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die Save, die Elbe, die Moldau, dieeger/ diejserund
Etsch. Das in den einzelnen Provinzen sehr verschiedene
Klima ist am Südabhange der Alpen, in dem Thale der
Donau und den ebenen Gegenden Böhmens am ange-
nehmsten. Unter die vorzüglichsten Naturerzeugnisse ge-
hören Gold in Böhmen und Tyrvl, Silber in Steiermark,
Kupfer und Eisen überall, Blei in Kärnthen, Zinn in
Böhmen, Quecksilber bei Jdria, Kobalt, Zink, Arsenik,
Wismnth, böhmische Granaten und Karfunkel, Opale,
Jaspisse, Marmor, mancherlei Erdarten, Steinkohlen,
Salz, viele Mineralwasser, besonders in Böhmen, A-
laun re.; ferner Getraide, Hülsenfrüchte, Kartoffeln, Fut-
terkräuter, Gewürzpflanzen, Tabak, Hopfen, Lein, Hanf,
Zichorien, Safran, Arzneipflanzen, Wein, Feigen, Man-
deln, Obst, Holz rc.; desgleichen Hausthiere aller Art,
Wildpret, Steinböcke, Gemsen, Wölfe, Biber, Murmel-
thiere, Goldadler, Reiher, zahmes Geflügel, Fische, Per-
lenmuscheln, Bienen, Seidenwürmer rc.
Die Einwohner, deren Zahl 11,500,000 beträgt, be-
stehen hinsichtlich ihrer Abstammung und Nationalität aus
Deutschen (an 6 Millionen), Slaven (über 5 Millionen),
Italienern (488,000), Juden (etwa 100,000), Zigeunern,
Griechen, Franzosen und Armeniern. Die Deutschen ma-
chen im Lande ob und unter der Ens, in Steiermark, Kärn-
then und Tyrol die Hauptmasse aus, während die verschie-
denen Zweige der Slaven als selbstständige Nation in Böh-
men und Mähren leben und sich außerdem in Krain, Kärn-
then, Untersteiermark und Jllyrien in bedeutender Anzahl
finden. Herrschend ist die katholische Religion, zu welcher
sich nicht nur das Regentenhaus, sondern auch die gesamm-
te Volksmenge, mit Ausnahme von 100,000 Lutheranern
und Reformirten und den bereits angeführten Juden, Grie-
' eben je.,
TM Hauptwörter (50): [T15: [Wein Getreide Baumwolle Tabak Kaffee Obst Weizen Reis Zucker Kartoffel], T22: [Volk Bewohner Sprache Land Bevölkerung Einwohner deutsche Religion Million Stamm], T19: [Wasser Luft Eisen Körper Silber Gold Kupfer Metall Stein Erde]]
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TM Hauptwörter (200): [T159: [Bewohner deutsche Bevölkerung Sprache Neger Volk Jude Einwohner Stamm Land], T107: [Eisen Gold Silber Kupfer Blei Metall Salz Zinn Stein Mineral], T137: [Wein Obst Weizen Kartoffel Frucht Getreide Gerste Hafer Mais Flachs], T153: [Donau Ungarn Land Hauptstadt Böhmen Königreich Wien Stadt Galizien Siebenbürgen], T195: [Pferd Tier Hund Schaf Löwe Wolf Rind Mensch Schwein Thiere]]
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Quellen und kleinen Teichen. Das in den nördlich liegen-
den Strichen sehr milde und angenehme Klima ist in den
südlichen Gebirgslandschaften rauher, mit zeitigen Win-
tern und spätem Sommern. Hanptprodnktc sind: Haus-
thiere aller Art, Wildpret, zahmes und wildes Geflügel,
Fische, Krebse, Bienen; Gctraide, Nübsamen, Hülsen-
srüchte, Flachs, Zichorien, Tabak, Krapp, Scharte,
Hopsen, Obst, Holz, Waldbccren; dann etwas Gold,
mehr Silber, Kupfer, Blei, Glätte, Zink, Eisen, Vi-
triol, Schwefel und Salz, auf welche der Bergbau geht;
außerdem Ocker, Pcrrefakten, Stein - und Braunkohlen,
Bergtheer, Erdpech, Torf, Tvpfcrthon, Porzellan-,
Fajcnce - und Pfeiscncrdc, Nothel, Schiefer, Tripel,
Mergel, Alabaster, Marmor, Kalk, Gyps'rc. Der
Ackerbau steht in Braunschweig auf einer hohen Stufe
von Vollkommenheit, ist aber nach Beschaffenheit des
Bodens von verschiedenem Ertrag. Neben Gctraide baut
man vorzüglich Flachs, Nübsamen, Zichorien, Tabak
und Hopfen an. Gemüse werden besonders um Braun-
schweig und Wolfenbüttel, selbst zur Ausfuhr, gezogen.
