauten Spuren ihrer Thätigkeit hinterlassen. Das älteste Volk, von dem die geschichtliche Zeit uns be- richtet, waren die Iberer. Sie wohnten im Sw bis zur Garonne. In den Basken haben sich Reste von ihnen erhalten. Ostlich von ihnen wohnten an der Küste des Mittelländischen Meeres die Liguren oder Ligyer. Der Golf von Lyon hat vielleicht von ihnen seinen Namen erhalten. Über die Landschaft ergoss sich später, wahrscheinlich von 0 her, das Volk der keltischen Gallier. Ein Zweigstamm derselben, der Stamm der Belgier, nahm das Gebiet nördlich von der Seine ein. Die Gallier waren in viele kleine Völkerschaften eingeteilt. Viele der heutigen Städte und Landschaften sind noch nach diesen benannt. An den Küsten suchten sich auch andere Völker festzusetzen. Am wichtigsten wurden die griechischen Gründungen Marseille (Massilia), Nizza u. a. Eine völlige Umwandlung des alten keltischen Kulturbildes brachte die Eroberung Galliens durch die Römer. Sie wurde in den Jahren 58—51 v. Chr. durch den römischen Feldherrn Cäsar beendet, nachdem vorher das untere Rhönegebiet als erste römische Provincia, daher jetzt Provence genannt, schon dem

3. Die Landschaften Europas - S. 352

1900 - Trier : Lintz
352 Das Russische und Rumänische Tiefland. ztigen und allen Charakterschwächen eines solchen, d. h. eines in seiner grossen Masse noch unmündigen Volkes. Weil lür das Volksschulwesen noch wenig geschieht, ist die allgemeine Bildung sehr gering. Am höchsten ist sie in Finnland und in den Ostseeprovinzen, wo überall Schulen eingerichtet sind. Auch in Polen ist für den Volksunterricht besser gesorgt als in dem eigentlichen Russland, wo nur etwa Vs der Jugend die Schule besucht. Höhere Schulen giebt es in allen Städten. Ferner bestehen im ganzen Reiche 9 Universitäten und zwar in St. Petersburg, Moskau, Rjäsan, Charkow, Kiew, Odessa, Dorpat (früher deutsche Universität, jetzt russische Universität und Jurjew genannt), Warschau und Helsingfors. Noch i. J. 1896 betrug die Zahl der Analphabeten im ganzen russi- schen Reiche (einschl. Asien) 80% der Rekruten. In Russland ist die griechisch-orthodoxe Kirche Staats- religion. Ihr gehören 87 % der Bevölkerung an. Der Übertritt zu einer andern Religion ist verboten. Die katholische Kirche ist hauptsächlich in Polen, die lutherische in Finnland und den Ostseeprovinzen verbreitet. In den Steppengebieten des Südens giebt es noch viele Mohamedaner und Heiden, letztere besonders unter den Nomadenvölkern. 12. Rückblick auf frühere Kulturzeiten. In alter Zeit wohnten im Norden Russlands die Jäger- und Fischerstämme der Finnen und Tschuden, im Süden aber schweif- ten auf den Ebenen am Schwarzen Meere, im Gebiete von Don und Wolga. Nomadenvölker umher, die die Römer westlich vom Don unter dem Namen Skythen und östlich von diesem Strome unter dem Namen Sarmaten zusammenfassten. Die Skythen wider- standen siegreich dem Perserkönige Darius, verschwanden später aber aus dem Kreis der Geschichte, nachdem sie von den Sarmaten unterjocht worden waren. Die Römer bezeichneten mit dem Namen Sarmatien alles Land zwischen der Weichsel und der Wolga. In den ersten Jahrhunderten unserer Zeitrechnung erschie- nen neue Völker in Südrussland. Im 3. Jahrhundert hatten die germanischen Goten das Land zwischen der Donau und dem Don, die Alanen das Gebiet an der untern Wolga inne. Die um das Jahr 375 von Asien her eindringenden Hunnen brachten sie in Bewegung und drängten sie nach W. Kaum 100 Jahre dauerte die Hunnenherrschaft. Dann verschwand das wilde Reitervolk wieder nach 0 hin. Neue und zwar slavische Völkerschaften ergriffen von dem weiten Länderraum zwischen dem Schwarzen Meere und der Ostsee Besitz. Die Polen und die Russen, deren Name aber erst später entstand, waren ihre Hauptstämme. Der russische Mönch Nestor, der Altvater der Geschichts-