Die Obstzucht ist in den südlichen Gegenden zwar blü-
hend, reicht jedoch für den Bedarf nicht hin. Der Ertrag
der Waldungen, die 496,000 Morgen bedecken, läßt sich
bedeutend nennen. Wiesen, Waiden und Triften sind
440,000 Morgen vorhanden. Die Viehzucht dient grv-
ßentheils als Beförderungsmittel des Ackerbaus und macht
nur in einigen Harzdvrfern den Hauptnahrnngszweig ans.
Pferde, meist klein und kraftlos, werden etwa 60,000
Stück; Rindvieh, nur hie und da durch schweizer und
friesisches Vieh verbessert, 90,000 Stück; Schafe 320,000;
Ziegen 10,000 und Schweine 50,000 Stück gezählt. Ma-
nufakturen und Fabriken bestehen sowohl in den Städten,
als unter dem Landvolke. Am allgemeinsten verbreitet
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Main, der Nidda und Lahn bewässert und hat ein m den
Thälern und an den südlichen und westlichen Bergabhäu-
gcn sehr mildes und angenehmes, aber auf den Höhen
der Gebirge rauhes Klima. Die wichtigsten Produkte sind
Hausthiere, Wildpret, zahmes und wildes Geflügel,
Fische und Bienen,- Gctraide, Wein, Obst, Tabak,
Flachs, Hanf und Holz; Silber, Kupfer, Ersen, Mar-
mor, Thon, Braunkohlen und etwas Salz. Vor allen
zeichnet sich Nassau durch einen Reichthum an Mineral-
bädern und Gesundbrunnen ans, die zum Theil, wie
die Bäder zu Wiesbaden, Langenschwalbach und Schlau-
genbad und die Sauerbrunnen zu Niedcrsektcrs, Fachin-
gcn und Geilnau, zu den berühmtesten in Deutschland
gehören. Obgleich der Ackerbau auf 702,331 Morgen
getrieben wird, fo reicht der jährliche Getraideertrag doch
kaum für die starke Bevölkerung aus, da den nördlichen
Gebirgsstrichen und den weinreichen Gegenden am Rhein
in der Regel das nöthige Brotkorn abgeht. Von Han-
delspflanzen baut man nur bedeutend viel Flachs und
Rübsamcn. Obst wirb nicht nur in großer Menge, son-
dern auch von vorzüglicher Feinheck gewonnen. Noch ein-
träglicher ist der Weinbau, unter dessen Gewächsen der
Hochheimer, Johannisberger, Rüdesheimer, Markebrun-
ncr, Stcinberger, Gräfenberger, Rauenthaler, Gcis-
senheimer und der rothe Aßmannshäuser ausgezeichneten
Ruf haben. Er wird auf 15,498 Morgen von 27,684
Fmnilien betrieben. Die Waldungen nehmen 739,112
Morgen ein. Von den verschiedenen Zweigen der Vieh-
zucht, die durch Futterkräuterbau, 196,087 Morgen Wie-
sen und 106,991 Morgen Waiden sehr befördert wird,
ist die Hornvieh- und Schweinezucht am beträchtlichsten»
Man zählt über 9000 Pferde, an 170,000 Stück Rind-
vieh, etwa 169,000 Schafe, 54,000 Schweine und 8000
TM Hauptwörter (50): [T15: [Wein Getreide Baumwolle Tabak Kaffee Obst Weizen Reis Zucker Kartoffel], T8: [Stadt Rhein Schloß Kreis Mainz Einw. Dorf Main Frankfurt Einwohner]]
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Extrahierte Ortsnamen: Main Nidda Wiesbaden Langenschwalbach Deutschland Rhein Johannisberger Rüdesheimer
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liefern, sind der Sokingerwald, der Harz und der Dei-
ster am besten bestanden. In Bremen, Ostsriesland und
Osnabrück wird der Mangel an Holz durch einen Ucber-
fluß an Torf ersetzt. Die Viehzucht ist nach der Beschaf-
fenheit des Bodens von ungleicher Ausdehnung, aber im
Ganzen ein mit Vorliebe und zum Theil mit ausgezeichne-
tem Erfolg betriebener Zweig der Landeskultur. Pferde,
von denen Ostfricsland und Lüneburg die besten ziehen,
können an das Ausland abgegeben werden. Die Rindvieh-
zucht ist schau lange der berühmteste Erwerbs - und Han-
delszweig der Ostsriesen; außerdem werden beträchtliche
Hecrden in den Marschländern von Bremen, Verden
und Hoya, so wie in den kräuterreichen Bergwaiden am
Harze gehalten. Unter den Schafen, deren Zucht sehr
bedeutend ist, findet man nur wenig veredelte; aber die
grobwolligen, die in großen Heerdcn in den Haidegegen-
den Waiden, sind als Schlachtvieh gesucht. Die Schwei-
nezucht wird überall stark betrieben und liefert Rauch-
fleisch, Würste ic. in großer Menge zur Ausfuhr, vor-
züglich als Proviant für die Seefahrer. Die Süßwasser-
fisehcrei beschränkt sich mit Ausnahme der lüneburger
Neunaugen aus das innere Bedürfniß; die Seefischerei
wird an den Küsten auf Schellfische, Schollen, Butten k.