4. Die Landschaften Europas - S. 48

1900 - Trier : Lintz
48 Das Hochgebirge der Alpen. Vergehen menschlicher Kulturbilder. Wie in der Schweiz (vergi. Bd I) können wir auch in andern Alpengegenden von einer Zeit der Höhlenbewohner und einer solchen der Pfahlbauten- bewohner reden. Aber fast völlig dunkel liegen diese Zeiten hinter uns. Greifbare Gestalt nimmt die Geschichte erst wenige Jahr- hunderte v. Chr. an. Als die ältesten Bewohner werden uns die Rhätier genannt. Sie wohnten zuerst in den fruchtbaren Niede- rungen des Po und waren wahrscheinlich mit den benachbarten Etruskern verwandt. Von den Kelten oder Galliern ange- griffen, mussten sie sich in die innern Alpenthäler zurückziehen, wo ihre Reste heute noch erkennbar sind und ihr Name sich im Rhätikon erhalten hat. Westlich von ihnen wohnte, in der heutigen Schweiz, das gallische Volk der Helvetier. Beide Völker wur- den bald von den Römern, die die Alpen überschreiten und er- obern mussten, um ihre Herrschaft weiter nach N ausbreiten zu können, unterjocht. Römische Kulturbilder begannen bald, das Alpenland zu schmücken, weniger jedoch den Ostteil als die Mitte und den Westteil desselben. In den Ostalpen lockten nur die reichen Metallschätze, und die Römer begannen dort einen ausgedehnten Bergbau. In den mittlem und westlichen Alpen lagen jedoch die wichtigsten Pässe, die nach Gallien und Germanien hinüberführten. Um sie zu erreichen, wurden grossartige Strassen bauten ausgeführt, die von selbst auch dem römischen Handel und der römischen Besiedelung die Wege öffneten. Schon im 2. Jahrhundert v. Chr. war ein Ver- kehr über vier Alpenpässe, über die Alpis maritima an der ligu- rischen Küste, über die Alpis Graja (den Kleinen St. Bernhard), über die Alpis Penina (den Grossen St. Bernhard), und durch Rhätien über den Brenner eingerichtet. In der Kaiserzeit, als die Be- ziehungen zu den nordalpinen Ländern enger wurden, entstanden in den Alpen viele Römerstrassen. Es führten solche über den Brenner, über das Reschen-Scheideck, über den Splügen und den Julier (die beiden rhätischen), über den St. Gotthard, den Simplón, den Mont Cenis und einige Pässe in dem östlichen Alpengebiete. Überreste dieser Römerstrassen verraten nicht bloss eine volle Be- herrschung der Strassenbautechnik, sondern lassen auch überall eine grosse Berücksichtigung der Hochgebirgsnatur erkennen. Die grossartigste römische Kunststrasse war die Via Claudia Augusta, die von Verona nach Augsburg führende Brenn er s trasse, die unter dem Kaiser Claudius im J. 46 n. Chr. eröffnet und daher nach diesem benannt wurde. Die Römerherrschaft wurde durch die Völkerstürme der Völ- kerwanderung auch in den Alpen zertrümmert. Es ergossen sich von O slavische, von N, W und S her germanische Volksstämme in die Alpenthäler. Von letztern wurden die Lom- barden, die die Südabhänge der Alpen besetzten, sowie die Bur- gunder, die sich auf den Westabhängen festsetzten, später