betrieben und der Emdner jagt dem Häringe in fernen
Meeren nach. Bienen giebt es vorzüglich in den Haide-
ländern Lüneburgs tind Hoya's. Die Federoichzueht be-
friedigt das Bedürfniß mehr als hinreichend. Von wilden
Thieren besitzt das Land Hirsche, Rehe, Hasen, Kanin-
chen, Schweine, Füchse, Marder, Wiesel, Zltisse,
Dachse, an den Küsten Seehunde, Auer-, Neb- und
Haselhühner, Wachteln, Lerchen, Drosielu und Kram-
metsvogel, Enten und Gänse,, Schnepfen, Kiebitze,
Storche rc. Die wichtigsten Produkte des Mineralreichs
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— 450 —
Reinhardtswald, der Meißner, die Malsburg und der
Dörnberg. An den Thüringerwald schließt sich die Nhön,
die mit ihren Verbergen und Kippen das fuldaische Land
füllt. Das Hanauische durchziehen die Vorgebirge des
Spessart und des Vogclsgebirges. Zn Oberhcsscn finden
sich der Keiler, der Burgwald, die Lahnberge und der
Knill. Schauenburg bedecken Theile des Wesergebirges,
als der Süntel, der Deister, die Bückeburg und der Nes-
selbcrg. Von den Gewässern bemerken wir die Werra,
die Fulda, in welche sich die mit der Eder verstärkte
Schwalm ergießt, die Weser mit der Diemel, den Main
mit der Kinzig und die Lahn mit der Ohm. Das im All-
gemeinen gemäßigte und gesunde Klima ist im Hanauischen
am angenehmsten. Hauptprodukte des Landes sind Pfer-
de, zwar klein, aber sehr dauerhaft, etwa 40,000;
Rindvieh, nur zum innern Bedarf ausreichend, 170,000;
Schweine, besonders in Obcrhessen und Schauenburg,
140,000; Schafe, meist veredelt, 420,000; Ziegen, be-
sonders zahlreich im Schmalkaldischcn, Fuldaischen und
an der Diemel, über 50,000 Stück. Auch an zahmem
und wildem Geflügel, Wildpret, Fischen :c. ist kein
Mangel. Obgleich der Boden an vielen Orten undank-
bar ist, so bearbeitet man ihn doch mit so rühmlichem
Fleiße, daß alljährlich noch ein ansehnlicher Ueberschnst
zur Ausfuhr gebracht werden kann. Die kornreichsten
Gegenden sind Schauenburg, Hanau, Oberhessen und
Hersfeld. Der Obstbau ist ziemlich bedeutend, besonders
im Hanauischen, in Oberhesseu, Hersfeld und Zicgen-
hain; dagegen liefert die Rebe, die nur in wenigen
Strichen im Großen angebaut wird, ein höchst mittel-
mäßiges Getränk. Ungleich ausgebreiteter,ist der Anbau
mehrerer Handels- und Fabrikpflanzen, als Flachs,
Hanf, Tabak, Hopfen re. Einen großen Reichthum bc-
TM Hauptwörter (50): [T8: [Stadt Rhein Schloß Kreis Mainz Einw. Dorf Main Frankfurt Einwohner], T15: [Wein Getreide Baumwolle Tabak Kaffee Obst Weizen Reis Zucker Kartoffel], T18: [Gebirge Berg Teil Rhein Höhe Wald Fluß Alpen Seite Donau]]
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— Iv. —
lassen und bei einer sehr ansprechenden Ausstat-
tung und 6 ausgezeichnet schönen Stahlstichen einen
Preis von 5 fl. 56 kr. gesetzt, der so billig ist, daß
ihr ein zahlreicher Kreis neuer Freunde nicht ent-
gehen konnte, wie denn bereits der größere Theil
der Eremplare verkauft ist.