5. Die Landschaften Europas - S. 98

1900 - Trier : Lintz
98 Das Karpatenland und die Ungarische Tiefebene. vôlkerung aus, die Griechisch-Katholischen 2,3, die Protestanten nur L,8, die Juden aber 4,8 % aus. In der ungarischen Reichs- hälfte betragen die Katholiken jedoch nur 50, die Griechisch-Ka- tholischen 24,5. die Protestanten 20 und die Juden etwas mehr als 4 % der Bevölkerung. 12. Rückblick auf frühere Kuliurzeiten. Die ältesten, genau verbürgten Nachrichten erzählen uns von keltischen Völkerschaften, die sich nach ihrer Auswan- derung aus Gallien in einigen Gebieten der Landschaft niederliessen, Der Stamm der Boj er nahm das Land zwischen dem Erzgebirge, dem Sudetenzuge und dem Böhmerwalde in Besitz, das nach ihnen Bojer-Heimat, nämlich B o j u h e m um, woraus B ö li e i m und schliess- lich Böhmen entstand, genannt wurde. Die Bojer wanderten aus oder wurden verdrängt durch die germanischen Markomannen, die von dem Könige Marbod, dem Gegner Hermanns, geführt wurden. Auch ihnen sollte Böhmen nur eine vorübergehende Heimat sein. Aber sie blieben doch lange genug in diesen Wohn- sitzen, dass der Name des Landes an ihnen haften konnte. Als sie um das Jahr 500 n. Chr Böhmen verliessen und in das west- lich von diesem gelegene Land einwanderten, nannten sie sich Bajuvaren, woraus der Name Bayern entstanden ist. In die frei gewordenen Wohnsitze zogen gleich darauf die Czechen, die Vorhut der slavischen Einwanderung, ein, die auch Mähren besetzten. In den anderen Gebieten der Landschaft landen ähnliche Völkerverschiebungen statt. In Pannonien, dem heutigen Ungarn, wohnten eine Zeit lang die Ostgoten, und auch die Longobarden tauchten in diesem Lande auf, um aber bald nach Italien weiter zu ziehen. An der Donau setzten sich die Avare n fest, die später von Karl dem Grossen zurückgedrängt wurden, dessen Avaren- zug von Mauthausen, unterhalb Linz auf der linken Donauseite ge- legen, seinen Ausgang nahm. Auf derselben Donaustrecke, zwischen Linz und Wien, liegen auch mehrere Orte, deren Namen im Nie- belungenliede genannt werden, nämlich Pöchlarn (Bechelaren), wo der alte Rüdiger sein Heim aufgeschlagen hatte, und Tul In. So befinden wir uns an der Donau auf grossen Pfaden der Ge- schichte, auf denen noch viele Völker kamen und wieder gingen. Besonders Germanentum und Slaventum prallten dort auf- einander Letzteres hatte in Böhmen, Mähren, in dem ganzen Karpatengebirge und in der jetzigen ungarischen Tiefebene festen Fuss gefasst und drängte von So auch in die Alpenthäler hinein. Nach Gründung des Grossmährischen Reiches wuchs es zu einer gefahrdrohenden Macht an, gegen die der deutsche Kaiser Arnulf das Reitervolk der Ungarn zu Hilfe rief. Diese schweif- ten damals in Bulgarien umher. Ihre Heimat*) waren die Steppen Innerasiens. 1) Um die Erforschung der Heimat der Ungarn hat sich der ungarische Graf Zieh y grosse Verdienste erworben, der zu diesem Zwecke Wissenschaft-

6. Vaterländische Geschichte für die Oberstufe der Volksschulen - S. 10

1912 - Trier : Disteldorf
10 8. Die Vlkerwanderung. Im Jahre 375 brach von Asien her das wilde Reitervolk der Hunnen in Europa ein und veranlat? eine allgemeine Wanderung ger-manischer Volksstmme. Das war die groe Vlkerwanderung. Durch sie wurde das Rmerreich zertrmmert. Das germanische Volk der Westgoten fiel zu Anfang des 5. Jahrhunderts unter dem tapfern König Alarich in Italien ein und plnderte Rom. Alarich starb bald daraus in seinem Lager am Flusse Bnsento. Die Goten zogen darauf nach dem sdlichen Gallien und grndeten hier das Westgotenreich mit der Hauptstadt Tolosa. In Italien grndeten spter die O st g o t e n unter König Theodorich ein Reich mit der Hauptstadt Raveuna. Den Ostgoten folgte das germanische Volk der L a n g o b a r d e n in der Herrschaft der Italien. Ihre Hauptstadt war Pavia. Die an der Nordsee wohnenden Germanen-stamme der Angeln und Sachsen setzten nach Britanien der. Von ihnen erhielt das Land den Namen Angelland (England). Zur Bekmpfung der Westgoten hatte der rmische Feldherr Stilicho die Legionen vom Rhein herangezogen. Die schwache Besatzung, die am Rhein zurckgeblieben war, vermochte die nach Gallien vor-dringenden Germanen nicht aufzuhalten. Besonders zahlreich waren die Scharen der Franken. Von ihnen wurde Trier in der Zeit von 410428 viermal zerstrt. In der'mitte des 5. Jahrhunderts drangen auch die Hunnen unter ihrem Könige Attila der den Rhein, plnderten Trier und Metz und verheerten das ganze Land. Die Bewohner flohen in die Wlder der Gebirge, wo die Ringwlle ihnen Schutz boten. In einer furchtbaren Vlkerschlacht wurden die Hunnen von den vereinigten Rmern und Germanen bei Chalons besiegt; dadurch war Gallien von den wilden Horden befreit. 9. Besitzergreifung unseres Landes durch die Franken. 1. Eroberung des Landes. Das germanische Volk, welches um die Mitte des 5. Jahrhunderts unser Land dauernd in Besitz nahm, waren die Franken. In drei Gruppen drangen sie in Gallien ein. Die nrdlichsten oder salischen Franken breiteten sich im Rheindelta ans. Die Uferfranken, an den Ufern des Rheines sehaft, drangen aus der Rmerstrae von Cln nach Trier vor und grndeten in der Eisel Ansiedelungen. Die sdlichen oder chattischen Franken, in dem heutigen Hessen, dehnten sich die Mosel aufwrts bis nach Trier und Metz aus. Sie waren es hauptschlich, welche die Gegenden der Mosel und Saar in Besitz nahmen und deutsch machten. ^0888888888888003880088888086888888880888868!?]