Indessen haben mehrere Lehrer und Aeltern
mich ersucht, einen Jugendfreund von gerin-
gerem Umfange und mit besonderer Be-
rn ck si ch t i g u n g des deutschen Vaterlandes
herauszugeben. Ein solcher wird dem Publikum
nun hier vorgelegt. Wie der größere nach den
zwölf Monaten des Jahres, so ist der klei-
ne nach den vier Jahreszeiten eingetheilt.
Nichts enthaltend, was in jenem schon dar-
geboten worden wäre, bringt er, neben Erzäh-
lungen, Parabeln, Fabeln, Liedern,
Denksprüchen rc., zugleich eine Beschreibung
der deutschen Bundesstaaten, die ihm für
Haus und Schule zu besonderer Empfeh-
lung gereichen dürste. Die allgemeine U e b e r-
s i ch t ist deßhalb in größerer Ausführlichkeit ge-
geben, um spätere Wiederholungen zu er-
sparen, und wird, ein ziemlich vollständiges Bild
unser- vielfach begabten Vaterlandes darbietend,
hoffentlich beitragen, die Liebe dafür zu wecken,
zu beleben und zu erweitern.
H. R e b a n.
TM Hauptwörter (50): [T45: [Zeit Mensch Leben Kunst Sprache Wissenschaft Natur Wort Geist Lehrer], T1: [Geschichte Dichter Zeit Buch Werk Jahr Gedicht Nr. Bild Geographie], T39: [Jahr Million Geld Mark Arbeiter Arbeit Zeit Summe Staat Thaler]]
TM Hauptwörter (100): [T45: [Kind Lehrer Wort Schüler Buch Unterricht Schule Frage Buchstabe Zeit], T36: [Million Mark Jahr Geld Thaler Mill Summe Wert Gulden Pfund], T35: [Dichter Zeit Gedicht Lied Dichtung Schiller Poesie Werk Goethe Sprache], T84: [Vogel Tier Eier Fisch Mensch Hund Nahrung Thiere Insekt Art]]
TM Hauptwörter (200): [T183: [Kind Lehrer Schüler Unterricht Schule Frage Stoff Aufgabe Zeit Geschichte], T39: [Million Mark Geld Jahr Summe Steuer Thaler Staat Ausgabe Einnahme], T29: [Geschichte Geographie Nr. Erdkunde Lesebuch Bild Iii allgemein Lehrbuch deutsch], T195: [Pferd Tier Hund Schaf Löwe Wolf Rind Mensch Schwein Thiere]]
— 513 —
Vaterlandes. Indessen bieten diesen Steinkohlen und
Tors hinreichenden Ersatz. Die vorzüglichsten deutschen
Waldbänme und Holzarten sind Eichen, Bnchen, Ulmen
oder Nüstern, Eschen, Ahorne, Birken, Erlen, Linden,
Espen, Weiden, Ebereschen, Holzbirn - und Holzäpfel-
bäume, Hasel - und andere Sträucher; Noth - und Weiß-
tannen, Kiefern, auf den höchsten Gebirgen Krummholz,
Lerchen und Rorheiben. Ans diesen Holzarten sind un-
sere Waldungen mehr oder weniger zusammengesetzt. In
den höhern Gegenden herrschen die Nadelhölzer vor;
den tieferen dienet das Laubhvlz, und darunter am häu-
figsten Buchen und Eichen, zum Schmucke. Jene lieben
den Sandboden zumeist; dieses gedeiht am freudigsten auf
kalkhaltigem Thonbodcn. Die Kiefer od>r Forle gehört
den Sandebenen fast ausschließlich an, und der Lerchen-
baum hat seine Heimath auf den Gebirgen Süddeulsch-
lands bis zu 7,000 Fuß Höhe. Vorzügliches Tischlerhvlz
liefern, neben den Wallnußbäumen, Eschen, Lerchen,
Ahorne, Berberizen und wilde Obstbäume.
Aus dem Thierreiche findet man in Deutschland zu-
vörderst Pferde, Esel, Maulesel, Maulthiere, Rindvieh,
Schafe, Ziegen, Schweine, Hunde und Katzen als H a ns-
thiere. Es gehen uns demnach von den in Europa ge-
wöhnlichen aus der Klasse der Säugthiere nur zwei ab,
das dem hohen Norden eigene Nennthier und das Ka-
mcel, das in einigen Gegenden der Türkei als Hausthier
vorkommt. Das ursprünglich deutsche Pferd, obgleich uicht
schön, giebt veredelt einen kraftvollen, gutgebauten und
ausdauernden Schlag vor die Kutsche und zum schweren
Kavalleriedienste ab. So die in ganz Europa gesuchten
Mecklenburger, Holsteiner, Oldenburger, Lüneburger
und Ostfriesen. Kleiner und geringer sind die gewöhnlichen
Der kl. d. Jugendfreund. 14
TM Hauptwörter (50): [T38: [Boden Wald Land Wiese Wasser Berg Fluß Feld See Dorf], T30: [Tier Vogel Mensch Pferd Hund Fisch Thiere Nahrung Eier Wasser]]
— 314 —
Landpferde in Pommern und Brandenburg; schwer und
etwas plump die in Westdeutschland und sehr groß und
schwerfällig die im Saalgebiet und im obern Weserlande
gezogenen Pferde. Steiermark, Kärutheu und Krain
liefern gufe Saumrvste. Des Pfcrdeo Zwillingsbruder,
der Esel, wird zwar in mehreren Gegenden gehalten, ist
aber, da mau ihm keine sorgfältige Pflege augedeiheu laßt,
höchst unansehnlich. Maulthiere und Maulesel sieht man
in Süden und Norden, doch nur in geringer Anzahl, am
häufigsten am Harze und in den Alpen Tyrvls, weniger
zum Ziehen als zum Lasttragen benutzt. Rindvieh haben
wir in zwei Hauptstämmen. Obenan steht der schweizeri-
sche, als der schönste. Man findet ihn nicht blos auf den
südlichen Alpen, sondern and) hin und wieder in Würtem-
berg und Baiern. Meist von schwarzer oder rother Far-
be, ist er in den Thälern hoch und lang, auf den Bergen
mäßig groß, und auf dem Hochgebirge klein, aber stark;
im Ganzen dickköpfig, breitstiruig, breithalsig lind lang-
gestreckt. Der ostfriesische Schlag mit niedrigen Beinen,
aber sehr lang, dick, breit und meist rvthfarbig, graset
an den Küsten des deutschen Meeres in Ostfrieslaud, Ol-
denburg und Holstein, hat sich aber von da aus zum Theil
bis au den Fuß des Harzes ausgebreitet. Er ist nicht
weniger milchreich, als der schiveizerische, ja wohl eher
noch ergiebiger. Zu diesen beiden Hauptstämmen neigt
sich das Rindvieh in den übrigen Gegenden unsers Va-
terlandes bald mehr, bald weniger hin. Fast gleich weit
verbreitet ist das Schaf, das durch ausländische Zucht und
sorgfältigere Pflege seit der Mitte des vorigen Jahrhun-
derts ungemein geivvunen hat. Das ursprünglich deut-
sche Schaf unterscheiden eine lange, weniger gckräu>elte,
minder fette, grobe Wolle, ein dünnerer Kopf und dün-
nere Füße augenscheinlich von dem veredelten, das sich
TM Hauptwörter (50): [T30: [Tier Vogel Mensch Pferd Hund Fisch Thiere Nahrung Eier Wasser], T18: [Gebirge Berg Teil Rhein Höhe Wald Fluß Alpen Seite Donau], T38: [Boden Wald Land Wiese Wasser Berg Fluß Feld See Dorf]]
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— 315 —
durch einen dickern Kopf, eine gewöhnlich nach außen ge-
bogene Nase und sehr krause, klumpig zusammengeballte
Wolle, die, ungewaschen grau oder schwärzlich, gereinigt
aber sehr weiß und zart ist, auszeichnet. In den Haiden
des Flachlandes waidet die kleine schwarze Schnucke, deren
Wolle grob ist, und in Ostfriesland und Holstein das
große ungchvrute, an Wolle reiche Maschschaf mit kurzem
haarigen Schwänze. Die meisten veredelten Schafe haben
Sachsen und Schlesien auszuweisen und hier findet man
auch die größten Heerden von Wvtlvieh. Ziegen werden
im Flachlande weniger, in den Gebirgen mehr und im
Alpengelände heerdenweis gehalten. An Schweinen fehlt
es von den hohen Alpen bis an das Gestade der Meere
nirgends; am zahlreichsten aber kommen sie in Westpha-
len, Hanover, Mecklenburg, Pommern und Baiern vor.