7. Europa, die fremden Erdteile und die allgemeine Erd- und Himmelskunde - S. 106

1908 - Trier : Stephanus
— 106 — um gibt es dort unfruchtbare Stelleu? Inwiefern verdient Valencia die Bezeichnung „Paradies von Spanien"? Beschreibt das Andalnsische Tiefland! Warum ist es dort heiß? Warum ist das Tiefland reich an Niederschlägen? Von welchem Einfluß ist das auf die Ertragfähigkeit des Bodens? Inwiefern ist das Tiefland Spaniens Wein- keller? Bekannte Weinorte der Halbinsel. Wie unterscheidet sich die Sierre Ncvade von den Pyrenäen? Warum ist die Andalusische Tiefebene dicht bevölkert? Die größten Städte darin. Geschichtliches darüber. Küstenstädte der phrenäischen Halbinsel. Wie zeigt es sich auch dort, daß die Beschäftigung der Bewohner von der Natur des Landes abhängt? Wie komme ich zu Wasser nach Madrid? Eine eigentümliche Volks- sitte der Spanier. Wie urteilt ihr über die Stiergefechte? Warum hat Spanien seine Weltmachtstellung wieder eingebüßt? (Natur des Landes; andere Völker überflügelten es.) Warum haben die Engländer Gibraltar erobert? Welches andere Land hat viel von seiner einstigen Größe und Macht eingebüßt? Zeichnen! Umriß der Halbinsel, Flüsse und größte Städte. \\. Italien. I. Wir lernen ein zweites Land der Sehnsucht kennen, das noch heute viel besucht wird; es ist Italien, dessen Hauptteil, die apenninische Halbinsel, die mittlere der drei südlichen Halbinseln Europas ist. «Oder: Wir lernen die Heimat jener Leute kennen, die bei uns am Eisenbahnbau beschästigt sind.) Zeigt die Halb- inselu im Süden Europas! Zeigt die apenninische Halbinsel! Inwiefern ist es die mittlere? Warum ist es eine Halbinsel? Zeigt und nennt die umgrenzenden Meere! Vergleicht die apenninische Halbinsel inbezug auf ihre Größe mit den bisher be- handelten! (Sie ist kleiner.) Das ganze Königreich, wovon die apenniniiche Halb- insel den größten Teil ausmacht, heißt Italien. Wie heißt seine Hauptstadt? (Rom.) Diese war schon in der ältesten Zeit'berühmt als Hauptstadt des fast den ganzen da- mals bekannten Erdkreis umfassenden Römerreiches. Was ist euch aus dem Unter- richt in der Bibl. Geschichte über Rom und das Königreich bekannt? Später zerfiel das Römerreich tvgl. Völkerwanderung.) Was wurde von Italien behauptet? (Land der Sehnsucht) Was heißt das? Das war es iu der Vergangenheit, das ist es in der Gegenwart. Nachweis: Deutsche Volksstämme suchten es für sich zu gewinnen und zogen dorthin, so (die Kimbern und Teutonen,) die Westgoten, die Ostgoten, die Longobarden, die Normannen; deutsche Kaiser zogen mit ihren Heeren wiederholt dahin, so Otto der Große und Friedrich Barbarossa; Pilger zogen von jeher scharenweise nach Rom; Künstler, Gelehrte und Naturfreunde suchen das Land ans, um dort zu lernen und sich zu ergötzen; Kranke finden sich dort ein, nm in der milden und gesunden Luft des Südens Genesung zu suchen. (Friedrich Iii. in San Nemo.) Was lehrt die Karte über die Gestalt, die Bodenbeschaffenheit, die Bewässerung des Landes? Sucht gioße Städte des Landes auf der Karte auf! Daß Italien verdient, viel besucht zu werden, verstehen wir, wenn wir durch die eingehende Beschreibung des Landes dessen mannigfache Annehmlichkeiten, Schön- heiten und Vorzüge kennen lernen. Ii. 1. Lage, Größe, Bestandteile. Italien ist die mittlere unter den drei südeuropäischen Halbinseln und erstreckt sich weit in das Mittelmeer hinein, dieses in ein östliches und westliches Becken teilend. Mit den bedeutendsten Staaten Mitteleuropas steht es in lebhaftem Ver- kehr. Es ist eine Landbrücke nach Afrika, dem es sich bis aus 140 Km nähert. Das Land besitzt nach allen Seiten eine natürliche Begrenzung. An der Nordgrenze steigt die Gebirgsmauer der Alpen steil auf; aber sie bilden nicht, wie die Pyrenäen, eine die Länder und Völker trennende Scheidewand, sondern zahlreiche Verkehrswege mancherlei Art führen sowohl durch als über die Alpen nach den benachbarten Ländern. Im übrigen wird Italien vom Mittelmeere und von Teilen desselben bespült. Im Westen sind es das Ligurische Meer mit dem Busen

8. Europa, die fremden Erdteile und die allgemeine Erd- und Himmelskunde - S. 107

1908 - Trier : Stephanus
— 107 — von Genua und das Tyrrh enis che Meer. Aus letzterm führt die Straße von Messina, welche die Insel Sizilien vom Festlande Italien trennt, in das Jonische Meer, von dessen Busen der Golf von Tarent am größten ist. Die Straße von Otranto stellt die Verbindung mit dem Adriatischen Meer her. Durch die Lage in der Mitte der Länder am Mittelländischen Meer konnte sich Italien in der alten Zeit zu einer bedeutenden Macht und im Mittelalter zur Beherrscherin des Welthandels emporschwingen. Italiens Grenzländer sind Frankreich, die Schweiz und Österreich; die beiden letztern trennen es vom Deutschen Reiche. Italien hat eine Größe von 286 589 qkm (b. i. die Größe des Königreichs Preußen ausschließlich der Provinzen Ost- und Westpreußen) und wird von 37,7 Mill. Menschen bewohnt. Es besteht aus der lombardischen Tiefebene, der apenninischen Halb- insel und mehreren Inseln. 2. Die lombardische Tiefebene. <0 Name und Umgrenzung. Die lombardische Tiefebene hat ihren Namen von der Lombardei oder dem Reiche der Langobarden, das von 568 — 744 hier bestand. Nach ihrer Hauptwasserader heißt sie auch Poebene. Sie wird im Westen und Norden von den hier steil abfallenden Alpen und im Süden von dem Apennin begrenzt. Die breite Ostküste wird vom Adriatischen Meere bespült. So stellt sich dieselbe als ein von der Natur abgeschlossenes Ganzes dar, das auch iu geschichtlicher Beziehung vielfach von der eigentlichen Halbinsel getrennt worden ist und von den Alten nicht zu Italien, sondern als Gallia cisalpina zu Gallien gerechnet wurde. Die Lage und Ausdehnung der Ebene machten dieselbe oft zum Tummelplatz sich feindlich begegnender Heere. b) Entstehung und Bewässerung. Die Poebene war einst Meeresboden und eine Seitenbucht des Adriatischen Meeres. Die Ge- wässer und die Gletscher von den umliegenden Gebirgshöhen, besonders die von den Alpen kommenden, füllten mit ihrem Gerölle und Schlamm die Meeresbucht im Laufe der Zeit aus und machten sie zu einem fruchtbaren Schwemmlande. Noch jetzt ist die Ebene sehr wasserreich und von einem weitverzweigten Flußnetz durchzogen. Die größten Flüsse sind der Po und die Etsch. Der Po, der größte Fluß Italiens, ist ein Sohn der Alpen und (672 km, also) etwa halb so lang wie der Rhein. Er entquillt den schneereichen Gipfeln des Mont Biso, durchfließt die Tiefebene von Westen nach Osten und geht durch ein sumpfiges Delta in das Adriatische Meer. Der Po ist einer der wenigen Flüsse Europas, deren Lauf nach Osten gerichtet ist. Wegen seiner Ungeheuern Wasserfülle ist er auf 5/6 seiner Lauflänge schiffbar. Da die Alpenflüsse größere Schuttmassen mitbrachten als die vom Apennin kommenden, ist der Nordrand der Tiefebene höher aufge- schüttet als der südliche, weshalb das Tal des Po dem letztgenannten Gebirge näher ist als den Alpen. Durch die von Westen herbeige- führten Schuttmassen mußte der Unterlauf der den Alpen entströmenden Nebenflüssen des Po etwas nach Osten gedrängt werden Da das Tiefland vorwiegend eben ist, hat der Po darin einen langsamen Lauf

9. Deutsche Dichtung im Mittelalter - S. 23

1881 - Trier : Lintz
(Lichter Abschnitt Deutsche Dichtung von den ältesten Zeiten bis um die Mitte des 12. Jahrhunderts. (Die Sprache ist die althochdeutsche, die poetische Form anfangs die Alliteration, später der Reim. Seitdem die Poesie mit der Christianisirung Deutschlands in die Hände der Geistlichkeit gelangt, sind auch die Stoffe meist geistlicher Natur.) I. Won den ältesten Zeiten bis aut Aark den Großen. 1. Tacitus erzählt von Liedern, in welchen die alten Deutschen ihre Götter und Helden feierten, von Schlachtliedern und Liedern beim fröhlichen Mahle. Alle diese Lieder find in späterer Zeit in Vergessenheit geraten. Anmerkung. Eine Sängerkaste, wie die Barden bei den Kelten, die Skalden bei den Skandinaviern, gab es bei den Deutschen nicht. 2. Mächtig angeregt wurde der poetische Geist des deutschen Volkes zur Zeit der Völkerwanderung. Hervorragende Helden der einzelnen Völkerstämme wurden bald der Mittelpunkt ganzer Sagenkreise, in denen die schaffende Phantasie manches zeitlich und räumlich Getrennte mit einander verband, historische und mythische Elemente mit einander vermischte. Solche Sagenkreise sind: 1. der ostgotische von Ermenreich (Hermanrich, König der Ostgoten, 7 375) und Dietrich von Bern (Theodorich, König der Ostgoten, 7 526); 2. der fränkische, der sich um Siegfried, den Helden von Niederland, bildete und frühzeitig mythische Elemente aufnahm; 3. der bnrgnndische, dessen Mittelpunkt die Burgundenkönige Gunthar, Gernot und Giselher und ihre Schwester Kriemhild bilden; 4. der hunnische von König Etzel (Attila), seiner Gemalin Hetche und ihrem treuen Dienstmann Rüdiger von Bechlarn; 5. die longobardische Sage von König Rother, von Otfriet, Hugdietrich und Wolfdietrich. 3. Die Lieder, welche schon in früher Zeit, diese Helden preisend, von Mund zu Mund gingen, sind bis aus einen einzigen Überrest, das sogenannte Hildebrandslied, verloren gegangen. Doch erhielten sich die Sagen selbst im deutschen Volke Jahrhunderte hindurch lebendig, bis sie in der Blütezeit der mittelhochdeutschen Litteratur in eine neue, uns noch erhaltene Form ge- gossen wurden. Anmerkung. Außer dem Hildebrandsliede sind uns noch kleinere Dichtungen anderer Art erhalten, unter anderen zwei im Jahre 1841 zu Merseburg aufgefundene Zaubersprüche.