Hunde sind in vielen Hauptarten und Abarten vorhanden.
Cie werden, theils zur Jagd, theils zur Hütung des Vie-
hes und zur Bewachung der Häuser, theils zum Vergnü-
gen gehalten. In einigen Gegenden Deutschlands müssen
sie auch schwere Schiebkarren und in Bergwerken Erzkar-
ren ziehen helfen oder, in's Tretrad gebracht, Maschinen
in Bewegung setzen. Katzen trifft man beinahe in allen
Haushaltungen. Hin und wieder hält man auch Meer-
schweinchen und Seidenhasen. Von wilden Thieren ha-
den wir Schweine, Edelhirsche, Damhirsche, Nche, Ha-
scn und Kaninchen, in manchen Gegenden immer noch
mehr, als dem Landmanne lieb ist; Steinböcke und Gem-
sen, aber in sehr verminderter Anzahl, auf den Alpen;
Biber, äußerst selten und nur einzeln an einigen Flüssen
in Böhmen, Sachsen, Westphalen rc.; Fischottern vor-
nämlich im Flachlande; wilde Katzen und Luchse in den
Waldgebirgen; Füchse, Marder, Iltisse und Wiesel übcr-
14*
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— 316 —
slss. Wölfe, ehedem durch ganz Deutschland einheimisch,
streifen jetzt nur hin und wieder von den Karpaten nach
Schlesien und Mähren und von den Ardennen in die Rhein-
lande. Bären, dem Lieh und den Honigstöcken gefährli-
cher, als den Menschen, hausen allein noch in unsern Al-
pen, wo auch das Murmelthier, der Siebenschläfer und
die Haselmaus leben. Weiler verbreitet sind Dachse, Igel,
Maulwürfe und Eichhörnchen; letztere in Norddeutschland
roth, aus dem Schwarzwalde häufig schwarz. Fledermäu-
se, Spitzmäuse, Haus-und Feldmäuse, Natten und Was-
serratten giebt es allenthalben. Die Feldmäuse werden,
nebst dem Hamster, dessen Lieblingsaufenthalt Thüringen
ist, oft zur Landplage. Seehunde kommen an den nördli-
chen Küsten vor; aber sie sind selten. — Zahmes Ge-
flügel ist überall vorhanden. Die meisten Tauben wer-
den im mittlern Elblande, im Nheingebiete rc.; sehr viele
Hühner im östlichen Deutschland; einzeln Perlhühner
und Pfauen; Truthühner oder Kalckutten vorzüglich im
untern Elblande und im Süden; Gänse und Enten am
zahlreichsten im Flachlande gehalten, wo sie nicht allein
größer, sondern auch besser sind, als im übrigen Deutsch-
land. An w i lde m G cf l ü g e l besitzen wir mehr, als die
meisten Länder Eurvpa's, indem viele Vögel auf unserm
Boden eingebürgert sind, oder als Fremdlinge und Zug-
vögel alljährlich eine Zeit lang darauf hausen. Hasel-, Reb-,
Birk- und Auerhühner, wilde Tauben und Wachteln sind
fast über ganz Deutschland verbreitet. Seltener ist die
Trappe. Fasanen werden in eigenen Gärten gehest; die
schmackhaftesten liefert Böhmen. Die wilde Gans, die sich
auf den nördlichen Ebenen in Zügen von Tausenden ein-
stellt, wird zum Theil Landplage. Wilde Enten lind
Schnepfen kommen vielfältig vor. Den Srvrch trifft man
häufig im Norden, und den Reiher mehr an den Flüssen
TM Hauptwörter (50): [T30: [Tier Vogel Mensch Pferd Hund Fisch Thiere Nahrung Eier Wasser], T18: [Gebirge Berg Teil Rhein Höhe Wald Fluß Alpen Seite Donau]]