10. Lesebuch für gewerbliche Fortbildungsschulen - S. 301

1893 - Trier : Schaar & Dathe
301 Gerste der sogen. Steinzeit entspricht genau der Form. welche auf den Silbermünzen Unteritaliens um 500 v. Chr. dargestellt wurde. Ebenso stimmt eine ausgezeichnete Weizenart, die der ältesten Pfahl- bautenzeit angehört,, mit dem bekannten ägyptischen Weizen voll- ständig überein. Überhaupt weisen alle Kulturpflanzen dieser vorhistorischen Zeit unverkennbar auf eine Verbindung mit den Mittelmeerländern. Übergehend zur Weinkultur, so ist schon die Einwanderung der Rebe in Gallien re. mit einigen Worten angedeutet. Die Burgunderweine halten schon zu Plinius Zeit, natürlich unter anderem Namen, eine gewisse Berühmtheit in Italien erlangt. Die Eigenschaften, welche den Reben zugeschrieben werden, deuten sämt- lich auf ihre größere Widerstandskraft gegen die Ungunst des Klimas. Die verschiedenen Sorten waren offenbar den neuen Ver- hältnissen noch nicht ganz angepaßt und darum noch nicht beständig: es waren im Werden begriffene Arten. Von Burgund rückte dann die Nebe weiter vor in die Täler der Mosel und der Marne bis in die Nähe des Rheingaues. Den Rhein selbst überschritt dieselbe zur Römerzeit noch nicht, sondern erst um das Jahr 500. Üngefähr gleichzeitig erfolgte im Osten der Alpen das Vorrücken des Weinbaues nach Ungarn, wenn nicht vielleicht einzelne Vorposten dieser Kultur schon früher in das obere Gebiet der Donau gelangt waren. Wie dem auch sein mag, der Weinbau nahm jedenfalls in den genannten nördlichen Ländern schon frühe eine große Aus- dehnung an, und es muß zugegeben werden, daß er den Getreidebau da und dort geradezu zu verdrängen drohte. Die Römer sahen darum auch immer mit scheelen Augen auf diese ungeheure Er- zeugung der Provinzen, und Domitian erließ den Befehl, mindestens die Hälfte aller Weinberge außerhalb Italiens auszurotten, was sich übrigens glücklicherweise gar nicht ausführen ließ. An die Weinrebe schließen sich verschiedene baumartige Gewächse, die Wallnüsse und Kastanien, sodann Kirschen, Pfirsiche, Aprikosen usw. an. Wir besitzen leider keine Anhaltspunkte, welche über die Wanderungen der genannten Gewächse genauern Aufschluß geben. Es läßt sich nur im allgemeinen annehmen, daß sie der Weinrebe, soweit das Klima es gestattete, auf dem Fuße folgten und daß die weniger empfindlichen schon frühe über die Grenzen des Weinbaues hinausgingen. Die Kirsche ist die einzige Frucht, von welcher uns Plinius berichtet, daß sie schon nach England, Belgien und den Rheinlanden gegangen sei und hier sogar besser gedeihe, als in Italien. Der Lein oder Flachs war schon den Bewohnern der schweizerischen Pfahlbauten bekannt und als Gespinstpflanze un-
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